Einzelbild herunterladen
 

Baur  . Es bestätigt sich, daß im Verlaufe des 22. Guynemer   zwei feindliche Flugzeuge in der Gegend von Falby abschoß, so daß die Anzahl der voi ihm abgeschossenen Flugzeuge 23 beträgt. Rechs unserer Flugzeuge warfen vier Granaten von 12 Zentimeter auf Bruyères  . Gins   unserer Flugzeuggeschwader beschoß zwischen 3 Uhr 45 Minuten und 7 Uhr den Flugplak von Ghyselles. Es wurden 171 Granaten von 12 Zentimeter abgeworfen. In der Nacht zum 24. zwischen 9 Uhr abends und 1 Uhr nachts beschossen vier unserer Flugzeuge die Hochöfen und die Fabriken von Völk­ lingen   an der Saar  . Bei dieser Unternehmung wurden 12 Granaten von 12 Bentimeter und 12 Granaten von 15,5 3enti­meter abgeworfen, die, wie man glaubt, the Biel   gut trafen. Unsere Flugzeuge tehrten ohne Zwischenfall zurüd.

Vom 25. November nachmittags: Vom Verlaufe der Nacht ist außer der üblichen Beschießung nichts zu berichten. Buftkrieg: Am 24. November zwischen 11 Uhr und 1 Uhr mittags bewarf eine Gruppe englischer Wasserflugzeuge die Hoch­öfen von Dillingen  ( Saar- Gegend). Im Verlauf dieser Unternehmung wurden 1000 Kilogramm Explosivstoffe abgeworfen. Die meisten Geschosse trafen ihr Ziel. Ein feindliches Flugzeug wurde auf dem Rüdwege abgeschossen. Orientarmee: Nebel und Regen Hemmten während des 24. November die Operationen. Die Serben schlugen vier bulga­rische Angriffe in der Gegend von Gruniste ab. Die italienischen Truppen rüden von Monastir   vor. Vom 25. November a bend 3. Ziemlich rege Tätigkeit der beiderseitigen Artillerien in der Gegend des Forts Vaug. An der übrigen Front Beschießung mit Unterbrechungen.

übrigen Teil der Front im Trentino Artilleriefämpfe. Unsere Artillerie störte feindliche. Truppenbewegungen im Gebiet des Etschtales und im Becken des oberen Astachtales.

An der Front der Julischen Alpen   entfaltete die feind­fiche Artillerie eine stärkere Tätigkeit gegen unsere Stellungen von Ursiz( Vrsic- Monte Nero) und östlich von Görz.

Feindliche Flugzeuge warfen Bomben auf Agnedo, Grigud und Brimolano im Suganer Tale; zwei Personen wurden verwundet, ein in einem Bahnwagen ausgebrochener Brand wurde alsbald erstickt. Unsere sofort aufgestiegenen Flieger schlugen das feindliche Fluggeschwader in die Flucht. Cadorna.

treibe, darüber konnte doch wohl keine amtliche Stelle trgendwie im Zweifel sein.

Die Tägl. Rundschau" fügt hinzu:

Statt daß dem Genossen Scheidemann endlich einmal durch eine deutliche Erklärung in der Nordd. Allg. 3tg." der Nimbus des ersten Bethmann- Offiziöfen genommen wird, wird dieser Nimbus noch mit allen technischen Hilfsmitteln der Neuzeit verstärkt.

Und der Deutsche Surier":

Man wird sich im Auslande naturgemäß sagen, daß ein Mann, der seine Stimme so weit tragen lassen darf, nicht als einfacher Privatmann oder Parteimann spricht. Sollte das radiotelegraphierte Angebot Scheidemanns an Wilson nicht endlich die letzte Frreführung sein, die ihm gestattet worden ist?

