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Aus Groß- Berlin.

Auch eine Störung des Burgfriedens.

Rotterdam  , 29. Juli.  ( W. T. B.) Nach Nieuwe Rotter Verlauf seines Vortrages gab der Redner einen Ueberblick über die damsche Courant" schreibt Daily Chronicle" in einem Entwickelung der deutsch  - englischen Beziehungen seit dem sieben­Leitartikel über die Erschießung des Kapitän jährigen Strieg und namentlich seit der Bismarcschen Zeit. Der der Brussels": Der Name des ermordeten Seemannes Grund für die Feindschaft liege in der englischen Handelseifersucht reiht sich an die von Löwen, Lufitania, Cavell und Witten  - ner hob in diesem peitischen Rüdblid weiter hervor, daß auch lung, daß die Damhirsche des Prinzen Leopold von Preußen die auf, das mächtig aufblühende deutsche Wirtschaftsleben. Der Red­Die Deutsche Tageszeitung" bringt es fertig, in der Mittei­berg, die während der letzten zwei Jahre sich mit einem Kain- Bismards Entlassung zu einem guten Teil durch eng- Felder verwüsten, eine Störung des Burgfriedens zu erblicken. Das zeichen in die Stirne der deutschen   Nation eingegraben Tische Bemühungen veranlaßt worden sei. haben. Für dieses feige Unrecht können wir augenblicklich Einem Manne sei es schon immer klar gewesen, daß die Verständnis hat, findet, daß es ganz unangebracht war, die Sache agrarische Blatt, das für feudale Passionen begreiflicherweise großes feine Bergeltung erhalten, und wir hoffen, daß kein törichtes deutsche und die englische Bahn sich einmal kreuzten, und das war in die Oeffentlichkeit zu bringen, denn nach dem Bürgerlichen Ge­Geschwätz von Wiedervergeltung auftauchen wird. Der Großadmiral bon Tirpit. Im Einverständnis und auf setzbuch muß der Prinz Schadenersak leisten. Die Deutsche Marineforrespondent der Times" schreibt: Wenn die Veranlassung des deutschen   Kaisers, Deutschland   eine gute Sce- Tageszeitung" übersicht dabei, daß es sich gar nicht darum handeln Deutschen   den Seeleuten auf den englischen Handelsfahr- rüstung zu schaffen, jei sein Ziel gewesen. Seit 12 bis 13 Jahren kann, daß der entstandene Schaden in Geld ersetzt wird, sondern zeugen, die trotz aller Bemühungen eines listigen, gewissen- aber habe die Bolitik Englands unentwegt versucht, die gleiche fest- einfach um die Tatsache, daß die prinzlichen Hirsche Nahrungsmittel losen Feindes ihre tägliche Pflicht in so edler Weise erfüllt ländische Koalition zur Vernichtung des Deutschen Reiches zusam- zerstören, die das deutsche Volf gegenwärtig dringend notwendig haben, Furcht einzujagen hoffen, werden sie sich verrechnen. Arieg mit aller Ueberlegung angestrebt und organisiert habe, und mit dem Groben- Unfug- Paragraphen, der auch auf alles angewendet menzubringen. Es fönne fein Zweifel sein, daß England diesen gebrauchen kann. Mit dem Burgfrieden geht es allmählich pie Der Abscheu und die Entrüstung, die man bei einer solchen daß es eine Vernichtung mit aller Kraft in die Tat umzusehen wird, was man unter anderen Paragraphen nicht bringen kann. Missetat fühlt, wird uns im Gegenteil in dem Entschlusse be- fuche. Die Sicherung der fünstlichen Lebenskraft des deutschen  stärken, dem Feinde unter Wasser Widerstand zu leisten. Volfes werden wir nun gegen England und nicht mit England er­reichen.( Burufe: England muß uns hassen und fürchten lernen!) London  , 30. Juli.  ( W. T. B.) Lord Grey richtete in Zäuschen wir uns nicht, England steht heute noch ungebrochen einem Schreiben an den amerikanischen   Bot- da. Der vielgenannte finanzielle Zusammenbruch Englands werde schafter in London   die Aufmerksamkeit des Botschafters nicht kommen. Der Redner schloß: Wir müssen den Krieg führen auf Reuters   Telegramm über die deutsche Meldung von der auf das Ganze und um das Ganze, und weil es um Erichießung des Kapitäns Fryatt. Die englische Regierung unser Leben geht, können und wollen wir teine fönne nur schwer glauben, daß nachdem die deutsche Unter- Stüdsicht nehmen." seebootflotte die Pragis angenommen habe, Rauffahrteischiffe So fonnte sich also das alldeutsche Draufgängertum eines ohne Warnung und ohne Rücksicht auf das Leben von Passa- Grafen Reventlow und einer liberalen Größe in aller Deffentlich­gieren und Bejagung zu versenken der Kapitän eines Han- feit Luft machen. In den nächsten Tagen werden wir die etwas delsschiffes, der die Maßregeln ergriffen hat, welche die ein- fanfteren Melodien der Herren vom Nationalausschuß hören. Wird zige Aussicht zu bieten scheinen, nicht nur seine Schiffe, fon- es aber auch denen, deren Ueberzeugung weder mit Reventlow dern auch das Leben aller Mann an Bord zu retten, wegen lich zu sagen, was sie über das Kriegsziel denken? Oder wird auch noch mit dem Nationalausschuß gehen fann, gestattet sein, öffent­dieser Tat mit Ueberlegung und kaltblütig erschossen worden an der Schwelle des dritten Kriegsjahres das Wort vom gleichen ſein könnte. Benn die deutsche Regierung in der Tat im Recht für alle eine schöne Redensart bleiben? 15 Falle eines britischen Untertanen, der sich in ihrer Gefangen­schaft befand, ein derartiges Verbrechen begangen haben Geheimrätliche Allüren in der Sozialdemokratie. sollte, so sei es augenscheinlich, daß damit eine äußerst ernste Die Sozialistischen Monatshefte" brachten in ihrer letzten Lage entstanden sei. Er, Lord Grey, sei daher im Namen der Nummer einen Artikel des Genossen Dr. August Müller über britischen Regierung zu der Bitte genötigt, durch die Botschaft" Die Stellung der deutschen   Sozialdemokratie zum Krieg und zu der Vereinigten Staaten   in Berlin   möcht eeine dringende den Kriegsmaßnahmen", der nicht nur den lauten Beifall der libe­Untersuchung darüber veranstaltet werden, ob der Bericht in ralen, sondern auch der agrarischen Presse sand. Nun ivendet sich der Vereinigten Staaten   in Berlin   möchte eine dringende die Mannheimer Wolfs stim me", die bekanntlich auf dem Als Antwort darauf übersandte der amerikanische   Bot. äußersten rechten Flügel der Partei steht, gegen die Ausführungen schafter in London   eine Abschrift des Telegramms des Dr. August Müller hatte in seinem Artikel u. u. geschrieben: des sozialdemokratischen" Mitgliedes des Kriegsernährungsamtes. amerikanischen Botschafters in Berlin   über Einzelheiten be­züglich seiner Intervention in dieser Angelegenheit.

