Die griechischen Wirren.
,, Berständigung" mit der Entente.
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Bern , 21. Oktober. ( W. T. B.) Corriere della Sera " meldet aus Athen : Die Lage hat sich unerwartet gebessert. Die griechischen Behörden und die Gesandten der Entente zeigen fich um eine Verständigung bemüht. Die griechische Regierung hat den Führern der Reservistenverbände befohlen, die öffentliche Ordnung nicht mehr zu stören. Außerdem streifen auf Anordnung der Regierung griechische Patrouillen durch die Stadt, um jegliche Stundgebung zu unterdrücken. Staliener und Franzosen teilen sich in die Bewachung des Piräus , wo nicht der geringste Zwischenfall eingetreten ist.
Weitere Konzeffion Griechenlands . Amsterdam , 21. Oktober. ( W. T. B.)„ Times" erfährt aus Athen , das Ergebnis der Audienz des britischen Ge sandten beim König sei, daß König und Regierung sich bereiterklärt hätten, die Hälfte der in Larissa befindlichen Truppen zurückzuziehen und weitere Maßregeln zu treffen, um die griechische Armee auf Friedensstärke herabzusehen. Nea Himera" behauptet aber, daß die endgültige Entscheidung von der Haltung abhänge, die die Parteien Theffalien gegenüber einnehmen würden. Man beabsichtige, dieses Land als eine Art neutrales Gebiet zwischen den Linien der alliierten und den griechischen Truppen zu be= trachten. Die ganze Provinz werde von Hungersnot bedroht, da die Ernte nach Bulgarien ausgeführt worden sei.
Admiral Fournet hat einen Offizier mit der Leitung der Kontrolle der griechischen Polizei beauftragt. Der Offizier ist mit ciner den griechischen Gesezen entsprechenden Vollmacht ausgestattet. Der Admiral hat dem Ministerpräsidenten mitgeteilt, daß die Marinesoldaten, solange feine Unruhen vorkommen, nicht mehr abends in den Straßen patrouillieren würden. Lembros hat dem Vorsitzenden des Reservistenbundes empfohlen, seinen ganzen Einfluß aufzubieten, um Kundgebungen vorzubeugen. Im Barlament sind zwei Kompagnien Marinesoldaten einquartiert. Die ententefeindlichen Blätter wurden gewarnt, keine Artikel mehr gegen die Alliierten zu veröffentlichen. Die griechische Renierung hat zugestimmt, auf der Bahn Piräus- Larissa fünfzig Waggons und zwei Lokomotiven den Alliierten zur Verfügung zu tellen.
Die Polizeigewalt in franzöfifchen Händen. London , 20. Oktober. ( W. 2. B.) Nach einer Meldung des .Daily Telegraph " aus Athen beröffentlicht Hestia" eine Verjigung des französischen Admirals, in der die Befugnisse des französischen Oberinspettors der griechischen Polizei und Gendarmerie aufgezählt werden. Alle Meldungen müssen durch ihn gehen. Kein Polizeibeamter oder Gendarm darf ohne seine Zustimmung entlassen oder versetzt werden; er aber darf sie entlassen oder versetzen. Die Vollmacht erstreckt sich auch über die Polizei, die mit der Sorge für die Sicherheit des Königs betraut ist. Mehrere französische Offiziere stehen dem Oberinspektor zur Seite. Er fann ihre Zahl ver= mehren oder einschränken. Er hat auch die Befugnis, seine Komvetenz über die ganze Polizei und Gendarmerie Griechenlands auszudehnen. Die französischen Truppen werden im Zappeionpark bleiben, um dem Oberinspektor behilflich zu sein.
Bern , 21. Oktober. ( W. T. B.)" Temps" erfährt aus Athen : Nach einer Drahtnachricht aus Janina haben italienische Truppen die Linie Pagania- Konispolis befest. Aus dem Panzerkreuzer Sydria" und dret griechischen Torpedobooten ist eine Schiffsdivision gebildet worden.
Der bulgarische Kriegsbericht.
Sofia , 20. Oftober.( W. Z. B.) Amtlicher Seeres bericht vom 20. Oftober.
