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Freitag, 19. Januar 1917.
Das Geftänönis öer Entente. Wenn der englische Außenminister Balfour sich veranlaßt gesehen hat, in einem beweglichen Schreiben an den Prästdenten Wilson die Antwort der Entente zu rechtfertigen, so läßt diese Tatsache einen Schluß zu: daß nämlich diese Zlote in leitenden amerikanischen Kreisen doch als das durchschaut worden ist was sie darstellt, als ein ungeheuerliches Pro zramm annexionistischer Eroberungslust. Wilson hatte bei seinem Vorschlag einen Ausgleichs frieden im Auge gehabt. Balfour gesteht selber ein, daß die Entente ihr Programm nicht als hierfür geeignet be trachtet. Er sagt:„Die englische Negierung teilt vollständig die Ideale des Präsidenten, ist aber(das„aber" ist ent- scheidend) überzeugt, daß die Dauerhaftigkeit des Friedens in großem Maße von seinem Charakter abhängt." Noch viel deutlicher drückt den gleichen Gedanken die ebenfalls im heutigen Blatt wiedergegebene Note der französischen Regierung an die Schweiz aus, an deren Schluß der Satz steht, daß die Note die Gründe enthielte,„aus denen die Re gierungen der Alliierten glauben, daß es ihnen nicht möglich ist, den Wünschen zu entsprechen, denen die Schweiz sich am geschlossen hat."— dies kann doch nur der Wunsch nach solchen Friedensbedingungcn sein, die einen Friedensschluß et- möglichen. Die Ablehnung eines Ausgleichsfriedens rechtfertigt Bal four in der alten Weise. Seine Methodik entstammt dem geistigen Arsenal der schlechtesten und volksverblödendsten Romanfabrikanten, bei denen die Welt aus Engeln und Teufeln besteht. Der Teufel ist natürlich Deutschland , die„durch Herrschsucht geleitete Großmacht", die Engel sind die umgebenden Ententemächte, die infolge ihrer paradiesischen Unschuld„zu ihrer Verteidigung ungenügend vorbereitet waren". Hat man erst einmal dies Rezept, ergibt sich alles weitere von selbst. Das Recht, das man selber proklamiert gilt natürlich nur für die Engel, nicht für die Teufel, unr gekehrt wandelt sich bei jenen auch das offensichtliche Unrecht in Recht. So bestätigt Balfour noch einntal mit dreister Naivität, daß das Recht der Nationalitäten für die Türkei keine Geltung haben solle, denn diese hat sich ja dem„Teufel" Deutschland angeschloffen, hat deswegen keinen Anspruch auf Recht. An. dererseits bezeichnet sein Schreiben ganz ungeniert als einen Hauptgrund für die Unsicherheit der europäischen Lage„den Umstand, daß weder die Grenzen der einzelnen Staaten noch ihre innere Zusammensetzung dem Streben der Rassen. woraus ihre Bevölkerung bestanden, entsprachen und nach dem auch jene Rassen auf eine gleichmäßige Behand- lung rechnen konnten." Auf wen paßt dieser Satz besser als auf— Rußland? Aber Rußland gehört zu den Engeln und darf daher nach Herzenslust fremde Nationen unterdrücken. Ueber die Bedrückung kleiner Staaten jammert Balfour beweglich, als sei nicht jedes feiner eigenen Worte eine Anklage gegen die schamlose Brutalisicrung Griechenlands durch die Entenie. Aber Balfour kennt seinen Wilson. Und deswegen tut er. als läge das Hauptgewicht der Ententc-Note nicht in den annexionistischen Forderungen(obwohl er auch diese wieder holt und unterstreicht), sondern in der Schaffung von be sonderen R e ch t s g a r a n t i e n für den künftigen Frieden. Gegenüber Deutschland , daß die Verträge breche, nützten gc wöhnliche Verträge nichts, deshalb stellt Balfour drei Bc dingungen für den Friedensschluß: 1. Daß die beuehenden Ursalven internationaler Beunruhigung soweit wie möglich beseitigt oder abgeschwächt werden. 2. Daß die Bötler der Zentratmächte ihrer Angriffs- Methoden selbst soll werden. 