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Politische Uebersicht.

Eine Kriegszielversammlung in München  . Der B. 3. a. M." wird aus München   gemeldet:

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Unter der Parole England der Feind" erfolgte in München   Sonnabendabend im großen Saal der Tonhalle eine poli­tische, sehr zahlreich besuchte Kundgebung aller Parteien. Der Vor­sipende, der liberale Abgeordnete Löwened, führte u. a. aus: Was der Ausschuß für einen ehrenvollen Frieden" als einen solchen betrachte, wisse man nicht. As ehrenvoller Friede könne nur ein Friede erscheinen, der uns davor schütze, daß nach wenigen Jahren die gleiche Stoalition wie heute mit den gleichen Macht­mitteln uns wieder überfalle. Unser Wunsch sei ein deutscher  Friede.( Burufe: Sehr richtig!) Unerfreulich erscheine es freilich, daß der Name Wedel   an der Spike des Aufrufes des Ausschusses stehe.( Auf allen Seiten erfolgten wieder Nufe: Segr richtig!) Das sei ein Name, der gewisse Erinnerungen an die Ver­waltungstätigkeit seince Trägers in Elsaß- Lothringen   mede." Bu den militärischen Stellen," sagte der Redner weiter, haben wir das unbedingte Vertrauen, daß sie das Ziel der Sicherung unseres Waterlandes erreichen. Als unser zähester und gefährlichster Feind haben sich die Engländer erwiesen, die sich bisher in maßloser Weberhebung als Herren der Weft aufgespielt haben. Um einen Sonkurrenten niederschlagen zu können, scheint England kein Mittel zu scheuen, feine Barbarei erscheint ihm zu grausam, fein Rechts­bruch zu gemein! England gegenüber eine Politik der Weichmütig­feit zu verfolgen, wäre geradezu ein Verbrechen."

