Nr. 206. 33. Jahrgang.
Friedensgespräche?
In der Rheinisch- Westfälischen Zeitung" finden wir einen Auszug aus der englischen Wochenschrift Nation", die, nach den Worten des Blattes, in letter Beit wegen ihrer guten Beziehungen" viel Beachtung findet. In ihrer redaktionellen Wochenschau vom 15. d. M. äußert sich das englische Organ wie folgt: " Der deutsche Reichskanzler hat neulich in der„ Norddeutschen Allgemeinen Beitung" eine kurze Antwort an seine Kritiker veröffentlicht, die seine Kriegsziele wissen wollten. Er wendet sich hauptsächlich gegen diejenigen, welche von unbegrenzten Groberungen sprechen. Er stellt drei Forderungen auf: 1. daß die Angriffstore von Belgien , Frankreich und dem Osten her geschlossen werden; 2. daß Polen ein Pufferstaat, und dadurch die russisch - deutsche Grenze gekürzt wird; und
3. daß der deutsche Welthandel ungehindert sich entwideln kann. Man kann nur schwer ein Lächeln unterdrüden, wenn von den Angriffstoren in Belgien und Frankreich die Rede ist. Der Kanzler hat hart gegen die Partei der Eroberer au fämpfen, und seine Tattit besteht offenbar darin, von Zeit zu Zeit darauf hinzuweisen, daß, wenn er auch auf den Gedanken, Belgien wegzunehmen, verzichtet, er doch durch die Besetzung des Landes etwas Wertvolles erreichen kann. Einst war dies Ant werpen , dann war es die Stärkung des vlämischen Nationalismus gegen französische Einflüsse, jest ist es eine strategische Verbesserung der Grenzen. Die Hauptsache ist unseres Erachtens, daß die Politik des Kanzlers nicht auf Eroberungen ausgeht.
Wenn der Kanzler von dem künftigen Polen als Pufferstaat spricht, so ist das die erste flare Feststellung der
Herannahen des Friedens?
Sonnabend, 29. Juli 1916.
Eisenerzeugnisse, Maschinen, Lederwaren usw. Wenn wir bisher noch Abnehmer englischer Waren waren, so war das ein unpatriotischer Mißbrauch reicher Leute, die ihren Gesellen durchaus ,, englisch kommen" mußten, und eines Vorurteils deutscher Geschäftswelt."
Göteborgs Handels- och Sjöfarts- Tidning" vom 22. Juli schreibt: Der deutsche Nationalausschuß", der für den Abschluß eines ehrenvollen Friedens" eintritt, ist bemerkenswert durch die unter dem Aufruf stehenden Namen sowie durch die genauere Um- Wenn wir wirklich England nicht brauchten, dann wäre schreibung der Friedensbedingungen. Das Programm bildet eine es doch geradezu unverständlich, weshalb wir bis zum Kriege Ausführung der Andeutung des Reichskanzlers in Uebereinstimmung mit England die lebhaftesten Handelsbeziehungen untermit den von sozialdemokratischen Rednern ohne Widerspruch des hielten. Angesichts der Außenhandelsziffern stellt sich die Kanglers vorgetragenen Gesichtspunkten.
Der wichtigste Bunft im Programm sind die„ realen Garantien Forderung der Kreuzzeitung " als völlige Illusion dar. Die im Westen", vom Kanzler auch als„ Abschließung der Einfallspforten Nährung dieser Illusion ist aber höchst gefährlich, weil durch Frankreich und Belgien " bezeichnet. Kann eine befriedigende fie einigen handelspolitischen Scharfmachern des Auslandes Form gefunden werden, ohne Landabtretung Einrichtungen zur gewünschte Gelegenheit bietet, dort die eigenen AbsperrungsVerhinderung eines Angriffs von dieser Seite gegen Deutschland bersuche zu propagieren. Die Kreuzzeitung " sollte sich wirfund umgekehrt zu schaffen, so ist diese Frage gelöst. Jedenfalls lich nicht dazu hergeben, die Pläne englischer Hochschutzöllner spricht ihre Formulierung gegen eine Ausdehnung der deutschen und Imperialisten auch nur unfreiwillig zu unterstützen. Herrschaft auf Belgien oder franzöfifches Gebiet. Die Annexionisten in Bayern .
