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Nr. 327. 33. Jahrg.

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Berliner   Volksblaff.

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Telegramm- Adresse: Sozialdemokrat Berlin  ".

Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernivrecher: Ami Morisvlas, Nr. 151 90-151 97.

Dienstag, den 28. November 1916.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. kernivrecher: Amt Morisvlas, Nr. 151 90-151 97.

Schlacht in Mazedonien  .

Vorrücken am oberen Alt.

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Durch­

bruch östlich Tigveni. Einnahme von Alexandria  . Die Orsova  - Truppe um­ringt. Die rumänische Alt- Linie ganz genommen.

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Amtlich. Großes Hauptquartier, 27. No­vember 1916.( W. T. B.)

Weftlicher Kriegsschauplag. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Im Somme  - Gebiet nur geringes Feuer.

Ohne Artillerie- Vorbereitung versuchten abends die Franzosen   in den Südteil des St. Pierre- Vaast- Waldes einzudringen; Maschinengewehrfeuer der Grabenbesatzung und schnell einsegendes Sperrfeuer der Artillerie trieb sie zurüd.

Heeresgruppe   Kronprinz.

Deftlich von St. Mihiel   mißglückte ein französischer Handstreich gegen einen unserer Posten.

Deftlicher Kriegsschauplah.

Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.

Nichts Wesentliches.

Front des Generaloberst Erzherzog Joseph  

In den Karpathen wurden russische Erkundungs­abteilungen im Ludowa- Gebiet, mehrere Bataillone nörd­lich des Negrisora- Tales abgewiesen.

Die beiderseits des Alt von Nordeu vordringenden deutschen   und österreichisch- ungarischen Truppen des General­Ieutnants Krafft von Delmensingen haben den Feind hinter den Topologu- Abschnitt geworfen. Destlich von Tigveni durchbrach das Sächsische Infanterie- Regiment Nr. 182, vortrefflich unterstützt durch das zu schneller Wirkung dicht vor dem Feinde auffahrende Neumärkische Feldartillerie- Regiment Nr. 54, die feindlichen Linien und nahm dem Gegner an Gefangenen 10 Offiziere, 400 Maun, an Beute 7 Maschinengewehre ab.

Der Vedea- Abschnitt ist oberhalb und unterhalb Alexandria   erreicht, die Stadt selbst genommen.

Von Turnu Severin   her drängten unsere Truppen den Rest der rumänischen Orsova  - Gruppe nach Südosten ab; dort verlegten ihm andere Kräfte den Weg. Der ge­schlagene Feind hat neben blutigen Verlusten hier 28 Offiziere, 1200 Mann, 3 Geschütze, 27 gefüllte Munitionswagen und 800 beladene Fahrzeuge eingebüßt.

Aus den Donau  - Häfen zwischen Orsova   und Rustschuk  find unserem Besitz bisher 6 Dampfer und 80 Schlepp­fähne, meist mit wertvoller Ladung, gesichert worden. Balkan  - Kriegsschauplak.

Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackenfen.

In der Dobrudscha   scheiterten mehrere von russischer Kavallerie und Infanterie ausgeführte Angriffe. Ein Vorstoß bulgarischer Bataillone warf den Feind aus dem Vorfeld unserer Stellungen östlich von Erchesec zurück. Die Donau   Armee ist Widerstand der Rumänen Donau  - Armee brechend- - im Vorschreiten.

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Mazedonische Front.

Zwischen Prespa  - See und Cerna heftiger Artillerie­kampf. Starke Angriffe auf die Höhen östlich von Paralovo brachen an dem zähen Aushalten deutscher Jägerbataillone zusammen.

Deftlich des Vardar   belegten die Engländer die deutschen   Stellungen mit starkem Feuer. Ein dann er­folgender Vorstoß ist abgewiesen worden.

An der Struma Gefechte von Aufklärungsabteilungen. Der Erste Generalquartiermeister.

Ludendorff.