Diesen Worten des Vorsitzenden folgte stürmischer, langmhal­tender Beifall. Der Referent des Abends war Ernst Graf   von Reventlow, der ausführte, daß England der Feind sei. Im

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Die Postautomaten nach der Portoerhöhung. Mit der Einführung der neuen Postgebühren müssen auch die Briefmarken- und die Postkarten- Automaten den neuen Markenwerten angepaßt werden. Dies ist insofern schwierig, als den neuen Werten von 15 und 7% Pf. feine, Einheitsmünzen gegenüberstehen und bei der Kürze der Zeit ſeit Festsetzung der neuen Gebühren und bei dem empfindlichen. Mangel an Facharbei­tern eine Aenderung der Automaten in der Richtung, daß sie auf den Einwurf je eines 10- f- und 5- Pf.- Stückes Marken oder Starten berabfolgen, nicht angängig ist. Die Postverwaltung hat daher daran festgehalten, daß die Automaten auf ein 10- f- Stück ansprechen, und hat die Einrichtung so getroffen, daß auf den Ein­wurf eines 10-3f- Stüdes durch die bisherigen 5- Pf.- Briefmarken­ Automaten je eine Freimarte zu 7% Pfennig, und อื่น Pfennig und durch die Postkarten Automaten eine Postkarte zu Pfennig mit einer lose aufgeklebten - Pf.- Briefmarke berabfolgt werden. Die auf der Postkarte auf­geflebte 22-.- Briefmarte läßt sich leicht ablösen; zu ihrer Ver­wendung bietet sich immer Gelegenheit. Die Aenderung der in Betracht kommenden Automaten soll mit tunlichster Beschleunigung durchgeführt werden. Die 10- Pf.- Briefmarken- Automaten werden unverändert beibehalten, da 10- f.- Marken auch künftig zum Frei­machen von Warenproben, Geschäftspapieren und Drucksachen, deren Gebührensäße unverändert bleiben, sowie über 20 Gramm schwere Briefe und für den Auslandsverkehr gebraucht werden,

Beim Segeln ertrunken.

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Am Sonnabend in der Abendstunde segelte auf dem Geddinsee bei Schmöckwitz   ein sog. Kreuzer mit drei nach Johannisbal abkom­mandierten Fliegeroffizieren. Einer von ihnen, Leutnant Strauß, bestieg während der Fahrt das Beiboot, um daran etwas in Ord­nung zu bringen. Als A. sich dabei weit überbeugte, erfaßte ihn ein Windstoß und warf ihn in das Wasser. Trotzdem er noch einigemal auftauchte, gelang es den Anstrengungen seiner Kameraden nicht, ihn zu retten. Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden. Der Berunglückte ist Vater von drei Kindern.

" Der englische   Aushungerungsplan trifft uns gewiß nicht gelinde. Wir haben mancherlei Schwierigkeiten zu überwinden, die Lebensmittel werden knapp, und zu dieser. Knapp­heit sind bei manchen unzureichende Verteilungsmethoden und recht unerfreuliche Preisentwickelungen getreten, denen gegen über Worte der Kritik wohl am Blaze sind. Der berechtigte 1 n= mut, der hierdurch entstanden ist, dient auch dem Partei radikalismus Is Hauptmittel, um Stimmung für seine Anschauungen und gegen die Frak= tionspolitik zu machen. Leider hat sich dabei auch die. Bresse der Fraktionsmehrheit verleiten lassen, mit den radikalen Wortführern den Wettbewerb in der Kritik aufzunehmen, und das hat natürlich die Folgen... der Wettlauf mit dem Radikalismus auf diesem Gebiet beeinträchtigt diesem durchaus nicht die Wirkung seiner Agitation, wohl aber versperrt sich die Presse der Mehrheit immer mehr und mehr die Mög-. lichkeit, durch eine sachgemäße Aufklärung über die Schwierig- Eine Kohlenoxydgasvergiftung ereignete sich gestern, Sonntag, feiten der Lebensmittelversorgung des deutschen   Volkes im Strieg bormittag in den Stahlwerken von Bothe in der Gehringstraße zu Beruhigung unter der Arbeiterschaft zu verbrei- Weißensee  . Hier wollten die 54 und 57 Jahre alten Arbeiter ten und zu ihrem Teil zur Behebung der Mängel beizutragen, Schacht herausholen. Arbeitsgenossen machten sie auf die Gefahr Wilhelm Buhley und Friedrich Nagelschmidt Schlacke aus einem die zweifellos auf diesem Gebiete bestehen." aufmerksam und warnten sie, zu lange unten zu bleiben. Als sic trotzdem länger ausblieben, stiegen die anderen Arbeiter hinab und fayden Buhley und Nagelschmidt, von einer Kohlenorhdggsvergiftung befallen, regungslos por. Die Retter brachten sie schleunigst nach oben. Wiederbelebungsversuche hatten aber nur noch bei Nagel­schmidt Erfolg. Buhleh war schon tot.

