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verweigerung triegsgerichtlich au 1 und Jahren Feftungsgefängnis Meldung des Großen Hauptquartiers.

berurteilt. Sie hatten sich geweigert, dem Befehl, zum Appell an­zutreten, Folge zu leisten, indem sie Krankheit vorschüßten. Dem deutschen Vorgesetzten, der sie zum Appell abholen sollte, Teisteten fie tätlichen Widerstand, Leutnant Hervé ließ sich außerdem zu Schimpfworten hinreißen. Das Urteil wurde durch das Kriegsgericht gesprochen und nach eingelegter Berufung durch das Oberkriegsgericht bestätigt. Trotzdem es sich bier alio um ein rechtsgültiges gerichtliches Urteil handelte, ließ die französische Regierung, ohne daß sie den Versuch machte, die Rechts­traft des Urteils zu prüfen oder irgendwie anzufechten, als Vers geltungsmaßregel awei friegsgefangene deutiche Offiziere in Festungs­haft überführen. Die deutsche Regierung ist durch diese französische Willkürmaßregel zu einer Gegenmaßnahme gezwungen worden. Für jeden der beiden deutschen Offiziere wurden drei franzöfifche Offiziere in ein deutsches Festungsgefängnis übergeführt, in dem sie so lange berbleiben werden, bis die beiden deutschen Offiziere ins Offizier­gefangenenlager zurüdgelehrt fisd.

Gleichzeitig hat die deutsche Regierung ein nicht zu recht­fertigendes Urteil, das gegen den in Frankreich friegsgefangenen Leutnant der Reserve Erler ergangen ist, mit Vergeltungsmaß regeln beantwortet.

Leutnant Erler zündete beim Vormarsch auf Paris auf Be fehl feines Vorgefegten ein Haus an, aus dem Zivilisten ( Freischbärler) auf deutsche Soldaten geschossen hatten. Für diese völlig gerechtfertigte Maßregel trug nach militärischen Gesetzen nicht er die Verantwortung, sondern ausschließlich der Vorgesezte, der den Befehl erteilt hatte.

In seinem Tagebuche erwähnte Leutnant Erler die Anzündung des Hauses. Er fiel kurz darauf schwer verwundet in französische Gefangenschaft. Der Vermerk im Tagebuch führte zu einem Gerichtss verfahren wegen Brandstiftung, das mit der Berurteilung Erlers zur Degradation und 20 Jahren Zuchthaus endete. Troßdem die deutsche Regierung ein umfassendes Entlastungsmaterial für Erler, das feine Schuldlosigkeit außer Zweifel stellte, nach Frankreich fandte, lehnte die französische Regierung die Wiederaufnahme des Ver­fahrens ab, weil das Entlastungsmaterial feine neuen Tatsachen enthielte.

Leutnant Erler befindet sich im Militärzuchthaus zu Avignon und wird als gemeiner Sträfling behandelt. Er liegt in demselben Schlaftaal mit den anderen Buchthäuslern und hat täglich zehn Stunden lang Matten und Körbe zu flechten. Geistige Be schäftigung ist ihm nicht gestattet.

Die deutsche Heeresverwaltung hat bafür zehn französische Offiziere in Militärstraf­anstalten übergeführt, in denen fie unter gleicher Behand lung, wie sie dem Leutnant der Reserve Erler zuteil wird, ver­bleiben, bis dieser Offizier in ein Offiziergefangenenlager ver bracht ist.

Da Deutschland etwa die dreifache Anzahl an friegsgefangenen französischen Offizieren hat wie umgekehrt Frankreich , fann man hier etwaigen weiteren französischen Repressalien ruhigen Blutes entgegensehen.

Die Schlacht im Osten.

