Einzelbild herunterladen
 

200

Auch weite Kreise der ärmeren Bevölkerung seien auf diesen teuren Spiritus angewiesen.

Abg. Moltenbuhr( Soz.): Durch die Mitteilung des Regie­rungsvertreters, daß die Branntweinproduktion durch sehr hohe Preise gesteigert werden kann, wird zugegeben, daß die Vorbedin­gungen für eine hohe Produktion vorhanden sind. Einen höheren Ertrag liefert den Brennereien schon der hohe Preis für Futter­mittel. Wenn man den Wert der Schlempe nach dem Preise der Futtermittel bemißt, dann kommt schon ein beträchtlicher Gewinn heraus. Wir wollen den Wert der Kartoffeln für die Brennereien unter den Preis der Speisekartoffeln herabdrücken, um zu ber­hindern, daß die Speisekartoffeln in die Brennereien wandern und dafür der Ernährung solche Kartoffeln zugewiesen werden, die an­gefault und deshalb für menschliche Nahrung nicht mehr verwend­bar sind, die aber in den Brennereien noch ganz gut nutzbar gemacht

werden können.

Abg. Erzberger erklärt sich gegen den Antrag der Sozial­demokraten, da ihm die Fassung nicht zweckmäßig erscheint; jedoch betont auch er, daß nach Auffassung seiner Freunde ebenfalls der Preis zu hoch ist.

Ministerialdirektor Köhler bom preußischen Finanzministe­rium erklärte auf eine Anfrage, daß die Fabriken zur Verarbeitung von Sulfitlauge auf Spiritus möglichst gefördert werden. Daß noch nicht mehr erreicht sei, sei einzig und allein auf technische Schwierigkeiten zurückzuführen.

Abg. Dr. Böhme( natl.) schließt sich den Ausführungen Erz­bergers in bezug auf den sozialdemokratischen Antrag an.

Abg. Wurm( Soz. Arbg.): Es ist nicht richtig, daß der Spiri­tuspreis den Verhältnissen der am wenigsten leistungsfähigen Be­triebe unter allen Umständen angepaßt werden müsse. Die Men­gen Spiritus, die von diesen leistungsunfähigen Betrieben geliefert werden, können sehr leicht durch die leistungsfähigen Betriebe bei­gebracht werden, wenn sie das ganze Jahr hindurch beschäftigt wären. Ebenso müsse er den Ausführungen des Herrn Ministerial­direktors widersprechen. Die Fabriken zur Verarbeitung von Sul­fitlauge fänden großen Widerstand bei den Brennereibesißern, und biese hätten einen nur zu großen Einfluß auch auf die preußische Verwaltung.

dessen unter dem Pseudonym Ruedorffer erschienenes Werk über die deutsche Weltpolitik auch weiteren Kreisen bekannt geworden ist, im Frühjahr 1914 geschrieben hatte:

" Die Kriege werden zwar nicht mehr gefochten, aber tal­tuliert; und das Ergebnis der Kalkulationen entscheidet heute wie früher das Ergebnis der Schlachten über die Vorteile, die der eine erringt; über die Beeinträchtigung, die der andere auf sich nehmen muß.... Die Rüstungen nun haben den Zwed, die Kalkulation des Krieges, das heißt, diesen bei den Verhandlungen so wichtigen Fattor, zu eigenen Gunsten und zu­ungunsten des Gegners zu verschieben."

Diese Theorie des Geh. Legationsrats Riezler bezeichnet Prof. Junge charakteristisch für die Auffassungen, die auf unsere derzeitige Reichsleitung einen großen Einfluß ge­wonnen haben. Riezler selbst sei ein wichtiger und vertrauter Mitarbeiter des Reichskanzlers.

"

flagen gegen den Grafen Czernin, den österreichisch - ungari schen Gesandten in Bukarest , der sich wie andere dortige Ver­treter habe täuschen lassen. Das Wiener Rotbuch über die Vorgeschichte des rumänischen Krieges bedeutet jedoch für den Grafen Czernin einen vollständigen Freispruch von jeglichem Vorwurf. Seine Berichte haben sich durch­weg als durchaus zutreffend erwiesen; er hat sogar den Aus­bruch des Krieges mit Rumänien fast auf Tag und Stunde richtig vorausgesehen. Das Auswärtige Amt in Wien ist aso von seinem Vertreter in Bukarest auf das beste unterrichtet und auf den rumänischen Krieg vorbereitet worden. Offen indes bleibt noch die Frage, ob durch das Rotbuch ebenso wie Graf Czernin auch die Wiener Zentralstelle als vollständig entlastet anzusehen sei.

