Einzelbild herunterladen
 

Sätte gesagt, die 3ensur sei in der Hauptsache eine Bersonenfrage. I worden sind, weiß ich nicht. Er hat vielleicht die Freundlichkeit, Abg. Dittmann( Eoz. Arbg.): Ich habe nichts zurüdzunehmen. Das ist durchaus falsch. Geck hat in schärfster Weise sich diese Sache nicht im Plenum zur Sprache zu bringen. Wenn er Eine ganze Reihe von Kollegen anderer Parteien haben mir be­grundsäblich gegen den Belagerungszustand gewandt. Er sagte den Zweck verfolgt, daß Fehler, die vorgekommen sind, abgestellt stätigt, daß die von mir gestern gegebene Erklä nach dem Stenogramm: Wir müssen diesen Zuständen gründlich an werden, so bitte ich ihn, uns substantiierte Angaben zu machen, rung genau den Tatsachen entspricht. Auch der Abg. bie Wurzel gehen und die volle Freiheit der Meinungsäußerung denen sofort nachgegangen wird. Das bestätigt, daß das Vor- Heine hat mir das bestätigt, der bei den ganzen Verhandlungen zu­in Versammlungen und in der Presse wieder herstellen. Werft bringen dieses unangenehinen Falles im Plenum hätte vermieden gegen war. Heine war es, der nach mir auf den Fall in der Kom­das Scheusal des Belagerungsgesetzes in die Wolfsschlucht, je früher, werden können. mission eingegangen ist. Herr Lewald hatte behauptet, die Mädchen desto besser für das Vaterland." Nebenbei hat er in einem andern Abg. Haase( Soz. Arbg.): hätten Zettel verbreitet, die zum Munitionsstreit aufforderten. Zusammenhange gesagt, daß der Vollzug, die Ausführung der Zen­fur eine Personenfrage sei. Der Abg. Ebert hat versucht, das Abkommen, das er mit dem Danach muß doch also die Regierung den Fall kennen.( Sehr gut! Muker dem Stampf gegen die Zensur im Reichstag hat die die ich im September 1914 dem Oberkommando abgegeben habe. Bettels verlesen.( Pört! hört! bei der Soz. Arbg.) Es macht wirk­Oberkommando getroffen hat, zu decken mit meinen Erklärungen, bei der Soz. Arbg.) Darauf hat dann Heine den Wortlaut des Barteileitung bei jedem llebergriff der Zensur gegen die Partei- Ebert weiß, daß ich damals nicht für nreine Perſon uns nicht als lich den Eindruck, als wenn der Staatssekretär diesen einen& all, preſſe ſofort bei der Reichsleitung Verwahrung ein- Abgeordneter mit dem Oberkommando verhandelt habe, sondern der nur die rein menschliche Seite der Schutzhaft betrifft, heraus­gelegt und Abhilfe verlangt. So sind wir auch bei dem lesten als Vorſizender der Partei in Ausführung von Beſchlüſſen der maß- gesucht hat, um die Aufmerksamkeit abzulenten von der ungeheuren Berbot been Dried Bta" verfahren, genau wie früher. Was gebenden Körperschaft der Partei; nicht mit freudigem Herzen, aber wichtigen politiſchen Seite der Sache.( Sehr wahr! bei der Soz. britisch zu dieſem letzten Verbot zu sagen ist, hat Geck ebenfalls in Erfüllung meiner Pflicht. Ebert weiß auch, daß auf mein Be- Arbg.) Dazu möchte ich nicht beitragen, daher will ich nicht noch gestern ausgeführt. Ich kann mich ihm nur anschließen und unter- treiben damals das Oberkommando zugestanden hat, daß die Ten- näher auf die Sache eingehen. streiche alles, was er nach der Richtung hin gesagt hat. Wir von der denz des Vorwärts" nicht geändert werden solle.