Amtlich. Berlin  , 27. November.  ( W. T. B.) Teile unserer Seestreitkräfte unternahmen in der Nacht vom 26. zum 27. November erneut einen Streifzug bis dicht vor die englische Küste. Unweit Lowestoft   wurde ein feindliches Bewachungsfahrzeug ver­senkt, die Besagung gefangengenommen. Einige neutrale Dampfer wurden angehalten, untersucht, und, da keine Banuware führend, wieder freigelassen. Unsere Streit­

fräfte kehrten zurüd, ohne irgendwie sonst mit dem Feinde Berührung zu finden.

Der Chef des Admiralstabes der Marine.

Abendbericht.

Amtlich. Berlin  , 27. November, abends.( W. Z. B.) Im Westen und Osten nichts Besonderes.

Ju Rumänien ist die ganze Alt- Linie in unserer Hand. In der Monastir  - Ebene und den Bergen im Cerna­Bogen schwere Niederlage der Entente durch Scheiteru eines großen Angriffs von Trnova( nordwestlich Monastir  ) bis Makovo.

Der österreichische Bericht.

Wien  , 27. November 1916.( W. T. B.) Amtlich wird verlautbart: Deftlicher Kriegsschauplah. ceres front des Generalobersten Erzherzog Joseph.

Der bei Turnu Severin   geschlagene Feind ist in südöstlicher Richtung im Rückzuge und wird von österreichisch  - ungarischen und deutschen   Truppen verfolgt. Unsere Beute aus diesen Kämpfen beträgt 28 Offiziere, 1200 Mann an Gefangenen, 3 Geschüße, 27 gefüllte Munitionswagen und 800 beladene Fuhrwerke. Auch in den Donauhäfen ficl reiche Beute in unsere Hände. Destlich des unteren Alt ist der Bedea- Abschnitt nördlich und südlich von Alexandria   erreicht. Am oberen Alt wurde der Feind hinter den Topologu Abschnitt geworfen, östlich Tigveni die feindliche Stellung durchbrochen, wobei der Feind 10 Offiziere, 400 Mann an Ge­fangenen und 7 Maschinengewehre einbüßte. Ein russischer An­griff mehrerer Bataillone nördlich des Negrisora Tales gegen unsere Truppen blieb erfolglos. Feindliche Erkundungsabteilungen im Ludowa- Gebiet wurden abgewiesen.

ceres front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.

Die Lage ist unverändert. Italienischer und Südöstlicher Kriegsschauplah. Keine Ereignisse.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Amerikanische   Friedenskonferenz.

Grey gegen Vermittlung.

In New York   trat, wie die Frankfurter Beitung" vom 26. November berichtet, eine Konferenz hervorragender Amerikaner zur Förderung des Weltfriedens zusammen. Grey und Briand   sandten Botschaften, in denen sie ihre Sympathie mit der Bewegung ausdrückten, der deutsche Botschafter in Washington  , Graf Bernstorff, wies in einem Schreiben auf des Reichskanzlers Erklärung im Reichstag  hin, Senator Stone( der demokratische Vorsigende des Senats­ausschusses für auswärtige Angelegenheiten) sprach die Zu­stimmung Amerikas   aus.

Der Nieuwe Rotterdamsche Courant" erfährt aus London  : Man betont ausdrücklich, daß die Liga noch nicht beabsichtige, dem gegenwärtigen Krieg ein Ende zu machen, obgleich Jakob Schiff  , der vornehmste Redner vom Sonnabend, behauptet hatte, daß es schon Zeit zum Handeln sei.

Nach Meldung des Daily Telegraph  ", die dem Berl. Lok.­Anz." hierher vermittelt wird, drahtete Grey an die Konferenz:

" Fast jeder Mann unterſtüßt hierzulande das Ziel der Liga. Es ist aber nach allgemeiner Ansicht zwecklos, vor der Beendigung des Krieges Schritte zugunsten des Friedens zu unternehmen. Eine derartige Handlungsweise würde unter den Alliierten, ohne deren Unterstüßung das Ziel der Liga niemals erreicht werden könnte, Miß ftimmung erregen." Bethmann für Vermittlung?

