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WoroneM gelegene Hv�e aus. Bis 1 Uhr mittag? wurden alle feindlichen Angriffe abgewiesen, aber dann zerstörte der Feind durch schweres Artilleriefeuer unsere Gräben und zwang unsere Ab- teilung, sich aus die Hauptstellung zurückzuziehen. Rumänische Front: An der Grenze der Moldau, im T r o t u s t a l und weiter südlich bis zum Tal des D o f t r a n y gehen die� Kämpfe weiter. Wir haben wieder eine Reihe von Höhen besetzt, aber der Feind leistet hartnäckig Widerstand und versucht durch Gegenangriffe die Lage wiederherzustellen. In der Walachei gehen die Kämpfe auf den Straßen von Targoviste nach Ploesti und von Titu gegen Bukarest weiter. Ebenso im Westen und Süden der Haupt- stadt. Unter dem Drucke der bedeutend überlegenen Kräfte des Feindes, der obne Unterlaß die Rumänen angreift, ziehen sich diese nach Osten zurück. Die von den Rumänen unternommenen Versuche, die Offensive auf den Straßen nach Ploesti und Bukarest zum Stehen zu bringen, waren nicht von Erfolg gekrönt. In der Dobrudscha keine Aenderung der Lage. Am Schwarzen Meere haben unsere Wasserflugzeuge einen Angriff auf das Dorf K a r a- m u r a d, nördlich von Constanza ausgeführt. Sie warfen Bomben ab und beschossen einn Drachenballon. Die Flugzeuge sind unversehrt zurückgekehrt. Französischer Bericht vom S.Dezember nachmittags: Orientarmee. Oestlich von der C e r n a nutzten die Serben ihren Erfolg vom 3. aus und gelangten bis zu den Eingängen von S t r a v i n a. Alle feindlichen Gegenangriffe wurden mit blutigen Verlusten für den Feind abgeschlagen. Im Verlaufe des 3. und 4. erbeuteten die Serben drei Geschütze und fünf Haubitzen. Nördlich von P a r a l o v o rückten die Franzosen und Serben ebenfalls vor.

Der türkische Kriegsbericht. Konstantinopel , 4. Dezember. Amtlicher Heeresbericht: Nördlich der Donau nahmen unsere Truppen an der großen Schlacht am Argesul erfolgreichen Anteil. Sie erbeuteten 11 Geschütze mit Bespannung. Kein bemerkenswertes Ereignis auf den übrigen Fronten. Der Stellvertretende Oberbefehlshaber. « Französischer Landungsversuch bei Akaba vereitelt. Konstantinopcl, S. Dezember. Amtlicher Heeresbericht. An der persischen und Kaukasusfront kein wichtiges Ereignis. Ein englischer Doppeldecker wurde durch unser Feuer an der syrischen K ü st e bei Remle abgeschossen: Führer und Beobachter wurden gefangen genommen. Wir verhinderten Landungs- versuche des Feindes bei Akaba , sowie einen von ihm unternommenen Versuch, an der Küste des Golfes von Akaba die französische Fahne zu hissen. Die Fahne wurde von uns erbeutet. Knser Vormarsch in der Richtung vonDeribu auf H e d- s ch a s schreitet fort. Die Zahl der Gefangenen und die von unseren Truvpen, die an der großen Schlacht am Argesul nördlich der Donau teilnehmen, gemachte Beute beläuft sich auf 60 Offiziere, 3600 Mann und drei vollkommen ausgerüstete Feldbatterien. Die elf in unserem gestrigen Bericht gemeldeten Kanonen find in dieser Zahl nicht einbegriffen. Der Stellvertretende Oberbefehlshaber.

