Nr. 321. 33. Jahrg.
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Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morigplas, Nr. 151 90-151 97.
Dienstag, den 21. November 1916.
Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morigplat, Nr. 151 90-151 97.
Kämpfe zwischen Serre und Beaucourt, um Grandcourt und den St. Pierre- VaastWald. Vergebliche rumänische Angriffe bei Campulung. Neue Stellung bei Monastir .
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Amtlich. Großes Hauptquartier, 20. November 1916.( W. Z. B.)
Weftlicher Kriegsschauplah. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Das englische Artilleriefeuer war gestern im ganzen geringer, stark nur auf beiden Ancre- Ufern. Zwischen Serre und Beaucourt sowie gegen unsere Stellungen südlich von Miraumont in den Abendstunden vorbrechende Angriffe scheiterten verlustreich.
Im Handgranatenkampf warf unsere Infanterie die Engländer aus dem Westteil von Grandcourt hinaus.
In den Gegenangriffen der letzten Woche sind 22 Offiziere und 900 Mann gefangen, 34 Maschinengewehre erbeutet worden.
Ernent versuchte der Franzose, von Nordwesten her in den St. Pierre Vaaft- Wald einzudringen; er wurde zurückgeschlagen, obwohl starkes Feuer den mit frischen Kräften geführten Angriff vorbereitet hatte.
Deftlicher Kriegsschauplah. Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.
Bei starker Kälte war die Gefechtstätigkeit durchweg gering. Front des Generaloberst Erzherzog Carl Unsere Operationen gegen die russisch - rumänische Front nehmen planmäßig ihren Fortgang.
Nordöstlich von Campulung erschöpfen in täglichen, vergeblichen Angriffen die Rumänen ihre durcheinandergeworfenen Verbände.
Amerika und Deutschland . Erklärungen Lansings.
Köln a. Rh., 20. November. ( W. T. B.) Der Kölnischen Zeitung " wird aus Washington telegraphiert: Staatssekretär 2 ansing wies heute nachmittag in einer Besprechung mit Zeitungs
Balkan- Kriegsschauplatz.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Madensen.
In der Dobrudscha und längs der Donau bis zum Hafen von Oltina( östlich von Silistria ) Artilleriefeuer. Mazedonische Front.
Die Einnahme der neuen Stellungen nördlich von Monastir hat sich ohne Störung durch den Gegner vollzogen. Neue deutsche Kräfte haben die Kampfzone erreicht.
An der Moglena- Front find serbische Vorstöße bei Bahovo und Tusiu von den Bulgaren abgewiesen worden.
Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff.
Abendbericht.
Berlin , amtlich, 20. November 1916.( 2. Z. B.) Abends Artilleriekampf nördlich der Somme.
Unsere Truppen nähern sich Craiova , der Hauptstadt der westlichen Walachei.
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Der österreichische Bericht.
Wien , 20. November 1916.( W. Z. B.) Amtlich wird berlautbart: Deftlicher Kriegsschauplatz. Seeresfront des Generalobersten Erzherzog
Carl
Die Operationen gegen Rumänien verlaufen planmäßig. Nördlich von Campolung wurden wieder heftige Angriffe abgeschlagen. Heeresfront des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.
Nichts von Belang. Italienischer und Südöstlicher Kriegsschauplak. Keinerlei Ereignisse von Bedeutung.
Der Stellvertreter des Chefs bes Generalstabes. v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
play, von dem fie abgefahren ist. Sie hat zu beiden Seiten des Bugs ein Led. Das Bundesgericht hat eine Untersuchung über den Vorgang angeordnet. Der Zusammenstoß erfolgte bei Mondschein.
Arbeiterlöhne
und Kriegsgewinne.
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Von der Frage der Zivildienstpflicht ist die Frage der Kriegsgewinne nicht zu trennen. Die Arbeiter sind bereit, für das Volksganze alle Kräfte herzugeben, sie haben aber keine Neigung, für den Privatprofit des kriegsindustriellen Unternehmertums gleiche Opfer zu bringen. Der folgende Artikel ist darum von aktuellstem Interesse. D. Red. Der steigende Unwville der breiten Massen über die riesenhaften Kriegsgewinne hat die Interessenten veranlaßt, durch Beauftragte in der Presse und sonstivo den Beweis zu führen, daß die beispiellos hohen Gewinne nur ein Entgelt für außerordentliche Leistungen in außerordentlicher Zeit" darstellten und überdies in den„ außerordentlich hohen Arbeiterlöhnen" Seitenstück und Begründung fänden. Der Geschäftsführer des Vereins Deutscher Eisen- und Stahlindustrieller, Herr Dr. Reicherts, war es, der in der Generalversammlung dieses Vereins die Formel prägte, daß ,, außerordentliche Leistungen auch außergewöhnliche Vergütungen rechtfertigen", womit die jeßigen Betriebsüberschüsse der Schwerindustrie gerechtfertigt werden sollten. Wer wollte nicht zugeben, daß für besondere Leistungen auch enisprechende Belohnungen zu fordern wären? Wer wäre so töricht, in der gegenwärtigen Wirtschaftsordnung zu erwarten, daß die Unternehmer ihre Schornsteine ohne Profit rauchen ließen? Eine solche Erwartung hegen wir alle nicht.