"

Rumänischer Bericht vom 24. November. Nord- und Nord= west front: An der Moldaufront teine Veränderung. An der Grenze von Munteni bis in die Gegend von Dragoslavle schwache Artilleriebeschießung. Im Alt- Tal Artilleriebeschießung Die drei genannten deutschen   Blätter danken ihre auf dem rechten Flügel und im Zentrum. Auf dem linken Flügel griff der Feind heftig an. In der Oltenie(?) 30gen fich unsere Kenntnis des Vorgangs dem Pariser Matin", der sich den Truppen unter dem Drud an Zahl überlegener Feinde links von Berliner   Funkspruch nach Paris   zurüdtelegraphieren ließ Olteh zurüd. und dazu bemerkte, Frankreich   werde nicht in die Falle" Südfront: Infanteriefeuer und Artilleriebeschießung( amerikanischer Friedensvermittelung) gehen. Es ist hübsch, längs der ganzen Donau  . Bei Calafat   erbeuteten wir ein daß sich die schreibenden Bis- zu- Ende- Krieger von Berlin   und feindliches Flugzeug. In der Umgebung von Zimnicea heftige Baris darin einig sind, die amerikanische   Friedensvermitte Artilleriebeschießung. Der Feind versucht zu landen. In der Dobrudscha   rüdten wir auf der ganzen Front vor, besonders lung als" Falle" zu betrachten. Genau denselben Ausdruck im Zentrum und auf dem linken Flügel, wo wir die Dörfer gebrauchte neulich der Freiherr Senfft zu Biljach in der Kreuzzeitung  ". Man stimmt in den beiderseitigen Redak­Gelengie, Pazarlie, Esteri, Balzilmic und Tajaul besetzten. tionen darin überein, nicht in diese Falle zu gehen, sondern die Soldaten draußen tapfer weiter fechten zu lassen. Sonst ist zur Sache nur zu bemerken, daß dem Genossen Scheidemann von der funkentelegraphischen Uebermittelung seines Gesprächs nichts bekannt war und daß er sie nicht be­einflußt hat. Das Ersuchen, den drahtlosen Apparat be­nußen zu dürfen, ging wohl von Herrn Swing aus, und es ist nur zu begreiflich, daß die deutschen   Behörden einem so angesehenen Journalisten eines neutralen Landes dieses Er­suchen nicht abschlugen. Aus einem solchen Vorgang sollte den deutschen   Behörden kein Vorwurf gemacht werden. Am allerwenigsten von einer Seite, die sonst immer nicht mit Unrecht flagte, die deutsche Regierung verstünde die Presse nicht richtig zu behandeln. Aber den Herren wird man's wohl niemals recht machen können: wie man's macht, ist es verkehrt!

Vom 25. November. Nord- und Nordwestfront. An der Westgrenze der Moldau keine Veränderung. An der Nord­Belgischer Bericht. Es ist nichts Besonderes zu melden. grenze der Walachei bis in die Gegend von Drago3lable Englischer Bericht vom 25. November.  ( W. T. B.) Die feind- schwaches Geschüßfeuer. Im Alt- Tale griff Ser Feind auf lichen Batterien und Grabenmörser sind im Laufe des Tages gegen der ganzen Front nochmals an, wurde aber zurückgeschlagen. In unfere Linien südlich der Ancre tätig gewesen. Unsere jchwere Oltenic gingen unsere Truppen auf das linke Ufer des Artillerie beschoß wichtige Punkte hinter der Front des Feindes. Ort in die Gegend von Dragasani und Slatina zurüd. Das Wetter ist andauernd stärmisch Südfront. Längs der ganzen Donau   Gewehr- und Ge­fchüßfeuer. Der Feind ist bei Izlaz und Zimnicea gelandet. Nördlich von diesen Ortschaften wurde sein Vormarsch durch unsere Truppen aufgehalten. In der Dobrudscha nichts Neues.

Bomben auf Artillerielager und feindliche Verwaltungsgebäude in

lich von Solotvina.

Politische Uebersicht.