Wien , 14. Juni. Aus dem Kriegspressequar­tier wird gemeldet: Während die früheren russischen Generalstabsberichte erstaunlich bescheiden gehalten sind, ber­öffentlicht am 11. die russische Heeresleitung fol­gende Siegesfanfare:

Petersburg , 12. Juni. Amtlicher Bericht vom 11. Juni, Westfront: Man meldet, daß die Offensive unserer Armeen in Wolbynien, Galizien und der Bukowina auch gestern andauerte und weiter von Erfolg begleitet ist. Die riesigen Gefangenen und blutigen Verluste lassen die feindlichen Armeen zusammenschmelzen. Durch die großen Erfolge unserer Truppen haben wir viele Taufende von Gefangenen gemacht und Kriegsgerät jeder Art in derartigen Mengen erbeutet, daß vorläufig eine Bählung vollfommen unmöglich

Amtlich.

Großes Hauptquartier, den 14. Juni 1916.( W. T. B.)

Westlicher Kriegsschauplah.

Auf den Höhen südöstlich von Zillekeke ist ein Teil der neuen Etellungen im Verlauf des gestrigen Gefechtes verloren gegangen.

Rechts der Maas wurden in den Kämpfen am 12. und 13. Juni die westlich und südlich der Thiaumont- Ferme gelegenen feindlichen Stellungen erobert. Es sind dabei 793 Franzosen, darunter 27 Offiziere, gefangen genommen und 15 Maschinengewehre erbentet.

Deutsche Patrouillenunternehmungen bei Maricourt ( nördlich der Somme ) und in den Argonnen hatten Erfolg. Deftlicher Kriegsschauplatz.

Südlich des Narocz- Sees zerstörten Erkundungs­abteilungen vorgeschobene feindliche Festungsanlagen und brachten 60 gefangene Russen zurüd.

Auf der Front nördlich von Baranowitschi ist der Feind zum Angriff übergegangen. Nach heftiger Artillerie­vorbereitung stürmten dichte Massen siebenmel gegen unsere Linien vor. Die Russen wurden restlos zurüdgetrieben, sie hatten sehr schwere Verluste.

Deutsche Flieger führten in den letzten Tagen weit­reichende Unternehmungen gegen die Bahnen hinter der russischen Front aus. Mehrfach sind Truppenzüge zum Stehen gebracht und Bahnanlagen zerstört worden. Balkan - Kriegsschauplatz.

Nichts Neues.

Oberste Heeresleitung.

Der öfterreichische Generalflabsbericht.

Rechter Flügel: Jm Frontteil des Waffenplages Riga Sie wurden griffen die Deutschen nördlich der Tirul- Sümpfe an. zurückgetrieben, worauf unsere Truppen von neuem Fortschritte machten.

Auf der ganzen Front unserer Stellungen bei Jakobstadt er­öffneten die Deutschen am Morgen des 11. Juni plöglich ein heftiges Artillerie und Infanteriefeuer; furze Zeit darauf gingen sie stellen­weise mit Schüßen vor. Unser Feuer zwang sie überall in ihre Ausgangsgräben zurückzugehen.

In der Nacht zum 11. Juni griffen bedeutende deutsche Kräfte Sie nach Artillerievorbereitung südlich des Dryswjath- See an. wurden aber auch hier durch unser konzentrisches Feuer gezwungen, fich unter Verlusten zurückzuziehen.

Im Abschnitt südlich von Krewo griff der Feind nach heftiger Artillerieborbereitung füdlich des Dorfes Katichany an. Dem Feinde gelang es, in den Wald westlich Katschanh einzubringen. Unser Artilleriefeuer und Handgranatenangriffe zwangen ihn, den größten Teil des Waldes, den er besetzt hatte, wieder aufzugeben. An den Ufern der Jafiolda brachten wir einen feindlichen Angriff durch unser Feuer zum Stehen.

Rautasus. Die Lage ist unverändert.