( Hört! hört! bei Bartleitung mußten mit dem ausgesprochenen Verbot als Tat- der Sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft.) Das durfte er nicht zustand und zur Zenjur werden an die Schuzhaftkom­fache rechnen. Das Oberkommando stellte sich auf den Standpunkt, verschweigen. Damals wie jekt wurde vom Oberkommando nur das. Verbot nur dann aufzuheben, wenn es Garantien für die verlangt, daß Juhalt und Form des Vorwärts" der Zensurvor­Der Antrag des Zentrums auf Schaffung einer Zentral­Sinhaltung früher gestellter Bedingungen erhalte. Wie steht es schrift entsprechen. Um gar keine Weißdeutung in Zukunft auf- ſtelle zur Entgegennahme von Zensurbeschwerden und zur Schaffung arit diesen früher gestellten Bedingungen? Als der Vortvärts" kommen zu lassen, habe ich damals in dem Schreiben, welches ich einer möglichst einheitlichen Zensurhandhabung wird zugleich auch Bu zeiten Male im September 1914 verboten war, ist nach der im Auftrage der Körperschaften, die diesen Beschluß faßten, dem zur zweiten und dritten Lesung gestellt. Aufhebung dieses Verbotes, und zwar am 1. Oktober 1914, eine Oberkommando übergab, als ich die Bedingungen annahm, noch Abg. Graf Westarp( fons.): An der Durchberatung dieses An­Verfügung des Oberkommandos erſchienen, worin es heißt:" Auf ausdrüdlich hinzugefügt, daß also der Vorwärts" auch, in 3u- trags in einer Kommission würden wir uns gern beteiligen, denn die von mir gestellte Bedingung, daß in Zukunft in Rücksicht auf die kunft von den Grundsägen seiner Redakteure aus zu redigieren sei. pathisch. Es ist uns aber nicht möglich, sofort in zweiter und dritter der Gedanke der Zentralisierung der Zenjur ist uns durchaus sym niit Kriegsausbruch hervorgetretene Einmütigkeit des deutschen Das durfte Ebert nicht verschweigen. So hat er den Anschein er­Viftes Das Thema klasienhaß und Klassentampfim wedt, als ob ich dem Oberkommando dasselbe zugestanden hätte, Lesung für den Antrag zu stimmen, denn sein Ziel kann nur er­forwärts" nicht mehr berührt werden dürfe, hat Herr was er über die Forderungen des Oberkommandos hinausgehend reicht werden durch einen Kommandoatt des Kaisers, und es ist uns Hauſe Surd, Schreiben om heutigen Tage erklärt, daß die Redaktion ihn noch freiwillig angeboten hat.( Abg. Ledebour: Sehr richtig!) nicht klar, ob durch einen Beschluß des Reichstags im Sinne des Entschluß bekundet hat, für die Dauer des Kriegszustandes die Zei- über zwei Jahre lang in seinem alten Geiste geleitet worden. Jetzt " Borwärts" im Einverständnis mit den Aufsichtsinstanzen den Nach Abschluß meiner Verhandlungen damals ist der Vorwärts" Bentrumsantrages nicht die Kommandogewalt eingeschränkt werden tung unter jener von mir geforderten Bedingung zu redigieren und dagegen ist die die zur Durchführung derselben notwendigen Maßnahmen inner­halb der Redaktion zu treffen. Meinungsfreiheit der Redakteure gebrochen,