Das Blatt zitiert dann weiter einen Wiener Artikel der Frankfurter Zeitung ", der feststellen zu können glaubt, daß man in Berlin sehr empfindlich gegen jedes aufrichtige Wort über die Bukarester Dieser hat sich zum Stellvertreter einen Berufsbantier ge- m a cht haber gewesen sei. An Warnungen habe es wohr­wählt und auch sein zweiter Stellvertreter entstammt einer sa haftig nicht gefehlt, wie beispielsweise aus den Berichten des milie aus dem Erwerbsleben. Auch die sonst durch ihre Stellun­gen: wie Delbrüd, Lewald und andere einflußreichen langjährigen deutschen Gesandten in Bukarest , v. Kiderlen­gen: wie Delbrüd, Lewald und andere einflußreichen Wächter, hervorgehe, der gesagt habe: Mit solchem Gelichter Männer, wie Rathenau , Ballin, Goto berger und andere, entstammen alle dem Geschäfts- und Erwerbsleben. find wir verbündet." Die D. V. C." schließt ihren Artikel Kaum einer gehört nach Abstammung und Familientradition den mit den Worten: Kreisen an, die in 200jähriger Arbeit den preußischen Staat ge­baut haben. Der Reichskanzler selbst entstammt päterlicher- wie mütterlicherseits Familien, die durch mehrere Geschlechtsfolgen das Großbankiergewerbe in Frankfurt am Mein and Baris be­trieben haben."

Nach diesen recht durchsichtigen Andeutungen wandte sich Professor Junge mit leidenschaftlichen Anklagen gegen den Reichskanzler, die mit den Worten schlossen:

" Diesen Kampf können wir aber nicht gewinnen, wenn wir von Männern geführt werden, die im Herzen schon besiegt sind; die heimlich dem Baal Mammon der Feinde opfern und ihn mehr fürchten als unsern Gott."

An diese bewegliche Klage des alldeutschen Profeffors, Abg. Rreth wendet sich gegen die Ausführungen des Abg. der die Kalkulationen" und den Börsengeist" in der deutschen Wurm und verlangt, daß unter allen Umständen Rücksicht ge- Politik verabscheut, werden wir erinnert durch den Jubel­nommen werde auch auf die Lage der kleinen Brennereien. Die artikel, den der Chefredakteur der Berliner Meuesten Sozialdemokraten fönne er sehr gut begreifen: wenn die kleinen Nachrichten", Otto Eichler, aus Anlaß der Verabschiedung Eristenzen zugrunde gingen, dann würde das nur auf dem Wege Hammanns veröffentlicht. Einen Lichtblick in ernster Zeit zu den Zielen der Sozialdemokratie liegen. Die Regierungen aber nennt er diese Nachricht und freudig ruft er aus: Endlich und die bürgerlichen Parteien sollten sich durch die Forderungen endlich!" der Sozialdemokraten nicht irre machen lassen. Man höre in den Reichsämtern nur zu oft für ein unzweckmäßiges Eingreifen die Entschuldigung, daß die Sozialdemokraten so sehr darauf gedrängt

hätten.

Präsident v. Batocti trat diesen Ausführungen sehr ent­schieden entgegen. Wenn ein Beamter eine derartige Aeußerung getan habe, so möge der Abg. Kreth doch den Namen nennen. Er fönne das nicht glauben, daß irgendein Beamter sich derartig aus spreche. Gine solche Antwort wäre ungeschickt und unberechtigt. Die Reichsleitung prüfe gewissenhaft alle Vorschläge, die gemacht würden, gleichgültig, von welcher Seite sie tamen, und sie nehme nur die Stellung einzig und allein nach der Rücksicht auf die Ge­samtheit. In dieser schweren Zeit müsse in erster Linie entscheidend sein die Notwendigkeit, das Vaterland gegen die drohenden Ge­fahren zu verteidigen. Kein Stand und kein Gewerbe hätten ein Recht, eine Ausnahme zu ihren Gunsten und zum Schaden des Vaterlandes zu verlangen. Deshalb könnte man auch nicht be­sondere Rücksicht auf das Brennereigewerbe nehmen.