Diesen Angaben, die durch eine aufs einzelne ge­richtete Schreibweise den Eindruck besonderer Wahrhaftigkeit erwecken sollen, ist vor allem entgegenzustellen daß die Russen naturgemäß über Gefangene und Beute Zahlen bon beliebiger Höhe veröffentlichen können, da Beweis und Gegenbeweis unter den augenblicklichen Verhältnissen schlechter­dings nicht zu erbringen sind, und daß auch der Zwed ihrer ins Maßlose gehenden Uebertreibungen durchsichtig genug ist. Gewiß kann es bei rückgängigen Bewegungen nicht vermieden werden, daß viele verwundete und auch unverwundete Kämpfer in die Hände des Feindes fallen. Ist es doch mitunter gerade das Schicksal besonders tapferer, zäh ausharrender Abteilungen, daß ein verhältnismäßig großer Teil der Verluste auf Ge­fangene entfällt. Aber es braucht nicht erst betont zu werden, daß unsere Gesamtverluste die blutigen und die an Ge­fangenen auch nicht entfernt an jene Zahlen heranreichen, die die Nussen allein als Summe der Gefangenen anführen; und ebenso sicher ist es, daß die blutigen Verluste des Feindes, der sein Menschenmaterial diesmal noch rücksichts­

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Wien , 14. Juni. ( W. Z. B.) Amtlich wird verloser opfert als je früher und bei dem 40 Glieder tiefe An­Iautbart:

Russischer Kriegsschauplah.

Südlich von Bojan und nördlich von Czernowis wurden russische Angriffe abgeschlagen.

Sonst südlich des Pripiati bei unveränderter Lage keine be­fonderen Ereignisse.

Nördlich von Baranowiczi ftanden gestern vormittag deutsche und österreichisch- ungarische Truppen unter schwerstem russischen Geschütfeuer. Abends griff der Feind die Stellungen an, wurde aber überall restlos geworfen. Zulest feuerte die gegnerische Artillerie in die zurückflutenden russischen Maffen.

Italienischer Kriegsschauplas.

Die Lage ist unverändert.

Unsere Flugzeuge griffen neuerdings den Bahnhof und militärische Anlagen in San Giorgio di Nogaro sowie den Innen­hafen von Grado an.

Südöstlicher Kriegsschauplak.

Unverändert ruhig.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.

v. oefer, Feldmarschalleutnant.

ist. So erbeuteten wir z. B. in einem einzigen feindlichen Stellungs warfen sie durch ihr konzentrisches Feuer auf das rechte Styrufer abichnitt 21 Scheinwerfer, 29 Feldfüchen, 47 Maschinengewehrwagen, zurück. An demselben Tage behinderten wir jede weitere Entwide­12 000 Bud( 191 200 kg) Stacheldraht, 1000 betonierte Hindernispfäble, lung dieses Gegenangriffs. Der Feind leistete erbitterten Wider 7 Millionen Betonwürfel, 10 000 Bud( 166 000 kg) Kohle, riesige stand, besonders in der Gegend von Targowica am Styr( 21 Stilo Munitionsvorräte, eine große Zahl Waffen und anderes Material. meter füdlich Luck), wo heftig Mann gegen Mann gefämpft wird. In einem anderen Abschnitt erbeuteten wir 3000 Gewehrpatronen, Der Gesamterfolg der heftigen Schläge, die unsere Truppen in der 800 Kisten Maschinengewehrmunition, 200 Stiften Handgranaten, Beit vom 4. bis 10. Juni dem Feinde dauernd zugefügt haben, gibt 1000 noch brauchbare Gewehre, 4 Maschinengewehre, 2 Scheren folgendes Bild: fernrohre, einen Nortonbrunnen und im ganzen neun sogenannte tragbare Brunnen zur Beschaffung von Trinkwasser. Die Beute an Striegsgerät, das der Feind zu den verschiedensten Arbeiten vor bereitet hat, ist riesengroß, und legt Zeugnis von der Größe des Erfolges ab, den wir über den Feind errungen haben.

Im Laufe der gestrigen Kämpfe machten wir wiederum einen General, 409 Dffiziere und 85 100 Soldaten zu Gefangenen. Wir erbeuteten 30 Geschütze, 13 Maschinengewehre, 5 Bombenwerfer. Die Gesamtsumme der im Laufe der Operationen bis jetzt eingebrachten Striegsbeute ist also auf einen General , 1649 Offiziere, mehr als 106 000 oldaten, 124 Geschüße, 180 Maschinengewehre und 58 Bombenwerfer gestiegen.

