gen etwas abzulassen, sondern nur um eine Beseitigung formaler Einwände, die der Parteivorstand stütze. Werde die Generalversammlung vom Geschäftsführenden Ausschuß einberufen, so sei mit Wahrscheinlichkeit zu erwarten, daß auch die heute nicht vertretenen Orte vertreten sein werden. Nachherige Durchführung der Beschlüsse sei selbstverständlich.
Genoffe Ohlof- Charlottenburg fürchtete nicht Klärung, Jondern Verwirrung, wenn nicht ausdrücklich erklärt wird, was bei Weigerung des Vorstandes Thurow- Groger geschehen soll. Ein Antrag auf Schluß der Debatte, für die etwa noch ein Dußend Redner gemeldet waven, wurde angenommen.
Genoffe Adolf Hoffmann stellte fest, daß er nicht mehr zum Wort gekommen war. Beim jezigen Bentralvorstand könne von„ Furcht vor der eigenen Courage", wie hier angedeutet wurde,
gewiß keine Rede sein.
In der Abstimmung wurden mit großer Mehrheit abgelehnt die Resolution Meher( gegen 15 Stimmen) und die Resolution Fraffet( gegen 4 Stimmen), mit großer Mehrheit angenommen die Resolution Barth( gegen 14 Stimmen).
Die endgültige Wahl des Vorstandes war hiernach von der Tagesordnung abzusetzen.
Nach geschäftlichen Erörterungen wurde die Generalversamm Jung geschlossen.
Aus Groß- Berlin.
Ferienreisen.
Am Sonnabend und Sonntag war der Andrang zu den Bahnhöfen recht start. Die Ferienreisenden bildeten das Gros der Fahrgäste. Es ist bei der jezigen Lebensmittelknappheit nicht leicht, ein Reiseziel zu wählen. Viele fahren aufs Land zu Berwandten, wo sie glauben etwas leichter sich ernähren zu können als in der Großstadt. Besserbemittelte wählen sich Orte, wo es sich trotz aller Knappheit der Lebensmittel noch immer leben läßt, ohne sich allzu große Einschränkungen aufzuerlegen.
Das verlängerte" Mittageffen.
In einigen Gegenden der Stadt verkehren die vom Voltstüchenberein entsandten Gulaschkanonen, um warmes Mittagessen an die arbeitende Bevölkerung abzugeben. Die Portion wird mit 35 Pf. berechnet. Ein Leser schreibt uns, was er am Freitag mittag in der Holzmarktstraße beobachtet hat. Seine Arbeitszeit hinderte ihn, zu Zisch zu gehen, und so wollte auch er sich aus der in der Holzmarktstraße befindlichen Gulaschkanone mit Mittag versorgen. Das Essen ging auf die Neige, es standen aber noch eine ganze Anzahl Leute da, die gern Essen haben wollten. Plötzlich erschien ein Mädchen mit einem Gimer heißen Wasser und goß das Wasser in das Essen. Die Umstehenden erhoben gegen diese Berlängerung" des Essens entschieden Einspruch, weil sie nicht Waffer, sondern Effen haben wollten, worauf geantwortet wurde, die Leute nähmen das Essen sehr gern.
"
Diese Art, das Effen lang zu ziehen", wie der Berliner sagt, ist ganz ungehörig und bringt die Speisenverteilung durch die Gulaschkanone nur in Verruf. Der Voltstüchenverein, der für diese Effenbereitung verantwortlich ist, wird sich äußern müssen, wie er zu dieser Prozedur steht.
Deutscher Transportarbeiter- Verband.
Hiermit zur Mitteilung, daß unser Kollege, der Industriearbeiter
August Freitag
am 5. b. Mts. verstorben ist, im Alter von 39 Jahren.
Die Beerdigung findet am Montag, den 10. Juli, nachmittags 1 Uhr, auf dem Neuköllner Gemeindefriedhof, Mariendorfer Weg, statt.
