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Nr.151.- 33. Jahrg.

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Berliner Volksblatt.

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Telegramm- Adresse: Sozialdemokrat Berlin  ".

Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morisplas, Nr. 151 90-151 97.

Sonnabend, den 3. Juni 1916.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplag, Nr. 151 90-151 97.

Die Seeschlacht bei Horns Riff.

Erfolgreiche Kämpfe mit der englischen

Schlachtflotte.

Amtlich. Berlin  , 1. Juni.  ( W. T. B.) Unsere Hochseeflotte ist bei einer nach Norden gerichteten Unter­nehmung am 31. Mai auf den uns erheblich überlegenen Hauptteil der englischen Kampfflotte gestoßen. Es ent­wickelte sich am Nachmittag zwischen Skagerrak  und Horus   Riff eine Reihe schwerer für uns erfolg­reicher Kämpfe, die auch während der ganzen folgenden Nacht audauerten.

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Ju diesen Kämpfen sind, soweit bisher bekannt, von uns vernichtet worden: das Großkampfschiff Warspite  ", die Schlachtkreuzer Queen Mary" und" Judefatigable", zwei Pauzers' frenzer, anscheinend der Achilles  "-Klasse, ein kleiner Kreuzer, die neuen Zerstörerführer- Schiffe ,, Turbulent  "," Nestor  " und" Alcaster" sowie eine große Anzahl von Torpedo bootszerstörern und

ein Unterseeboot. Nach einwandfreier Beobachtung hat ferner eine große Reihe englischer Schlachtschiffe durch die Artillerie unserer Schiffe und durch Angriffe unserer Torpedobootsflottillen während der Tag­schlacht und in der Nacht schwere Beschädigungen erlitten. Unter anderem hat auch das Großkampfschiff, Marl­borough", wie Gefangenenaussagen bestätigen, Torpedo­treffer erhalten. Durch mehrere unserer Schiffe sind Teile der Besatzungen untergegangener englischer Schiffe aufge­fischt worden, darunter die beiden einzigen Ueberlebenden der Judefatigable".

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Auf unserer Seite ist der kleine Kreuzer, Wies­ baden  " während der Tagschlacht durch feindliches Ar­tilleriefeuer und in der Nacht S. M. S. Pommern" durch Torpedoschuß zum Sinken gebracht worden. Ueber das Schicksal S. M. S., Frauenlob", die vermißt wird, und einiger Torpedoboote, die noch nicht zurückgekehrt sind, ist bisher nichts bekannt.

Die Hochseeflotte ist im Laufe des heutigen Tages in unsere Häfen eingelaufen.

Der Chefdes Admiralstabes der Marine.

11315

Stavanger  

rendal

Skager

NORD­

Horns Riff

Rak

SEE

Comder

Danem

Hamburg

Kattegat  

Handtek

alinar

Kopenhagen

Ferabola O

Swinemands

S

FINNISCH- B

Stockholna

Danzige

Stettin

Berlin  

Zum Seegefecht in der Nord- Sea.

T

Mani

Thorn

Dag

Rigischer

Minda

Libau

Mearb.