-

Die Anträe und Geseßentwürfe zum Belagerungs­mission verwiesen.

würde.

Abg. Gröber( 8.): Die Kommandogewalt ist weder durch die Verfassung noch durch den Belagerungszustand gejeßlich begründet. Sie spielt die verhängnisvolle Rolle, immer dann hier aufzutauchen, wenn andere Gründe fehlen. Von der Kommandogewalt kann nur die Rede sein dem Militär und den Soldaten gegenüber. Hier eber handelt es sich um Rechtsfragen, und es ist wichtig, Rechtsfragen gesetzlich zu regeln. Die gesetzliche Regelung hat auch den Vorteil, daß sie verhindert, daß nicht durch eine Kabinettsorder die Ange­legenheit in dem einen Jahre in diesem Sinne, im andern Jahre im andern Sinne entschieden wird.( Zustimmung im Zentrum und links.)

Abg. Graf Westarp( fons.): Herr Gröber meint, mit der Kom­mandogewalt komme man immer mangels anderer Gründe. Das tann uns nicht treffen, denn sachlich sind wir mit dem Antrag cin­verstanden.

Abg. Dove( Bp.): Paragraph 68 der Reichsverfassung sieht die gesetzliche Regelung der Materie vor. Also ist auch die Organisation der gesetzlichen Regelung Sache des Reichstages und Bundesrats und nicht Sache der Kommandogewalt.

Der Antrag des Zentrums wird in zweiter und dritter Lesung gegen die Stimmen der Rechten angenommen. Das Haus vertagt sich. Nächste Sizung: Donnerstag, 3 Uhr. ( Gefangenenbehandlung, Ernährungsfragen.) Schluß: 9 Uhr.

Aus Groß- Berlin.

Lebensmittelfragen.