Um rege Beteiligung ersucht Die Bezirksleitung.
Heines Werke
3 Bände 4 Mart
Buchhandlung Vorwärts
Am 7. Juli wurde uns nun auch noch unser herzlichst geliebtes Töchterchen Hildegard im Alter von 22 Jahren durch den Tod entrissen und folgte so threr lieben, erst 18jährigen Schwester Gertrud nach 28 Tagen.
Dies zeigen an die tief betrübten untröstlichen Eltern.
Karl Tenzer, zurzeit im Felde Frau Emma Tenzer, geb. Hoffmann G. Hoffmann und Frau als Großeltern
Lina und Charlotte Hoffmann als Zanten.
Die Beerdigung findet Diens. tag, den 11. Juli, nachmittags 4 Uhr, von der Halle des PhilippusApostel- Kirchhofes, Müllerstr. 44/45,
aus statt.
Klappwagen, Kinderwagen, mehrete, Rosenthalerstraße 68 III.[ 8055*
Ziehungsbeginn unwiderruflich übermorgen
Rote- Kreuz- Lotterie
Gesamtw. der Gewinne Mark:
100000
Erster Hauptgewinn Mark:
50000
Zweiter Hauptgewinn Mark:
10000
Postgebühr
30 Pfg. ausserdem
Lose zum Originalpreise von 3 Mark Peru . Liste 10 Rote- Kreuz- Lose in feiner Banknotentasche 30 Mark Gustav Haase Nchfg, Berlin NO 43, Neue Königstr. 86
Inh. K. Schwarz
Berlin SO 16, Neanderstrasse 38
Telegramme: Schwarz Berlin Neuekönigstr. 86.
Die vermehrte Mehl- und Gebäckausgabe.
Beschäftigung annehmen
fönnen, geht es ihnen fehr Die an Stelle der Kartoffeln in der Woche vom 10. bis 16. dieses schlecht. Ein mit einem nervösen Bittern Behafteter flagte fürzlich Monats erfolgende vermehrte Mehl- und Gebädausgabe hat einen sein Leid. Arbeiten kann er nicht, Verwandte hat er teine und erhöhten Mehlbedarf der Mehlfleinhändler und Bäder zur Folge. geben tut, wie gesagt, noch nicht einmal der Hundertste etwas. Die dafür erforderlichen Extramehlfarten und-mehlmarten können Früher hat manche gütige Hausfrau, manches mitleidige Dienstdie Bäder und Mehlfleinhändler vom Montag, den mädchen einen Topf Suppe verabreicht oder der einen Rest Gemüse10. dieses Monats, ab auf den Brottommissionen es gab ja viele Leute, die„ Gewärmtes" nicht mochten, damit iſt es heute vorbei. Die Herrschaften machen topfschüttelnd die Tür in Empfang nehmen. wieder zu und die andern können kaum etwas entbehren.
Die Bevölkerung wird nochmals darauf aufmerksam gemacht, daß in der kommenden Woche die ganze Brotkarte nur zum Bezug von Brot dient, also auch die Mehlabschnitte dieser Karte nur zur Entnahme von Gebäck berechtigen. Mehl erhält jeder in hinreichendem Maße auf die beiden oberen Abschnitte Nr. 11 feiner Kartoffelfarte,( 200 Gramm auf jeden Abschnitt.)
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Nicht besser ergeht es jenen, die auf der Straße das Mitleid Baſſanten der Passanten erregen. Sie mufizieren gewöhnlich oder handeln mit. billigem Kram, find aber in der Regel auch nur Almosenempfänger, die herzlich gern etwas geschenkt nehmen. Auch sie klagen über ber
minderte Einnahme. Meist haben sie ein körperliches Gebrechen oder find blind und können an die Ausübung eines Berufs nicht denken. Das öffentliche Mitgefühl konzentriert sich aber naturgemäß faſt ganz auf jene, die draußen im Kampf waren und verwundet und Damit hat sich die Lage der Armen, die geschädigt zurüdfommen. auf Treppenstufen und in Haustürnischen auf Einnahmen warten,
äußerst verschlechtert.