Konigsberg  

von

=

beiden Seiten erbitterte Torpedoboots- Herzen schlagen, lebhafte Begeisterung weden. Bei dem ersten, angriffe und Kreuzergefechte, denen die übrigen ge. von den Engländern bisher peinlich vermiedenen Zusammenstoß meldeten feindlichen Schiffe zum Opfer fielen. Unter anderem hat zwischen dem Hauptteil der englischen Kampfflotte und unseren allein das deutsche Spizenschiff sechs englische moderne Seestreitkräften haben lettere die Oberhand behalten, obwohl die Zerstörer vernichtet. Alle bisher eingegangenen Berichte Engländer mit starker Uebermacht den Kampf aufnehmen konnten. der beteiligten deutschen   Streitkräfte stimmen überein in der Fest- Dem Gegner wurden überaus schwere Verluste zugefügt, eine An­stellung der vom Feinde im faft ununterbrochenen zwölfftündigen zahl seiner gewaltigsten und neuesten Kriegsschiffe liegen auf dem Kampfe bewiesenen Tapferkeit. Mit dem Verlust S. M. S. Meeresgrunde, darunter Großkampfschiffe, die erst vor wenigen " Frauenlob" muß endgültig gerechnet werden; Jahren in Dienst gestellt waren. Unsere Flotte hat naturgemäß das Schiff ist anscheinend in der Nacht vom 31. Mai zum 1. Juni ebenfalls Verluste erlitten, sie stehen aber, so sehr jedes Opfer während eines der Teilgefechte gesunken. Von den Torpedo deutscher Menschenleben und deutscher Schiffe schmerzliches Be= feestreitkräften sind 5 Boote nicht zurüdgekehrt, dauern hervorruft, in keinem Verhältnis zur erreichten Schwächung ein großer Teil ihrer Besatzung ist aber geborgen worden. Trok der der britischen Flotte. Die Offiziere und Mannschaften unserer für die Luftaufklärung ungünstigen Witterungsverhältnisse wäh- Kriegsflotte sehnten sich von Beginn des Krieges an nach der Ge­rend der beiden Kampftage haben die Marineluftschiffe legenheit, die Kräfte mit dem Hauptfeinde zur See zu messen. Sie und Flieger durch ihre Aufklärung und Meldetätigkeit zu dem haben nun im großen zeigen können, wie gut die stolzen Erwar­Erfolge unserer Hochseestreitkräfte wesentlich beigetragen. tungen waren, die ganz Deutschland   an ihre Tüchtigkeit, ihren Todesmut und ihre Entschlossenheit knüpfte. Hatte das Auftreten unserer Kriegsschiffe während des Krieges immer wieder die Vor­Kopenhagen, 2. Juni.  ( W. T. B.)" Politiken" veröffent- züglichkeit der Führung, der Mannschaften aller Grade und des licht eine Reihe von Einzelheiten über Einzelheiten über den Schiffsmaterials erwiesen, so gab doch erst die große Seeschlacht die deutschen   Seesieg vom Mittwoch und erklärt, es sei Möglichkeit zur vollen Bewährung all der ausgezeichneten Eigen fein Seetreffen gewesen, sondern die größte Seesch I a cht schaften, mit denen das deutsche   Volk schon in Friedenszeiten für der Weltgeschichte. Die Besatzung des dänischen den Ernstfall als sicherem nationalen Besitz von höchstem Werte Dampfers Fiord", der Donnerstag in Frederikshavn   rechnete. Mit tiefer Dankbarkeit gedenkt das deutsche   Volk seiner eingetroffen ist, berichtet Politiken" zufolge, sie sei in der heldenhaften Söhne, die der Geschichte unserer jungen Kriegsflotte Nordsee   Zeuge des Seekampfes zwischen den deutschen   und ein herrliches Ruhmesblatt angereiht haben." den englischen Kriegsschiffen gewesen. Der Dampfer Fjord"

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wurde am Mittwoch nachmittag um 4 Uhr dreißig bis fünf- Das englische Linienschiff Warfpite" ist Jahre alt, unddreißig Meilen von Eianstholm von zwei englischen zählte 28 000 Tonnen und war mit acht 38- Zentimetergeschützen be­Torpedobooten angehalten. Der Steuermann des Dampfers stüdt. Seine Besabung wird mit rund 1000 Mann an­begab sich mit den Schiffspapieren an Bord der englischen gegeben. Der Dreadnought Queen Mary" vom Jahre 1912 Schiffe. In demselben Augenblic tauchte am Horizont eine hatte 80 000 Tonnen, seine Besaßung zählte 1020 Röpfe. mächtige deutsche Kriegsflotte auf. Die englischen Torpedo  - Der Panzerkreuzer Indefatigable"" ist Ende 1909 vom boote machten flar zum Stampf, während der Steuermann Stapel gelaufen, hatte 19 050 Tonnen und eine Besabung von zum Dampfer zurückkehrte. Die deutsche Flotte, welche die 780 Mann. Außer diesen drei Großkampfschiffen sind zwei Engländer jetzt entdeckt hatte, näherte sich mit Volldampf. Panzerkreuzer, vermutlich der Achilles Klasse, zum Sinten Sie bestand aus fünf Linienschiffen, mehreren gebracht worden. Die Schiffe dieser Klasse werden mit einer Kreuzern und zwanzig Torpedo booten. Es Wasserverdrängung von 13 750 Tonnen und einer Besabung war ein imponierender Anblick. Die deutschen   Schiffe eröff- bon 700 Mann angegeben. Auf deutscher Seite gingen ver­neten ein heftiges Feuer gegen die Engländer, die sich in loven die 1905 vom Stapel gelaufene Pommern  " mit 13 200 voller Fahrt nach Norden zurückzogen, verfolgt und beschossen Tonnen und der kleine Kreuzer Wiesbaden  ", über den An­von der ihnen folgenden deutschen   Flotte. Die Kanonade gaben nicht vorliegen. Frauenlob" wird vermißt. Es ist dies verstummte eine Zeitlang, begann aber wieder nach fünf Uhr ein alter fleiner Kreuzer vom Jahre 1902, der eine Wasserver­mit erneuter Heftigkeit und war dann bis neun Uhr hörbar. drängung von 2700 Tonnen hat. Der englische   Gesamtverlust wird In der Nähe von Stagen begegnete der Fjord" zwei in der Presse auf etwa 130 000 Tonnen geschäßt, der deutsche auf Zeppelinen, die in voller Fahrt zum Kampfplatz eilten. rund 23 000 Tonnen.

