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Reichstag beschäftigen, beobachten die bürgerlichen Parteien jekt bereits dieselbe Taktif, die sie in Friedenszeiten stets an­gewendet haben, wenn sie sich in wichtigen Fragen gegen die Sozialdemokratie verständigt hatten. Sie Lassen die Sozialdemokraten reden und verzichten selber aufs Wort, um ihr Werk möglichst schnell unter Dach und Fach zu bringen. Hand in Hand damit geht eine ungebührlich lange Ausdehnung der täglichen Sigungen, die sie bereits morgens zu ungewöhnlich früher Zeit beginnen und erst abends zu später Stunde enden lassen. Diese Durch peitschung des Kompromisses reißt auch den letzten Fezzen fort von der Kulisse des parlamentarischen Burgfriedens.

Die eigentliche Bedeutung der Kanzlerreise ist vielmehr ein höhere Löhne für die englischen Kohlen­

arbeiter.

Times" vom 19. Mai berichtet: Das englische Kohlenvermittler­

Der englische Kredit in Amerika  .

New York  , 2. Juni.  ( W. T. B.) Das am 20. Juni ablaufende Abkommen über den von Londoner   Banken hier zur Aufrecht­erhaltung des Wechselkurses im Dezember vorigen Jahres auf­genommenen Kredit von 50 Millionen Dollar soll, wie bekannt gegeben wird, auf ein Jahr auf der Grundlage einer fünf­prozentigen Verzinsung ausgedehnt werden.

Amerikanische   Rüstungen.

erfreulicher Ausdruck des guten Willens der Reichsregierung, den bundesstaatlichen Charakter des Reiches gelegentlich der sich vor­bereitenden großen Fragen recht kräftig und unzweideutig zu betonen. Sachlich bringt dem Kanzler seine Fahrt augenschein­lich eine bedeutende Rücken stärkung ein, die, wenn man amt( English   Coal Conciliation Board), das gestern im Westminster will, in einigem Gegensatz zu der Stellung sich befindet, Palace Hotel eine Sigung abhielt, beschloß, dem Antrag der Berg die z. B. die parlamentarische Rechte zu ihm ein- leute um eine Zulage von Proz. auf alle Löhne nachzukommen. nimmt. Gestern hat der konservative Abg. Graefe im Reichstag   Die Neuerung tritt mit dem zweiten Zahltag im Juni in Kraft noch Aeußerungen getan, die jedenfalls anders klangen als und die Löhne erreichen damit den Höchstsazz, zu dem man sich in die Versicherungen vollen Vertrauens, wie sie soeben die baye- dem Uebereinkommen des vergangenen Jahres verstanden hatte. rische Staatszeitung, ja sogar ein Telegramm des Königs Ludwig klar ausgesprochen haben. Wir brauchen darum aber am Ende die Hoffnung nicht aufzugeben, daß der Kanzler Schon bei der Novelle zum Kaligeses war die Rede­lust der bürgerlichen Parteien sehr gering. Außer unseren bei der Volksvertretung bald ebenso den vollen Anschluß suchen und finden wird, den er bei den Bundes­Genossen Sachse und Brey, die den von beiden sozial­regierungen mit Erfolg sich zu sichern soeben bemüht ist." demokratischen Fraktionen eingenommenen Standpunkt im Die Notiz ist besonders auffällig dadurch, daß das Zen­Interesse der Kaliarbeiter vertraten, redeten nur noch kurz trumsorgan, offenbar nicht ohne Fühlung mit seiner Partei, ein Zentrumsmann und ein Konservativer. Dann überließ ein Zentrumsmann und ein Konservativer. Dann überließ dem Kanzler sehr ernsthaft zuredet, auf die Wünsche der kon­man der Sozialdemokratie völlig das Feld. Beim Kolo­nialetat sprach als einziger Redner der Genosse enfe, fervativen Partei Rücksicht zu nehmen. Während es bei der der in prägnanter Weise den grundsätzlich ablehnenden Stand. Behandlung der U- Bootsfrage noch so schien, als ob das Zen­punkt der Sozialdemokratie gegenüber der kapitalistischen   trum die Politik des Kanzlers aus innerer Ueberzeugung Kolonialpolitik scharf hervorhob, indem er sich gegen die Reden tüze, gibt jetzt das Zentrumsblatt dem Kanzler einen Wink, wendete, die der Staatssekretär des Reichskolonialamts, Herr er möchte den Anschluß bei den rechtsstehenden Parteien Dr. So If, in lezter Zeit in verschiedenen Orten Deutschlands   suchen. Das ist deutlich und wird sicher nicht ohne Einfluß gehalten hat. Dabei wies er besonders Herrn Dr. Solfs Be- auf die künftige Politik der Reichsregierung sein. hauptung zurück. Troßdem die Rede eine Polemik gegen Herrn Dr. Solf war, meldete sich dieser nicht zum Wort, und so ging das Haus sofort vom Kolonialetat zu den Steuergeseßen über. Beim Quittungsstempel gesetz ergab sich wieder­um dasselbe Bild. Es sprachen aus dem Hause nur zwei Sozialdemokraten, die Genossen Cohen( Reuß) und Vogt herr. Ersterer zerpflückte in eingehenden Darlegungen den Handel und Wandel einschnürenden und bedrohenden Kom­promißvorschlag, wodurch er den Staatssekretär Dr. Selfferich, der jetzt noch als Leiter des Reichsschazamts fein Steuerkompromiß vor dem Hause vertritt, zu einer Er­widerung herauslockte, auf die ihm Genosse Cohen später ant­wortete. Genosse Vogtherr, der gleich nach Herrn Helfferich zum Wort kam, vervollständigte in sehr wir­kungsvoller Weise die sozialdemokratische Kritik an dem ganzen Gesetz.