Von den bis jetzt bekannten Kämpfen und Gefechtshandlungen sind folgende hervorzuheben:

Unsere Armeen haben die festen Stellungen der ganzen feind­lieben Front durchbrochen, und zwar von dem ausgedehnten Wald­gebiet Südwestrußlands bis zur rumänischen Grenze.

Nautasus: Die Türken griffen wiederholt unsere Stellungen im Raume von Platana an. Sie wurden jedoch mit großen Ver­luften zurückgewiesen und mußten Hunderte von Leichen vor unseren Gräben liegen lassen.

In Richtung Gümüsthaneh besetzten unsere Truppen die vorderste Linie der feindlichen Gräben. In Richtung Diarbetr, machten unsere Truppen Fortschritte, indem sie Gefangene und Munitionslisten einbrachten.

Petersburg, 18. Juni. Amtlicher Bericht vom 12. Juni Westfront: Infolge der heftigen Gewitter im Süden Ruß­ lands war heute nacht eine zeitweilige Störung der drahtlichen Ver­Der heldenhafte Stampf unserer jungen Regimenter bei Rozysze bindungen eingetreten, so daß das Eintreffen der Frontberichte ver­( 20 Kilometer styrabwärts Luck). Dort versuchten deutsche Truppen zögert wurde und die Nachrichten über die Tätigkeit der Armeen den Desterreichern zu Hilfe zu kommen, aber ein Angriff unserer infolgedeffen etwas unvollständig sind. Inzwischen bestätigen die Infanterie mit starker Artillerieunterstügung warf sie mit Berlust eingegangenen Frontberichte, daß die Offensive der Truppen des von 2000 Gefangenen, 2 Geschüßen und Maschinengewehren aus dem Generals Brusfilow auch gestern noch andauerte. In manchen Ab­Städtchen. Unsere Truppen verfolgten dann den zurückgehenden Feind. schnitten wird der geichlagene Feind weiter verfolgt. Stellenweise Unsere Truppen, die im Raume von Dubno borgingen, schlugen wird noch erbittert gefämpft, da der Feind verzweifelte Gegen den Feind und nahmen die Stadt Dubno und das Fort. Die angriffe macht. Die Gesamtzahl der eingebrachten Gefangenen ist Truppen überschritten dann die Jiwa und trugen ihren Angriff auf 1700 Offiziere und 118 000 Soldaten gestiegen. weiter vor. Teile dieser Truppen nahmen das Dorf Demidowla Folgende genaue Berichte über Stampfhandlungen liegen vor: ( 30 Kilometer füdlich Luck) an der Chaussee Mlynow- Beresteczko ( 45 Kilometer füdlich Luck) und zwangen die feindliche Besagung des Stützpunktes Mlynow zur Uebergabe.

Eine unserer neuaufgestellten Formationen meldet, daß sie gestern in den Kämpfen um Rozyace an Deutschen 18 Offiziere, 1185 Soldaten, an Desterreichern 26 Difiziere, 742 Soldaten, im ganzen also gegen 2000 Mann gefangen habe, die bereits gestern

Bei der Vertreibung des Feindes aus der Hauptstellung nördlich Luczacz machten wir zahlreiche Gefangene, darunter einen österreichis gemeldet find. ichen Bataillonsstab und eine große Menge Waffen. Wir warfen den Feind in den Strypafluß.

