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Nr. 336. 33. Jahrg.

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Telegramm- Abreffe: Sozialdemokrat Berlin .

Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands .

Redaktion: Sw. 68, Lindenstraße 3..

Fernsprecher: Amt Morigplat, Nr. 151 90-151 97.

Donnerstag, den 7. Dezember 1916.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morikplas, Nr. 151 90-151 97.

Bukarest und Ploefti genommen!

Einnahme von Sinaia .

-

Asquith nimmt feinen Abfchied.

Die Donau­Armee nähert sich Bukarest. - Säuberung der südwestlichen Walachei. Schwere russische Angriffe in Waldkarpathen und Trotusul- Tal.

Amtlich. Großes Hauptquartier, 6. De­zember 1916.( W. T. B.)

Westlicher Kriegsschauplah.

Abgesehen von auch gestern zeitweilig stärkerem Ar­tilleriekampf im Somme - Gebiet keine besonderen Ereignisse. Deftlicher Kriegsschauplah.

Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.

Die Stellungen an der Narajowka lagen unter leb­haftem Feuer russischer Artillerie.

Front des Generaloberst Erzherzog Joseph .

In den Waldkarpathen griff der Russe nördlich des Zartaren- Passes und viermal an der Ludowasan. Seine nenen Opfer an Menschen brachten ihm teinen Erfolg. Die Gefangenenzahl aus den für uns günstigen Kämpfen am Werch Debry erhöhte sich auf 275 Mann, die Beute auf 5 Maschinengewehre und 4 Minenwerfer.

Jm Trotusul- Tal wurde starker russischer Drud gegen die vorderste Linie in der vorbereiteten, unweit rückwärts gelegenen zweiten Stellung aufgefangen.

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Die russischen Angriffe im Trotus- Tal

Kampforte sina unterschen

20 Km.

7.8.3538

Nördlich des Ojtoz- Passes gelang die Wegnahme eines russischen Stützpunktes bei geringem eigenen Verlust. 60 Gefangene blieben in der Hand der deutschen Angreifer. Im Bazka- Tal, südöstlich des Beckens von Kezdivasar­hely brachte ein von deutschen und österreich - ungarischen Truppen ausgeführter Handstreich ein beträchtliches Stück rumänischer Stellung mit 2 Offizieren, über 80 Mann und viel dort aufgestapelter Munition in unseren Besitz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls bon Madensen.

Die siegreich vordringende 9. Armee nähert sich kämpfend der Bahn Bukarest - Ploesti - Campina.

Unter der Einwirkung dieser Bewegung räumte der Gegner seine Stellungen nördlich von Sinaia , das am Abend von österreich - ungarischen Truppen nach Kampf ge­

nommen wurde.

Die Donau - Armee hat die auf dem Südufer des Argesul noch von Rumänen besetzten Orte gesäubert. Sie ist im Vordringen auf Bukarest .

An der Donau sind russische Angriffe von Osten her zurückgeschlagen worden.

Die unter Oberst v. Szivo in der südwestlichen Walachei den in Auflösung weichenden rumänischen Kräften folgenden österreich - ungarischen und deutschen Truppen haben den Gegner am Alt zum Kampf gestellt. Der Feind, dem auf dem Ostufer des Flusses der Weg verlegt ist, hat gestern 26 Offiziere, 1600 Mann als Gefangene und 4 Ge­schütze eingebüßt.

Außer dieser Zahl find am 5. Dezember über 4400 Rumänen gefangen genommen.

An der Bahn nordwestlich von Bukarest fielen be­deutende Weizenvorräte in unsere Hand, die von der eng­ lischen Regierung angekauft durch Schilder als solche ge­kennzeichnet waren.

An der Dobrudschafront herrscht Ruhe.

Mazedonische Front.

In den Gefechten bei Gradesnica östlich der Cerna blieben bulgarische Regimenter Sieger über die Serben, die anfangs in einen Teil der Stellung eingedrungen

waren.