Mazedonische Front. Auf beiden Seiten der Eisenbahn Monastir - Florina lebhaftes Geschützfeuer. Der erbitterte Kampf am Cerna- Bogen dauert an. Die Serben entfalteten besondere Hartnäckigkeit, um vorwärts zu kommen, wir wiesen jedoch alle Angriffe durch Feuer und an einigen Stellen durch Gegenangriff zurück. Feindliche Versuche, gegen das Dorf Tarnova und den Gipfel des Dobro Polje vorzurücken, sind gescheitert. Im Moglenica- Tal das gewöhnfiche Artilleriefeuer. Auf beiden Seiten des Wardar nichts Bemerkenswertes. Am Fuße der Belasica Planina zerstreuten wir durch Feuer eine feindliche Kompagnie, die sich bei der Eisenbahn nördlich von Deva Tepe verschanzte. An der Struma- Front Patrouillengefechte. Die feindliche Artillerie beschoß einige bewohnte Ortschaften vor der Stellung sowie die Stadt Seres. An der Küste des Aegäischen Meeres Ruhe. Rumänische Front. Gestern in der Dobrudscha nachhaltiges beiderseitiges Geschüßfeuer zwischen der Eisenbahn und dem Meere.
Bericht.
An der Kaukasusfront für uns günstig verlaufene Scharmützel, bei denen wir eine Anzahl von Gefangenen machten.
Von den anderen Fronten ist kein Ereignis von Bedeutung zu melden. Der Stellvertretende Oberbefehlshaber.
Die feindlichen Heeresberichte.
Der französische Tagesbericht.
Vom 20. Oftober nachmittags.( W. T. B.)
An der Sommefront teinerlei Infanterietätigkeit im Laufe der Nacht. Der Artilleriekampf dauert in der Gegend von Sailly- Saillisel und im Abschnit Belloy- Berny lebhaft an. In Rothringen wiesen die Franzosen einen Handstreich auf einen ihrer feinen Posten in der Gegend von Bezange leicht ab. An der übrigen Front war die Nacht ruhig.
Meldung des Großen Hauptquartiers.
Amtlich. Großhes Hauptquartier, 21. Dftober 1916.( W. Z. B.):
Weftlicher Kriegsschauplah. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Im Sommegebiet hält der starke Fenerkampf an. Zwischen Le Sars und Eaucourt L'Abbaye scheiterten englische Angriffe im Nahkampf, weiter östlich erstickte unser fräftiges Wirkungssener auf die feindlichen Sturmgräben Augriffsversuche.
Borstöße der Franzosen über die Straße Sailly- Rancourt bradjen vor unseren Hindernissen zusammen.
Unsere Kampfgeschwader schütten in zahlreichen Luftangriffen die Beobachtungsflieger. 12 Flugzeuge des Gegners wurden abgeschoffen, 4 liegen hinter unseren Linien.
Eine nächtliche Luftstreife auf Bahnhöfe und Munitionslager hinter der feindlichen Front hatte guten, an Explofionen und Bränden beobachteten Erfolg.
Heeresgruppe Kronprinz. Rege Artillerietätigkeit auf beiden Maasufern. Deftlicher Kriegsschauplatz.
Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.
Wieder bemühten sich in fruchtlosem, verlustreichem Ansturm russische Bataillone, uns die am Westufer des Stochod fürzlich genommenen Gräben zu entreißen;
und wiederum brachte an der Narajowka ein Angriff deutscher Truppen unter Führung des Generalmajors von Gallwitz russische Stellungen nordwestlich von Skomorody in unsere Hand. Vergebliche Gegenstöße brachten dem Feinde nenen Verlust: 5 Offiziere, 150 Mann, 7 Maschinengewehre konnten schon gestern aus der eroberten Stellung zurückgeführt werden.
Front des Generals ber Kavallerie Erzherzog Carl .
An der siebenbürgischen Grenze dauern bei Schneefall und Frost erfolgreiche Wald- und Gebirgskämpfe an. Der Rumäne hat dabei schwere Verluste. Balkan - Kriegsschauplah.
Front des Generalfeldmarschalls bon Mackenfen.
Die Kämpfe in der Dobrudscha haben sich zn unfereu Gunsten entwickelt.
Die verbündeten deutschen, bulgarischen und türkischen Truppen drangen an verschiedenen Punkten in die feindliche Hauptstellung in der Linie südlich von Nasova( an der Donau )-Agemlar- Tuzla ein und nahmen Tuzla , die Höhen nordöstlich von Topraisar, nördlich von Cocargea und nordwestlich von Mulciova nach heftigen Kämpfen.