Südlich Lud, an der Jiwa- Front, geht der Feind fluchtartig zurüd; unfere Truppen bleiben hart auf. Bei Diowce( 10 Stilometer nördlich Buczacz ) eroberte ein Regiment Galizien : Jm Raume der Dörfer Sladki- Worobijowla( 8 Milo von uns eine ganze Batterie, bestehend aus vier 10- Bentimeter- Ranonen. meter südöstlich Sladki) nördlich Tarnopol griff der Feind ungefähr Trotz des erbitterten Widerstandes des Feindes, trop heftigen sechsmal unsere Truppen heftig an. Gegen Morgen des 11. Juni Flankenfeuers, trotz des Aufzichens der Stauwerke und Minen- wurde er zurückgeworfen. Bei dieser Gefechtshandlung muß die explosionen nahmen die tapferen Truppen des Generals Leschigli tapfere Haltung unserer Artillerie hervorgehoben werden, die ohne die feindlichen Stellungen füdlich Dobronowce, 20 Werft nordöstlich Rücksicht auf das überaus heftige feindliche Feuer alle feindlichen Czernowitz . In diesem Raume wurden allein 18 000 Golbaten, ein Angriffe mit ihrem Feuer zudedte. Bei Bobulince( 11 Kilometer General , 347 Offiziere gefangen und 10 Geschütze erbeutet. Beim nördlich Buczacz ) leisten die Desterreicher durch antransportierte Eintreffen des Berichts wuchs die Gefangenenzahl in den ver- deutsche Truppen unterstügt erbitterten Widerstand. Die feind schiedenen Abschnitten noch immer. lichen Gegenangriffe, denen unsere Truppen ihre Angriffe ent Südöstlich von Balesczcyki( östlich von Kolomea ) warfen wir gegenfeßten, zwangen uns jedoch an dieser Stelle etwas zurüd­durch einen energischen Stoß den Feind über den Haufen, der sich zugehen. Es wird dort weiter mit zunehmender Heftigkeit ge­tämpft. daraufhin zurüdzog.

Der Gegner sprengte den Bahnhof Jurkowce( 10 Kilometer füd- Im Abschnitt südlich des Dniesters erreichten unsere Truppen lich Dina). Turkmenische Reiter griffen den im Rückzug begriffenen bereits den Brüdentopf von Balesczyli. Sie lämpften um die Bor­Feind an und zwangen ihn zur Flucht. In der Absicht, die Lage städte der Stadt Ezernowig, wo starte Explosionen beobachtet wieder herzustellen, machte der Feind stellenweiſe wütende Gegen wurden; der Feind sprengte die Brüde bei dem Dorfe Mahaly, angriffe. Unter anderem griffen am 10. in der Gegend von Semli östlich von Czernowiß. Die Gesamtzahl der durch die Truppen des ( 40 Stilometer nordöstlich Luck) östlich Kolti bedeutend überlegene Generals Leschizi gemachten Gefangenen übersteigt 21 000, sämtlich eindliche Kräfte an. Unsere Truppen, die dagegen vorgingen, zu ungarischen Kavallerie und Infanterietruppenteilen gehörig.

griffe nicht zu den Seltenheiten gehören, unsere Gesamt­verluste um das Doppelte und Dreifache überragen. Daß einer unserer Generale gefangen genommen worden sei, ist uns ganz neu.

Was die russischen Angaben über die Beute anbelangt, so ist es klar, daß bei der Räumung unserer Stellung nicht alles Material geborgen werden konnte und namentlich ohne Bespannung eingeführte und eingebaute Geschütze älterer Konstruktion preisgegeben werden mußten.- Doch sind auch in dieser Hinsicht die Angaben des Feindes über alles Maß hoch gegriffen. Wenn schließlich der Feind behauptet, daß er unsere ganze Nordostfront vom Prypec bis zum Pruth durchbrochen habe, so zeigen unsere amtlichen Berichte vom 12. und 13. durch präzise Ortsangaben, wieviel von dieser Phrase zu halten ist. Es sei dabei gar nicht näher aus­geführt, daß wir Dubno ohne einen Gewehrschuß freigegeben und daß wir bei Kolti und Sokol dem Gegner schwere Schlappen zugefügt haben.

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Allein die Nennung der Namen Buczacz , Wicniowczyk, Kozlow, Worebijowka, Nowo- Aleksinec, Sapanow, die Er­wähnung von Sokol, Kolti, Czartoryjst von lauter Drten, die in den letzten neun Monaten relativer Ruhe immer wieder als Puntte unserer Frontlinie angeführt wurden, beweist deutlich genug, daß die durch das Zusammenziehen über­legener Massen an einzelnen Stellen erkämpften russischen Erfolge auf weite Teile unserer Nordostfront ohne Einfluß W. T. B. und Nachteil geblieben sind.