19

d Weiter südlich find neue Kämpfe im Gange. Der Erste Generalquartiermeister. tuna) 196

Amtlich.

Ludendorff.

Berlin , 6. Dezember,

abends 8 Uhr 9 Minuten. Bukarest und Ploefti find ge=

nommen.

Der österreichische Bericht.

Wien , 6. Dezember 1916.( W. T. B.) Amtlich wird verlautbart:

Deftlicher Kriegsschauplah. Seeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen.

Die Donau - Armee hat westlich der Argeful- Mündung russische Angriffe abgeschlagen und südwestlich von Bukarest die Ortschaften am rechten Flußufer gesäubert. Die siegreich vordringenden österreichisch - ungarischen und deutschen Kräfte des Generals von Falkenhayn nähern sich der von Bukarest über Ploesti nach Campina führenden Bahn. Desterreichisch- ungarische Truppen haben, in nördlicher Richtung vorstoßend, den Feind bei Sinaia geworfen und besetzten den Ort. Die Kampfgruppe des Obersten von Szivo erreichte, die in der Westwalachai abgeschnittenen ru­mänischen Truppen vor sich hertreibend, den unteren Alt Hier kam es zu neuen Gefechten, bei denen wir 26 Offiziere, 1600 Mann, vier Geschüße und drei Maschinengewehre ein­brachten. Heeresfront des Generalobersten Erzherzog

Joseph.

Jm Baszka- Tal und nordwestlich von Soos Mezö wurden den Rumänen wichtige Stützpunkte entrissen, wobei sie 150 Mann, zwei Maschinengewehre und verschiedenes Kriegsgerät einbüßten. Nordwestlich von Sulta drückte uns ein starker russischer Angriff in die einen Kilometer westlich angelegte zweite Linie zurück. Jm Ludowa Gebiet nnd nordwestlich des Tartaren- Passes scheiterten alle russischen Angriffe. Am 3. d. Mts. bewarf ein K. und K. Flugzeuggeschwader das Barackenlager Ciungi mit Bomben. Es erzielte, ohne selbst Schaden zu leiden, mehrere Treffer.

Heeresfront bes Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.

Keine besonderen Ereignisse. Italienischer und Südöstlicher Kriegsschauplak. Nichts von Belang.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Ereignisse zur See.

In der Nacht vom 4. auf den 5. Dezember hat eines unserer Seeflugzeuggeschwader die militärischen Objekte von Monfalcone mit schweren Bomben erfolgreich belegt. Troh heftigen Abwehr­feuers find alle Seeflugzeuge unverschrt eingerückt.

Flottentommando.

Die Einnahme von Bukarest .

Die deutsche Taube girrt Frieden. Die deutschen Sozia­listen, die im Solde des Kaisers stehen, haben den Auftrag er­halten, ihre Gesinnungsgenossen mit Friedensgerede in die Falle zu locken. Deutschland ist am Ende seiner Kräfte, es ist am Zusammenbrechen, nein, es ist schon zusammengebrochen, und darum winselt es nach Frieden. Aber noch hält die Bestie die Pranke auf ihrem Opfer, noch ist der letzte, der entscheidende Stoß nicht getan. Und darum darf es teinen So las Frieden geben, solange das Werk nicht beendet ist. man es wochenlang in englischen und französischen Blättern, und über dem Ganzen stand groß und breit: Die deutsche Friedensintrige.

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Mitten in die Schar der Schwäter kracht der Schlag von Butare st. Das zusammenbrechende, im Frieden ver­geblich Rettung suchende Deutschland kann noch immer Taten vollbringen, die den ,, Siegern von morgen" durchaus nicht ge­lingen wollen. Dies ist die dritte europäische Hauptstadt, in die das deutsche Heer als Sieger einzieht, und diese dritte ist foil's die Jronie der Weltgeschichte die Haupt­stadt eines Hohenzollern !

