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zu wünschen übrig läßt. Die Stadtverwaltung wird deshalb In einer weiteren Resolution der Generalversammlung wird Seut fagt sie zwar noch, wir müßten die Dinge fich ruhig ent­bringend ersucht, mit aller Energie danach zu trachten, die benötigten dem Parteivorstand Anwendung brutaler Gewalt in Duisburg , wickeln lassen- bis die Opposition nämlich start genug geworden Mengen an Lebensmitteln von den Zentralverwaltungsstellen zu er- Frankfurt a. M., Bremen und Berlin durch Maßregelung unbe- ist, die Organisation zu beherrschen. Heut sagt sie noch, ein Parteitag halten. Von den Reichsinstanzen wird geforbert: 1. Beschlagnahme der quemer Genossen vorgeworfen. Alle diese Vorwürfe sind unbe- wäre nur der Versuch, die Opposition zu vergewaltigen, sie gründet. werde, wenn wir es doch wagen sollten, schon dafür sorgen, daß Getreideernte in einer Höhe, die eine wesentliche Erhöhung der Brot­dieser In Duisburg mußten zwei Redakteure entlassen werden, weil werde. Doch das find faule Ausreden, Mittel zum Zwecke. Was preußische oder deutsche Parteitag richtig gekennzeichnet und Mehlration für die gesamte Bevölkerung ermöglicht. 2. Be­schlagnahme der Startoffelernte, damit bis zu der nächsten Ernte eine fie für eine Sonderorganisation. tätig waren, besondere Beitrags- ist denn die Generalversammlung für Groß- Berlin? Ist die organ­Wochenration von 10 Pfund pro Kopf sichergestellt wird. 3. Verbot marken ausgaben und das ihnen anvertraute Blatt für ihre, die satorisch und rechtlich etwas anderes als ein Parteitag. des vorzeitigen Anlaufes der Gemüse und Obsternte durch die Parteieinheit aufs äußerste bedrohende Zwecke mißbrauchten, indem Also man lerne endlich von der Oppositiou etwas Entschlossen­privaten Konservenfabriken. 4. Gerechte Verteilung und Festsegung fie sogar die Kundgebung einer Parteiorganisation gegen ihre heit, man wage zu handeln, man mache schleunigst einen preußischen von erschwinglichen Höchstpreisen für alle Massenverbrauchsartikel. Sonderbündelei unterdrückten. Die Parteiorganisationen des Ver- Parteitag, dem bald der deutsche Parteitag folgen muß. So werden breitungsgebiets der Zeitung haben die Maßnahmen des Partei- wir am besten der Opposition die Epiße abbrechen. vorstandes als notwendig anerkannt und ausdrücklich gebilligt. Der Berliner Fall betrifft den Redakteur Dr. Meyer, über den das Erforderliche schon gesagt worden ist.

Aus der Partei.

Zur Richtigstellung.

In der Generalversammlung des Verbandes der sozialdemo: fratischen Wahlvereine für Groß- Berlin ist am Sonntag u. a. auch gesprochen worden von den Grundsäßen, die die Parteimehrheit, die Reichstagsfraktion und der Parteivorstand verraten haben sollen. Dem Vorwärts" wurde dagegen die ausdrückliche Aner­fennung ausgesprochen für seine Bemühungen, die Grundsäße der internationalen Sozialdemokratie hochzuhalten. Daß ihm das nicht leicht gemacht wird, müssen die Leser des Vorwärts" ohne wei­teres aus den Aeußerungen des Redakteurs Däumig schließen, der

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nach dem Bericht des Vorwärts" u. a. gesagt hat:

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Unsere grundsätzliche Anschauung mußte uns natürlich mehr und mehr in Gegensatz zur Mehrheit der Fraktion und des Parteivorstandes bringen. Der Gegensatz hat sich dahin zuge­fpist, daß der Parteivorstand verlangt, die Redakteure sollen ihre eigene Meinung in die Tasche stecken und das vertreten, was er als ihr Auftraggeber von der Redaktion verlangt."

