Nr. 272. 33. Jahrgang.
Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Chronik des Weltkrieges.
3. Oftober 1914.
Weftlicher Kriegsschauplatz: Auf dem franzöfifchen KriegsschauWeftlicher Kriegsschauplah: Auf dem französischen Kriegsschauplay feine wesentlichen Aenderungen. Beim Angriff auf Antwerpen fielen abermals mehrere Forts. 30 Geschüße wurden erobert. Die in den äußeren Fortsgürtel gebrochene Lüde gestattet, den Angriff gegen die innere Fortslinie und die Stadt vorzutragen.
Auf dem öfflichen Kriegsschauplah find das 3. fibirische Korps und Teile des 22. russischen Armeekorps, die sich auf dem linken Flügel der über den Njemen vordringenden russischen Armee befanden, bei Augustow geschlagen worden. Ueber 2000 Gefangene
wurden erbeutet.
3. Oftober 1915.
Weftlicher Kriegsschauplah: Angriffe der Engländer, bei Loos verlorenes Gelände wiederzugewinnen, mißglückten. Ebenso mißlangen franzöfifche Borstöße bei Souchez und Neuville.
Deftlicher Kriegsschauplah: Nach der Niederlage bei Czernycz räumten die Ruffen das westliche Korminufer. Die Zahl der von den deutschen Truppen gemachten Gefangenen erhöhte sich auf 2400.
Politische Uebersicht.
Der Haushaltsausschuß des Reichstags hielt am Montag teine offizielle Sigung ab, sondern die Mitglieder des Ausschusses hatten sich nur zu einer vertraulichen Besprechung versammelt, die sich auf den engen Kreis der Mitglieder und der Regierungsvertreter beschränkte. Auch der Reichslanzler war zugegen. Es tam zu einer eingehenden Erörterung, die nicht zu Ende geführt wurde und die heute ( Dienstag) fortgesetzt wird.
Die Beratungen des Haushaltsausschusses werden frühestens Montag nächster Woche beendet sein. Der folgende Dienstag ist dann für die Beratungen der Parteien freigelassen worden. Mit dem Präsidenten des Reichstags wurde eine Verständigung darüber herbeigeführt, daß das Plenum des Reichstags nicht, wie festgesett, Donnerstag dieser Woche, sondern erst am Mittwoch nächster Woche wieder zusammentritt. Der Widerspruch des Vertreters der Sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft gegen eine so langfristige Hinausschiebung der Plenarsizungen, dem sich auch die alte sozialdemokratische Fraktion anschloß, wurde überstimmt.
Dienstag, 3. Oktober 1916.
Das tägliche Brot.
Konsumvereine und Ernährungsfragen.
Aus allen Teilen des Reiches kommen seit langer Zeit lebhafte
dürfte gerade der Weltkrieg allen denkenden Arbeitern die Einsicht! beigebracht haben, daß der Friedenswille der Nationen", von dem Herr v. Gerlach spricht, nur dann wie ein Fels im Meer" den Frieden sichern wird, wenn hinter ihm die Entschlossenheit der Massen stehen wird, für ihre Ziele nicht bloß mit platonischen Befenntnissen einzutreten. Erst dann wird auch die neue über- Klagen aus den Reihen der Konsumvereine darüber, daß sie bei ita atliche Rechtsordnung aufgerichtet werden können, die der erteilung der Waren durch die Kommunalverbände heute die Sehnsucht aller Völker bildet.
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Das Baffermannsche Organ für eine Revision der Meerengenfrage.
In der Besprechung der Reichskanzlerrede schreiben die Badischen Neuesten Nachrichten", das Organ Baffermanns, über den Teil der Bethmannschen Rebe, der sich mit Rußland beschäftigt, das Folgende:
" Man könnte in diesen Erklärungen Herrn v. Bethmann Hollwegs wohl die ersten Borboten einer Neuorien= tierung der deutsch russischen Politit erbliden. Sie sollte eigentlich auch von der Linken in Deutschland nicht unfreundlich aufgenommen werden. Nicht gesprochen hat der Reichskanzler natürlich von der großen Streitfrage, die Deutsch land und Rußland scheidet, der Dardanellenfrage."