3. Daß hinter ollen intrenationalen Abmachungen zur Ver bütung von Vertragsverletzungen oder zur Einschränkung von Kriegsmöglichkeilen eine internationale Sanktion in besonderer Form gleichzeitig den schlimmsten Angreifer zwingen würde, seine Pläne aufzuschieben. Von diesen Bedingungen ist die erste an sich ohne weiteres akzeptabel. Aber wir glauben, daß bei ihrer Durchiührung sich sofort herausstellen würde, daß wir unter den Ursachen internationaler Beunruhigung etwas ganz anderes ver- stehen als Herr Balfour . Die zweite Bedingung(wenn man hier überhaupt von einer„Bedingung" reden kann) beruht auf einer völlig falschen Voraussetzung vom Wesen des beut- fchen Volkes, die sich in den Worten Balfours widerspiegelt: „Seine(Deutschlands ) Historiker und Phllosophen ver- künken die Herrlichkeit des Krieges und erklären, daß Macht das wahre Ziel des Kampfes sei." Die Friedens. liebe der großen Masse des deutschen Volkes hat unverändert vor und während des Krieges bestanden und wird auch nach dem Kriege fortbestehen. Eine Kriegshysterie braucht beim deutschen Volk am allerwenigsten gebrochen zu werden, das hat allein die Aufnahme des Friedensangebots bewiesen. Wenn Herr Balfour allerdings unseren festen Verteidi- gungswillen gegen die Eroberungspläne der Entente meint, so wird er vergeblich auf Erfüllung seiner Be- dingung warten. Die dritte Forderung ist schließlich gegenstandslos, nachdem der deutsche Reichskanzler erklärt hat. daß Deutschland bereit sei, einem Völkerbünde zur Er- Haltung des Friedens beizutreten. So erscheinen diese drei Bedingungen nur als ein neuer Versuch, die öffentliche Meinung in Amerika über den wahren Sinn der Ententenote irrezuführen. Für den Sozialisten bleibt nur eins in BalfourS Depesche von Bedeutung: das offene E i n g e st ä n d n i S der Entente daß sie keinen Ausgleichsfrieden, sondern einen Macht- und Untcrdrückungsfrieden erstrebt. Will er dies mit ihr durch Balfoursche Engels- und Teusels-Logik rcchtsertigen, so mag er das tun. aber dann hat er ausgehört, Sozialist zu sestr. Andern- falls bleibt ihm nur der Weg. den Bebel, Liebknecht und die gesamte deutsche Sozialdemokratie. Eiseuacher wie Lassallcaner im zweiten Stadium des Krieges von 1870 einschlugen: s i ch offen gegen die kriegführende Partei zu erklären, die eingestandenermaßen den Krieg zu ? wecken der Eroberung fortsetzt und ver- ängert— das ist die Entente.
I
öalfour an Wilson.
London , 18. Januar. Der Staatssekretär des Aeußern Aal- four hat an den britischen Botschafter in Washington folgende Depesche gerichtet, die der Regierung der Vereinigten Staaten am lö. Januar übermittelt worden ist: Indem ich Ihnen die Uebersetzung der Note der Mnerten über- sende, möchte ich folgende Bemerkungen machen, die Sie zur Kennt- nis der Regierung der Bereinigten Staaten zu bringen haben: Ich entnehme aus dem allgemeinen Gedankengang der Note des Präsi- denten, daß er, während er von dem lebhaften Wunsch erfüllt ist, daß der Frieden bald kommt und daß er, wenn er kommt, dauerhaft ist, sich für den Augenblick wenigstens nicht selbst mit den Bedingungen befaßt, unter welchen er zustande gebracht werden soll. Seiner Majestät Regierung teilt völlig das Ideal des Prästdenten, hat aber das starke Gefühl, daß die Dauerhaftigkeit dieses Friedens in weitem Matze von seinem Eharakter abhängen muß und daß kein dauerhaftes System internationaler Be- Ziehungen auf Grundlagen errichtet werden kann, die tatsächlich hoffnungslos mangelhaft sind. Dies tritt klar zutage, wenn wir die Hauptumstände betrachten, die das Un- glück ermöglichten, unter dem die Welt jetzt leidet. Diese bestanden in bem Vorhandensein einer Großmacht, die von Herrschbegierde verzehrt wurde, inmitten einer Gemeinschaft von Rationen, die für die Verteidigung schlecht vorbereitet waren, zwar in reichem Maße unterstützt durch internationale Gesetze, aber durch keine Maschs- neri«, um sie durchzusetzen, und geschwächt durch die Datsache, daß weder die Grenzen der verschiedenen Staaten, noch ihre innere Verfassung mit den Bestrebungen ihrer einzelnen Rassen übereinstimmten oder ihnen gerechte und billige Behandlung sicherten. Daß dieses letztere Uebel