Wenn der Redakteur Däumig eine solche Behauptung auf­gestellt hat, so hat er die unwahrheit gesagt. Niemals ist der Borwärts"-Redaktion vom Parteivorstand derartiges zugemutet

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worden.

Wahr ist vielmehr, daß der Parteivorstand vom Vorwärts", der zu lebhaften Beschwerden wegen seiner Haltung triftigen Anlaß gegeben hatte, bereits im September 1914 verlangte: " Der Vorwärts" hat nach Ansicht des Parteivorstandes in dieser Zeit im wesentlichen folgende Aufgaben zu erfüllen: 1. Der Vorwärts" soll wie bisher dem Hurrapatriotismus und chauvinistischen Treibereien entgegenwirken;

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2. er soll wie bisher die Annerionsgelüfte bekämpfen; 3. er soll sich in seinen Berichten über Kriegsgreuel, Ge­fangenen- und Verwundetenbehandlung der größten Objektivität befleißigen;

4. er soll auf dem Gebiete der Wirtschafts- und Sozialpolitik schnell und wegweisend die Arbeiterinteressen vertreten." Noch einmal hat der Parteivorstand sehr energisch in einer Redaktionsangelegenheit Stellung nehmen müssen. Der Vertreter der Borwärts"-Redaktion hatte sich der Behörde gegenüber schrift­lich verpflichtet:

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" Ich kann versichern, daß ich dem Wunsche, daß die Einheit­lichkeit der patriotischen Begeisterung nicht gestört werde, nach kommen werde, und glaube bisher schon alles getan zu haben, um die patriotische Begeisterung nicht nur nicht zu stören, sondern zu beleben."

Gegen ein solches Verhalten mußte der Parteivorstand Ver­wahrung einlegen. Gleichzeitig hat er in einer Eingabe an den stellvertretenden Reichstanzler entschieden betont, daß der Bresse unter feinen Umständen derartige Bumutungen gestellt werden dürften. : 0002

Der Parteivorstand hat also, meit entfernt, dem Bortvärts" irgendwelche Opfer der Ueberzeugung zuzumuten, ganz entschieden Verwahrung eingelegt gegen das geschilderte behördliche Verlangen und ist für die Selbständigkeit der Vorwärts"-Redaktion, die nicht durch das unbegreifliche Verhalten eines ihrer Mitglieder gebunden werden kann, eingetreten.

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Genosse Däumig hat, nachdem er die grundsäßliche Ueberein­stimmung der Vorwärts"-Redaktion mit der Sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft festgestellt, weiter erklärt:

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borstande

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Das linksstehende Hallesche Volksblatt" schreibt: flug und richtig ansehen und glauben, daß er eine der folgen­Wir selbst können den Beschluß der Landeskommission nicht als ichwersten Handlungen sein wird. die wir im Organisations­In Frankfurt a. M. wurde der Parteivorstand um, Interven- streit bisher erlebten. Gleichwohl müssen wir aber die Kritiken des tion gebeten, weil von oppositioneller Seite ein Redakteur, der auf Vorwärts" und der Leipziger Volkszeitung" als viel zu weit dem Boden der Parteimehrheit steht, gemaßregelt und durch einen gehend ablehnen, denn der geschäftsführende Ausschuß der oben erwähnten Redakteure aus Duisburg ersetzt werden sollte. Preußens bat politisch sehr wenig zu bedeuten. Er führt Dabei hat der Parteivorstand lediglich vermittelnd gewirkt. nur und zivar im Einverständnis mit dem Parteis Auch in Bremen mußte sich der Parteivorstand schützend vor Deshalb kann der Kampf um die drei ausführenden Genossen nicht aus, zu was ihn die Landeskommission beauftragt. den Geschäftsführer stellen, der von der Opppsition gemaßregelt werden sollte, weil er sich im Einverständnis mit dem Parteivor- Organisation gemacht werden. Wir hoffen, die Berliner Genossen aum Gegenstand auf Leben und Tod, um Einheit oder Spaltung der stand nicht dazu mißbrauchen lassen wollte, dem Vorgehen der wahren Besonnenheit, um den Fehler der Landeskommission nicht Opposition in anderen Wahlkreisen gegen ihr Parteiblatt Vorschub durch einen ihrerseits zu erweitern. Die Abrechnung kommt ja ein­Einen anderen Genossen, der in Bremen von der mal auf dem Parteitage. Bis dahin darf sich die Opposition zu leisten. Opposition gemaßregelt worden ist, vermochte der Parteivorstand nicht aus der Partei drängen lassen! nicht zu schüßen, weil er in diesem Falle kein Mitbestimmungsrecht hatte. Das ziffernmäßige Abstimmungsergebnis über die von der Ver­Daß in Berlin eine Resolution beschlossen werden konnte, in bandsversammlung am Sonntag vorgenommene Wahl zum der der Wahrheit zuwider dem Parteivorstand der Vorwurf gemacht Parteiausfuß ist folgendes: Genosse Stadthagen 262 wurde, an diesen Orten ihm unbequeme Genossen gemaßregelt zu Stimmen, Genossin Luxemburg 68 und Genosse Theodor Fischer haben, während Absicht und Handlung an beiden Orten der Oppo- 36 Stimmen. fition zufallen, beweist, wie die Berliner Genossen systematisch irre­geführt worden sind.