Austritt aus der Fortschrittlichen Volkspartei  . Graf Hoensbroech  , der ehemalige Jesuitenpater, war der Fortschrittlichen Volkspartei   beigetreten. Runmehr hat er dem Hauptvorstand dieser Partei seinen Austritt erklärt. Als Grund hierfür hat Hoensbroech angegeben: das Verhalten der Partei zum U- Bootkrieg, die die Lebensinteressen Deutschlands   schwer schädi­gende Hinneigung zu internationalen Vereinigungen, die schwäch­liche Haltung der Partei gegenüber den deutschen   Kriegszielen, die Bustimmung zur Aufhebung des Jesuitengesetzes und zur Beteili­gung Jugendlicher an Versammlungen.

Gegen Spekulationsausschreitungen.

Washington  , 31. Mai.  ( W. T. B.) Reutermeldung. Das Re präsentantenhaus, das gestern die Zahl der in der Schiffs. bauborlage vorgesehenen U- Boote von 20 auf 50 erhöhte, hat Heute den Betrag für das Flugwesen von 2 Millionen Dollar auf 3 Millionen Dollar erhöht und die Summe von 11 Millionen für die Errichtung einer Regierungsanlage zur Her. stellung von Panzerplatten bewilligt.

Mexiko   gegen die Vereinigten Staaten  .

