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Chronik des Weltkrieges.

21. August 1914.

Die erste große Schlacht des Krieges wird von der Armee des Kronprinzen von Bayern in Cothringen geschlagen. Die Franzosen werden auf der ganzen Linie unter schweren Berlusten geworfen, viele Tausend Gefangene und zahlreiche Geschütze erbeutet. Rückzug der Belgier auf Antwerpen . Desterreich- Ungarn beruft den Landsturm ein. John Burns gegen den Krieg.

21. August 1915.

Im Weffen Stellungsfämpfe.

Berfolgungsfämpfe aller deutschen Armeen an der ganzen

Offfront.

Angriffe der Italiener auf die österreichischen Stellungen in Tirol, im Kärntner Grenzgebiet, bei Tolmein und Doberdo . Zurüd­weisung aller Angriffe.

Siegreiches Borpostengefecht mit russischen Seeftreitkräften im Rigaischen Meerbusen.

Im Reichstage werden die Ernährungsfragen ausführlich er örtert. Staatssekretär von Delbrüd gegen Höchstpreise für Mehl und Kartoffeln.

treffen. Ebensowenig maßt sich die deutsche Regierung an, anderen schweizerischen Firmen den legitimen Geschäftsverkehr mit den auf der Liste vermerkten Firmen zu verbieten.

regung des Ministerpräsidenten wurde mit begeisterter Zustimmung aufgenommen.

Aus Groß- Berlin. Mahnung zur Vorsicht.

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Der Wahlkampf in Mazedonien . Bureaus.) Die Frage des Belagerungszustandes in Kriegszustand befinden. Sie könnten sonst leicht in einer Weise Athen , 20. Auguft.( W. T. B.)( Meldung des Reuterschen Ausflügler sollten nicht vergessen, daß wir uns im Mazedonien während des Wahlkampfes ist im daran erinnert werden, die ihnen den ganzen Ausflug derdirbt. Brinzip zwischen der griechischen Regierung und den Diplomaten der Vor kurzem berichtete der Bokalanzeiger": Entente, die in Uebereinstimmung mit General Sarrail vorgehen, geregelt worden. Reisefreiheit der Kandidaten, Freiheit der Presse und das Recht, Versammlungen in geschlossenen Räumen abzu­halten, sollen gewährleistet werden, aber die Zeitungen müssen sich bon aktiver Teilnahme am Wahlkampfe fernhalten und dürfen die Regierungen der Alliierten nicht angreifen.

Politische Uebersicht.

Die Angst vor der Demokratisierung.

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Mehrfach find Buschriften an uns gelangt, in denen Aus­flügler mitteilen, daß sie auf ihren Ausflügen von Militärpersonen in 3ibil um Legitimations­papiere angegangen worden sind. Ein Ausflügler schreibt uns: Am Donnerstag, 3. August, fuhr ich in Begleitung meiner Frau mit dem ersten Personenzuge vom Stettiner Bahnhof nach Faltenberg. Unterwegs verlangte ein in bürgerlicher Kleidung, im übrigen sehr höflicher Feldwebelleutnant, unter Vorzeigung eines Ausweises, bon sämtlichen mitfahrenden Herren Legitimations­papiere. Da ich diese nicht bei mir hatte, wurde ich verhaftet und der Polizei in Eberswalde überwiesen. Nur den außer ordentlichen Bemühungen der liebenswürdigen Polizeibeamten und dem Umstande, daß der Magistrat Berlin mich telephonisch legi­timieren fonnte, ist es zuzuschreiben, daß ich mit einem nur drei­einhalbstündigen Aufenthalt weiterfahren konnte. Die Polizei­beamten erzählten mir, daß ein Berliner Ausflügler fürzlich drei Tage festgehalten werden mußte, bis es ihm gelang, sich aus­auweisen."