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In eigener Sache.

Die Redaktion des Vorwärts".

Damit ist die Haltlosigkeit aller gegen den Parteivorstand in Eine Erwiderung der Redaktion auf die Richtigstellung der Generalversammlung erhobenen Vorwürfe erwiesen. Wenn des Parteivorstandes ist von der Zensur des Parteivorstandes besonders in Berlin weite Kreise der Parteigenossen für diese oder zur Veröffentlichung nicht zugelassen worden. jene oppositionelle Richtung gwonnen worden sind, so ist das zurück­zuführen auf die zahlreichen anonym verbreiteten verleumderischen Flugblätter, sowie auf die tendenziöse Redaktionsführung des Vor­wärts", die es den Berliner Genossen unmöglich macht, ein flares Bild von den politischen Vorgängen und dem Verhalten der Partei zu gewinnen. Zu alledem kommt das unverantwortliche Treiben solcher Genossen und Genossinnen, die schon vor dem Kriege aufs eifrigste bemüht gewesen sind, die Partei auf Wege zu bringen, die zu beschreiten alle Parteitage bisher abgelehnt haben.

Der Parteivorstand wird pflichtgemäß jeder auf die Zerstörung der organisatorischen Parteieinheit gerichteten Tätigkeit, gleichviel ob sie in der Presse, in Versammlungen oder in Konventikeln geübt wird, entgegentreten.

Berlin , den 27. Juni 1916.

Der Parteivorstand.

In die Wohnung jedes Arbeiters, jeder Arbeiterin gehört der

Vorwärts

Der Parteivorstand trat mit einem sehr geharnischten Pro­teft gegen die Arbeitsgemeinschaft hervor, den wir ja veröffent­lichen mußten. Wir sind der Meinung, daß die der Arbeits­gemeinschaft angehörenden Genossen dasselbe Recht haben wie bie Fraktion und wir deshalb auch die Aeußerungen der Ar­beitsgemeinschaft aufzunehmen haben. Als wir dies tun wollten an derselben Stelle, wo die Arbeitsgemeinschaft durch den Partei­vorstand angegriffen war, verhinderte es der Parteivorstand. Er Stellungnahme zum Beschluß der Preußischen Landeskommission. erflärte, er lasse nicht zu, daß Erklärungen von Sonderorgani­fationen an die Spiße des Blattes tommen. Mit Hilfe des Ge­schäftsführers Richard Fischer machte der Parteivorstand die Aus­führung der Anordnung der Redaktion unmöglich.

Gerichtszeitung.

