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Mr. 233. 33. Jahrgang.

Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Chronik des Weltkrieges.

25. August 1914.

Bier Forts der Festung Namur   find in deutschen   Besitz gefallen. Die Desterreicher dringen beiderseits der Weichsel   vorwärts. Betlich des Flusses überschreiten österreichische Truppen im An­schluß an die deutschen   Verbündeten die Lysagora und erreichten den Abschluß des Kamionkaflusses zwischen Kielze und Rodom. Destlich der Weichsel   warfen österreichische Streitkräfte auf dem Wege nach Lublin   bei Krasnid eine starte Gruppe zweier russischer Korps zurück. Ueber 1000 Russen wurden gefangen genommen. Ein russischer Vorstoß, der mit 20 000 Mann gegen die Grenze der Bukowina unternommen wurde, konnte vollständig zurück­geschlagen werden. Auch hier verloren die Russen mehrere hundert Gefangene.

Nach einer verspätet aus Schweden   eintreffenden Meldung ist das britische   Expeditionskorps in Frankreich   bei Boulogne   gelandet

worden.

25. August 1915.

In der Champagne   und den Bogesen Stellungskrieg. Im Osten weiterer Vormarsch der deutschen   und österreichischen Armeen. Ueber 9000 Gefangene werden eingebracht. An den Dardanellen vergebliche Angriffe der Ententegruppen An der serbischen und montenegrinischen Grenze Geplänkel und

bei Annaforta und Aripogno.

Artilleriefeuer.

Die Kriegsziele

des Unabhängigen Ausschusses"

Der Unabhängige Ausschuß" Professor Schäfers ver­fendet eine Flugschrift, in der zusammenfassend seine Kriegs­ziele festgelegt werden. Wir entnehmen darüber dem Berl. Tageblatt" folgendes:

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Wir wissen," heißt es in dem Aufruf, daß Rußlands  gewaltig wachsende Volkszahl uns fünftig zu erdrücken droht. Mit dem Reichskanzler wollen wir daher die Länder zwischen der Baltischen See und den Wolhynischen Sümpfen feiner Herrschaft entziehen. Eingeordnet in den deutschen   Macht­bereich, werden sie unserer Ostgrenze die unentbehrliche militärische Sicherung geben.

Mit Frankreichs   Rachegedanken müssen wir fortgesett rechnen, mit der Gefahr, daß es sich immer wieder jedem Gegner Deutschlands   zugefellen wird. Darum brauchen wir auch im Westen gegen Frankreich   eine Mehrung unserer Macht. Sie allein gibt uns gleichzeitig Gewähr, daß unſeres Hauptfeindes England neidvolle Eifersucht nicht wieder unsere friedliche Entwicklung bedroht und stört. Belgien   fann nur deutsches oder englisches Bollwert sein. Daher fordern wir auch hier mit dem Reichstanzler, reale Garantien" für die deutsche Zukunft. Als Wortführer der großen Mehrheit des Reichstages hat der

Rechtsorientierung" und Wahlrecht.

Freitag, 25. August 1916.

dargelegten Eroberungsprogramms, das zu den Zielen, fünf Offizieren. Als Offiziere sind, wenn der Angeklagte ein Gemeiner Wünschen nnd Interessen der werktätigen Bevölkerung in oder ein Unteroffizier ist, zu berufen: ein Oberstleutnant, zwei Majore, denkbar schärfstem Gegensatz steht. ein Hauptmann oder Rittmeister und ein Oberleutnant. Gegen ein Urteil des Oberkriegsgerichts findet Stevision an das Reichs­militärgericht statt. Die Senate der Reichsmilitärgerichte ent scheiden in der Besetzung bon vier militärischen Mit­gliedern( mindestens im Range der Stabsoffiziere) und drei juristischen Mitgliedern mit Einschluß des Vorsitzenden. Die Befegung findet jedoch mit drei militärischen und vier juristischen Mitgliedern Herr Dr. Friedrich Thimme, Bibliothekar des Herrenhauses, statt, wenn die Revision lediglich auf die Verlegung prozessualer verteidigt sich in den Grenzboten" gegen die mannigfachen Vorschriften, einer Vorschrift oder eines Rechtsgrundsatzes der all­Vorwürfe, die ihm von konservativer Seite wegen der Herausgabe gemeinen bürgerlichen Geseze geſtützt wird. des Buches der 3wanzig, an dem bekanntlich die Genossen Die Revision kann nur darauf gestützt werden, daß das Urteil Scheidemann  , Winnig, Legien, Heinrich Schulz   auf einer Gesetzesverlegung beruhe. Gesetzesverlegung liegt vor, u. a. mitgearbeitet haben, gemacht worden sind. Im Verlaufe seiner wenn eine ausdrückliche Vorschrift der Geseze oder ein Rechtsgrund­Darlegungen kommt er dann auf die Frage des preußischen fagz oder eine militärische Diensivorschrift oder ein militärdienstlicher Wahlrechts zu sprechen und macht Vorschläge zu einer Wahl- Grundsatz nicht oder nicht richtig angewendet worden ist. rechtsreform, die sich nicht etwa in der Richtung des Reichstags­wahlrechts, sondern in der des Pluralwahlrechts bewegen. Jeder Wähler über 25 oder auch über 21 Jahren soll noch eine Als Strafrecht kommt vor den Militärgerichten neben dem bis fünf 3usabstimmen bekommen, und zwar in Ab- allgemeinen Strafgesetzbuch das Militär- Strafgesetzbuch hängigkeit von der Leistung der militärischen Dienstpflicht, der in Anwendung. Zum Beispiel kommen vor einem Kriegsgericht bei Zahl der ehelichen Kinder oder militärdiensttauglichen Söhne, des einem Verfahren wegen Landesverrats Vorschriften des Militär­mehr als zehnjährigen ehrenamtlichen staatlichen oder kommunalen Strafgefegbuchs und des allgemeinen Strafgesetzbuchs in An­Dienstes, der mehr als zehnjährigen Beitragszahlung als Arbeit- wendung: geber für Sozialversicherung und der mehr als zwanzigjährigen§ 57 des Militär Strafgefezbuches lautet: Beitragszahlung als Arbeiter für dieselben Zwecke, endlich in Ab­Wer im Felde einen Landesverrat begeht, wird wegen Kriegs­hängigkeit von der mehr als zehnjährigen nicht zu niedrigen direkten berrats mit Zuchthaus nicht unter 10 Jahren oder mit lebens­Steuerleistung. Trotz des ausgesprochen plutokratischen Charakters länglichem Zuchthaus bestraft. einiger dieser Vorschläge, die in ihren Einzelheiten noch dem Großgrundbesitz besonders entgegenkommen, meint Herr Thimme, daß mit der Verwirklichung dieser Vorschläge der Klassencharakter und die plutokratische Tendenz des heutigen Wahlrechts beseitigt sein würde. Er glaubt und wohl nicht mit Unrecht, daß alle bürgerlichen Parteien mit einem solchen Wahlrecht zufrieden sein würden und appelliert besonders an die Konservativen, bei einer solchen Reform mitzutun:

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des Strafgesetzbuchs ist das versuchte Verbrechen milder zu be Nach dem auch auf das Militärstrafgesetzbuch geltenden§ 44 strafen als das vollendete. Die Strafe fann bis auf ein Bier­teil des Mindestbetrages der auf das vollendete Ver­brechen oder Vergehen angedrohten Strafe ermäßigt werden. § 9 des Einführungsgefezes zum Militärstrafgesetzbuch be­stimmt unter anderem: Die in diesem Gesetz dem Militärstrafgesetz­buch für strafbare Handlungen im Felde gegebenen Vorschriften ( Kriegsgefeße) gelten für die Dauer des nach Vorschrift der Ge " Ich wünsche schreibt er der konservativen Partei aus fege erflärten Kriegszustandes in den davon betroffenen Gebieten. aufrichtigem Herzen eine große Zukunft. Nie waren die Aus­fichten dazu günstiger. Heller wie je strahlen die drei fonjer- Strafgeseбuch in§ 89: Ueber Landesverrat bestimmt das Allgemeine bativen Hauptideale: Monarchie, Christentum, Staatsautorität am Himmel des deutschen   Volkes. Auch Deutsche Reich ausgebrochenen Strieges einer feindlichen Macht Ein Deutscher, welcher vorsätzlich während eines gegen das in der Hinwendung der Sozialdemokratie zur Borichub leistet oder der Kriegsmacht des Deutschen Reiches oder Staatsgesinnung und Staatsbejahung liegt

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doch, genau genommen, eine gewaltige Rechts- der Bundesgenossen desselben Nachteile zufügt, wird wegen Landes­orientierung. Rechtsorientierung könnte das Kennwort berrats mit Zuchthaus bis zu 10 Jahren oder mit Festungshaft unserer ganzen innerpolitischen Zukunft sein. Aber es kann nur bon gleicher Dauer bestraft. Sind mildernde Umstände vorhanden Wirklichkeit und Wahrheit werden, wenn auch die konservative so tritt Festungshaft bis zu zehn Jahren ein. Neben der Festungs­Partei bedenkt, was zu ihrem Frieden dient, der zugleich der haft kann auf Verlust der bekleideten öffentlichen Aemter sowie innere Frieden des deutschen   Volkes, gegenseitiges Verstehen der aus öffentlichen Wahlen hervorgegangenen Rechte erkannt und Vertrauen im Sinne unseres Kaisers und Königs ist." werden. In dieser Mahnung an die Konservativen tritt der Zweck der dargelegten Vorschläge so eindeutig hervor, daß jeder Kommentar überflüssig erscheint. Bloß zur Illustration des Abstandes zwischen dem Programm des Herrn Thimme und den Anschauungen, die nicht etwa von uns, sondern von liberalen Blättern vertreten werden, sei nachstehend wiedergegeben, was die Frankfurter Beitung" anknüpfend an die Rede Heydebrands über die Wahl­

rissen, daß Belgie te pahn, diese rechtsreform sagt:

politisch in deutice Hand zu liegen tommen müsse. Nur so erringen wir uns Gleichberechtigung in der Welt. Nur so gewinnen wir die Freiheit der Meere, Nur so gewinnen wir uns koloniale Macht.

Mit politischem und wirtschaftlichem Helotentum bedrohen uns die offenen Pläne Englands. Es geht um unser Leben als Volk und Staat, um unsere Kultur und Wirtschaft. Darum gilt es, alle Macht- und Kampfmittel rücksichtslos einzusehen, um den Feind zum Frieden zu zwingen. Um die gesicherte Arbeit. des Landmannes, um die freie Betätigung des Handels, um die Weiterentwicklung der Industrie, und nicht zulegt um die Erhaltung und Besserung der Lebensbedingungen des deutschen   Arbeiters geht unser Kampf."

Unterzeichnet ist der Aufruf von einer Reihe Barlamentarier, Gelehrter, Beamter, ehemaliger Offiziere, Industrieller, Rittergutsbesitzer, Dekonomieräte und Publi­zisten, unter anderem von dem Mitgliede des Herren­Hauses, Professor Hillebrandt, dem bayerischen Reichsrats­mitglied Graf Preysing  , dem Reichs- und Landtagsabgeord neten Dr. Rösicke, dem Führer des Bundes der Landwirte, von dem Herrenhausmitgliede Fürst zu Salm- Horstmar, dem nationalliberalen sächsischen Landtagspräsidenten Vogel, dem Reichstagsabgeordneten Stresemann  , ferner von Ernst Haeckel  (!) und Wilhelm Wundt  (!), Professor Eduard Mayer, Professor Kräpelin  , Professor Schiemann, Professor Seeberg, Ober­bürgermeister Störte( Königsberg  ), Admiral v. Knorr  , General­Ieutnant 3. D. Graf Roon, Ronteradmiral Kalau vom Hofe, Staatssekretär a. D. v. Lindequist, Geheimrat Kirdorf, General­sekretär Dr. Beumer( Düsseldorf  ) und endlich von den Chef­redakteuren der Deutschen Tageszeitung" und der Täglichen Rundschau" sowie von dem Grafen   Reventlow.

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Ueber die Wirkung der Zuchthausstrafe be­stimmen für das Militärstrafgesetzbuch und für das allgemeine Straf gesetzbuch gleichmäßig§§ 31, 32 und 33 des allgemeinen Straf­gesetzbuchs:

Unfähigkeit zum Dienste in dem deutschen   Heere und der Kaiser­§ 31. Die Verurteilung zur Zuchthausstrafe hat die dauernde lichen Marine sowie die dauernde Unfähigkeit zur Bekleidung öffent licher Aemter von Rechts wegen Folge. Unter öffentlichen., Aemterit im Sinne dieſes Strafgeleges find die Abbokatur, die An­waltschaft und das Notariat sowie der Geschwornen- und Schöffen­dienst mitinbegriffen. § 32. Neben der Zuchthausstrafe tann auf den Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte erkannt werden.

Herr v. Heydebrand sprach von einer Anpassung an die ver­änderten Verhältnisse, fügte dann aber gleich hinzu, es müsse ein der Eigenart der preußischen Einrichtungen, dem ganzen Volkstum angepaßtes Wahlsystem erhalten bleiben. Das be deutet die Ablehnung einer grundlegenden§ 33. Die berkennung der bürgerlichen Ehren­Aenderung, während eine Anpassung an die veränderten rechte bewirkt den dauernden Verlust der aus öffentlichen Wahlen Verhältnisse selbst vom konservativen Standpunkt aus einer Ver- für den Verurteilten hervorgegangenen Rechte. änderung der ganzen ökonomischen Struktur, der immer stärkeren Eine Verurteilung eines Abgeordneten auf Aberkennung industriellen Entwicklung und so einer großen Bevölkerungsver- der bürgerlichen Ehrenrechte würde also für den Abgeordneten schiebung Rechnung tragen und damit ohne weiteres zu einer den Verlust des Mandats zur Folge haben. Aenderung des gar nicht mehr haltbaren Systems gelangen müßte."

Die Selbständigkeit der Einzelstaaten würde durch ein ge= rechtes freies Wahlrecht nicht beeinträchtigt werden.

Leiden kann darunter höchstens der übergroße Einfluß einer Partei, die durch ein in die politische Rumpelkammer gehörendes Wahlrecht weit mehr Geltung hat, als ihrer Anhängerschaft im Lande und ihrer Bedeutung für den Staat entspricht. Wollen die Konservativen an einem unserem gesamten Volkstum ange­paßten Wahlsystem mitarbeiten, so müssen sie sich entschließen, es so freiheitlich und gerecht gestalten zu helfen, daß auch wirklich alle Teile des Volkes damit vollwichtig ihre Mitwirkung am Staat befunden können. Nicht eine an der Oberfläche haftende Reform, sondern eine solche, welche die dringend notwendigen Aenderungen schafft, ist erforderlich, eine Reform, die den Gedanken der vollen Anteilnahme aller Kreise und Berufe am Staatsleben verwirklichen hilft.. Wenn die Konserva­tiven nicht dazu mithelfen, dann wird die Re­form eben gegen sie gemacht werden müssen." Das ist auch unsere Meinung, die klipp und klar auszusprechen

Das tägliche Brot.

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Eine Beschwichtigungsrede Stegerwalds in Effen. Das Mitglied des Kriegsernährungsamtes, Generalsekretär der christlichen Gewerkschaften Stegerwald hielt in einer von etwa 2000 Männern und Frauen besuchten Verbraucherversammlung in Essen einen Vortrag über die Ernährungspolitit im se riege. Die Nede des Herrn Stegerwald lief selbstverständlich auf eine Glorifizierung des Kriegsernährungsamtes hinaus, das er vor allem von der Schuld an den festgesetzten hohen Kartoffelgreisen zu entlasten suchte. Im übrigen versprach er, daß für die minder­bemittelten Schichten der Bevölkerung im kommenden Winter unter allen Umständen eine Erleichterung in der Beschaffung von Lebens. mitteln fommen wird, sei es durch eine Staffelung von Lebens mittelpreisen nach Einkommenstufen oder durch Reichszuschüsse bei solchen notwendigen Lebensmitteln, die an sich sehr hoch im Preise stehen, deren Preise aber nicht plöglich gesenkt werden können. Zum Schluß gab er die Parole aus: Durch Entbehrung

für die unvermeidliche innerpolitische Umgestaltung weit förderlicher und Stampf zum endgültigen Siegl ist, als alles gutmeinte Zureden und alle durchsichtigen Spekula­tionen auf die Rechtsorientierung" der Sozialdemokratie.

Vom militärgerichtlichen Verfahren.

Soviel über den Inhalt und die Unterzeichner des Auf­rufes. Unter den letzteren finden wir die führenden Männer der Wirtschaftsverbände, wie Dr. Rösicke, Geheimrat Kirdorf, Abg. Stresemann; Unterzeichner der sogen. Professoreneingabe, wie Prof. Seeberg und Prof. Schäfer, Zeilnehmer der alldeutschen Audienz bei König Ludwig von Bayern, wie überhaupt Vertreter der sogen. Münchener   Kanzler­fronde; Vertreter der Hauptorgane der alldeutsch  - annexionisti- Das friegsgerichtliche Verfahren kennt zwei Arten von Ver­schen Richtung mit einem Wort: sämtliche Elemente, die fahren: Das Verfahren vor einem Standgericht und das vor einem feit Monaten im Sinne einer kraftvollen" Eroberungspolitik Kriegsgericht. tätig sind und offen wie insgeheim darauf hinarbeiten,

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In der Aussprache, die auf die Rede Stegerwalds folgte, fielen scharfe Worte gegen die Spekulanten und Wucherer. Weiter be­richtet die Kölnische Zeitung  ", der wir die obigen Mitteilungen ent nehmen: Die Aussprache benugten radikale Genossen zu Streif zügen nicht bloß in das Gebiet wirtschaftlicher Probleme, sondern auch in das Gebiet von Politik und Kriegszielen. Die Freunde dieser Redner, eine kleine Gruppe von etwa 200 Männern und Frauen, unterbrachen alle Sprecher mit Lärm und Zwischenrufen und verließen, als Stegerwald das Schlußwort nahm, unter neuem Lärm den Saal."

Essener Versammlung vorliegt, vermögen wir nicht zu sagen, in­Da uns fein parteigenössischer Bericht über den Verlauf der wieweit die obige Darstellung in allen Einzelheiten zutrifft. Jeden­falls zeigt aber auch sie, daß die Rede des Herrn Stegerwald in der Versammlung keineswegs helle Begeisterung ausgelöst hat.

Aus der Partei.

Die Standgerichte sind für die Straffachen der niederen die Neichsleitung unter ihren Willen zu beugen. Hierbei Gerichtsbarkeit und die im Feld oder an Bord ihnen überwiesenen können sich diese Elemente bei der Formulierung ihrer Kriegs- Bergehen zuständig. Die niedere Gerichtsbarkeit umfaßt die nur t ziele mit einer gewissen Berechtigung sowohl auf den Reichs- Arrest bedrohten militärischen Vergehen sowie die Uebertretungen. Das tanzler wie auf den Abg. Spahn als den Sprecher der Standgericht darf auf keine höhere Strafe als auf Freiheitsstrafe bürgerlichen Parteien im Reichstage berufen. Von der bis zu 6 Wochen oder auf Geldstrafe bis 150 M., im Feld oder an , mittleren Linie" des Nationalausschusses, von der man Bord neben Versetzung in die zweite Klasse des Soldatenstandes Sozialdemokratische Kundgebungen. annehmen darf, daß fie jetzt den Anschauungen nicht über 3 Monate und Geldstrafe bis 300 m. erkennen. Das Jm vollständig überfüllten Herkulessaal in Nürnberg   sprach Ge­des Reichskanzlers wie des Wortführers des Zentrums eher Standgericht besteht aus drei Richtern: einem Stabsoffizier als Vor- noffe Dr. David Berlin vor mehr als 3000 Versammelten über entspricht als den früheren Deklarationen im Reichstage, fizendem, einem Hauptmann und einem Oberleutnant. Die Be- die Friedensziele der Sozialdemokratie. David schloß mit der Hoff­unterseiden sich die Kriegsziele des Unabhängigen rufung von den Standgerichten geht an die Kriegsgerichte. Dieie nung, daß durch diesen Krieg die Friedenssehnsucht in Millionen Ausschusses" einerseits in den Forderungen gegenüber bestehen aus fünf Richtern( einem Striegsgerichtsrat und vier wächst und gestärkt worden ist und daß dieser Krieg der letzte ge­Frankreich und Belgien  , andererseits in der Betonung Offizieren). wesen sein möge. Eine im Sinne des Referats gehaltene Resolution der Niederringung Englands durch rücksichtslose Einsetzung aller Macht- und Kampfmittel". Nach dem Osten schließt Strafsachen, für die die Standgerichte nicht zuständig find. Wenn Haussaale" in Aschaffenburg   statt. Als Redner war Reichstagsabge­Die Kriegsgerichte entscheiden in erster Instanz in den wurde einstimmig angenommen. Eine imposante Friedenskundgebung fand im städtischen Deutsch­sich der Unabhängige Ausschuß" den vom Reichskanzler prokla- der Gerichtsherr annimmt, daß auf Todesstrafe oder auf Freiheits  - ordneter och erschienen. Die Versammlung, die start von bürger­mierten Zielen an, woraus freilich nicht gefolgert werden darf, daß strafe von mehr als sechs Monaten zu erkennen ist, so werden die lichen Kreisen besucht war, nahm einstimmig die vorgelegte in dem aus der gegenwärtigen politischen Lage sich ergebenden Kriegsgerichte aus zwei Striegsgerichtsräten und drei Dffi Resolution an. Programm nach Osten hin zwischen der Reichsleitung und den zieren zusammengesezt. Die Berufung gegen ein Urteil des " Unentwegten" volle Uebereinstimmung herrscht. Dies zur Striegsgerichts geht an das Oberkriegsgericht. Die Dber borläufigen Drientierung über die politische Bedeutung des triegsgerichte bestehen aus zwei Dbertriegsgerichtssäten und

In Ludenwalde sprach am Mittwoch vor einer überaus start befuchten Versammlung Reichstagsabg. Müller- Berlin über Bollsernährung und Frieden". Die Versammlung stimmte den