Einzelbild herunterladen
 

Nr. 307. 33. Jahrg.

Abonnements- Bedingungen: Abonnements. Prets brānumerando Bierteljährl 3,90 Mt. monatl. 1,30 M wöchentlich 30 Big. frei ins Haus. Einzelne Nummer 6 Bfg. Sonntags. nummer mit illustrierter Sonntags. Beilage Die Neue Welt" 10 Big. Bost Abonnement: 1,30 Mart pro Monat

für

Eingetragen in die Bost Zeitungs. Breisliite. Unter Kreuzband Deutschland   und Desterreich- Ungarn  2,50 Mart, für das übrige Ausland Mark pro Monat. Bostabonnements nehmen Belgien  , an Dänemart Holland, Italien  , Luxemburg  , Bortugal Rumänien, Schweden   und die Schweiz  

Ericheint täglich.

Vorwärts

Berliner   Volksblaff.

5 Pfennig

Die Insertions- Gebühr

beträgt für die fechsgespaltene Solonel seile oder deren Raum 60. Pfg., für bolitische und gewertschaftliche Vereins. und Versammlungs- Anzeigen 30 Big. Kleine Anzeigen", das fettgedruckte Wort 20 Bfg.( zulässig 2 fettgedruckte Borte), jedes weitere Wort 10 Big. Stellengesuche und Schlafstellenau zeigen das erite Wort 10 Pig. jedes weitere Wort 5 Bfg. Worte über 15 Buch staben zählen für zwei Worte. Inserate für die nächste Nummer müssen bis 5 Uhr nachmittags in der Expedition abgegeben werden. Die Expedition ist bis 7 Uhr abends geöffnet.

Telegramm- Adresse: Sozialdemokrat Berlin  ".

Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Redaktion: Sw. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morisplas, Nr. 151 90-151 97.

Dienstag, den 7. November 1916.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. ferniprecher: Amt Morizola, Nr. 151 90-151 97.

Präsidentenwahl in Amerika  .

Großkampftag an der Somme.

Meldung des Großen Hauptquartiers.

Amtlich. Großes Hauptquartier, 6. No­bember 1916.( W. T. B.):

Weftlicher Kriegsschauplah. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. In der Dauerschlacht an der Somme war der 5. Nos bember wiederum ein Großkampftag erster Ordnung! Engländer und Franzosen   haben mit sehr bedeutenden Kräften und unter Einsatz der ganzen Feuerkraft ihrer Artillerie einen gewaltigen Stoß gegen die Front der Armee des Generals von Below geführt. Die unter den Befehlen der Generale Frhr. Marschall, von Deimling und von Garnier stehenden Truppen verschiedener deutscher 1 Stämme haben unerschütterlich standgehalten und den Feinden eine schwere Niederlage bereitet. Teile des Straßburger Korps, des sächsischen unb badischen Kon­tingents, Berliner  , Hanseaten sowie das Meininger In­fanterie- Regiment haben sich besonders ausgezeichnet. Auf der ganzen fast 20 Kilometer breiten Angriffsfront von Le Sars bis Bouchavesnes haben die verbündeten Gegner größte blutige Verluste erlitten und abgesehen von einem örtlichen Gewinn am Nordteil des St. Pierre Vaast Waldes nichts erreicht. Wo sonst der Feind bis in unsere Linie vordringen konnte, wurde er sofort wieder hinaus­geworfen und ließ 10 Offiziere, 310 Mann und Beute in unserer Hand; nordöstlich von Le Sars wurden allein über 70 Gefangene und 11 Maschinengewehre eingebracht. Bei Soissons   wurde der Angriff einer schwachen fran­ zösischen   Abteilung abgeschlagen.

Heeresgruppe   Kronprinz. Rechts der Maas   im Abschnitt von Hardaumont heftige Artillerie- und Handgranatenkämpfe.

Deftlicher Kriegsschauplah. Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.