Viel zu erhoffen haben alle diese Leute auch von späteren Zeiten nicht mehr. Der Kampf um die Existenz wird nach dem Kriege ernst und der Lebensunterhalt teuer sein, das dürfte dazu führen, daß die Mildtätigkeit eine Grenze erhält. Wie diesen Leuten geholfen werden kann, ist auch ein Problem, das die Zukunft lösen muß, aber in anderer Weise als bisher.
Die Fleischkarte in den Volks- und Bürgerküchen. Der Magiftrat hat durch Verordnung vom 7. Juli, welche am 10. Juli in Kraft tritt, die Fleischabgabe in gemeinnüßigen Speiseanstalten( Volksküchen, Mittelstandstüchen usw.) sowie in den Kantinen gewerblicher Betriebe dahin geregelt, daß bei Abgabe einer vollen Portion drei Vollabschnitte und ein Teilabschnitt der Fleischkarte der laufenden Woche abzutrennen find. Es wird natürlich von den Küchen dafür Sorge zu tragen sein, daß der Besucher, der die Fleischkartenabschnitte abgeben muß, während der ganzen Woche, d. h. von Montag bis Sonntag, feine Portion( eine ganze oder eine halbe) erhält. Wie dies geschieht, ob durch Bons oder Marken, muß den gemeinnützigen Speiſe- Ein schwerer Zusammenstoß erfolgte am Sonntag früh zwischen anstalten sowie den Kantinen überlassen bleiben. Sie werden einem von der Linkbrücke kommenden nach dem Schöneberger Ufer naturgemäß, da sie nach Maßgabe der Fleischkartenab- einbiegenden Automobil und einem Straßenbahnauto. Der Führer schnitte ihrerseits Fleisch erhalten, die Bemessung der ganzen des ersteren wurde von seinem Size auf das Straßenpflaster_ge= bzw. halben Portion für die einzelnen Fleischtage so einzurichten Tragbahre nach der Unfallstation in der Eichhornstraße gebracht. schleudert und erlitt schwere Verlegungen. Er wurde auf einer haben, daß die Menge des im Laufe der Woche an den Gast verabfolgten Fleisches mit dem Wert der abgetrennten Abschnitte übereinstimmt. Die Abschnitte sind am Montag jeder Woche der Viehberteilungsstelle Viehhof einzureichen.
Die Krise im Bettlerleben.
Der Krieg hat manche Gewerbezweige brachgelegt, andere wieder zu ungeahnter Höhe gebracht oder zum Teil neu geschaffen. Zu denen, die von der Wucht des Bölkerkampfes zermalmt worden sind, zählt auch die Bettlergemeinschaft. Die Almosenheiſchenden und-Bedürftigen haben schwere Zeiten. Jetzt, wo draußen heiß gefochten wird, bringt das Fechten im Vaterland wenig oder gar nichts ein. Die übergroße Mehrheit des Volkes muß das ihrige einteilen, damit es reicht und hat nichts zu verschenken, und die Brotkarte vollends ist der geschworene Feind des Bettlers, die Butter muß man sich durch stundenlanges Warten in fleinen Quanten erringen, sofern man Glüd hat, erhält man noch etwas, Belag ist teuer und das köstliche Schmalz ist über Nacht ausländisch" geworden. Die Leute, die heute Stullen verschenken tönnen, sind zu zählen, und in den meisten Familien muß der Besucher seinen eigenen Mundvorrat mitbringen. Für die Bedürftigen ist der Krieg denn auch eine schwere Katastrophe. Wenn sie frant oder schwächlich find oder aus
H.Pfau, Bandagist
