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Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Zur Teuerungszulage in der Mühenbranche. Die Branche der Müßenmacher nahm am Montag Stellung zu der Antwort der selbständigen Müzenmacher zur Teuerungszulage. Frige erstattete Bericht. An die selbständigen Unternehmer war das Ersuchen um eine Teuerungszulage in Höhe von 20 Proz. ge­richtet worden. Vom Vorstand des Vereins selbständiger Müzen­macher ging daraufhin die Antwort ein, daß der Verband Berliner  Mügenfabrikanten ihre Forderung um Bohnerhöhung abgelehnt hat und sie deshalb auch nicht in der Lage seien, dem Gesuch der Müßenarbeiter zu entsprechen. Nach kurzer Debatte nahm die Ver­sammlung folgende Resolution einstimmig an: Die in den Mufiterfälen, Kaiser- Wilhelmstraße 31, tagende Sektionsverfammlung der Müzenbranche erklärt zu dem Antwort schreiben des Vereins selbständiger Mützenmacher, daß die Arbeiter und Arbeiterinnen der Mügenbranche sich mit diesem Bescheid nicht zufrieden geben können, da es unmöglich ist, bei den verkürzten Löhnen, die trotz des Krieges und der damit verbundenen Teue­rung sich um nichts erhöht haben, leben zu können.

Wenn die Organisation infolge des Burgfriedens" behindert ist, die gestellte Forderung durch eine allgemeine Arbeitseinstellung zur Durchführung zu bringen, so verpflichten sich die Ver­fammelten, ohne Rücksicht auf die daraus entstehenden Kon­sequenzen, die Forderung an die Arbeitgeber in den einzelnen Werkstätten erneut zu stellen. Sie sind selbst gewillt, wenn ihren berechtigten Wünschen nicht Rechnung getragen wird, nach Rück­sprache mit dem Vorstand zur gegebenen Zeit die Arbeit niederzu­

Deutsches Reich.

Kein Ertra- Speck für Gelbe.

Die vier Bergarbeiterverbände haben sich, wie die Berg­arbeiter Beitung" meldet, schon früher im Ministerium und fürz­lich auch im Kriegsernährungsamt darüber beschwert, daß die Gelben auf den Zechen an ihre Mitglieder ertra Lebensmittel verteilen ließen, wodurch sich der übrige Teil der Belegschaft natur­gemäß benachteiligt fühlte und der Burgfrieden stark gefährdet wurde. Trotzdem haben die Gelben bisher noch Lebensmittel ver­teilt. Nach oben hin stritten sie das aber ab. Das Kriegs­ernährungsamt forderte deshalb von den Verbänden Beweise, dann wolle es sofort für Beseitigung dieser Ungehörigkeit sorgen. Das ist jetzt geschehen. Es ist in Essen nicht nur der Nachweis gelungen, sondern es sind auf Beschiverde des Bergarbeiterverbandes durch die Essener   Polizei auf zwei Zechen auch viele Zentner Butter der Gelben beschlagnahmt worden. Auf der Zeche 20II berein VI kam es am 1. und 2. August auch wegen dieses Treibens der Gelben zu einem Streit der ganzen Belegschaft. Andere Rechen hatten das Kilo Sped, das die Bergleute infolge des Drängens ihrer Organisationen auf Anordnung des Kriegsernährungsamts jest bekommen sollen, schon voll verteilt. Auf Zollverein   aber gab es bisher nur 350 Gramm Speck und von einer weiteren Lieferung hört man nichts mehr. Trotzdem gaben die Gelben in der frag­lichen Woche am Anschlagbrett bekannt, daß eine Lebensmittel­berteilung an ihre Mitglieder erfolgen werde. Das schlug, wie Anfang Juli auf Neuköln, dem Fak den Boden aus. Die Arbeiter verlangten bis zur weiteren Steigerung der Lebens­mittel ihre Ration Sped, teine Bevorzugung der Gelben und höheren Lohn. Die Zechenverwaltung fagte in einer Belegschafts­bersammlung, welche am 2. August, nachmittags 4 Uhr, auf der Zeche stattfand und der auch der Vorsitzende des Bergarbeiterver­bandes Sachse beiwohnte, die sofortige Lieferung des noch fehlenden Specs zu. Auch in den nächsten zwei Wochen soll noch Speď und Schmalz verteilt werden. Die Verteilung von Lebens­mitteln seitens der Gelben ist nun endlich verboten. Auf Anraten der Direktion, einiger Belegschaftsmitglieder und des Genossen Sachse fuhr die Belegschaft dann abends wieder an. Wegen der

anderen Beschwerdepunkte und der Lohnfrage Joll der Ausschuß nochmals mit der Verwaltung verhandeln. Damit dürfte dem Unfug der Gelben wohl endgültig gesteuert sein.