Fünf Einwohner des Dorfes Lübars und mit ihnen der Nachtwächter des Dorfes standen unter der An­flage der Körperverlegung mit Todeserfolg vor dem Schwurgericht des Landgerichts III. Die Anklage richtet sich gegen die Landwirte Wilhelm Rathenow und Karl Faust , dem Stellmachermeister Robert Ham st er, die Arbeiter Hermann Neuendorf und Paul

am st er, sowie den Nachtwächter Gustav Streder, denen die Rechtsanwälte Dr. Mar Kanorowicz, Dr. Davidsohn, Justizrat Kempner, Dr. Löwenthal, Dr. Großmann und Ohnstein zur Seite stehen. Den Vorsiz führt Landgerichts­direktor Vanjura, die Anklage vertritt Staatsanwalt Assessor Schumann. Der Anklage liegt ein höchst merkwürdiger Tat­bestand zugrunde. Als der Angeklagte Rathenow in der Nacht des 1. November aus der Schankwirtschaft von Lorenz nach Hause tam, fand er auf seinem Grundstück einen Mann vor, der an­scheinend Böses im Schilde führte. Als er auf die Frage, was er da wolle, nur eine wirre Antwort gab, expedierte ihn Rathenow gewaltsam vom Hofe und erhielt dabei von dem Uebekannten einen Schlag auf die Nase. Der Fremde ging dann in das Haus des Angeklagten Faust, der schon im Bett lag und höchlichst verwundert war, als er plößlich im Vorzimmer einen unheimlichen fremden Menschen erblickte. Faust hielt den letzteren, der nur immer mit den Zähnen knirschte, natürlich für einen Einbrecher, er rief um Hilfe, Rathenow eilte hinzu und beide brachten den verdächtigen nächtlichen Gast aus dem Hause. Durch den entstandenen Lärm wurden die Dorfbewohner herbeigelodt, es ertönten Hilferufe seitens mehrerer Frauen und die übrigen Angeklagten erschienen bald auf der Bildfläche. Der Unbekannte vertroch sich unter einen Wagen, er wurde aber hervorgeholt, und als der ältere Hamster an ihn Die Frag erichtete, ob er Einbrecher sei, erhielt er von ihm einen Faustschlag ins Gesicht. Daraus entspann sich ein Handgemnege, in welchem der Arbeiter Hamster seinem bedrohten Vater zu Hilfe tam. Der Abführung nach des Nachtwächters Haus widersette sich der unheimliche Mann lebhaft; er wehrte fich heftig, fiel auch mehr­fach zu Boden und bedrohte seine Transporteure, so daß Strecker zuleht Schließzeug anlegte. Alle 6 Angeklagten brachten ihn unter Anstrengungen in das Sprißenhaus und er wurde dort in die vor­handene Zelle geschoben, nachdem diese vorher durch Strecker von den dort lagernden Aepfeln gesäubert worden war. Was nun in der Zelle noch passiert ist, soll durch die Beweisaufnahme geklärt werden. Es scheint dort nochmals zu Handgreiflichkeiten gekommen zu sein. Zugegeben ist, daß der Nachtwächter auf Angriffe seitens des Verhafteten den Säbel gezogen und auf ihn geschlagen hat, andererseits wollen Zeugen schon während des Transports das Ge­Der Parteivorstand hat auch Willensäußerungen von Ber­Wir begrüßen den Beschluß der Landeskommission als sehr er- räusch von heftigen Schlägen und wiederholt den Ruf des Ge­liner Wahlkreisen nicht in den Vorwärts" kommen laffen, ob- freulich. Dabei darf jedoch nicht verkannt werden, daß er in aller schlagenen:" Erbarmt Euch, lazt mich los! Ich will dahin gehen, gleich die Redaktion Anweisung dazu gegeben hatte." Das ganz selbstverständliche Eingreifen des Parteivorstandes Form gegen das bestehende Statut verstößt. Das preußische Statut wo ich hergekommen bin!" gehört haben, auch ist offenbar ein Stoc wird fortgejekt als Borzenjur" denunzert, als Gewaliatt" usw. ichreibt im§ 3 vor, daß der Vorfizende, der Kassierer und der auf dem Verhafteten entzweigeschlagen worden. Schriftführer des Bezirksverbandes der acht Wahlvereine Abenteuer hatte ein sehr betrübendes Ende: als am nächsten Tage Nachdem die Vorwärts"-Redaktion die Kundgebung der Sozial- Groß Berlin zugleich den geschäftsführenden Ausschuß der die Zelle im