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Telegramm- Adresse: Sozialdemokrat Berta".

Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands  .

Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Am: Morisplav, Nr. 151 90-151 97.

Freitag, den 19. Januar 1917.

Expedition: Sw. 68, Lindenstraße 3. Ferniprecher: Amt Morinolas, Nr. 151 90-151 97.

Klarheit in der Partei!

1

Der Parteiausschuß zur Reichs- che Rebeneinanderarbeiten aus, wenn der Ehrentitel Bar- mus der Zusammenschluß ihrer einzelnen Glieder ſein zur wirt.

konferenz der Opposition.

freuzen und sie zum Schaden der Arbeiterklasse zu bekämpfen.

teigenoffe nicht zum Sohnwort werden soll. Is die Partei- famen Bertretung der Arbeiterinteressen. opposition deshalb ant 7. Januar ihr Werf frönte, konnte die Die Reichstagsfratiion hat unter Zustimmung des Partei­Gesamtpartei nicht länger zusehen. ausschusses und der Reichskonferenz der Gesamtpartei im Verlaufe Der Parteiausichuß hat am Donnerstag zu dieser des furchtbaren Weltkrieges, dessen Charakter als Verteidigungs­Der Parteiausschuß der Sozialdemokratischen Partei Situation Stellung genommen. Wir geben die in nament- frieg für Deutschland   nach der Bekanntgabe der maßlosen Er­nahm am Donnerstag zu der durch die Reichskonferenz der licher Abstimmung mit 29 gegen 10 Stimmen von ihm be- oberungsziele der feindlichen Regierungen von niemand mehr Opposition geschaffenen Parteifituation Stellung. Das war schloffene Resolution weiter unten wieder. Die Sprache ernstlich beftritten werden kann, den Grundsäken der Partei getren unumgänglich nötig, nachdem sich am 7. Januar d. 3. die diefer Resolution ift flor. Sie konnte nicht anders lauten, die Mittel für die Landesverteidigung bewilligt. Eine Gruppe von vereinigte Parteioppofition in Berlin   zu einem Kongres verwenn nicht das gesamte Barteileben böl- Parteigenossen nahm dies zum Anlaß, um unter schtversiem fammelt hatte, um sich unter der Führung der Soliger Anarchie anheimfallen foll. Das aber Disziplinbruch die gefchloffene Kampfes front rücksichtslos zu zer. sialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft als darf nicht sein. Das zu verhindern, find wir denen schuldig, reizen. selbständige Organisation innerhalb der die in der schwersten Zeit des Reiches draußen Heim und Sie hat die Reichstagsfraktion gespalten und als neue Fraktion Bartei au fonftituieren. Dieses mit den Organi Serd verteidigen und denen wir die Bartei, die sie mit groß die Sozialdemokratische Arbeitsgemeinschaft gebildet. Sie hat es ſationsverhältnissen einer Partei unvereinbare Borgehen war gemacht haben, erhalten mussen. Würde die Partei diesem seitdem als ihre Aufgabe betrachtet, die auf die Wilderung der nur die Krönung eines Zerstörungswerks, das die Opposition Treiben noch länger zusehen, so würde sie jedes An- Kriegsleiden und die Herbeiführung eines, baldigen Friedens ge­seit Jahr und Tag betreibt. Seit mehr als Jahren reißt die Opposition in ano- ehen in den Augen der Arbeiter, jede Achrichtete Politik der jogialdemokratischen Reichstagsfraktion zu durch­ano- tung bei den Gegnern verlieren. nymen Flugblättern und dort, wo sie die Gelegenheit dazu Den Bruch mit der Partei hat die Sozialdemokratische Das disziplinwidrige, jeder Demokratie hobusbrechende Treiben hat und Gehör findet, auch in Bersammlungen, die Politik Arbeitsgemeinschaft mit ihrem weiter linfs stehenden An- dieser