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Nr. 165. 33. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Politische Uebersicht.

Keine Illufionen.

Sonntag, 18. Juni 1916.

Er schreibt in der Schweizer Friedenstarte" einiges über ist, nur ihrem Aerger darüber Luft machen wollen. Einzelne die furasichtige Nationalpolitik Bismards; schreibt, daß das Städte mögen Beschwerden erhbeen, weil eine greifbare Menge neue Deutsche Reich ganz dem heidnischen Geiste entsprungen sei, nicht ihnen zugewiesen, sondern von der 3.E.G. zugunsten des ein Gegensatz zum heiligen römischen Reiche deutscher Nation, ganzen Reiches aufgenommen worden ist. Immerhin kommen die heißt Bismard den fonsequenten Brattiker des nationalegoisti- lagen so häufig, daß es uns wohl angebracht erscheint, wenn die schen Individualismus, der unaufhaltsam zu einer Katastrophe treiben mußte usw. Dieser Bod mist wird als das Ergebnis 3.E.G. selbst einmal über die Grundsäße ihrer Tätigkeit im Aus­fiefsinniger professoraler Forschung in der Schweiz   achtungsvoll lande näheren Aufschluß geben würde. Rücksichten auf die Zahlungs­entgegengenommen und bildet einen Beitrag zur Geschichte des bilanz dürften unter keinen Umständen die 3.E.G. davon abhalten, Weltkrieges. durch Einkäufe im Auslande der Knappheit im Inlande abzuhelfen. I st denn niemanden möglich, dem Schwäger einigen Taft beizubringen?" Wo mag aber der Tatt" und die politische Einsicht bei Herrn Ludwig Thoma   geblieben sein?

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Kettenhandel und Kriegsernährungsamt.

Bom Kriegs ernährungsamt wird geschrieben:

Die Magdeburgische Zeitung", eines der führenden nationalliberalen Blätter, rückt die neuerdings viel be­achteten politischen Kundgebungen verschiedener bürgerlicher Parteiführer in eine innerpolitisch recht bedeutsame Beleuch­tung. Danach hat die durch die Ernennung Helfferichs zum Staatssekretär des Innern erforderlich gewordene Neu­besetzung von sechs höheren und hohen Verwaltungsstellen, die lückenlos mit fonservativen Adligen besett In der Tagespresse sind in den letzten Wochen immer lebhaftere wurden, die bürgerlichen Parteien so sehr verschnupft, daß so­Klagen über den stets sich weiter ausdehnenden Kettenhandel ge­wohl der Führer der nationalliberalen Landtagsfraktion Dr. Das boshafte Kommunalwahlrecht. äußert und schleunige Abstellung der Mißstände wird immer Friedeberg, dessen Partei, nach den Worten der Magde  - Beim Sturmlauf gegen die Schönheiten" des preußischen dringender gefordert. Der Stettenhandel treibt die Ware von Hand burgischen Zeitung", gerade in letter Zeit... mit den Kommunalwahlrechts hat man schon alle Möglichkeiten zu zu Hand. Er enthält sie zeitweise dem Verbrauch vor und treibt Ronserbatiben gegangen war und dessen Fraktion im konstruieren versucht, welche sich aus der Machtbefugnis eines den Preis sinnlos in die Höhe, ohne Rücksicht auf den vielleicht im Landtag immer mehr rechts gestanden hat als im Reichs- einzigen Erfter- Klaffe- Wählers seinen Mitbürgern gegenüber Augenblic vorliegenden großen Bedarf, auf die Verderblich­tage", wie auch der Zentrumsführer Spahn und der Führer ergeben könnten. Die wildeste Phantasie der Dreiklassen- feit der Ware, nur im Interesse eines mühelosen Ges der Freisinnigen Dr. Pachnide sich öffentlich gegen die wahlrechtsgegner verblaßt aber gegenüber der geradezu minnes. Besonders lebhaft betätigt er sich auf dem Lebens­mittelmarkt. Die große Zahl der täglichen Anzeigen, in Bevorzugung der Rechten in der Verwaltung gewandt haben. unwahrscheinlich flingenden Wirklichkeit, durch die ein solch denen Preisangebote für Lebensmittel gefordert und Lebens­Die Auslassung Spahns, schreibt die Magdeb. 8tg.", ist an erstklassiger Nuknießer und Anhänger des Dreiklassenwahl- mittel in oft erstaunlicher Menge zu Höchstpreisen" ange­manchen Stellen so aufgefaßt worden, als wolle er ein par systems in dem kleinen schlesischen Städtchen Deutsch  - Warten- boten werden, geben allein schon Einblick in den Umfang lamentarisches Regime befürworten. Jene Deu- berg die ganze Boshaftigkeit und Nichtsnußigkeit unseres dieses Schiebehandels. Personen, die sich früher nie mit Handel tung der Worte Spahns war offenbar unrichtig. Umstürz­lerische Gedanken gegenüber unserer Verfassung haben ihm sicher plutokratischen Kommunalwahlsystems darzulegen versuchte. befaßt haben, Firmen, die sich früher ganz anderen Handelezweigen baben sich auf diefes bei gerissener Ausnutzung fern gelegen; was er verlangt hat, war gerade die Durchführung Der Fabrikant Deder hat in diesem Städtchen das Recht, widmeten, der Verfassung, die ja ein solches tonservatives Privilegium, in der ersten Wählerklasse allein vier Stadtverordnete zu große Gewinne bringende Geschäft gestürzt. Bei dem großen ein solches Monopol des Adels nicht kennt. Wenn diese Be- ernennen. Herr Decker lebt nun mit der Stadtverwaltung Berbitterung der Bevölkerung, die er auslöjen muß, bei dem un­volkswirtschaftlichen Schaden, den der Kettenbandel zeitigt, bei der borzugungen beseitigt sind, dann wird in un nicht in bestem Einvernehmen. Man kann daher begreifen, verantwortlich hohen Gewinn, den er erzielt, sind einschneidende jerem Bolte noch weniger Neigung als bisher daß er bei Ausübung seines Wahlrechtes" nicht gerade be- Maßnahmen geboten. Der Präsident des Kriegsernährungsamtes borhanden sein, au parlamentarischen Regie: rungsformen überzugehen; solche Wünsche hält bei müht war, die Zahl der Stadtverordneten zu verstärken, die hat vor etwa 14 Tagen im Reichstag solche Maßnahmen angekündigt. uns zu Lande die Regierung selber so lange rege, als sie jene der Verwaltung des kleinen Gemeinwesens zugetan waren Der öffentlichen Meinung dauert die Erfüllung der in Aussicht ge­und auch von dieser gern gesehen wurden. Nachdem er vor stellten Regelung bereits zu lange: es werde allzu lange diesem Die Deutung, die das nationalliberale Organ dem Auf- der Wahl am 27. Mai 1915 überlegt hatte, ob er nicht auf Treiben untätig zugefehen". Der Vorstand des Kriegsernährungs­treten Spahns gibt und die auch auf die Reden Dr. Friede- Grund seiner Befugnisse eins der Mandate einem argen amtes hat sich vom Busammentritt an mit dieser Frage beschäftigt; bergs und Dr. Pachnickes zutrifft, läuft also darauf hinaus, Schläger anvertrauen sollte, entschloß er sich nach wohl aber fo einfach, wie es nach den zahlreichen Vorschlägen, die ge­daß die bürgerlichen Parteien lediglich eine Zurückdrängung bedachter Ueberlegung doch lieber dazu, den Schuhmacher- macht werden, erscheinen muß, ist sie nicht zu lösen, da der redliche des konservativen Einflusses durch Zulassung zu Verwaltungs- meister Stolpe mit einem Stadtverordnetenmandat zu be- andel geschützt, der Schiebehandel aber auf das schärffte getroffen posten, mit anderen Worten gleichmäßigere Bertei- trauen. Dieser schien ihm offenbar geeigneter für den Ehren­Tung der politischen Macht unter die Repräsentanten posten eines Stadtvaters, weil er im Jahre 1911 wegen des Adels und des zahlungsfähigen Bürgertums anstreben, Sittlichkeitsvergehen gegen Kinder in sechs Fällen auf Grund im übrigen aber nicht daran denken, für eine innerpolitische des§ 176, Biffer 3 des Strafgesetzbuchs zu einem Jahre Ge­Entwicklung in der Richtung zum Parlamentarismus ein- fängnis verurteilt worden war. zutreten. Man wird diese Feststellung beachten müssen, um fich auch innerpolitisch keinen überflüssigen Illusionen hin­zugeben.

