Nr. 348. 33. Jahre.
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Telegramm- Abreffe * Sozialdemokrat Berfin
Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplag, Nr. 151 90-151 97.
Dienstag, den 19. Dezember 1916.
Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Morigplak, Nr. 151 90-151 97.
Ueber Babadag in der Torddobrudicha hinaus
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Rufische Angriffe bei Luck abgewiesen.. Kämpfe im Uz- Tal.- Fliegergeschwader gegen weichende Rumänen.
Amtlich. Großes Hauptquartier, 18. Dezember 1916.( W. T. B.)
Westlicher Kriegsschauplah.
Reine wesentlichen Ereignisse; auch im Somme und Maas - Gebiet nur geringe Gefechtstätigkeit.
Deftlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.
Nordwestlich von Luck versuchten die Russen, die von uns am 16. Dezember bei Bol Borst gewonnenen Stellungen zurückzuerobern; ihre anch nachts wiederholten Augriffe wurden abgewiesen.
Ebenso scheiterten russische Vorstöße bei Augustowka ( südlich von Zborow) in unserem Abwehrfeuer.
Front des Generalobert Erzherzog Joseph.
Im Abschnitt von Mestecanesei östlich der Goldenen Bistrit war der Artilleriekampf heftig.
Jm Uz- Tal örtliche Kämpfe mit wechselndem Erfolge. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Madensen.
Die Lage hat sich nicht geändert.
Auf Braila zurückgehende feindliche Kolonnen wurden durch unsere Flieger- Geschwader mit beobachteter Wirkung angegriffen.
Mazedonische Front.
Zeitweilig lebhaftes Fener im Cerna- Bogen.
Der Erste Generalquartiermeister.
Ludendorff.
Abendbericht.
Amtlich. Berlin , 18. Dezember, abends. An West- und Ostfront nichts Wesentliches. In der Walachei kleinere, für uns günstige Rämpfe. In der Nord- Dobrudscha ist die Linie BabadagPecineaga überschritten.
Der österreichische Bericht.
Wien , 18. Dezember 1916.( W. T. B.) Amtlich wird verlautbart: Deftlicher Kriegsschauplat. eeresgruppe des Generalfelbmarschalls von Madenfen. Lage unverändert. Geeresfront bes Generaloberen Ersherges Joseph.
Beiberfeits des Uz- Tales griffen die Ruffen unsere Stellungen nach heftiger Artillerievorbereitung an. Die Kämpfe sind noch nicht abgeschlossen.
Geeresfront bes Generalfelbmarschalls Pring Leopold von Bayern. Russische Vorstöße gegen unsere Feldwachlinie bei Auguftowka blieben erfolglos. Ebenso scheiterten schwächliche feindliche Angriffe gegen untere neuen Stellungen bei Bol Porst. Italienischer und Südöstlicher Kriegsschauplas. Reine besonderen Ereignisse.
Der Stellvertreter bes Chefs bes Generalftabes. v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Die Stimme der Vernunft hat heute Seltenheitswert. Wir verzeichnen daher mit Befriedigung einen Beschluß, den die Sozialistische Vereinigung des Seinedepartements mit 10026 gegen 403 Stimmen gefaßt hat. Darin wird die Möglichkeit der Wiederaufnahme der internationalen Beziehungen und besonders der Verhandlungen für den Frieben in Betracht gezogen, unter der Bedingung, das; flare Vorschläge auf genau umschriebenen Grundlagen von Deutschland und seinen Verbündeten vorgelegt würden. Dann heißt es:
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Die alliierten Regierungen haben die Pflicht, bie Borschläge, zu denen sich der Gegner bereit erklärt, nicht ohne deren Senntnisnahme abzulehnen. Demgemäß fordert die Bereinigung des Seinedepartements die alliierten Regierungen auf, be gleichzeitigen fräftigen Anstrengungen für die Landesverteidigung alle Verhandlungen anzunehmen, die notwendig sind, um amtlich von den Friedensbedingungen Deutschlands unterrichtet zu werden. Die Vereinigung forbert also erstens, feinen Vorschlag ohne ernste Prüfung desselben abzulehnen, zweitens die Vorschläge den betreffenden Parlamenten vorzulegen. Schließlich lädt die Vereinigung die alliierten Regierungen für den Fall, das die Borschläge unannehmbar erscheinen sollten, ein, fie öffentlid) vor den friegführenden Völkern fundzugeben und selbst sofort durch formelle Gegenvorschläge das Kriegsziel bekanntzugeben, das sie für unbedingt erforderlich erachten."