Als sich Rumänien entschloß an der Seite der Ver bündeten den Krieg einzutreten, jubelte man in Rom und Paris , London und Petersburg: Dies ist die Entscheidung". Schon sah man die vereinigten Russen und Rumänen Ungarn überschwemmen und Bulgarien erdrücken, gradaus steuerten die Dampfwalzen auf Budapest und Sofia . Jetzt schreibt Herr Gabriel Hanotaur im Figaro" schnippisch und hoch­mütig, es sei ja immer die Art der Deutschen gewesen, sich auf die Schwachen zu stürzen. Die Schwachen! Was sagt Trepow?

"

Bukarest soll nachdenklich stimmen drinnen und draußen. Wir möchten fragen: Ist es möglich, solche Erfolge mit Sol­dater zu erringen, die nichts anderes als Maschinen eines militaristischen Kadavergehorsams sind? Kann man im neun­undzwanzigsten Kriegsmonat solche Taten vollbringen, wenn die Massen, die wirklichen großen Massen des Volkes nur noch widerwillig und murrend tiefe ihre Pflicht erfüllen? Ist es wahr, daß die Friedenssehnsucht, die das ganze Land erfüllt und von der offen zu reden wir mutig genug sind, die Quelle militärischer Unfraft ist? Unter den deutschen Soldaten, die gestern in die rumänische Hauptstadt einmarschierten, sind es gewiß nicht die Sozialdemokraten allein, die sich ehrlich zu Weib und Kind nach Hause sehnen. Aber sie tun alle ihre Schuldigkeit, einer wie der andere, und sie werden sie weiter tun, das ganze deutsche Volt wird sie tun, solange dieser ent­segliche Krieg dauert.

Für heute ist Salutschießen und Glockengeläute an­geordnet. Hoffentlich begreifen sämtliche deutsche Zeitungs­schreiber, daß sie weder Kanonen noch Kirchenglocken sind. Auch wenn sie berechtigt sind, stolz zu sein, sollen sie das Maß nicht vergessen, das in den Dingen ist. Auch der Sieg in Rumänien ist ein Sieg der Verteidigung, und er gibt uns nicht die Möglichkeit, die Welt unter uns und unseren Verbündeten aufzuteilen.

Die Gegner mögen noch so schwere Niederlagen erleiden, start bleiben sie doch! Noch immer können sie, ohne dem Spott zu verfallen, von sich sagen, daß sie geschlagen, aber nicht besiegt sind. Sie sind noch immer so stark und noch immer so wenig besiegt, daß sie ihre Niederlage gar nicht begreifen, sondern glauben, einmal müßte es ihnen doch Darum wurde Stürmer durch Trepom erseßt, gelingen. darum soll nun auch Asquith einem starken Manne weichen. Wir wagen es dennoch! Und wenn die Regierungen es nicht hören wollen, so müssen wir es den Völkern in die Ohren schreien, daß wir den Frieden wollen. Man hat sie belogen, als man ihnen sagte, daß Deutschland vor dem Zusammenbruch stehe. Man hat sie belogen, als man ihnen sagte, daß Deutschland den Frieden suche, um der sonst sicheren Niederlage zu entrinnen und seine Geg ner um den sicheren Sieg zu prellen. Wie wäre es denn ge­wesen, wenn die Gegner am 9. November ihre Bereitwilligkeit zu erkennen gegeben hätten, die ihnen angebotenen Verhandlungen aufzunehmen? Wem wäre eine Niederlage erfpart geblieben? Wer wäre um einen Sieg gepreйt worden?

Jezt sind die Völker jenseits der Schüßengräben vorbe­reitet, die Wahrheit zu hören. Sagen wir ihnen, daß man sie abermals belogen hat, als man ihnen einredete, Deutschland wolle nur den Frieden, den es diktieren könne. Sagen wir ihnen, daß Deutschland jezt, gerade jezt mehr denn je, zu