Ausland.

Verkehrsstreits in Schweden  .

ist, so beispielsweise seit der vor fünf Wochen veröffentlichten Statistik über Frauenarbeit in den Brauereien von 10 000 auf 20 200, so daß die Brauereien von den im Nahrungsmittelgewerbe überhaupt neu hinzugekommenen 30 900 Frauen allein 10 200 be­schäftigen, während in den Konditoreibetrieben nahezu 5000 Frauen weniger beschäftigt werden. Im Bekleidungsgewerbe ist die Zahl der beschäftigten Frauen nur wenig gestiegen, nämlich von 654.000 Der Streit der Eisenbahner hat sich noch auf mehrere auf 665 700. Um nahezu 7000 hat die Zahl der Frauen abge­inien ausgedehnt, da sich die nicht ständig Angestellten in Stock- nommen, die mit Kleiderherstellung,-färben und-reinigen be­holm, etwa 250 Mann, sowie das Bremserpersonal in Nässjö   ihm schäftigt sind. In den Wäschereien zeigt sich eine Abnahme von angeschlossen und die Arbeit eingestellt haben. Die Weigerung der 10 Proz, nämlich um 10 000. Die Frauen sind in besser bezahlte Vorgesehten, in Verhandlungen mit den Streifenden einzutreten, Berufe übergegangen. In der Schuh- und Stiefelindustrie sind hat den Verband der festangestellten Staatseisenbahner veranlaßt, statt 51 000 jest 58 700 tätig. Diese Ziffern dürften noch zu niedrig sich in mehreren Versammlungen mit den Ausständigen solidarisch sein. Alles zusammengenommen zeigen die neuen Ziffern jedoch zu erklären. So wurde in Göteborg   in einer von 350 Staats- feine solche Zunahme in der Beschäftigung von Frauen, wie die eisenbahnern besuchten Versamlung eine gegen die General- ersten Ziffern es taten. Der Gesamtzuwachs ist auf 5 Proz. zu direktion gerichtete Resolution angenommen. Als wichtigste Wir- berechnen. kung des Streiks ist eine Stockung des Ausfuhrverkehrs über Göte­ borg   zu nennen; in den letzten Tagen sind nur noch Wagen mit Lebensmitteln und Holz dorthin gelangt.

In den Stockholmer Häfen ruht jetzt die Arbeit voll­tommen, nachdem die Arbeiter des Nordhafens sich ihren Kollegen angeschloffen haben. Nur auf einigen Schiffen, namentlich deutschen, wird die Lösch- und Ladearbeit mit Hilfe der Besatzungen aufrecht­erhalten. Die Aussichten der Reeder, Streikbrecher anwerben zu können, sind sehr gering.

Die Löhne der walisischen Bergleute. Nach Daily Chronicle" vom 27. Juli find die Löhne der Bergleute in Wales   jetzt um 51% Proz. höher als vor dem Kriege.

Aus Industrie und Handel.

Die Ernte auf dem Balkan  .

In diesem Zusammenhang mag auch über zwei andere, wegen Die Nieuwe Rotterdamsche Courant" bringt im Morgenblatt ihrer möglichen Folgen bedeutungsvolle Konflikte berichtet werden: vom 27. Juli einen aus Sofia   vont 15. Juli datierten Bericht, Der Streit im Eisenerzausfuhrhafen Narwik  ( Norwegen  ), der der worin es heißt: Querst war man in der Türkei  , Rumänien   und schwedischen Grubengesellschaft Gränzesberg gehört, wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach ausdehnen. Die Bergwerksarbeiter der Bulgarien   sehr zufrieden darüber, daß die Wärme schon so früh ein­schwedischen Bergwerke Orelösund, Grängesberg und Malmberget, letzte und daß es trocken blieb. Die Erute reifte um so schneller die sämtlich der genannten Gesellschaft gehören, haben sich mit den und konnte hereingeholt werden. Diese ist jetzt beinahe beendigt und überall wird eifrig gedroschen, wobei die Kriegsgefangenen Streifenden in Narwit solidarisch erklärt. Auch der Streit auf Helfen, ist in einzelnen Gegenden das Korn etwas dem Freihafenbau in Malmö   droht durch die aßnahmen der Unternehmer( Versendung von schwarzen Listen usw.) weitgehende zu ſehr eingetrocknet und wird deshalb weniger Mehl auf­bringen. Im allgemeinen ist die Getreideernte aber aus­Folgen zu zeitigen. gezeichnet, sowohl nach Qualität als nach Quantität. Dies ist für die Bevölkerung eine große Beruhigung, da die großen Forderungen der Mittemächte es verursachten, daß auch wir hier in Bulgarien   auf Brotrationen angewiesen waren.

