Nr. 307. 33. Jahrg.
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Redaktion: Sw. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morisplas, Nr. 151 90-151 97.
Dienstag, den 7. November 1916.
Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. ferniprecher: Amt Morizola, Nr. 151 90-151 97.
Meldung des Großen Hauptquartiers.
Amtlich. Großes Hauptquartier, 6. Nobember 1916.( W. T. B.):
Weftlicher Kriegsschauplah. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. In der Dauerschlacht an der Somme war der 5. Nos bember wiederum ein Großkampftag erster Ordnung! Engländer und Franzosen haben mit sehr bedeutenden Kräften und unter Einsatz der ganzen Feuerkraft ihrer Artillerie einen gewaltigen Stoß gegen die Front der Armee des Generals von Below geführt. Die unter den Befehlen der Generale Frhr. Marschall, von Deimling und von Garnier stehenden Truppen verschiedener deutscher 1 Stämme haben unerschütterlich standgehalten und den Feinden eine schwere Niederlage bereitet. Teile des Straßburger Korps, des sächsischen unb badischen Kontingents, Berliner , Hanseaten sowie das Meininger Infanterie- Regiment haben sich besonders ausgezeichnet. Auf der ganzen fast 20 Kilometer breiten Angriffsfront von Le Sars bis Bouchavesnes haben die verbündeten Gegner größte blutige Verluste erlitten und abgesehen von einem örtlichen Gewinn am Nordteil des St. Pierre Vaast Waldes nichts erreicht. Wo sonst der Feind bis in unsere Linie vordringen konnte, wurde er sofort wieder hinausgeworfen und ließ 10 Offiziere, 310 Mann und Beute in unserer Hand; nordöstlich von Le Sars wurden allein über 70 Gefangene und 11 Maschinengewehre eingebracht. Bei Soissons wurde der Angriff einer schwachen fran zösischen Abteilung abgeschlagen.
Heeresgruppe Kronprinz. Rechts der Maas im Abschnitt von Hardaumont heftige Artillerie- und Handgranatenkämpfe.
Deftlicher Kriegsschauplah. Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.
Reine wesentlichen Ereignisse. Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Carl
Die Kämpfe im Toelgyes- Abschnitt, sowie zwischen der Altschanz- und Bodza - Paßstraße danerten ohue wesentliche
Ansprachen der Präsidentschaftskandidaten.
Aenderung der Lage an. Südwestlich von Predeal gewannen wir die Höhe La Omn und machten südöstlich des Roten- Turm- Passes weitere Fortschritte. Beiderseits der Szurduk- Paßstraße wurden rumänische Angriffe abgeschlagen. Wir nahmen an der Südfront über 450 Mann gefangen. Balkan - Kriegsschauplah.
Nichts Neues.
Der Erste Generalquartiermeister.
Ludendorff.
Der öfterreichische Generalstabsbericht.
Wien , 6. November 1916.( W. T. B.) Amtlich wird verlautbart:
Deftlicher Kriegsschauplah. Seeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzog Carl .
Die rumänischen Angriffe in der nördlichen Walachei blieben auch gestern völlig erfolglos. Wir gewannen südöstlich des Vörös- Torony( Roten- Turm-) Passes Raum und nahmen den Berg Lacmu. Im Bodzaer Grenzgebiet und bei Bekas und Tölgyes wird weitergekämpft. Deftlich von Kirlibaba bemächtigten sich Abteilungen des tapferen Theresienstädter Infanterie- Regiments Nr. 42 und andere Truppenteile in überraschendem Borstoß der Höhe Sedul, wobei 100 gefangene Russen und ein Minenwerfer eingebracht wurden.
Heeresfront des Generalfeldmarschalls Bring Leopold von Bayern . Nichts von Belang.
Italienischer Kriegsschauplas.
Im Küftenlande hat die Angriffstätigkeit der Italiener be deutend nachgelassen. Dem Masseneinsatz der Infanterie entfprechend waren ihre Verluste in den letzten Schlachttagen außerordentlich schwer. Gestern war das Artilleriefeuer nur bei Biglia, Hudi Log und westlich Jamniano lebhafter. Bei Biglia wurde vorgehende feindliche Infanterie durch Feuer abgewiesen. Südöstlicher Kriegsschauplah.