Washington  , 1. Juni.  ( W. T. B.) Meldung des Reuterschen Bureaus. Man glaubt, daß die letzte Note Mexikos  , die den guten Glauben der Vereinigten Staaten   bei der Entsendung von Truppen nach Megiko in Zweifel zieht und mit bewaffnetem Widerstand droht, wenn die Truppen nicht zurückgezogen werden, deshalb einen friegerischen Ton anschlägt, um im eigenen Lande Eindruck zu machen. Es wird dahin erklärt, daß die amerikanischen   Truppen ohne Bustimmung Merifos die Grenze überschritten haben, um Villa Die Entwickelung der Aktienspekulation an der Börse ist zurzeit aufzuspüren. Merito habe das nur deshalb nicht als Invasion so besorgniserregend, daß nach offiziösen Ankündigungen Erwägungen betrachtet, weil die Vereinigten Staaten   erklärten, daß sie wegen eines energischen Eingreifens schweben. Als eine in dieser die Haltung Merikos falsch ausgelegt hätten. Später, Richtung zu treffende Maßnahme kommt scharfe Erhöhung nach dem Angriff auf Glensprings, sei die Grenze nochmals Bei der dann fortgesetten Beratung des Kriegs- ber umfassteuer für Aktien in Frage. Diese Bestimmung überschritten worden. Obwohl behauptet werde, daß dieser Ein­gewinnsteuergeseßes wurden in namentlicher Ab- würde für die Dauer des Krieges in Kraft treten. stimmung zwei Anträge Albrecht und Genossen für einen nochmaligen Wehr beitrag und für die Erweiterung Regelung des Truckpapierverbrauchs. der Erbschaftssteuer abgelehnt gegen die Stimmen der beiden sozialdemokratischen Fraktionen. Die Debatte über diese beiden Anträge wurde einerseits vom Genossen Keil, andererseits von Herrn Dr. Helfferich geführt, die ein­ander wiederholt in längeren Darlegungen entgegentraten. Genosse e il hob dabei noch einmal in wirkungsvoller Weise die Argumente hervor, die sowohl den Wehrbeitrag wie die Erweiterung der Erbschaftssteuer gerade in der jetzigen Kriegssituation rechtfertigen; doch vergebens. Alle bürger­lichen Parteien verschlossen sich seinen Darlegungen und schalteten sie aus ihren Entscheidungen aus. Das Kompromiß kam unverändert zur Annahme, von unwesentlichen Abände­rungen abgesehen.

Troßdem es nunmehr bereits später als 7 Uhr geworden war, lehnte die Mehrheit des Hauses einen vom Genossen

dadurch den Genossen Deichmann, den Vorsitzenden des Deutschen Tabakarbeiterverbandes, in so vorgerückter Stunde noch eine Rede gegen die Tabaksteuervorlage zu halten. Genosse Deichmann entledigte sich dieser Aufgabe mit Sachfenntnis und Energie und übte scharfe Kritik an der Vorlage, für deren Ablehnung er durchschlagende Gründe borbrachte. Nach seiner Redees war inzwischen 8 Uhr ge­worden vertagte sich das Haus.

Morgen geht die Durchpeitschung bereits um 10 Uhr weiter.

Der Seniorentonvent des Reichstags beschäftigte fich am Freitag mit der Geschäftslage. Es soll versucht werden, die Beratungen bis Pfingsten zu Ende zu führen, und zwar soll am Montag die dritte Lesung des Etats vorgenommen werden. Dann folgen noch die Ernährungsfragen, eine Reihe anderer Vorlagen und die Kreditvorlage, die bis jetzt dem Reichstag noch nicht zuge gangen ist.

marsch mit Billigung des merikanischen Konsuls geschehen sei, könne der Vorfall nur als Invasion Megitos betrachtet werden. Die Note verlangt die sofortige Zurückziehung der Truppen der Ver­ordnung des Bundesrats in Vorbereitung, die den Verbrauch von nötigen Erpeditionen nach Meriko auszusenden. Nach einer Mitteilung des Berliner Tageblatts" ist eine Vereinigten Staaten und fordert, daß diese aufhören sollen, die Drudpapier für Zeitungen und Zeitschriften nun endgültig regeln wird weiter erklärt, daß Mexiko  , nachdem es seine Haltung In der Note fol. Ueber die dabei in Frage kommenden Interessen der Beitungs- genau umschrieben hat, sich genötigt sehen wird, sich befizer wird eine Konferenz der Verleger beraten, bie am Sonnabend gegen alle amerikanischen   Truppen, die sich auf in Berlin   tagt, und bei der auch dos Reichsamt des Innern ver- seinem Gebiet befinden, zu verteidigen. Die Note treten sein wird. spricht von der Truppenabteilung, die zur Verfolgung Villas  als ausgesandt wurde, im Staate Chihuahua inter niert", und verlangt ihre Zurückziehung. Sie verlangt schließlich eine bestimmte Erklärung über Ameritas tatsächliche Pläne gegenüber Meriko.