Der Rächer öes Aaren. Rodziankos Rücktritt und Wiederwahl. Die Petersburger Telegraphen-Agentur meldet: Der Abgeord- nete Markow, der Führer der Rechten, hatte den. Duntapiäsidenten Rodzianko beleidigt. Daraufhin trat dieser zurück, wurde aber fast einstimmig wiedergewählt. Markows Vorgehen steht demonstrativ in Verbindung mit dem Angriff Miljukows auf den Zaren, der in der stürmischen Eröffnungs- sitzung der Duma geschehen und von Rodzianko durchgelaffen worden war. Es hieß bald darauf, Miljukow soll der Prozeß gemacht werden, wozu es aber nicht gekommen ist. Nach Amsterdamer Meldungen aus Petersburg unterbrach am Montag der Präsident der Duma bei der Debatte über die Regierungserklärung verschiedene Male den Führer der äußersten Rechten, Markow, welcher darauf den Präsidenten einenge- schwätzigen Flegel' nannte. Markow behauptete, daß die Duma in früheren Sitzungen hohe Personen beleidigt hätte und daß er des« halb die Duma in der Person de? Präsidenten vorsätzlich beleidigte. tVermutlich meinte Markow den Angriff Miljukows auf den Zaren, der in der ersten Dumasitzung ergangen ist.) Rodzianko verließ hierauf den Präsidentenstuhl. Auf Antrag des Vizepräsidenten Graf Bobrinski wurde Markow für die Dauer von IS Sitzungen von den Beratungen ausgeschlossen. Gleichzeitig verließen Zennislovsky und die anderen Führer der äußersten Rechten den Saal. Als die Sitzung wieder aufgenommen wurde und kein Redner der äußersten Reckten mehr anwesend war, äußerten die Vertreter sämtlicher Parteien ihre Entrüstung und gaben ihrer Sympathie und Achtung für Rodzianko Ausdruck. Später nahm Rodzianko seine Entlassung als� Präsident der Duma, da er meinte, daß er nicht allein als Präsident, sondern auch als Mensch beleidigt worden sei. Die Entente setzt öns Völkerrecht außer Kraft! Petersburg, 6. Dezember. Meldung der Petersburger Telegraphenagentur. Infolge eines Abkommens mit der fran- zösischen und der englischen Regierung sind die auf der See- konferenz in London 1908/1909 ausgearbeiteten Regeln für die Seekriegführuug mit ihren Abänderungen und Ergänzungen durch kaiserlichen Ukas außer Kraft gesetzt worden. Eine derart einseitige Kraftloserklärung des Völkerrechts durch eine bestimmte Mächtegruppe ist natürlich rechtlich unwirksam und braucht von den Neutralen nicht anerkannt zu werden.

Doselli zur Kriegslage. Die italienische Kammer hat ihre Arbeiten wieder aufge- nommen. Mit einer Rede des Ministerpräsidenten Boselli setzte sie ein. Aus der Unruhe und Bedrücktheit, die in den letzten Tagen in der italienischen Presse über das Schicksal Rumäniens um sich griff, läßt sich schließen, daß Boselli sich bei seiner Rede nicht eben in rosiger Stimmung befunden haben mag. Denn von den drei Bundesgenossen, die für Italiens Balkanhosfnungen von besonderem Gewicht sind, sind zwei gänzlich erledigt und auch der dritte rückt in den Zügen, die das nahe Schachmatt verkündigen. In der ita- lienischen Preffe aber machen sich laute Unkentöne breit, nach Ru- mänien werde Italien in die Kriegszange der Zentralmächte ge- nommen werden. Von diesen Eindrücken konnte die Rede Bosellis nicht unberührt bleiben. Wenn sie auch den früheren Kriegsreden italienischer Minister in bezug auf die Kriegsforderungen nichts nachgab und stark applaudiert wurde, so zieht sie sich doch den Vor- Wurf der Kriegspresse zu, sie habe zuviel über innere Politik ge- äußert und habe die internationale Lage völlig im Dunkel ge- lassen. Aber ein Lump gibt mehr, als er hat, und die internationale Lage zeichnet sich eben durch allgemeine Lichtnot aus Boselli sagte, wie dieAgencia Stefani" meldet, über die mit der Kriegserklärung Rumäniens zusammenfallende Kriegs» erklärung an Deutschland : Die Beweggründe dieser Hand- lung sind im Wortlaute der Kriegserklärung klar genug dargelegt. Ich will bloß hinzufügen, wie seit unserem Eintritt in den Krieg gegen Oesterreich die deutsche Regierung sicherlich voraussah, daß