Reine besonderen Ereignisse.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Der Ausgang
New York , 6. November. ( W. T. B.) Meldung des Reuterschen der amerikanischen Präsidentenwahl unsicher Bureaus. Wilson sprach gestern in Longbranch und verurteilte es, Amsterdam , 6. November. ( W. T. B.)„ Times" erfährt aus daß bei dieser Wahlkampagne die ausländische Politik durch Männer Washington , daß der Ausgang der Präsidentwahl noch unsicher zur Sprache gebracht worden sei, die sich zwar Staatsmänner ist. Montag abend halten Hughes und Wilson thre letzten nennten, aber nur neuen Brandstoff aufammentrügen. Wahlreden. Blätter, wie ,, New York World", enthalten riesige während die Welt in Flammen stehe. Hughes sprach in New York Anzeigen für Hughes. nach einem Fadelzuge in einer großen Versammlung über die Zariffrage. Er sagte voraus, daß die großen Erwartungen amerikanischen Unternehmertums nach dem Kriege in Nichts zerfließen würden. Alle Nationen bereiteten sich darauf vor, ihre eigenen Industrien zu schüßen und den Ueberschuß ihrer Produktion auf den amerikanischen Markt zu werfen. Die einzige Hoffnung für die amerikanische Arbeiterschaft" fei die Einführung von Schutzöllen, mindestens so hoch, wie die Differenz des Preises
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Die Verluste der englischen Flotte.
Von M. Beer.
Der Wahlfeldzug, der mit der Ernennung der Präsident. schaftskandidaten im August 1916 einsetzte, ist zu Ende, heute, am 7. November, gehen über 15 Millionen Bürger der Ver einigten Staaten zur Wahlurne, um den Präsidenten für die nächsten vier Jahre zu wählen.
Was eine Präsidentenwahl in Amerika ist, weiß nur, wer es erlebt hat! Alle einigermaßen redegewandten Mitglieder der politischen Parteien, auch Jugendliche und Frauen, stellen sich in den Dienst der Agitation. In Hallen und auf Marktplägen, auf Tribünen in weiten Sälen, auf leeren Warenfisten an den Straßenecken, auf Eisenbahnwagen an den Stationen wird gesprochen, gepriesen und verdammt in allen Zungen der indogermanischen, semitischen und mongolischen Rassen.
Die Präsidentschaftswahl ist indirekt: die Bürger stimmen für Wahlmänner, die ihrerseits den Präfidenten wählen. Die Zahl der Wahlmänner entspricht der Zahl der Mitglieder, die jeder Staat der Union in den Kongreß ( Bundesparlament in Washington ) entsendet. Der letzte Kongreß bestand aus 435 Abgeordneten und 96 Senatoren. Es sollen somit 531 Wahlmänner gewählt werden, wobei auf jeden der 48 Staaten der Union je nach Größe der Bevölkerung eine bestimmte Zahl entfällt: New York Staat 45 Wahlmänner, Pennsylvanien 38, Illinois 29, Ohio 24 usw.
Die Macht befugnisse des Präsidenten find sehr erheblich, wenn auch der Senat seine Kontrollbehörde ist und seine Maßnahmen verwerfen kann. Der Präsident iſt Oberbefehlshaber der Armee und der Flotte. Er ernennt die Minister und kann sie entlassen. Das amerikanische Ministcrium oder Kabinett geht also im Gegensatz zum westeuropäischen- nicht aus dem Parlament hervor, sondern wird, wie im Deutschen Reiche, vom Oberhaupt der Nation ernannt. Hingegen ist das Parteisystem in den Vereinigten Staaten nach englischem Muster gestaltet. Es gibt dort hauptschlich zwei große Parteien: die Republikaner und die Demokraten, die das politische Leben beherrschen. Im legten Bundesparlament zählte das Abgeordnetenhaus 233 Demokraten, 193 Republikaner, 8 Wilde( Unabhängige) und 1 Sozialisten. Im Senat saßen 56 Demokraten, 39 Republifaner und 1 Wilder. Die Regierung mit dem im Jahre 1912 gewählten Präsidenten Wilson an der Spitze gehörte der demokratischen Partei an, und das Bundesparlament hatte in beiden Kammern eine feste demokratische Mehrheit.
Die Unterschiede zwischen den beiden großen Parteien haben sich im Laufe der Zeiten erheblich verflüchtigt. Die Republikaner sind konservativer, das heißt: mehr indivi
bualiſtiſch und weniger sozialpolitisch gesinnt als die Demofraten. Jene verlangen auch höhere Schutzölle, eine stärkere Sentralregierung und eine rücksichtslosere Vertretung der amerikanischen Interessen, als die Demokraten es für wünschenswert erachten. Im allgemeinen darf man sagen, daß die Republikaner jetzt die Partei des Großkapitals und der Ausdehnungspolitik sind, während die Demokraten die Interessen des Mittelstandes und der Arbeiterklasse zu vertreten vorgeben.
milfin) und Hughes( lies: Siubß) find treffliche VerkörpeDie beiden Präsidentschaftskandidaten Wilson( lies: rungen ihrer Parteien.