-

Russischer Bericht vom 24. November.  ( W. Z. B.) West­front. Bei Stachowce südwestlich vom Narocafee griffen un­fere Aufklärer die deutsche Stellung an, fie erbeuteten ein Ma­schinengewehr. Nordöstlich von Krewo versuchte der Feind nach Be­schießung unserer Schüßengräben durch Artillerie und Minen in einem kleinen Abschnitt die Offensive zu ergreifen; er wurde durch unser Feuer zurüdgeschlagen. Unser Artilleriefeuer rief auf der feindlichen Seite eine starte Explosion hervor. Am Stochod in der Gegend der Eisenbahn Komel- Maniewiczh unternahmen un Zur Beratung des Dienstpflichtgesetzes. bedeutende feindliche Abteilungen einen Angriff, aber von unserem Feuer empfangen, berbargen sie sich in einen Gehölzen, wo sie Berschiedene Blätter melden, im Seniorenkonvent des Reichs­Dem scheibenden Staatssekretär v. Jagow widmet die Nordd. unter unserem Feuer bis zum Abend blieben. Im Laufe der Nacht tags sei der allgemeine Wunsch" zum Ausdruck gelangt, das Allgem. 3tg." ein besonders warm gehaltenes Abschiedswort, in zog sich der Feind in seine Schüßengräben zurüd. In der Gegend Dienstpflichtgesetz am Mittwoch in allen drei Rejungen zu dem von außergewöhnlichen Verdiensten"," unbeirrbarer Schärfe des Fleckens Verba nördlich von Kremieniec zwangen wir ein erledigen. Das Gegenteil davon ist richtig. Von sozialdemokra- der Beobachtung"," Energie, Geschicklichkeit und Wachsamkeit" die österreichisches Flugzeug zur Landung; wir nahmen die Flieger ge- tischer Seite wurde diesem Wunsche so entschieden widersprochen, Rede ist. Dann heißt es weiter: fangen. An der Bystrica warfen unsere Flieger erfolgreich daß der Präsident erklärte, er werde in der Sonnabendsigung für Der Kanzler verliert in Herrn von Jagow einen Mitarbeiter, dem Dorje Paveltsche an der Eisenbahn nordwestlich von Stanislau  . die Tagesordnung vom Mittwoch nur die Vornahme der ersten der ihn in den schwersten Zeiten seiner eigenen Amtsführung mit Unsere Aufflärer unternahmen eine Reihe glüdlicher Streifzüge in Lesung in Vorschlag bringen. Dagegen wurde kein Widerspruch nie wantender Treue und Hingebung, mit unermüdlichem Fleiß, der Gegend der Dörfer Kosmah und Porogi(? Poroti) nordwest- laut, so daß man annehmen konnte, es sei allgemeiner Wunsch". mit seinem nüchternen, der Wirklichkeit zugewandten Blick und all­dementsprechend zu verfahren. In der Sonnabendsigung über seit bereiten klugen Rat auf das beste unterstützt hat. Wenn sein Gesundheitszustand ihm die Fortführung der Arbeit nicht länger. Rautajusfront. In der Gegend von Righi wurden Verraschte dann Herr Groeber die Linke mit dem Vorschlag, auf die gestattet hat, so begleitet den Staatssekretär doch die Erwartung fuche türkischer Aufklärungsabteilungen, sich unseren Stellungen zu Tagesordnung vom Mittwoch auch die zweite Lesung zu sehen. in den Ruhestand, daß er nach Wiedererlangung aller seiner Kräfte nähern, durch Feuer abgewiesen. In der Gegend von Ognot räumten Dieses Verfahren mußte befremdend wirken um so mehr, als man dem Vaterlande seine Dienste an anderer wichtiger Stelle wieder die Türken das Dorf Scharafkhan. Neuerdings stellten wir fest, sich doch über das Gesetz verständigen will. Und diese beab- zur Verfügung stellen wird. daß die Türken Explosivkugeln verwenden. Rumänische Front. Siebenbürgen  . In der Gefichtigte Verständigung bezieht sich sinngemäß nicht nur auf den gend nordöstlich von Turnu Severin   griff eine fleine rumänische Inhalt des Gesetzes, sondern auch auf die Art seiner Behandlung. Abteilung den Feind an, zerstreute ihn und erbeutete drei Geschütze. Donaufront. In der Dobrudscha   rückten unsere Truppen neuerlich nach Süden vor, erreichten am linken Flügel den Tasavla= see, wo sie stellenweise den Fluß Kartaleentochor(?) überschritten. wie sie von den Vertretern der Gewerkschaften, den freien wie Vom 25. November.  ( W. T. B.) Westfront. Südwestlich den christlichen, veranstaltet worden sind, wendet sich die Presse von Riga   brangen unsere Aufflärer unter der Dedung des Sperr- der Rechten. Die Deutsche Tageszeitung" schreibt: feuers in die feindlichen Gräben cin, erbeuteten ein Maschinen­gewehr und machten Gefangene. Nordöstlich von Smorgon machte der Feind nach einer Artilleriebeschießung beim Einbruch der Nacht einen Angriff mit ungefähr zwei Kompagnien. Wir drängten den Gegner durch das Feuer unserer Geschüße, Bomben­und Minenwerfer in seine Gräben zurüd. Auf der übrigen Front der gewöhnliche Feueraustausch.- Kaukasusfront. Es ist nichts von Bedeutung zu melden.