Reine wesentlichen Ereignisse. Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Carl  

Die Kämpfe im Toelgyes- Abschnitt, sowie zwischen der Altschanz- und Bodza  - Paßstraße danerten ohue wesentliche

Ansprachen der Präsidentschaftskandidaten.

Aenderung der Lage an. Südwestlich von Predeal   ge­wannen wir die Höhe La Omn und machten südöstlich des Roten- Turm- Passes weitere Fortschritte. Beiderseits der Szurduk- Paßstraße wurden rumänische Angriffe ab­geschlagen. Wir nahmen an der Südfront über 450 Mann gefangen. Balkan  - Kriegsschauplah.

Nichts Neues.

Der Erste Generalquartiermeister.

Ludendorff.

Der öfterreichische Generalstabsbericht.

Wien  , 6. November 1916.( W. T. B.) Amtlich wird verlautbart:

Deftlicher Kriegsschauplah. Seeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzog Carl  .

Die rumänischen Angriffe in der nördlichen Walachei blieben auch gestern völlig erfolglos. Wir gewannen südöstlich des Vörös- Torony( Roten- Turm-) Passes Raum und nahmen den Berg Lacmu. Im Bodzaer Grenzgebiet und bei Bekas und Tölgyes wird weitergekämpft. Deftlich von Kirlibaba bemächtigten sich Abteilungen des tapferen Theresienstädter Infanterie- Re­giments Nr. 42 und andere Truppenteile in überraschendem Borstoß der Höhe Sedul, wobei 100 gefangene Russen und ein Minenwerfer eingebracht wurden.

Heeresfront des Generalfeldmarschalls Bring Leopold von Bayern  . Nichts von Belang.

Italienischer Kriegsschauplas.

Im Küftenlande hat die Angriffstätigkeit der Italiener be deutend nachgelassen. Dem Masseneinsatz der Infanterie ent­fprechend waren ihre Verluste in den letzten Schlachttagen außer­ordentlich schwer. Gestern war das Artilleriefeuer nur bei Biglia, Hudi Log und westlich Jamniano lebhafter. Bei Biglia wurde vorgehende feindliche Infanterie durch Feuer abgewiesen. Südöstlicher Kriegsschauplah.

Reine besonderen Ereignisse.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Der Ausgang

New York  , 6. November.  ( W. T. B.) Meldung des Reuterschen der amerikanischen   Präsidentenwahl unsicher Bureaus. Wilson sprach gestern in Longbranch und verurteilte es, Amsterdam  , 6. November.  ( W. T. B.) Times" erfährt aus daß bei dieser Wahlkampagne die ausländische Politik durch Männer Washington  , daß der Ausgang der Präsidentwahl noch unsicher zur Sprache gebracht worden sei, die sich zwar Staatsmänner ist. Montag abend halten Hughes und Wilson thre letzten nennten, aber nur neuen Brandstoff aufammentrügen. Wahlreden. Blätter, wie ,, New York World", enthalten riesige während die Welt in Flammen stehe. Hughes sprach in New York   Anzeigen für Hughes. nach einem Fadelzuge in einer großen Versammlung über die Zariffrage. Er sagte voraus, daß die großen Erwartungen amerikanischen   Unternehmertums nach dem Kriege in Nichts zer­fließen würden. Alle Nationen bereiteten sich darauf vor, ihre eigenen Industrien zu schüßen und den Ueberschuß ihrer Produktion auf den amerikanischen   Markt zu werfen. Die einzige Hoffnung für die amerikanische   Arbeiterschaft" fei die Einführung von Schutzöllen, mindestens so hoch, wie die Differenz des Preises

der Arbeit in Amerika   und in anderen Ländern.

*

Die Verluste der englischen Flotte.

Heute wählt Amerika  !

Von M. Beer.

Der Wahlfeldzug, der mit der Ernennung der Präsident. schaftskandidaten im August 1916 einsetzte, ist zu Ende, heute, am 7. November, gehen über 15 Millionen Bürger der Ver­ einigten Staaten   zur Wahlurne, um den Präsidenten für die nächsten vier Jahre zu wählen.