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Die Westmächte scheinen einer solchen Lösung noch nicht geneigt zu sein. Deutschland soll nicht durch Verhandlungen, sondern mit Schande aus Frankreich vertrieben werden. Aber wenn sich das Miglingen der großen Offensive herausstellt und sich ergibt, daß an eine Reihe bayerischer Persönlichkeiten gerichtetes Schreiben feinem sicheren Er- aus München , das vom 22. Juli 1916 datiert ist: überhaupt der Schüßengrabenfrieg führt, endlich, tvenn Deutschlands schwerste Auss Euer Hochwohlgeboren! gebnis der neuen Ernte beAm Sonntag, den 30. Juli, Beginn vormittags 10 Uhr, hungerungsperiode durch Einbringung der etwas anders werden. findet in München eine vertrauliche Besprechung fühendet ist, dann wird die Tonart Frankreich wird sich seines Erfolges, den deutschen Vor- render Männer Süddeutschlands über„ Die politische Lage" statt. marsch so glänzend aufgehalten und die Erinnerungen von 1870 ausgelöscht zu haben, bewußt werden. England wird erkennen, daß es sein Kriegsziel in der Sicherung seiner Vorherrschaft zur See und in der Zurückweisung des deutschen Angriffs von der Kanalfüfte erreicht hat.
Die Zeit zu vernünftiger Unterhandlung wird bald lommen, zumal wenn die Russen einsehen, daß sie nicht im Ernst an eine Wiedereroberung Polens denten können.
deutschen amtlichen Bolitit. Wir erfahren aber nicht, Pflicht der Friedensvorarbeit.
Die Teilnahme kann nur auf Grund einer auf die Person ausgestellten Ausweiskarte erfolgen. Da nur eine be= grenzte Zahl von Karten ausgegeben werden kann, ist sofortige Anmeldung, soweit noch nicht geschehen, unter Angabe der für die Tage vom 26. bis 28. Juli geltenden postsicheren Adresse bei dem Unterzeichneten notwendig. Die Ausweistarten werden unter Bekanntgabe des Besprechungsortes 2-3 Tage vor der Zusammenkunft an die angemeldete, für den 26. bis 28. Juli gültige postsichere Adresse gesandt.
Mit vorzüglicher Hochachtung
J. A. Der Ausschuß der Richtlinien für Wege zum dauernden Frieden.
Sofrat Professor Dr. Kraepelin, München , Goethestraße 55.
Dem Schreiben ist folgende Mitteilung angefügt:
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" Die Teilnehmer werden Gelegenheit haben, am 29. Juli einer öffentlichen Versammlung beizuwohnen, in der u. a. Grat Reventlow( Berlin ) sprechen wird. Weiter ist geplant ein Vortragsabend für den 3. August mit Herrn D. theol. Traub ( Dortmund ) als Redner. Näheres wird noch bekanntgegeben. Es wird gebeten, die Zeitungen zu beachten.
Die Versammlungen werden ebenso wie der fürzlich veran staltete Vortrag des Herrn Abgeordneten Dr. Schlittenbauer einberufen von Männern aus allen bürgerlichen Parteien.( Folgen Namen von bekannten Vertretern aller Barteien.)"
ob der in Frage kommende Staat nur ein Herzogtum Warschau oder ein wiedervereinigtes Polen sein foll, das einen Teil von Polen und Galizien mit umschließt. Auch werden die Gerüchte nicht widerlegt, daß ein Sohn des blatt" schreibt in einem Leitartikel über die Pflicht des schweizeriRaisers polnischer König werden soll. Ebensowenig schen Bundesrats zur aktiven Friedensvorarbeit, die Verwerden die monströsen Kolonisations- und Aushältnisse der Eidgenossenschaft seien wirtschaftlich und politisch derbeutungspläne der wirtschaftlichen Vereini- artig schwierig geworden, daß es angestrengteste Bemühung der gungen widerrufen. Aber bei allem, was der Kanzler sagt, Staatsleitung sein müsse, das äußerste zu versuchen, um der immer muß man immer daran denken, daß er unaufhörlich von den deutschen Jingos angegriffen wird und ständig von der Mehr- größer werdenden Gefahr einer Verwidelung des Landes in die allheit der Sozialisten Unterstüßung findet. Beide Parteien gemeine Katastrophe vorzubeugen. 