Die Deutsche Tageszeitung" fommt im Anschluß an unsere geftrigen Darlegungen noch einmal auf die Angelegenheit des ge­fährlichen Friedensfunkspruchs" zurück und führt dazu aus:

Hält man sich diesen einfachen Tatbestand vor Augen, so wird niemand darüber zweifelhaft sein können, daß die Ueberlassung des Funtenapparats für die lebermittlung der Aeußerung Scheidemanns in Amerifa, wenn feine weitere Aufklärung erfolgt, dahin ausgelegt werden muß, daß nicht etwa nur Herr Scheidemann, sondern durch ihn die deutsche Regierung, auf die er sich ständig beruft, einen Fühler ausstrecken wollte, um zu sehen, ob von Amerifa eine Friedensvermittlung auf der Scheidemannschen Basis erhofft werden könnte.... Das Ausland muß also notwendiger­weise aus diesem Vorgange entnehmen, daß Deutschland   eine Ver­mittlung auf der Basis des Herrn Scheidemann wünsche."

Inzwischen hat Lord Greh, wie oben gemeldet, die amerikani­fchen Friedensfreunde davor gewarnt, Vermittlungsversuche zu unternehmen, da dies bei den Alliierten Mißstimmung erregen würde. In einer Erklärung, daß er die Friedensvermittlung wünsche, wäre daher für den deutschen   Reichskanzler jetzt fein günstiger Augenblick. Das deutsche Volt braucht den Frieden ebenso notwendig wie jedes andere Volt, es braucht ihn aber nicht nötiger. Es erstrebt ihn mit allen Mitteln, die feiner würdig find, cs will ihn aber weder erbetteln noch durch eine Niederlage erlaufen.

Deutscher Eisenbahnerverband und Herr v. Breitenbach.

Die Erlasse des preußischen Eisenbahnministers Herrn v. Breitenbach gegen die Organisation der Eisenbahner, die wir am 24. November veröffentlichten, haben erhebliches Auf­sehen erregt und am Tage darauf im Hauptausschuß des Reichstages zu lebhaften Auseinanderseßungen geführt. Bei dieser Gelegenheit versicherte der Staatssekretär des Innern, Herr Helfferich, bisher seien die Erklärungen hinsichtlich des Streifverzichts der Eisenbahner nur von der Generalkom­mission abgegeben worden, und diese sei nicht der Verband. Wenn es bisher nicht zu einer Verständigung gekommen sei, so läge die Schuld einzig und allein am Verbandsvorstand. Diese Darstellung ist nach den uns vom Vorstand des Deutschen   Eisenbahner- Werbandes gewordenen Informatio­nen unrichtig.

Zunächst ist zu bemerken, daß weder beim Verbandsvor stand noch bei der Generalkommission die Absicht bestand, die Angelegenheit in die Oeffentlichkeit zu zerren. Nachdem aber die gegen den Deutschen   Eisenbahner- Verband gerichteten Er­laffe öffentlich bekannt geworden sind und die Frage des Koalitionsrechts der Eisenbahner wieder einmal das Parla­ment beschäftigt hat, sind wir vom Vorstand des Deutschen  Eisenbahner- Verbandes ermächtigt worden, das folgende Tat­fachenmaterial zu veröffentlichen.