der europäische Konflikt, der sich in die Länge zog, unvermeidlich zum Kriegszustande zwischen Italien und Deutschland führen mußte, das ist bewiesen durch die wörtliche Erklärung über die An- Wesenheit deutscher Truppen inmitten der österreichischen Truppen, die gegen Italien kämpften und durch die Tatsache, daß das italie- nisch-deutsche Abkommen vom 21. Mai 191S gerade auf die An- regung Deutschlands hin in Voraussicht des Kriegszustandes abge- schloffen ist. Die wenig aufrichtige Durchführung dieses Abkommens durch Deutschland hat nicht einmal andauern können bis zum Tag der Erklärung der Feindseligkeiten. Die italienische Regierung hat während mehr als eines Jahres die fortwährende Anwesenheit militärischer Hilfskräfte Deutschlands in Oesterreich und zahlreiche feindselige Handlungen Deutschlands erduldet. Es war ein Rechts- zustand, der mit dem faktischen Zustande in Widerspruch stand. Als dieser Widerspruch zu heftig wurde, waren wir der Ansicht, daß unsere Würde, die Erfordernisse der Lage und unsere Pflichten gegen unsere Verbündeten uns die Verpflichtung auferlegten, den Zweideutigkeiten und Ausflüchten ein Ende zu machen. Die Mittelmeerinteressen Italiens waren stets Gegenstand unserer regen Aufmerksamkeit. Italien ist vorwiegend eine Mittelmeermacht. Auf diesem Meer liegt die Bahn zu seiner Zukunft. Wir trachten nicht nach der Vorherrschaft, sondern nur nach dem Gleichgewicht der Kräfte als der notwendigen Bedingung für Frieden und Wohlfahrt. Wir hegen die feste Zuversicht, daß die aus dem Sieg« sich ergebende internationale Lage dieses Gleich- gewicht im östlichen Mittelmeere gewährleisten werde, denn das- selbe bildet einen Pfeiler der italienischen Politik. Die nämlichen erhabenen wirtschaftlichen und politischen Bedingungen unserer Zu- kunft bilden den Grund für den Umfang, der den militärischen Operationen auf der Front von Valona gegeben wurde. Diese letztere wird den Riegel unserer strategischen Lage an der Adria bilden und den Ausgangspunkt unserer künftigen regen kommer- ziellen Expansion auf der südlichen Balkanhalbinsel. Der Konflikt in Griechenland wurde beigelegt. Wir hegen die Zuversicht, daß man in Zukunft größere Komplikationen wird vermeiden können. Es kommt uns nicht in den Sinn, und es ist nicht unser System(und wir gehen hierin mit unseren Ver- kündeten vollständig einig), die zum Kriege zu zwingen, die nicht daran teilnehmen wollen. Vor unserem Kriege, im Jahre 1915, hatten Frankreich und England in Petersburg ihre volle Zustimmung erklären lassen, daß in dem künftigen Friedensvertrag K o n sta n t i n o p e l Ruß- land zufallen solle mit Garantien für die Freiheit der Meer- engen. Wir haben uns später dieser Erklärung angeschlossen, da wir die Berechtigung der Jahrhunderte alten Pläne unserer tapferen Verbündeten anerkannten. Boselli verurteilte sodann die Polenpolitik der Zentralmächte als Verletzung des Völkerrechts und wandte sich gegen die belgischen Massenabschiebungcn. Ueber Libyen sagte Boselli: In Libyen befolgt die Regie- rung eine Politik der Pazifizierung ohne übermäßige Vertrauens- seligkeit. Ein großer Teil unserer Gefangenen wurde uns zurück- erstattet und wir hoffen, auch die übrigen demnächst frei zu be- kommen. Die italicnisch-englische Konvention bedeutet das Zu- sammenwirken der beiden Nationen in Nordafrika und ihre Eni- schlossenheit, ein gemeinsames Ziel einträchtig zu verfolgen. Die italienische Regierung wird ihre feierlichen Verpflichtungen ein- halten und die eingeborenen Notabeln Libyens teilnehmen lassen an der späteren Prüfung einer Zivil- und Verwaltungsorganisation. Der Ministerpräsident hob dann noch hervor, daß Italien ein Beispiel biete der edlen, festen und Werktätigen Disziplin, die die Disziplin des Sieges sei. Bern , 6. Dezember. (W. T. B.) Meldung derAgenzia Stefani". Der Republikaner Cappa hat nach der gestrigen Rede des Minister- Präsidenten Boselli im Namen von 38 Abgeordneten eine Geheim- sitzung der Kammer beantragt.