stark gemildert wenden würde, wenn die Miierten die in ihrer gemeinschaftlichen Rote entworfenen Bcr- ändcrungcu in der Karte Europas durchsetzen könnten, ist offenbar� und ich brauche nicht besonders darauf hinzuweifen. Es ist tat- sächlich eingewendet worden, daß die Austreibung der Türken aus Europa keinen eigentlichen oder logischen Teil an diesem allgemeinen Plane bilde. Die Erhaltung deS türkischen Reiches wurde viele Menschen- alter hindurch von einem Staatsmann von Weltruf als wesentlich für die Erhaltung des europäischen Friedens betrachtet. Weshalb, so wird gefragt, wird jetzt die Friedenssache mit dem vollkom- menen Umsturz dieser überlieferungSgemäßen Politik in Verbindung gebracht? Die Antwort darauf lautet: weil die Umstände sich völlig geändert hoben. Es ist un- nötig, jetzt in Erwägung zu ziehen, ob die Schaffung einer refor- mierten Türkei , die zwischen den feindlichen Rassen des nahen Ostens vermittele, ein Plan war, welcher niemals ausgeführt werden konnte, als der Sultan aufrichtig war und die Mächte geeint waren. Sicher ist es, daß er jetzt nicht ausgeführt werden kann. Die Türkei der Einheit und des Fortschritts ist mindestens ebenso barbarisch und viel aggressiver, als die Türkei des SultanS Abdul Hamid . I n den Händen Deutschlands hat sie sogar offenbar auf- gehört, ein Bollwerk des Friedens zu sein, und sie wird offen als ein Werkzeugder Eroberung benutzt. Unter deutschen Offi- zieren kämpfen jetzt türkische Soldaten in Ländern, aus denen sie lange vertrieben waren, und eine türkische Regierung, die von Deutschland beaufsichtigt, durch Hilfsgelder und andere Mittel unter- stützt wird, hat sich Metzeleien in Armenien und Syrien zu- schulden kommen lassen, wie sie so schrecklich selbst die Geschichte dieser unglücklichen Länder nicht aufzuweisen hat. Augenscheinlich erfordern die FriedenSintercssen und die Ansprüche der Nationali- täten in gleicher Weife, daß die türkische Herrschaft über fremde Rassen wenn möglich beendet wird, und wir dürfen hoffen, daß die Austreibung der Türkei aus Europa ebenso viel zur Friedensfache beitragen wird, wie die Zurückgabe von Elsatz-Lothringrn an Frankreich , der italienischen Jrredenta an Italien oder jede andere der Gebietsveränderungen, die in der Note der Alliierten angegeben werden. Es ist augenscheinlich, daß solche territo- riolen Wiederherstellungen, wenn sie auch die Gelegen- betten zum Kriege vermindern können, keine hinreichende Sicherheit gegen dessen Wiederkehr bieten, wenn Deutschland oder vielmehr diejenigen Kreise in Deutschland , die seine öffentliche Meinung bilden und seine Geschicke leiten, sich wiederum vor- nehmen, die Welt zu beherrschen. Sie mögen dann zwar finden, daß das Abenteuer durch die neue Ordnung der Dinge schwieriger, aber kaum, daß eS unmöglich geworden ist. Sie werden immer noch ein politisches System zur Hand haben, das durch und durch auf militärischer Grundlage aufgebaut ist. Sic werden weiter große Borräte militärischer Ausrüstung Sgegen- stände anhäufen und weiter ihre Angriffsmethoden vervollkomm- nen. so daß ihre friedlicheren Nachbarn niedergeschlagen werden können, bevor sie sich selbst zur Verteidigung vorzubereiten ver- mögen. Wenn in dieser Weise Europa , sobald der Krieg vorbei ist, weit ärmer an Leuten, Geld und gegenseitigem guten Willen ist, als es zurzeit des KriegSbcginns war, trotzdem aber nicht in größerer Sicherheit sich befinden wird, dann werden dir Zukunftö- yoffnungrn für dir Wrlt, die der Präsident hegt, ihrer Erfüllung ferner als jemals sein. Es gibt Leute, welche glauben, daß internationale Ver- träge und Gesetze für diese traurigen Zustände eine hin- reichende Borsorge zu treffen vermögen. Aber solche Leute haben die Lehren schlecht begriffen, die von de� neuesten Geschichte so klar aufgestellt worden sind. Während die anderen Nationen, insbestm- dere die Vereinigten Staaten und Großbritannien , danach