Am 21. Juli richtete der Verbandsvorstand an sämtliche Eisenbahndirektionen der preußisch- hessischen Staatseifen­bahnen eine Eingabe, in der gesagt ist, daß der, Verband nicht zu den Organisationen ge­hört, welche die Arbeitseinstellung als 3- Tässiges Kampfmittel erachten. Es ist auf die Sabungen hingewiesen, in denen nicht, wie in Statuten der meisten Gewerkschaften, gesagt wird, daß die materiellen und geistigen Interessen der Mitglieder nach Maßgabe des§ 152 der Gewerbeordnung gewahrt und gefördert werden sollen. In dem§ 2 der Sagungen ist der Verbandszweck deutlich um-. schrieben und die Erreichung des Verbandszweckes in bezug auf die Besserung der materiellen Zage der Mitglieder ins besondere in Ziffer 3, 4 und 6 festgelegt. Es ist in der Ein­gabe weiterhin darauf hingewiesen, daß der Verband nach dem klaren Wortlaut der Satzungen eine Unterstützung von, Arbeitseinstellungen nicht gewähren und infolgedessen als Organisation eine Arbeitseinstellung auch nicht herbeiführen fann. Hierauf wurde dem Verbandsvorstand durch die Eisenbahndirektion   Berlin unterm 25. Juli folgendes eröffnet:

Auf Ihre Eingabe vom 21. b. M. eröffnen wir Ihnen zu­gleich namens der übrigen Königl. Gisenbahndirektionen, daß die Saßungen des Verbandes einen ausdrüdlichen Verzicht auf den Streit als gewerkschaftliches Kampfmittel nicht enthalten. Nach der für die Königl. Gisenbahndirektionen maßgebenden Grklä­rung des Herrn Ministers der öffentlichen Arbeiten in der 24. Sizung des Hauses der Abgeordneten vom 10. März d. J. kann deshalb die Uebernahme von Verbandsmitgliedern in das Hilfsbeamten oder das ständige Arbeitsverhältnis bei der Staatseisenbahnverwaltung nicht in Frage kommen. Hinsicht­lich der vorübergehenden Ginstellung von Arbeitern verbleibt es bei der bisherigen lebung.

Die nämlichen Grundsäße finden, wie wir Ihnen gleich­zeitig im Namen der Kaiserl. Generaldirektion in   Straßburg mitteilen, auf die Bediensteten der Reichseisenbahnen in Elsaß­Lothringen Anwendung."

Am 17. Oktober hatte der Verbandsvorsitzende eine Unter­redung mit dem Präsidenten der Eisenbahndirektion   Breslau, über die der lettere sich erbot, dem Minister zu berichten. Als Unterlage für diesen Bericht richtete der Verbandsvorstand folgendes Schreiben an den Eisenbahnpräsidenten:  

Berlin, 24. Oftober 1916.

Der Vorstand des   Deutschen Eisenbahner- Verbandes ver­sichert seine volle Uebereinstimmung mit der am 17. d. M. von dem Unterzeichneten der Königlichen Eisenbahndirektion Breslau mündlich abgegebenen Erklärung, daß der Vorstand des Deut­schen Eisenbahner- Verbandes, nachdem ihm durch den Herrn Präsidenten der Königlichen Eisenbahndirektion Breslau bekannt geworden ist, daß die anderen Eisenbahnerverbände veranlaßt worden sind, in ihre Statuten den ausdrücklichen Streifverzicht aufzunehmen, seinerseits erneut zu dieser Angelegenheit Stellung nehmen wird, daß aber eine Aenderung der Sagungen des Deut­  schen Eisenbahner- Verbandes nur durch Beschluß der General­versammlung des Verbandes erfolgen kann.

Die Generalfommission der Gewerkschaften   Deutschlands hat in Sachen des Koalitionsrechts der Staatsarbeiter sich be­schwerdeführend an den Herrn Reichskanzler gewandt und die Verhandlungen darüber sind noch nicht abgeschlossen. Der Vor­stand des   Deutschen Gisenbahner- Verbandes wird sofort nach Ab­schluß dieser Verhandlungen die notwendigen Maßnahmen ein­leiten.

Indessen verbürgt sich der Vorstand des   Deutschen Eisen­bahner- Verbandes dafür, daß auch, solange die gegenwärtig gültigen Sagungen nicht geändert sind, die Vertretung der Inter­effen der Eisenbahner durch den Berband strenge nach dem§ 2