!ir. 246 33 r-nlirrüng. KeilW i>es Jotirirto" ßttlintt WlksblM Donnerstag. 7. September 1916. Chronik des Weltkrieges. 7. September RS 14. Generalstabsmeldungen vom westlichen und östlichen Kriegsschau platz liegen nicht vor. Noch Londoner Meldungen aus Ostende wurde ein Teil des Landes, besonders INecheln, von belgischen Truppen unter Wasser gesetzt. Termonde wurde von ihnen geräumt. Die.Norddeutsche Allgemeine Zeitung" veröffentlicht eine Unter redung mit dem Direktor der Deutschen Bant, Dr. helfferich, der aus Belgien zurückgekehrt ist. Er erzählte, daß von einer totalen Zer- störung der Stadt Loewen nicht die Rede sein könne. Zerschossen und niedergebrannt seien nur die östlichen Quartiere, in denen au die deutschen Truppen geschossen worden sei. Vor allem die Straßen- züge, die vom Bahnhof und aus der Richtung von Tirlemont nach dem Stadtinnern führen. Dagegen sei der ganze nördliche Teil der Stadt und ein Teil des Westens unversehrt geblieben. Das Rathaus sei völlig erhalten. Wie nachträglich gemeldet wird, ist bei einem Sturmangriff in der Gegend von Luneville Genosse Dr. 5rank gefallen. Er erhielt einen Kopsschuß und war sofort tot. Er befand sich nur einen einzigen Tag im Gefecht. 7. September INR 5. westlicher Kriegsschauplatz: Zwischen Maas und Mosel ent- wickelten sich in der Champagne lebhafte Feuerkämpfe. Oestlicher Kriegsschauplatz: Die russischen Truppen hoben sich au verschiedenen Stellen erneut zum Kampf gestellt. Sie wurden zurück- geworfen. 4800 Gefangene wurden eingebracht. Auf dem italienischen Kriegsschauplatz unternahmen 5 Bataillone einen Angriff in der Nähe des Kreuzbergsattels. Sie wurden mit einem Verlust von mindestens 1009 Mann zurückgeschlagen. haenisch und die Mehrheit. Genosse Friedrich Stampfer ersucht unS um die Aufnahme folgender Zeilen: Gegen die Ausführungen des Genossen Harnisch in Nr. 244 des„Vorwärts" lege ich als Anhänger der Partei Mehrheit— und wohl im Sinne der allermeisten ihrer Mit- gliedcr— nachdrücklich Verwahrung ein. Harnisch gibt von dem, was die Parteimehrhcit will, ein ganz schiefes Bild. Wenn Harnisch in seinem Buch erklärte, daß die Sozial- demokraten mit der vollen Wärme des Herzens bei der Sache Teutschlands stünden, so lag natürlich für niemand ein Grund vor. dagegen zu protestieren. Wenn er nun aber daraus folgert, daß die Mehrheit mit dem, was er jetzt über Belgien und Polen sagt, vorbehaltlos einverstanden sein müsse, so ist das doch ein sehr übereilter Schluß. Ein solches Einverständnis ist schon deshalb unmöglich weil Hsenisch gar nicht ausspricht, was er eigentlich will. Wogegen er sich so laut derschwört, das tut gerade er am eifrigsten: er redet darum herum, verschleiert, vertuscht, kurz er ist wirklich, was er gerade nicht sein möchte, die reine „ Brcimolluskenfroschnatur". Haenisch ist für die Hinausschiebung unserer Grenze nach Osten und für ein unabhängiges Polen . Daß diese beiden Forderungen im Widerspruch zu einander stehen, liegt au der Hand. Wenn die Grenze hinausgeschoben wird, ist ein wirklich unabhängiges Polen unmöglich oder unerträglich. Wenn die Polen und die anderen Lolksstämme Westrußlands unabhängig gemacht werden sollen, dann kann die Grenze nicht hinausgeschoben werden. Ist das klar? Einen ähnlichen Eiertanz vollführt Genosse Haenisch um Belgien . Er will„reale Sicherungen", aber nur„soweit solche Sicherungen unter Aufrechterhaltung des staatlichen Eigenlebens des belgischen Volkes erreichbar sind". Wer wäscht da wieder den Pelz? Von zwei Dingen ist doch nur eines möglich. Entweder das staatliche Eigenleben des belgischen Volkes wird wieder hergestellt, und dann werden uns die Belgier, wenn wir„reale Sicherheiten" verlangen, etwas pfeifen, oder aber w i r pfeifen auf das staatliche Eigen- leben der Belgier und führen die„realen Sicherheiten" ein, die wir zu brauchen glauben. Ein Volk durch drückende Bestimmungen zu erbittern und ihm dann noch die Selb ständigkeit zu lassen, um sich feindlich zu betätigen, das wäre doch die reine Sclbstmordpolitik.„Reale Sicherheiten müssen entweder vollständig sein oder sie sind nur eine neue Gefahr. Genosse Haenisch versucht zwischen der sozialdemokratischen Forderung des nationalen Selbstbestimmungsrechts und den Forderungen der Annexionisten auf einer ideal konstruierten mittleren Linie spazieren zu gehen. Eine solche mittlere Linie gibt es aber in Wirklichkeit nicht. Man muß den Mut haben, die eine Auffassung zu verneinen, wenn man die andere bejahen will. Hat man diesen Mut nicht, dann gerät man in den Verdacht, unter falscher Flagge zu segeln und mit dem Munde etwas anderes zu verkünden, als was man mit dem Herzen will. Man gerät in den Verdacht, Worte wie„Selb ständigkeit" und staatliches Eigenleben" als bloße Redensarten zu gebrauchen und mit ihnen Forderungen zu decken, die ihnen schnurstracks entgegengesetzt sind. Diesem Verdacht will sich die Partei nicht aussetzen I Sie ist mit ganzem Herzen bei der Sache Deutschlands , die nach ihrer sozialdemokratischen Ueberzeugung nur als die Sache der Freiheit geführt werden kann. In der Freiheit des deutschen Volkes und in der Freiheit aller seiner Nachbar- Völker erblickt sie die beste„reale Sicherheit" sowohl für die Wahrung des künftigen Weltfriedens wie für die Erhaltung deutscher Macht und deutschen Ansehens. Und darum lehnt sie mit aller Entschiedenheit jede Gemeinschaft mit Bestrebungen ab, die auf eine Einschnürung fremder Volksfreihciten hinaus- laufen. Nach ihrem Wunsche soll ein siegreiches Deutschland Freiheit schaffen, tvo sie fehlt, und jede Freiheit unangetastet lassen, wo sie b e st e h t. Daran sollte man nicht drehen und nicht deuteln. Man sollte es nicht, weil hier die Grenze ist, die ohne Verlassen sozialdemokratischer Grundsätze nicht überschritten werden kann, und man sollte es auch darum nicht, weil hier zwischen den sozialdemokratischen Grundsätzen und den Notwendigkeiten einer erfolgvcrheitzenden deutschen Kriegspolittk die voll-, kommenste Uebereinstimmuug besteht. Ueber den militärischen Faktoren eines Zukunftskrieges sollte man doch die mora tischen Faktoren des Gegenwartskrieges nicht aus dem Auge verlieren! Haenisch hat ganz recht, wenn er sagt, daß die prakti scheu Annexionisten des feindlichen Auslandes viel gefährlicher sind als die deutschen Ueberannexionisten. Deswegen sind aber die Mittel- und Unterannexionisten, die sich v e r e i n z e l t in der Partei vorfinden, nicht ungefährlich für die Klarheit des Parteilebens. Sie haben wirklich etwas über- schnell umgelernt, und es wird ihnen nicht schaden, wenn sie wieder ein bißchen zurücklernen. Ihr Versuch, die Partei au allen allzuscharfen Kurven ihrer eigenen Entwicklung mitzu- reißen, wird nicht gelingen; die Parteimehrheit steht fest au dem Boden des 4. August, sie tritt mit ganzem Herzen und voller Ueberzeugung für die Verteidigung Deutschlands ein und lehnt mit schärfster Bestimmtheit alle Pläne ab, die au die Schaffung neuer fremdvölkischer Herrschaftsverhältnisse ab zielen und lebendige Völker zum willenlosen Objekt diplo matischer Verhandlungen degradieren wollen. Dem Leser ist es nicht übel zu nehmen, wenn er die Berichte von den Kriegsschauplätzen für viel wichtiger hält. als alle diese breiten Erörterungen über„den Fall, daß..." Nachdem aber Haenisch gesprochen hat, ist es unmöglich zu schweigen. Nach meiner Ueberzeugung irrt Haenisch, wenn er glaubt, sich mit der Parteimehrheit in Uebereinstimmuug zu befinden. Wo Haenisch steht, ist nicht die Mehrheit, und wo die Mehrheit steht, ist nicht Haenisch! [z] Friedrich Stampfer . Zentralstelle„Völkerrecht". Deutsche Zentrale für dauernden Friede« und Völkerverständigung. Uns geht folgender Aufruf zu: Nachdem der„Deutsche Nationalausschuß" und der„Un abhängige Ausschuß für einen deutschen Frieden" den gegen wältigen Zeitpunkt für geeignet gehalten haben, sich mit Kundgebungen zu Kriegszielen an die Oeffentlichkeit zu wenden. haben sich deutsche Männer und Frauen, die einen dauernden Frieden auf der Grundlage des Selbstbestimmungsrechtes der Völker und einer neu einzuleitenden Verständigungspolitik er- streben, zu einer deutschen Zentrale für dauernden Frieden unter dem Namen Zentralstelle„Völkerrecht" zusammen- geschlossen. Der Friede, der diesen Krieg beendigt, soll selbstverständ lich nach der Auffassung der Zentralstelle die Freiheit des deutschen Volkes, die Unabhängigkeit des Deutschen Reiches. die Unversehrtheit des deutschen Bodens, die Wahrung der deutschen Interessen im Auslande und die Erhaltung der wirtschaftlichen EntwicklnngSmöglichkeiten des deutschen Volkes sicherstellen: aber er soll auch jede Gewähr der Dauer in sich tragen. Dazu ist erforderlich, daß er von allen Beteiligten als eine befriedigende Ordnung ihrer internationalen Beziehungen anerkannt werden kann, daß er also nicht die Unterlegenen durch gewaltsame Annexionen, durch Beeinträchtigung der Selbstbestimmung oder durch andere unerträgliche Bedingungen zur Vorbereitung eines Vergeltungskrieges nötigt, daß er zugleich wirksame Einrichtungen schafft für friedliche Erledigung künstiger inter nationaler Streitigkeiten auf dem Wege geordneter Vermitte lung oder rechtlicher Entscheidung, und daß er damit der alten friedensgefährdenden Politik des Wettrüstens ein Ende setzt. Um einem solchen Frieden volle Wirksamkeit zu geben, muß ein neuer Geist das nationale und internationale politische Leben erfüllen. Die deutsche Zentrale„Völkerrecht" ist der Ueber- zeugung, daß im deutschen Volke wie bei allen anderen Kulturvölkern die Vorbedingungen für diese neue Politik gegeben sind, und daß nur ein solcher Friede der„Deutsche Friede" im besten Sinne des Wortes sein würde. Zweigstellen der deutschen Zentralstelle„Völkerrecht" sind in allen Teilen Deutschlands gebildet oder in Bildung be griffen. Die Zentrale wird, sobald Freiheit für die Erörte- rung von Kriegs- und Friedensziclen gewährt ist, mit Kund- gedungen an die Oeffentlichkeit treten. Zustimmung»- erklärungcn werden einstweilen erbeten an die Geschäfts st elle Charlottenburg, Kant- straße 159, Gartenhaus III. gez.: Professor Dr. E r n st von A st e r, München Barkowski, Bürgermeister a. D., Gumbinnen . Eduard Bernstein , M. d. R., Schöneberg . Adolf B l e y, Fabrikbesitzer, Kirchheimbolanden . F. Bloh, Rektor, Ham- bürg. Chr. Carstens, Fabrikbesitzer, Groß-Flottbeck. Minna Cauer , Berlin . Hedwig Dohm , Berlin . Dr. A u g u st E r d m a n n, M. d. R., Köln . Rechtsanwalt Paul Esch, Rittergutsbesitzer, Köln . Axel von Fielitz," Dresden . Edmund Fischer , M. d. R., Dresden . Professor Dr. Friedrich Wilhelm " ö r st e r, München. Professor Dr. Wilhelm Förster, eheimer Regierungsrat, Bornim . Hellmut von Ger - lach, Berlin . Silvio Gesell , Groß-Lichterfelde . Z u l i u s Hart, Zehlendorf . Justizrat Dr. H e i l b e r g, reslau. W. Hopf, Herausgeber der„Hessischen Blätter", Nelsungen. Professor Dr. Max Lehmann , Geheimer Regierungsrat , Göttingen . SanitätSrat Dr. L e o n h a r t, Stadtrat, Kiel . Dr. Friedrich Maaß, Rechtsanwalt. Düsseldorf . Hermann Maier, Bankdirektor, Frankfurt am Main . Justizrat M e l o s, Leipzig . Dr. Hermann Michel, Leipzig . Ed. de Neufville, Frankfurt am Main . Hans Paasche , Kapitänlentnant a. D., Waldfrieden. Dr. Rudolf Penzig , Stadtrat, Char lottenburg . Baron Karl Puttkamer, Landrat a. D., Dresden . Dr. L. O u i d d e, M. d. L., München . Zrofessor Dr. Heinrich R ö ß l e r, Frankfurt a. M. Pro- essor Dr. Adolf Schmidt, Geheimer Regierungsrat , Potsdam . Professor Dr. Walter Schücking, Marburg . Fritz Schulz. Gutsbesitzer, Mallwischken. Friedrich S t e u d e l, Pastor, Bremen . Dr. OSkar Stillich , Dozent an der Humboldt-Akademie, Berlin . Dr. Helene Stöcker . Nikolassee . Kurt von Tepper-Laski . Rittmeister a. D.. Berlin . Dr. Kurt Thestng, Verlagö- buchhändler, Leipzig . Dr. Heinrich Freiherr Rausch von Traubenberg, Göttingen . U m f r i d, Stadtpfarrer, Stuttgart . politische Uebersicht. Tie Parteiführer beim Reichskanzler. Am DienStagnachnnttag hat eine Besprechung des Reichs- kanzlers mit Vertretern der Reichstagsfraktionen stattgefunden. Der Reichskanzler besprach die gesamte polifische Situation unter besonderer Berücksichtigung der Kriegslage. Der Staatssekretär des Innern Dr. Helfferich äußerte sich in eingehender Weise über die Lehensmittelversorgung. Auf erfolgte Anfrage wurde ausdrücklich bestätigt, daß an eine Heraufsetzung der militärischen Altersgrenze zur- zeit nicht gedacht werde, auch wurde über die Berufung des Reichstages gesprochen. Die erste Sitzung wird am 26. oder 28. September stattfinden. Die Besprechung dauerte fünf Stunden. Hinausschiebung der Reichstagswahlen. Bei den Beratungen, die gelegentlich der Anwesenheit des Reichskanzlers und des Staatssekretärs Dr. Helfferich im Kaiserlichen Hauptquartier stattfanden, ist laut dem„Tag", auch die Frage der Verlängerung der Legislatur- Periode zur Sprache gekommen. Eine Vorlage der Ver- bündeten Regierungen ist mit Bestimmtheit in Bälde zu er- warten, ob sie aber schon bei der kurzen Tagung im Sep- tember oder erst im November vorgelegt werden wird, steht noch nicht fest und hängt anscheinend davon ab, ob bis dahin eine Klärung der Kriegslage bestimmtere Schlüsse auf das Kriegsende zulassen wird. In Frage kommen dürfte eine Verlängerung der gegenwärtigen(13.) Legislaturperiode um ein Jahr, d. h. bis zum 12. Januar 191$). Zum Liebknechtprozeh wird gemeldet: Im Prozeß gegen den Abgeordneten Rechtsanwalt Dr. Karl Liebknecht haben nunmehr in letzter Stunde sowohl der Gcrichtsherr als auch der Angeklagte gegen das Urteil des Oberkriegsgerichts vom 23. August Revision eingelegt. Der Gerichtsherr hat gutem Vernehmen nach von dem Rechts- mittel der Revision Gebrauch gemacht, da, wenn die Sache vom Reichsmilitärgericht zur nochmaligen Verhandlung und Entscheidung zurückverwiesen würde, dem höheren Strafantrage des Vertreters der Anklage stattgegeben werden könnte. Der Angeklagte dagegen bestreitet nach wie vor, Kriegsverrat be- gangen zu haben._ Eine nationalliberale Kundgebung. Wir berichteten kürzlich, daß die. K ö l n i s ch e Z t g.", eine» der führenden Organe der nationalliberalen Partei, sich gegen den Schäferschen Aufruf ausgesprochen hat, in schroffem Gegensatz zu der.Nationalliberalen Korrespondenz", dem offiziellen Organ der Partei, die den Aufruf de«„Unabhängigen Ausschusses" mit warmen Worten begrüßte. Zu dieser Haltung der »Köln . Ztg." schreibt nun die„Nationalliberale Korrespondenz' (nach dem„Deutschen KüPtt")?, „Es bleibt unS einigermaßen schleierhaft, waS die„Köln . Ztg." eigentlich gegen un» in Harnisch versetzt. Unsere Zu- stimmung erteilten wir, wie die„Köln . Ztg." selbst vermerkt, in erster Linie der Mäßigung(?) de» Aufrufe», der nichts vom Geiste der sagenhaften Ueberannexionisten verspüren lasse(?!) und delhalb verständigend wirke. Indem wir ausdrücklich fest- stellten, daß die Forderungen de» Aufrufe« auf derselben Linie marschieren, die der Kanzler durch seine Rede am K. April gezogen habe, gaben wir sicherlich keinen Beweis„alldeutscher" Einseitigkeit. Wir wüßten auch nicht, daß die im Ausruf auS- gesprochenen KriegSzielsorderungen innerhalb der Partei von irgend einer Seite abgelehnt würden, führten sogar ausdrücklich die Zustimmung de»„Leipz. Tagebl." an, weil eS bisher„am meisten vor jedem Ueberschwang in den KriegSzielforderungen gewarnt" habe. Schließlich gaben wir unsere Zustimmung auch der Forderung nach rückhaltloser Anwendung oller Macht« und Kampsmittel, eine Forderung de» Aufruf», von der die „Köln . Ztg." aber überhaupt nicht Vermerk nimmt. Wir wissen deshalb wirklich nicht, was die Anzapfung eigentlich soll. Wir haben unS mit unserer in gemäßigter Tonart gehaltenen Stellungnahme jedenfalls nur auf den Boden der Anschauungen bewegt, die fett Kriegsbeginn die Nationalliberale Partei in allen ihren Kundgebungen vertreten hat. Diese amtliche Politik ist aber allein für die Haltung der„Nation allib. Korr." maßgebend. Abweichende Meinungen der„Köln . Zig." können an dieser Tat- fache nicht» ändern." Der Hinweis der„N. K." auf die Uebereinstimmung ihrer Haltung mit der„amtlichen Politik' der nationalliberalen Partei ist zutreffend. Nichtsdestoweniger weist die abweichende Stellungnahme der„Köln . Ztg." darauf hin, daß die„amtliche" Partripolitik der Instanzen auch in der nationalliberalen Partei keineswegs die ge- amte Partei hinter sich hat._ „Nachher..." In einem Artikel über„Deutsche Zukunft" schreibt Ge- noffe Wolfgang Heine im„Berl. Tageblatt" unter anderem: „Alle müssen sich bemühen, die Erregungen und Ver« bitterungen, die im Krieg« nicht ausbleiben können, nicht als ver- hängnitvolleS Erbe in die neue Zeit binüberzunehmen. Volles Recht wird der nationale Stolz haben(I), der sich feiner Opfer für die Erhaltung des Volke« erinnert; aber er wird auch die Verehrung vor dem Heldentum bei den Feinden nicht vergessen. Und der Stolz der neuen Zeit kann allein die fnedliche Arbeit der Völker in gegen- seiliger Achtung voreinander sein. Und hier muß doch gesagt werden, daß die Katastrophe vielleicht hätte vermieden werden können, wenn nicht in allen Völkern unverantwortliche Hetzer und Schreier ihr Unwesen getrieben hätten. Jetzt im Krieg noch mögen sie da« Maul doppelt weit aufreißen, die auswärtige Politik beim Friedensschluß und nachher aber wird damit beginnen müssen, diese E l e- in e n t e rücksichtslos bloßzustellen und beiseite zu schiebe n." Nachher.... Diese tröstliche Aussicht soll uns wohl darüber hinweghelfen, daß rS in nicht unwesentlichem Maße die Politik Heines und seiner Freunde gewesen ist, die den „unverantwortlichen Hetzern und Schreiern", die nachher bei- 'eitc geschoben werden sollen, in den Sattel geholfen hat. Auch ein Zukunftsprogramm. Au» Hamburg wird unS geschrieben: Wie Herr Prof. H o e tz s ch, Mitarbeiter der„Kreuz-Zeitung ", ich den dauernden Frieden denkt, erläuterte er in einem Bortrage am 2. September in der hiesigen„Konservativen Ver- i n i g u n g Der Vortrag selbst bewegte sich in dem Rahmen
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