Immer offener gibt die rechtsstehende Presse ihrer Be­sorgnis Ausdruck, daß eine der Folgen des Krieges eine Demokratisierung der inneren Politik Deutschlands sein könnte. Die Furcht vor dieser Perspektive, bei deren Verwirklichung es allerdings mit der Diftatur des Agrarfonservativismus und seiner großkapitalistischen Ver­bündeten zu Ende wäre, ist jetzt schon so stark, daß die un­Wir können aus eigener Erfahrung mitteilen, daß auch mittelbaren Kriegssorgen davor in den Hintergrund treten. wir bei einer Eisenbahnfahrt auf der Görlizer Bahn eine Einen interessanten Beleg für diese Stimmung in den solche Kontrolle durchmachen mußten. Ein in Königs- Wuster­rechtsstehenden Kreisen bietet ein Leitaufsatz in der Deut- hausen eingestiegener Herr in Zibil forderte nach Abfahrt des Dies geschieht dagegen in England. Dort ist alles erreichbare ichen Tageszeitung", der gegen alte Irrtümer im Buges die Reisenden auf, sich zu legitimieren, da er eine Vermögen der auf der Schwarzen Liste stehenden neutralen Fir neuen Gewande" ins Feld zieht. Die alten Irrtümer" militärische Kontrolle" vorzunehmen habe. Nachdem er selber men beschlagnahmt, und nach Gutdünken des Handelsamts kann das sind die innerpolitischen Hoffnungen, die von Kriegsteil- sich durch Vorweisung eines Schriftstückes legitimiert hatte, es jogar ohne weiteres versteigert werden; Forderungen können nehmern jest wie während der Freiheitsfriege gehegt werden. prüfte er die Papiere, die einer nach dem anderen aus dem nicht eingezogen, überhaupt keinerlei Ansprüche gerichtlich geltend Das neue Gewand" ist die moderne Form, in die diese Notizbuch, aus der Tasche, aus dem Koffer heraustramte. gemacht werden. Englische Banken dürfen solchen Firmen Gut- Hoffnungen sich kleiden: der Glaube, daß der geschulte, Die Frauen sollten sich gleichfalls womöglich legitimieren, haben nicht auszahlen und Kredite nicht gewähren. Englische Fir- disziplinfeste Gewerkschaftsbeamte" die Siege im gegenwär- hatte er gesagt, doch bemerkten wir dann nicht, daß er gegen­men dürfen mit ihnen keinerlei Geschäftsverbindungen unter- tigen Weltkrieg erkämpfe; die Annahme, daß man im Osten über ihnen beim Mangel einer Legitimation ein Bedenken halten. Ja, nicht nur englischen Firmen ist dies verboten, sondern gegen den Barismus ins Feld ziehe; die Hoffnung, daß äußerte. Auch er beachtete die notwendigen Höflichkeits­allen neutralen Firmen: d. h. eine neutrale die Lehmann und Krause" für gleiches Wahlrecht und für die formen. Firma, die sich in Geschäftsbeziehungen mit Einheit Deutschlands auf zentralistischer Grundlage im Man möge hieraus die Lehre ziehen, daß in jebiger einer Firma der Schwarzen Liste einläßt, wird Schüßengraben fämpfen. Alle diese Hoffnungen und Erwar- 8eit niemand ohne Legitimation feine vier wie es in dem fürzlich veröffentlichten Rundschreiben eines eng- tungen, deren Verbreitung von sozialdemokratischer Pfähle verlassen soll. Nicht nur auf Eisenbahn­lischen Konsuls ausdrücklich heißt dadurch bestraft", daß sie Seite der Verfasser besonders betont, werden von ihm mit fahrten über das Berliner Vorortgebiet hinaus, sondern auch felbst auf die Schwarze Liste tommt. Dabei hat die englische einer verächtlichen Handbewegung beiseite geschoben. Bächer- bei anderen Gelegenheiter und an jeder Stelle kann man in Schwarze Riste mit Kriegslieferungen nichts zu tun, sondern liche Illusionen! die Lage kommen, sich plötzlich legitimieren zu müssen. Auch richtet sich gegen den friedlichen legitimen Han- Demgegenüber betont das agrarische Blatt seinen Stand- Frauen werden gut fun, möglichst immer irgend eine del innerhalb der neutralen 2änder, teilweise sogar punkt, daß es eine ganz verkehrte Auffassung sei, wenn man Legitimation bei sich zu tragen, weil auch sie jederzeit und gegen den Handel der Verbündeten Englands( Portugal , Japan !). davon ausgehe, daß dieser Weltkrieg nur demokratische Stim- überall ersucht werden könnten, sich über ihre Person auszu­Sie bedeutet nichts mehr und nichts weniger als die Anmaßung mungen auslöse. Im Gegenteil, es würden auch sehr starke weifen. Der Lokalanzeiger" erklärt die von ihm geschilderte Englands, den Handel der ganzen Welt unter seine Kontrolle zu monarchische und aristokratische Empfindungen militärische Kontrolle aus einem Grunde, der ihm auf An­bringen, nicht so sehr um Deutschland zu schädigen, als um den gewedt. Es sei ferner nicht richtig, daß man aus der Aus- frage bei der Berliner Kommandantur von maßgebendster einem friedlichen Wettbewerb nicht mehr gewachsenen englischen übung der für alle Klassen und Stände verbindlichen Wehr- Stelle genannt worden sei. Es soll sich um eine Ston­Handel durch rücksichtslose Gewalt zu stützen. und Dienstpflicht nun das Recht einer späteren unmittelbaren trollierung sogenannter Drückeberger handeln, die sich etwa Mitwirkung der Maffen an der Staatsleitung ableite. dem Heeresdienst zu entziehen suchen. Wir vermuten, daß da noch andere Gründe mitsprechen.