Berlin , 6. November. ( 2. U.) mit der vor kurzem gemeldeten Versenkung des englischen kleinen Kreuzers nahe der irischen Küste belaufen sich die Gesamtverluste der engWilson, der demokratische Kandidat, ist wesentlich ein lischen Kriegsmarine seit Ausbruch des Krieges nach Mit- englischer Liberaler aus den Jahren von 1860 bis 1880; er teilungen, die von unterrichteter Seite der Telegraphen- lebt geistig in den Ueberlieferungen der mittel- viktorianischen Union " zugegangen sind, auf 501 550 Tonnen. In dieser Aera: seine Lieblingsschriftsteller find Macaulay, Bagehot , New York , 1. November. Funkspruch des Ber giffer nicht einbegriffen sind die Verluste an Hilfskreuzern, Tennyson , Dickens und Thackeray . Er ist humanitär, friedfretersbon W. Z. B.( Verspätet eingetroffen.) In Evans- Kanonenbooten, Zerstörern und Unterseebooten, sondern es liebend und arbeiterfreundlich in der Studierstube und in ville( Indiana ) sagte Hughes in einer Rede als Antwort handelt sich ausschließlich um Linienschiffe und Kreuzer. Vom Volksversammlungen, aber oft das Gegenteil unter dem auf die Frage nach seiner Haltung zur Frage des Verbots Gesamtbestande der englischen Flotte sind 14 Proz. an amerikanische Anleihen an die kriegführenden Mächte für eine der Ausfuhr von Kriegsmunition und der Warnung der Amerikaner von der Benutzung Linienschiffen , 30 Proz. an Panzerkreuzern und über 14 Proz. Verlegung der Neutralität, aber unter dem Drucke der Finanzvon Schiffen der Krieg führenden: Ich trete für an geschütten Streuzern verloren. Hiervon kommen 39 Schiffe mächte von Wall Street ( New- Yorker Börse ) ließ er die Andie Wahrung eines jeden Recht es ein, einschließlich mit insgesamt 443 500 Tonnen auf Rechnung der deutschen leihen an England und Frankreich ruhig gewähren. Seine des Rechtes, zu reisen, und des Rechtes, Waren zu verschiffen. Seestreitkräfte, der Rest vorteilt sich auf unsere Verbündeten theoretische Friedensliebe hinderte ihn nicht, zum Schutze des Wir haben als ein neutrales Volf ein sehr wichtiges Recht und auf Unfalle allgemeiner Art. amerikanischen Kapitals Truppen nach Meriko zu schicken und
und es ist von großer Wichtigkeit, daß wir in dieser Zeit, da Vergleichsweise kann darauf hingewiesen werden, daß unter dem Drucke der Pro- Alliierten- Agitation im April 1916 der große Krieg tobt, die Rechte der Neutralen geltend machen der Gesamttonneninhalt der französischen Flotte an Linien- den Krieg gegen Deutschland vorzubereiten. Seine antiund das Völkerrecht unversehrt bewahren. Das müßte nach schiffen und Streuzern bei Ausbruch des Strieges 497 457 imperialistischen Reden hielten ihn nicht ab, San Domingo zu meiner Meinung eine sehr gedankenlose Politik sein, die Tonnen betrug, während die Gesamtwasserverdrängung der androhung zu zwingen, die westindischen Inseln an die Ver annektieren oder die dänische Regierung unter Kriegsirgendeines von diesen wichtigen Rechten aus irgendwelchen fentimentalen Erwägungen heraus preisgeben wollte, da wir italienischen Flotte mit allen Kriegsfahrzeugen überhaupt nur einigten Staaten zu verkaufen. Sein Antimilitarismus stand doch die Notwendigkeiten des neutralen Handels und die 335 700 Tonnen ausmachte. Der englische Verlust an seiner Förderung der" Preparedneß"( Kriegsrüstungen) Rechte der Neutralen im Hinblick auf die Zukunft der Ver- Torpedobooten beträgt 50 Schiffe mit zirka 41 500 Tonnen, nicht im Wege. Und sein Kriegsbudget für das kommende einigten Staaten im Auge zu halten haben. an U- Booten etwa 26. Jahr ist das größte, das je von einer Großmacht in Friedens