8wischenfälle, wie die gegenwärtige glauben zu wissen, was der Kanzler will. Wenn Rußland handelspolitische Verwickelung, so heißt es, werden sich häufen bis zum grundsäßlich einverstanden ist, dann fann aus Höhepunkte. Wir müssen die Wirkung der Fehler, die außerhalb unserer dem Gedanten eines polnischen Pufferstaates Grenzen gemacht werden, bekämpfen, aber nicht allein im Inneren, etwas werden. Der dritte Punkt gibt Anlaß zu der Ver- sondern mithelfen an der Beseitigung des Welt. mutung, daß Deutschland keinen andelskrieg wünscht trieges und des Welthasses. Wenn der Bundesrat auf und daß es eine mitteleuropäische Handelspolitik Der liberale Fränkische Kurier" hebt hervor, das auch Kreise nicht vor hat. Zweifelsohne muß Deutschland , wenn es von uns dieser Grundlage an die Aufgabe der Einleitung von Verhandlungen die Aufgabe des Pariser Planes verlangt, auch seinerseits bereit zwecks Wiederannäherung der Kriegführenden, also des Friedens, des bayerischen Zentrums der Leitung und der Mehrheit fein, von einem mitteleuropäischen Zollbund Abstand zu nehmen. Herantritt, so befindet er sich im Bereich seiner eigenen nationalen ihrer Partei dadurch in den Rücken fallen. Er wundert sich weiter Man darf vermuten, daß eine Friedenskonfe- Aufgabe und Machtvollkommenheit, die ihm keinerseits bestritten darüber, daß der ehemalige Pfarrer und jetzige fortschrittliche Abrenz zu folgenden Ergebnissen fommen könnte: wird. Er befindet sich aber auch auf dem Wege der Pflicht als geordnete Traub neben Graf Reventlow, dem Politiker der 1. keine Gebietserweiterungen, oberste Landesbehörde, insofern er auch dieses legte und äußerste Deutschen Tageszeitung", als Redner des Kraepelinschen Aus. 2. ein unabhängiges Polen , Mittel, einer Zuspizung unserer Lage entgegenzuarbeiten, nicht un- schuffes genannt werde. Das Berliner Tageblatt" bemerkt in3. fein Handelstrieg." Gleichsam als Ergänzung dieser Aeußerungen bringt die- versucht lassen fann. felbe Nummer der„ Nation" im Londoner Tagebuch" Betrachtungen über die sichtlich zunehmende Friedensgeneigtsheit des deutschen Volkes. Die Ursache dieser Erscheinung sei weniger wirtschaftlicher als vielmehr sozialer und moralischer Natur. Des Kanzlers Wunsch nach Frieden unter gemäßigten Bedingungen fönnte ihn, nach Beseitigung der entsprechenden Hindernisse an die Spike des Volkes stellen. Freilich müsse er hierbei taktische Rücksichten nehmen.
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Wertvoller ist der Eindruck, den man bekommt, daß diese gemäßigte deutsche Staatskunst den Krieg nicht als deutschen Sieg ins Auge faßt, sondern eher als einen Ausgleich von Ge winn und Verlust; dabei spielt die Furcht vor Rußland mit, nicht in bezug auf sein militärisches Vorrücken, dem sich die Deutschen gewachsen fühlen, sondern in bezug auf die Vermehrung seiner Bevölkerung nach dem Krieg. Das Gefühl des Volfes ist natürlich mehr instinktiv. Der Krieg fommt Deutschland endlich voll zum Bewußtsein. Man beginnt einzusehen, was es bedeutet, die Zivilisation umzustürzen, und begreift, daß das Land aus dem Zusammenbruch nichts gewinnen wird."
Zu den eingangs wiedergegebenen Aeußerungen aus der Wochenschau" der Nation" schreibt die Rheinisch- Westfälische Zeitung":
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Politische Uebersicht.
Nenorientierung.
dessen dazu trocken: Nach der Entwickelung, die Herr Traub in diesen Monaten zurüdgelegt, und nach gewissen Reden, die er gehalten hat, finden wir sein jebiges Auftreten keineswegs über raschend.