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Wir lönnen daher nur wiederholen, was wir sogleich nach der eingangs erwähnten Ausstreuung Lord Robert Cecils festgestellt haben: In Deutschland ist niemals eine Maßnahme getroffen worden, die irgendwie mit den bölker­rechtswidrigen Eingriffen Englands in die Handelsfreiheit der Neutralen verglichen wer den könnte."

Die Profite der Kriegslieferanten.

Rotterdam , 19. August. ( W. T. B.) Der Nieuwe Rotter damsche Courant" meldet aus London : Die Budgettom= mission des Unterhauses teilt in einem Bericht mit, daß ein Lieferant, der bei Ausbruch des Krieges beauftragt worden

Wir sind schreibt das Blattgegen einen solchen politischen Kriegsgewinn", und zwar um so mehr, als Ein Erlebnis, das sehr viel ernster aussah und zu ganz wir in der von manchen Kreisen so heiß erstrebten Demokrati- besonderer Vorsicht mahnt, wird uns von einem Leser unseres sierung unseres Volfslebens feinen Fortschritt zu er- Blattes mitgeteilt. Am 15. August machte er mit seiner Frau blicken vermögen. Die Demokratisierung, die schon vor dem einen Ausflug in die Umgebung von Tegel , wobei er in Ariege fich wie eine breite Welle erhob, kann sehr leicht bei un- einem Lokal von Heiligensee ein Boot zu einer kleinen Ruder­zulänglichem Widerstand der Staatsleitung in die Bahnen einer partie mietete. Die harmlosen Ausflügler wurden unterwegs zukünftigen Massenherrschaft einlenken. Das Volk aber ist berloren, in dem ochlokratische( der Böbelherrschaft ent- bon sechs Soldaten gestellt, mußten auf Befehl des sprechende) Tendenzen die Regierung bestimmen, der Wille der führenden Unteroffiziers einen Soldaten in ihr Boot Masse den Staatswillen beherrscht und somit die Autorität, hineinnehmen und sahen sich nachher an eine Militär­die sich auf wahre Ueberlegenheit gründet, schwindet." wache abgeliefert. Sie vermuteten zunächst, sich vielleicht Man glaubt bei der Lektüre dieser charakteristischen Zei- dadurch strafbar gemacht zu haben, daß sie aus dem Wasser war, Baraden für die Soldaten zu bauen, und sich er- len die berüchtigte Schmähschrift von Junius alter vor sich ein Büschel blühender Binsen gesammelt hatten. Auf der bötig gemacht hatte, diese Arbeiten zum Selbstkostenpreise zu über zu sehen, denn ähnlich wettert auch dieser anonyme Kämpe Wache hielt ihnen ein Oberleutnant vor, daß aus dem Lokal, nehmen, später, als die Bestellungen zunahmen, 5 Proz. Rom. gegen die Ochlofratie" und die Gefahr der Demokratisierung in dem sie das Boot gemietet hatten, telephoniert worden sei, mission und Proz. zur Deckung der Unkosten verlangt habe. der inneren Politik. Und noch ein zweites Argument führt sie hätten dort sich in fremder Sprache über Munition unter­Das Kriegsamt habe die Kommission auch tatsächlich bezahlt. Für das Bündlerblatt an, ein Argument, das sich zurzeit in all- halten. In fremder Sprache!? Die guten Leutchen waren die unter dem ersten Kontrakt durchzuführenden Arbeiten seien deutschen Streisen außerordentlicher Beliebtheit erfreut: jeder nicht wenig überrascht; denn in ihrem ganzen Leben haben 400 000 Pfund Sterling ausgegeben worden, für die Gesamt Anlauf zum weiteren Ausbau der Reichsverfassung, jeder sie sich noch nicht anders als in schlichtem Deutsch unter­arbeiten dieses Lieferanten 3 750 000 Pfund Sterling. Dasselbe Schritt auf dem Wege zum zentralistischen Einheitsstaat muß halten, weil sie feine andere Sprache können. Der Mann ist Zugeständnis mußte anderen Firmen gemacht werden, die anfangs unter denselben Bedingungen gearbeitet hatten, wie sie dieser oben sofort im Reime erstickt" werden! Es wäre auch in der Tat übrigens