Sonderbündler hat mit seinen häßlichen Begleiterscheinungen der Mehrheit der Partei mit allen Mitteln, vor allem denen hang vollzogen. Die berufenen Körperschaften der Partei eine zunehmende Zerrüttung der Partei herbeigeführt. Sonber persönlicher und gehässiger Kampfmeise herunter. Bei jeder haben aus diesem Vorgehen nur die notwendige Konsequenz organisationen, gegen die Politik der Partei gerichtete Stund Gelegenheit wird versucht, die Attionen der Partei zu durch gezogen. Sie sind damit in Uebereinstimmung gebungen und schließlich auch Gegenkandidaten gegen die Kandi­freuzen, insbesondere war und ist es dabei darauf abgesehen, mit der ganzen Tradition der Partei, die basen der sozialdemokratifchen Partei bei Wahlen waren die un­die Friedensarbeit der Partei vor den Gein Bartei und Gewerfichaften stets jegliche ausbleibliche Folge dieses verderblichen Vorgehens der anarcho­noffen des In- und Auslandes zu diskrediSonderorganisation berurteilt bei innditalistischen Opposition und der mit dieser verbündeten Arbeits­Freditieren. Bos tot die Barter dagegen Sie be aller Meinungsfreiheit niemals eine Störung gemeinschaft. Selbst vor dem Boytoit des deutcalorgans dei schränkte sich auf Erklärungen. Aber dieje Tolerans machte ihrer Aktionen geduldet hat. Das galt im Frieden! Wieviel Partei und anderer Parteizeitungen schreckte die Opposition nicht der Opposition Mut zu weiteren Schritten. Es folgte im mehr muß es im Kriege gelten, der in seinen volkswirtschaftsurüd. Dezember 1915 die Sondererklärung der Gener und Genossen lichen Wirkungen die kapitalistischen   Interessenvertretungen Jetzt haben die Leiter der Arbeitsgemeinschaft ihr partei­int Reichstag gegen die Fraktion. Die Reichstagsfraktion be- ungeheuer stärkt. Für die wirkungsvolle Bertretung der Ar- zerstörendes Werk getrönt durch die Einberufung einer Reids­schränkte fich auf einen scharfen Ladel. Das wurde ihr schlecht beiterinteressen in den großen Kämpfen der Zukunft gift es, fonferenz der Opposition. Ihr Vorgeben, jie wirtten für die Ein­gelohnt. Die Minderheit der Fraktion trieb es im März die Partei zu erhalten. So schmerzlich die Bruderkämpfe sein heit der Partei und im Rahmen der Partei, ist damit in seiner 1916, indem sie erneut die Beschlüsse der Mehrheit einfach werden, die uns noch bevorstehen heute gilt es die Partei ganzen nehrlichkeit enthüllt. Sie haben sich als Parteileitung mißachtete, zur Spaltung der Reichstagsfraktion und grün- zu retten, die immer noch die größte politische Organisation aufgetan und zum 7. Januar d. J. Parteiorganisationen und dete dann die Sozialdemokratische Arbeitsgemeinschaft. Bar- der Welt ist. Wir kämpfen in diesem schicksalsschweren Jahre Sonderorganisationen nach Berlin   zusammenberufen. Sie haben teivorstand, Parteiausschuß und Reichstagsfraktion sagten 1917 nicht nur den Stampf um die Existenz des Deutschen   dort unter anderem beſchloſſen: damals voraus, daß die Spaltung der Reichs- Reiches und der deutschen   Arbeiterklasse, sondern auch um die tagsfraktion die Spaltung der Partei aur Griftens einer starken deutschen   Sozialdemokratie. Folge haben müßte. Sie gingen in der Duldung dieses Treibens aber bis zum äußersten und deshalb wurde bisher die organisatorische Scheidung vermieden.

und

Ueber die Sigung des Parteiausschusses geht

Die Tagesordnung des am Donnerstag im Reichstagsgebäude  susammengetretenen Barieiausschusses lautete:

1. Stellungnahme zur augenblicklichen Situation und zu dem Sonderparteitag der Oppofition;

2. Sonstiges.

So blieb der Opposition nichts anderes uns folgender Vorbericht zu:, übrig, als selbst die Spaltung zu vollziehen und sie vollzog jie, weil sie fie als Folge ihrer eigenen Politik vollziehen mußte. Die Sozialdemokratische Arbeitsgemeinschaft sette ihre ganze Straft nicht im Kampfe gegen die Gegner, sondern im Kampfe gegen die sozialdemokratische Reichstagsfraktion ein. Dieser Bei Beginn der Beratung wurde festgestellt, daß der erste Bunkt Stampf fonnte gar nicht rein parlamentarisch geführt werden. natürlich auch eine Stellungnahme zu der durch die Ablehnung des Eine Reichstagsfraktion, die feine Organisation hat, die im Friedensangebots geschaffenen Lage ermögliche. ganzen Reiche für ihre Ziele wirkt, schwebt in der Luft. So fam die Sozialdemokratische Arbeitsgemeinschaft notwendiger. weise dazu, sich über das Reich eine Organisation zu schaffen. m 7. Januar trat sie mit dieser Organisation offen hervor, indem sie die Reichskonferenz der Opposition einberief.

In feinem einleitenden Referat crtilärte Ebert nachdrüd lich, das nunmehr an dem reinen Berteidigungs. charakter des Krieges auf feiten Deutsglands und seiner Berbündeten tein 3 weifel mehr be­

stehen könne

daß die Einberufung, die Verhandlungen und Beschlüsse der Kon­ferenz der Opposition vom 7. Januar ihre Spaltungsabsicht offen­fundig machen und mit dem Wortlaut und Geist des Parteistatuts bermaßen unvereinbar finb, daß dies im Intereffe der Partei offen ausgesprochen werden müsse und hieraus die notwendigen Folge­rungen zu ziehen seien.

Die auf dieser Reichsfonferenz beschlossene Resolution Nach eingehender Besprechung der Entwidlung des Parteijtreits führt nach der Leipziger Volkszeitung  " den Titel: Resolu- und seiner Führung durch die Opposition tam Ebert zu dem Schluß, tion über die Organisation der Opposition." Das ist der glatte Beweis dafür, daß sich die Opposition als selbständiger fester Parteikörper organisiert hat. Die Zeitung diefer Partei innerhalb der Partei liegt in den Händen der Sozial demokratischen Arbeitsgemeinschaft. Warum sammelt diese die gesamte Opposition, warum will sie auch die Teile der Opposition an sich ziehen, die die Tätigkeit der Sozialdemo- In der sehr gründlichen Diskussion schlossen sich die Rebner kratischen Arbeitsgemeinschaft als unentschieden, halb und der Mehrheit dem Referenten an, nicht ohne daß mehrere von ihnen unwirksam von Tag zu Tag verhöhnen und bekämpfen? ihrem tiefen Schmerz über diese Entwicklung Ausdrud gegeben Die links von der Sozialdemokratischen Arbeitsgemein- hätten. Die auf feiten der Opposition stehenden Redner bestritten schaft stehenden anarchofyndikalistischen Gruppen sowohl die sachliche Richtigkeit der Beurteilung der Konferenzbe­wiffen ganz genau, daß sie auch nach dem Kriege niemals die schlüsse durch Ebert, wie insbesondere die formale Berechtigung des Mehrheit in der Partei bekommen werden. Sie wissen, daß Barteiausschusses zu so weitgehenden, nicht nur gutachtlichen Be­für die Durchsetzung ihrer Parteiziele die Gründung einer schlüssen. eigenen Partei unerläßlich ist. Sie warten nur auf einen geeigneten Zeitpunkt ,, um mit der Partei völlig zu brechen, die für die Landesverteidigung eintritt. Die Sozialdemokra­tische Arbeitsgemeinschaft hofft immer noch nach dem Kriege für ihre Auslegung der sozialdemokratischen Parteigrundsätze die Mehrheit in der Partei zu bekommen. Sie ging nur des­halb ein Schutz- und Truzbündnis mit den Spartakus und Genossen ein, weil sie diese in ihrem Kampfe gegen die Mehrheit braucht. Ein Kampf, den sie mit allen Mitteln führt, um die Macht in der Partei in die Hand zu bekommen.