Ungerechtigkeiten duldet und übt."

Kapp gegen Bethmann. Generallandschaftsdirektor& app, gegen deffen Broschüre fih Reichs­Tangler v. Bethmann hollweg in seiner legten Reichstags­rebe in scharfer Weise wandte, hat folgenbes Rundschreiben berschickt: Rönigsberg i. Pr., den 14. Juni 1916.

In Verfolg der Reichstagsverhandlungen vom 5. Juni b. J. find zwischen dem Vertreter des Herrn Reichsfanglers und dem meinigen nach erfolglos von mir versuchter Verständigung folgende Erklärungen ausgetauscht:

Der Vertreter des Herrn Reichstanzler erklärte: Die von Herrn Stapp berbreitete Deutschrift ist ein Angriff gegen die Politit des Herrn Reichskanzlers. Aus Gründen des Staatswohls ist der Herr Reichskanzler diesem Angriff öffentlich im Reichstag   entgegengetreten. Er lehnt es ab, diese ihm durch die Pflichten seines Amtes auferlegte Handlung zum Gegenstand persönlicher Auseinandersetzung zu machen.

Darauf erklärte mein Vertreter:

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Die Stadtverordnetenversammlung von Deutsch- Warten­ berg   war nun über den Eintritt ihres neuen Stollegen feines wegs erfreut. Sie erklärte feine Wahl für ungültig, da sie diese als Schikane des erstklassigen Wählers ansah.

werden muß.

Nunmehr sind die Verhandlungen im Kriegsernährungsamt ab­gefchlossen. Nach weiteren Beratungen mit Sachverständigen des Handels und der Zeitungsverleger hat das Striegsernährungsamt eine, den Ketten- und Schieberhandel mit Lebensmitteln nach allen Richtungen scharf faffende Verordnung festgestellt, deren Erlaß Danach foll voraussichtlich in den nächsten Tagen erfolgen wird. der Handel mit Lebensmitteln fortan nur mit ausdrüdlicher Ge­nur solche Kleinhandelsbetriebe befreit sein, die Lebensmittel un­nehmigung zulässig sein. Von der Genehmigungspflicht sollen fortan mittelbar an den Verbraucher abgeben.

Der wegen Sittlichkeitsdeliktes bestrafte Schuhmacher nahm aber den Stampf auf und flagte beim Bezirks­Russisches Obst für Deutschland  . ausschuß in Liegnitz   gegen die Stadtverordnetenversamm- Für die dem Oberbefehlshaber Dst unterstellten Gebiete Ruß­lung, die ihm sein Mandat sein Mandat entzogen entzogen hatte. Der lands steht eine reiche Obst ernte zu erwarten. Es sind in Bezirksausschuß in Liegnig gab ihm recht und erklärte die den Verwaltungsgebieten alle Maßnahmen getroffen worden, diese Wahl für gültig, weil tein gefeßlicher Grund für Dbsternte voll und ganz zu verwerten. Ein Teil des Obstes wird wahrscheinlich im Verwaltungsgebiete das Gegenteil spräche. Das konnten die gesetzes­unfundigen Stadtverordneten von Deutsch- Wartenberg   nicht selbst verwendet werden, während ein großer Teil Dbst aller Corten fassen und legten Berufung beim Oberverwaltungs- ins Heimatgebiet abgeführt und daselbst verwertet werden soll. Es badurch ein wertvoller Zuſchuß für unsere Bollsernährung ges gericht ein. Doch auch hier fielen sie ab. Der brave liefert. Das Obst soll in Waggons geladen an die Hauptmarktplätze Schuhmacher ist in aller Form des Gesezes gewählt und bleibt Deutschlands   geführt werden.( W. T. B.) trotz seines sechsfachen Sittlichkeitsdeliktes Stadtverordneter von Deutsch- Wartenberg  .