-

Stumänische Front. Siebenbürgen  . Der Feind griff im Tal des Altflusses energisch an und drängte die rumä­nischen Truppen ein wenig in südlicher Richtung von Kalimanesti nach Moldaresti zurück. Der Feind ergriff die Offensive auch in der Gegend von Craiova   und zwang die Rumänen, sich jen­seits des Altflusses zurückzuziehen. Bei Zimnicea gingen deutsche Truppen auf das linke Donauufer hinüber. Donaufront. In der Dobrudscha   hielten wir durch unser Feuer Versuche des Gegners, unsere Vorhuten anzugreifen, an.

-

Italienischer Bericht vom 25. November. Südlich von der Straße Loppio Mori( rechts der Etsch  ) haben wir einen leinen feindlichen Angriff in Richtung Samo zurückgeschlagen. Auf dem wollte nicht, daß die Religion, als deren höchster Gegenstand" ihm die Geschichte im eigentlichen Sinne" galt, ein zurückgewandtes Antlig babe. Vorwärts wies ihr Auge. Nicht nur in ihrem Sein müßt ihr die Menschheit anschauen, sondern auch in ihrem werden; auch sie hat eine größere Bahn, welche sie nicht wieber­fehrend durchläuft, auch sie wird durch ihre inneren Ver= änderungen zum höheren und Bollkommenen fortgebildet."

17

Gegen die Vorschläge zum Zivildienstgesetz,

" Ist ein stichhaltiger sachlicher Grund für die von den Gewerf­schaften vorgeschlagenen Ausschüsse, die auch aus dem Rahmen diefes ganzen Gefeßes völlig herausfallen würden, nicht gegeben, so fönnen die gewerkschaftlichen Vorschläge nur als ein Versuch be­zeichnet werden, bestimmte Forderungen, die schon seit Jahr­zehnten ein Gegenstand des Streites zwischen den Gewerkschaften und Unternehmern bilden, bei Gelegenheit dieses Gesezes durch zudrücken; in der Hoffnung, daß man ihre Durajjebung dann auch nach dem Kriege werde aufrechterhalten werden können.. Wir möchten deshalb hoffen, daß die Mahnung des Staats­sekretärs des Innern, sich des großen Ziels bewußt zu bleiben und die Vorlage von feiner Seite her mit Bestimmungen zu be­lasten, die für die Durchführung der Hilfsdienstpflicht entbehrlich und für irgend eine andere Seite un annehmbar sind, auf fruchtbaren Boden fallen werde."

Danach scheint es, als ob die Rechte gegen das Gesetz stimmen wollte, wenn die von den Arbeitervertretern für unerläßlich gehaltenen Sicherungen in seinen Tert auf genommen würden.

Auf der anderen Seite veröffentlicht das Berliner Tage­blatt" eine Reihe besorgter Zuschriften aus der Geschäftswelt, besonders der Zurusindustrie, deren Unternehmer als Wir. fung des Gesetzes ihren Zusammenbruch befürchten. Be­merkenswert ist die Aeußerung des Inhabers eines Damen­lurusgeschäfts, die folgendes besagt:

Die Dame der Gesellschaft, die ein leid für 1200 M. fauft, braucht dieses ebenso notwendig, wie die Arbeiterin eins für 20 M. Wo soll die Grenze zwischen Zurus und Bedürfnis ge­zogen werden?"

