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Mittwoch,
Ms Groß-öerlin. ßerienfpiele. Die Sommerferien haben begonnen. Freudestrahlend haben die Kinder die Schule verlassen, froh, des lästigen Schulzwanges für volle fünf Wochen ledig zu sein. Gut situierte Eltern haben schon tagelang zur Reise gerüstet. Nun geht es hinaus an die See, WS Gebirge, aufs Land. Aber nur wenige sind so glücklich, ihren Lieblingen auf diese Weise Erholung zu schaffen. Die große Masse der Stadtbewohner ist nicht in der glücklichen Lage, und viele sehen den Ferien mit Sorge ent- Aegcn. Was wird aus unseren Kindern? ist die bange Frage, �ie sich vielen Müttern aufdrängt, die selbst außer dem Hause sür den Unterhalt der Familie sorgen müssen. Traf das schon in Friedenszciten zu, so noch vielmehr in dieser Kriegszeit, wo viele Frauen, die es früher nicht nötig hatten, zum Er- werb haben greifen müssen. Die Kinder sind sich selbst überlassen und den Gefahren der Straße preisgegeben. Zur Sorge um den Gatten und Vater, der im Felde steht, kommt noch die Sorge um die Kinder. Gegen diese Gefahren und Sorgen gibt es ein Mittel: Laßt eure Kinder an den Ferienspielen der Stadt Berlin teil- nehmen. Sie befinden sich dort in guter Obhut, eS wird für sie gesorgt, sie werden verpflegt und sind den ganzen Tag in frischer Luft. Die Gesundheit wird gekräftigt, die Kinder leben auf, sie können, was für jedes Kind notwendig und zu- träglich ist, sich unter Kameraden austummeln. Seit mehr denn IE Jahren hat die Stadt Berlin , dem Rat und Drängen unserer Vertreter im Stadtparlament, ins- besondere unseres Genossen Borgmann, folgend, die Ein- richtung der Ferienspielplätze getroffen. Aus kleinen Anfängen hervorgehend, hat sie bald das Interesse der Jugend und der Eltern in immer höherem Maße erworben, so daß die Stadt immer mehr Plätze einrichten konnte und in diesem Jahre der achte große Platz in der Wuhlheide eröffnet wurde. Schön gelegen, ringsum von Wald umgeben, wird auch er, wie alle schon bestehenden, das Ziel von Tausenden unserer Kinder werden. Vielen Tausenden ist diese schöne Einrichtung schon zugute gekommen, hat ihnen Erholung, Freude und Unterhaltung gegeben. Aber viele, leider zu viele stehen noch abseits. Sei es, daß den Eltern die Erkenntnis des Wertes und Nutzens dieser wahrhaft wohl- tätigen Einrichtung noch nicht gekommen, sei es, daß sie die Mittel nicht aufbringen können, um ihren Lieblingen diese Freude zu gewähren oder daß gar die bittere Not dazu zwingt, die Kinder zum Erwerb anzuhalten, so daß für diese die schöne Ferienzeit keine Erholung bedeutet. Allen Eltern kann gar nicht dringend genug geraten werden, ihre Kinder. an diesen Ferienspielen teilnehmen zu lassen. Für die, welche den geringen Betrag für Fahrgeld nicht abstoßen können, ist durch vermehrte Ausgabe von Frei- karten nach Möglichkeit Rechnung getragen. Wenn mehrere Kinder einer Familie teilnehmen, tritt Ermäßigung und auch Freistellung ein. Man muß die glänzenden Augen der Kinder, ihre fteudige Erregung in Erwartung der Elektrischen oder der Eisenbahn zur Beförderung nach den Plätzen gesehen haben, um zu ver- stehen, was die Stadt Berlin hier durch diese Einrichtung Großes und Schönes für unsere Jugend geschaffen hat. Endlich kommt der erste Wagen. Er wird von den glück- lichen Kindern im Nu besetzt. Wagen folgt auf Wagen, doch immer warten noch Hunderte der Beförderung. Endlich ist alles verladen und hinaus geht es nach den Plätzen. Die Beaufsichtigung. Einteilung und Beförderung stellt an die Lehrer und Lehrerinnen, die sich in liebevoller, anerkenncns- werter Weise dieser Aufgabe widmen, große Anforderungen. Aber mit Ruhe, Umsicht, Liebe und Nachsicht waltet jeder seines Amtes. An der Haltestelle angekommen, geht es zu zwei oder drei im Zuge nach dem Platze,— nach jedem Platze ist noch ein Stück zu Fuß zurückzulegen,— in ftöhlichster Stimmung und munterem Geplauder. Auf dem Platze verteilt sich die Schar sofort nach allen Richtungen. Jedes, oder richtiger immer mehrere Kinder zu- sammen suchen sich ein geeignetes Plätzchen, und in kürzester Frist sieht man Zelte erstehen. Erstaunlich ist, was die Kinder alles mit herausschleppen und wie sie es verwerten. Man sieht es ihnen an, hier sind sie in ihrem Element, hier fühlen sie sich wohl.