Diesen Bedingungen hat Haase sich unterworfen, nach- jetzt ist die Diktatur über den Vorvärts" eingerichtet. Daß der em die Redaktion und die Berliner Parteiinstanzen sich damit ab- Charakter des Borwärts" jekt verändert ist, hat Refunden hatten. Schon damals hat das Oberkommando für die die ganze bürgerliche Presse anerkannt. Also mein Auftreten da­Ginhaltung der Bedingungen Garantien verlangt, und dieser Forde- mals war grundverschieden von der Haltung, die der Abg. Ebert rung hat Haase durch schriftliche Erklärung vom 30. September 1914 und seine engeren Freunde eingenommen haben. An ihren Früchten insofern Rechnung getragen, daß er erklärte, künftig werde ein Re- sollt ihr sie erkennen!( Heiterfeit rechts.) Damals derselbe Vor­Dakteur des Borwärts" und ein Mitglied des Parteivorstandes wärts", jetzt ein anderer Vorwärts". Dann hat Ebert gesagt, Die Befugnis haben, selbständig über Inhalt und Form der im Müller könne sich doch nicht von der Redaktion verbauen und ver­Vorwärts" erscheinenden Artikel zu entscheiden.( Lebhaftes Hört, prügeln lassen. Das mußte die Auffassung erweden, als ob zwischen hört! bei den Sozialdemokraten.) Damals ist sogar von der Re- Müller und den Redakteuren zum mindesten eine Raufevei stattge­daktion vorher ein Vorschlag formuliert worden, in dem gesagt funden hätte.( Widerspruch bei den Sozialdemokraten.) Nicmals fourde, daß diesen Personen diktatorische Gewalt ist etwas Aehnliches vorgekommen, im Gegenteil.( Stürmische übergeben werden soll.( Lebhaftes Hört, hört!) Das waren, wie Heiterkeit.) Solange Müller mit Däumig zusammen die Vor­gesagt, Bedingungen, die vom Abg. Haase, von der Redaktion des schriften überwachte, haben sie im besten Einvernehmen gehandelt. Vorwärts" und der Berliner Parteileitung akzeptiert worden sind. Nichtig ist, daß es in der Preßkommission mit den Redakteuren Diese Regelung war allerdings ein Notbehelf, der auf die Dauer starte rednerische Auseinandersetzungen gegeben hat, wie sie unter immer schwieriger wurde und schließlich durch Vorgänge in der leidenschaftlichen Personen mit verschiedenen Grundauffassungen Bartei unmöglich gemacht wurde, so daß das Mitglied des Partei- über die wichtigsten Fragen unserer Gegenwart begreiflich sind. vorstandes von dieser Tätigkeit zurüdtreten mußte. Stadthagen Er konnte als Zensor, wie es die Preßtommission vorschlug, un­glaubte, meinem Kollegen Müller Wortbruch gegen das Oberkom- beschränkt schalten und walten, ohne seiner Würde etwas zu ver­mando vorwerfen zu können. Allerdings war der Rücktritt Müllers geben, wenn diese auch noch so fein ausgeprägt ist.( Sehr gut! bei ein stillschweigender. Aber glaubt man denn im Ernste, der Sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft.) Die Redakteure bonjemandem verlangen zu können, daßertäglich haben jezt keinen Einfluß mehr auf. das Blatt, selbstherrlich be­darüber wacht, daß die Redaktion nicht mit der stellt Müller die Artikel und bestimmt autokratisch den Charakter Zensur in Konflikt kommen werde, daß derselbe des Blattes. Also die Ausführungen Eberts waren von Aufrichtig­Mann sich aber täglich verhauen und verprügeln feit nicht getragen. Innerpolitische Angelegenheiten einer Partei lasjen muß wegen feiner politischen Ansichten? gehören allerdings nicht vor das Forum. Aber hier handelt es Nach der heute veröffentlichten Bekanntmachung des ( Zachen und Rufe: Ünwahr! bei der Sozialdemokratischen Arbeits- fich um Fragen der politischen Moval, deren Bedeutung weit über Magistrats entfallen auf den Abschnitt 1 der Lebensmittelfarte gemeinschaft.) den Rahmen der Parteien hinausgeht.( Sehr wahr! bei der So- Grieß, auf den Abschnitt 2 Graupen. Die Mengen werden Nach dem letzten Fall hat das Oberkommando die Einhaltung zialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft.) Das Oberkommando durfte noch befanntgegeben. der früher von Haase akzeptierten Bedingungen verlangt und hat sich nicht so verhalten, daß eine von ihm noch dazu aus unzu- Die Abschnitte der Lebensmittelfarte find bei den durch allerdings weitergehende Garantien für ihre Einhaltung verlangt. länglichen Gründen unterdrüdte Zeitung einer anderen Partei­Es verlangte, daß eine Person in der Redaktion sei, die eine Ga- richtung in die Hand gespielt wurde, und es durfte sich niemand besondere Verkaufsschilder gekennzeichneten Steinhandels­rantie der Erfüllung der Bedingungen biete und mit den nötigen unter Ausnubung des Belagerungszustandes dazu geschäften gegen Empfangsbescheinigung ab­Bollmachten ausgestattet sein müsse. Darauf haben die Berliner bergeben, sich dieses Blatt in die Hand spielen zu lassen. Wenn zugeben. Barteileitung und die Redaktion dem Oberkommando einen Vor- Ebert