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etnem frieden derVerständigung bereit ist, daß es ebenso bereit ist, die große Stärke seiner vereinigten Gegner anzuerkennen, wie es aus Anerkennung seiner eigenen unüber- windlichen Tüchtigkeit Anspruch bat. Sagen wir, daß wir mit ihnen zu VerHand ein bereit sind, nicht als Sieger mit dem Besiegten, sondern gleich auf gleich, daß wir nicht fordern wollen, ohne zu gewähren, nicht nehmen wollen, ohne zu geben, daß wir die Freiheit der Völker nicht mindern, sondern mehren wollen. Wer will uns das alsZeichen der Schwäche" auslegen am Tage nach Bukarest  !? Wer kann noch behaupten, daß solche Roden die Kraft unserer Volksgenossen im Felde lähmen? Nie ist lauter, leidenschaftlicher in Deutschland   vom Frieden gerodet worden als in den letzten Wochen. Und doch haben diese Wochen den vielleicht wunderbarsten Erfolg zur Reife gebracht, der Deutschland   in diesem Kriege beschieden war: Die feindlichen Regierungen haben nicht den M u t z u m Frieden. Die deutsche   kann ihn und muß ihn haben! Und sie muß diesen Mut betätigen wie die Soldaten den ihren draußen, so sie den ihren daheim, bis die Völker drüben ihre Regierungen davonfagen, die weder Siege erringen, noch Frieden schließen können, oder bis den drüben im Amte be- firtdlichen Regierungen die Erleuchtung kommt. Der Versuch muß gewagt werden. Wenn er aber offen- sichtlich durch die Schuld der anderen mißlingt, dann werden wir mit gutem Gewissen ausharren bis zum nächsten- mal. Und die Soldaten werden weitermarschieren! /lsquith' Rücktritt. London  , 5. Dezember. Amtlich. Premierminister A s q u i t h hat dem Könige sein Rücktrittsgesnch unter- breitet. Der König ließ Bonar Law   zu sich bitten. London  , 5. Dezember. Reutermeldung. Der König hat das R ü ck t r i t t s g e s u ch des Premierministers Asquith angenommen. Amsterdam  , 5. Dezember. Nach einer Depesche aus London   melden die dortigen Abendblätter, Lloyd George  habe seinen Abschied eingereicht, da ihn Asquith   da- hin verständigt habe, er könne den Vorschlag von Lloyd George  nicht billige«, den Premierminister von dem umzubildenden KriegSrat auszuschließen. Rotterdam  , 5. Dezember.Nieuwe Rotterdamsche Conrant" berichtet, in der gestrigen NnterhauSsitzung habe Asquith   ans eine Anfrage des liberalen Abgeordneten Dalziel mitgeteilt, daß alle Minister ihm ihre Demission zur Verfügung gestellt haben. « Die öeüeutung üer englischen Miniftertrise. Von M. Beer. Die jetzt auSgebrochene Miuisterkrise. die zu einer Um- gestaltung des Kabinetts führte, ist seit einigen Wochen un- vermcidlich geworden. Sie hat solvohl äußere wie innere Ur- fachen. Aeußerlich ist sie die Folge der Selbsttäuschung des britischen Volkes über die Kriegslage und über die inneren Zustände Deutschlands  . Kaum war die Sommeoffensive im Gange, als die englische Presse, des Sieges absolut sicher, mit allem Eifer daran ging, die den besiegten Feinden auf- zuerlegenden Friedensbcdingungen zu verhandeln und in langen Artikelserien auseinanderzusetzen. Die siegesfrohe Stimmung erreichte ihre höchste Potenz mit dem Anschluß Rumäniens   an die Verbandsmächte. Der Sieg schien nicht nur sicher, sondern auch so nahe gerückt zu sein, daß die englische   Regierung jede Andeutung an eine neutrale Fricdensvermittlung als einen feindlichen Akt betrachtete. England beschäftigte sich nicht mehr mit dem Frieden, sondern mit dem Problem der dauernden Niederhaltung des geschlagenen Deutschlands  . Die Monate Oktober und November brachten die Er- nüchterung. Die magere Kriegsbilanz an der Somme: die in der Kriegsgeschichte beispiellos dastehenden Blutopfer und der geringe Geländegewinn, der Stillstand der russischen Offensive und der deutsche Vormarsch in Rumänien   konnte nicht verfehlen, England zur Besinnung zu bringen. Als dann noch der Uboot-Kreuzerkricg seine verheerende Wirkung auf die feindlichen und die neutralen Handelsmarinen weiter ausübte, und als obendrein die deutschen   Torpedoboote kühne Vorstöße nach dem Kanal bis Dover   und Folkestone  unternahmen, da bemächtigte sich des englischen Volkes ein tiefes Unbehagen, das in