Darauf kommt es aber jetzt nicht an, sondern es fragt sich, ob der Unternehmergewinn nicht selbst über das nach ,, bürgerlichen Begriffen" erlaubte Maß hinausgeht, ob die Preissteigerungen wegen der Selbstkosten gerechtfertigt sind- namentlich wegen der Arbeiterlöhne und Beamtengehälter und welche Wirkungen die Ueberprcise auf die gesamte Volkswirtschaft sowie auf die Reichs- und Staatsfinanzen ausüben.
Die„ Nationalzeitung" bringt in ihrem Handelsteil vom Sonntag, den 19. d. Mts., einen Artikel über„ Die Preisbildung in der deutschen Industrie", eine Stimmungsmache verwegenſter, allerdings auch ungeschicktester Art. Es ist in der sozialdemokratischen Presse schon seit Kriegsbeginn immer wieder an die zuständigen Behörden appelliert worden, rechtzeitig mit angemessener Höchstpreisfestießung vorzugehen, sonst würde sich ein Preistreiber auf den anderen berufen. Das tut der Artikelverfasser in der„ Nationalzeitung" ungeniert, indem er auf die fabelhaft hohen Fisch., Deutsch - norwegischer Ausgleich? Geflügel- und Obstpreise himveist und dann fragt, warum berichterstattern amtlich die Behauptung zurück, daß die Kristiania , 19. November. Der Vertreter von W. T. B. meldet: unter solchen Umständen der Industrie" eine mäßige PreisWashingtoner Regierung einen Brud) mit Deutschland be- Der Ton der norwegischen Presse verändert sich sichtlich immer mehr erhöhung" verwehrt werde. Einer beruft sich auf den anderen. fürchte. Die Erzählungen dieser Art, welche in der New Yorker in versöhnlichem Sinne. Deutlich sieht man jetzt bei den meisten Dann heißt es, der Industrie" könne wahrlich niemand den Evening Post", der„ Times" und der„ Tribune" erschienen waren, Blättern die Absicht, sich mit Deutschland zu verständigen und den Vorwurf der Preistreiberci machen; sie ist nur gezwunwurden für absurd und gänzlich unbegründet erklärt, wobei Lansing schon früher angestrebten Ausgleich mit Deutschland über die gen, die Preise zu erhöhen, weil sie ihrerseits die Löhne nachdrücklich betonte, daß die leitenden Regierungstreise schwebende Streitfrage zu ermöglichen. Besonders bemerkenswert auf das Doppelte(!!!) erhöhen muß..." Hierauf heißt teine derartigen Besorgnisse hegten, zumal, seit Hinden ist Morgenbladets" Standpunkt, das im heutigen Leitartikel nunes wörtlich weiter: burg und Ludendorff der Politik des Reichskanzlers zugestimmt mehr ebenfalls zugibt, daß Form wie Zeitpunkt der norwegischen hätten. U- Bootverordnung vom 13. Dftober glüdlicher hätten gewählt werden tönnen.
Der Staatssekretär bestritt ferner, daß er einen schriftlichen Einspruch des belgischen Gesandten gegen die Abschiebung arbeitslofer Belgier nach Deutschland erhalten hätte, wie in einer Erklärung des Gesandten(!) in der Presse gestern behauptet worden war. Das Staatssekretariat habe nur mündliche Vorstellungen in der Sache vor drei Wochen erhalten. Staatssekretär v. Jagow habe eine formelle Mitteilung über Deutschlands Haltung zugesagt, welche dann dem belgischen Gesandten übergeben werden solle.
Die norwegische Bresse fühlt sich offensichtlich beeinflußt durch ein gestriges Telegramm des Berliner Berichterstatters von„ Tidens Tegn" über die Auffassung an maßgebender Stelle in Deutschland , daß Deutschland auch auf wirtschaftlichem Gebiet Grund zur Beschwerde habe. Gleichzeitig fündigt die Presse aber an, daß auch auf diesem Gebiet zurzeit wichtige Verhandlungen schwebten, die durch Entgegentommen gegenüber den deutschen Beschwerden einen Ausgleich erhoffen ließen. Morgenbladet" spricht die Erwartung aus, daß dieser Ausgleich nicht nur für die Dauer des Krieges vorhalten, sondern ein dauernd gutes Verhältnis Nor wegens zu Deutschland auch für die Zeit nach dem Kriege vorbereiten werde.