— Nun heißt es: Zum Kaffee antreten,— in früheren Jahren gab es Milch am Vormittag, leider ist das aus bekannten Gründen jetzt nicht möglich. Nachdem jedes Kind sich am Kaffee erquickt, geht es zum Spiel. Unter Aufsicht der Spielleiter und-leiterinnen wird in größeren Gruppen gespielt. Doch ist zur Teilnahme nicht jedes Kind verpflichtet. Nein, ungezwungen, ungebunden sollen sie sich hier ausleben, jedes Kind auf seine Art. Und so sieht man denn alle Arten von Spielen, vom Indianer- und Kriegs- spiel bis zum harmlosen Geplauder und Reigenspiel. Viele Knaben nehmen Sonnenbäder. Nur mit kurzer Turnhose bekleidet, liegen sie platt im Sande und lassen sich von der Sonne bräunen. Schon nach wenigen Tagen kennt man diese Liebhaber des Luft- und Sonnenbades aus der Menge heraus. Es ist Mittag. Platzweise treten die Kinder wieder an. mit Näpfen. Töpfen und Tassen. Die Maggisuppe, von den Kindern stets gern genommen, wird verteilt. Daß sie gut schmeckt, sieht man an den vielen Nachforderungen. So manchem Kinde wird das Töpfchen nochmals gefüllt. Dann ist Mittagsruhe und Zeit zum freien Spiel bis zur Kaffee- ausgäbe. Zu dieser kommt aber alles hurtig herbei, denn �5.n gibt es süßen Kaffee und pro Kopf zwei Schrippen.— Ein wirres Durcheinander, ehe alle zu ihrer Fahne sich ge- sammelt haben, wie in einem gestörten Ameisenhaufen, aber Ausgelassenheit, Lust und Freude auf allen Gesichtern. Wenn nach dem Kaffee das Spiel wieder einsetzt, stiebt alles wieder auseinander und gruppiert sich zum Spiel. Gegen 6 Uhr gehts zum Aufbruch. Gruppenweise, nach den Sammelplätzen, kenntlich durch eine Fahne, geordnet, ziehen sie zurück nach der Hallestelle. Jeder Transport wird durch
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einige Lehrer und Lehrerinnen begleitet und unter ihrer Aufsicht nach der Abfahrtstelle vom Morgen zurück- gebracht. Daß es den Kindern gut gefallen hat, hört man schon von weitem an ihrem fröhlichen Gesang. Lustig, ftöh- lich, wenn auch müde, trennen sie sich mit dem Versprechen und Verlangen, das aus ihren Augen leuchtet: „Morgen kommen wir wieder!"
Lebensmittelfragen. Der Groß-Berlnier Arbeilsausschuß beschäftigte sich gestern mit einigen Fragen der Lebensmittelversorgung. Es wurde darauf hin- gewiesen, daß die bisherigen Preise sür Süßwasserfische die Berliner Verhältniffe nicht hinreichend berücksichtigten, da hier der Zwischen- Handel mit besonders hohen Unkosten zu rechnen hätte. So be- dauerlich aber auch eine Erhöhung des Preises im Kleinhandel er- schiene, so müßte sie doch in Kauf genommen werden, wenn anders die Ware, die sich schon in erheblichem Maße vom Berliner Markt zurückgezogen hätte, für Berlin nicht völlig verschwinden soll. Der zuständige Fachausschuß soll in eine Prüfung der Sachlage nach dieser Richtung eintreten, damit erforderlichenfalls die nötigen An- träge an das Kriegsernährungsamt gerichtet werden können. Der Arbeitsausschuß beschloß ferner durch Verordnung für Groß-Berlin vorzuschreiben, daß die Lebensmittelgeschäfte bis 8 Uhr abends und soweit polizeilich gestattet, bis S Uhr geöffnet halten müßten, damit dem Bedürfnis der arbeitenden Bevölkerung nach Arbeitsschluß, Lebensmittel einzukaufen, besser genügt werden könnte. Mehrfachen Anträgen, Butter an Sommerlokale und Sommer« frischen außerhalb Groß-BerlinS abzugeben, vermochte der Ausschuß mit Rücksicht auf die für Groß-Berlinischer Verfügung stehenden Buttermenge nicht zu entsprechen. Im Anschluß an verschiedene Klagen über daS hohe Gewicht des ButtereinwickelpapierS wurde in Aussicht genommen, die Butter nach Nettogewicht in Zukunft abgeben zu lassen und dem Händler für das Einwickelpapier ein ganz geringes Entgelt zu- kommen zu lassen._ Der Massenspeisung erster Tag. Der Magistrat berichtet: Trotz des gewaltigen Zuspruchs zur Volksspeisung hat sich der Verkehr an allen Speiseausgabestellen im allgemeinen gut abgewickelt. Obwohl