Es verbiete sich, heißt es in dem Artikel weiter, für den leitenden Staatsmann von selbst, vor aller Oeffentlichkeit ein so beikles diplomatisches Thema zu behandeln. Sie müßte natürlich angeschnitten werden, fofern auf der Bahn der gestrigen Erklärungen des Reichskanzlers werden
weitergegangen
fo II!" Manche deutsche Politiker versicherten zwar sie sei eine Frage auf Leben und Tod. Das sei ein Irrtum. Sie Fönne bei gefchickter Anfassung auch eine Frage diplomatischer Verständigung werden, die der Türkei ihren Besik und ihre Herrschaftsrechte in Konstantinopel wahre und den Russen doch die freie Durchfahrt durch die Meerengen sichere. Rußland habe 1908 angeregt, eine europäische Konferenz zur Durchsicht des Berliner Vertrages ( über die Meerengen) einzuberufen.
und Zentralftellen start benachteiligt würden, nicht die ihrer Mitgliederzahl entsprechenden Waren erhielten. Schließlich fand bor einigen Wochen eine Sibung im Striegsernährungsamt in Berlin statt, in ber man sich über diese Zustände aussprach. Dazu waren Vertreter von den drei großen deutschen Genossenschaftsverbänden erschienen. Ueber das Ergebnis jener Verhandlungen berichten jetzt die Blätter für Genossenschaftswesen. Danach hat Präsident Batocti in einem Schreiben an den Allgemeinen Verband der Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften u. a. mitgeteilt:
„ Die Beschwerden der Konsumbereine über ungenügende Berücksichtigung bei der Lebensmittelversorgung find einer eingebenden Prüfung unterzogen worden. Auf Grund dieser Prüfung habe ich die Bundesregierun= gen ersucht, die ihnen unterstellten Behörden anzu= weisen, daß bei der Verteilung der Lebensmittel durch die Kommunalverbände die Konsumbereine nicht ausgeschaltet werden dürfen, daß sie vielmehr in gleichem Maße heranzuziehen sind wie die übrigen Kleinhändler, und daß hierbei grundsäßlich die Zahl der den Konsu= vereinen angehörenden Mitglieder zu berücksichtigen ist. Ich habe ferner die Bundesregierungen ersucht, einer etwa bestehenden ungerechtfertigten Ver teuerung der Lebensmittel durch die Kommunalberbände entgegenzutreten."
Diese Mitteilung ist sehr wichtig. Sie verdient, in weitesten Kreisen der Konsumvereine bekannt zu werden. Die Konsumbereinsleitungen sind nunmehr in der Lage, energisch gegen die Zurückseßung ihrer Mitglieder vorzugehen.
Zwei Eier für die Zeit vom 1. bis 21. Oktober. Die Reichseiterstelle hat mit Genehmigung des Die Mittelmächte haben diesem Begehren damals bart Striegsernährungsamts angeordnet, daß für die Zeit vom 1. nädigen Widerstand entgegengesett, was zweifellos den englischen bis 21. Oftober 1916 an den versorgungsberechtigten VerEinkreisungsplänen förderlich gewesen ist. Man fonnte braucher nicht mehr als zwei Eier abgegeben denken, daß Deutschland und seine Verbünde. werden dürfen. ten in der stärkeren Position, die sie heute gegenüber Rußland besiben, ohne Gefahren an die 1908 verlassene Politit wieber anknüpfen könnten."
Immer neue Wildschadenbeschwerden.
Der Eifelpfarrer Busenbender erläßt in der„ Kölnischen Die hier wiedergegebenen Auslassungen sind bemerkens- Boltszeitung" einen Aufruf gegen die immer stärker auftretenden Wildschäden, die die Voltsernährung uns wert, weil sie die Anschauungen gewisser sehr einflußreicher mittelbar gefährden. In der Eifel verwüsteten Hirsch, Wildfau usw. Kreise wiedergeben. Bemerkenswert ist an den oben zitierten gange weite Felber; sie ernteten einfach alles ab. Wer über den Säßen das Eingeständnis des 1908 begangenen Fehlers. Es Wildschaden, der hier jährlich angerichtet werde, unterrichtet ſet, ist aber falsch, ihn nun isoliert zu betrachten und aus dem werde die Er bitterung der Bauersleute begreifen, die ganzen Zusammenhang der deutschen Orientpolitik um die Früchte harter Arbeit betrogen würden. Es sei nicht zu Berlin , 2. Oktober. ( W. T. B.) Die nächste Sigung des Herauszugreifen. Will man die Meerengenfrage einer Re- verstehen, daß nichts oder nur ganz unzureichendes dagegen ge Reichstages findet nicht, wie ursprünglich beabsichtigt war, am vision" unterziehen, so kann man dies nur im 3usammen- fchebe. Allein in seiner bescheidenen Pfarrei hätten über 80 000. 5. Oktober, sondern erst am Mittwoch, den 11. Dt- hange der gesamten Orientpolitik. Dann aber ildichaden gezahlt werden müssen- feine Lappalie für zwei kleine tober, statt. ginge die Frage weit über die Grenzen hinaus, die ihr in Eifeldörfer, teine Rappalie für die Bolfsernährung! Der Bauer dürfe fein Körnchen Getreide verfüttern, der Jäger aber dürfe dem Bassermannschen Organ gesteckt werden. sein wild mit ganzen Feldern von Korn füttern...