Was eine Präsidentenwahl in Amerika   ist, weiß nur, wer es erlebt hat! Alle einigermaßen redegewandten Mitglieder der politischen Parteien, auch Jugendliche und Frauen, stellen sich in den Dienst der Agitation. In Hallen und auf Markt­plägen, auf Tribünen in weiten Sälen, auf leeren Waren­fisten an den Straßenecken, auf Eisenbahnwagen an den Sta­tionen wird gesprochen, gepriesen und verdammt in allen Zungen der indogermanischen, semitischen und mongolischen Rassen.

Die Präsidentschaftswahl ist indirekt: die Bürger stimmen für Wahlmänner, die ihrerseits den Präfi­denten wählen. Die Zahl der Wahlmänner entspricht der Zahl der Mitglieder, die jeder Staat der Union   in den Kongreß ( Bundesparlament in Washington  ) entsendet. Der letzte Kongreß bestand aus 435 Abgeordneten und 96 Senatoren. Es sollen somit 531 Wahlmänner gewählt werden, wobei auf jeden der 48 Staaten der Union   je nach Größe der Bevölkerung eine bestimmte Zahl entfällt: New York   Staat 45 Wahl­männer, Pennsylvanien 38, Illinois   29, Ohio   24 usw.

Die Macht befugnisse des Präsidenten find sehr erheblich, wenn auch der Senat seine Kontrollbehörde ist und seine Maßnahmen verwerfen kann. Der Präsident iſt Oberbefehlshaber der Armee und der Flotte. Er ernennt die Minister und kann sie entlassen. Das amerikanische   Ministc­rium oder Kabinett geht also im Gegensatz zum west­europäischen- nicht aus dem Parlament hervor, sondern wird, wie im Deutschen   Reiche, vom Oberhaupt der Nation ernannt. Hingegen ist das Parteisystem in den Vereinigten Staaten   nach englischem Muster gestaltet. Es gibt dort haupt­schlich zwei große Parteien: die Republikaner   und die Demokraten, die das politische Leben beherrschen. Im legten Bundesparlament zählte das Abgeordnetenhaus 233 Demokraten, 193 Republikaner, 8 Wilde( Unabhängige) und 1 Sozialisten. Im Senat saßen 56 Demokraten, 39 Republi­faner und 1 Wilder. Die Regierung mit dem im Jahre 1912 gewählten Präsidenten Wilson an der Spitze gehörte der demokratischen Partei an, und das Bundesparlament hatte in beiden Kammern eine feste demokratische Mehrheit.

Die Unterschiede zwischen den beiden großen Par­teien haben sich im Laufe der Zeiten erheblich verflüchtigt. Die Republikaner sind konservativer, das heißt: mehr indivi­

bualiſtiſch und weniger sozialpolitisch gesinnt als die Demo­fraten. Jene verlangen auch höhere Schutzölle, eine stärkere Sentralregierung und eine rücksichtslosere Vertretung der amerikanischen   Interessen, als die Demokraten es für wün­schenswert erachten. Im allgemeinen darf man sagen, daß die Republikaner   jetzt die Partei des Großkapitals und der Aus­dehnungspolitik sind, während die Demokraten die Interessen des Mittelstandes und der Arbeiterklasse zu vertreten vor­geben.

milfin) und Hughes( lies: Siubß) find treffliche Verkörpe­Die beiden Präsidentschaftskandidaten Wilson( lies: rungen ihrer Parteien.