Was will der Deutsche Nationalausschuh?" Der Ergenosse A. Bernhard veröffentlicht in der„ BossiDer Kreuz- Zeitung" wird vom„ Deutschen National- Aus. schen Beitung" einen Artikel über Neuorientierung", der schuß" geschrieben: beweist, daß sein Verfasser noch nicht alles aus seiner früheren In Nr. 377( bendausgabe) der Kreuz- Zeitung " veröffent Zeit der Zugehörigkeit zu unserer Partei verlernt hat. Bern - licht Herr v. Kliking- Dziembowo, Mitglied des Herrenhauses, einen hard warnt vor der naiven Auffassung, daß eines Tages nach Artikel,„ Einigkeit" überschrieben, der auch den„ Deutschen Natio dem Kriege Herr von Bethmann oder ein anderer kommen nal- Ausschuß"( leider unter dem unrichtigen und seinen werde mit einem Blatte Papier , auf dem geschrieben stehe Bielen widersprechenden Titel„ Deutscher National- AusReform". Aber selbst in diesem Falle würde Preußen nur schuß für die Herbeiführung eines ehrenvollen Friedens") einein neues papiernes Recht haben, während jede wirkliche bezieht. Reform dem Wolfe einen größeren Einfluß auf die Leitung Wir sind mit Herrn v. Klizing und seinen Ausführungen über der Staatsgeschäfte bringen müsse, wofür ein Blatt Papier die Einigkeit, ihren Wert, ihre Notwendigkeit und ihre Pflicht so nicht ausreicht. Wie denn überhaupt alle geschriebenen Verfaffungen feine Gewähr bilden für die wirkliche sinngemäße Durchführung. Bernhard verlangt vielmehr:
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" Die einzige Gewähr bietet die politische Durchbildung der Bürger, ihre praktische Weisheit, ihr zäher Kampf um die einzelnen Etappen der Macht und ihre Entschlossenheit zum Durchhalten, da ja niemals„ der volle Sieg, der ganze Sieg" " Bei dem, was die Nation", eine angesehene englische Zeit- einem Volte auf dem Präsentierteller dargeboten wird. schrift, die auch häufiger offiziös benutzt wird, im Borstehenden mirtliche Mitbestimmung des Volkes ist allemal das Produkt als Kriegsziel des Herrn von Bethmann hinstellt, ist, besonders was einer langen Entwidlung, wenn fie gefund und von Dauer sein Belgien betrifft, der Wunsch der Vater des Gedankens gewesen. soll." Nebenbei läßt sich auch die Vermutung nicht unterdrücken, daß die Bernhard versteht hier wohl unter dem„ Durchhalten" die Zeilen in bestimmter Absicht geschrieben sind, und zwar einmal, um Entschlossenheit im Kampf um die einzelnen Etappen der auf den deutschen Leser im Sinne der englischen Politik einzuwirken, Macht, und in diesem Sinne sind wir mit seinem Ratschlage und dann, um einen Fühler auszustreden, wie man sich vollkommen einverstanden. Es ist nur erfreulich, daß er hier die Ergebnisse des Krieges denkt. Das können wir jedenfalls sagen, daß fie feinesfalls die von der„ Nation" hier wiedergegebenen seinen liberalen Gesinnungsfreunden zuredet, sich nicht auf sein werden. Herr von Bethmann hat uns von den realen die Zeit nach dem Kriege zu verlassen, sondern den Kampf Garantien gesprochen, die wir haben müssen, und die sind in gegen die Feinde liberaler Forderungen aufzunehmen. Nur dem Phantasieprodukt der Nation" nicht enthalten." müssen wir gestehen, daß die Bossische Zeitung" selbst es an diesem Geiste hat völlig fehlen lassen, um dafür mit erstaunlicher Energie für die ertremsten Forderungen des deutschen Imperialismus einzutreten.
Gefährliche Illufionen.
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sehr einig, daß auch wir am 1. August die Veranstaltung von Vers fammlungen entschieden mißbilligen würden, die neuen Zwist in die Reihen der Deutschen tragen würden, anstatt die Erinne ungen an die großartigste Erhebung und Einigung unseres Vaterlandes zu pflegen....
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Die Gedenkreben sollen entsprechend der Aufforderung des Deutschen National- Ausschusses" und der Zusage aller Redner dazu dienen, angesichts des vielen Negativen und Absprechenden, was die Ernährungs- und anderen Streitfragen in unser Volfs. leben getragen haben, einmal wieder start das Positive, Einigende und bereits Erreichte hervorzuheben.
Wenn wir diesem Beruf treu bleiben, hoffen wir, die Zustim mung des Herrn v. Klizing zu erreichen, dessen übriges Programm jo ganz das unfereist."
Auch diese Zuschrift bestätigt von neuem unsere Auffassung, daß der National- Ausschuß den rechtsstehenden Annegionisten unvergleichlich näher steht als den Kritikern jeglicher Annegionsforderungen.
