Ar. 179. 33. Jahrgang.
1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Kolonialbesitz und Seegeltung.
Sonntag, 2. Juli 1916.
bis zu dieser Zeit noch schwebt, die Einstellung des Verfahrens u. a. erklärte, er werde die Verwandtschaft zwischen Menschen und Affen für die Dauer der Session zu beantragen. Berlin , den 30. Juni 1916.
Der Vorstand der sozialdemokratischen Fraktion des Preußischen Abgeordnetenhauses . Paul Hirsch . Adolf Hoffmann .
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erst anerkennen, wenn einmal ein besonders geschickter Menschenaffe an seiner Stelle aufs Katheder gestiegen wäre und so vernünftig geredet hätte, wie er selbst". Inzwischen hörte man mancherlei Erstaunliches von denkenden Pferden, sprechenden Hunden usw. Ob sich da nicht am Ende bei genauem Zusehen in irgendeinem zoologischen Garten ein besonders gescheiter Menschenaffe ausfindig machen ließe, der nach Absolvierung einiger philosophischer Semester an Stelle des Herrn Lasson aufs Katheder stiege und so vernünftig zu reden vermöchte wie er, ja die Vermutung ist vielleicht im Hinblick auf die erwähnten neuesten, wenn auch noch lebhaft umstrittenen Ergebniffe tierpsychologischer Forschung nicht allzu gewagt sogar noch ein ganz klein wenig vernünftiger?
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Die Verletzung des Briefgeheimnisses.
Am Sonntagabend sprach in Bremen der Staatssekretär des Reichskolonialamts, Dr. Solf , über die Lehren des Weltkrieges für Deutschlands Kolonialpolitik. Etwas eingehender behandelte Dr. Solf diesmal die bei der Besprechung seiner Vorträge in der Bresse von Zweiflern gelegentlich aufgeworfene Frage:„ Können Ballin über Kriegs- und Friedensfragen. wir überhaupt Kolonialpolitik treiben, ohne die Während die gewöhnlichen Sterblichen über Kriegsziele überMeere zu beherrschen?" Er führte dazu u. a. aus: haupt nicht reden dürfen und die Presse in der Aussprache ihrer An„ Würde der Wunsch, die Beherrschung der See für Deutsch schauungen stark gebunden ist, gibt es ein paar Persönlichkeiten in land zu erreichen, in Erfüllung gehen oder würde der Frieden uns Deutschland , deren Ansichten über Kriegs- und Friedensfragen wiederdie Freiheit der Meere sichern, so könnte in beiden Fällen holt sehr ausführlich vom offiziösen Telegraphenbureau wiedergegeben niemand an der Möglichkeit der Fortführung einer aktiven Kolo- werden. Zu diesen Bevorzugten gehört unter anderen der Generalnialpolitik zweifeln. Beherrschten wir in Zukunft die See oder direktor der Hamburg- Amerika- Linie , Herr Ballin. Wie W. T. B. erreichten wir den von der gesamten Welt herbeigesehnten 3u- mitteilt gewährte Generaldirektor Ballin einem Vertreter der„ BerIn der Sonnabendsizung der bayerischen Abgeordneter stand eines Mare liberum( freien Meeres) für alle Nationen, dann lingske Tidende" eine Unterredung und führte unter anderem fammer führte der liberale Abgeordnete Dr. Quidde Be würden wir unter dem Schuh unserer Marine und unterstützt von aus: Sie kennen den Standpunkt der Deutschen : Wir kämpfen da- schwerde darüber, daß entgegen der Zusicherung des Kriegsthr auch einen überseeischen Besitz halten und verteidigen können. für, daß die Freiheit auf den Meeren und unsere Stel- ministers, seine Briefe von der Militärbehörde geöffnet und Brächte uns aber der Krieg nicht so weit, gelänge es uns aber nicht, Iung als Rolonial macht zukünftig derart sind, daß wir nicht ihm dann wieder verschlossen zugeschickt würden. Er müsse bie Frage der Seegeltung nach unseren Wünschen zu regeln, so sei mehr bei England zur Miete wohnen. An welchen Ausgang wir aufs lebhafteste Protest gegen diese Geheimzensur erheben, die bamit entgegen der Meinung der Zweifler trotz alledem unserer glauben?... Wir wissen, daß wir vielleicht einen schwierigen an die Zeiten des Schwarzen Kabinetts erinnere. Man würde Kolonialpolitik keineswegs das Todesurteil gesprochen. Wirtschaftskrieg auszufämpfen haben werden, wenn die Reede- sich sehr wundern, wenn man wüßte, welche Personen in Der Staatssekretär betonte, daß dieses durchaus teine Kolonial- reien, die heute uns feindlich gegenüberstehen, sich