Der Beschluß ist flug und vorsichtig, ein Muster positiver Kritit an dem Verhalten der Ententeregierungen. Die Sozialisten des Seinedepartements sind viel zu gute Franzosen, um nach einem Frieden um jeden Preis zu rufen. Sie verlangen nicht die Annahme der deutschen Vorschläge, die sie noch gar nicht kennen, wohl aber deren Senntnis- nahme.
Die Regierungen der Mittelmächte haben den Gegnern ihre Vorschläge noch nicht überreicht. Sie haben sich nur an
Wilsons Haltung zum Friedensangebot. gouverneur, der Universitätskanzlei und den Baßbehörden heischig gemacht, diese Vorschläge zu den Verhandlungen mit
lungsversuche unternehmen werde, che er die Sicherheit habe,
daß dieser Verfuch auch gelinge.
New York , 17. Dezember. ( W. T. B.) Reutermelbung: In einem Leitartikel lobt Tribune" die Haltung des Präsidenten. Das Blatt schreibt: Nicht wir müssen brängen und ermahnen. Wir können nur im äußersten alle helfen und dieser äußerte Fall ist noch nicht da. Außerdem ist es
für uns nüglich, geduldig an fein, denn es ist für Europa und für die ganze Welt weniger wichtig, daß der große Zwist beendet werde, als daß er einen dauerhaften und ge= rechten Abschluß findet.
Lloyd Georges wahrscheinliche Antwort. Bolt", b. b. fie ſelbſt, an der Aufstellung der Friedens
Der Beschluß der Alliierten.
wurde die sofortige Einführung der russischen zubringen". Es ist falsch, ihnen aus dieser vagen Form ihres Kein Vermittlungsversuch. Amtssprache beschlossen. Die Einführung der ruffischen Angebots einen Vorwurf zu machen. Denn es handelt sich London , 18. Dezember. ( W. T. B.) Aus New York erfährt Amtssprache in den Dekonomie- Departements und in der zunächst noch nicht um die Hauptfrage der Friedens Weekly Dispatch" vom Sonnabend: Obwohl man in gewiffen Prokurator- Expedition haben innerhalb drei Jahren, zwischen vorschläge, sondern nur um die Vorfrage, ob die Gegner Streifen glaubt, daß jest für Amerika der richtige Zeitpunkt gekommen den Zentralbehörden und Gouvernementsbehörden innerhalb überhaupt verhandeln wollen. Erst wenn diese Frage be fci , um den Kriegführenden seine Dienste anzubieten, habe Präsident fünf Jahren zu erfolgen. Ferner beschloß der Ministerrat die jaht ist, können die Mittelmächte mit ihren Vorschlägen Wilson seiner Umgebung erklärt, baß er teine Bermitt. Einſegung besonderen Ausschusses beim Marine- herausrücken. ministerium für die Ausdehnung der Beschlagnahme Band fleben oder in der Zeitung inserieren. Dadurch würden Friedensbedingungen kann man nicht als Plakate an die auch auf die finnischen Handelsfahrzeuge. Der russische Finanzminister erhielt das Kontrollrecht über sie eine Starrheit gewinnen, die dem Zweck der Ver die Anschaffung fremder Valuta über die finnische Bant. handlungen abträglich ist. Die Vorschläge müssen so gefaßt Die finnländischen Durchgangszölle für den Bedarf der russi- sein, daß sie im Verlauf der Verhandlungen auch abgeändert werden können, die Regierungen dürfen sich auf sie weder schen Armee und Marine wurden aufgehoben. selber festnageln noch von anderen festnageln lassen. Darum die Aufregung gewisser Streise in Deutschland , daß man das bedingungen nicht habe mitarbeiten lassen sie möchten die London , 18. Dezember. ( W. T. B.) Weekly Dispatch" Regierung binden, aber die Regierung darf sich nicht an schreibt, daß der Premierminister am Dienstag die Antwort der Windestpreise" binden lassen, wenn nicht der Frieden an Alliierten auf das deutsche Friedensangebot geben werde. Wahrschein - unannehmbaren Bedingungen scheitern soll. Die Sozialisten des Seinedepartements haben das ganz lich werde Lloyd George in groben Umrissen die Friedensbedingungen der Alliierten mitteilen und Deutschland von dem Begut verstanden. Sie getern nicht darüber, daß die Mittelschluß der Alliierten in Kenntnis sesen, den Krieg mit mächte mit ihren Vorschlägen noch zurückhalten, sondern sic äußerster Kraft so lange fortzufesen, bis diese Bewollen diese Vorschläge fennen lernen: das aber ist bingungen gesichert sind. mur möglich, wenn man überhaupt auf der Gegenseite zu Wie ber Nationalgeitung" aus Kopenhagen mitgeteilt wird, beLondon, 18. Dezember. ( W. T. B.) Reynolds Netospaper" Verhandlungen bereit ist, wie man es auf deutscher findet sich an Bord des am Sonntag in Striftiania eingetroffenen schreibt: In gutunterrichteten Streifen glaubt man, daß Lloyd George Seite schon lange ist. Deshalb fordern sie, daß kein Vorschlag dänischen Amerikadampfers Frederik VIII. " der amerikanische Bot- sich ganz dem Krieg widmen und dem Unterhause ohne ernste Prüfung abgelehnt werden soll. schafter Gerard. Der Korrespondent der„ Politiken" versuchte ihn ohne Zweifel sehr traffe Maßregeln Die Ablehnung der Vorschläge soll dann aber keineswegs die Gegner von der Pflicht entbinden, auch ihrerseits den Weg Sie sollen ihre Ablehnung zur Verständigung zu suchen. durch öffentliche Bekanntmachung der abgelehnten Vorschläge rechtfertigen und sofort durch formelle Gegenvorschläge das Striegsziel, das sie für unbedingt erforderlich erachten, bekanntgeben".