Wir machten dabei etwa 3000 Ruffen, darunter einen Regimentskommandeur, auch einige hundert Rumänen zu Gefangenen und erbenteten 22 Maschinengewehre und einen Minenwerfer.
Deutsche Fluggeschwader beteiligten sich erfolgreich ans ben Lüften am Kampf.
Mazedonische Front. Die Lage ist unverändert.
Der Erste Generalquartiermeister.
Ludendorff.
Der österreichische Generalstabsberigt.
Wien , 21. Oktober 1916.( W. Z. B.) Amtlich wird verlautbart:
Deftlicher Kriegsschauplah.
In den ungarisch - rumänischen Grenzgebieten wird weiter gefämpft. Die Leistungen der in Schnee und Frost und im schwierigsten Gelände erfolgreich fechtenden Truppen find über alles Lob erhaben.
Nördlich der Karpathen bei den österreichisch - ungarischen Streitkräften nichts von Bedeutung.
Italienischer Kriegsschauplatz.
Unsere Stellungen am Pasubioabschnitt stehen andauernd unter heftigem Geschütz- und Minenfeuer aller Kaliber. Vor dem Roite- Rücken bereitgestellte feindliche Infanterie wird durch unsere Artillerie niederge halten. Bier italienische Angriffe gegen den Dftteil des Rückens wurden abgewiesen.
Eine im Brandtale gegen die Taistellung vorgehende feinds liche Kompagnie wurde aufgericben. Wir haben 2 Offiziere, 159 Mann gefangen genommen und 10 Minenwerfer und sonstiges Material erbeutet.
Südöstlicher Kriegsschauplak.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. b. oefer, Feldmarschalleutnant.
Die englische Meldung. Vom 20. Oftober bormittags.( W. Z. B.) Gestern abend wurden die Stuff- Schanze und die Schwaben Schanze vom Feinde heftig bombardiert. Betzte Nacht wurden auf feindliche Gräben in der Umgegend von 2003 zwei kleine Ueberfälle unternommen.
Vom 20. Oktober abends.
Orientarmee. An der Front von der Struma bis zum Der Feind griff heute morgen westlich der Schwaben - Schanze Wardar heftiger Artilleriekampf. Auf dem linken Cernaufer seßten an. Er wurde abgewiesen, bevor er unsere Stellungen erreichte, die Serben ihren Vormarsch nördlich von Brod fort; ste errangen und erlitt beträchtliche Verluste. einen glänzenden Erfolg über die Bulgaren , nahmen im Sturm die Hochfläche und das Dorf Veliyesolo und zwangen bedeutende Strumafront find zwei feindliche Patrouillen gefangen genommen Bericht aus Saloniti vom 20. Oktober. An der feindliche Streitkräfte zum Rückzuge. Die Verluste der Bulgaren und nördlich von Neohorim eine feindliche Stellung durch unser waren sehr schwer. Im Laufe dieser Operationen erbeuteten die Feuer beschädigt worden. An einigen Punkten der Dojranfront Serben 3 Geschütze, mehrere Maschinengewehre und machten etwa Artillerietätigkeit. 100 Mann zu Gefangenen.
Vom 20. Oktober abends.( W. T. B.)
Von der Sommefront nichts zu melden, außer dem gewöhnlichen Artilleriekampf, der in den Abschnitten von SaillySaillijel, Berny- en- Santerre und Ablaincourt besonders lebhaft war. Zeitweilig ausjegendes Geschüßfeuer auf der übrigen Front. Belgischer Bericht. Große Artillerietätigkeit auf der gangen belgischen Front, besonders im Abschnitt nördlich von Dir muiden und gegen Het Sas, wo wir ein erfolgreiches Berstörungsjeuer auf deutsche Verteidigungseinrichtungen ausführten.
Bericht aus Aegypten vom 20. Oftober. Eine unserer Patrouillen hat am 17. Oftober in der Oase Dakhla nach lebhaftem Kampf 45 Senussi gefangen genommen.