gegen uns zu- Bayern hinter dieser Geheimkontrolle stehen. Es werde bepolitik von Englands Gnaden bedeuten solle und so aufgefaßt wer- sammenschließen. Aber wir sind solche Handelskriege gewohnt und hauptet, daß diese Geheimkontrolle bis zu den Mitden dürfe. Nicht nur Deutschland , auch andere Staaten befäßen die Tatsache, daß ich zum Segen für alle Teilnehmer in der nord- gliedern des Königshauses gehe. Ihm persönlich überseeische Kolonien ungeachtet der Seeherrschaft Großbritanniens . atlantischen Schiffahrt die internationale Verbandsform einführen sei auch ein Brief geöffnet worden, der als Diensts a che Weder die Vereinigten Staaten von Amerika noch Frankreich und konnte, beweist nur, daß ich mich niemals gescheut habe, den Kontur- aus dem Reichsamt des Innern fam, ferner ein Italien , weder Holland noch Japan dächten auch nur daran, ihre renzkampf bis aufs Messer zu führen. Der Friede, der uns Brief aus dem Kabinett des Königs von Rolonien aufzugeben, weil ihre Flotten allein für sich nicht mächtig unsere alte Beschäftigung wiedergibt, kann nicht mehr lange auf sich Württemberg . genug seien, das Meer zu beherrschen. Kolonialpolitit jei warten lassen, denn der Krieg ist für unsere Feinde ziellos geworden. Staatsrat v. Speidel erklärte in Vertretung des Kriegsnur ein Teil der allgemeinen Weltwirtschaft, zu um uns noch besiegen zu können, müßte man uns in den feindlichen ministers, daß keine Kontrolle des Inlands- Briefverkehrs stattder als ebenso wichtiger Zweig der internationale Handel Ländern, wo wir jetzt mit unseren Heeren stehen, siegreiche Schlachten findet, und daß es sich bei Dr. Quidde um einen Einzelgehöre. Mit derselben Notwendigkeit, mit der für die Fortsetzung liefern; nach diesen müßte man uns aus den besetzten Gegenden ber- fall handele, der ein Ausfluß der Verordnung sei, die im der Kolonialpolitik die Beherrschung der Meere als Vorausseßung treiben und uns an unseren Grenzen aufs neue besiegen, schließlich Interesse der Landesverteidigung getroffen berlangt würde, mit derselben Notwendigkeit müßten die Anhänger nach siegreichen Schlachten in unser Land einziehen und uns dort voll- werden mußte. Er habe als Führer der deutschen pazifistischen dieser Theorie die Beherrschung der Meere auch für unsern ge- fommen schlagen. Selbst die größten Fanatiker müssen cinräumen, Bewegung offen und geheim eine Agitation betrieben, die mit samten Ueberseehandel fordern. daß keine der feindlichen Mächte oder alle zusammen über soviel den Kriegsverhältnissen unvereinbar gewesen sei und die InterMenschenmaterial und finanzielle und organisatorische Kraft ver- essen der Kriegführung gefährdet habe. Das Agitationsverbot fügen, um ein solches Unternehmen erfolgreich durchzuführen. Dieser habe Dr. Quidde unter Deckadressen zu umgehen versucht. schreckliche, mörderische Krieg wird also nur noch geführt, damit ein Deshalb habe man seinen Briefverkehr überwachen müssen. Dußend Machthaber, die für alles verantwortlich sind, sich mit An- Dr. Günther( Liberale Vereinigung) stellte fest, daß stand aus der Affäre ziehen kann; man spielt nur für die die Liberale Vereinigung die Ansichten Dr. Quiddes nicht Galerie. Ballin schloß, indem er betonte, daß die englische Aus- teile, daß sie aber das Vorgehen der Militärbehörden gegen hungerungsblockade keine Maßregel sei, die irgendwelchen Einfluß auf einen Ehrenmann wie Dr. Quidde unter keinen Umständen Die Militärbehörde aber habe offen sagen den Kriegsausgang ausüben könnte; durch Schikanen besiege man die billigen könne. sollen, daß Dr. Quiddes Briefverkehr überwacht werde; allein dieses Geheimverfahren erinnere in der Tat an das Schwarze Kabinett.
Dr. Solf führte weiter aus, daß die See herrschaft Eng Tandsteine absolute sei, daß es diese Herrschaft gegenwärtig mit der vereinigten französischen, russischen und japanischen Flotte teile. Man solle sich eine ebenso starke Koalition wie jest gegen Deutschland gegen England vorstellen. Wer über das Problem der Seeherrschaft tiefer nachdächte, müsse zu der Einsicht kommen, daß die Beherrschung der See keine Bedingung für
eine aktive kolonialpolitik sei.