gesagt hat, daß ihm die Auffassung Stadthagens gleichgültig Etiva 8 Tage nach Abgabe der Abschnitte kann dann die schlag unterbreitet, der nicht als genügend erachtet wurde. sei, so wird ihm doch vielleicht von einiger Bedeutung sein, was die Ware bei dem betreffenden Kleinhändler gegen Rückgabe der Daran konnten wir nichts ändern und kamen auch mit der Ber- Verbandsgeneralversammlung von Groß- Berlin, die Vertreter der obenerwähnten Empfangsbescheinigung abgeholt werden. Redaktion nicht zu einer Verständigung. Leser und Eigentümer des" Borwärts", am vorigen Sonntag er­Nun standen wir vor der Frage, ob die Parteileitung, die klärt hat. Es handelt sich hier um einen Verstoß gegen die Eigentümerin des Verlages ist und mitbestimmend ist für die re- politische Moral im Sinne des Statuts.( Rebhafte Bu baftionelle Haltung des Vorwärts", zusehen sollte, daß der Vor- stimmung bei der Sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft.) märts", der schon acht Tage verboten war, auch weiter verboten bliebe. Das wäre natürlich mit dem größten politischen und wirt­schaftlichen Schaden verbunden gewesen, den niemand von uns ver- gemeint war, so auszulegen versucht, als hätte ich behauptet, daß Abg. Haase hat eine Aeußerung von mir, die mehr scherzhaft antworten fonnte. Wir befanden uns also in einer Zwangslage, es in der Redaktion des Vorwärts" zu Gewalttätigkeiten ge= und in dieser Situation hat der Parteivorstand so gehandelt, wie kommen sei. Ich habe das Haus so hoch eingeschäßt, daß es meine die Situation und das Interesse der Partei es verlangte. Sie über- Bemerkungen richtig verstehen werde. Tatsächlich handelt es sich trug einem Mitglied des Parteivorstandes die Vollmacht, um den nur darum, daß mein Kollege Müller, der dort täglich die Inne­Inhalt und die Form der Artikel zu entscheiden. Für diese Maß- haltung der Zensurvorschriften zu überwachen hatte, von den Redak­nahme trägt unsere Parteileitung die volle Verantwortung und teuren täglich im Blatt seiner politischen Auffassung wegen wir sehen mit ruhigem Gewissen der Entscheidung heftig angegriffen wurde und ebenso die Körperschaft, der der Körperschaften entgegen, die dazu berufen er angehört. Das hat ein Zusammenwirken schließlich sind. unmöglich gemacht. Ich beschränke mich auf diese rein sachliche Darstellung des Parteivorstandes zurückgetreten. Stadthagen hat selbst von den Müller ist dann mit Zustimmung des Gegenstandes, ohne weiter auf die Ausführungen Stadthagens ein- vielen widersprechenden Vorschriften der Zensurbehörde gesprochen. zugehen. Nur eine Bemerkung. Stadthagen hat auch versucht, die Es ist klar, daß, wenn jemand die Innehaltung dieser Vorschriften Ehre des Parteivorstandes herabzusehen. Mir und meinen Freun- überwachen soll, es zu Differenzen über die Auffassung der ben vom Parteivorstand kann nichts gleichgültiger sein, als die Auf- Bensurvorschriften kominen kann. Ich habe auch nicht behauptet, fassung des Abg. Stadthagen. ( Lebhafter Beifall bei den Sozial­demokraten.- Burufe: Sehr richtig und Zuruf: Ausgerechnet Stadt- daß Haase damals diese Bedingungen namens seiner Person an­hagen!) genommmen hat. Es ist richtig, er hat als Vorsitzender der Partei gehandelt. Wir haben im Parteivorstand seinen Vorschlag hin­Eröffnung einer zweiten städtischen Fischhalle in Neukölln. genommen, haben uns damit abgefunden; aber ob ich derartige Die rege Inanspruchnahme der neuen Fischhalle im Hause Bedingungen wie Haase damals unterschrieben hätte, steht auf Bergstr. 21 hat den Magistrat veranlaßt, auch für den nörd­einem anderen Blatt.( Haase: Unerhört!) Haase hat selbst gesagt, lichen Teil der Stadt eine Verkaufsstelle für Seefische und das Oberkommando hat damals nicht verlangt, daß der Vorwärts" Räucherwaren zu errichten. Zu diesem Zweck sind bereits im eine andere politische Tendenz einschlägt. Das hat auch diesmal Hause Pannierstr. 13 entsprechende Räumlichkeiten angemietet, das Oberkommando nicht verlangt, und wäre es verlangt worden, deren sofortige Einrichtung in Angriff genommen werden soll. wäre das von uns auf das allerentschiedenste zurüdgewiesen. Die entsprechenden Kosten werden auf den Kriegsnotstands­( Lachen bei der Soz. Arb.) Ich habe schon gesagt: Wenn ein Mit­glied aus unserer Körperschaft die Verantwortung für die Haltung fonds übernommen. des Borwärts" übernehmen muß, muß ihm selbstverständlich auch ein gewisser Einfluß auf die Redaktion eingeräumt sein. Das haben wir offen erklärt, daß fünftig der Vorwärts" als Zentral­organ auch die Meinung der Mehrheit und nicht nur die der Minderheit wiedergeben muß.( Lachen bei der Soz. Arbg. Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Damit schließt die Debatte.