Wilsons Botschaft an öen Kongreß. Ein Eisenbahner-Streikgesetz angekündigt. Washington, 5. Dezember. Meldung des Reuterschen Bureaus. Wilsons Botschaft an den Kongreß, ein Rekord an Kürze, besckäftigt sich ausschließlich mit inneren Angelegenheiten, hauptsächlich mit der Regelung der Arbeiterverhältnisse bei den Eisenbahnen auf der Grundlage des Achtstundentages. Wilson empfiehlt eine Gesetzesvorlage, die eine genaue öffentliche Untersuchung aller Arbeiter st reitig- ketten vorsieht, ohne die kein Streik und keine Aus- sperrung gesetzlich sein kann. Das Land könne nicht infolge von Mangel an hinreichenden schiedsgerichtlichen Einrichtungen tief- gehenden industriellen Störungen ausgesetzt bleiben, und der Kongreß könne da leicht Abhilfe schaffen. Der Vorschlag, daß der Betrieb der Eisenbahnen des Landes nicht durch eine gemeinsame Aktion organisierter Körperschaften der Angestellten aufgehalten und unterbrochen werden dürfe, bis eine öffentliche Untersuchung ange- stellt sei, um die ganze Frage dem Urteil der Nation zu unter- breiten, bedeute nicht die Einführung eines neuen Prinzips. Der Präsident empfiehlt ferner die Annahme eines Gesetzes, durch das dem Handel mit dem Auslande größere Kombi- Nationsfreiheit gegeben wird, als sie ihm die gegenwärtigen Ge- setze gegen die Monopole einräumen. Der Präsident sagt, die Ge- legenyeit könnte versäumt werden, wenn der Kongreß mit dieser Gesetzgebung zögerte._

Der Seekrieg. Die freigegebeneUlla". Kopenhagen , S. Dezember. Der dänische DampferUlla", der vor zwei Monaten auf der Reise Hernösand London von einem deutschen Kriegsschiff ausgebracht und zur Untersuchung nach einem deutschen Hafen geführt worden war, ist nun wieder freigegeben worden und heute hier einge- trolfen. Er wird nach Einnahme von Kohlen und Proviant die Reise nach London fortsetzen. Versenkt und gesunken. Als versenkt werden gemeldet von Lloyds die englische GoeletteMizpah"(Besatzung gerettet), ferner der englische DampferP a l a c i n e". gerüchtweise auch der russische DampferP a l l a s"(1292 Tonnen). Die nor- wegische Gesandtschaft in London meldete am 4. Dezember dem Ministerium des Aeußern: Der DampferHitteroy" ist am 2. Dezember auf der Fahrt von Glasgow nach Italien versenkt worden. Die Mannschaft ist in Liverpool gelandet.Hitteroy" war in Kristiania beheimatet und mit 1 799 999 Kronen versichert. Reuter meldet aus Plhmonth, daß verschiedene Bücher und andere Gegenstände des britischen DampfersSerbistan " am 24. November sechs Meilen südwestlich von Eddyswne aufgefischt worden sind. Man nimmt an, daß das Schiff, das 2934 Tonnen maß und im Jahre 1899 erbaut wurde, untergegangen ist.