Diese Ausführungen des Staatssekretärs finden in der konfervativen Presse, entsprechend der Politik, die sie seit Monaten konsequent und unermüdlich verfolgt, heftigen Widerspruch. So schreibt die„ Kreuz- Zeitung " über Dr. Solf :
" Man wird ihm darin recht geben, daß die Beherrschung der See teine Bedingung für eine attive Kolonialpolitik sei. Aber man wird diesen Sah auch nur sehr wörtlich gelten lassen fönnen und nicht vergessen dürfen, daß eine Kolonialpolitik, die infolge der zweifellosen Ueberlegenheit anderer Seemächte jozu sagen von deren Gnade abhängig ist, ein großes Risiko bleibt. Für uns liegt dieses Risiko im besonderen Maße vor, weil wir damit rechnen müssen, daß England, sofern der jezige Krieg feine Entscheidung bringt, aus denselben Motiven, aus denen es jest jo gehandelt hat, bei gegebener Gelegenheit abermals über uns herfallen wird. Deshalb schwebt allerdings jede NoTonialpolitik gewissermaßen in der Luft, wenn uns der jezige Krieg nicht die Möglichkeit einer so starten Wehrhaftmachung gegen England bringt, daß darin eine weitgehende Sicherheit gegen neue englische Ueberfälle ge= funden werden kann."
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Weit schärfer äußert sich noch G. Reventlow in der Deutschen Tageszeitung": „ Mit Herrn Dr. Solf schreibt er find wir darin einig, daß Deutschland in Zukunft wie bisher Kolonialbesitz braucht. Daneben aber sind wir nach wie vor der Ueberzeugung, daß loka= Ier Schutz auch in Zukunft für deutschen Kolonialbesitz nicht genügt und das Fehlen einer deutschen Seegeltung bon entsprechender Macht und Reichweite überseeischen deutschen Kolonialbesib zu einem Scheinbesih machen muß. Folgerichtig wäre es auch ein grundlegender Fehler, für einen solchen Scheinbesitz Wirklichkeitswerte, die man in Europa in der Hand hat, zum Eintausche von Kolonien aus der Hand zu geben.
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Wie Sir Edward Grey , ein Teil der englischen Presse, die " Frankfurter Zeitung " und ähnlich gerichtete Organe teils ausbrücklich erklärt, teils angedeutet haben, möchte man die Wiedergewinnung der deutschen Kolonien und die Wiederherstellung des alten Belgiens " in Tauschbeziehung zueinander seßen. Der Begriff des Faustpfandes" wird in diesem Sinne gebraucht. Auf der Art der Lösung dieser Frage beruht die Zukunft der deutschen Wirtschaft und der deutschen Seegeltung in ihrer Wurzel Die Kolonien hierzu in Tauschverhältnis zu sehen, würde in der Tat für Deutschland bedeuten, das oberste Stockwerk eines Hauses vor dem Fundamente zu bauen. Wer infolgedessen diesen Gedanken von vornherein abweist, wird zur Folgerung gelangen müssen, daß wir dann deutschen Kolonialbesitz nur gegen EngLand wiedererwerben und halten können. Auch damit sind wir völlig einverstanden. Um das Ziel zu verwirklichen und erreicht zu halten, ist aber wiederum die Seegeltung nötig, und die Seegeltung ist eine Frage der Macht, eine Frage schwimmender Flottenmacht und der Küstenbedingungen, welche der Flotte, im weitesten Sinne berstanden, die Basis geben."
Die hier wiedergegebenen Aeußerungen sind nicht neu; fie werden seit Monaten in den mannigfachsten Variationen in der „ Deutschen Tageszeitung" und den ihr gleichgesinnten konservativen und nationalliberalen Organen vertreten. Wenn wir sie hier wiedergeben, so nur, um im Anschluß an den Vortrag Dr. Solfs die beiden von einander abweichenden Richtungen im Lager der bürgerlichen Kolonialpolitiker zu kennzeichnen. Ein näheres Eingehen auf die hier berührten Fragen, soweit dies unter den obwaltenden Verhältnissen möglich ist, behalten wir uns vor.
Politische Uebersicht.
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Die sozialdemokratische Landtagsfraktion zum Fall
Liebknecht.
berbündeten Reiche nicht.