Aus der Havel   gelandet wurde bei Pichelsdorf die Leiche eines Knaben, der ein Berliner   Schüler zu sein scheint. Bei dem Toten, der etwa 1,55 Peeter groß ist und einen dunkelbraunen Jackettanzug mit dunklen Schnürschuhen trug, fand man Visitenkarten auf den

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Namen Otto Mikeleisfi.

Hierzu schreibt die Mannheimer Volksstimme": " So urteilen auch Geheimräte über die Auf­gaben der sozialdemokratischen Presse, und für mahr, Genosse Dr. August Müller hat das zeug, preußi­scher Geheimrat zu werden. Er weiß so gut wie wir: Was das Leben so schwer machte zu Beginn der Teuerungs­periode insbesondere, das war nicht der englische Aus= hungerungsplan, sondern die durch die Reichsorgane selbst verursachte fünstliche Steigerung vieler Lebens­mittelpreise, und die dann erfolgte Nachahmung derselben durch den legitimen Handel. Und schließlich es dauerte gar nicht lange setzte die niederträchtige Bewucherung des Boltes ein, ausgeübt von Leuten, die man hätte vor die Gewehre stellen sollen, da sie eben so Schlimmes getan hatten wie die Engländer. Ja, Genosse Dr. Müller weiß hiervon auch etwas; er weiß viel­leicht auch, daß die Militärintendanturen am Tage der Mobil­machung den Sad Mehl, der auf 28 Mt. im Preise stand, mit 42 Mt. bezahlten. Er weiß auch, wie auf diese Weise viele Millio­nen, Mark innerhalb weniger Tage in die Geldschränke von Pro- nickendorf- West, Scharnweberstr. 131/132 zum Ausbruch. duzenten und Handelsleuten flossen. Aber indem man das friti­siert, dient man dem Parteiradikalismus, meint Müller. Wir stellen die entgegengesette Behauptung auf: Indem ein Partei­organ diesen Erscheinungen des Krieges seine volle Aufmerksam­feit widmet und sich zum Sprachorgan der breiten Schichten des Boltes macht, erfüllt es nicht nur seine Pflicht, sondern es nimmt den unbesonnenen Elementen innerhalb der Arbeiterschaft die Möglichkeit, mit falsch verstandenen Argumenten Stimmung gegen die Notwendigkeiten unserer Zeit und gegen die Partei zu machen.

Aber es ist nicht nur tote Fracht, die hier vorbeifährt. Tagaus, tagein auch Büge mit lebendigen Inhalt. Erfaßtransporte, ber­schobene und neue Truppenteile, die zur Front gehen. Die Wagen find mit halbverdorrten grünen Zweigen geschmüdt, ungelente Kreide hat sie mit findlichen Bildern und prahlerischen, fhöttischen Aufchriften geschmüdt. Alle Fenster sind belagert, Hunderte von Köpfen strecken sich heraus, Johlen, Tücherschwenken, Fahnenwehen, Händegeschüttel grüßt zu den Häusern hinüber. Sält der Zug, um auf Einfahrt zu warten, verdoppelt sich das Geschrei, Fragen und Antworten fliegen hinüber, herüber, Bor­wikige flettern aus den Abteilen und laufen, allen Verboten zum Troß, über die Schienen, in der Hoffnung, aus den Häusern etwas Eßbares oder Trinkbares zu erhalten. Wieder pfeift vorn die Lokomotive. In den Zug zurück, marsch, marsch! Auf Wieder­sehen!" Kommt bald nach!"" Das könnte Euch so passen.. Heisere Stimmen fangen an zu gröhlen: Warum sißt du denn Weiter verbreitet sich dann die Bolksstimme" darüber, daß so traurig auf der Banke?"... Der Zug entschwindet... nicht die radikale, sondern gerade die rechtsstehende Parteipresse in Halloh, Artillerie! Und ganz neue Geschütze! Wagen auf der Kritik der üblen Erscheinungen auf dem Gebiete der Lebens­Wagen rollt vorbei, mit den so harmlos scheinenden Haubißen mittelversorgung eine führende Stellung eingenommen habe. Wir bestellt. Auf den Sizen der Proben hocken ihre Süter, winter pollen wegen dieser Behauptung mit der Boltsstimme" nicht rech und schreien. Es muß etwas luftig und zugig auf diesen Gefährten. Von ihrem Standpunkt ist es begreiflich, daß sie die Frage der Einer hat sich dort gar auf die Epiße eines Rohres Lebensmittelversorgung aus dem ganzen Kompler der Kriegsfragen gesett, wie ein Reiter, Das junge Volt auf der Straße lacht und heraushebt und, ohne Verständnis für das Wirken der radikalen fchreit. Stolz winft er mit seinem roten Schnupftuch." Baß man Parteiorgane auch auf diesem Gebiete, der praktischen Arbeit einer Anzahl Redakteure der rechtsstehenden Parteipresse eine größere Bedeutung beimißt, als dem grundsählichen Kampf der lintsstehen­