"

Schleiermacher   hat für das Ziel der Religion das starke Wort geprägt: Das Rohe, das Barbarische, das Unförmliche soll ver­Würde die Dame der Gesellschaft auch zum vaterländi­schlungen und in organisme Bildung umgestaltet schen Hilfsdienst herangezogen werden, so wäre die Grenze werden. Nichts soll tote Maffe fein, alles soll eigenes, zusammen für ihr Kleidungsbedürfnis wohl unter 1200 M. zu ziehen. gefegtes, vielfach verschlungenes und erhöhtes geben sein. Dahin deutet das Geichid des Augenblicks und der Jahrhunderte." Mit solchen Gedanken hat dieser Mann dem Entwickelungsdenken der Zeit, die nach ihm das wirkliche in den Gesetzen seiner Be­wegung durchschaute, vorgearbeitet. In organische Bildung um­gestalten," das ist der Kern feines Weltanschauens. Und auf dieses Worte gestügt, stehen auch wir da und verwahren einen Fichte und Schleiermacher   gegen die Notstreiche derer, die solchem Umgestalten, das nun fommen muß, in ihrem Namen und mit ihrer Hilfe den Weg sperren möchten. Der Weg ist von Wolfen überlagert, das ist gewiß; aber in den Wolfen werden reinigende Better hängen, vor donen uns nicht grauen foll. Wir wollen den Weg, der unser Weg werden wird, weiterfchreiten mit Hellem Willen, Geist und Glauben, unfer gutes und volfsnotwendiges Wert als einigendes giel groß vor Augen.

Also Pfeile auf den Bogen gegen die Unglüdsraben! Dhne einen 3wang geht es nicht ab!"

Bom unverwüstlichen Bureaukratismus. Unter der Ueberschrift Unglaublich" erzählt der Matin":" Wenn die Hafenkommission von La Rochelle   eine Ausbesserung an einem ihrer Lastautomobile auszuführen hat, so wird der verdorbene Maschinenteil zur Auto­mobilwerfstätte von La Rochelle   geschickt. Diese fendet das Stüd zur Automobilwerkstätte Bordeaug, und von dort wird der aus­befferungsbedürftige Maschinenteil zur Zentrale nach Boulogne  - fur Seine geich dt. Boulogne- sur- Seine endlich schickt die ganze Ge­ichichte nach Niort   in die zuständige Fabrit, und von dort geht der Rüdweg wiederum fiber Boulogne- fur- Seine, Bordeaux   und La Rochelle   bis zur Hafenkommission." Das ist nur ein kleines Bei­spiel von tausenden, sagt der Matin", doch, wie ist es bezeichnend. Und überall gibt es solche Unglaublichkeiten auszusagen.

-

Der Nachruf wäre vielleicht etwas weniger enthusiastisch aus­gefallen, wenn nicht zuvor ein anderes als offiziös geltendes Blatt, Ser Beri. Lokalanzeiger", Herrn v. Jagow nach Strich und Faden verrissen hätte.

Aus der Partei.

Stadtverordneten- und Stadtratswahlen in Elbing  . Bei den Ergänzungswahlen der dritten Abteilung für das Stadtparlament Elbing wurden im Zeichen des Burgfriedens die Genossen P. Handke und H. Perschon wiedergewählt. Wir haben somit wieder 15 Size in der Stadtverordnetenversammlung inne. Am 24. d. M. waren fünf Stadträte zu wählen. Neben vier Bürgerlichen wurde Genosse August Grabowski, Geschäftsführer des Konsum- und Sparvereins von Elbing  , mit 19 von 36 ab­gegebenen Stimmen zum Stadtrat gewählt, während der bisherige Inhaber des Mandats, ein Bürgerlicher, nur 17 Stimmen auf sich vereinigte. Der erste sozialistische Stadtrat, der Defonom Peter, hatte vor kurzem die Wahl nicht angenommen.

Sozialdemokratischer Stadtrat in Kiel  .

Jn Kiel wurde der bisherige stellvertretende Stadtverordneten. vorsteher Genosse Rindfleisch zum Stadtrat gewählt. Er ist der erste sozialdemokratische Stadtrat in Stiel und in Schleswig- Holstein  überhaupt. Bemerkt sei hierbei, daß in Kiel   die Stadträte nicht von der Stadtverordnetenversammlung, sondern von der Bürger­schaft gewählt werden.

Aus Industrie und Handel.

Die Rombacher Hüttenwerke haben bei einem Aktienkapital von 50 Millionen Mark einen Reingewinn von 5,14 Millionen Mart gegen 3,19 Millionen Mark im Vorjahre erzielt und verteilen eine Dividende von 8 Proz.