"

Abg. Hirsch( natl.):

Ohne Benjur in militärischen Dingen kommen wir nicht aus. Es ist aber höchst unerfreulich und unwürdig, unter Umständen fogar verhängnisvoll, daß bei großen politischen Fragen, die alle Gemüter bewegen, die Freiheit der Meinungsäußerung so weit eingeschränkt wird. Die Wirkung davon zeigt sich in unseren Ver­handlungen, z. B. in denen vom Sonnabend und in der vollen Untergrabung des Vertrauens zur Regierung. Dies Mißtrauen haben nicht nur die vielberufenen Ausschüsse, sondern Sie finden es im ganzen Lande. Gegen die oberste Heeresleitung liegt dem " Unabhängigen Ausschuß" jedes Mißtrauen fern, und für die Berichterstatttung der Deutschen Nachrichtenstelle", die sogar von einem Dietrich Schäfer als einem Nihilisten spricht, fehlt mir jedes parlamentarische Wort. Nach den gestrigen Erklärungen des Staatssekretärs muß es Herrn Bacmeister überlassen bleiben, sich zu äußern.

"

-

-

Abg. Ebert( Soz.):

-

Das Kriegsernährungsanit hat dem Magistrat 300 Faß Heringe außerhalb der regelmäßigen Verteilung für die Ar­beiter der Rüstungs- und Schwerindustrie überwiesen. Diese Heringe sollen durch Vermittelung der Arbeif­Berteilung erfolgt durch die städtische Markthallenverwaltung geber den Empfangsberechtigten zugeführt werden. Die ( Zentralmarkthalle).

gestern nachmittag der 8 Jahre alte Knabe Willi Grundmann aus Von einem Straßenbahnwagen überfahren und getötet wurde der Stubbenkammerstr. 8. Er geriet in der Prenzlauer Allee vor dem Haufe 183 unter die Räder und wurde so schwer verletzt, daß er gleich starb.

Aus der Spree gelandet wurde gestern die Leiche des 46 Jahre Ddermatt war zu den Pionieren in der Köpenicker Straße eingezogen. alten Landwirts August Odermatt, der seit 14 Tagen vermißt wurde. Wie er ins Wasser geraten ist, weiß man nicht. Die Leiche wurde hinter der Kaserne gefunden.

Aus den Gemeinden.

Abgabe von Teigwaren in Charlottenburg .

In der Zeit vom 3.- 11. November wird auf Abschnitt 12 der Charlottenburger roten Nahrungsmittellarte ½ Pfund Teigwaren verkauft werden. Die Zuteilung der Ware an die Händler findet am Mittwoch, den 1. und Donnerstag, den 2. November statt.

Parteiveranstaltungen.

findet heute abend 8% Uhr bei Wiemers, Bülowstr. 56, statt. Zweiter Wahlkreis. Der Ertra- Bablabend für die 1. und 2. Abteilung Kaulsdorf : Biesdorf . Der Extra- Bablabend findet heute mitt. too ch, abends 8, Uhr, gemeinsam in Kansdorf, Reftamant Hampel, hönower Str. 5, statt. Tagesordnung: Bericht von der Verbandsgeneral bersammlung. Die Mitglieder werden ersucht, vollzählig und pünktlich zu erscheinen. Die Bezirksleitung. bei Barnde: Gemeinschaftlicher Zahlabend. Bericht von der General­Berlin Oberschöneweide. Mittwoch, den 1. November, abends 8 Uhr, versammlung Groß- Berlin.