Eine demokratische Stimme zur Reichskanzlerrede.
tomme leicht zu Fall.
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„ Mir scheint, wenn Herr v. Bethmann nicht mehr sagen konnte oder nicht mehr fagen zu fönnen glaubte, als er gefagt hat, fo hätte er beffer getan, überhaupt auf feine Rede zu verzichten."
warten.
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Der fächsische Landtag
Herr v. Gerlach bemerkt in der Welt am Montag" zur Rede des Reichskanzlers, daß er, scheinbar wenigstens, die zwei mitein ist am 2. Oktober nach sechsmonatiger Pause wieder zufammen ander unvereinbaren Programme der Pazifisten und der AII- getreten. Er wurde am 7. April nur vertagt, statt geschlossen. Die deutschen miteinander verkoppeln wollte. Was nicht gerade den Bertagung machte sich nötig, weil die Regierung die schon zu Beginn In Nr. 268 des Vorwärts" vom 29. September berichtigt der Vorzug der Logit für sich habe. Allerdings, der Reichskanzler sei des Landtags angekündigte Elektrizitätsvorlage erst immer der Mann der Mitte. den Es gebe nun aber einmal gegen sonst üblichen Schluß des Landtags ein Genosse Kautsky einen Teil des Vorwärts"-Berichts über die Nach Und brachte. allem, was Situationen, die nur ein Entweder- Oder zuließen. der Deffentlichkeit Reichsfonferenz, der sich auf die Auseinandersezung bezieht, die ich bekannt geworden ist, dürften noch nicht alle Schwierig dort mit ihm hatte. Stautsty beanstandet die falsche Berichtwer den Versuch mache, zwischen zwei Stühlen Platz zu nehmen, feiten, die der Vorlage entstanden, und die aus Interessentenkreisen erstattung, die noch falicher geworden sei durch eine Berichtigung gemacht werden, beseitigt sein. Jedenfalls stehen noch lebhafte und des Berichterstatters am 28. September. Ich habe mit beiden eingehende Erörterungen der Materie in den Kammern bevor. Aber Dingen ebenso wenig zu tun wie Kautsky felbst, halte mich indes auch im übrigen liegt noch so viel Stoff vor, daß nicht daran zu für verpflichtet, dem Genossen Stautsty beizuspringen, der augendenken ist, nach 14 Tagen etwa schon wieder zu vertagen oder zu blicklich nicht feststellen kann, in welcher Form Cohen die Zitate vorschließen. Die Regierung hat zwar halbamtlich erklären gelesen hat." Das ist um so nötiger, als Kautskys Richtigstellung Die Altdeutschen habe er sicherlich tros seiner rücksichts- lassen, daß sie nicht beabsichtige, wichtigere Vorlagen ein- bas, worauf es ankommt, vollkommen unberücksichtigt läßt. bollen Behandlung Rußlands und seiner überaus starten Worte zubringen Um was handelt es sich in diesem Falle und weshalb habe ich Hinausschiebung des Landtags, und Gemeindegegen England nicht gewonnen. Er möge tun, was er wolle, wablen usw. das ist aber auch gar nicht nötig. den Artikel Kautskys in die Debatte gezogen? Lediglich um die bei den mächtigen Frondeuren werde er feine Gnade finden. Sie Das bereits vorhandene Material wird den Landtag sicher auf beiden Hauptvorwürfe, die der Mehrheit der Fraktion gemacht werden, hätten sich ihn nun einmal als Südenbod ertoren, auf den sie alle ochen zusammenhalten. Die bis jetzt einzige Vorlage der Res entfräften zu helfen. Der eine, vor allem von der Spartakusgruppe Schuld schieben wollen, wenn der Krieg nicht die Früchte gierung auf Zusammenlegung der Einkommen von Ehegatten für die ausgebende, richtet sich gegen jede irgendwie geartete Teilnahme der bringe, die sie ihren Anhängern immer vorbesteuerung dürfte allerdings schnell erledigt sein. Es liegen aber Sozialdemokratie am Kriege, ber ein„ imperialistischer" sei und sic auch schon Anträge und eine sozialdemokratische Interpellation nichts angehe. Der andere, besonders von der Arbeitsgemeinschaft phantasiert hätten. zur Ernährungsfrage vor, die sicher zu wichtigen und und ihren Freunden vertretene lautet: Wir leugnen nicht