Sprizenhause geöffnet wurde, fand man den dort Ein­demokratischen Arbeitsgemeinschaft an der Spize des Blattes, die preußischen Landeskommission bilden. Als diese Bestimmung geschloffenen in feinem Blute tot am Boden liegend laut Organisationsstatut dem Parteivorstand für seine offiziellen geschaffen wurde sie ist einem Zufalle zu danken bor. Der Geheime Medizinalrat Dr. Pfleger konnte an der Bekanntmachungen vorbehalten ist, públiziert und sich damit auch dachte niemand an Differenzen wie die heute bestehenden. So- Leiche eine große Zahl von Verlegungen am Kopf, im Gesicht, öffentlich als Organ der Sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft lange in der Gesamtpartei der gute Wille, gemeinschaftlich zu ar- offene Wunden an den verschiedensten Teilen des Körpers, Wunden, bekannt hatte, mußte der Vorstand der Sozialdemokratischen beiten, selbstverständlich war, war auch solche Bestimmung harmlos, die durch Siebe mit einem Säbel, und Schläge mit einem Ochsen­obwohl sie einem einzelnen Bezirk die Macht in die Hand gibt, das ziemer entstanden sein müssen, Blutaustritte in die Weichteile usw. Partei Deutschlands , deren offizielles 3entralorgan Wie es sich herausstellte, handelte es sich um ganze Land organisatorisch zu vergewaltigen. Jetzt, wo eine An- feststellen. der Vorwärts" ist, sein Beto einlegen. Im Gegensatz zu zahl rücksichtsloser Leute mit allen Mitteln daran arbeiten, die einen Ginbrecher, sondern um einen nerben­dem Organisationsstatut, das nur eine sozialdemokratische Reichs- Bartei in das Fahrwasser russisch- polnischer Methoden zu treiben, tranten Menschen, den Schlächter Berthold Pak aus Olden­tagsfraktion als parlamentarische Vertretung der Partei im Reiche die für deutsche Zustände unmöglich, weil unnüz und schädlich find, burg , der am 28. Oftober mit Vich nach Berlin gefahren, hier aber tennt, beansprucht die Redaktion des Vorwärts" für die der So wo diese Leute in Verfolgung ihrer Pläne vor feinem Mittel, auch nicht eingetroffen war. Bazz litt zeitweise an Malariafieber, war zialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft angehörenden Genossen" das nicht vor der Gewalt, nicht vor der Zerreißung der Drganisation nerventrant und lintsseitig schwerhörig und verfiel bei solchen gleiche Recht auf den Raum des Vorwärts", wie es den offiziellen zurückschrecken, und dabei leider die Unterstüßung einer Masse, zum Krankheitsanfällen in einen Dämmerzustand. In einem Bertretungen der Partei an deren Zentralorgan zweifellos zu- Teil irregeleiteter junger Leute ohne jedes eigene politische Urteil, solchen war er nach Lübars gelangt, hatte sich grundlos in fremde steht. Dem muß entschieden widersprochen werden. Denn es müßte zum Teil aber durch die wirtschaftliche Not des Krieges verärgerter, Häuser begeben und durch seine Krankheit ist es zu erklären, daß dann das gleiche Recht allen Sonderorganisationen eingeräumt sonst ganz umsichtiger Leute finden, wird diese Bestimmung gefähr- er sich nicht verantwortete, sondern nur verworrene Worte aus­Die Anklage beschuldigt nun die 6 Angeklagten, durch ge­lich. Sie soll jezt mißbraucht werden als das Mittel, die ganze stieß. werden. Der Parteivorstand hatte die Pflicht, dafür zu sorgen, Breußenorganisation in die Hand zu bekommen und nach außen meinschaftliche. Mihhandlungen den Tod des Pak verursacht zu daß die Zerrüttung der Parteiorganisation nicht auch noch an der den Eindruck erwecken zu fönnen, als habe sich die ganze haben, wogegen jeder einzelne Angeklagte lebhafte Ginwendungen Spiße des Zentralorgans der Partei öffentlich betrieben wird. Es sind nur solche Notizen im Vorwärts" von den Vertretern des Parteivorstandes inhibiert worden, die nach ihrer Ueberzeugung die Parteizerstörung fördern mußten.

