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Mr. 227. 33. Jahrgang.

Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Chronik des Weltkrieges.

19. August 1914.

Im Westen fanden bei Pervec nördlich Namur Kämpfe mit der 5. Ravallerie- Divifion statt, die von der deutschen Kavallerie zurüd

geworfen wurde.

Im Elsaß schlugen bayerische und badische Truppen die bis Meiler, 15 Kilometer nordwestlich Schlettstadt , vorgebrungene fran­zöfifche 55. Infanterie- Brigade mit großen Berluften zurüd und marfen sie über die Vogesen zurüd.

Nach einer Meldung aus Konstantinopel soll im Rautajus ein 2ufftand ausgebrochen sein, der erhebliche Ausdehnung angenommen habe. Die russischen Truppen flöhen mit Waffen und Gepäd an die türkische Grenze. Eine große Zahl von ihnen habe sich auf türkisches Gebiet geflüchtet.

Der japanische Geschäftsträger in Berlin hat im Auftrag seiner Regierung dem Auswärtigen Amt eine Note übermittelt, worin unter Berufung auf das englisch - japanische Bündnis die sofortige Burüdziehung der deutschen Kriegsschiffe aus den japanischen und chinesischen Gemässern oder die Abrüstung dieser Schiffe, ferner bis zum 15. September bie bedingungslose Uebergabe des gesamten Bachtgebiets von Kiautichou an die japanische Behörde und die unbe­dingte Annahme dieser Forderungen bis zum 23. Auguft verlangt

wird.

19. August 1915.

Auf dem wefflichen Kriegsschauplak Stellungsfämpfe. Auf dem öfflichen Kriegsschauplatz weiteres Vorrüden der deutschen und ungarischen Streitfräfte. 7000 Gefangene und 125 er. beutete Geschütze werden gemeldet.

An der Tiroler und füstenländischen Front vergebliche Angriffe der Italiener, die mit großen Verlusten für diese zurüdgewiesen

merden.

Das englische Unterseeboot" 13" wirb burch ein deutsches Torpedoboot am Südausgang des Sundes vernichtet. Ein Angriff an der Dardanellenfront wird von den türkischen Truppen mit schweren Berlusten für den Gegner zurüdgewiesen. Nach einer Londoner Meldung wurde Garua an der Nord­grenze von Kamerun von den Engländern besetzt.

Im Reichstag hielt Herr v. Bethmann Hollweg eine Rede über die Kriegslage. Deutschland werde weder ein Basallenstaat des russischen Riesenreichs noch ein Spielball in der Räntepolitit Eng lands werden. Soll Europa jemals zur Ruhe tommen, so fönne das nur durch eine starte unantastbare Stellung Deutschlands geschehen. Deutschland müsse sich seine Stellung so ausbauen, daß die Mächte nie wieder an eine Eintreifungspolitik benten fönnten. Die Freiheit der Meere sei zu erringen. Deutschland habe die Sentimentalität perlernt. Wir halten den Kampf durch, bis jene Völker, von den mahrhaft Schuldigen befreit, den Frieden fordern."

Politische Uebersicht.

Zentrum und Kanzlerpolitik.

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Unter Hinweis auf die veränderte Haltung des Zen­trums in der Unterfeebootfrage hat befanntlich Herr v. 3 ed. I in seinem Artikel über den Grafen Hertling bon ,, realpolitischen Nebenzwecken" und von Kompensations­ansprüchen des Zentrums gesprochen. Das Berliner Zen­trumsorgan, die Germania ", nannte diese Art der Be­handlung der Frage durch Herrn v. Zedlig eine bergiftende Kampfesweise" und wies alle Vermutungen über etwaige Auhhandelsabsichten" des Zentrums weit von sich. Das be­ruhigte indessen den konservativen Reichsboten" nicht, der die Regierung davor warnen zu müssen glaubte, daß fie nicht etwa das Jesuitengeset dem Zentrum als Kom­pensation" darbringe.

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Sonnabend, 19. Auguft 1916.

von ihm stets bekundeten Reichstreue die spe- Gleichbedingung(? Gleichberechtigung) der Arbei ziellen Interessen Bayerns wie in Vergangen terschaft in Staat und Wirtschaft eine Grund­heit so auch in Zukunft pflichtgemäß wahrzu bedingung innerer Gesundung und des Wiederaufbaues un­nehmen bestrebt sein wird." seres Wirtschaftslebens. Eine bolfstümliche Gestal Man wird nicht behaupten können, daß diese Erklärung tung des preußischen Wahlrechts ist hierfür eine übermäßig klar ist. Vielleicht wird aber ihr innerer Sinn Notwendigkeit. Nar se tann auch das Interesse aufrechterhalten verständlicher, wenn man sie durch das Geständnis ergänzt, werden, das breite Massen durch den Krieg am Staatsleben ge­das dieser Tage dem führenden Zentrumsorgan Süddeutsch­ lands , dem Bayerischen Kurier" entschlüpft ist: " Tatsächlich ist ja die ganze Saltung der Zen trumspartei zur Kanzlerfrage nicht zweifeln werden feine andere als die des: Nicht

stürzen, aber auch nicht stützen!"