Der russische Kriegsbericht. Vom 20. Oktober. ( W. T. B.) West front: Nördlich von Kisielin erbitterter Kampf. Nördlich von Suropatniki( 9 Kilometer nordöstlich von Brzezany ) macht der Feind erbitterte, aber wirkungslose Angriffe. Nach Sperrfeuer richtete er mit starken Kräften einen ungestümen Angriff auf den
Abschnitt unserer Stellungen füdlich von Sviftelnifi. Der Kampf dauert an. Südlich von Dorna Watra ergriff der Feind die Offen sive und griff unsere Abteilungen an. Nördlich des Berges Lamuntelu vertrieben unsere die Offensive ergreifenden Truppen den Feind von einer Reihe von Höhen, erbeuteten vier Maschinengewehre und machten Gefangene.
Rautajus- und Persische Front: Unsere Aufklärungs abteilungen unternahmen einen glänzenden Erkundungsvorstoß auf Bidjar und in die Nähe des Engpasses Tambor. Sie vernichteten eine große Salztarawane und erbeuteten viele Pferde und Waffen. Dobrudschafront: Um 7 Uhr eröffnete der Feind ein startes Feuer und leitete die Offensive ein. Die feindlichen Angriffe wurden unter großen Verlusten zurückgeschlagen. Der Kampf dauert fort.
Schwarzes Meer: Ein Unterseeboot versenkte givei türkische Dampfer in der Gegend des Bosporus .
Meldung der italienischen Seeresleitung.
Vom 20. Oktober. ( W. T. B.) Jm Tale von Corei( Ledrotal) haben in der Nacht vom 18. auf den 19. feindliche Abteilungen unfere vorgeschobenen Linien nordöstlich von Lenzumo angegriffen; sie wurden sofort zurückgewiesen. Auf dem Pasubio hielt gestern der erbitterte und mörderische Kampf um den Bejiz des Gipfels an. Der Feind setzte, ohne Rücksicht auf die Opfer, vier heftige Angriffe mit dichten Massen von Kaiserjägern an, in die unser genaues Feuer jedesmal sehr große Lücken riß. Nach mehrfachem Wechseln blieb die starke Stellung großenteils in unserem efiß. Wir fügten dem Feinde riesige Verluste zu und machten 107 Gefangene, darunter 10 Offiziere. Auf der übrigen Front Artillerietätigkeit, die in der Gegend östlich von Görz und auf dem Karst lebhafter war. Feindliche Flugzeuge versuchten, die Brüde über den But in der Nähe von Tolmezzo mit Bomben zu, belegen, ohne daß Dies gelang.
Albanische Front: Auf den Bergen von Jsteria, östlich von Premeti bejeßte eine unserer Abteilungen Ljaskoviti auf dem Wege von Janina nach Korica. Cadorna.
Der rumänische Bericht.
Nord- und Nordwest front: Der Feind griff bei Goipasa ( Trotusta!) an und wurde zurüdgewiesen. Im Uzultal heftige Tätigkeit der Artillerie und Infanterie; die Feinde wurden zerstreut. Jm Oituztal ergriffen unsere Truppen die Offensive und warfen den Feind auf die Grenzen zurüd. Der Kampf dauert an. Auf der übrigen Front ist die Lage unverändert bis zum Passe von Bran, wo wir einen gegen unsere linke Flanfe gerichteten feindlichen Angriff zurüdschlugen. Wir machten 45 Gefangene und erbeuteten Kriegsgerät. Den Suru- Berg haben wir wieder genommen. Auf dem rechten Ufer des Alt schlugen wir fünf feindliche Angriffe in, der Gegend des Robu- Berges zurüd. Der Feind hatte dort schwere Verluste; wir fanden mehr als dreihundert Zote vor unseren Gräben. Wir erbeuteten zwei Maschinengewehre. Jm Jiultal und bei Orsova Artilleriefeuer.
Südfront: Entlang der Donau Artillerie- und Infanteriefeuer. In der Dobrudscha ergriff der Feind die Offensive auf der ganzen Front. Auf unserem rechten Flügel und in der Mitte wurde er zurückgeschlagen. Auf dem linken Flügel zogen wir uns etwas nach Norden zurück.
Dom U- Boot- Krieg.
Kopenhagen , 20. Ottober.( W. T. B.) Ein Telegramm aus Krageroe ( Norwegen ) besagt, daß der Dampfer„ Athen " der Echiffahrtsgesellschaft Ada, mit Erz von Narvik nach England unterwegs, versenkt worden ist. Der Dampfer, Ada" derfelben Gesell schaft war vor 14 Tagen versenkt worden.
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London , 20. Oktober. ( W. T. B.) Neuter. Der britische Dampfer Benylan"( 8875 Tonnen) ist berienft worden.