Der Berichterstatter der Tibune" drahtet aus Washington, daß Wilsons Weigerung, Deutschlands Friedensvorschlag offiziell zu unterstützen, große Enttäuschung bei den Deutschen hervorrief, befonders ba bekannt ist, daß andere Neutrale bereit sind, sich nach Wilson zu richten.
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Botschafter Gerard.
über seine Anschauungen bezüglich des deutschen Friedensvorschlagen angebots auszufragen. Gerard erwiderte jedoch nur, daß das An- vorschlagen werde. Sollte er dabei auf Widerstand stoßen, so seien gebot ihn sehr interessiere, mehr wollte er au dieser An- Neuwahlen zu erwarten. Die Anhänger Lloyd Georges machten tein gelegenheit nicht sagen. Der Dampfer sekte gestern die Reise nach Geheimnis daraus, daß es möglicherweise in nächster Zeit zu Neuwahlen kommen werde. Kopenhagen fort.
Die Russifizierung Finnlands.
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Der Neuen Züricher Zeitung" wird aus dem Haag gemeldet: Die Annahme, daß Lloyd George vorerst auf die Betannt gabe der deutschen Friedensbedingungen bringen Sind einmal Vorschläge und Gegenvorschläge aufgestellt, Unlängst gingen Mitteilungen durch die Presse, die darivird, gewinnt an Wahrscheinlichkeit. Den Vorgängen in der Duma, dann ist der Frieden noch nicht da, aber der Weg zu ihm ist auf hinwiesen, die Wendung der Dinge in Polen habe die welche das Friedensangebot schroff ablehnte, sei feine übertriebene geöffnet. Dann sieht man endlich das Wo und Wie und hat rufftiche Regierung veranlaßt, einer ähnlichen Entwicklung der Bedeutung beizulegen, da Lloyd Georges Haltung allein magfinnischen Angelegenheiten vorzubeugen. Es wurde angedeutet, gebend sci. die Bestätigung der Autonomie Finnlands stehe bevor, und
Die Abtretung der dänisch - westindischen die Heißsporne den Regierungen als„ unbedingt erforderlich,"
Inseln.
es mit tonkreten Dingen zu tun, über die sich reden läßt. Es ist etwas ganz anderes, Striegsziele in der Deffentlichkeit lärmend zu propagieren und sie bei ernsten diplomati schen Verhandlungen zu vertreten. Da wird manches, was auf den Weg zu den Verhandlungen mitgeben, schon unterwegs aus dem Fenster hinausgeworfen werden, weil man Die Vorlage an den dänischen Reichstag.sich nicht traut, damit in den Konferenzjaal zu kommen. Zum Kopenhagen , 18. Dezember. ( W. T. B.) Dem Reichstag Abhandeln wird dann immer noch genug übrig bleiben. Reihe einschneidender Alenderungen in der inneren Verwaltung ist heute vom Ministerium des Aeußeren eine Vorlage be- Heute zum Beispiel wird kein Mensch in Frankreich ausdes Großfürstentums Finnlands . Für den gesamten schrift- treffend die Abtretung der dänisch - westindischen Inseln an zusprechen wagen, daß man auch ohne Elsaß- Lothringen lichen Verkehr der finnischen Behörden mit dem General . Amerifa zugegangen. Frieden machen könnte. Würde aber jetzt ein französischer
gewarnt worden. Was jetzt aber aus Finnland berichtet wird, bestätigt nichts von diesen Andeutungen. Es ist vielmehr das gerade Gegenteil. Die finnische Presse in Helsingfors veröffentlicht, wie der Frants. Stg." aus Stockholm gemeldet wird, amtliche Beschlüsse des russischen Ministerrates über eine