2. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 113.
Sonnabend, den 19. Mai 1894.
11. Jahrg.
Die Lage der Bergarbeiter im muſteranſtalten zu menſchlichen Muſteranſtalten zu machen. Dagegen haben die Getreibeträger beschlossen, von heute ab zu
Saarrevier.
werden. Wir bringen ihn deshalb im Vorwärts" zum Ab
druck:
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und unentwegt dahin arbeiten, die königl. preußischen Der Andstand der Stettiner Hafenarbeiter ist beendet Noch eins bleibt mir übrig. Die gegnerischen Blätter haben die streifen. Angelegenheit schon so breit geschlagen, daß es mir unrichtig
folgende:
Nach der Geschäftsordnung der internationalen Bergarbeiter erscheint, stillschweigend darüber hinweg zu gehen. Die Sache Die Barbiere und Friseure haben in ihrer Versammlung. Kongreffe barf jede Nationalität höchstens zwei Situationsberichte ist mehr persönlicher Natur, fie betrifft die bisherigen Führer der am 10. Mai den Beschluß gefaßt, in eine Lohnbewegung einzuvortragen, deshalb konnte der nachstehende Bericht der Delegirten Saarbergleute. Die Leute haben durch ihre unsinnige Botter- treten. Die Veranlassung zu diesem Vorgehen ist eine sehr nahe für das Saarrevier nicht zur Kenntniß des Kongresses gebracht wirthschaft viel zu der jetzigen Lage beigetragen. Sie haben liegende; sowohl die niederen Löhne als die überaus lange unserer Bewegung schwer geschabet, ja sie haben sich zum Theil Arbeitszeit, die oft bis zu 16 Stunden ausgedehnt wird, ferner direkt als Lumpen entpuppt. Die Leute sind für die das Unwesen des Trinkgeldgebens ließen uns bestimmen, diesen Eine Versammlung, in der ich hätte gewählt werden können, Arbeiterbewegung todt. Kommt eine neue Bewegung, Schritt zu unternehmen. Die aufgestellten Forderungen sind war unmöglich. Jeder noch auf der Grube arbeitende Berg- so wird auch dafür gesorgt, daß andere Männer an die Spitze mann, der sie besucht hätte, wäre abgelegt worden. Die noch kommen und daß es ganze Männer sind. abgelegten Bergleute, die Opfer der letzten Streifs, haben fast alle vor der Bergbehörde fapitulirt, sie versuchen durch Beitritt zu den arbeiterfeindlichen Kriegervereinen, den soge nannten katholischen und evangelischen Arbeitervereinen sich wieder Liebkind bei der Verwaltung zu machen und hoffen dadurch wieder angelegt zu werden.
Dazu kommt noch, daß durch die liebevollen Bemühungen der Polizei es kein Wirth wagte, sein Lokal zu Bersamm lungen, die nicht von den Besseren" gnädigst gestattet sind, herzugeben.
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Zum Schluß schicken meine Mandatgeber dem Kongreß die herzlichsten Glückwünsche zu einem gedeihlichen Zusammenarbeiten. Möge die internationale Bergarbeiter- Bewegung rüftig nach vorwärts schreiten, das Saarrevier wird sein möglichstes thun, nachzukommen. Nikolaus Fries, Dudweiler , Delegirter für das Saarrevier.
Gerichts- Beitung.
16. Mai.
Gewerbegericht.
1. Geregelte Arbeitszeit und zwar a) Wochentags von 7 Uhr früh bis 9 Uhr Abends( Sonnabends nach Bedarf länger), b) Sonntags von 7 Uhr früh bis 5 Uhr Nachmittags. 2. Erringung eines Minimallohnes, bestehend aus 8 M. Lohn und ganze Roft, 11 M. Lohn und halbe Koft oder 18 M. Lohn ohne Kost.
3. Abschaffung des Trinkgeldes, aber so, daß dieses nicht dem Barbierherren" zufällt.
Die Forderung: Abschaffung des Trucksystems, wurde als verfrüht erachtet und abgewiesen. Mit der Regelung dieser Fors derungen wurde die Agitationskommission betraut.