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woran Renner

Hierzu bemerkt die Frankfurter Zeitung ":" Wir haben nie daran gezweifelt, daß die freundlichere Haltung, die das Zentrum neuestens gegenüber dem Reichskanzler einnimmt, feineswegs auf einer unüberwindlichen Neigung zu ihm be­ruhe, sondern aus Gründen hervorgeht, die nicht schwer zu erraten sind."

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nommen haben.

3. Beim Neuaufbau unserer Handelspolitik nach dem Kriege sowie bei den Maßnahmen der Uebergangswirtschaft ist neben der berechtigten Weiterführung des Schuzes der inner­deutschen Arbeit die Konsumkraft der Verbraucherbevölke­rung besonders zu schonen und zu pflegen.

4. In der Kriegswirtschaft bedauern wir, daß es noch nicht gelungen ist, der vorhandenen Widerstände Herr zu werden. Wir erwarten, daß die obwaltenden Schwierigkeiten mit fester Hand überwunden werden und daß eine regelmäßige und aus. reichende Versorgung mit Lebensmitteln gesichert und die Preisgestaltung auf eine erschwingbare öhe abgebaut wird. Auch ist eine bessere Verteilung der Lebens­mitttel zwischen Stadt und Land sowie eine Abstufung der Preise " Infame Treibereien" und politische Zensur. nach dem Einkommen und nach der Zahlungskraft der Verbraucher Die gestrige Auslassung der Norddeutschen Allgemeinen geboten. Beitung" gegen die kleine, aber strupellose Clique", die offen unserer Arbeit anstürmt, ist unerschütterliches Aushal. 5. Solange der Feind gegen das Reich und gegen die Kraft bar durch Verbreitung einer gefälschten Denkschrift immer ten und Durchfämpfen unser eiserner Wille. In der wieder den Verdacht gegen die Reichsleitung zu verbreiten Ueberzeugung, daß Einigkeit und Geschloffenheit eine der Bedingun fuche, als scheue sie aus schwächlicher Verständigungssucht, gen für raschere Beendigung des Krieges ist, stehen wir mit ein energische Kriegsmittel gegen England anzuwenden, findet in helliger Entschloffenheit aur politischen und der rechtsstehenden Presse eine zum Teil recht heftige Kritik. militärischen Führung des Reiches. Während die Tägl. Rundschau" sich auf die boshafte Bemerkung beschränkt, auf den ersten Blick erscheine die Logik Die Preistreibereien auf dem Ledermarii. etwas seltsam, daß eine Schrift zugunsten einer gedämpften Wohl auf keinem Gebiet ist während des Krieges eine derartige Striegführung gegen England die Frucht infamer Treiberei Breissteigerung eingetreten als auf dem Gebiet der Lederfabrikation gegen die Regierung sein müsse, weil Herr Helfferich als ihr und des Handels mit Leder. Zu Anfang des Krieges find die Preise Verfasser angegeben werde, meint Graf Reventlom in der um 400, 500, ja um 1000 Broz. und mehr gesteigert worden. Das Deutschen Tagesztg.", die Schrift habe auf ihn nicht den mit ist nicht nur die Heeresverwaltung schwer geschädigt worden, Eindrud gemacht, als ob sie von einem Vertreter einer dem sondern auch die Zivilbevölkerung, die enorme Preise für das Schuh­werk bezahlen mußte. Die Verhandlungen des Reichstags, insbesondere Inhalt der Denkschrift entgegengesezten politischen soweit sie sich in der Budgetfommission abgespielt haben, haben ein Ansicht geschrieben worden sei, um sie leitenden Ber - grelles Schlaglicht auf die unerhörten Breistreibereien geworfen, sönlichkeiten unterzuschieben. Er wisse zwar nicht, die auf diesem Gebiete getrieben worden ist. Welche Gewinne auf Grund welcher Tatsachen die Nordd. Allg. 3tg." erzielt worden sind, das zeigen am besten die Ergebnisse der urteile, das Blatt werde aber zugeben müssen, daß auch einschlägigen Aktiengesellichaften; wobei zu beachten ist, daß in der eine entgegengesezte Meinung als die feinige möglich sei, da Höhe der verteilten Dividende nicht etwa der erzielte Gewinn zum Zu den Dividenden wäre hinzuzurechnen: die im Laufe des Krieges ein nicht unbeträchtlicher Teil der Ausdruck kommt. öffentlichen Meinung und auch viele nach Westen gebie diverfen Rücklagen und zum Teil auch die Abschreibungen, die Gratifikation an den Vorstand, die Tantieme an den Aufsichtsrat, richtete Polititer tells die gleichen, teils ganz ähnliche weit über das normale Waß hinaus vorgenommen worden sind. Ansichten in Schrift und Wort verfochten haben, auch heute wir geben nachstehend eine Zusammenstellung der Dividenden, die noch verfechten, wie sie in der Denkschrift ausgeführt seien. von einer Reihe Leder- Aktiengesellschaften erzielt worden sind. Nach diesem recht durchsichtigen Entlastungsversuch geht Graf Reventlow zur Generaloffensive über:

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" Wenn die Norddeutsche Allgemeine Beitung" weiter weiß, daß es eine kleine, aber sfrupellose Clique" gibt, welche be­rufsmäßig haltlosen Verdacht gegen die Reichsleitung zu ver­breiten sucht, so muß das Blatt doch auch die Personen tennen, aus denen sich diese Clique zusammensetzt. Warum werden diese dann nicht genannt?"

Dieselbe Frage berührt, allerdings unter einem anderen Gesichtspunkt, die liberale, Morgenpost":

Wir wollen nicht entscheiden, ob es sich der Mühe verlohnt, nach den Drei Deutschen" lange zu suchen, aber wenn die Res

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1915

1914

Niederrheinische A.-G. in Widrath Aachener Lederfabrik in Aachen A.-G. für Militäreffekten in Dresden Lothringer Lederwerke St. Julien Conrad Tad u. So. in Burg Lederfabrik Hirschberg A.-G. in Hirschberg 20 Celle Leberwerte A.-G. in Celle

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28 Proz. 15 Proz.

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20 18

10

8

10

3

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A.-G. Gebr. Fahr in Pirmasens

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Wandsbecker Lederfabrik in Wandsbed Lederwerke Spicharz in Offenbach a. M. 25 Lederwerke Wiemann A.-G. in Hamburg 30

30

10

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12

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20

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2.

Den Vogel aber abgeschossen hat die Adler- u. Oppenheimer

2206

gierung lid biele Mühe maden wollte, tomate.- G. in Straßburg , die bei einem Aktienkapitat von 12 Millionen es bod ein leichtes fein, biefe Gefellschaft auf- Mart im Geschäftsjahr 1915 einen Gewinn von 12 282 569 M. er­zu stöbern, und wir sind überzeugt, daß man zielt hat. babei zahlreiche alte und gute Bekannte vor­finden würde."

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Das tägliche Brot.

Eine bemerkenswerte Einschätzung des Kriegs. ernährungsamtes.

Wir wissen nicht, worauf das Blatt diese seine Ueber­zeugung gründet, jedenfalls müssen sich aber diese alten und guten Bekannten" recht sicher fühlen, wenn Graf Reventlow fich erlauben darf, seine herausfordernde Frage an die Re­gierung zu richten. Auch dieser Vorgang erhärtet wiederum Der Generalsekretär der Christlichen Gewerkschaften, Herr Steger­die Ohnmacht und Nuslosigkeit der politi.wald, der als Vorstandsmitglied in das St. E. A. berufen ist, hat in schen Bensur selbst vom Standpunkt der sogenannten einer Bufchrift an die Zentrumspresse die verfehlte Frühfartoffel­Das führende rheinische Zentrumsorgan, die öIftaatserhaltenden Interessen. Während die Organe der preispolitit zu rechtfertigen versucht. Die städtische Zentrumspresse nische Volkszeitung" bemerkte zu dieser Warnung des öffentlichen Meinung in ihren Aeußerungen gehemmt und läßt ihren Parteigänger aber fast einhellig abfahren. Besonders Reichsboten": eingeengt sind, fährt die kleine, aber skrupellose Clique", un- deutlich wird das Zentrumsblatt in Köln , wo der Kartoffelstandal bekümmert um die Bannstrahlen der Offiziösen, in ihren ganz unerbörte Formen angenommen hat. Der Kölner Lokal Treibereien fort, denen die Regierung ohnmächtig zu- Anzeiger"( Nr. 226) antwortet nämlich Herrn Stegerwald: sehen muß. Mit Recht wendet sich deshalb das zitierte libe­rale Blatt gegen die Haltung der Regierung in der Frage der politischen Zensur, die sich in der gestern wiedergegebenen Antwort des Unterstaatssekretärs Wahnschaffe an den Reichsverband der deutschen Presse erneut dokumentiert:

" Der Kasus macht uns lächeln. Wir im Zentrum müßten sehr harmlose Leutchen sein, wenn wir unsere Haltung nach innerpolitischen Rompensations"-Rechnungen einrichten wollten. Wir sind in dieser Beziehung doch wirklich nicht verwöhnt, und es gibt feine Erfahrungen, die uns zu irgendwelchen optimisti schen Berechnungen verführen könnten. Auf Zukunftswechsel geben mir längst nichts mehr, und an Zugeständnisse an unsere Wünsche glauben wir nicht eher, als bis wir sie als vollendete Tatsachen bor uns sehen. Gerade der Reichsbote" fönnte noch aus der jüngsten Erfahrung wissen, daß ganz andere 2eute als das Zentrum unter gewissen Umständen das Jesuitengefeh zu einem politischen Tausch= geschäft gern mißbraucht hätten, damit aber beim Zentrum feinen Antlang fanden."

Neben dieser unzweideutigen Abfertigung des konser. bativen Organs, die auf recht nette Schachergeschäfte hinter den Kulissen der politischen Welt" schließen läßt, sind noch einige recht bedeutsame Aeußerungen zur Frage Sentrum und Sanglerpolitik" zu verzeichnen. Auf eine Anfrage der Frankfurter Nachrichten" über die Gerüchte, daß das Zen­trum und der bayerische Ministerpräsident Graf Hertling mit ihrer Unterstügung der Politik des Kanglers den 3wed ver­binden, für Bayern und für das Zentrum Vorteile zu er. langen, bermies der Vorsigende der Zentrumsfraktion, Abg. Spahn, zunächst auf seine Erklärung im Reichstage, wo­nach ihn persönlich die Darlegungen des Reichskanzlers und der zuständigen Staatssekretäre im Ausschuß beruhigt hätten. Was die fraglichen Gerüchte betreffe, so habe in der ganzen Angelegenheit feine Verhandlung zwischen Sem 3entrum und Bayern stattgefunden.

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Es gewinnt den Anschein, als ob manche Mitglieder dieses Amtes nur deshalb an diese Stelle berufen wor­den sind, um weite reise der Bebölferung zu beschwichtigen.

Man sieht, Herr Stegerwald hat bei seinen Parteigängern bas­felbe Bech, wie Dr. Aug. Müller bei uns.

Die Verteuerung der Konserven.

Wie das freie Spiel der Kräfte" die Kriegsnot auszunützen versteht, zeigt sich überall, wo ihm nicht durch Höchstpreise wenigstens einige Schranken für seine unerfättliche Gewinnsucht gezogen sind. Meist wird freilich auch die Höhe der Höchstpreise von dem fach verständigen" Beirat der Profitinteresienten beeinflußt und auch die

,, Also furz und gut: es bleibt alles beim alten. Db ein Zeitungsauffag gehäffig oder nicht gebässig ist, ob der Verfasser den Willen gehabt hat, andere Leute herabzusetzen und ob seine Ausführungen im Sinne einer Herabjegung wirken alles das fann nicht nach objektiven Normen entschieden werden, fondern die Entscheidung bleibt nach wie vor dem subjektiven Er messen des Zensors überlassen. Wer bürgt uns denn dafür, daß fich nicht irgend ein Zensor findet, der die Kennzeichnung, die wir oben den Drei Deutschen" haben zuteil werden lassen, als geörtlichen häffig und herabfegend empfindet? Die Quelle, aus der alle jene örtlichen Preisprüfungsstellen wie die Reichsprüfungsstelle bersagen. berdrießlichen und betrübenden Mißstände stammen, über die wir Dafür liefert die Zuschrift eines ehemaligen Konservenfabrikanten uns bisher zu beklagen hatten, fließt eben munter weiter. Die an die München- Augsburger Abendzeitung" ein deutliches Beispiel. Quelle dieser politischen lebel aber ist die Er macht darauf aufmerksam, daß die Konservenfabrik Joh. Braun politische Sensur. Sie ist es heute so, wie sie es zu allen A.-G., Peddersheim bei Worms n. Rh., die 1913 nur 5 Prozent Zeiten war. Diese Quelle muß berstopft, das Dividende vertellen konnte, diese 1914 bereits auf 10 Prozent und heißt, die politische Zenfur muß beseitigt 1915 auf 25 Prozent gesteigert hat. werden. Wir bedauern es sehr, daß der Reichs. fanzler zu dieser Auffassung sich nicht durch ringen fann."