strebten, durch Schiedsgerichtsverträge die Sicher- heit zu gcwilmen, daß teinc Aussicht auf einen Streit den Frieden tören könne, den sie dauernd zu gestalten wünschten, stand Deutschland abseits. Seine Geschichtsschreiber und Philo- pphen predigten den Glanz des Krieges. Die Macht wurde als das wahre Ziel des Staats proklamiert. Der Gencralsiab schmiedete mit der unermüdlichen Industrie zusammen die Waffen, mit denen im geeigneten Augenblick der Machtgedanke vollendet werden sollte. Diese Tatsachen bewiesen klar genug, daß Vertragsabschlüsse zur Aufrechterhaltuug deS Friedens nicht dazu angetan waren, viel Geneigtheit in Berlin zu finden, und ließen darauf schließen, daß derartige einjtmalS abgeschlossenen Verträge schließlich unwirksam wenden könnten. Das sprang erst in die Augen, als der Krieg ausgebrochen war, aber dann war die Beweisführung dafür allerdrngs überwältigend- Solange Deutschland daS Deutschland bleibt, das ohne einen Schatten von Berechtigung in barbarischer Weise ein Land überrannte und mißhandelte, zu dessen Verteidigung es per- pflichtet war. kann kein Staat seine Rechte als ge-,
schützt ansehen, wenn er keinen besseren Schutz für sie besitzt als einen feierlichen Vertrag. Der Fall wird noch schwieriger gestaltet durch die Ilebcrlcgung. daß diese Methoden berechneter Grausamkeit von den Mittelmächten nicht nur dazu bestimmt find, diejenigen zu zerschmettern und aufzureiben, mit denen sie sich im Krieg befinden, sondern auch dazu, diejenigen einzuschüchtern, mit denen sie noch in Frieden leben. Belgien war nicht bloß ein Opfer, es war ein Bei- spiel. Die Neutralen wurden darauf hingewiesen, sich die cschand taten zu merken, von denen seine Eroberung begleitet war: die Schreckensherrschaft, die seiner Besetzung folgte, die Wegschaffiinz eines Teils seiner Bevölkerung und die grausame Unterdrückung des zurückbleibe:lden Teils. Und damit die entweder durch die britische Flotte oder durch ihre eigene vor den deutschen Armeen glücklicherweise geschützten Völler sich trotzdem vor den deutschen Methoden nicht sicher glauben sollten, wetteiferte da« Unterseeboot innerhalb seines Wirkungsbereichs beharrlich mit den barbarischen Praktiken der Schwesterwaffe. Die KrisgSstäbe der Zcntralmächic sind eS sicher zufrieden, die Welt in Schrecken zu ver- setzen, wenn sie sie nur auf dies« Weise ihrer Schreckensherrschafl unterwerfen können. Wenn dann die Mittelmächte erfolgreich sind. so werden sie solchen Methoden ihren Erfolg verdanken. Wie kann irgendeine Reform der internationalen Beziehungen auf eine» solchen Frieden gegründet werden? Ein solcher Frieden würde den Triumph alles dessen bedeuten, was den Krieg gewiß und was ihn brutal macht. Es würde die Unzulänglichkeit aller der Mittel bc- deuten, auf die die Zivilisation baut, um Gelegenheiten fiir mter- nationale Streitigkeiten sowie deren Grausamkeit zu beseitigen. Deutschland und Oestcrreich-Ungarn machten den gegenwärtigen Krieg unvermeidlich, indem sie die Rechte eines kleinen Slaates antasteten, und sie erzielten ihre anfänglichen Triumphe, in- dem sie die das Gebiet eines andern schützenden Verträge verletzten. Werden kleine Staaten in ihnen ihre Beschützer für Verträge er- blicken können, die von ihnen als Schutz gegen Angriffe abgeschlossen Worden sind? Terrorismus zu Lande und zur See wird sich als Mittel zum Siege erwiesen haben. Werden ihn die Sieger aufgeben auf einen Appell der Neutralen hin? Wenn bestehende Verträge nicht mehr find als Fetzen Papier , können uns dann� neue Verträge helfen? Wenn die Verletzung der gri�id -' legenden Regeln des Völlerrechts von Erfolg gekrönt ist, werden die versammelten Nationen nicht umsonst daran arbeite», diese Verträge zu verbessern? Niemand wird von ihren Bestimmungen Nutzen haben, als die Verbrecher, die sie verletzen. Die, die sie Höllen, werden unter den Paragraphen leiden. Daher kann das englische Volk, obwohl es den