Kleine Kriegsnachrichten. Gegen den Zwangsdienst der Russen in England. Im Unterhause fragte neulich Major Newman, ob eS richtig sei, daß von 29 999 Engländern russischer Nationalität und Militär- sähigen Alters, die in London in Listen eingeschrieben sind, sich nicht einmal 499 freiwillig für den Kriegsdienst unter den besonderen Be- dingungen, die da« KriegSamt ihnen zugestanden habe, gemeldet hätten. Bonar Law erwiderte, das sei richtig. Die englische Re- gierung habe sick deshalb mit der russischen Regierung in Verbindung gesetzt, aber er könne vorläufig keine weiteren Mitteilungen darüber machen.

Ein Dekret der deutschen BesetzungSbehIrdea erklärt die Haupt« stadt Brüssel und drei ihrer Vorstädte auf Grund der Ergebnisse der letzten Volkszählung als vlämische Gemeinden. Austausch von Zivilgcfangcnen. London , S. Dezember. Unter- hauS. Namens der Negierung sagte Hope auf eine Frage über die Auswechselung von Zivilgefangenen unter 45 Jahren: Wir haben Anfang 1915 ein Abkommen mit Deutschland über den Austausch von invaliden Zivilgefangenen geschlossen. Kürzlich ist Deutsch - land ein Vorschlag gemacht worden, der hoffentlich dazu führen wird, daß eine weitere Zahl untauglicher Zivilgefangener zurückgeschickt wird.(W. T. B.) Die britischen Verluste im Monat November betrugen dem Daily Telegraph " zufolge in der Armee 2312 Offiziere(497 gefallen) und 72479 Mann(19633 gefallen), in der Marine 214 Offiziere(62 tot) und 393 Mann(59 tot). Die schweizerische Kriegssteuer. Bei der Beratung des Vor- anschlages für 1917 im Ständerat teilte der Vorsteher des Finanz- departements mit, daß die eidgenössische Kriegssteuer 115 Millionen ergeben habe oder 39 Millionen mehr, als angenom- men worden sei. Interniert sind gegenwärtig in der S ch w e i z 16 268 kranke und verwundete Mililärpersonen, wovon 333 Offiziere, 15 435 Sol- daten und 2589 Zivilpersonen, zusammen 13 357. Davon sind 293 Offiziere, 3947 Soldaten und 469 Zivilpersonen Deutsche , 69 und 1183 Engländer, 64, 1976 und 453 Belgier, 497, 9224 und 1639 Franzosen, 1 Zivilperson ist österreichisch. Die Wiener Lcbensmittclzufuhren gehen fortgesetzt zurück. An Gemüse wurden im September, Oktober und November um 144 999 Meterzentner weniger zugeführt als selbst 1915, an Kar« toffeln um 7999 Meterzentner, an Obst um 45 999 Meterzentner. an Butter um 5999 Meterzentner und Eier sieht man überhaupt nicht mehr. Dir freie Donau . Nach Meldungen aus Sofia ist der Lokal- verkehr auf der Donau zwischen Orsova und Turn Severin eröffnet worden. Auch das Postschiff verkehrt regelmäßig. Die Ausladung des in Lompalanka steckengebliebenen Schlepper? hat bereit be- gönnen. Die erbeuteten rumänischen Schleppschiffe wurden Donau aufwärts geschickt. Die Granaten fressen die Pflüge! London , 5. Dezember. Die WochenschriftNation" teilt mit, daß das englische Munitions- Ministerium sich genötigt sieht, da die privaten Firmen durch Arbeitermangel leistungsunfähig geworden sind, die für die englische Landwirtschaft notwendigen Pflüge herzu- stellen. Erhöhter Zcitungsprcis in England. In einer Versammlung der wichtigsten ZeitungSbesitzcr in London wurde beschlossen, den Preis für alle Zeitungen um einen halben Penny zu er- höhen. Für die Penny-Blätter wird diese Preiserhöhung erst in drei Monaten in Kraft treten.