Die deutsche Note an Norwegen . Kristiania , 21. Oktober. ( W. T. B.) Die angekündigte deutsche Note ist gestern abend, wie„ Norske Intelligenssedler" meldet, im Ministerium des Aeußeren überreicht worden.
Kristiania , 20. Oftober.( 3. 2. B.) Meldung von Rigaus Bureau. Aftenposten" schreibt heute unter anderem: Wenn ein heutiges Berliner Telegramm meldet, der hiesige deutsche Gesandte habe Weisung erhalten, nachdrüdlich gegen die Handlungsweise der nor wegischen Regierung zu protestieren, so scheint dieser Brotest auf ein Mißverständnis zu beruhen. Dies schließt das Blatt aus der Aeußerung der Norddeutschen AIIgemeinen Zeitung", die die Nachricht von dem deut schen Protest bringt. Es beruhe nämlich vollständig auf einem Mißverständnis, sagt Aftenposten", wenn die„ Norddeutsche schreibe, daß Norwegen irgendeiner kriegführenden Macht gegenüber die Verpflichtung verneine, sein Verbot aufrechterhalten zu müssen. In der Antwort auf das Memorandum der Alliierten habe die norwegische Regierung ausgeführt, fie glaube sich nicht zum Erlaß eines Verbotes verpflichtet. Jest aber, da das Verbot durch fönigliche Verordnung vom 13. Of tober erlassen worden sei, werde es auch allen Kriegführenden gegenüber voll und ganz aufrechterhalten werden. Dies gehe mit aller wünschenswerten Deutlichkeit aus der Verordnung selbst hervor.
Kristiania , 21. Oktober. ( W. T. B.) Die hiesige Bresse fährt fort, sich eingehend mit den Aeußerungen der deutichen Preise zu der norwegischen Berfügung über die U- Boote zu beschäftigen, die ausführlich wiedergegeben und von maßgebenden Blättern bereits in einem viel ruhigeren und fachlicheren Ton besprochen und zu widerlegen bersucht werden. Dabei wird hervorgehoben, daß das Verbot durchaus nicht durch äußeren Drud, sondern ausschließlich durch die im ganzen Volfe allgemein herrschende start erregte Stimmung hervorgerufen sei, der die Negierung habe Rechnung tragen müssen. Man dürfe, so heißt es u. a., deutscherseits nicht übersehen, daß tatsächlich norwegische Lebensinteressen auf dem Spiele ständen und daß zahlreiche Verfenkungen norwegischer Schiffe unmittelbar vor der norwegischen Küste und teilweise sogar in Sichtweite stattgefunden hätten. Bor allem seien dabei auch norwegische Seeleute umgekommen. In einem Falle sei ein britischer Hilfskreuzer im Westfjord auf normegischem Geegebiet versenkt worden. Unter diesen Umständen ſei es nicht nur das Recht, sondern sogar die Pflicht der norwegischen Regierung als die eines neutralen Staates gewesen, bas nor wegische Seegebiet gegen etwaige feindliche Kriegshandlungen zu schüßen. Norwegen habe also im Grunde nichts anderes getan, als seinerzeit Schweden . Daß die norwegische Verfügung auch Bandelstauchboote umfaffe, finde seine natürliche Erklärung in der Schwierigkeit, diese von Kriegsunterseebooten zu unterscheiden. standen, nur in Oberwasserstellung in norwegischem Fahrwasser zu Außerdem habe bereits für alle Unterseeboote die Bestimmung befahren, ebenso wie jedes Handelsfahrzeug jest im Striege nur bei Tageslicht mit seiner Nationalflagge und Signalen einen befestigten norwegischen Hafen anlaufen dürfe. Wenn in der deutschen Presse behauptet werde, die im Eismeer berjenkten norwegischen Schiffe hätten Munition nach Archangelst schaffen wollen, so müsse dies auf das Bestimmteste als völlig zurüdgewiesen werden, da von diesen elf Schiffen fünf Heringe, bier Holz, zwei Salpeter und fein einziges Munition geladen hätte. Auch habe während des ganzen Krieges fein einziges norwegisches Handelsschiff jemals Munition oder anderes Kriegsgerät, also unbedingte Bannware im eigent lichen Sinne befördert. Der norwegische Reederverband habe ausdrücklich festgestellt, und dies sei der deutschen Regierung ebenfalls