Die Kriegsziele der Wirtschaftsverbände. Wir hatten eine Mitteilung der Berliner Neuesten Nachrichten" wiedergegeben, daß auch der Verband deutscher Handlungsgehilfen zu Leipzig sich der Eingabe der sechs Wirtschaftsverbände angeschloffen habe. Wie uns jezt dieser Verband mitteilt, beruht jene Angabe der Berliner Neuesten Nachrichten" auf einem Jrrtum.
,, Diesem Gesindel gegenüber..."
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Einige Säge aus einer Broschüre ie verhalten wir uns nach dem Kriege" von Rolf Römling, die bei Schulz in Oldenburg vor kurzem erschienen ist, find wert, festgehalten zu
werden:
Verschiebung der Landtagswahlen in Bayern .
Die bayerische Abgeordnetenkammer hat den kürzlich von der Regierung vorgelegten Gesezentwurf über die Verlängerung der laufenden Landtagswahlzeit um ein Jahr einstimmig ange
nommen.
Keine Ausdehnung der Erbschaftssteuer in Bayern .
Die bayerische Abgeordnetenkammer lehnte am Sonnabend den Antrag der Sozialdemokraten auf Ausdehnung der Erbschaftssteuer gegen die Stimmen der Liberalen und Sozial
demokraten ab.
Ein neuer Verein
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eine neue Zeitschrift.
So sehen wir in diesem Stampfe alle Völler der Welt gegen uns. Wie eine Meute Firköter den wehrkräftigen, grimmen Bassen anfallen und stellen, sind sie über das Deutsche Reich und dessen Unter dem Vorsiz des Geheimen Regierungsrats Dr. Seidel Verbündete hergefallen, aber einer nach dem andern rollt winselnd hat sich in Berlin- Friedenau , Rheinstr. 10, ein neuer Verein aufund blutend in den Sand. Ihre großsprecherische, lügenhafte getan: der Deutsche U- Boot- Verein. Zweck und Ziel will er darin Breffe, gleicht dem wütigen, aber ohnmächtigen Gekläff dieser Fir sehen, in weiteren Kreisen Kenntnis und Verständnis des U- Bootes köter. Auf dem westlichen Kriegsschauplatz sehen wir in den und seiner Wichtigkeit zu verbreiten. Als Organ dient ihm dazu Reihen der vergeltungslüsternen Franzosen heißblütige Marokkaner das U- Boot", eine illustrierte Zeitschrift, die jährlich 5-6mal und viehische Neger; zwischen den Briten blutgierige Hindus, erscheinen soll. Von dem augenblicklichen Streit zwischen den Kanadier und Australier; in den Massen der Russen der ganze Troß Vertretern des„ berschärften" und des humanen" U- Boot- Krieges halbasiatischer Wildheit; kosakischer[ Grausamkeit und stumpf- will sich der Verein fernhalten. sinniger Blödheit. Dieses Gesindel haben unsere Gegner gegen Troßdem: Gibt es augenblidlich wirklich nichts Wertbringen. die auf höchster Kultur stehenden Staaten Deutschlands und deres zu tun, als einen Deutschen U- Boot- Verein mit eigener Beit. Desterreich- Ungarns losgelassen, um sie durch ihre Massen zu schrift zu gründen? erdrücken. Welche Qualen und Martern unsere Landsleute in Frankreich erdulden mußten, ist in einer Anzahl Büchern und in Ein Erlaß des preußischen Kultusminifters. den Tagesblättern beschrieben worden. Mit diesem Volke hatten Das Berliner Tageblatt" beröffentlicht folgendes Schreiben, wir vordem Mitleid, jetzt aber schnürt uns der Ekel über solche das eine weibliche jüdische Lehrkraft als Antwort auf eine BeNiedertrácht und Schamlosigkeit die Brust aufammen. Stein an- werbung um eine Stellvertretung erhielt: ständig denkender Deutscher sollte wieder den Fuß in dieses lafter hafte Land setzen, am wenigsten, um dort sein Geld zu verzehren. Diesem Gesindel gegenüber ist Sentimentalität und Mitgefühl nicht am Platz; Verachtung für dieses verlorene Volk soll unser ganzes Empfinden auslösen, nichts weiter. Vergessen wir das nie!
Das Zukunftsprogramm eines solch anständig denkenden Deutschen " kann demnach auch nicht anders lauten als:
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Breslau , den 12. Mai 1916. Wir haben Sie in die Liste der Vertreterinnen aufgenommen, bemerken jedoch, daß nach einem Grlaß des Herrn Ministers der geistlichen und Unterrichtsangelegenheiten jüdische Lehrkräfte zur borübergehenden Vertretung christlicher Lehrer und Lehrerinnen nur ausnahmsweise, für die Dauer des Arieges, herangezogen werden dürfen, wenn eine andere geeignete Vertretung nicht vorhanden ist.