Berlin  , 6. November.  ( 2. U.) mit der vor kurzem gemeldeten Versenkung des englischen kleinen Kreuzers nahe der irischen Küste belaufen sich die Gesamtverluste der eng­Wilson, der demokratische Kandidat, ist wesentlich ein lischen Kriegsmarine seit Ausbruch des Krieges nach Mit- englischer Liberaler aus den Jahren von 1860 bis 1880; er teilungen, die von unterrichteter Seite der Telegraphen- lebt geistig in den Ueberlieferungen der mittel- viktorianischen Union  " zugegangen sind, auf 501 550 Tonnen. In dieser Aera: seine Lieblingsschriftsteller find Macaulay, Bagehot  , New York  , 1. November. Funkspruch des Ber giffer nicht einbegriffen sind die Verluste an Hilfskreuzern, Tennyson  , Dickens   und Thackeray  . Er ist humanitär, fried­fretersbon W. Z. B.( Verspätet eingetroffen.) In Evans- Kanonenbooten, Zerstörern und Unterseebooten, sondern es liebend und arbeiterfreundlich in der Studierstube und in ville( Indiana  ) sagte Hughes in einer Rede als Antwort handelt sich ausschließlich um Linienschiffe und Kreuzer. Vom Volksversammlungen, aber oft das Gegenteil unter dem auf die Frage nach seiner Haltung zur Frage des Verbots Gesamtbestande der englischen Flotte sind 14 Proz. an amerikanische   Anleihen an die kriegführenden Mächte für eine der Ausfuhr von Kriegsmunition und der Warnung der Amerikaner von der Benutzung Linienschiffen  , 30 Proz. an Panzerkreuzern und über 14 Proz. Verlegung der Neutralität, aber unter dem Drucke der Finanz­von Schiffen der Krieg führenden: Ich trete für an geschütten Streuzern verloren. Hiervon kommen 39 Schiffe mächte von Wall Street  ( New- Yorker Börse  ) ließ er die An­die Wahrung eines jeden Recht es ein, einschließlich mit insgesamt 443 500 Tonnen auf Rechnung der deutschen   leihen an England und Frankreich   ruhig gewähren. Seine des Rechtes, zu reisen, und des Rechtes, Waren zu verschiffen. Seestreitkräfte, der Rest vorteilt sich auf unsere Verbündeten theoretische Friedensliebe hinderte ihn nicht, zum Schutze des Wir haben als ein neutrales Volf ein sehr wichtiges Recht und auf Unfalle allgemeiner Art. amerikanischen Kapitals Truppen nach Meriko zu schicken und

und es ist von großer Wichtigkeit, daß wir in dieser Zeit, da Vergleichsweise kann darauf hingewiesen werden, daß unter dem Drucke der Pro- Alliierten- Agitation im April 1916 der große Krieg tobt, die Rechte der Neutralen geltend machen der Gesamttonneninhalt der französischen   Flotte an Linien- den Krieg gegen Deutschland   vorzubereiten. Seine anti­und das Völkerrecht unversehrt bewahren. Das müßte nach schiffen und Streuzern bei Ausbruch des Strieges 497 457 imperialistischen Reden hielten ihn nicht ab, San Domingo zu meiner Meinung eine sehr gedankenlose Politik sein, die Tonnen betrug, während die Gesamtwasserverdrängung der androhung zu zwingen, die westindischen Inseln an die Ver annektieren oder die dänische Regierung unter Kriegs­irgendeines von diesen wichtigen Rechten aus irgendwelchen fentimentalen Erwägungen heraus preisgeben wollte, da wir italienischen Flotte mit allen Kriegsfahrzeugen überhaupt nur einigten Staaten zu verkaufen. Sein Antimilitarismus stand doch die Notwendigkeiten des neutralen Handels und die 335 700 Tonnen ausmachte. Der englische   Verlust an seiner Förderung der" Preparedneß"( Kriegsrüstungen) Rechte der Neutralen im Hinblick auf die Zukunft der Ver- Torpedobooten beträgt 50 Schiffe mit zirka 41 500 Tonnen, nicht im Wege. Und sein Kriegsbudget für das kommende einigten Staaten im Auge zu halten haben. an U- Booten etwa 26. Jahr ist das größte, das je von einer Großmacht in Friedens