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Als dann ein Redakteur des Zentralorgans der Partei in Flugschriften und Versammlungen die Beitragssperre an den Parteivorstand verlangte, war es wiederum die unbedingte Pflicht des Parteivorstandes, die Entfernung des betr. Redakteurs aus seiner Vertrauensstellung zu verlangen.

In der von der Generalversammlung angenommenen Rejo­Iution III heißt es: die Berliner Genossen müßten sich den Einfluß auf ihr Organ sichern, der auch dem kleinsten Bärteiort auf sein Parteiorgan zustehe. Was hier für die Berliner Genossen mit Recht verlangt und von keiner Seite bestritten wird, wird man dem Parteivorstand als Vertreter der Partei nicht bestreiten können, benn er hat den Interessen der Gesamtpartei im Zentralorgan Geltung zu verschaffen.

Das rechtsstehende Bochumer, Voltsblatt", das immer am ersten dabei war, Aktionen gegen die Minorität zu fordern, schreibt in einem Leitartikel unter der Ueberschrift, Preußentag" zum Beschluß der Landeskommission:

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Das nächtliche

erhebt, teils überhaupt gewaltsames Vorgehen gegen Paz bestreitet, teils Notwehr zur Entschuldigung vorbringt, teils die Kopf­verletzungen durch das Hinunterkrauchen des Paz unter den Wagen erklären will.

preußische Partei zur unterirdischen russischen Revolutionsromantik befehrt. Dem muß vorgebeugt werden, und dem hat die Landes­kommission durch ihren raschen Entschluß vorgebeugt. Aber das fann nur ein Aushilfsmittel, ein Notbehelf in dringender Gefahr sein. Die Landeskommission ist an sich nicht befugt, das Statut aus eigener Machtvollkommenheit zu ändern. Will sie nicht der Oppo­fition eine Waffe in die Hand drücken, die diese rücksichtslos benußen wird, dann muß sie sofort beschließen, daß so schnell wie möglich ein preußischer Parteitag einberufen wird, der die An­gelegenheit regelt, den Beschluß gutheißt und das Statut ändert. den Verteidigern wurde denn auch die Freisprechung der sämtlichen Der wird natürlich auch zu den allgemeinen Parteifragen Stellung nehmen müssen, und das ist nach unserer Meinung nicht mehr zu umgeben. Wir fönnen doch mit der organisatorischen Ent­scheidung der Parteidifferenzen nicht warten, bis der Krieg zu Ende iſt, deſſen Ende noch nicht abzusehen ist.

Zögern wir noch länger damit, so wird der Riß in der Partei immer größer, die planmäßig und rücksichtslos arbeitende Opposition wird immer stärker und eines Tages wird die Opposition einen Parteitag einberufen.

Die Beweisaufnahme trug zur Aufklärung des Tatbestandes nicht allzuviel bei; die Vorgänge in Lübars haben sich im Dunkel der Nacht abgespielt, und so blieb denn auch die Tätigkeit der einzelnen Angeklagten bei dem Transport des zu Tode gekommenen Schläch­ters Pak bis in die Zelle des Spritzenhauses ziemlich dunkel. Von Angeklagten gefordert, so bedauerlich auch das Schicksal des Ver­storbenen sei und soviel Mitleid man mit der hinterbliebenen Witwe haben müsse. Auf Grund des Wahrspruchs der Geschworenen käm das Gericht bezüglich des Rathenow , Neuendorf und Streder zu einer Freisprechung. Gegen Faust, Robert und Paul Hamster mußte auf Einstellung des Verfahrens erkannt werden, da die Geschworenen bei ihnen nur die Schuldfragen nach einfacher Körperbelegung bejaht hatten und ein diesbezüglicher Strafantrag fehlte.