die Not" Trotz der Zustimmung der der sozialdemokratischen Mehr- längeren Beratungen führen werden. Aus der Hauptsession wendigkeit der Landesverteidigung, wohl aber die der Kreditbewilli heit dienenden Internationalen Korrespondenz hat find auch noch eine Anzahl Anträge der Frattionen gung, die als ein rein parlamentarischer Aft damit nichts zu tun hat. der Reichskanzler durch seine letzte Rede seine Bo- unerlebigt geblieben, deren Behandlung nun verlangt wird. In dem von mir erwähnten Auffaz in der Neuen Zeit" vom fition sicherlich nicht verbessert. Er hat aber auch der Von politischen Anträgen fommt einer auf Aenderung der Landtags- 27. November 1914 widerlegt nun Kautsky diese beiden Argumente Sache des Friedens nicht den Dienst geleistet, ordnung in Betracht und drei der sozialdemokratischen Fraktion. auf das schlagendfte. Er sagt zwar nicht und das habe ich auch den er ihr sicherlich leisten wollte. Er hat zwar seine alten Der eine fordert demokratisches Wahlrecht für Staat und nicht behauptet, daß die Parteinahme des Proletariats im Striege Kriegszielforderungen glücklicherweise nicht wiederholt. Aber er Gemeinden, die anderen beiden verlangen eine gründliche Reform von vornherein gegeben sei, sondern daß es Partei ergreifen muß hat das erlösende Wort nicht gefunden, auf das alle Neutralen, des Snappschaftswefens. Daß die sozialdemokratische und nicht teilnahmilos beiseite stehen kann, als ob es die ganze auf das die Pazifiſten in d den feindlichen Ländern mit Sehnsucht Fraktion des lieben Burgfriedens wegen nicht auf eingehende Be- Sache nichts angehe. Hierfür habe ich die auf Seite 236 und 237 Der Krieg wird so lange weitergehen bis zum bitteren Ende atung und öffentliche Verhandlung ihrer Anträge verzichtet, ist stehenden Worte zitiert:„ Der Strieg ist kein Kampf von Klassen, selbstverständlich. sondern zunächst von Regierungen. Auch in demokratischen Staaten, einer unausdenkbaren Erschöpfung aller Beteiligten, wenn dic sowie dort, wo die Wolfsmaffe für den Krieg begeistert ist. Staatsmänner der kriegführenden Staaten sich nicht vorher auf Der Krieg wird von Regierungen und an Regierungen ers die Formel einigen: Dauernder Friede durch interflärt, durch Regierungen geleitet... An der Art des Ausgangs des nationale Rechtsordnung. Das ist das Ziel der TaftStrieges ist es( das Proletariat) aber trotzdem interessiert. Direkt schen Liga zur Erzwingung des Friedens, des Anti- Oorlog- Raad steht dabei wohl fein proletarisches Interesse auf dem Spiel, aber im Haag, der deutschen Zentralstelle Völkerrecht, der Union of indirekt können die Bedingungen seiner Entwicklung und seines democratic Controll und vieler anderer englischer FriedensStampfes durch den Sieg der einen Regierung gefördert, den der vereinigungen. Das ist auch die heimliche Sehnsucht aller Völker, anderen gehemmt werden. Darum muß es im Kriege Partei erdie aus den Schrecken dieses Krieges die Ueberzeugung gewonnen greifen, auch wenn es den Krieg selbst noch so sehr verhaben, jeder Friede sei ein fauler, der nicht diesen Krieg als urteilt." Das ist der eine Bunft, nun der zweite. Das den lezten stempele. Das aber ist nur möglich, wenn die Völker vereinbaren, daß Beit") zeigt, wie auch nach Kautskys Auffassung, die Parteinahme in Zukunft alle Streitigkeiten der Waffenentscheidung entzon für das eigene Land die Bewilligung der Strebite zur zwingenden und dafür der Entscheidung durch internationale Vermittlungs Folge hat. Die betreffende Stelle lautet: Im Frieden ist die oder Gerichtsstellen unterbreitet werden. Auch wir Deutschen , natürliche Stellung der Sozialdemokratie als Vertreterin der untersten die wir uns frant und frei zum Pazifismus bekennen, wollen Schicht des Volkes die der Opposition gegen jegliche Regierung mit unserem Kanzler unser Land für alle Zeit gegen jeden