Herr Decker fann nun seine Macht als Wähler erster Klasse weiter ausnuten.

Wechsel im Kommando des 17. Armeekorps. Wie die Danziger Zeitung" erfährt, ist an Stelle des Generals der Infanterie v. Schack, der zur Disposition gestellt wurde, der Generalleutenant Wagner zum stellvertretenden fommandierenden General des 17. Armeekorps ernannt worden. Exzellenz Wagner war im Frieden zuletzt Stommandeur der 38. Infanterie Division in Erfurt.  ( W. T. B.)

Preisbeschränkung für Textilwaren.

Eine Ursache der Milchverteuerung.

Der Milchpreis schießt rasch aufwärts. In westdeutschen Städten hat er schon eine Höhe von 40 und 50 Pfennigen das Liter erreicht. So wenig diese Preiserhöhung berechtigt ist, so sehr muß darauf hingewiesen werden, daß eine Lücke in den Bundesratsverordnungen leider eine gewisse Milchpreissteigerung für viele Betriebe, notwendig macht. Es fehlen nämlich Höchstpreise für Milch- und Zucht­vieh, während wir solche für Ma st- und Schlachtvieh haben. Infolgedessen stehen heute w i Ich fühe 300 Prozent teurer im Breise als in Friedenszeiten. Dadurch haben die Züchter von Milchvieh einen großen Vorteil, die Abmelkwirt­schaften und die Milchbauern, die vornehmlich unsere Groß­städte mit Milch versehen, einen bedeutenden Nachteil. Sie müssen

Herr Kapp hat der Politit des Herrn Reichskanzlers den Vor­wurf der Unfähigkeit und Schwäche gemacht. Der Herr Reichs fanzler hat gegen Herrn Kapp persönliche Schimpfworte gebraucht. Nach der Erklärung des Herrn Reichskanzlers ist er aus Gründen des Staatswohls dem Kappschen Angriff öffentlich im Reichstag  entgegengetreten. Er lehnt es ab, diese ihm durch die Pflichten feines Amtes auferlegte Handlung zum Gegenstand persönlicher Zur Behebung von Zweifeln, ob die Vorschriften der Bekannt- infolge Fehlens von Höchstpreisen den Züchtern ungeheuerliche Preise Auseinandersetzung zu machen. Demgegenüber erklärt Herr Kapp, machung über Breis bei räntungen bei Verfäufen von Web-, für die Milchkühe zahlen; die Kühe müssen aber, wenn sie abgemolfen fich in einem Augenblid Genugtuung verschaffen zu wollen, Wirk- und Strickwaren vom 30. März 1916 auch auf Waren An- find, zu dem viel niedrigeren Schlachtviehpreise wieder abgestoßen in welchem dem Herrn Reichetangler nicht mehr der Schutz des wendung finden, die ganz oder teilweise aus Bellstoff- oder werden. Die Differenz zwischen dem Gestehungspreis als Milchvieh Papiergarnen hergestellt sind, wird festgestellt, daß auch die und dem Verkaufspreis als Schlachtvieh wird natürlich auf die Milch Arieges, seine Stellung und die Knebelung der Breffe zur Seite aus Bellstoff- oder Papiergarnen hergestellten Erzeugnisse der Preis- geschlagen. Da der Preisverlust an einer Kuh etwa 300 Wark be­Diesen Tatbestand teile ich hiedurch ergebenst mit. beschränkung der genannten Verordnung unterliegen. Wer bei Ver- trägt und das Tier in dem Jahre des Abmeltens etwa 3000 Liter fäufen dieser Art Waren die gefeßlich gezogenen Preisgrenzen über­schreitet, hat nicht nur zu gewärtigen, daß durch die nach der ge­nannten Verordnung zu bildenden Schiedsgerichte eine Preis minderung herbeigeführt wird, sondern fezt sich auch der Gefahr Strafrechtlicher Verfolgung aus.( W. T. B.)

ftehen.