Abg. Herold ersuchte die Sozialdemokraten, ihren Antrag zurückzuziehen. Würde der Antrag abgelehnt, so würde dies nur zu Mißdeutungen Anlaß geben, da doch fast alle Redner sich im Sinne des sachlichen Inhalts des Antrags ausgesprochen und den jezigen Spirituspreis als viel zu hoch befämpft hätten. Die Sozialdemo­traten sollten sich mit dieser Tatsache begnügen.

-

"

-

"

Die Zeit eignet sich jetzt nicht, die hier aufgeworfene Frage des Näheren zu erörtern und den Aufschluß zu erstreben, ob etwa der Ausruf begründet sei: Was nüßen die besten Gesandtschaftsberichte, wenn sie dort, wo sie Berücksichtigung zu beanspruchen haben, be­harrlich in den Wind geschlagen werden! Vielleicht erlangen erst unsere Enkel hierüber Aufklärung, falls ihnen ein­mal die gesamten Akten des Auswärtigen Amtes zugänglich sein sollten. Aber dann freilich wäre es zu spät, Schuldige zur Ver­antwortung zu ziehen."

Das ist zweifellos richtig, und zwar nicht bloß in dem Spezialfall Rumänien , den die rechtsstehende Presse aus be­sonderen Gründen für ihren Feldzug gegen die Reichsregie­rung ausschlachtet.

Das tägliche Brot.

Neue Höchstpreise für Käse.

Aus Groß- Berlin.

nur drei:

Schlechte Aussichten für Gartenstädte.