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Nach einer Meldung von Politiken" aus Kristiania  erzählen der Kapitän und der Steuermann des gestern in

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Stavanger   eingetroffenen norwegischen Dampfers Wilsons letzte Friedensrede.

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rikka", daß, als sich der Dampfer am Mittwoch nachmittag Washington, 31. Mai.  ( Funkspruch vom Vertreter des W.L.B.) zwischen 5 und 6 Uhr bei 56,50 Grad nördlicher Breite und In der Rede, die Präsident Wilson letzten Sonnabend in der 3,10 Grad östlicher Länge befand, plötzlich Geschüßdonner Friedensliga hielt, entwarf er die Richtlinien, denen er als hörbar wurde, der bis 7 Uhr an Stärke zunahm. Nach 8 Uhr Haupt der Nation folgen wolle, wenn es das Vorrecht der Ver. war an Bord nichts mehr zu hören, dagegen wurde an der einigten Staaten werden sollte, die Friedensbewegung norwegischen Küste, in der Nähe von Stavanger  , das Feuern oder einzuleiten. Obgleich Wilson zu Beginn seiner Rede unter den Kriegführenden Europas   anzuregen bis um 10 Uhr abends vernommen. Der Dampfer mußte erklärte, man solle nicht erwarten, daß er in eine Erörterung über einen nördlicheren Kurs nehmen, um nicht ins Kampfgebiet das Programm der Liga eintreten werde, ließ er während seiner zu geraten. Am Morgen hatte der Dampfer zwei englische Rede doch erkennen, daß er mit dem Hauptgrundsatz der Liga Kreuzer gesehen, die in südöstlicher Richtung fuhren, und im im Ginklang sei. Wilson sagte, er freue sich, die Einladung zu Kampfe aus ihren schweren und leichten Geschützen feuerten. sprechen, angenommen zu haben, weil sich der Wunsch der Die kämpfenden Schiffe befanden sich in rasender Fahrt. Nach ganzen Welt jetzt immer stärker der Hoffnung auf den den vorliegenden Berichten berechnet man, daß die See- Frieden zuwende. Und, fuhr der Präsident fort, es gibt einen schlacht zwanzig Seemeilen südwestlich von Stavanger   statt­gefunden hat.

Rotterdam  , 2. Juni.  ( W. T. B.) Der Schleppdampfer Schelde" ist mit Toten und Verwundeten aus der Seeschlacht nach dem Nieuwen Waterweg unterwegs.