Kapp,

Generallandschaftsdirektor. Wird nun Herr Kapp nach Friedensschluß den Reichskanzler fordern?

Der Fall Förster".

Eine Donaukonferenz.

Profeffor.. Förster telegraphiert uns: Die Zeitung& Die von Regensburg aus angeregte Donaukonferenz dürfte meldungen, daß das bayerische Kultusministerium meine Vor- im Juli stattfinden. Außer Deutschland   und Desterreich- Ungarn   so­Lesungen sistiert habe, find völlig aus der Luft gegriffen. Ich werde wie Bulgarien   wird auch Rumänien   daran teilnehmen. Das un meine Vorlesungen weiterführen." Es bleibt also noch abzuwarten, wie die philosophische Fakultät, internationale Donaukommission zu schaffen, in die alle Donaustaaten garische Komitee wird der Konferenz einen Antrag unterbreiten, eine 1. Sektion, der Universität München   ihren Utas verwirklichen wird, Delegierte entienden sollen. Als Siz wird Budapest   vorgeschlagen. jedem Versuch Prof. Försters, seine Anschauungen unter der Autorität des Lehramts in der akademischen Jugend In einem weiteren Antrage wird eine Verbindung der Donau   mit zu verbreiten, mit vollster Entschiedenheit ent- verschiedenen deutschen   Flüssen angeregt. gegenzutreten".

Oder sollte die fast allgemeine Entrüstung über das Vorgehen der Fakultät diese zur Einsicht und Umkehr beranlaßt haben?

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Budapest  , 17. Juni.  ( W. T. B.) Zur Vorbereitung der Donau   konferenz haben heute Vertreter der Interessen von Industrie, Handel und Schiffahrt unter Vorsiz des Bürgermeisters bon Barczi eine Besprechung abgehalten. Dabei wurden auch die Maßnahmen beraten, deren Durchführung von der ungarischen Re­gierung im Interesse weiterer Ausgestaltung der Hafeneinrichtun gen und zum Ausbau des Hafens in Budapest   verlangt werden.

Der Fall Förster" hat, wie vorauszusehen war, im Inlande wie im Auslande großes Aufsehen erregt und leidenschaftliche Breffeerörterungen hervorgerufen. Die nationalliberale und die fonservative deutsche Presse hat sich heftig gegen Förster gewandt und das Scherbengericht der Fakultät über ihn warm in Schutz ge- Der Großindustrielle Frans Haniel, Geheimer Kommerzienrat, nommen. Die Bentrumspreffe verhielt sich neutral, während die ist in Düsseldorf   im 75. Lebensjahre gestorben. liberale Presse im allgemeinen den Angriff gegen die Lehr- und Lernfreiheit abzuwehren fuchte. Um so eigenartiger mutet das Auftreten udwig Thomas, des ehemaligen tapferen Kämpen bes Simpliziffimus" im liberalen Mära" an. Diese Leistung, die von der rechtsstehenden Preffe bereits ausgeschlachtet wird, sei nachstehend als psychologisches Dokument" wiedergegeben. Sie Lautet:

Das tägliche Brot.

Die Tätigkeit der 3.E.G.

Milch gibt, so wird jeder Liter Milch in den Abmelkwirtschaften allein durch das Fehlen von Höchstpreisen für Milchkühe um 10 Pfennige belastet. Agrarische Kreise machen den Einwand, daß die Grenze zwischen Schlacht- und Milchvieh nicht zu ziehen sei, unpar­teiifche Sachverständige erkennen die Schwierigkeiten an, erklären fie aber nicht für unüberivindlich.