Jm Reichsanzeiger" wird die neue Bundesratsverordnung über Weshalb diese Freude des alldeutsch - konservativen Räie vom 20. Oftober veröffentlicht. Während in der Verordnung Organs? Herr Eichler läßt uns darüber nicht im Zweifel. vom Januar nur zwei Preise unterschieden wurden, ein Herſteller Kleinlich und schwächlich sei der Pressedienst unseres Aus- preis und ein Ladenpreis, werden jest drei Stufen unterschieden: wärtigen Dienstes seit 20 Jahren geblieben. der Herstellerpreis, der Großhandelspreis, beide für einen Zentner, Herr Eichler hält es für notwendig, der Mivelt zur und der Kleinverkaufspreis für ein Pfund. Für Hartkäse unter­Kenntnis zu bringen, daß er genau vor acht Jahren weniger scheidet die alte Verordnung fünf Sorten, die neue einen Monat dem damaligen Chef der Nachrichtenabteilung Rundkäse nach Schweizer Art, fogen. Emmenthaler mit einem Fett­in der Wilhelmstraße gesagt habe: Der Augenblid ist da. gebalt von weniger als 30 Bros., aber wenigstens 25 Broz. der Trocken­Fordern Sie 20 Millionen Mark vom Reichstag für maffe, Tilfiter, Elbinger, Bilstermarschkäse, Käse nach Holländer ein deutsches Weltkabelbureau, das in allen( Gouda , Edamer) Art und anderer Hartläse mit weniger als 25 Broz. ändern und Kontinenten selbständig Nachrichten sammeln Fettgehalt, und solchen mit wenigstens 10 Proz. der Trodenmasse. und im deutschen Sinne wirken kann!" Leider wurde dieser Die Zahl der Sorten von Weichtäie ist um eine auf fechs vermehrt Rat nicht erhört. In der Nachrichtenabteilung des Auswärti- worden. Es gibt jezt auch Weichkäse mit einem Fettgehalt von gen Amtes wurde grundsäßlich flau gemacht", zur Ruhe ge- weniger als 10 Proz. An Quark und Quarktäie unterscheidet man mahnt und zur Duldsamkeit gegenüber dem Auslande er- wie früher vier Arten, die aber etwas anders unterschieden werden, zogen. Ausgerodet wurden alle Ansäße natrlichen gepreßter Quart, Speisequart, frischer, leicht angereifter Quartläse, politischen und nationalen Selbstgefühls." Das Ausland wie Harzer, Mainzer , Spiz, Stangen, Faust- und ähnlicher Käſe. trieb wahrlich eine chauvinistische Interessenpolitik, eine viel auf Grund der Berordnung hat der Reichstanzler gleichzeitig neue Sie betragen im Sleinverkauf für fach offene demütigende Politik gegen das Deutsche Reichsöchftpreise festgesetzt. und trotzdem durfte bei uns nichts aufflammen. Er- Sartläse 1 M. bis 1,50 M., für Weichkäse 75 Pf. bis 1,30 m., für hoben sich aber in Deutschland vereinzelte Stimmen des Duart und Quartläse 60 Pf. bis 1,05 m. Der stellvertretende Borsigende Abg. Dr. Sübelum( Soz.) 3ornes", fo stimmte man im Umkreis unserer Nachrichten­wies darauf hin, daß der Präsident des Kriegsernährungsamts abteilung in das Geschrei über die Amdeutschen" ein. Erst ausdrücklich und wiederholt erklärt habe, es sollte der Preis her in den Marokkonöten der Jahre 1905, 1909 und 1911 fingen untergesetzt werden, soweit dies unter Berücksichtigung der Wünsche das Bentrum und die fortschrittliche Volkspartei an zu er­der Heeresverwaltung irgend möglich jei. Darauf 30g Abg. fennen, um was es sich in Sachen auswärtiger Politik eigent­Ebert( Soz.) den sozialdemokratischen Antrag zurüd. Damit war lich handele, und daß auswärtige Polititeinträg. die Beratung über den Spirituspreis erledigt. Der Ausschuß verständigte sich nun darüber, daß über die lich sein müsse. Im Kriege begab man sich dann zunächst Die deutsche Gartenstadt- Gesellschaft hielt in Berlin ihre Ernährungsfragen ein schriftlicher Bericht er- auf den Weg der Hoffnung, des Abwartens und des Schvei- diesjährige Hauptversammlung ab. Sie umfaßt rund 1500 Mit­stattet werden soll. gens. Wie dann auf unermeßlich schuldhafte Weise im Ber- glieder, darunter 45 Gemeinden. Im Laufe des Berichts­Die Verhandlungen des Ausschusses sollen bis zum Zusammen- laufe des Weltkrieges, bis zum heutigen Tage, aus der aus- jahres ist die Gartenstadt Hellerau aus den durch den Krieg tritt der Vollversammlung des Reichstages am tommenden wärtigen Politik ein Pfahlbürger- Raufen um Interesen- entstandenen Schwierigkeiten in gesicherte Verhältnisse über­Donnerstag von 9-2 Uhr ununterbrochen dauern, damit die streit der inneren Politik gemacht wurde, fühlen wir mit geführt worden. Die bekannte Genossenschafts- Gartenvorstadt Regierungsvertreter und auch die Abgeordneten etwas mehr Beit Born und Schauder ja jeden Tag von neuem. Erst in letter Faltenberg bei Grünau ist in geordneter Lage, hat sogar für ihre weiteren Arbeiten erhalten. In der Vollversammlung des Reichstages sollen bis zum Dienstag nächster Woche alle Arbeiten Beit scheinen wieder leise Anfäße zum Besseren fich trotz des Krieges einen großen Bauabschnitt vollenden fönnen. Mit Ernährungsschwierigkeiten während des beendigt werden bis auf die Ernährungsfragen. An dem darauf zu melden.". Aus dieser Besserung" heraus begrüßt num Herr Krieges hatten die deutschen Gartenstädte mehr