an jeder Ausgabestelle eine ausreichende Mehrmenge an Esten geliefert worden ist, mag eS viel- leicht vorgekommen sein, daß einige Personen, allerdings aber nur sehr wenige, ihr Esten nicht erhalten haben. Das lag daran, daß einmal einige Brotkommisfionen auch nach Ablauf des Anmelde- terminS noch Karten ausgegeben und hierüber aber nicht der Zentral- stelle Anmeldung erstattet haben; andererseits daran, daß eine größere Anzahl von Frauen zur Entnahme des EstenS zugelassen werden mußten, die nicht im Besitz von Karten waren. ES ist dafür Sorge getragen, daß von nun an jeder, der wirklich ange- meldet ist, fein Esten erhält. Ausnahmen können aber nunmehr nicht gemacht werden._ Aendernngen der Lotterieliste. Die Lotterielisten, die in den Berliner Zeitungen über die Ziehungen veröffentlicht werden, werden in Zukunft die Rum- mern der gezogenen Freilose s Einsatz) nicht mehr enthalten, sondern sich auf die Gewinne von 500 M. aufwärts beschränken._ Groster Bankdiebstahl. Um 146 000 M. in Wertpapieren bestohlen wurde eine hiesige Großbank von einem ihrer Beamten, einem am 13. August 1831 zu Berlin geborenen Fritz Stephan, der hier bei seinen Eltern wohnte. Der junge Mann war bei der Großbank seit Jahresfrist angestellt. Sein Verhalten gab zu irgend welchem Mißtrauen durchaus keine Veranlastung. Seine Dienstobliegenheiten erfüllte er regelmäßig und ordentlich. Am 1. Juli kam er nicht zum Dienst. Statt dessen meldete er, daß er plötzlich an Blinddarmentzündung erkrankt sei und das Bett hüten müsse. Am 4. Juli erhielt die Großbank einen Brief mit der Unterschrift des Vaters des jungen Beamten. Das Schreiben teilte mit, daß das Befinden Stephans sich bedeutend ver- schlimmert habe. Es sei eine Operation notwendig und der Kranke habe deshalb nach der Charitö gebracht werden müsten. Obwohl anscheinend der Vater das mitteilte, stellte die Bank doch Nachforsungen an. Dabei ergab sich dann, daß Stephan gar nicht krank und in der Charitä war, sondern die erste Meldung sowohl wie auch den angeblich vom Vater unterzeichneten Brief gefälscht hatte. Jetzt prüfte man schleu- nigst alles, was ihm auf der Bank unterstellt gewesen war. Seine Diensttäiigkeit dort brachte es mit sich, daß ihm auch bestimmte Wertpapiere zugänglich waren. Hier ergab sich nun bei der Prüfung, daß für 146 000 M. Papiere fehUen. Stephan war verschwunden, wahrscheinlich mit seiner Geliebten. Vermutlich wird Stephan ver« suchen, mit der großen Beute das Ausland zu gewinnen. ES kann aber wohl fein, daß sich das Pärchen jetzt noch irgendwo in einem Luftkurort oder in einem Serbade aufhält. Auf seine Ergreifung und die Wiederbeschaffung der Wertpapiere ist eine Belohnung von 1000 M. ausgesetzt worden._ Die Diebstähle w den Laubenkolonie« haben einen bedenklichen Umfang angenommen. Schon immer ist hier zur Nachtzeit und selbst am Tage gestohlen worden, aber nie- mals war der Schaden so groß wie jetzt. Kein Kohlkopf, kein Kar- nickel, kein Huhn ist sicher. Manche Diebe treiben die Frechheit so weit, daß sie einen Stall nach dem anderen ausbrechen und ganze Säcke voll Kleintier, das an Ort und Stelle geschlachtet ist, fort- schleppen. Auch wertvolle Zuchttiere fallen diesen Räubereien zum Opfer. Die ganze Art der Diebstähle läßt darauf schließen, daß hier gewerbsmäßige Diebe ihr Handwerk ausüben, die den Raub verkaufen. Diese Schurken haben mit den Krieger- frauen, die mit größten Anstrengungen und Opfern ihre Scholle während des Krieges weiterbearbeiten, kein Erbarmen. Daher kennt man auch mit ihnen kein Erbarmen, wenn sie auf frischer Tat ge- faßt werden, und prügelt sie vor der Uebergabe an die Polizei windelweich. Bisher waren die Abgefaßten fast durchweg verlodderte junge Burschen oder alte, vielfach vorbestrafte Einbrecher. Der Wach- dienst in den Laubenkolonien ist jetzt für die Erntezeit bedeutend verschärft worden._ Todessturz auS dem vierten Stockwerk. Durch einen Sturz aus dem Fenster seiner Wohnung hat am gestrigen Montagmorger der 31jährige Bahnarbeiter Albert Hoff- mann aus der Emser Straße 26 in Neukölln seinem Leben ein Ende
Groß-Berlin.