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Verkauf von Petroleum.

Das Reichs- Gesegblatt" enthält eine Bekanntmachung, wonach der Verkauf von Petroleum für die im Interesse der öffentlichen Sicherheit polizeilich angeordnete Beleuchtung, insbesondere für Positionslaternen der Schiffahrt und Eisenbahnen erlaubt ist. Verbot der Verarbeitung von Leinöl zu Glaserkitt. Durch Bundesratsverordnung vom 1. Mai 1916 ist die Vers arbeitung von Leinöl zu Glaserfitt verboten. Dem Kriegsausschuß für Dele und Fette sind Fälle bekannt geworden, wo Fabriken die Bundesratsverordnung dadurch umgehen wollten, daß fie für die Herstellung von Kitt zwar nicht Leinöl, sondern Leinölfirnis ver­Leinölfirnis genau so gut wie Leinöl zur Herstellung von Kitt wendeten. Es muß nachdrücklichst darauf hingewiesen werden, daß nicht verwendet werden darf. Leinölfirnis ist nichts anderes als Leinöl und kann jeden Augenblick durch Zusak geringer Prozente Trockenmittel aus rohem Leinöl hergestellt werden. Der Kriegs­ausschuß wird in jedem Falle, wo eine Umgehung der Bundesrats. verordnung durch die Verarbeitung von Leinölfirnis versucht werden sollte, die rücksichtsloseste Bestrafung des betreffenden Betriebs­inhabers herbeizuführen wissen.

Churchill gegen Asquith  .

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Washington  , 1 Juni.  ( W. T. B.) Meldung des Neuterschen Bureaus. Von maßgebender Seite wird erklärt, daß die amerikanischen   Truppen nicht aus Merito zurüd gezogen werden würden, ehe Carranza bewiesen hat, daß er der imftande ist, die amerikanische   Grenze zu schüßen. Die Note Carranzas wird wahrscheinlich in diesem Sinne beantwortet werden.

Todesurteile in Aegypten.  

hamfeldin und Helbawi sind der Verschwörung zur Kairo  , 30. Mai.  ( W. T. B.) Meldung des Reuterschen Bureaus. Ermordung des Sultans von Aegypten   für schuldig befunden und zum Tode verurteilt worden.

Soziales.

