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Chronik des Weltkrieges.

28. August 1914.

Westlicher Kriegsschauplatz: Die englische Armee, der sich drei französische Territorial- Divifionen angeschlossen hatten, wurde nördlich Saint Quentin vollständig geschlagen. Sie verlor mehrere tausend Gefangene, 7 Feldbatterien und eine schwere Batterie. Südöstlich Mezières überschritten die deutschen Truppen unter fortgesetzten Rämpfen in breiter Front die Maas.

Der linke deutsche Flüge! hat nach neuntägigen Gebirgs: fämpfen die franzöfifchen Gebirgstruppen bis in die Gegend öfflich Epinal zurückgetrieben und befindet sich in weiterem siegreichen Fortschreiten.

Wie aus dem Großen Hauptquartier gemeldet wird, ist es an­läßlich des Ausfalls der Brüsseler Streitfräfte in der Stadt Löwen zu Rämpfen gekommen, an denen sich auch die Bevölkerung beteiligte. Bei den Kämpfen wurde ein Teil Löwens zerstört.

Deftlicher Kriegsschauplatz: Zwischen den österreichisch- ungari­schen und den russischen Truppen haben sich Kämpfe entwickelt, die auf dem ganzen Raume zwischen Weichsel und Dnjestr stattfinden. Der linte österreichisch- ungarische Flügel ist in der Offensive be­griffen und dringt siegreich vor.

28. August 1915.

An der Westfront Schützengrabenfämpfe.

Im Osten dauert das Borrücken der deutschen und österreichischen Armeen an. Die Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Hinden burg machte 2000 Gefangene.

einschließlich begangenen Straftat verhängt worden sind oder noch

verhängt werden, bis zum Friedensschluß auszusetzen ist.

Im Anschluß daran teilt das Kriegsministerium mit, daß die gnadenweise Aussehung der Strafvollstreckung auf einem mit den Franzosen getroffenen, die Gegenseitigkeit verbürgenden Abkommen beruht. Disziplinarstrafen fallen nicht unter den Erlaß, sie sind zu bollstrecken.

Gewerkschaftsdemonstration

gegen die Teuerung in England.

London , 26. August. ( W. T. B.) Am Sonntag wind eine Demonstration der Gemertvereine im Hyde part stattfinden. Der 3med ist, gegen die Untätigkeit der Regierung bei den immer steigenden Preisen der Lebensmittel zu protestieren. Der Sekretär des Allgemeinen Verbandes der Gewerkvereine, Appleton, jagte zu einem Vertreter der Daily News", es handele sich nicht allein um die Preise, sondern darum, die Nation leistungsfähig zu erhalten. Die Regierung solle nur ebenso drastische Maßregeln ergreifen wie bei der Rekrutierung für die Armee.

Politische Uebersicht. Aus Groß- Berlin. 01 Aus Groß- Berlin. omit

Konservative Sorgen.

In einer Versammlung des fonjervativen Provin zialvereins für Pommern hielt der Landwirtschaftsdirektor v. Herzberg- Rottin einen Vortrag über die äußere und innere politische Lage. Er konstatierte, daß sich die allgemeine Lage weder gebessert noch geklärt habe, denn noch immer verhindere die Zensur die freie Meinungsäußerung über die Ziele des Krieges und über die Wünsche weiter Schichten des deutschen Voltes. Statt dessen finde eine öffentliche Begünstigung einer Richtung statt, die unter der Bebenfen und Befürchtungen wirklich vaterländisch denkender Kreise Flagge des sogenannten" Nationalausschusses" segele. Die fönnten aber nirgends Gehör finden.

In einem Telegramm an den Kaiser persichern die pommerschen Konservativen ihre unbedingte Treue, bis das gesteckte Biel erreicht sei, und die in die nie gez ungenen Feinde die zur Sicherung der Reichsgrenzen erforderlichen Gebiete abgetreten haben werden",

Sozialdemokratische Kundgebungen.

lung statt. Mehr als 3000 Personen, Angehörige aller Be­Am Freitagabend fand in Magdeburg eine Versamm völkerungsfreise, hatten sich in dem großen Birkusgebäude ein­gefunden und eine noch größere Anzahl von Personen mußte un verrichteter Sache wieder umkehren, weil die Zugänge zum Lokal lange vor Beginn der Versammlung polizeilich abgesperrt waren. Redner war Genosse Paul Bader , Redakteur der Magdeburger Volksstimme".

Jm größten Saal der Stadt Nordhausen sprach am Freitag, abend vor mehr als 2000 Personen der Reichstagsabgeordnete Vogtherr Berlin über: Volfsernährung und Frieden". Eine dem Referat entsprechende Resolution fand einstimmig Annahme.( z)

Der Staat zahlt zu hohe Preise!

Der Parteivorstand zu den Differenzen in Teltow - Beeskow .

Im Berliner Tageblatt" lesen wir:

Zu dem Streit der Sozialdemokratie im Wahlkreise Teltow­Beeskow hat der sozialdemokratische Parteivorstand nunmehr Stellung genommen. Er hat sich auf den Standpunkt gestellt, daß der alle Kreisvorstand zu Recht besteht; und hat an einige Ortsvereine, die sich mit einer Anfrage an ihn wandten, folgendes Schreiben gerichtet: .Berlin , den 15. August 1916.

Werte Genossen!

Wir sind mit Ihnen der Meinung, daß die gegenwärtigen Organisationsverhältnisse im Wahlkreise Teltow- Beesfom höchst bedauerliche sind. Der Parteivorstand hat sich nach gründlicher Prüfung der Sachlage auf den Standpunkt gestellt, daß der alte Kreisvorstand zu Recht be­steht, da die neue Kreisleitung nicht von einer statuten­gemäß stattgefundenen Generalversammlung gewählt worden ist, wie er in einem Schreiben vom 4. Juli Dieses Jahres an den Zentralvorstand von Groß- Berlin des nähe­ren dargelegt hat. Auch die neuen Vorfommnisse im Kreise haben diese Auffassung nicht erschüttern fönnen, Mit Parteigruß

Der Parteivorstand.

Wir wollen demgegenüber darauf hinweisen, daß der neue Kreisvorstand von der Verbandsgeneralversammlung Groß- Berlins anerkannt wurde.

Ausgabe der Bezugsscheine in Charlottenburg. menden Abschlüssen der Ariegsindustrien fenntlich werden, zeigen, verwaltung und zwar nicht im Rathause, sondern ausschließlich in Die Kriegsgewinne, die aus den zur Veröffentlichung fom- Die Ausfertigung der Bezugsscheine erfolgt durch die Stadt­daß die Dividenden vielfach um das Doppelte erhöht werden zehn Ausgabestellen, deren Zuständigkeitsgebiet sich mit den Bezirken konnten. Auf diese Tatsache weist die Germania " in einem der Steuerzahlstellen deckt. Ferner jei bemerkt, daß für den Bezirk längeren Artikel hin und erklärt, daß man die höheren Gewinne Charlottenburg nur der Bezugsschein A verwendet werden darf. Die im Anfang des Krieges verstehen konnte. Inzwischen sind aber Ausgabestellen befinden sich für den Bezirk der Steuerzahlstelle I in die Heeresiicferungen zu einem durchaus sicheren und rififolosen der Spandauer Straße 3, für den Bezirk II: Krummestraße 84, für normalen Geschäft geworden, das Extraprämien nicht mehr recht- Bezirk III: Weimarer Straße 35, IV: Kaiser- Friedrich- Straße 68, fertigt. Zu berücksichtigen ist auch, daß die hohen Dividenden erst V: Schlüterstraße 12, VI: Augsburger Straße 30, VII: Schlüter­ausgeschüttet werden, nachdem große Abschreibungen und Rüd- ftraße 33, VIII: Cauerstraße 1, IX: Kaiserin- Augusta- Allee 69, stellungen aller Art gemacht worden sind. Die Frankfurter X: Nehringstraße 12. Diese Ausgabestellen sind in der Zeit von 8tg." hat schon vor einiger Zeit darauf hingewiesen, daß der 9-1 und 4-7 Uhr geöffnet. wirtschaftszeitung der 8entralmachte" an, die Staat zu hohe Preise bezahlt. Dieser Ansicht schließt sich die verlangt, daß, wenn die Industrie noch für ein drittes Kriegsjahr zu arbeiten habe, die Preise vermindert werden müssen. Dem ge­nannten Blatt ist eine Zuschrift zugegangen, in der insbesondere darauf hingewiesen wird, daß der Fehler in unserem gesamten Ver­waltungswesen liegt. Die Beschaffung von Waren für den Heeres­bedarf darf man nicht Juristen übertragen, sondern tüchtigen Kauf­feuten. Bet großen industriellen Unternehmungen stehen an der erften Stelle Stauffeute und Ingenieure, die Juristen kommen nur als Beirat in Frage.

Liebestragödien.

In der Gustav- Müller- Straße 47 zu Schöneberg wohnte feit einigen Jahren der 34 Jahre alte Dr. Ing. Kerner aus Wien , der bei einem Elektrizitätswert angestellt war. Er unterhielt ein Liebes­verhältnis mit einer 29 Jahre alten Helene Odenhauer, die als seine Hausdame galt. Nachbarn machten in der letzten Zeit die Beobachtung, daß es zwischen den beiden häufig zu Auseinander­segungen fam. Am Freitag vormittag wurde Fräulein Odenhauer hilflos in der Wohnung aufgefunden. Sie schien an krampfartigen Anfällen zu leiden. Man brachte sie nach einer Privatklinik in der Bülowstraße, wo sie kurz nach 8 Uhr abends starb. Die Leiche wurde beschlagnahmt. Es wurde festgestellt, daß die Tote eine zu große Am Sonnabend wollten sich nun Beamte des 4. Reviers in Schöne­ berg nähere Erkundigungen einziehen. In der Wohnung erhielten fie feinen Ginlaß, aber Dr. Kerner war auch nicht auf seiner Ar­beitsstelle. Als man danach die Wohnung öffnete, fand man ihn mit einer Schußwunde in der rechten Schläfe tot im Bette liegen. Er hat sich wahrscheinlich erschossen, nachdem er den Tod seiner Ge­liebten erfahren hatte. Was zu dem Zerwürfnis führte ist nicht

Die Germania " schließt sich diesen Ausführungen an und stellt fest, daß die hohen Kriegspreise einen billigen Ausgleich durch Eine Zuschrift an die Times" sagt, daß, während der die Kriegsgewinnsteuer nicht beschaffen können. Diese Kriegs­nordamerikanische Kontinent in den letzten beiden Jahren zwei gewinnsteuer ist vielmehr von vielen Unternehmungen fo leicht Niesenernetn in Weizen gehabt hat, dieses Jahr eine sehr viel gewünschtes Mittel betrachtet wird, einen Teil der Gewinne un Dose Morphium zu fich genommen, die den Tod herbeigeführt hatte. eher als sichtbar zu machen. Daher muß es bei der Forderung sachgemäßer Preise schon beim Einkauf bleiben. Von den Leitern der an den Striegslieferungen beteiligten Unternehmungen erwartet das Ben­trumsblatt jo viel vornehme Kriegsgesinnung, daß diese auch in den Preisansprüchen in die Erscheinung tritt.

geringere Ernte zu erwarten ist und daß die Amerikaner fich diese Lage zunuze machen, da sie wissen, daß England ge­zwungen ist, Weizen zu kaufen und den geforderten Preis zu zahlen.

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bekannt.

Was hier von der Germania " beklagt ird, ist von den Sozial­Manchester Guardian" meldet aus London : Die demokraten schon zu Beginn des Krieges in ſchärfster Weise friti­Frage der Lebensmittelpreise wird zweifellos in den näch- fiert worden. Tatsächlich hat die Heeresverwaltung für einzelne sten Monaten der Regierung sehr ernste Schwierigkeiten bereiten. Bedarfsartifel geradezu enorme Preise zahlen müssen, die in der Sie hat bereits einen Ausschuß eingesetzt, der seit ein paar Wochen Hauptsache auch dadurch entstanden sind, daß die Waren erst durch an der Arbeit ist. Dieser ist über die Schwierigkeiten, die Tat- eine ganze Menge Hände liefen, ehe sie in den Besitz der Heeres­Gestern morgen tam ein Soldat nach Rahnsdorf und sachen festzustellen und eine praktische Lösung zu finden, ganz ent- berwaltung gelangten. Es ist erfreulich, daß das Zentrumsblatt verlangte ärztliche Hilfe, weil ein Mädchen in seiner Be­setzt. Ein vorläufiger Bericht über Milch und Fleisch wird demnächst anerkennt, daß die Kriegsgewinnsteuer durchaus keinen Ausgleich gleitung sich verlegt habe. Dr. Möller aus Rahnsdorf , der ge­zu schaffen in der Lage ist. Bei der Beratung dieser Steuer haben Dasselbe Blatt schreibt in einem Beitartikel: Endlich scheint die Sozialdemokraten diefelben Bedenken zum Ausdruck gebracht und ständig wachsende Unzufriedenheit der Massen des Volkes mit den eine wesentlich schärfere Stala der Besteuerung verlangt, ohne exorbitanten Lebensmittelpreisen in England eine Stimme gefunden aber dabei gerade beim Zentrum Gegenliebe zu finden. Daß die Seereslieferanten aus vornehmer Kriegsgesinnung heraus ihre zu haben, die fich vernehmlich machen wird, und die Preisfrage ist Breise selbst herabfeken werden, ist ein Glaube, ut den man bas Zentrumsblatt wirklich beneiden fann.

erscheinen.

die, welche wohl von allen Fragen jetzt am weitesten erörtert wird, bom Parlament bis zu den Arbeitervereinen und jedem Haushalt. Ein Blick in die Preisstatistik von Manchester , namentlich was Butter, Fleisch, Fett, Eier und Kartoffeln betrifft, genügt völlig, die allgemeine Besorgnis zu erklären. Aber die Sache wird doppelt ernst, wenn Kaufleute versichern, daß die jebigen außerordentlich hohen Preise im Winter wahrscheinlich noch um 50 Prozent steigen werden.

Eine rumänische Note.

Bukarest , 27. August. ( W. T. B.) Das halbamtliche Blatt Independance Roumaine" hat gestern abend folgende amtliche Note veröffentlicht:

Die Unruhe und die Besorgnis, die in den lezten Tagen von verschiedenen Seiten zutage getreten sind, haben bei dem König den Wunsch hervorgerufen, in einem Rate die Meinung nicht nur der Regierung und der Vertreter des Parlaments, sondern auch der Parteiführer, der ehemaligen Ministerpräsidenten und der ehemaligen Kammerpräsiden­ten zu hören. Anstatt diesen Charakter der föniglichen Ein­berufung anzuerkennen, sind einige Blätter bestrebt, daraus einen Vorwand für neue Agitationen und Auf­hegungen zu machen, indem sie sie mit ungerechtfertigten Kommentaren und falschen Einzelheiten begleiten. Der Kronrat wird heute, Sonntag, 10 Uhr vormittags, im Palast in Cotroceni stattfinden. Es werden daran teil­nehmen: Die Mitglieder der Regierung, die ehemaligen Ministerpräsidenten Carp, Majorescu, Rosetti, die Partei­führer Marghiloman , Filipescu und Take Jonescu, die ehe­maligen und die gegenwärtigen Präsidenten der gesetzgeben­den Körperschaften Pherekyda, Cantacuzene, Baschcani, Olanesco und Robesco, legterer an Stelle des im Auslande weilenden Senatspräsidenten Basil Missir.

Unwahre Gerüchte.

Genosse Adolph Hoffmann ersucht uns um Aufnahme folgender zuschrift:

rufen wurde, fand in einer verschlossenen Sommerlaube eines Berliner Grundbesizers eine Frau mit einer Schußverletzung unterhalb der rechten Schläfe auf dem Schlafsofa liegen. Er legte ihr einen Notverband an und ließ sie nach dem Rüdersdorfer Krankenhaus bringen. Die Verletzte wurde festgestellt als eine Frau Wallbaum aus der Rathausstraße 94 zu Mariendorf , deren Mann im Felde steht. Der Soldat als ein Frizz Schröder vom Ersatz- Bataillon des 3. Garde- Regiments. Frau Wallbaum, die zuletzt Straßenbahnschaffnerin in Berlin war, unterhielt ein Liebesverhältnis mit Schröder. Als Wallbaum jetzt in Urlaub fam, beschlossen die beiden, sich das Leben zu nehmen und begaben sich zu dem Zweck vorgestern abend nach Rahnsdorf , wo sie an der Laube ein Fenster einschlugen und einstiegen. Schröder behauptet, daß Frau Wallbaum den Schuß auf sich selbst abgegeben habe.

Eine Reihe von Zeitungen, darunter auch die Schwäbische Tagwacht" in Stuttgart , bringt die Mitteilung, daß ich als Vor­fizender des neuen Ausschusses der Groß- Berliner sozialdemokras tischen Organisation verhaftet worden sei, als ich ein Flugblatt Schröder wurde verhaftet, mit der Aufforderung zum allgemeinen Streit versandte. Einige Beitungen, so das Altonaer Tageblatt", fügen hinzu: Man spricht davon, daß der ganze Ausschuß, der das Flugblatt unter­zeichnete, verhaftet worden ist."

vom Ausschuß noch von mir persönlich ist ein Flugblatt dieser Art Diese Nachricht beruht in allen Teilen auf unwahrheit. Weder verbreitet worden. Und ich gehe noch immer frei herum, wie es scheint, zum Rummer mancher Personen. Der Wunsch war wieder einmal der Vater des Gedankens.( z) Adolph Hoffmann

Niedriger hängen!

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Raubanfälle im Tiergarten? Die beiden Raubüberfälle im Tier­garten, die fürzlich in einer Nacht verübt sein sollten, haben sich als das Kinderfräulein Meta Knauerhaß haben eingeräumt, daß sie den erdichtet herausgestellt. Sowohl der Glektromonteur Tams als auch Ueberfall erfunden haben. Der junge Mann hatte sich selbst ge tnebelt und gefesselt und den Raub vorgespiegelt, weil er Geld und Uhr in der Nacht durchgebracht hatte. Das Mädchen traute sich nicht nach Hause, weil es die Stellung verloren hatte.

schreibt in ihrer Ausgabe vom 20. August aus Berlin : Die agrar- fonservative Sächsische Landesztg." Auf dem Heimweg von der Arbeit vom Tode überrascht wurde " Der Behngebote- offmann verhaftet. Nun am Sonnabendabend der 37 Jahre alte Schlosser Johann Kubich fist das Kleeblatt: Liebknecht, Rosa Luxemburg Nummelsburg mit dem Südring nach Hause fahren wollte, brach er aus der Berliner Straße 55 zu Tempelhof . Als er von Stralau­und Behngebote offmann endlich hinter schwe= difchen Gardinen. Der berüchtigte Behngebote- Hoffmann, plöblich auf dem Bahnhof zusammen. Ein Bahnarzt konnte nur noch den Tod feststellen. der schon durch sein flegelhaftes Auftreten im Par­Iament so häufig Gelegenheit zu ernstlichen ergernissen gab, ist nunmehr auch wegen Aufforderung zum Massenstreit in Haft genommen und dürfte sich wegen seiner aufreizenden Tätigkeit noch vor Gericht zu verantworten haben. Es ist fraglich, ob Hoffmann für seine Handlungsweise die volle Strenge des Gesezes zu fühlen bekommt. Man hat sogar den Gin­druck, als daß dieser Mann nicht ganz geistig normal ist. Als seinerseit der verstorbene Präsident des Abgeordneten hauses Freiherr v. Erffa den rabiaten sozialdemokratischen Abg. Julian Borchardt wegen Hausfriedensbruch mit Hilfe der Polizei gewaltsam entfernen lassen mußte, drohte Zehngebote- Hoffmann, zur nächsten Sigung einen Revolver mitzubringen. Auch be= schimpfte er im Abgeordnetenhause seinen eigenen Vater usw. Wir wollen aus Burgfriedensrücksichten(?! Red. d. Bort.") nicht näher auf das Treiben des Behngebote- Hoffmann eingehen, aber höchste Beit war es in der Tat, daß der Mann dingfest gemacht wurde."

Sportpark Treptow. Die gestrigen Rennen erwiesen sich in sport­licher Hinsicht als ein gänzliches Fiasto. Hatte schon der kurz vor 4 Uhr einsetzende Regen den Beginn der Rennen um eine volle Stunde verzögert, so wurde später noch durch fortwährende Motor­und Radschäden die Abwickelung des Programms hinausgeschoben. Das Schlußrennen konnte demzufolge nur auf halbdunkler Bahn ausgefahren werden. Ein 50- Kilometer- Vorgabefahren wurde nach zwei Vorläufen über je 30 Kilometer von Techmer gewonnen; Pawfive blieb 895 Meter, Weise und Lewanow weit zurück. Rosen­löcher und Przyrembel konnten sich für den Endlauf nicht placieren. Einen Fliederdreikampf in drei Läufen über je 600 Meter nach Punktwertung gewann Rütt mit 3 Punkten vor Lorenz mit 7 und Stabe mit 8 Punkten. In einem für Treptower Flieger auss geschriebenen Vorgabefahren über 900 Meter ging im Endlauf Behrend( 10), vor Wiegandt( 80), Ucert( 80) und Niederkrone ( 60 Meter Vorabe) als Sieger hervor,

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Bukarest , 27. August. ( W. T. B.) Das Publikum billigt nicht die Haltung der von den Russen erkauften Presse, die sich bemüht, die alarmierendsten Gerüchte zu berbreiten. Mit Spannung wird der Beschluß des Kronrates erwartet. Ernste Politiker sind fest davon überzeugt, daß Rumänien auch weiterhin neutral bleiben werde. Es verlautet Majorescu werde mit der Bildung eines neuen Stabinetts betraut werden; auch einige Biberale, die bis jetzt Burüd- die das hier und da verbreitete falsche Gerücht von der Ver­Wir enthalten uns jeder Kritik gegenüber dieser Sudelei, haltung beobachtet hätten, würden in das neue Kabinett eintreten. Im allgemeinen ist in der öffentlichen Meinung keine Begeisterung haftung des Genossen Hoffmann für ihren flegelhaften An- Wetteraussichten für das mittlere Norddeutschland bis Dienstag­für ein etwaiges Eingreifen Rumäniens zu bemerken, im Gegen griff benutt. Wenn das im Zeichen des Burgfriedens" mittag: Biemlich mild, zeitweise heiter, jedoch überwiegend bewölft teil find sogar diejenigen, die Kundgebungen veranstaltet und möglich ist, so kann man für die Zukunft recht nette Dinge und öfter wiederholte, im Küstengebiete vielfach starke, im Binnen­Lärm gemacht hätten, viel ruhiger geworden. ¡ erwarten.

( z) lande schwächere Regenfälle; strichweise Gewitter.