gemacht. Hoffmann war seit langer Zeit krank und sein Leiden ver- schlimmerte sich immer mehr, so daß er schwermütig wurde. In einem Anfalle von Schwermut stürzte sich Hoffmann gestern früh gegen S Uhr kopfüber aus dem Fenster seiner im vierten Stockwerk des OuergebäudeS gelegenen Wohnung auf den gepflasterten Hof hinab. Er erlitt so schwere innere und äußere Verletzungen, daß er auf der Stelle starb. Die Leiche wurde polizeilich beschlagnahmt.
Eifersuchtstat. Verhaftet wurde gestern ftüh der 22 Jahre alte, auS Lodz stammende Arbeiter Maximilian Karolczak, der in der Markusstr. 61 wohnt. Er unterhielt ein Liebesverhältnis mit der 18 Jahre alten Arbeiterin Josefa Bielawski aus der Breslauer Straße 6, die dort im 4. Stock des Vorderhauses eine Küche inne hat. Gestern abend kam es zwischen beiden in einer Schankwirt- schaff zu einem Zwist, als Josesa Bielawski hörte, daß Karolczak in Lodz schon verheiratet sein soll. Sie stand auf und begab sich nach Hause. Karolczak folgte ihr später. Als das Mädchen jeden weiteren Verkehr ablehnte, forderte er den Hausschlüssel, um sich aus dem Hause entfernen zu können. Das war nur ein Vorwand. Sobald die Bielawski öffnete, um ihm den Schlüssel hinauszureichen, drückte er mit Gewalt die Türe auf, drang in die Küche ein und versetzte ihr mit einem Dolch zwei Stiche in die linke Brustseite und in die rechte Schulter. Dann ergriff er die Flucht. Die Verwundete lief auf den Flur hinaus und brach dort zusammen. Der Verwalter und andere Haus- genossen nahmen sich ihrer an und holten einen Schutzmann, der sie in einer Droschke nach dein Krankenhause am Friedrichshain brachte. Die Verletzungen scheinen nickt lebensgefährlich zu sein. K. kam erst morgens gegen 4 Uhr noch blutbefleckt nach seiner Woh« nung, wo er festgenommen wurde. „fcis dem Neuköllner Schiffahrtskanal wurde in der Nähe des Grundstücks Köllnisches Ufer 60/51 die Leiche eines 20jährigen Mäd- chens gelandet, dessen Persönlichkeit bisher nicht ermittelt werden konnte. In der Nacht zum 6. Juli ist nach den Bekundungen mehrerer Augenzeugen ein junges Mädchen in den Kanal gesprungen und trotz sofort unternommener Rettungsversuche ertrunken. Wahr- scheinlich ist die Aufgefundene mit jener Lebensmüden identisch. Die Leiche wurde nach dem Berliner Schauhause geschafft. Die Landesversicherungsanstalt Berlin geht mit der Einrichtung einer eigenen Schweinezucht und Schweinemästerei im Anschluß an die großen Beelitzer Heilstätten vor. Die Vorarbeiten sind bereits in vollem Gange, die Pläne liegen den Behörden zur Genehmigung vor. Bei dem Mangel an freien Arbeitskrästen sind die Aus- rodungsarbeiten auf dem Bauterrain von den im Lazarett befind- lichen Soldaten gegen volle Lohnzahlung ausgeführt worden. Der Betrieb wird noch dieses Jahr eröffnet werden.