Rotterdam  , 2. Juni.  ( W. T. B.) Der Nieuwe Rotterdamsche Unrechtmäßiger Zugriff eines Gläubigers. Courant" meldet aus 2ondon: Churchill   hat gestern seine An- Der Arbeiter A. hatte sich von dem Buchhalter J., mit dem er griffe auf das Kriegsamt wiederholt. Er warf ihm vor, daß es die in einer Fabrik zusammen beschäftigt war, 20 M. geborgt, die er verfügbaren Mannschaften nicht entsprechend ausnute. Von je sechs ihm monatelang schuldig blieb. Während das Schuldverhältnis be Die Angst vor den Folgen. Mann, die der Nation entzogen würden, gelange höchstens einer als stand, war J. als Buchhalter bei den Städtischen Gaswerken ein­Reiner der bürgerlichen Parteien ist bei ihrer Zustim- brauchbarer Infanterist in den Schüßengraben.- Der Bremier- getreten, wo er noch in Stellung ist. S. war in derselben Zeit als mung zu dem Steuerkompromiß so recht wohl. Die Konser- minister erklärte dagegen, die Erfahrung in diesem Striege habe Arbeiter in den Städtischen Gaswerken beschäftigt. Dies zuſammen­treffen benutzte J., um durch einen eigenmächtigen Zugriff die Schuld bativen suchen sich aus der Affäre zu ziehen, indem sie einer bewiesen, daß die Armeen einen größeren Prozentsaz von Reserven treffen benutzte J., um durch einen eigenmächtigen Zugriff die Schuld Minderheit die Ablehnung des Steuerbündels gestatten und hinter der Front haben müssen, von K. einzutreiben. Als diesem vom Kassierer sein Wochenlohn auf als in früheren Striegen. den Tisch gelegt wurde, trat J. plötzlich an den Tisch und strich zur Begründung ihrer Zustimmung einen Vertreter dieser was die Truppen in England selbst betreffe, so befinde den Wochenlohn feines Gläubigers- 20,31 M.­Minderheit ernannten. Die Fortschrittler Klagen, mehr noch sich das Land in einer besonderen Lage. Obwohl er nicht ein. K. klagte dann beim Gewerbegericht gegen in der Presse als im Parlament, darüber, daß man der Linken glaube, daß eine Invasion unternommen werden würde, so die Städtischen Gaswerte auf Bahlung bes richt etwas mehr entgegengekommen sei, um auch sie für das muß man doch gegen eine solche Möglichkeit auf der Hut sein. ohnes. Er behauptete, zwischen seinem Gläubiger J. und dem Kompromiß zu gewinnen. Am wenigsten wohl scheint sich Die Regierung fönne nicht eigenmächtig die Effektivstärke für den Kaifierer, der den Lohn auszahlte, müsse eine vorherige Verabredung aber das Zentrum bei seiner Zustimmung zu fühlen und Dienst im Inlande, die von den militärischen Stellen als absolutes darüber getroffen worden sein, daß J. sich den Lohn des Klägers es verdeckt diese innere Unsicherheit und Unbehaglichkeit durch Minimum bezeichnet werde, herabsetzen. aneignen solle. Der Kassierer habe ihn, den Kläger  , mit der Aus möglichst lautes Schimpfen auf die Sozialdemokratie. Die Asquith   teilte noch mit, daß in letzter Zeit die Stäbe in zahlung des Lohnes hingehalten und ihm gesagt, er möge noch warten. Erst Germania  " hat zu diesem Zwed, wenn wir nicht irren, be- England sehr vermindert worden seien. als J. ganz in der Nähe stand, habe der Kassierer das Geld auf den Tisch reits den 20. Artikel geschrieben und sie klagt darin: gelegt. Noch ehe er, der Kläger  , sich das Geld aneignen konnte, Wir müssen uns also darauf gefaßt machen, daß die nächste Die englischen Gefangenen in Deutschland  . habe es fein Gläubiger S. eingestrichen. Der als Beuge ver nommene Kassierer meinte dagegen, das Zusammentreffen sei nur London  , 31. Mai  .( W. T. B.) Jm Oberhause brachte ein zufälliges gewesen. wird, wie sie die legte im Jahre 1909 gezeitigt hatte, und wir Lord Beresford die Lage der britischen Gefangenen Das Gericht fuchte zunächst doch mit negativem Erfolge- find pessimistisch genug, zu fürchten, daß sie auch nicht parteipolitischen Annäherung nicht der Sache, sondern der in Deutschland   zur Sprache. Viscount Peel erklärte, große festzustellen, ob das Geld in dem Augenblid, als S. es sich ange­parteipolitischen Annäheruno- nicht der Sache, sondern der Lebensmittelsendungen aus England für die Gefangenen erreichten eignet hatte, noch im Besiz des Kassierers war, oder ob der Kläger  Formen die wir vom Kriege alle erhofft haben." sicher ihre Bestimmung, Einzelpakete aber würden gestohlen. Lord   durch eine Aeußerung, Handbewegung oder dergleichen zu erkennen Die Germania  " sucht sich aber sofort damit zu trösten, Devonport legte der Regierung dringend nahe, Schritte zu ergreifen, gegeben hatte, daß er bereits von dem Gelde Befiß ergriffen hatte. Schließlich fam ein Vergleich dahin zustande, daß S. von daß man in der Zukunft durch eine gründliche Finanzreform sonst würde im Lande eine erhebliche nationale Entrüftung zum dem Lohn des Klägers- den er sich, wie der Vorsitzende bemerkte, feine eigene Position wieder verbessern könne. Als Haupt- Ausdruck kommen. Die deutschen   Gefangenen in England würden widerrechtlich angeeignet hatte und deshalb vielleicht sogar strafrecht inhalt der zu erwartenden Finanzreform bezeichnet fie die reichlich ernährt. Lord Newton erwiderte im Namen der Regierung, lich verfolgt werden tönne 10 Mart an den Kläger zurückgab Staatsmonopole. Wir fönnen der Germania  " schon daß die Zahl der britischen Gefangenen in Deutschland   25 621 Sol- und dieser sich verpflichtete, den Rest seiner Schuld am 1. Juli zu jetzt verraten, daß die Monopole die gleiche ablehnende daten, 1089 Marineangehörige und ungefähr 4000 Zivilisten betrage. bezahlen. Beurteilung durch die breiten Massen finden werden, wie das In jeder Woche würden 100 000 Batete mit Nahrungsmitteln für borliegende Steuerkompromiß, sobald die Monopole nur zu die Gefangenen aus England nach Deutschland   gesandt, was einem dem Zweck der Vermeidung direkter Steuern gemacht wer- Durchschnitt von etwas über drei Paketen pro Mann und pro Woche den. Staatsmonopole, die den Reichssädel um Milliarden auf- ergäbe. Es sei unmöglich, die britischen Gefangenen bei guter Ge­füllen sollen, sind um nichts besser als die indirekten Steuern, fundheit zu erhalten, wenn sie nur mit den von der deutschen   Re­die uns jetzt mit Zustimmung des Zentrums beschert werden. gierung gelieferten Lebensmitteln auskommen müßten.