Wunsch des Präsi- denten nach Frieden vollauf teilt, nicht glauben, daß der Frieden dauerhast sein kann, wenn er nicht auf den Erfolg der Sache der Alliierten gegründet ist. Denn ein dauerhafter Frieden kann kaum erwartet werden, wenn nicht drei Bedingungen erfüllt find: Erstens, daß die bestehenden Ursachen internationaler Beunruhigung so weit wie möglich entfernt und geschwächt werden sollten. Zweitens, daß die Angriffslust und die bedenkenlosen Methoden der Mittelmächte bei ihren eigenen Völlern in Mißkredit geraten. Drittens, daß hinter alle vertragsmäßigen Abkommen zur Verhütung oder zur Begrenzung von Feindseligkeiten irgendeine Form internationaler Sühne gesetzt werde, welche dem kühnsten Angreifer Einhalt gebietet. Diese Bedingungen mögen schwer zu erfüllen sein, ober wir glauben, daß sie im allgemeinen im Einklang mit den Ideale» des Präsidenten stehen, und wir sind überzeugt, daß keine von ihnen selbst unvoll- kommen erfüllt werden kann, wenn der Frieden nicht, wenigsten» soweit Europa betroffen wird, innerhalb der großen Grundlinien gesichert wird, die in der beigefügten Note gezogen sind. Deshalb hat England gebracht, bringt noch und ist bereit, noch weiterhin Opfer an Gut und Blut zu bringen, die ohnegleichen in seiner Geschichte dastehen. ES trägt diese schweren Lasten nicht nur, um so seine vertragsmäßigen Verpflichtungen zu erfüllen, auch nicht um einen unfruchtbaren Triumph einer Gruppe von Nationen über die andere zu sichern, es bringt sie, weil es fest glaubt, daß von dem Erfolge der Alliierten die Aussicht aus eine friedliche Zivilisation und auf diejenigen internationalen Reformm abhängt, welche, wie die besten Denker der neuen und der alten Welt zu hoffen wagen, der Beendigung des gegenwärtigen Unheils folgen werden.
die Antwort öer Entente au die Schweiz und die skandinavischen Staate«. Paris , 17. Januar. (Meldung der Agence Havas.) Ministerpräsident B r i a n d hat heute den Gesandten der Schweiz , Schwedens . Dänemarks und Norwegens die Änt- wort der Regierungeil der Alliierten auf die Mitteilungen überreicht, die die Schweiz am 22. Dezember und die skandi- navischen Staaten am Dezember an sie gerichtet hatten. um sich dem Ersuchen Wilsons zugunsten des Friedens an zuschließen. Die Antwort beschränkt sich darauf, an die Antwortnote der Miierten und Belgiens an Wilson vom 10. Januar zu erinnern, in der die Gründe auseinandergesetzt sind, aus denen die Alliierten glauben, daß es ihnen nicht möglich sei, auf die ihnen ausgesprochenen Wünsche cinzu- gehen. Folgendes ist der Wortlaut der Antwort der Alliierten an die Schweiz : Die Fegiernngen der Alliierten haben die Note vom 22. De- zembcr 1916 erhalten, durch welche die Bundesregierung, unier Be- zugnahme auf die am 18. desselben Monats von Präsident Wilson an die kriegführenden Mächte gerichtete Note, den Wunsch aussprach. bei diesen die Initiative des Präsidenten der Vereinigten Staaten zu unterstützen, und in ihrem Wunsche, den Frieden wiederhergestellt zu sehen, sich bereit erklärte, an einer Annäherung der im Kriege befindlichen Nationen zu arbeiten und die Grundlagen für eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen den Völkern zu legen. Die ganze Welt kennt die Bemübungen. denen die Schweiz in hochherziger Weise sich unterzogen hat, um die Leiden der Internierten. der Schwerverwundeten und der Evakuierten zu erleichtern, denen ohne Unterlaß die hingehendste Sorgtolt gewidmet worden ist Daher zollen die Regierungen der Alliierten den Gesuhlen und Absichten, von denen die Mitteilung der Bundes regierung zeugt, ihre Huldigung. Ihre Haltung ist klar dargelegt worden in der Antwort, die sie an dou Präsidenten Wilson gerichtet haben. Da die Bundes- regierung fich auf die amerikanischen Vorschläge berufen hat, haben die Regierungen der Alliierten die Ehre, ihr beifolgend den Wort- laut ihrer Antwort mitzuteilen. Sie mag in diesem Schriftstück,