Die Schuldeputation. Jetzt aber heißt es das Eisen geglüht, den Stahl geschärft. Ueberbereit mehr denn je heißt die Losung, nur dann halten wir Beglaubigt: gea. Thielsch, Ratssekretär." Lieber dauernd die Lasten Das Blatt erinnert an das bekannte Wort des Kaisers:„ Ich unsere Gegner im Schach. einer starten Rüstung tragen, als in absehbarer Zeit kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur Deutsche !" und sagt: diesen ungeheuerlichen Kampf von neuem bestehen zu müssen. Wer Selbstverständlich bezog sich dieses Wort nicht nur auf die Par jetzt noch von Abrüftung faselt, der wird zum Verteien, sondern auch auf die Konfessionen. Sehr wenig mit dieser räter am eigenen Volt kaiserlichen Verheißung ist der Erlaß des preußischen KultusWir müssen uns darauf beschränken, biefe fagen wir mild ministers in Ginklang zu bringen, den obiges Schreiben zur Grundund vorsichtig starken Worte eines Rolf Römling vorläufig als eine Art Kulturdokument zu buchen.
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Laffons Absage an den Pazifismus.
Der Herausgeber der Friedenswarte", Dr. Alfred H. Fried , er hielt kürzlich vom Geheimen Regierungsrat Universitätsprofessor Dr. phil. und Dr. jur. h. o. Adolf Laffon in Berlin eine offene Postkarte folgenden Inhalts:
lage hat. Sollte dieser Erlaß noch aus der Zeit vor dem Kriege stammen, dann ist es höchste Zeit, ihn aufzuheben. Ist er aber neuerdings erst ergangen infolge der Notwendigkeit, zahlreiche stellvertretende Lehrkräfte für den Schulunterricht zu beschaffen, dann ist er vollends unbegreiflich."
Die„ preußische Tradition" und die Freikonservativen. " Ich bitte, mir die Friedenswarte" fortan nicht mehr zu Von parlamentarischer Seite war in der" Post" gesagt worden, senden. Diese Art von Jdiotentum habe ich nun genugsam studiert. daß die Versagung der Bestätigung im Fall Kapp den festen Ich will mich fünftig der Abschaffung von Krankheit, Sünde und preußischen Traditionen entspricht". Dagegen ist von einer andern Tod zuwenden. Ergebenst( Unterschrift.)" parlamentarischen Seite in der" Post" der„ allerentschiedenste Es wird manchen Leser vielleicht interessieren, auf diese Weise Protest" eingelegt worden. Nun erwidert die erste parlamenta. zu erfahren, daß Herr Professor Lasson Leute wie Ludwig v. Bar, rische Seite, es sei nicht entfernt davon die Rede, daß die Grenzen Lujo Brentano , Ludwig Frank , Georg Gothein , Heinrich Lammasch , des Bestätigungsrechts in Preußen zurzeit richtig gezogen sind. Karl Lamprecht um nur einige Mitarbeiter der Friedenswarte" Bei der bevorstehenden Neuorientierung unserer inneren Politik aus den letzten Jahren zu nennen zu den Vertretern des Jdioten- nach Friedensschluß werde vielmehr eine Beschränkung des beDer Vorstand der sozialdemokratischen Fraktion des tums zählt. Wenn die Sozialdemokratie auch von der bürgerlichen stehenden Bestätigungsrechtes sich durchaus empfehlen, insbesondere Preußischen Abgeordnetenhauses hat beschlossen zu versuchen, Friedensbewegung von jeher nicht allzuviel gehalten hat, so auch gegenüber den kommunalen Selbstverwaltungen. Nur das für den Fall, daß das gegen den Genossen Liebknecht gefällte fann man dieses Urteil des Herrn Professors Laffon doch eine war in jener Buschrift gesagt, daß die Handhabung des in Urteil bis zum Wiederzusammentritt des Landtages rechts- vielleicht als etwas schroff bezeichnen. Zugleich mag daran bezug auf die Generallandschaftsdirektoren zurzeit zweifellos gelfräftig geworden ist, seine sofortige Entlassung aus der Haft, erinnert werden, daß Herr Lasson seinerzeit zu den tenden Bestätigungsrechtes des Staates der festen preußischen für den Fall, daß das Verfahren vor dem Oberkriegsgericht heftigsten Gegnern der Darwinschen Abstammungslehre gehörte und Tradition entspricht." Diese Tradition bestehe in der vollen
Vom Vorstand der sozialdemokratischen Landtagsfraktion erhalten wir folgende Zuschrift:
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