scharfen kritischen Feldzügen gegen die Leiter der auswärtigen Politik, der Armee und der Flotte seinen Ausdruck fand. Die politische Depression wurde noch vertieft durch die weitverbreitete, fast rebellische Unzufrieden- heit der Volksmassen über die rasche Steigerung der Nahrungs- mittelpreise sowie über die wachsenden fortgesetzten An- forderungen der Regierung an das Gut und Blut der Nation. Die imperialistisch- schutzzöllnerische Presse zögerte nicht. diese Stimmungen auszunützen und sie zu Ejplosivstoffen gegen die liberalen Uebcrreste der Regierung zu verdichten. Das Kabinett Asquith  , das aus den allgemeinen Wahlen des Jahres 1911 hervorgegangen war. trat am 4. August 1914 in den Krieg ein. Schon am 2, August sandten die Führer der konservativen Fraktion dem Ministerpräsidenten ein Memo­randum. in dem sie ihn aufforderten, sich unverzüglich Frank­ reich   und Rußland   anzuschließen und Deutschland   den Krieg zu erklären. Das geschah also zu einer Zeit, wo von einer deutschen   Invasion Belgiens   noch nicht die Rede war. Mit dem Fortgange des Krieges wuchs der Einfluß der Konservativen. bis die liberale Regierung im Mai 1815 gezwungen war, sich in eine Koalitionsregierung zu verwandeln. Nach- dem die Konservativen im Kabinett Fuß gefaßt hatten, waren sie unablässig bemüht, die liberalen Elemente vollständig zu verdrängen. Ihr Intrigenspiel war vollständig durchsichtig. Neben dem Wirken für die Rückkehr zum Schutzzoll machten sie die skrupellosesten Anstrengungen, den Liberalismus prak- tisch zu zersetzen, indem sie die Demagogen der Demokratie. des Sozialismus und der Frauenbewegung in den Kampf gegen die Asquith, Grey und Haldane führten. Lloyd George  , den Campell-Bannerman einst als den David des unverfälsch- ten Liberalismus begrüßte, der dazu ausersehen sei. den Goliath der Reaktion niederzuwerfen, schloß sich der Kabale   gegen seine liberalen Kollegen an und erwies sich als deren treff- licher Minierer. Hyndman und Burgeß in der.Justice" und in öffentlichen Versammlungen, Blatchford in derClatton", die Pankhursts in den Frauenorganen führten seit Monaten einen überaus heftigen Kampf gegen diedeutschfreundliche" Regierung. Und die Zensur schweigt. Lord Grey wird als
Verräter gebrandmarkt, Lord Haldane als Potsdamist, Asquith   als ein impotenter Schwätzer. Und doch haben diese liberalen Minister alle Opfer des Intellekts gebracht, die die Daily Mail", derObserver" und dieMorning Post" von ihnen verlangt hatten! Die Liberalen haben doch folgende Maßnahmen bewilligt: allgemeine Wehrpflicht, Unter- drückung der Pressefreiheit, Beschränkung des Versamm- lungSrechts, Schutzzollbcschlüsse der Pariser Wirtschafts- konferenz, Beschränkung des Asylrechts, Aushebung der HabeaS- corpusakte, kurz, die großen Garantien und die traditio- nellcn Grundlagen der englischen Freiheit sind mit Zustimmung der Liberalen für die Dauer des Krieges teils aufgehoben, teils beschränkt morden. Also es geht aufs Ganze. Der Krieg, der von der eng- lischen Regierung angeblich geführt wird, um den preußischen Militarismus zu vernichten, wird in den Händen der Konser- vativen zu einem vernichtenden Feldzug gegen den Liberalis- mus. Der Krieg Englands erhält jetzt seinen reinsten Aus- druck: Kanipf gegen den wirtschaftlichen und maritimen Auf- schwung Deutschlands  : Kampf gegen die letzten Reste des englischen Liberalismus. Dieser Krieg im Kriege neigt sich zusehends zugunsten der Konservativen. Dies ist der Sinn der englischen   Minister- krise. » der Ausgang üer englischen Ministerkrise. Amsterdam  , 6. Dezember. Einem hiesigen Blatt wird aus London   berichtet, daß gestern ein Gerücht dem anderen folgte. Gegen abend wurde gemeldet, datz Lloyd George   endgültig als Staatssekretär deS Kriege? zurückgetreten sei. Dies rief große Sen« sation hervor. In den Berichten wird gesagt, daß Asquith   die Bildung eines KriegSrates, dem er selbst nicht angehöre, verweigerte- Lloyd George   blieb jedoch auf seinem Standpunkt bestehen und reichte daher seinen Abschied ein. Asquith   habe als guter Patriot eingesehen, daß das Land die guten Dienste Lloyd Georges, dessen