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Zwei Kindesmorde beschäftigen die Kriminalpolizei. In der vergangenen Nacht gegen 11 Uhr sahen Leute, die am Luisenstädtischen Kanal entlang gingen, wie ein Mann und eine Frau zwischen der Adalbert- und Melchiorbrüde einen Karton ins Wasser warfen. Als sie sich dem Paare näherten, entfloh es und konnte nicht eingeholt werden. Der Karton wurde später aus dem Kanal herausgefischt. Er enthielt die Leiche eines neugeborenen Anaben, die in ein mit Spiken besettes Frauenhemd und Blätter der Morgenpost“ vom 2. und 5. 6. M. eingewickelt war. Der Karton, anscheinend ein Stiefelfarton, trägt ein Etikett mit der Aufschrift: Assia, Art. 15 010. Das Hemd ist L. T. gezeichnet. An der Charlottenburger Schleuse landete man gestern abend in einem Pappkarton die Leiche eines neugeborenen Knaben, die eine Schnur um den Hals hatte. Nach ärztlicher Untersuchung ist das Kind kurz nach der Geburt erdrosselt, außerdem ist ihm die Schädeldecke eingeschlagen worden. Die kleine Leiche, die nach der Halle in Charlotten burg gbracht wurde, hat, nach dem Verwesungszustande zu schließen, wohl schon 14 Tage im Wasser gelegen.
Wetteraussichten für das mittlere Deutschland bis Dienstagmittag: Bunächst ostwärts fortschreitende Aufheiterung und Abkühlung, nur noch im westlichen Küstengebiete verschiedentlich leichte Regenschauer; später wieder im Westen etwas wärmer, zunehmende anderen Gründen keine Bewölkung, keine erheblichen Niederschläge; strichweise Gewitter.
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Deutscher Arbeiter- Wanderbund „ Die Naturfreunde".
Sonntag, den 16. Juli:
Oberspreewaldfahrt
von Vetschau über Burg( Kirchgang der Wendinnen), durch den schönen Erlenwald, Gasthaus Eiche, Kannomühle, Wotschofska, Lehde , Lübbenau .
Teilnehmerkarten: I. 5.75 M. für Bahn- und Kahnfahrt; II. 6.50 M. mit Strohlager und Kaffee; III. 10.00 M. für Bahnund Kahnfahrt mit Nachtlogis in Betten, Frühkaffee und Mittagessen, sind zu haben bei Fritz Kruse, Mariannenstr. 11 ( Moritzpl. 1575); Horsch, Engelufer 15; Heyse, Boyenstr. 19: 1/12 Neidthardt, Manteuffelstr 92.
Teilnehmer mit Karte I schlafen in Zelten oder besorgen sich Logis selbst. Mittagessen muß jedoch bis Mittwochabend angemeldet werden. Schluß des Kartenverkaufs Freitagabend 8 Uhr.
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Fahr
Abfahrt: Sonnabendabend 650 Görlitzer Bahnhof. karten beim Führer an der Bahnsteigsperre zum Ferngleis.
Voranzeige! Sonntag, den 6. August: Gesellschaftsfahrt nach dem Wörlitzer Park bei Dessau . Prospekte zu beiden Gesellschaftsfahrten werden nicht versandt. Jede nähere Auskunft in der Bundesgeschäftsstelle Fritz Kruse, Mariannenstr. 11. Telephon: Moritzplatz 1575.
Wo?
ist der schönste Ausflugsort? Immer noch Pichelswerder, an der neuen beim Alten Freund.
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Während
f. Geschlechtskrankheiten, Harnleiden, Schwäche, Ehrlich- Hata- Kuren, Blutund Harn- Untersuchungen. Institute:
des Sommers schlossen.
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a. d. Lützowstr., Sprechst. 4,11-2 u.
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Verantwortlicher Redakteur: Ernst Däumig , Steglit. Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin , Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co, Berlin SW.
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