ten sein.

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Zwei größere Brände mußten in der Nacht zum Sonntag in Groß- Berlin gelöscht werden. Um 11 Uhr nachts stand in der Fruchtstraße 1/2   an der Spree der Dachstuhl des ersten Quer gebäudes in großer Ausdehnung in Flammen. Außer der Dach­konstruktion brannten dort Kisten, Papier, Lumpen, Badmaterial und anderes, das dort lagerte. Die Feuerwehr griff mit mehreren Schlauchleitungen an und es gelang, den Brand auf das Quer­gebäude zu beschränken. Bei dem Brande, dessen Entstehung noch nicht aufgeklärt ist, verunglückte der Feuerwehrmann Fischer vom 7. Zuge und mußte nach seiner Wohnung gebracht werden. Der zweite Brand kam in der Tischlerei von Grewe in Nei= Am Sonntag früh um 2 Uhr wurde die Gefahr bemerkt. Die Wehren von Reinickendorf  - West und Oft, Berlin  , Wittenau   und Tegel   waren zur Stelle. Nach stundenlanger Arbeit gelang es, das Feuer auf die Tischlerei zu beschränken. Der enorme Schaden soll durch Versicherung gedeckt sein.

Verlängerung einer Straßenbahnlinie. Die Große Berliner Straßenbahn teilt mit: Die Linie 24, Potsdamer Straße  , Ecke Groß- Görschen Straße- Müllerstraße, Ece Ofener Straße, wird vom 1. August ab über diesen Endpunkt hinaus durch die Müller­straße bis nach Reinidendorf- West, Berliner  , Ede Scharnweberstraße weitergeführt. Der neue Fahrplan ist aus den in den Wagen an gebrachten Aushängen zu ersehen.

Sportpark Treptow. Die behördliche Erlaubnis der Austragung von Radfahr- Konkurrenzen auf den Bementbahnen hat den Be­fibern der kleinen Bahn in Treptow auch während des Krieges ein überaus starter. Der Fliegermeister Walter Rütt  ein Bombengeschäft gesichert. Der Besuch war auch gestern wieder bersuchte sich. zum erstenmal als Steher hinter großen Motoren. In einem 5- und zwei 10- Kilometerläufen nach Punktwertung wur­gegenübergestellt. Rütt brachte alle drei Läufe unangefochten.auf sein Konto. Im Gesamtffaffement siegte er dadurch mit 3 Punkten bor Struptat und Weise mit 7 und 8 Punkten.

Menschen- und Pferdeköpfe guden durch Doch darauf kommt es an dieser Stelle nicht an. Gerade weil die den ihm die wohl nur zweitklassigen Steher. Krupkat und. Weise

auf, dat de nich' runterfällt!" Keene Bange nich!" Schon ist der Wagen mit behutsam- gleichmäßigem Getader vorbei­gerollt. Andere folgen- die Spalte der etwas zur Seite geschobenen Türen Offizierwagen... Auch die Herren Leutnants winken gnädig.. Borbei.*

fehrt!"

Ein

Gott weiß, wer davon noch einmal heil und gesund wieder

Ja, wer weiß..."