Man sollte nun auch noch den dritten Zeppelinbrief ver- Abg. Dittmann( Soz. Arbg., persönlich): Die von dem Staats­öffentlichen, nachdem durch die Bekanntgabe der anderen Briefe sekretär verlesene Aeußerung des Ministerialdirektors Lewald er Verwirrung über diesen Mann erzeugt ist, den wir alle hochhalten. gibt selbst, daß ich in der Kommission mehr über den Fall gesagt - Wenn man jede nationale Strömung alldeutsch nennt, wird die habe, als der Staatssekretär ursprünglich hier behauptet hat, daß allbeutsche Bewegung allerdings sehr anwachsen. Die Friedens- ich nämlich den Fall lediglich angedeutet hätte. Die Mitglieder der rede des Abg. Scheidemann kann den Willen zum Durchhalten nur Kommission werden nicht bestreiten können, daß ich schon dort herunterdrücken. Die Eingabe der sechs Verbände enthält für alle wesentlichen Merkmale des Falles der jun= Vaterlandsfreunde nur selbstverständliche Forderungen, und das gen Mädchen angeführt habe. Der Fall hat auch damals Berliner Tageblatt" und die Frankfurter Zeitung " usw. Haben bereits große Entrüstung, z. B. bei Herrn Groeber, hervorgerufen. unser Bolt sehr mit Unrecht damit graulich zu machen gesucht. Ich habe auch die Namen in der Kommission genannt. Wenn den Das Berliner Tageblatt" hat uns bei Besprechung des Beschlusses Herren die Namen entfallen waren, so wäre es ein leichtes gewesen, Berlin Oberschöneweide . Sonntag, den 5. November, findet im des Haushaltsausschusses über die Zählung der Angestellten der daß sie zu mir tamen und mich baten, die Namen anzugeben. Im Restaurant Kyffhäuser in Niederschöneweide ein Familienabend statt. Stonzert, Kriegsgesellschaften in konfessioneller Beziehung unterstellt übrigen bin ich auf die Aufklärung gespannt, die die Regierung geben Darbietungen unseres Gesang- und der Sportvereine, Auftreten des be­( Bizepräsident Dr. Paasche mahnt den Redner bei der Sache zu wird. Ich hoffe, daß es mir nicht geht wie im Mai, wo Herr Lewald fannten Berliner Ult- Trios. Eintrittskarten 30 Pf., bei den Funktionären bleiben.) Das Verbot des Berliner Tageblatts" auch eine Aufklärung zusagte, die bis heute nicht erfolgte.( Hört! ou entnehmen. Beginn 6 Uhr. Der Borstand. Niederichönhausen Nordend. Mittwoch, den 1. November, abends mar die Folge von Unterstellungen und voll berechtigt. Eine hört! bei der Soz. Arbg.) Ginschränkung der Zensur wünschen wir freilich, vor allem soll Staatssekretär Dr. Helfferich: Ich unterstreiche nochmals, daß lung. 1. Bericht von der Verbandsgeneralversammlung von Groß- Berlin. 8 Uhr, im Lofale von Rettig, Blankenburger Str. 4: Mitgliederversamm freie Bahn gegeben werden dem starken nationalen Wollen.( Bei- Herr Dittmann in der Kommission gesagt hat, er referviere einen 2. Diskussion. Bünktliches Erscheinen der Mitglieder ist notwendig. fall bei den Nationalliberalen.) Teil des Materials für das Plenum. Darauf ist er von mir und Neukölln. Es sei nochmals darauf aufmerksam gemacht, daß die Dr. Lewald aufgefordert worden, uns substantiiertes Material mit- Bersammlung des Bahlvereins Donnerstag, den 2. November, Staatssekretär Dr. Helfferich zuteilen. Das ist nicht geschehen. Namen habe weder ich noch Herr stattfindet. Näheres fiche Inserat. tommt nochmals auf seine Auseinandersetzung mit dem Abg. Ditt Lewald gehört. Wir sind hier durch die abscheulichen Einzelheiten mann zurück und stellt aus dem stenographischen Bericht über die überrascht worden. Das hätte vermieden werden können und Rommissionssitung fest, daß Ministerialdirektor Lewald gegenüber müssen. Wenn Herrn Dittmann an der Aufklärung gelegen hätte, dem Abg. Dittmann gejagt hat: Ob Herr Dittmann richtig berichtet dann durfte ihm der Weg von seinem Plaze bis zu uns nicht zu ist, daß die jungen Mädchen mit Prostituierten zusammengetan weit sein.

H

statt. Reinickendorf - Oft. Heute findet ein gemeinsamer Zaslabend

Der Borstand. Sizungstage der Stadts und Gemeindevertretungen. Reinickendorf . Donnerstag, nachmittags 5 Uhr, im Rathaus, Haupt Straße 38 II, im großen Sigungsfaal