als andere folgenden Mittwoch der nächsten Woche findet des Feiertags wegen teine Sigung statt. Die Erörterung der Ernährungsfragen be- Eichler den Wechsel in der Nachrichtenabteilung des Ans- Gemeinwesen zu kämpfen. Die Aussichten der deutschen ginnt daher in der Bollversammlung des Reichstags am Donners- wärtigen Amtes. Unserer auswärtigen Politik aber," fo Gartenstadtbewegung für die Zeit nach dem Kriege wurden tag nächster Woche, und es wird erwartet, daß sie am Sonnabend, schließt er, wünschen wir, daß sie wenigstens in Zukunft allgemein als wenig günstig bezeichnet. Die Beschaffung von den 4. November, beendet sein kann. irgend einmal wieder erscheine, wie sie von Rechts wegen vor Baugeldern werde schwieriger als je werden, umfangreiche Hierauf wurde in der Erörterung der Ernährung der eigenen Nation erscheinen jo II: nämlich wie ein gat Baupläne seien voraussichtlich auf Jahre hinaus zurück­fragen fortgefahren. Mehrere Redner gingen noch auf eine rentierendes, kaufmännisches Geschäft." zustellen, wenn man nicht bedenklich teuer bauen wolle. Reihe von Einzelfragen ein, wobei ganz besonders die Frage be­Soweit Herr Eichler in den Berliner Neuesten Nach- Das sei um so mehr zu bedauern, als das Interesse des sprochen wurde, ob der Viehbestand mit Rücksicht auf die vorhandene nichten". Wir denken mit Entseßen daran, was mun Herr deutschen Boltes für Gartenstädte ständig gewachsen Futtermenge verringert werden soll. Abg. Wurm wies u. a. Vor übertriebenen Hoffnungen, daß δας neue darauf hin, daß für die Beschaffung von Winterkartoffeln für Professor Junge in den Andeutschen Blättern" über den auf Berlin nicht genug Eisenbahnwagen zur Verfügung stehen. An ein- die Abwege der Kalkulation" und des Börsengeistes" ge Renten- Rapitalabfindungsgesetz sich auch für die zelnen Orten im Osten seien von den Bauern Kartoffeln an die ratenen Chefredakteur des Berliner alldeutschen Organs sagen nossenschaftliche Baubewegung besonders fruchtbringend er­Bahn gebracht worden, konnten aber nicht befördert werden. Auf wird. weisen könne, wurde gewarnt. Alle nach dieser Richtung dem Güterbahnhof Wilmersdorf- Friedenau bleiben die ankommen­Hin abgehaltenen halbamtlichen Vorbesprechungen sind, wie den Güter, darunter in besonders großer Menge Obstsendungen Generalsekretär Otto Grünau andeutete, zu dem gleichen bom Lande an Private in Berlin , liegen und verderben, weil die Fuhrwerke zur Abfuhr nicht zur Verfügung stehen. Ergebnis gelangt. Das Reich werde voraussichtlich Striegs­beschädigte nur in ganz sicheren Fällen und dann in Reichs­Gartenstädten wie Staaten bei Spandau ansiedeln wollen. Der Berliner Magistratsrat Bölbling als Vorsitzender der Bereinigung für Kriegsbeschädigten- Ansiedelung erklärte, nach neuesten Feststellungen sei das Kapitalabfindungsgesetz auf Gartenstadtinfassen, die keinen Eigenbesitz haben, überhaupt nicht anwendbar, auch wenn die Wohnung unfündbar ist. Es müsse aber möglich gemacht werden, Kriegsbeschädigte auch ohne Rapitalabfindung anzusiedeln. Ein sehr wunder Punkt sei es moch, daß die meisten Striegsbeschädigten durch Ansiedelung in Die Kreuzzeitung " zitiert aus der Deutschen Gartenstädten und ähnlichen Baugemeinwesen Landwirte Boltswirtschaftlichen Corresponden 3" einen erben wollen, was sich mit dem Charakter der Gartenstadt Hierauf wurden alle Anträge der Regierung zur Erwägung Artikel, der die Ueberschrift trägt: Werden Gesandt- gewöhnlich nicht vereinbaren lasse. Größere Versuche dieser überwiesen. Das Kriegsernährungsamt hat in einer besonderen Drudschrift diejenigen Anträge, die bei der vorigen Tagung beschaftsberichte immer beachtet?" In diesem Ar- Art dürften nicht gelingen. Herr Wölbling empfahl deshalb Reichstags der Regierung überwiesen wurden, genau beantwortet tifel wird darauf hingewiesen, daß unsere Botschaften und die Gründung von städtischen Wirtschaftsheimstätten auch für und zu jedem Antrag bargelegt, welche Stellung es einnimmt. Gesandten im Auslande fich gegen den Vorwurf der Unzu- Beschädigte, also Zusammenlegen von Wohnung und Berufs­Der Ausschuß erwartet, daß auch die jetzt der Regierung über- länglichkeit der diplomatischen Vertretung Deutschlands schon feto ohne ausschließlich landwirtschaftlichen Charakter. Das wiesenen Anträge in derselben Weise behandelt und möglichst be- deshalb vor der breiten Oeffentlichkeit nicht rechtfertigen Gesamtergebnis der Tagung war, daß die deutsche Garten­rücksichtigt werden. fönnen, weil sie sich auf ihre aeheimgehaltenen Berichte nicht stadtbewegung durch den Krieg in keiner Weise gefährdet, Fortsetzung der Erörterung der Ernährungsfragen berufen und fordern können, daß nachgeprüft werden soll, aber erklärlich geschwächt ist und zunächst nur mit einem ,, ob und inwieweit diese von der allein maßgebenden verlangsamen Fortschritt zu rechnen hat. antwortlichen Zentralstelle befolgt oder geflissentlich miß­achtet worden find".