Vorgehen durch die französische   Prefle sympathisch besprochen wurde, nicht entbehren könne, und habe deshalb selbst um seine Entlassung gebeten. DieWestminster Gazette" erklärte gestern noch, daß es ASquith  ' Pflicht wäre, auf seinem Posten zu bleiben. Wardle, der Vor« sitzende der Arbeiterpartei, veröffentlicht gleichfalls eine Erklärung, worin er den Versuch, Asquith   zu.kippen", als eine nicht emp- fehlenswerte Politik hinstellt.' Die irischen Nationalisten schweigen. Die Rekonstruktion des Kabinetts, wozu sich Asquith   am Sonntag entschloß, wird nun radikal durchgeführt. Wer jedoch der neue Ministerpräsident sein wird, bleibt noch dahingestellt. Obwohl alle Ilmstände auf Lloyd George   hinweisen, wird er vielleicht der« zichten, die Führung des neuen KriegSrateS zu übernehmen und die Führung der Regierung einem anderen Mann überlasten, um nicht den Eindruck zu erwecken, als habe er versucht, an ASquith  ' Stelle zu treten. Es ist möglich, daß der König auf Asquith' Rat hin Bonar Law mit der Bildung des neuen Kabinetts betrauen wird. Eine Entscheidung wird hierüber bald erwartet. Man hält eS auch für möglich, daß Grey zugleich mit Asquith  zurücktreten wird und daß B a l f o u r aus der Admiralität aus« scheidet. Die Regierung wird ein ganz anderes Aussehen erhalten und auS neuen kräftigen Männern zusammengesetzt werden, welche eine energische Durchführung des Krieges verbürgen. Die KrisiS hat doch keinen Einfluß auf die heute amtlich ge« meldete Ernennung der beiden neuen Seelords, welche äugen- scheinlich durch Jellicoe   ernannt worden sind. Der zum zwetten Seelord ernannte Sir Burley war JellicoeS llnterbefehlshaber über die Flotte. Burley nahm an der internationalen Blockade von Montenegro   im Jahre 1913 teil und war eine Zeitlang Gouverneur von Skutari. Der vierte Seclord, Kapitän Lionel Halsey, führte bei den Seegefechten von Helgoland   und an der Doggerbank den Befehl über die.Neuseeland". Später wurde er in JellicoeS Stab aufgenommen und nahm als Kapitän der.Jron Duke" an der Schlacht bei Jütland   teil. Rotterdam  , 5. Dezember..Nieuwe Rotterdamsche Courant' berichtet aus London   über den weiteren Verlauf der gestrigen Unter- haussitzung: Die irischen Abgeordneten verlangten eine längere Vertagung deS Unterhauses bis auf Donnerstag. Pringle(liberal) sagte, das HauS müste Urlaub erhalten, um einen freien Gedanken- austausch über die Umbildung deS Kabinetts führen zu können. * Bonar Law   oder Lloyd George  ? London  , 3. Dezember. Die»Westminstcr Gazette" schreibt, daß die politische Atmosphäre noch in keiner Weis« geklärt sei. Die ganze politische Lage befände sich noch im Ungewissen, da Bonar Law   der Aufforderung des Königs, ein neues Kabinett zu bilden, nicht entsprechen will. Er hält sich nämlich für nicht geeignet, als erster Minister aufzutreten. London  , 6. Dezember. Die englischen Abendblätter heben bei Besprechung der politischen KrisiS hervor, daß die neue Regierung überwiegend konservativ sein werde, da sie nicht glauben, daß es Bonar Law  , falls er überhaupt annehmen sollte, gelingen wird, die alte Koalition zusammenzuhalten. Wenn Bonar Law  die Zusammenstellung des neuen Kabinetts nicht glücken sollte, er. wartet man, daß Lloyd George   damit beauftragt wird. Unter den Liberalen ist man der Ansicht, daß nur den Konservativen die Möglichkeit zur Führung des Krieges in die Hand gegeben werden müsse. Die liberalen Organ«, wie.Daily News" undDaily Chronicle" erklären, daß alle Liberalen die neue Regierung unter- stützen werden, da schließlich und endlich der ganze politische Streit nur eine Folge des Wunsches aller Engländer nach größerer Energie in der Kriegführung sei. DieTimes" erklären daß Grey sicherlich zusammen mit ASquith   zurücktreten werde, ebenso Mc. Kennan, Runciman  , H a r c o u r t und C r e w e, während es unwahrscheinlich sei, daß B a l f o u r und Lansdowne von neuem einen Sitz im Kabinett nehmen werden. Nach Ansicht des Blattes hält das Land Lloyd George   für den besten Nachfolger für Asquith  . Es sei sehr wahrscheinlich, daß eine Kombination Lloyd George  , Bonar Law   und Carson gebildet werde.