Friedensfinanzreform eine ähnliche Parteifonstellation sehen

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Kanzler und Rechte.

Seit einigen Tagen befindet sich der Reichskanzler auf einer Befuchsreise nach den süddeutschen Höfen. Ueber den Zweck dieser Reise darf allerlei vermutet, aber nichts ver­öffentlicht werden. Die Presse muß sich auch hier wieder mit bloßen Andeutungen begnügen. Eine neue Note in die Kom­binationen über die Absicht der Kanzlerreise bringt die Ger­ mania  ", indem sie schreibt:

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Lohnforderungen

der englischen Werftarbeiter.

Die Morning Post" vom 20. Mai berichtet: Viele Tausende von Arbeitern der Echiffswerften am Tyne, in Wear, Tees und Hartlepool   forderten gemeinsam eine wöchentliche Zulage von fünf Schilling unter der Begründung des riesigen Steigens der Kosten für den Lebensunterhalt.

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Es ist zu bedauern, daß das Gericht in diesem Fall kein Urteil fällte. Auch wenn zwischen der Gasanstalt und dem Buchhalter keinerlei Abrede bestand, hätten die Gaswerke ver­urteilt werden müssen. Erfüllt war ihre Verpflichtung erst, wenn das Geld aus ihrem in das Gewahrsam des Klägers übergegangen war. Das war nicht der Fall. Außerdem hatte der Buchhalter gleichbiel, ob man annimmt, das Geld set noch im Gewahrsam der Werke gewesen oder in das des Klägers übergegangen keineswegs das Recht, ihm nicht gehöriges Geld fortzunehmen. Das war genau so vollendeter Diebstahl, als wenn ein Arbeiter aus einem zur Auszahlung bereit liegenden Geldhaufen ohne Zustimmung des Arbeitgebers den ihm zukommenden Vohn fortnimmt. Das Reichsgericht hat in einem solchen Falle auf sechs Monate Gefängnis gegen den Arbeiter erkannt.

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