Anso lange, bis sie die Kraft gewonnen hat, selbst die Regierung zu griff schützen. Aber wir wollen mehr: wir wollen der ganzen übernehmen. Im Striege ist sie in die unangenehme Situation bet Kulturwelt den Jammer jedes neuen Krieges ersparen. Und Einen Antrag der sozialdemokratischen badischen Landtags- feßt, auf jeden Fall, sobald sie Partei für einen der friegführenden wir glauben dies, und damit zugleich den Schuß unseres Landes fraktion, die Sammlung für eine fünfte Kriegsanleihe in den Staaten nimmt, auf Seite einer Regierung zu treten. Ist diese nicht durch irgendwelche Machtanhäufung erreichen zu können. Volksschulen einzustellen, weil damit pädagogische und soziale Regierung die eigene, dann heißt es, ihr die Mittel zur Kriegführung Selbst die scheinbar größte Macht ist, wie die ganze Weltgeschichte Nachteile verbunden sind, hat jetzt die babische Regierung abge- zu bewilligen, derfelben Regierung, der man im Frieden jeden Mann lehrt, nur ein pretäres und vorübergehendes Schuhmittel gegen lehnt. Sie erklärte, bei der Auflegung der vierten Kriegsanleihe und jeden Groichen verweigert." Kriege. seien in den badischen Volksschulen allein 3875 500 M. gezeichnet Aus der Formulierung der beiden legten Säße geht einwandfrei Den Frieden sichert, wie Fels im Meere, nur der überein- worden. Angesichts dieses Erfolges müßten die sich etwa ergeben hervor, daß Kautsky in der Nichtbewilligung der Stredite ein Einstimmende Friedenswille der Nationen. Die alten Formen den Weißstände mit in Kauf genommen werden. Die Lehrer und treten für die Regierung der anderen Staaten erblickt. Diese der Souveränität ohne Grenzen haben versagt. Es gilt, die Leiter der Schulanstalten hätten den nötigen Taft obwalten zu Auffassung wird noch unterstrichen burch folgende Aeußerung neuen Formen einer überstaatlichen RechtsKautsths über das Verhalten der japanischen Sozialisten im ordnung zu finden und durch internationale Verträge zu verrussisch japanischen Krieg. Diese Stelle( f. S. 241 der antern." Neuen Zeit") babe ich ebenfalls benut, fie lautet: Die japanischen Sozialisten halten es für ihre Pflicht, gegen die Striegführung ihrer Regierung zu opponieren. Das, glaubten fie, gebiete ihnen bie prinzipielle Verwerfung des Krieges. Tatsächlich wirfte auch ihre Stellungnahme nur in dem Sinne einer solchen Verwer
Was Herr v. Gerlach, und mit ihm alle aufrechten Friedens. freunde aus dem bürgerlichen Lager, hier vertritt, ist im Grunde der alte Schiedsgerichtsgebanke, den die Sozialdemokratie seit Jahrzehnten in Theorie und Pragis vertreten hat. Darüber hinaus
zur Nachwahl im 11. sächsischen Reichstagswahlkreis. Zu der wegen des Ablebens des Abg. Giese notwendig gewordenen Neuwahl im Reichstagswahlkreis Ofch az- GrimmaWurzen nahm am 1. Oktober der Sozialdemokratische Verein für den 11. Kreis Stellung. Er beschloß nach eingehender Aussprache mit 18 gegen 2 Stimmen, in den Wahlkampf einzutreten. Als Reichstagskandidat der sozialdemokratischen Partei war bereits im Jahre 1914 der frühere Vertreter des Kreises, Buchhändler Richard Lipinski - Leipzig , nominiert worden. Der Konser - andere von mir erwähnte Zitat( siehe Seite 239 der Neuen vative Giese war 1912 in der Stichwahl mit 13 328 Stimmen gewählt worden gegen 12 840 Stimmen, die auf Lipinsti entfielen. Die Differenz betrug also nur 488 Stimmen. Der Kreis gehörte bereits 1903 der Sozialdemokratie.
Tassen.
Zur fünften Kriegsanleihe.
Der Hauptmann Müller der 3. Ersabbatterie des 2. Bayer. Feldartillerie- Regiments in Würzburg machte dieser Tage bei den Mannschaften der Batterie Propaganda für die Kriegsanleihe und versprach denen, die 10 000 W. zeichneten, 14 Tage Urlaub. Das Versprechen zog und bis zum 27. September waren bereits 63 000 Mark von der Batteric gezeichnet.
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