Unterseeboot unü Völkerrecht. Im norwegischenSozialdemokraten", Kristiania  , sind zwei beachtenswerte Aufsätze über die Frage des II-Boot- krieges und des Völkerrechts soeben erschienen, über die wir nicht hinweggehen möchten. Der erste stammt vom Rechts- anwalt Emil Stang. der einen Vergleich zwischen der englischen   und deutschen   Handelskriegführung vom Standpunkt der Neutralen zieht und zu dem Ergebnis kommt, daß ein völkerrechtlicher Unterschied kaum vorhanden ist. England blockiert die Neuttalen, um Deutschland   zu treffen, seine schwarzen Listen gegen neutrale Kaufleute, Banken usw., die mit Deutschland   Verbindungen unterhalten, dienen dem gleichen Zweck und beschneiden die Rechte der Neutralen. Deutschland  
wendet die U-Bootwaffe an, die auf Grund der Konterbande- bestimmungen Schiffe und Ladungen der Neutralen vernichten. Beide Länder haben die Bann Warenlisten erweitert, ein Unter- schied in ihrem Auftreten ist völkerrechtlich nicht zu machen. Gegen diese Ausführungen wendet sich Dr. Christian B.-R. Aars, der ihnen formalrechtlich zustimmt, aber merk- würdige Einwendungen zugunsten Englands zu machen hat. Er verlangt, daß keine Schiffe versenkt werden dürfen, höch- stens könne die Bannwarenladung über Bord geworfen werden. Alle Kriegführenden halten den Transport von Bannware für richtig, aber dann müsse auch das Schiff nicht versenkt werrden können, weil das nur eine War- nung an den Reeder sei, Bannware nicht zu verfrachten. Die Einwendungen Stangs gegen die englischen schwarzen Listen lehnt er rundweg ab. Ein jeder,sowohl Olsen und Hansen und ich und der König von England müssen das Recht haben, so viele schwarze Listen zu machen, wie wir daran Vergnügen und Nutzen finden"! Die Zukunft müsse ein Völkerrecht schaffen, das außer Waffen und Munition alle Erze, Metalle und Kautschuk zur unbedingten Konterbande macht und den Transport von Lebens- Mitteln an ein angreifendes Land nicht duldet. Da aber England einen Verteidigungskrieg jetzt führt, dürfen Schiffe mit Lebensmitteln nach England nicht torpediert werden notabene nach den Grundsätzen des Artikelverfassers. Der Aufsatz ist typisch für die Begriffsverwirrung, die selbst bei neuttalen Juristen sich im Kriege geltend macht, je nachdem sie ihre Sympathien dem einen oder anderen Krieg- führenden zuwenden. Daß aber jemand die Einrichtung der schwarzen Listen als das gute Recht eines jeden moralisch und rechtlich verteidigen kann, das geht doch über alle Begriffe. Insbesondere sollte das bei einem Sozialdemokraten unmög- lich sein, dessen Partei doch oft genug einen schweren Kampf gegen das Prinzip der Verrufserklärung zu führen genötigt war. Ebenso unmöglich ist der Versuch, England in die Rolle des Angegriffenen zu versetzen, wo doch alle diplomattschen Urkunden der englischen   Regierung den unwiderleglichen Be- weis vom Gegenteil erbringen. Dagegen scheinen uns die Ausführungen Stangs mehr am Platze. Er will die Grundlage eines neuen Völker- rechts mit schaffen helfen und lehnt daher die einseittge Aburteilung des einen oder anderen Kriegführenden ab, weil nach seiner Auffassung ein rechtlicher Unterschied zwischen ihren Methoden nicht vorhanden ist. An dem Wiederaufbau eines internationalen Rechts der Völker ist aber die Sogialdemo- ttatie hervorragend interessiert und daher halten wir den Weg Stangs für den einzig möglichen.()