nur

schränktem Maße angebaut. Dort begt man mehr Besorgnisse für Reis wird in den sogenannten neuen Provinzen nur in be­den Tabat, da man befürchtet, daß die Pflanzen und Blätter zu viel am Stamm austrocknen und so ibren Geschmad verlieren werden, wenn nicht ab und zu ein erfrischender Regen niedergeht.

Zur Lage des englischen Arbeitsmarktes. A. A. Watts berichtet in der Londoner Justice" vom 27. Juli, daß die Angaben des Ministers Long, England habe keine Arbeits­losigkeit, leider nicht den Tatsachen entspreche. Long sollte wissen mit der Opiumernte sehr zufrieden sein kann, so wird die Trocken­Wenn man mit der Getreide- und Zuckerrübenernte und auch und weiß es wahrscheinlich auch, was viele andere wissen, daß es heit und Hize doch langsam bedrohlich für den Mais, die Hülsen­in den Listen der Arbeitsbörsen selbst jetzt über 100 000 Arbeit- früchte und den Reis. Besonders Mais und Bohnen sind sehr suchende gibt. Ihm müßte bekannt sein, daß eine sehr große An- wichtig, da beide die Hauptnahrung des Volkes bilden. Auch würden zahl von auf den Docks beschäftigten Personen nur gelegentlich fie in riesigen Mengen ausgeführt und würden also so der Arbeit findet trotz der einseitigen, von Zeit zu Zeit erfolgenden Ernährung der Mittemächte zugute kommen. Wenn nicht bald Feststellung, daß auf den Docks eine Ueberfüllung vorhanden ist, ergiebiger Regen kommt, wird diese Ernte höchstens mittelmäßig eine Tatsache, die dem Durcheinander in der Verwaltung der werden. Docks und dem Fehlen einer zweckmäßigen Organisation der ver­fügbaren Arbeit zuzuschreiben ist. Außerdem gibt es noch viele Berufe, in denen Arbeitslosigkeit herrscht, so in meinem eigenen Gewerbe; der Londoner   Gewerkverein der Schriftseter nämlich zählt 12 000 Mitglieder, von denen 2000 im Felde sind, und doch hatte diese Vereinigung in den letzten sechs Monaten an 934 Per­fonen 2859 Pfund Arbeitslosenunterstützung zu zahlen. Wie es wahr ist, daß in gewissen Gewerben Mangel an Arbeitskräften vorhanden ist, wie das natürlich ist, da sich die Hälfte unserer Männer unter den Waffen befindet, so ist es in demselben Maße unwahr, zu sagen, es gäbe in der bürgerlichen Bevölkerung keine Arbeitslosigkeit. Man braucht teine Zeitungen zu lesen und keine amtlichen Statistiken zu kennen, um dies zu erfahren. Das täg­liche Leben zeigt es jedem. Aber wir können natürlich nicht von einem Kabinettsminister erwarten, daß er viel von den einfachen Tatsachen des gewerblichen Lebens weiß. Trotzdem sollten unsere Arbeiter- Abgeordneten diesem Herrn und noch vielen anderen gegen über die Wahrheit sagen, wenn über den Arbeitsmarkt ungenaue Tatsachen mitgeteilt werden.

Preistreibereien auf dem Leimmarkt.

In einer am 5. August im Reichsamt des Innern mit Ver tretern der Leimhersteller, des Leimhandels und Verbraucher ge pflogenen Besprechung wurde über Maßnahmen gegen die auf dem Leimmarft herrschenden Preistreibereien beraten. Vorge­schlagen wurde eine einheitliche Bewirtschaftung des Leims jeder Art, insbesondere Leder-, Knochen- und Mischleims unter Festsetzung von Höchstpreisen. Um genaue Unterlagen für eine Entschließung in diesem Sinne zu erhalten, wurde zunächst beschlossen, eine Vor­rats- und Bedarfserhebung zu veranstalten. Bei der Borratserhebung foll Anmeldung der Bestände am 1. August 1916 In der gleichen Nummer äußert sich Tatler über die Frauen- und an einem noch zu bestimmenden Tage nach Erlaß einer ent­arbeit dahin, daß die Zahl der beschäftigten Frauen wieder gestiegen sprechenden Verordnung verlangt werden.

M

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