,, Es gibt heute ungelernte Arbeiter, die bis zu 500 M.(!) monatlich, und gelernte, die bis zu 800 M.(!) im Monat verdienen, und es ist bisher( durchaus mit Recht) niemand cinge= fallen, sich darüber zu entrüsten; aber da die Verhältnisse nun einmal so liegen, da die Industrie die geforderten Löhne, selbit wenn sie in der verteuerten Lebenshaltung nicht begründet sind, bewilligen muß, so ist die Industrie ebenfalls gezwungen, wenigs stens bis zu einem gewissen Grade dieser Verteuerung des Produktionsprozesses in den Verkaufspreisen zu folgen, und es wäre ein unbilliges Verlangen, daß von der tatsächlich doch bestehenden Hochkonjunktur ganz allein der Arbeiter den Nutzen haben sollic ( den man ihm gewiß gerne gönnt), der Unternehmer aber nicht."
Der Unfall der„ Deutschland ". Wohin die ungeheuerlichen Lohnangaben zielen, an welchen Stellen damit Eindruck gemacht werden soll, das fühlt Köln , 20. November. ( W. T. B.) Der ,, Kölnischen Zeitung " ein Blinder mit dem Stocke. Die Erzählung von dem 36- Markwird aus Washington telegraphiert: Der Unfall der ,, DeutschTagesverdienst der Berliner Zohnschlächter wird immer land" scheint rein zufällig gewesen zu sein. Drei Schiffsnoch kolportiert, jezt kommen die 500- und 800- Marfplatten sind eingestoßen und bilden einen Zahn. Der Vordersteven ist verbogen, aber die Gesamtanlage ist un Monatslöhne von Industriearbeitern als neues„ Stimmungsbild" hinzu. Wir sind begierig, zu erfahren und fordern beschädigt geblieben. Die bundesamtliche Untersuchung Wie die Birshewija Bjedomosti" vom 26. Dftober mitteilen, darüber genaue Angaben, welche ungelernten" des Schleppdampfers wird geheimgehalten. Das Verhör über wird demnächst in Regierungstreifen die Frage beraten werden, nach Arbeiter bis zu 500 Mart", welche gelernten" Arbeiter die Feststellung der Verantwortlichkeit wird eine Verzögerung dem Beispiel des verbündeten Englands eine Liste der neutralen sogar bis zu 800 Mark im Monat verdienen"! Wir wollen von wenigen Tagen verursachen. Firmen aufzustellen, mit denen der Handel für die Kriegsdauer so- einmal die Möglichkeit annehmen, daß ganz besonders hoch
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Nach einer Londoner T.- U.- Meldung soll eine unmittelbare Ab- wohl Privatpersonen, wie Gesellschaften verboten werden soll. Diese qualifizierte Spezialarbeiter zum Beispiel in der feinmechareise der Deutschland " nicht zu erwarten sein, da sämtliche Mit- Maßregel wird damit begründet, daß es sich jetzt mit genügender Sicher- nischen Instrumenten- und Apparateindustrie den angegebeglieder der Mannschaft des H.- U.- Bootes als Zeugen aufgerufen heit herausgestellt hat, daß russische Waren durch Vermittelung neu- nen Monatslohn ausnahmsweise einmal erhalten haben für find.„ Nieuwe Rotterdamiche Courant" veröffentlicht eine Meldung traler Firmen in Feindesland gelangen. des Londoner Daily Telegraph" aus New London, wonach als ganz außerordentliche Leistungen. Aber bitte, man bezeichne Schadenersatz für das durch die„ Deutschland " gerammte Schlepp- In dem Entwurf wird unter anderem betont, daß England uns die in Betracht kommenden Arbeiter, damit wir die Fälle boot gegen die Eigentümer der Deutschland " eine Forderung im feinen Untertanen mit folgender Anzahl neutraler Firmen den nachprüfen können. Uns sind die Lohnverhältnisse in der Betrage von 50 000 m.(?) pro Tonne des untergegangenen Schiffes Handelsverkehr untersagt hat: in Griechenland 25, in Holland 68, Berliner Metallindustrie, wo zurzeit, dank der intensiven erhoben worden sei. Die Deutschland " liegt jetzt auf dem Anter- in Norwegen 20, in Portugal 80, in der Schweiz 45, in Schweden 50. Gewerkschaftsvertretung, wohl die höchsten Stun