Jn Mhen �verhältnismäßige Huhe#. Die Lage bleibt ernst". Genf  , V. Dezember. Die«gence Hava» meldet«mS Athen: Es herrscht verhältnismäßige Ruhe. Die Lage bleibt ernst. Die Venizelisten sind andauernd Gegenstand feindlicher Kundgebungen und herausfordernder Maßnahmen, wie zum Beispiel von Hau»- suchungen. « London  , S. Dezember. Unterhaus. Lord A r e w e sagte bei Beantwortung einer Anfrage über die Lage in Griechenland  , auS einem Telegramm deS britischen Gesandten in Athen   geh« her- vor, daß bis zu einem gewissen Grad« die Ordnung wieder hergestellt sei. Die Reservistenbanden, die, so weit festgestellt werden konnte, mehr oder weniger direkt mit den Angriffen auf die Truppen der Alliierten und mit den an Venize- listen begangenen Greueltaten in Verbindung standen, seien entlasten worden und die Stadt werde jetzt von regulären Truppen der griechischen Armee bewacht. Inzwischen habe der britische Gesandte den britischen Untertanen geraten, sich nach dem Piräus   zu begeben, wo sie sicher untergebracht worden seien. Obgleich keine unmittelbare Gefahr für die Sicherheit deS LebenS oder des Besitzes von Engländern in Athen   bestehe, so sei doch zu verstehen, daß die britische Regierung nicht den Eindruck zu erwecken wünsche, als betrachte sie die Lage weniger ernst oder als sei die Regierung weniger entschlossen, die Verantwortung für die Ereigniste am 1. Dezember fe st zulegen und Sicherheiten zu erlangen, daß solche Ausschreitungen nicht wieder vorkämen. Die ganze Frage müste in bezug auf flottentechnische und militärisch« Rücksichten er« wogen werden. « Venizelos   als Schrittmacher der KöuigSauNage. Genf  , 5. Dezember. Die Agence HavaS meldet au» Saloniki: Die provisorische Regierung hat gestern den Konsuln der Alliierten eine von Venizelo» unterzeichnete Erklärung überreicht, in der Entrüstung über den in Athen   von königlichen Truppen gegen Truppenabteilungen der Alliierten verübten Anschlag zum Ausdruck gebracht wird. Die Erklärung drückt den Schutzmüchten tiefstes Mit- gefühl aus und bezeichnet al« den einzigen E ch u l d i g« n die Athener   Regierung, die nach ihrem eigenen Geständnis nur den königlichen Willen vertrete, so daß für ihre Haltung nicht da» griechische Volk verantwortlich gemacht werden könne, besten Handlung»- und Gedankenfreiheit gegenwärtig von einer hassenSwerten Gewalt- und Schreckensherrschaft in Schach   ge­halten werde. « Die Ententettuppe« i« der Zlfalle. London  , 5. Dezember.  (W. T. B.) Das Reutersche Bureau meldet aus Athen  , daß die Truppen der Alliierten am 1. Dezember beim Beziehen der ihnen angewiesenen Stellungen in eine Falle geraten seien. Sie hätten sich in einem gegebenen Augenblick von 25 000 Griechen umzingelt gesehen, ehe überhaupt noch ein Schuß gelöst worden sei. Die Uebergabe oder Vernichtung der Garnison im Zappeion nach Aufhören deS Waffenstillstandes sei nur dadurch verhindert worden, daß ein ttanzösischeS Kriegs- schiff mit außerordentlicher Genauigkeit ein paar Granaten� dicht am königlichen Palast einschlagen ließ. Die Verluste der Engländer bettugen 8 Tote und 40 Verwundet«. Seit Beendigung des Waffenstillstandes haben die Griechen wieder die Konttolle über Post, Telegraphi« und Eisenbahnen. Am Sonnabend wurden tau- send Venizelisten verhaftet._ der Kampf in Rumänien   unü Mazeüonien. Die rumänischen Verluste. Die Zahl der seit ihrem Einttttt in den Krieg von den Rumänen an Gefangenen verlorenen Truppen beläuft sich auf gegen 100000. Insgesamt werden die rumänischen Ver- luste auf 300000 Mann veranschlagt. Feindliche Kriegsberichte. Russischer Bericht vom V. Dezember. W e st f r o n t. An verschiedenen Stellen der ganzen Front Artillerie- und Gewehr- feuer. In den Waldkarpathen führte der Feind eine Reih« von Angriffen auf die von un» besetzte, vier Werst südlich