Mannheimer Volfsstimme" einen in vielen Dingen schroff von uns abweichenden Standpunkt einnimmt, gewinnt ihr Protest gegen die geheimrätlichen Allüren Dr. August Müllers besonderes Inter­effe. Und wenn sie zum Schluß bemerkt:

Letzte Nachrichten.

Dynamiterplosion in New York  .

Gin Flieger- Hauptfahren über 900 Meter wurde nach mehreren Vorläufen im Endlauf von Lorenz vor Stabe, Strahner und Beh­rendt gewonnen. Ein Vorgabefahren über 1500 Meter gewann die in diesem Rennen ebenfalls starteten, fonnten die großen Vor­Sawall vor Gehlfort, Neinars und Wiegandt. Lorenz und Stabe, gaben der Treptower Flieger nicht aufholen. In einem Prämien­fahren über 3600 Meter blieb Abraham vor Pawke und Hoffmann siegreich.

" Der im Kriegsernährungsamt waltende Geist eignet sich nicht zum Niederschlag in der sozialdemokratischen Presse", luch von der anderen Seite her fommen Züge mit lebender so spricht sie das aus, was wohl die überwältigende Mehrheit der racht. Hin und wieder eine Kette roter und graugestrichener Partei über diese Institution und ihr Mitglied Dr. August Müller Viehwagen, durch deren Luftlöcher bleiche, schmutzige Gesichter bentt. unter schwarzen Stahlhelmen hinauslugen: Gefangenentransporte. Allmorgendlich gegen neun ein Urlaubszug" mit frohen Menschen, die lachend die Heimatlichen Gefilde betrachten und freundlich Nun maßen die Steher der B- Klasse Kuschkow  , Naujokat, Nies­hinausgrüßen... Und vier-, fünfmal am Tage, nicht seltener ner und Techmer in einem 30- Kilometerrennen mit Motorführung als die Nachschubtransporte von der anderen Richtung her, lange ihre Kräfte. Niesner ging als erster vor Naujokat( 1410), Susch­Reihen von Wagen, an deren Wänden in großen, weißen Flächen fom( 3760) und Techmer( 3910 Meter zurück) durchs Ziel. Techmer New York  , 30. Juli.  ( W. T. B.) Reutermeldung. Bei einer hatte gleich am Beginn des Rennens Raddefekt, durch den er weit das rote Kreuz leuchtet, oder an deren Bord ein Schild prangt: Dynamiterplosion in den Munitionswerten auf einer kleinen Insel ins Hintertreffen geriet. Im weiteren Verlauf des Rennens über­ Krankenzug Nr. soundsoviel". Da wimmelt es von blutdurchtränk in der New Yorker Bai sind zahlreiche Menschen ums Leben rundete er jedoch wiederholt seine Konkurrenten und erwvis sich als ten Verbänden um Köpfe und Arme, die an den Fenstern sichtbar gekommen und großer Sachschaden angerichtet worden. Bei der schnellster Fahrer in diesem Rennen. Die verlorenen Bahnrunden werden, und das Herübergrüßen hat etwas Stilles, Behutsames frühen Stunde der Explosion hatte man gehofft, daß die Verluste konnte Techmer aber trotzdem nicht wieder aufholen. Den Beschluß Oder man sieht hinter den viereckigen Glasscheiben weiße Lager- unter den Trümmern nur gering sein würden, aber 75 Personen sind des Tages bildete ein Trestfahren für die leerausgegangenen Flieger flätten mit ftillen Schläfern... schmerzberzerrte Gesichter bereits in das Sofpital eingeliefert worden. Wie man sagt, ist des Brämienfahrens. Kops, Padebusch und Rädlik teilten sich die nur hier und da über der Verzerrung förperlicher Qual das glüd- das Feuer vom Munitionslagerhause ausgegangen und auf ein mit Sieggsbeute. liche Heimatlächeln, und mit müder Hand ein leichtes Winken Schrapnells beladenes Leichterschiff übergesprungen. Die Kugeln Tagaus, tagein, Stunde um Stunde: Blühend, lachend, gesund zieht es hinaus gen Westen; zertreten, schmerzgefnidt, frant fehrt es zurüd nach Osten. ( z)

der explodierenden Granaten haben dann, wie man glaubt, das Wetteraussichten für das mittlere Norddeutschland bis Diens­Dynamit auf Güterwagen zur Entzündung gebracht. Die Insel ist tag mittag: Ein wenig fühler, vielfach heiter, aber veränderlich mit Trümmermassen bedeckt. und im östlichen Küstengebiet leichte Regenfälle.