nahezu taub, so daß nur er zu sprechen pflegt, unter denselben Bedingungen gearbeitet hatten, wie sie dieser oben gar nicht auszudenken, wenn die zurückkehrenden Lehmann während seine Frau sich durch Gesten oder schriftlich mit ihm erwähnte Lieferant zu Beginn stellte. Die Kommission spricht ihr und Krause" an Stelle ihrer zahlreichen Baterländer ein verständigt. Da hat wohl der Umstand, daß seine Sprech erwähnte Lieferant zu Beginn stellte. Die Kommission spricht ihr Bedauern über diese Art der Geschäftsführung aus. anderen dem Barlament vorgelegten Bericht wird die Summe, die Staatswesen vorfänden, in dem schon aus Gründen finan- weiſe in Tonfall und Tonfärbung durch den Gehörmangel be­bon 1914 bis 1916 an Firmen bezahlt wurde, die für das Kriegsamt eller Natur der Einheitsgedanke stärker zum Ausdruck einflußt ist, ihn einem unkundigen Zuhörer als Ausländer" erscheinen lassen. Das Mißverständnis fonnte dank der Baraden bauten, mit 12 061 000 Pfund Sterling angegeben; im käme, als das jetzt der Fall ist. Allein gerade die finanzielle Frage, die Frage der Einsicht des Oberleutnants, dessen Höflichkeit beide Eheleute Dedung der Kriegsfosten ist bekanntlich in erster Linie be- rühmend hervorheben bald aufgeklärt werden. Nach Vor­ftimmend dafür, daß die rechtsstehenden Streise sich hinter den weisung einer Steuerquittung, die der Verdächtige" glüd­föderalistischen" Charakter des Staates verstecken und den licherweise bei sich hatte, sowie nach telephonischer Anfrage Aus der bulgarischen Sobranje. Bartikularismus künstlich wieder großpäppeln. Mag die bei der Polizei seines Wohnortes wurden beide mit freund­Sofia, 19. Auguft.( W. T. B.)( Meldung der Agence Bulgare.) D. T." noch so pathetisch an die flammende Entrüstung" lichem Gruß entlassen. In ihrer letzten Sigung, die bis spät in die Nacht hinein dauerte, des damaligen Landjunkers Otto v. Bismard appellieren, mit Dieses immerhin nicht angenehme Abenteuer mahnt zu verhandelte die Sobranje über den bom Ministerpräsidenten der dieser im Vereinigten Landtag " gegen die Geltend- doppelter Vorsicht. Der Mann wäre wahrscheinlich in eine Radoslamom eingebrachten Antrag, den der Minister machung fünftiger Verfassungsrechte auf Grund der Kriegs- üble Lage gekommen, wenn er nicht sofort eine Legitimation präfident in der Sigung vom 19. Juli angekündigt hatte, eine opfer des Volkes sich wandte; sie mag noch so hämisch von dem hätte vorzeigen fönnen. Den Rat, stets eine solche bei sich parlamentarische Untersuchung über von Organen unglüdlichen Experiment von 1848" sprechen, die Reichs- zu tragen, gab ihm auch der Oberleutnant. Wir fügen die der Verwaltung etwa begangene Unregelmäßigkeiten an- einheit auf demokratischer, unitärischer Grundlage zu errich andere Mahnung hinzu, an öffentlichen Orten zuordnen. Dieser Antrag wurde von der Opposition lebhaft friti. ten aus allen diesen geschichtlichen Rückblicken spricht doch möglichst nicht über militärische Dinge zu fiert. Der Oppositionsführer Theodorom beantragte die Er nur die Furcht einer ans Herrschen gewöhnten Rafte vor einer sprechen. Ein fremder Zuhörer versteht manchmal falsch nennung eines parlamentarischen Ausschusses, der die Mi. Einbuße ihrer Macht und die Angst der Besitzenden vor einem und man kann dann leicht das Opfer mißdeutenden Ueber­bräuche jeder Art mit dem Tage der Mobilmachung unter- Ausbau der Reichsverfassung, der die stärkere Heranziehung eifers werden. suchen solle, von wem und bei welcher Gelegenheit auch immer des Besizes zur Deckung der Kriegskostenrechnung zur Folge fie begangen seien, sei es bei Militärlieferungen, im Verpflegungs- haben würde.