Die englischen 2% prozentigen Konfols notierten an der Ron­doner Börse 55% Proz. und erreichten damit den tiefsten Stand seit über hundert Jahren. Vor dem Burenkrieg war ihr Kurs 113%, vor dem Weltkrieg 77 Proz.

Letzte Nachrichten.

Ein Hoch auf die polnische Armee. Der gefährliche Friedensfunkspruch. Am lehten Sonnabend hielt in Warschau   bei einem Mittag­Genosse Scheidemann wurde kürzlich von dem Berliner   efen Gouverneur Ehdorf eine Ansprache an polnische Legions Korrespondenten der amerikanischen   Zeitung Chicago   Daily offiziere, in der er nach W. T. B. u. a. sagte: Wir dürfen mit News", Herrn Swing, über seine Stellung zur Friedens- Sicherheit annehmen, daß die aus der Legion erstehende armee Frage befragt und legte daraufhin dem Befrager seinen des neuen Königreichs Polens  , rekrutiert aus den Söhnen eines Standpunkt dar, den die Leser des Vorwärts" aus feinen ritterlichen Volfes, von heißer Vaterlandsliebe befeelt, kämpfend hier veröffentlichten Aufsägen kennen. Die Antwort Scheide- für die Erfüllung lang ersehnter nationaler Wünsche, daß diese Armee fest und unerschütterlich zu uns hält bis zu einem erfolg manns wurde von Herrn Swing auf funtentelegraphischem reichen Ende, und daß nach diesem auf der Gleichheit der Lebens Wege nach Amerika   gemeldet, wo sie dazu beitrug, die Stim intereffen beider Völker die Freundschaft bestehen bleibt, bis auf mung für einen Vermittelungsversuch günstiger zu gestalten. Die spätesten Zeiten. Der Gouverneur schloß mit einem in polni­Ganz andere Wirkungen brachte aber der drahtlose Funke scher Sprache ausgebrachten Hoch auf das polnische Heer. in gewissen Berliner   Redaktionen hervor, wo einine Pulver­fässer mit erheblichem Geräusch in die Luft gingen. So schreibt die Deutsche Tageszeitung":

"

Herr Scheidemann hat sich dabei allerdings nicht zum ersten Male gegenüber einem Vertreter des Auslandes als der Wortführer des deutschen   Volfes aufgespielt; zum ersten Male aber hat ihm dafür eine staatliche Verkehrseinrichtung zur Verfügung ge­standen, die in der Kriegszeit nur mit besonderer amtlicher Ge­nehmigung benutzt werden darf und, wenn wir nicht irren, einer strengen Benfur untersteht; was ja auch für die funkentele graphische Verbindung mit dem Ausland völlig selbstverständlich ist. Angesichts dieses Vorganges muß denn doch mit allem Sach­druck die Frage aufgeworfen werden, ob etwa amtliche Stellen der Auffassung gewesen sind, daß das Reichsinteresse es er fordere, für die Aeußerung des Abgeordneten Scheidemann den amtlichen Funkenapparat zur Verfügung zu stellen. Daß durch dieses Entgegenkommen im Auslande geradezu der Eindruck er wedt werden muß, daß Herr Scheidemann seine Friedens­propaganda als Vertrauensmann der deutschen   Regierung be­

Justizminister Anduopulos demissioniert.

Bern  , den 26. November. Die Agentur Fournet meldet aus Athen  , daß Justizminister Anduopulos demissioniert habe, da das Kabinett an feinen Aufgaben, alle Mißverhältnisse mit der Entente zu beseitigen, gescheitert sei. Das Ministerium des Innern Tselos wird ihn vertreten.(" Frtf. 8tg.")

Nikolaus Nikolajevich.

Frankfurt   a. M., 25. November. Die Frankfurter Zeitung  " meldet aus Basel   vom 25. November: Die Agence Havas ver­breitet folgende russische Nachricht: Großfürst Nikolaus hat die Oberleitung über die autasusarmee abgegeben, um ein wichtiges Kommando in Europa   zu übernehmen. Der Großfürst soll bereits im Hauptquartier des garen eingetroffen sein. Der Zar hat dem General Alegejem einen durch Gesund­heitsrücksichten notwendigen Urlaub gestattet. General Alexejew soll provisorisch durch General Gurko, Kommandanten einer Re­fervearmee, ersetzt werden.