Präsident v. Batocti ging auf die vorgebrachten Einzel­fragen ein. Der Mißstand beim Transport der Winterkartoffeln nach Berlin erkläre sich daraus, daß in einzelnen abgelegeneren Bezirken unbedingt und mit aller Schnelligkeit der Tagesbedarf an Kartoffeln gebedt werden muß. Da Berlin mit seinem Tages­bedarf versehen wird und es sich hier um weitere, für den Winter berechnete Mengen handelt, so war es notwendig, hier die Wagen borübergehend wegzunehmen und sie den notleidenden Bezirken zur Verfügung zu stellen. Jedoch sei auch dieser Mißstand in aller­nächster Zeit beseitigt. In bezug auf die Beschwerden über un gleiche Zumeffung von Fleisch und Fettmengen versicherte v. Ba tocki, daß es sich nur um Uebergangsmengen handele. In der nächsten Zeit werde es sicher besser werden.

am Dienstag.

Politische Uebersicht.

Alldeutsche Klagelieder.

In der Nummer der Alldeutschen Blätter" vom 14. Of. tober führte Professor Dr. Erich Junge bewegliche Klage über den Börsengeist und die mammonistischen Auffassungen, die die Leitung der deutschen Politik bestimmten. Entrüstet zitierte er den Sat, den der Geheime Legationsrat Riezler,

"

Kurze Anfrage im Reichstage.

Z.

Der nationalliberale Abg. Dr. Schiffer hat im Reichs tage folgende kurze Anfrage eingebracht:

" Zeitungsnachrichten zufolge ist in Spanien wegen der Ber sentung von Frachtschiffen durch deutsche Unterfeeboote eine gewiffe Erregung entstanden, obgleich diese Maßnahme fich durchaus im Rahmen der völkerrechtlichen Bestimmung hält. Ist der Herr Reichskanzler in der Lage, darüber Mitteilung zu machen, ob wegen dieser Vorgänge die Kgl. spanische Regierung vorstellig ge­worden ist, und wenn das der Fall gewesen ist, welche Antwort ihr gegeben wurde?"

Diplomatie und auswärtige Politik.

"

ift.

ge­

Proteft gegen die Machenschaften im Zweckverband. Gestern war eine Sigung des Verbandsausschusses einberufen worden, weil eine Anzahl von Mitgliedern sich mit dem bisher ein­

Ein beachtenswerter Fall liegt vor, der zur Vorsicht im Urteil über gesandtschaftliche Tätigkeit mahnt. Im ungari schen Reichstage war die Diplomatie Desterreich- Ungarns lebhaft beschuldigt worden, daß sie über die kritische Lage in Ru- laßenbahn nicht abzufinden vermochte. Nachdem die Verhand lebhaft beschuldigt worden, daß fie über die kritische Lage in Ru- blagenen Berfahren in der Angelegenheit der Großen Berliner mänien nicht unterrichtet gewesen, von der rumänischen Kriegs­

erklärung überrascht worden sei und daher für den Einfall der lungen des Ausschusses beendet sind, veröffentlichen diese Mitglieder Rumänen in Siebenbürgen völlig ungenügende Vorbereitungen in Bemeinschaft mit anderen Mitgliedern des Verbandsausschusses getroffen worden seien. Im besonderen richteten sich die An- lung der Verbandsversammlung nunmehr folgende