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In einem

ganzen wurden dafür aber 24½ Millionen ausgegeben. " Daily New 3" verlangt, daß diese Gebarung des Kriegs­

amts später gründlich untersucht werde.

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Arbeiterjugend und Polizei.

jugend erhöhte Aufmerksamkeit zuzuwenden. In Barmen sind sämtliche Ausschüsse der Jugend, wie Spielleitung, Wander leitung usw. aufgelöst worden, und die Veranstaltungen der Jugend werden polizeilich überwacht. ( z)

dienste, in der Verwaltung oder in irgendwelchen anderen wirt­schaftlichen Belangen, wie Ausfuhr und Einfuhr. Dieser Abände- Jm Bezirk des 7. Armeekorps scheint die Polizei der Arbeiter rungsantrag wurde von der Regierung abgelehnt mit der Begrün­dung, daß die Forderungen der Opposition darauf hinausliefen, die Mitglieder der Mehrheit oder der Regierung selbst einer Unter­suchung durch die Sobranje auszusehen, was unzulässig sei. Schließ­lich wurde der Antrag des Ministerpräsidenten nur mit den Stimmen der Abgeordneten der Regierungspar. teien angenommen

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Schweinemaft und Hausschlachtung.

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Der

Eine Vorführung des Arbeiter- Samariter- Bundes. Bum dritten Male hatte der Berliner Magistrat dem Arbeiter­Samariterbund, Kolonne Groß- Berlin, zu seiner alljährlichen öffentlichen Vorführung den schönen Sportplatz am Treptower Karpfenteich für gestern nachmittag zur Verfügung gestellt. Zwischen der städtischen Erfrischungshalle und dem den Starpfen­teich mit der Oberspree verbindenden Graben waren zwei größere Verbandsgelte und ein fleineres errichtet, die ein zahlreiches Publikum anlodten. Mehr als fünfzig Arbeitersamariter und fast ebenso viele Kursusteilnehmer traten in Tätigkeit. Die Stadt Das Kriegsernährungsamt teilt mit: Berlin hatte offiziell den Stadtverordneten Arzt Dr. Wehl Durch Ministerialerlaß vom 28. Juni 1916 ist für Preußen entsandt. Vom Kreis Brandenburg waven Vertreter des Bundes angeordnet worden, daß bei der Aufbringung der Schweine für aus den verschiedensten Städten unter Führung des Bundesvor­Ministerpräsident Radoslawmom gab in der Sobranje den Bedarf des Heeres, der Marine und der Zivilbevölkerung im fienden Stein erschienen. Die Leitung lag in den Händen des vor der Schließung der Parlamentstagung folgende Erklä= Wege der Umlage auf solche Schweine, die sich die Viehhalter für Vorsitzenden Dietrich von der Kolonne Groß- Berlin. rung ab: ihren eigenen Bedarf mästen, nicht zurüdzugreifen ist, und daß im Uebung war die Jdee eines Massenunglüds auf einem Spielplat Die Politik Bulgariens gegenüber seinen Verbünde- Falle der Enteignung der unter Berücksichtigung der gegenwärtigen zugrunde gelegt. Leider hatten die Jugendvereinigungen, denen ten und gegenüber den neutralen Staaten bleibt so wie sie ist, und Verordnungsverhältnisse zur Erhaltung der Haushaltsangehörigen bie Berliner Kolonne so oft praktische Hilfe erwies, nicht die er­im besonderen die Beziehungen der Regierung zu den Nachbarn notwendige Bestand an Schweinen jedem Viehhalter zu belassen ist. betenen Mannschaften gestellt, so daß die Kursusteilnehmer als Rumänien und Griechenland bleiben dieselben wie vor dem Ein- schlachtungsverbote sind längst aufgehoben worden. Kolonne mit Tragen, Fahrrädern und Verbandsmaterial nach der Die zeitweilig in preußischen Provinzen erlassenen Haus- Berleşte" einspringen mußten. Bald nach 2 Uhr schwärmte die greifen der bulgarischen Armee in ben gegenwärtigen Krieg. Da Hausschlachtungen sollen, soweit sie zur angemessenen Versorgung Sportiviese aus. Erst unmittelbar zuvor hatte jeder Samariter die bulgarischen Truppen an der Südfront seit einigen Tagen des Haushalts nötig sind, überall zugelassen werden. Aehnliche Ver- die von ihm zu lösende Aufgabe erfahren. Schon wenige Mi-, Gegenstand beständiger Angriffe feitens der Ententetruppen waren, ordnungen sind auch für andere Bundesstaaten erlassen worden. nuten später trafen die ersten berbundenen Verletzten, geführt oder ordnete das Oberkommando einen Gegenstoß und ihren Vormarsch Das Kriegsernährungsamt hat an eine Aenderung der Bestimmun- auf Tragbahren, bei den die Kritik abhaltenden Aerzten Dr. Heyl an, um sich die besten Stellungen zu sichern. Das ist bereits ge- gen, die die Hausschlachtungen innerhalb vernünftiger Grenzen und Dr. Moses ein. In langer Reihe saßen oder lagen sie dicht vor schehen. Die Regierung hofft, daß dies nicht andere Verwicklungen sicherstellen, niemals gedacht. Im Gegenteil will e3 die angemessene dem Publikum, das so die Vorführung genau verfolgen konnte, nach sich ziehen werde. Der Ministerpräsident beantragte jobann, lichkeit, auch durch eine niedrige Anrechnung des Schlachtgewichts dem Sauerstoffapparat und mit dem von dem Arbeitersamariter Versorgung der Schweinemäster durch Hausschlachtungen nach Mög- Besonderes Interesse erregten die Wiederbelegungsversuche mit den tapferen Truppen und ihren Führern, namentlich dem Gene- ber hausgeschlachteten Schmeine auf die fünftig einzuführende üsting erfundenen 8ungenbande", dem die weiteste talissimus Jelow, den dankbaren Gruß zu entbieten. Die An- Fleischkarte, fördern. Verbreitung zu wünschen ist. In höchst einfacher Weise wird von

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