Lebensmittelnot in Leipzig  .

Auch in Leipzig   ist die Lebensmittelnot äußerst drückend. Kar­toffeln gibt's feit einigen Tagen fast nicht mehr, Brotzuiazmarten liches an. Nur war die Menge so gering, daß sie binnen furzem nur äußerst spärlich. Als Eriazmittel für die mangelnden Kartoffeln fündigte der Rat der Stadt Maffaroni, getrocknete Rüben und ähn­ausverkauft war und große Massen der Bevölkerung davon nichts zu sehen bekamen. Jetzt erläßt nun der Rat der Stadt nachstehenden

Appell an die Bevölkerung, in dem es heißt:

" In den nächsten Wochen bis zur neuen Ernte werden Nahrungsmittel alter Ernte, besonders Kartoffeln, fehr In app   fein. Bunächst muß für die Verpflegung unserer Truppen im Felde gesorgt werden. Wir im Inlande müssen zurüdtreten; für uns gilt es, für diese Beit uns Ent behrungen aufzuerlegen, die aber weit hinter denen zurück­bleiben, die unsere Tapferen zu ertragen haben.

Wir vertrauen, daß unsere Bürgerschaft dieses Opfer bringen wird.

Gott   sei Dant gibt uns die Ernte Aussicht, daß wir von der Zukunft Befferung erhoffen dürfen....

Der Reichstagsabgeordnete Dr. Jund und der sächsische Landtagsabgeordnete oebner, beide Bertreter von Leipzig  , haben aus Leipzig   an das Kriegsernährungsamt in Berlin   folgendes Tele­gramm gesandt: Die Lebensmittelzufuhr nach hier aus den an Sachsen   grenzenden Der Preffe gehen fortgesezt Klagen über die Tätigkeit der Staaten oder Kreisen wird noch immer verboten. In der Bevölke­Gerr F. B.   Förster, der beim Anheben des neuen Windes 8entraleintaufsgesellschaft zu. Diese Gesellschaft hat rung wächst die Unzufriedenheit. Man versteht nicht, daß über­an die Universität München   berufen wurde, hat sehr häufig das bekanntlich die Aufgabe, den Einkauf wichtiger Lebensmittel im wie es nachweislich geschieht. Reißen Sie die unberechtigten schüssige Lebensmittel benachbarter Kreise uns vorenthalten bleiben, Bedürfnis, Aufsehen zu erregen. Auslande vorzunehmen, und in ihren Händen ist der Handel mono- Schranken rasch nieder oder der Schaden am Deutschtum wächst Das gelingt ihm auch durch tattloses Geschwäh, das polisiert. Händler und Stadtverwaltungen erheben nun heftige weiter. Sie können und müssen Wandel schaffen." er bei ausländischen Zeitungen anbringt. Er macht sich sogar Vorwürfe gegen die 3.E.G., die fast alle darin gipfeln, daß die interessant vor einem Publikum, das begierig nach Diffonanzen 3.E.G. mit Rücksicht auf die Zahlungsbilanz Deutschlands  hinhorcht und das einen mit Fremdwörtern unterfpidten Galli­mathias schon deshalb für eine gelehrte Abhandlung hält, weil Auslande oftmals zurüdwies. Wir können diese Klagen nicht im ftimmung des Ministeriums des Innern angeordnet, daß die möglichst wenig einführen wolle und daher günstige Angebote im In Baden hat die amtliche Fleischversorgungsstelle mit Zu­es den Herrn Förster nicht kennt. Die neueste Leistung dieser Zierde der Münchener   Univer- einzelnen nachprüfen. Ein Teil von ihnen mag darauf zurückzu- ausilachtungen einzuschränken find. Vom 1. Juni führen sein, daß private Händler, denen ein Verdienst entgangen bis 15. Juli wird die Genehmigung zur Vornahme von Haus­

fität ist folgende:

Stadt und Land.