gerechten Grund, der uns veranlaßt, an unserem Teil an der Beratung über dieses große Thema teilzunehmen; es ist das Recht, das, wie ich glaube, der Gedanke und die Absicht der Einzelheiten über die Seeschlacht. Vereinigten Staaten in dieser vitalen Angelegenheit ist. Der euro­ päische   Krieg hat Amerika   sehr tief berührt, es ist vielleicht unsere Berlin  , 2. Juni.  ( W. T. B.) In Ergänzung der heutigen Pflicht, sehr freimütig über ihn und über die großen Interessen Meldung des Chefs des Admiralstabes wird uns von zuständiger der Zivilisation zu sprechen, die er berührt. Von seinen Ursachen und seinen Zielen werden wir nicht berührt, wohl aber von dem Seite mitgeteilt: An der Schlacht vor dem Skagerrak   waren Rotterdam  , 2. Juni.  ( W. T. B.) An Bord des Schlepp- Umstand, daß eine so große Flut notwendigerweise manches schöne auf unserer Seite unter dem Befehl des Flottenchefs, Vize admi- dampfers Schelde" befinden sich ausschließlich deutsche Rechtsgebiet, das uns sehr nahe liegt, betroffen hat. Unsere eige­rals Scheer, beteiligt: unsere Hochfeeflotte mit ihren Seeleute. Es sind im ganzen acht Mann, und zwar ein nen Rechte als Nation, die Freiheiten, Vorrechte und das Eigen­Großkampfschiffen und älteren Linienschiffen, Schlachtkreuzern, Toter, zwei Schwerverwundete und fünf Leichtverwundete. tum unseres Volkes find tief in Mitleidenschaft gezogen worden. ferner unsere sämtlichen in der Nordsee   befindlichen Streitkräfte, Die Schelde" ist noch nicht in Sicht des Nieuwe Waterwegs. Wir sind nicht bloß abseits stehende Zuschauer. Je länger der Krieg Torpedoboots  : und Unterseebootsflottillen. Auf der feindlichen Seite stand uns der größte Teil der englischen   mo- erfährt, daß heute nachmittag der Fischdampfer muiden interessiert, wie die friegführenden Nationen, darauf zu ſehen, Haag, 2. Juni.  ( W. T. B.) Das Korrespondenzbureau dauert, desto mehr sind wir daran interessiert, daß er zu Ende gebracht wird. Wenn er aber zu Ende geht, sind wir ebenso sehr bernen Schlachtflotte gegenüber. Befehlshaber der Auf- 122" mit 15 deutschen   Schiffbrüchigen, die in daß der Friede ein dauerhaftes Aussehen annimmt. flärungsstreitkräfte war Vizeadmiral Hipper. Die letteren find der Nordsee   aufgefischt wurden, in muiden ankommen wird. Wir haben teil, ob wir wollen oder nicht, an dem Leben der Welt. mit den feindlichen Schlachtkreuzern und leichten Kreuzern als Darunter befinden ein Kapitän und zwei Leutnants zur Die Interessen aller Nationen sind auch unsere eigenen. Wir erste gegen 5 Uhr nachmittags ins Gefecht gekommen, in welches See. Auch ein englischer Verwundeter ist an Bord. nehmen teil wie alle anderen. Alles, was die Menschheit berührt, dann nacheinander auch die beiderseitigen Gros eingriffen. Die ist unvermeidlich ebenso unsere Angelegenheit, wie die Angelegen­Tagesschlacht, in deren Verlauf unsere Torpedoboote mehr. Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung" heit der Völker Europas   und Afiens. Indem Wilson erklärte, nur eine Beobachtung über die Ursachen des gegenwärti. gen Krieges sei es, die zu machen er sich die Freiheit nehme, wie er gekommen ist: plöblich und aus geheimen Beratungen

zur Seeschlacht.

fach, eine unserer Flottillen allein dreimal Gelegenheit hatte, erfolgreich einzugreifen, währte bis etwa 9 Uhr abends. In ihr verlor der Feind das Großkampfschiff Warfpite  ", Berlin  , 2. Juni.  ( W. T. B.) Die Norddeutsche AII- führte er aus: Es ist klar, daß dieser Krieg nur so kommen konnte, ben Schlachtkreuzer ,, Queen Mary" und einen gemeine Beitung" schreibt unter dem Titel" Die erste heraus, ohne Mitteilung an die Welt, ohne Erörterung, ohne anscheinend der Achillesklasse, fowie große Seeschlacht des Weltkrieges":" Die Kunde von irgendeine jener bedachtsamen Beratungen, mit denen es natür Während ber Nacht erfolgten dem großen Erfolge unserer Hochseeflotte wird überall, wo deutschel lich scheinen könnte, an ein so furchtbares Ringen heranzutreten,

Banzerkreuzer,

mehrere Zerstörer.