Ms öen Gemeinden. Verkauf städtischen Gemüses in Charlottenburg . Der Kleinverkauf des aus städtischem Gelände angebauten Ge« müses in Charlottenburg findet in der Stadtgärtnerei am Neuen Fürstenbrunner Weg statt, und zwar werktäglich von 7—11 Uhr vor- mittags und von 4—7 Uhr nachmittags. Trotz des lebhaften Be- triebes vollzieht sich der Verkauf ohne Stockungen. Die zum Ver« kauf kommenden Gemüi'earten werden erst kurz vor Abgabe an die Käufer geerntet, so daß die Ware in ganz frischem Zustande ge« liefert werden kann. Bisher wurden in der Hauptsache Salat, Karotten, Kohlrabi, Treibgurken, Puffbohnen, Scholen und Suppen- kräuter abgegeben. Für die nächste Zeit sollen Wirsingkohl und Frühkartoffeln hinzukommen. Außer Einzelpersonen erhalten auch Charlottenburger Händler Gemüse. Diese müssen sich jedoch vorher schriftlich verpflichten, den Wiederverkaufspreis des städtischen Klein- Verkaufs nicht zu überschreiten, und müssen sich der Kontrolle durch die städtische Parkverwaltung unterwerfen. Die Preise sind für jeden Verbraucher deutlich� sichtbar im Laden anzubringen.
Abgabe von Hülsenfrüchten in Charlottenburg . Mit der Abgabe von Hülsenfrüchten an die Einwohner Char- lottenburgS beginnt der dortige Magistrat am Freitag, den 14. Juli. Von diesem Tage ab bis einschließlich Sonnabend, den 22. Juli, erhält jeder Charlottenburger Einwohner gegen Abgabe des Ab- schnittS S seiner Nahrungsmittelkarle in den durch Aus- hang kenntlich gemachten Geschäften ffz Pfund Erbsen oder Bohnen zum Preise von 44 Pf. sür das Pfund. Der Abschnitt 1 der Nahrungsmittelkarte bleibt bis Sonnabend, den 16. Juli, güllig und kann zum Bezug von ff, Pfund Teigwaren sNudeln und Makkaroni) verwandt werden. Nach dem 22. Juli werden die Ein- wohner Charlottenburgs voraussichtlich gegen die Abgabe des Ab- schnittS 3 der Nahrungmittelkarte Grieß und Graupen erhalten.
Mafsenspeisnng in Neukölln. Zur Durchführung der Massenspeisung beabsichtigt die städtische Verwaltung neben der bereits bestehenden Volksküche iin Ausschank der Berliner Kindl-Brauerei, Hermannstraße 214—213, zum Ein- nehmen und Abholen der Speisen noch folgende weitere Volksküchen einzurichten: Schanklokal Karlsgarten; Weserstraße 78, Laden; Knesebeck- straße 43, Gartenlokal von Felsch, und Canner Straße 46, Waisen- bausgrundstück. Nur zum Abholen werden Küchen eingerichtet: Berliner Straße 86, 2. Hof Ouergebäude, und Pannierstraße 13, Laden. Der Preis für die ganze Portion in den Volksküchen— 1 Liter — beträgt 40 Pf. und für die halbe Portion—'/, Liter— 20 Pf. Ob für Kriegerftauen und Kriegerwitwen eine Ermäßigung auf 30 dezw. 16 Pf. eintritt, wird später mitgeteilt werden. Mit Ausnahme der Küche in der Canner Straße, welche vor- aussichtlich Mittwoch, den 12. d. Mls. eröffnet wird, werden die übrigen Kücken Ende dieses Monats in Betrieb genommen werden. Zur Feststellung der in den einzelnen Küchen herzustellenden Portionen werden diejenigen Einwohner, welche an der Massen« speisung teilnehmen wollen, ersucht, sich in der Zeit vom 10. bis 16. Juli d. I. während der Dienststunden von 3 bis 7 Uhr nach« mittags in den zuständigen Brotkommisfionen in die dort aus- liegenden Listen eintragen zu lassen. Bei der Eintragung ist die Anzahl der Portionen und diejenige Küche anzugeben, in welcher das Essen eingenommen beziehungsweise von welcher das Essen ab« geholt werden soll._ Schüler-Freibäder im Stadtbad Neukölln. Wie im Vorjahre, so sollen auch in diesem Jahre während der großen Ferien die beiden Schulbrausebäder im Stadtbad für die Gemeindeschüler offen gehalten werden. Die Brausebäder können an jedem Wochentage von 3— 12 Uhr vormittags unentgeltlich benutzt werden. Außerdem wird 160 Schülern fteier Schwimmunterricht er- teilt, 300 schwimmkundigen Schülern wird während der Ferien die tägliche Benutzung der Schwimmhallen unentgeltlich gestattet werden. Später gelangen, auf das zweite Halbjahr verteilt, 8000 Eüizelsrel» karte» für die Schwimmhallen zur Ausgabe.