Der russische Kriegsbericht.

Petersburg, 18. Juni. ( W. T. B.) Amtlicher Bericht. Westfront: Da die österreichisch- ungarischen und österreichisch­deutschen Truppen sich an vielen Stellen dem Angriff unserer Süd­armeen entzogen haben, konnte die Gefangenenzahl gestern für den Augenblüd nur wenig steigen. Die Gesamtsumme beträgt etwa 1700 Offiziere und 114 000 Mannschaften. Die Truppen des Generals Retschigli brachten, wie festgestellt ist, seit Anfang der Kämpfe einen General, drei Regimentskommandeure, 754 Offiziere und 37 882 Sol­baten als Gefangene ein, sie erbeuteten 120 Maschinengewehre 49 Geschüße, 21 Bomben und 11 Minenwerfer.

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Nordwestlich Rozyszce warfen unsere Truppen die Deutschen zurüd und gingen näher an den Stochod- Fluß heran. 23estlich Luck besetzten unsere Truppen Toroczin( 24 Kilometer) und warfen den Feind weiter zurüd. An der Strypafront nördlich Bobulince wird weiter heftig gekämpft, das Dorf Barwanica ( 6,5 Kilometer nördlich Bobulince) wurde trotz erbitterter Verteidigung von uns genommen. In mehreren Abschnitten fanden wir Anlagen vor, die der Feind in Eile ausgeworfen hatte, um die bereits vor­bereiteten Stellungen auszubauen.

Jm Abschnitt des Dnjeftrs und weiter füblich baben unsere Truppen nach Ueberschreitung des Flusses auf dem anderen Ufer eine Menge befestigte Punkte genommen, so den leden Baleszczyki. Der Vormarsch wird weiter fortgesetzt. Das Dorf Horodenta nordwestlich von Zaleszczyli ist in unserer Hand.

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Jm Abschnitt des Pruth nähern sich unsere Truppen zwischen Bojan( 14 Kilometer östlich Czernowiz) und Nepolotouz ( 10 Kilometer südöstlich Eniathn) dem linken Flußufer. Um den Brüdenkopf Czernowig wird heftig gefämpft. In den geräumten Ortschaften ließ der Feind riesige Mengen von Kriegsgerät zurück. So ließ er an der Eisenbahn Dubno- Brody ein ganzes Fernsprech neg zurlid, ebenso große Mengen Patronen, Minenwerfer, Straft wagen, Schmalipurgleise, dazu sehr viele Wagen und ein Vorrats­lager. In derselben Gegend, bei dem Dorfe Malu- Milczy( 14 Kilo­meter südwestlich Dubno) ließ der Feind ein weithin sichtbares Denkmal in Form einer hohen Säule mit dem österreichischen Adler darauf zur Erinnerung an die österreichischen Siege, unversehrt zurüd. In dem Dorfe Sadagora ( 5 Kilometer nördlich Czernowig) erbeuteten wir ein großes Depot mit Pionier- und Schwebebahnmaterial.

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Nordwestfront: An der Dünafront und südlich Dünaburg beschossen die Deutschen mehrere Punkte unserer Stellungen. Rautafusfront: Unsere Truppen gingen unbemerkt an die türkischen Stellungen an der Straße nach Diarbekr heran, griffen den ruhenden Feind an und eroberten sein Lager. Der Feind ging unter schweren Verlusten fluchtartig zurüd. Jm Raume von Rewanduz wurde ein türkischer Angriff abgewiesen.

Tisza über die russische Offensive. Budapest , 14. Juni. ( W. T. B.) Jm Abgeordnetenhause brachte Finanzminister Telesly eine Striegsgewinnsteuer, ferner eine Vorlage über eine ergänzende Vermögens. steuer ein, die bei einem Vermögen von über 50 000 Stronen be