Berlin . 28. Juli. ( W. T. B.) Der deutsche National- Ausschuß hielt heute hier eine aus allen Teilen des Reiches zahlreich besuchte Sigung ab. Die Verhandlungen waren vom Geiste unerschütterlicher Zuversicht getragen. Einstimmig wurde nachstehende grundlegende ErIärung beschlossen:
Die Vermutung des rheinischen Blattes, daß es sich in den Aeußerungen des oft offizieös benutten englischen Blattes um einen„ Fühler" handelt, erscheint uns zutreffend. Um so weniger war das Blatt berechtigt, in so wegwerfender, kategoriischer Weise diese Aeußerungen abzutun und sich hinter das Schlagwort der„ realen Garantien" zu verschanzen. Wir Während sich im allgemeinen erfreulicherweise eine haben schon mehrfach Gelegenheit gehabt zu betonen, daß der nüchterne Auffassung über die Handelsbeziehungen DeutschBegriff der„ realen Garantien" in den arbeitenden Massen lands nach dem Kriege gegenüber dem Geschwätz von der" Der deutsche National- Ausschuß sieht seine Aufgabe eine vollkommen andere Auslegung findet, als etwa in den" Selbstgenügsamkeit" Deutschlands durchsetzt, fällt eine zu- darin, den Geist der Zuversicht im Volk daheim zu pflegen den Kreisen der„ Rheinisch- Westfälischen Zeitung", der schrift der fonservativen Kreuzzeitung" aus in- und damit den Rückhalt für unsere Kämpfer im Felde zu Deutschen Tageszeitung" usw. Die Auslegung, die diese dustriellen Kreisen" wieder in den Fehler, die völlige Ab- stärken. Er hält es deshalb für seine vaterländische Pflicht, lekteren immer wieder in den Vordergrund rücken, kann nur sperrung Deutschlands zu fordern. In der Zuschrift heißt allen Bestrebungen entgegenzutreten, welche unter Verfriegsverlängernd wirken und zu dem Ergebnis es u. a.: fennung des Ernstes der Stunde die siegverheißende Einführen, daß die militärischen und wirtschaftlichen Feindseligtracht gefährden. Sein Leitspruch heißt: Geschlossenheit nach feiten in Europa in Permanenz erklärt werden, während unser Standpunkt, neben der Einstellung des Völkermordens innen, Entschloffenheit nach außen! und der Länderverwüstung, eine Neuordnung der interstaatlichen Beziehungen auf der Grundlage des Rechts und der Selbstbestimmung der Völker im Auge hat. Ohne daß wir uns mit der gemäßigten deutschen Staatskunst", wie die Nation" sie darstellt, solidarisieren, sehen wir in ihr doch das Gute, daß sie Kreise, die allem Anscheine nach der eng lischen Regierung nahe stehen oder gar von ihr inspiriert worden sind, veranlaßt hat, mit einem Programm aufzutreten, das ganz gut als Basis für weitere Erörterungen dienen fönnte. Es wäre dringend zu wünschen, daß dieses endlich in Gang gekommene englisch - deutsche Friedensgespräch" nicht abgebrochen, sondern in beschleunigtem Tempo weitergeführt wird,
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Der mysteriöse Stengel.
" Wir müssen und können in aller Zukunft auf wirtschaftlichen Verkehr mit England Verzicht leisten. Wir brauchen England erstens nicht, weil wir In diesem Geiste wird er auch, wenn die Zeit gekommen feine Rohstoffe für unsere Industrie und Boltsernährung nicht nötig haben. Die Mittel für ist, im Vertrauen auf unsere militärische und politische Beilettere gewinnen wir größtenteils felber, und soweit sie fehlen, tung seine Kräfte für einen Frieden einsetzen, der unseren führen wir sie ein oder fönnen sie wenigstens einführen aus Opfern entspricht und die Gewähr der Dauer in sich schließt." den Erzeugungsländern: Rußland , Rumänien , Amerika , Ostasien . Ebensowenig haben wir England zum Bezuge von Rohstoffen für die Industrie nötig, denn auch die bringt das Inselreich nicht hervor, abgesehen von Kohle, die wir selbst mehr als genug haben. Alles andere: Erze, Kupfer, 8inn, Wolle, Hanf, Baumwolle, Kautschut usw. tommt aus anderen, meist überseeischen Ländern, Ihre Annahme, daß die Antwort an ten Anti- Dorlog- Raad die nur zum kleinsten Teil unter englischem Zepter sfehen. vom Professor v. Stengel herrührt, der Deutschland in der Haager Wir brauchen England zweitens nicht, weil wir seine Friedenskonferenz vertreten hat, dürfte unrichtig sein. Wir schien die gewerblichen Erzeugnisse nicht nötig haben. Sache von Anfang an verdächtig und ich habe mich deswegen an Wir können alle Gespinste und Gewebe, die in England ange- den Anti- Oorlog- Raad gewendet. Dieser teilte mir mit, daß ihnen fertigt werden, uns selbst herstellen, desgleichen alle Stahl- und der Herr unbekannt sei, fie wüßten nicht einmal, wie er die Fragen
Brofessor Eugen Ehrlich von der Czernowizer Universität veröffentlicht in der Wiener Arbeiterzeitung " einen Beitrag zu dem Fall Stengel. Er schreibt: