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Nr. 249.

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an

Eridbeint täglich.

Vorwärts

Berliner   Volksblaff.

33. Jahrgang.

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Telegramm- Adresse: Sozialdemokrat Berlin  ".

Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands  .

Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplas, Nr. 151 90-151 97.

Sonntag, den 10. September 1916.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplat, Nr. 151 90-151 97.

Neutrale Friedensvermittlung. gen. Ferner wird vorausgefekt, daß die Striegführenden Heimreise des österreichischen Botschafters

II.

in Rumänien  .

Der englische Gewerkschaftskongreß. Birmingham  , 9. September.  ( W. T. B.) Der Kongreß

der Ankauf des Rongostaates durch Deutschland   ist zu Abkommen gegen den Krieg und für die Frei­heit der Meere treffen. Gegenwärtig herrsche aber sehr große Enttäuschung darüber vor, daß die Wien  , 9. September.  ( W. T. B.) Nach Mitteilung der hollän Man tut gut, fich die Stimmung, die aus dem gestern IIiierten teine Antwort auf die bekannte Frie- dischen Regierung an das österreichisch ungarische Ministerium des angeführten Artikel der New Republic" spricht, zu den srede Wilsons vom 28. Mai gaben. Aeußeren hat der bisherige österreichisch- ungarische Gesandte in bergegenwärtigen, wenn man die weiteren Meldungen Soweit der Bericht der Nation", der vor allem deshalb Bukarest  , Graf Czernin  , mit den Mitgliedern der Gesandschaft über amerikanische   Friedensvermittlungspläne liest, die bedeutsam ist, weil er zum ersten Male die konkreten B c- Bukarest am 6. September verlassen; er hat die Reise über in führenden englischen Organen veröffentlicht werden. bingungen formuliert, unter denen Wilson bereit wäre, Rußland nac Schweden angetreten, nachdem die in Besondere Beachtung verdienen hier zwei Artikel, über deren die Friedensvermittlung zu übernehmen. Ob die Nation" Numänien befindlichen österreichisch ungarischen Konsulatsbeamte Inhalt ein Haager Telegramm das Berliner Tageblatt" zu dieser Formulierung die offizielle Ermächtigung und etwa 60 Mitglieder der österreichisch- ungarischen Kolonie schon bom 6. September unterrichtet: hatte, ist gleichgültig. Berücksichtigt muß vor allem werden, tags vorher denselben Weg eingeschlagen hatten. Für die Reise In der Fortnightly Review" schreibt James Davenport daß die Nation" ein dem englischen Kabinett nahestehendes waren Sonderzüge bereitgestellt. Whelpley über Neutrale Bemühungen für den Frieden". Organ ist, das schon mehrfach zu offiziösen Zwecken benutt Er verweist auf eine Mitteilung, die er aus zuverlässiger Washingtoner Quelle erhalten habe, der zufolge Präsident Wil   worden ist. Ferner ist zu beachten, daß in den angeführten son Ende des Sommers oder im Frühherbst mit einen Bedingungen" eine Anzahl solcher steht, die von Interessen Friedensvermittlungsvorschlag hervortreten werde. diftiert sind, die Amerika   mit den meisten europäischen Den notwendigen Nachdruck solle diesem Vorschlag eine gemein- Staaten gemein hat. Endlich ist von Bedeutung, daß diese der Gewerkvereine hat in einer Resolution beschlossen, nach same Erklärung aller mit den Kriegführenden handel- Bedingungen" von der Herstellung wirksamer Ein- dem Kriege nachdrücklich die Aufhebung aller Geseze treibenden neutralen Länder verleihen. Dies fei jest richtungen für friedliche Erledigung fünfti- über militärische und industrielle Dienst­die Absicht der interessierten Washingtoner Kreise, für die aber, aer internationaler Streitigkeiten" sprechen. pflicht zu verlangen. In der Debatte sagte der Abge­soweit man wisse, eine offizielle Formulierung noch nicht ge- Wir wundern uns nicht, daß sich die Kreuzzeitung  " ordnete Storne, bald nach dem Kriege würden allgemeine funden sei. Die Schwierigkeit liege in der Frage, ob ein solcher gerade über diesen Punft entrüstet und die Hoffnung aus- Parlamentswahlen stattfinden und die Arbeiter würden nicht Schritt nicht verschieden stark auf die beiden Parteien drücke. Man nehme an, daß seine Durchführung zunächst wegen der spricht, es werde sich niemals ein verantwortlicher Staats- so töricht sein, für ihre Arbeitgeber zu stimmen. Thomas Munitionslieferungen sehr auf die Alliierten, später aber auch man im Deutschen Reich   finden, der da glaubt, auf die Poli- fagte, eine Armee würde nach dem Kriege notwendig sein. auf die Zentralmächte Eindruck machen werde. Einen blei tik des Wettrüstens" verzichten zu können, weil Verträge die Die alte Armee und alte Territorialarmee beständen nicht benden Frieden werde man durch ihn erzielen, wenn die friedliche Schlichtung internationaler Streitigkeiten regeln mehr und niemand könne dann annehmen, daß sich viele Frei­willige zum Militärdienst melden würden. Es bestände eine Neutralen gleichzeitig sich Garantien gegen zufünftige und die Freiheit der Meere gewährleisten könnten". Kriege leisteten. Unter diesen Voraussetzungen, daß aus den Auch wir setzen unsere Hoffnungen nicht auf die Kraft große Gefahr, daß die jetzt geltenden Gesetze zur Bildung Vorbesprechungen ein Frieden sich ergebe, der für beide Seiten von Verträgen" und sind weit entfernt, uns Illusionen hin- einer stehenden Armee benutzt werden würden, und er hoffe, mit Ehren geschlossen werden kann, sehe nun Wilson die Not zugeben über die Herrschaft von Recht über Macht. Wir daß die Arbeiterschaft einstimmig die Auf­wendigkeit der Fühlungnahme mit den übrigen glauben aber und hier ist die Kluft, die uns von der hebung dieser Geseze fordern werde. Es wäre Neutralen ein. Von holländischer Seite seien schon früher Schritte in Amerika   getan worden, um die Laſt des Kreuzzeitung  " trennt, daß die Zukunftsarbeit besser, in einen Generalstreit einzutreten, als die Frei­Krieges für die Neutralen zu erleichtern. Whelpley sagt aber der Völker die Normen, die, ob wir wollen oder nicht, aus heit unter dem Vorwande des Kampfes gegen den Militaris­nicht, worin diese Schritte bestanden. Er weist darauf hin, dem Kriege entstehen, mit lebendigem Inhalt er- mus preiszugeben. ( z) daß Wilson ohne Zweifel ein lebhaftes persönliches füllen werden. Interesse an seinem baldigen Eingreifen als Friedensvermittler habe.

-

Zur sozialistischen   Konferenz der

Ententeländer.

Zwang zur Munitionsarbeit in England.

London  , 8. September.  ( W. T. B.) Amtlich wird in der London Gazette  " bekanntgemacht: Vom 1. Oftober 1916 ab darf niemand ohne besondere Erlaubnis des Handelsamtes und mir unter besonderen oder allgemeinen Bedingungen, die das Handelsamt vorschreiben kann, andere Arbeit als Munitionsarbeit im Vereinigten Königreiche oder für Aliierte außerhalb des Vereinigten Königreiches   suchen.

Eine neue Arbeiterzeitung".

Worin dieses persönliche Interesse" Wilsons besteht, braucht wohl nicht näher erörtert zu werden. Die Präsi­dentenwahlen, bei denen Wilson von den Demokraten Ein Haager Telegramm der Voss. Ztg." vom 9. Sep­aufgestellt ist, stehen vor der Tür. Da könnte eine von ein­flußreichen Kreisen Amerikas   und den übrigen Neutralen tember meldet: Die vom Internationalen Sozialistischen Bureau im unterstützte Friedensaktion die Chancen der Wiederwahl ungemein erhöhen. Man muß auch hier von allen Senti- Haag auf Ersuchen der französischen   Sozialisten vorbereitete ments" absehen, sondern auch diesen Faktor ausschließlich Konferenz der Sozialdemokraten der Vier­unter dem Gesichtspunkt des kommenden Friedens betrachten. verbandsländer soll ein Zusammengehen aller sozial­Hier muß aber noch ein Umstand in Rechnung gestellt werden. demokratischen Parteien der Alliierten in die Wege leiten mit In England erscheint seit dem 25. August eine neue Arbeiter­Ebenso wie die amerikanische   Geschäftswelt Friedensgefühlen dem Endzweck, die Politik der betreffenden Länder zum zeitung. Sie wird herausgegeben von den neugebildeten British  zugänglicher geworden ist, weil sie von Beklemmungen wegen Verzicht auf Annexionen zu veranlassen und so Workers National League"( Nationalverband der britischen   Ar­der Zukunft heimgesucht wird, werden die führenden poli- einen dauernden Frieden zu sichern. Auch alle Maßnahmen, beiter), einer patriotischen Organisation, die mit Kräften für die tischen Kreise der Vereinigten Staaten   zu einer Ber  - die den Gedanken eines Wirtschaftstrieges nach dem Durchführung der allgemeinen Wehrpflicht gearbeitet hat. An dem Blatt, das den Namen British Citizen and Empire Worker" mittlerrolle im europäischen   Kriege gedrängt, Kriege fördern, sollen hintertrieben werden. ( Britischer Staatsbürger und Arbeiter des Reiches) trägt und weil sie von einer Fortführung des Krieges eine Beeinträchti­wöchentlich einmal erscheint, werden, wie wir hören, u. a. der Re­gung der amerikanischen   Interessen befürchten. Ueber dies­attionär Lord Milner  , der Liberale Chiozza Money und der bezügliche Stimmungen unterrichtet ein Bericht in der radi­In nationalistische Arbeiterparteiler John Hodge mitarbeiten. Die Vorgänge in Griechenland  . kalen englischen Wochenschrift Nation" über die gegen­einem Interview erklärte der Redakteur des neuen Arbeiter" organs wärtigen politischen Strömungen in jenen Kreisen der de. Amsterdam  , 9. September.  ( W. T. B.) Tijd" veröffentlicht Beitung keine neue Richtung und auch keine Bildung einer neuen dem Korrespondenten des Observer", daß mit der Gründung der mokratischen Partei der Vereinigten Staaten  , die eine Depesche aus London  , daß nach den Berichten aus Athen   Arbeiterpartei bezweckt sei. Das Blatt sei vielmehr geschaffen Tafts einflußreicher iga zur Auferlegung Friedens" nahestehen. In dem Artikel heißt es, in der 155 von General Sarrail   entwaffnete griechische Offiziere dort an worden, um gegen die Propaganda der Unabhängigen Arbeiterpartei Türkei   habe Amerika   große Interessen und würde eine spä- gekommen seien. Die Einberufung von fünf Reservejahrgängen der aufzutreten, die für ein kleines England und eine Abrüstungspolitik fei! Der British Citizen" sei demgegenüber eine rein patriotische tere deutsch   russische   Busammenarbeit dort be- Armee sei verschoben worden. In diplomatischen Kreisen halte man Institution, die aber nach den großen Opfern, welche die unteren grüßen. Die innere Lage Deutschlands   betrachtet man die Intervention Griechenlands   an der Seite der Entente nach wie Schichten der Bevölkerung in diesem Kriege zur Rettung des Landes trot mancher Aenderungen als gut. Ueber das Verhalten vor für unvermeidlich. gebracht haben, auch gehörige Anerkennung dafür erwarte und für Amerikas   zur Entente wird gesagt: Man nimmt es übel, Die griechische Regierung ergeht sich in Betrachtungen darüber, dieses Ziel kämpfen werde. daß die freundliche Gesinnung Amerikas   gegen England ob die Wahlen stattfinden werden oder nicht. Die Zusammenstöße und wird, den friegsbegerischen Elementen in England neue dort nicht besser begriffen wurde."( Damit ist augen- zwischen Mitgliedern des Reservistenbundes und der französisch- Nahrung zu geben, wie ja schon die Organisation der Crooks, scheinlich die Ignorierung der Friedensäußerungen Wilsons englischen Geheimpolizei in Athen   habe eine sehr unruhige Stanton und Hodge ihr möglichstes getan hat, um die Aufklärungs­gemeint.) Die Regierung hatte einen schweren Drud gegen die Waffenausfuhr auszuhalten und scharfen Widerstand Stimmung mit fich gebracht. Das antivenizelistische Blatt Embros" und Friedensarbeit der Unabhängigen Arbeiterpartei zu stören und gegen das Ultimatum an Deutschland  . Die parteiische Hal- fchreibt: Die Stadt befinde sich durch die Umtriebe der Entente illusorisch zu machen. Es muß fich zeigen, wie fich die englischen Arbeiter selbst zu dem neuen Drgan stellen werden. tung der Regierung zugunsten der Entente wird nirgends in terroristert, in einem Bustande, als ob das Kriegsrecht verhängt Abrede gestellt. Thretwegen stimmen die Deutschen   nur für wäre. Hughes( den Gegenkandidaten Wilsons)." Ferner wird be­richtet: Einige Kreise sind für die völlige Unterjochung New York  , 5. September.  ( Funkspruch des Vertreters Deutschlands  . Gemäßigtere Leute denken folgender­von W. T. B.) Depeschen aus Washington   melden, daß maßen: Das deutsche Regierungssystem läßt sich auf keine Weise umstürzen; seine Entwickelung zu liberalen Einrich- London  , 8. September.  ( W. T. B.) Der Daily News Japan   infolge des Zusammenstoßes chinesischer und japanischer Truppen in Chengchiatung in der Ostmongolei am tungen würde durch eine Niederlage verlangsamt. Aus dem wird aus Athen   vom 7. September berichtet, daß es noch zweifel- 13. Auguft geheime Forderungen an China   gerichtet habe. Striege darf fein bleibender Haß entstehen. Weiter heißt es, haft sei, was Griechenland   tun werde. Bis vor einigen Tagen habe Die Lage sei sehr ernst. Glaubwürdige Berichte sagen, die Deutschland   dränge sich nicht nach einer amerikanischen   Frie- eine der Ententemächte Rumäniens   Eintritt in den Krieg durch einen innere Mongolei. In hiesigen amtlichen Streisen beobachtet densvermittelung, werde ihrer aber zu einer Annäherung an zweiten Erfolg zu frönen gewünscht und zu erreichen versucht, daß Forderungen bedrohten die Herrschaft Chinas   über die ganze die Entente bedürfen. Deutschland   werde lieber durch Ver- Griechenland sich der Entente anschließe. Es seien aber minde- man die Entwicklung der Dinge mit wirklicher Sorge, da man mittelung Spaniens   oder des Papstes verhandeln. Amerika   stens zwei der Ententeländer dagegen, eine neue chinesisch- japanische Krisis befürchtet, wünsche Vernichtung des Militarismus": aber obgleich ein Griechenland zu einer Entscheidung gedrängt wichtiger Teil der amerikanischen   Gebildeten englischer als die werde. Sie wünschen, die Entscheidung ganz und gar Griechen- die auch die Interessen der Vereinigten Staaten berühren könnte. Engländer sei, nehme man doch vielfach in Amerika   an, daß land selbst zu überlassen. die in England herrschenden Ansichten über Deutschlands   mili­taristische Gesinnung falsch seien.

Die Bedingungen, unter denen Amerika   die Vermittlung übernehmen würde, seien diese: Niederlage des Angriffs; Wiederherstellung nationaler An­sprüche entsprechend Wilsons Rede vom 28. Mai; wirtschaft­liche Erleichterungen; Amerika   ist gegen den Allein besiz der Dardanellenstraße durch Rußland  ;

Uneinigkeit der Entente wegen Griechenland  .

"

daß

Streikandrohung der griechischen Eisen­

bahner.

Amsterdam  , 9. September.  ( W. T. B.) Das Eisenbahnpersonal in Athen   und im Biräus hat nach einer Times"-Meldung aus Athen   einen allgemeinen Streit angefündigt. Die Angestellten ver­langen eine der Teuerung entsprechende Lohnerhöhung.

Uns scheint, daß das Blatt vor allen Dingen dazu dienen soll

Chinesisch- japanischer Konflikt.

Fliegerangriff auf Constanza.

Berlin  , 9. September.  ( W. Z. B.) Amtlich. Deutsche  Seeflugzeuge haben am 7. September mittags Getreide­schuppen, Deltanks und Bahnhof in Constanza sowie im Hafen liegende russische   Seestreitkräfte mit gutem Erfolg mit Bomben belegt. Trot starter feindlicher Gegenwirkung sind fämtliche Flugzeuge un beschädigt zurückgekehrt.