In seinem Schlußwort wies Genosse Ebert die in der Dis­fuffion vorgebrachten Einwände zurüd. Er betonte das Recht des Barteiausschusses, in diesen für die Zukunft der Barici so wichtigen Fragen flare Stellung zu nehmen. Im übrigen würde der Partei vorstand sich zu dem Beschlusse des Ausschusses erklären, sobald er gefaßt sei.

,, Die Orts- und Kreisorganisationen, deren Mehrheit dic Auffassung der Opposition teilt, haben in stete euge Fühlung zueinander zu treten. Dort, wo die oppofitionellen Genossen nicht die Mehrheit in der Organisation haben, haben sie im Rahmen des Parteistatuts unermüdlich für die Ausbreitung ihrer Anschauungen zu wirken und zur Erfüllung der der Opposition im Interesse der Partei obliegenden Aufgaben, fowie zur eigenen Belehrung in geeigneter Weise einen Zn­sammenschluß herbeizuführen."

Das ist die Gründung einer Sonderorganisation gegen die Partei und die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft wie ihre An­hänger haben sich nunmehr auch von der Partei selbst getrennt. Die Schaffung dieser Sonderorganisation und die Zugehörigkeit zu ihr it unvereinbar mit der Mitgliedschaft in der Gesamtpartei. Daher ist es nun Aufgabe aller treu aur Partei stehenden Organi fationen, bem unehrlichen Doppelspiel aller Parteizerstörer ein Ende su machen und die durch die Absplitterung der Sonderorganisationen crforderlichen organisatorischen Maßnahmen zu ergreifen.

Die Einheit und Geschloffenheit der Partei au festigen, damit fir

den gewaltigen Aufgaben gewachsen ist, die sie noch während des schrecklichen Weltkrieges und nach feiner Beendigung zum Wohle der Arbeiterklasse und der weitesten Boltstreife im Geiste sozialistischer Weltanschauung zu erfüllen hat, ist Aufgabe aller Parteigenossen." Diese Resolution wurde mit 29 gegen 10 Stimmen in nament­licher Abstimmung angenommen. Ein ausführlicher Bericht über die Tagung des Parteiausschusses wird noch veröffentlicht werden.

Sehr schlechter Wind

gegen Briand  ."

Hervé plädiert für Geduld.

" 7

Beru, 17. Januar. Petit Parifien" meldet, in der Stammer herrsche über die Ereignisse in Griechen I and lebhafte Erregung. Einige Abgeordnete hätten ge­äußert, sie würden von der Regierung schnellstens genante Erklärungen über die Lage in Griechenland   verlangen.

Hervé schreibt, er wisse, daß seit einigen Tagen ein febr Der Debatte lag folgende von den Genossen Lobe Breslau schlechter Wind gegen das Kabinett Briand   in den Wandelgängen und Sindermann- Dresden   gestellte Resolution zugrunde: des Parlaments wehe. Man werfe Briand 2 angmütigkeit " Einigkeit und Geschlossenheit im Handeln, freiwillige Unter- gegen Rönig Ronstantin vor. Hervé erklärt sodann, es sei ordnung der Minderheit unter die Beschlüsse der Mehrheit, das merkwürdig, wenn man jetzt schon von neuen Ministerlisten spreche, find bie ersten Gebote einer demokratischen Massenbewegung, wie sie weil Briand sich yon König Konstantin habe um den Finger wickeln Mit allen Mitteln! Auch vor der Sprengung der Partei- die Sozialdemokratie ist. Nur durch straffe Disziplin kann sie im laffen, wo das Land in wenigen Tagen vielleicht schon den Beweis organisation scheut die Opposition nicht zurück; denn die Bil Sampie mit ihren zahlreichen und mächtigen Gegnern den fogia- besigen werde, daß König Konstantin in aller Güte, aber endgültig Hervé schließt, man müffe noch einige dung einer Partei innerhalb der Partei bedeutet prat- liftischen Grundsäßen Geltung verschaffen. Je kritischer bie politische gemeistert sei. tisch nichts anderes. Sie schließt ein parteigenössi- Situation, je gefährdeter die Arbeiterorganisationen, desto fester Monate abwarten, bis die Regierung Beweise ihrer Tätig