Letzte Nachrichten. Schulfrei. Berlin , 6. Dezember 1916. Anläßlich der Einnahme von Buka- rest sind morgen, Donnerstag, den 7. Dezember, in Berlin und der Provinz Brandenburg Schulseiern abzuhalten und nach diesen Feiern die Kinder zu entlassen. Oberkommando in den Marken.

Llopö George premiermim'fter! Amsterdam , K. Dezember, 5,30 Uhr abends. Reutet meldet aus London : Der König hat Lloyd George kommen lassen. « Amsterdam , 6. Dezember. Fünf Uhr abends. Nach einer Reutcrmeldung bestätlgt eine autoritative Erklärung die WeigerungBonarLaws,ein Kabinett zu bilden, dies bedeutet nicht, daß Bonar Law seine Haltung geändert hat, denn er war die ganze Zeit über bereit, unter jedem Premier- minister, der dem Lande genehm ist, zu dienen, aber nicht be- reit, die Stellung eines Premierministers zu übernehmen. Es ist ganz leicht möglich, daß Lloyd George , wenn er sich einer entsprechenden Unterstützung von feiten des Unterhauses nicht versichern kann, sich zu einer ähnlichen Haltung, w>e Bonar Law gezwungen sehen wird. Möglicherweise wird also Asquith eingeladen werden, wieder an die Spitze des Kabinetts zu trete«. Beschwerde der belgischen Regieruug. Berlin , 6. Dezember. (W. T. B.) Die..NoM>eutsche Allgemeine Zeitung " meldet: Die belgische Regierung hat durch«die mit der Vertretung der belgischen Interessen in Deutschland betraute spanische Botschaft in Berlin wegen der Verbringung belgischer Arbeitsloser n-ach Deutschland und ihrer zwangsweisen Heranziehung zur Arbeit Beschwerde er- heben lassen.,.., Die Beschwerde ist als unbegründet zurückgewiesen worden... In der Begründung dieser Abweisung wird deS näheren ausgeführt, die Verordnung, die Arbeitsverweigerung mit Freiheitsstrafen oder Arbeitszwang bedrohe, stehe mit dem Völkerrecht(Art. 43 der Haager Landkriegsondnung) durchaus im Einklang. Daß sich bei der Abbeförderung der belgischen Arbeiter Lchreckensszenen abgespielt hätten, entspreche nicht den Tatsachen. Die Arbeiter würden auch nicht zu Völkerrecht- lich untersagten Arbeiten herangezogen. Ein Homerule-Kompromist? Einberufung Ulsters allgemeine Dienstpflicht. London , 6. Dez.(W.T.B.)Daily Chronicle" meldet: Seit einiger Zeit wurde zwischen Lloyd George , Carson und den irischen Führern über Vorschläge Carsons zur Errichtung eines Homeruleparlaments für ganz Irland beraten, um die irische Frage aus der Welt zu schaffen. Die Protestanten würden eine proportionelle Vertretung erhalten. Ulster würde für 3 Jahre in das Homer ulc- Parlament einbezogen werden. Carson knüpfte daran die Bedingung, daß die Nationalisten der Einführung der Dienstpflicht zustimmten. Im Falle eines Abkommens würden wahrscheinlich einige Nationalisten in ein Kabinett Lloyd George-Carson eintreten.

Für amerikanische Friedensvermittlung. New Aork, 6. Dezember. Das Parlamentsmitglied Trevelyan richtete an Wilson einen offenen Brief, in dem er eine Vermitte- lung verlangt, weil alle Völker kriegsmüde seien. Amerika soll die Neutralen zur Anbahnung des Friedens unterstützen und, wenn möglich, den ersten Schritt dazu tun.(Franks. Ztg.")

Bürgermeisterwahl in Hamburg . Hamburg , 6. Dezember. (W. T. B.) Der Senat hat Dr. Max Predoehl zum Ersten und Senator Dr. v. Melle zum Zweiten Bürgermeister für das Jahr 1917 gewählt.