Die Kriegsziele der chriftlich- nationalen Arbeiter.

verbände.

" Ferner, um nicht 35 Proz. Dividende zu verteilen, schenkt fie ihren Aftionären 100 000 m. als Aktien. Außer dem Reingewinn bon 637 000 m. auf 1 Million Aktienkapital( das Doppelte wie das Jahr vorher) schwillt das Gläubigerkonto von 185 000 m. auf 969 000 27.( einschließlich der Kriegsgewinnsteuer). d. H. verdient wurden weitere 784 000 m., die in obigem Reingewinn von 637 000 m. nicht enthalten sind; daß das echte Gläubigerfonto ge­wachsen wäre, ist nicht anzunehmen, denn das Guthaben bei Banten und dergleichen( bar, wechseln und Effekten) ist um rund 1,6 mio. gestiegen; zum Zahlen von Lieferanten waren demnach fünfmal mehr Mittel zur Hand als das Jahr vorher. Glatt verdient wurden 687 000+ 784 000 1 421 000 W., alſo faſt Millionen auf

eine Million Aftienkapital, d. h. 150 Proz. 1

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Der Ausschuß der deutschen Arbeiterfongreffe( chriftlich- natio nale Arbeiter- und Angestelltenbewegung) war am 16. und Diefelbe Frage behandelte auch ein Artikel in der bayeri. 17. August im Reichstag zu einer erweiterten Sigung bersammelt. ichen Zentrums- Parlamentsforrespondenz. Nach der Durchberatung der Neufassung des Programms der christ­Nach einer Abfertigung der norddeutschen Kreise, deren Bar- lich- nationalen Arbeiter- und Angestelltenbewegung beschäftigte sich titularismus" um fein Haar beffer sei als der von ihnen so fchen Politit in und nach dem Kriege" sowie mit der der Ausschuß mit den sielen und Aufgaben der deut­sehr bekämpfte süddeutsche Partikularismus", und die an- Aleinwohnungsnot" und der" Frauenarbeit nach dem Kriege". scheinend in der weiteren Besorgnis lebten, Bayern fönnte Der Ausschuß faßte einmütig folgende Entschließung: ,, bei der endgültigen Regelung zeitgemäßer 1. Zur Wiederaufrichtung und zum Weiterbau seiner Friedens- Woher der Eegen? Die Preise der Konserven geben die Ant­politischer Fragen eine seiner Bedeutung und seinen arbeit bedarf das deutsche wolf ver festgegründeten Sicherheit gegen wort. Vor dem Kriege toftete eine Kilodose Schnittbohnen 25 bis Anteil an den gegenwärtigen welthistorischen Ereignissen ent- äußere Feinde. Erste Voraussetzung hierfür ist eine starte, 30 f., jetzt fostet sie 80 Pf. bis 1 M. Und ähnliche Preissteige­sprechende Berücksichtigung finden", heißt es in diesem Arsch mer angreifbare Stellung des Reiches auf dem rungen haben die anderen Konserven erfahren. Daß das Rob­tifel weiter: europäischen Festland. Desgleichen ist die Entfaltung des material sich ebenfalls verteuert hat, ist richtig Vielleicht sind da 3usammenhänge vorhanden, die deutschen Einflusses und des deutschen Wirtschaftslebens auf den stiegen die Herstellungskosten derart, daß eine solche Preissteigerung aber feineswegs den Zedlisschen Artikel in der richtigen Beleuchtung erscheinen Hochstraßen der See eine Notwendigkeit. Wir haben die Zuver­laffen. Herr v. Zeblik mag beruhigt sein. Graf v. Hertling ist, sicht, daß aus dem, was unsere Kämpfer im Felde errungen haben, Geschäftsabschluß der Wormier Konservenfabrik, der ja mit ein Bei­für die Konserven gerechtfertigt wäre Beweis eben der famose mie die Bost" bor fünf Jahren schrieb, durch vielseitige Bildung dem Reich die notwendige Zukunftssicherung gestaltet und eine neue und enge Bekanntschaft mit dem Leben des Reiches bor partitu- Freiheit der Entwickelung beschaffen wird. spiel ist für alle anderen. Vielleicht wird das Striegsernährungsamt laristischen Neigungen geschüßt". Das schließt aber nicht aus, 2. Jm inneren Leben der deutschen Bukunft ist die sich auch um diese Lebensmittelverteuerer fümmern- ehe es wieder daß Graf v. Hertling unter pollster Wahrung der tatsächliche Anerkennung und praktische Durchführung der einmal zu spät ist!

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