in
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Aus allen diesen Gründen war eine öffentliche Wahl zu dem Die Berliner Agitationstommiffion. Bergarbeiter- Kongreß unmöglich. Es wäre auch eine Beschickung eigentlich nicht nöthig gewesen. Ein Nichtvertretensein hätte Kammer VI. Vorsitzender: Assessor Leo. Sigung vom Töpfer" mitgetheilt, daß die Firma J. G. Schmidt in Geestes Den Töpfern Deutschlands wird in ihrem Fachblatt„ Der vielleicht deutlicher gesprochen, als ich es vermag. Was trotzdem Lohn und Haustrunt. Der Brauer N. beansprucht Sperre über die betreffende Firma aufgehoben ist. münde die Akkordlöhne um etwas erhöht hat, und somit die meine Mandatgeber bewog, mich nach dem Kongreß zu entGenanntes senden, das ist die ganz unglaubliche Bedrückung durch die von der Schultheißbrauerei 9 M. Sein Vertreter, Brauer herrschenden Klassen in meiner Heimath. Die königl. preußische Hilpert, begründet den Anspruch folgendermaßen: Wie in allen Blatt macht weiter die Mittheilung, daß in Lübeck der bisBergbehörde und Herr v. Stumm, der Arbeiterfreund", reichen anderen Brauereien hätten auch in der Schultheißbrauerei die berige Lohntarif auf weitere drei Jahre von den Unternehmern anerkannt worden ist. sich zur Unterdrückung aller Bestrebungen der Arbeiter zur Besse- Brauer ein Anrecht auf den sogenannten Haustrunt. Dieser sei rung ihrer Lage brüderlich die Hand und ignoriren alles, was seiner Meinung nach ein Theil des Lohnes. Als Kläger ohne Grund Der Streik der Bergarbeiter im Rohlengebiete von ihnen unbequem ist. So würde auch das Nichtvertretensein des entlassen wurde, seien ihm wohl für die Nichtinnehaltung Mährisch Ostrau scheint im Abnehmen begriffen zu sein. Saarrevier einfach ignorirt worden sein, man hätte es vielleicht der Kündigungsfrist mit Rücksicht auf eine Bestimmung in der Der Telegraph meldet unterm 17. Mai: Auf dem Ziefbaunoch fälschlich als ein Zeichen der wieder zurückkehrenden Zu Hausordnung der Beklagten 60 M. außer seinem Lohn gezahlt schachte Mährisch Ostrau fuhren heute 90 pCt., 80 pCt. Der Arbeiter an. friedenheit in die Welt posaunt. Dem vorzubeugen vor den bordet, man habe sich aber geweigert, ihm mit 9 M. das Bier- auf dem Karolinenschachte Bergarbeitervertretern der ganzen Welt die im Saarrevier herr- deputat für 14 Tage zu entschädigen. Der Kläger erwarte vom Man nimmt an, daß dieser Umschwung, auf gestern schenden Zustände zu geißeln, das war der Zweck, warum mich meine Gewerbegericht, daß es ihn zu dieser Entschädigung verhelfe. ftattgehabte Unterhandlungen der Behörden mit den Depu Mandatgeber auf den Kongreß entsandt haben. Infolge des Der Vertreter der Beklagten bestreitet die Zugehörigkeit des Frei- tationen der Arbeiterschaft zurückzuführen ist. Die Vertreter großen 1889er Bergarbeiter- Streits traten zum ersten Male die bieres zum Lohn, und beruft sich im übrigen auf den Wortlaut der Behörden beschränken sich darauf, die Arbeiter zur Wieder ausgehungerten Saar - Bergleute in die Reihen des kämpfenden des erwähnten Paragraphen der Hausordnung. Darin ist aufnahme der Arbeit zu bewegen. Der Statthalter von Mähren , Proletariats. Es gelang ihnen auch damals in dem allgemeinen hielten, würden sie ohne Grund entlassen, für 14 Tage den mährischen Theil des Kohlenreviers inspizirt. nämlich gesagt, Brauer mit Ründigungsberechtigung er Frhr. Spens von Booden, ist hier eingetroffen und hat den Anfturm, eine Reihe von Vortheilen zu erringen. Und aus Schon ein Jahr später war zur Erhaltung des Errungenen baaren 2ohn als Entschädigung. Der Kläger wurde ab- Troppau wird unterm 18. gemeldet: Bei dem heutigen Frühein abermaliger Streit nöthig. Die zur Vertheidigung des Er- gewiesen. Zur Begründung des Urtheils führte der schichtwechsel im öftlichen Reviere war die Anfahrt durchweg rungenen gegründete Organisation jagte den Gegnern einen geVorsitzende aus: normal, im westlichen Reviere sind die Belegschaften aller waltigen Schrecken ein, sie wurden sich klar darüber, daß, wenn Schächte fast vollzählig eingefahren. fie die Ausbeutung in der bisherigen Weise fortbetreiben wollten, sie die Vernichtung der Organisation herbeizuführen hätten. Es wurden dazu nun alle Mittel angewandt, die im Kampfe der Ausbeuter gegen die Arbeiter bisher überhaupt ansgeheckt worden find. Kein Mittel war ihnen zu gering, wenn es nur dem Zwecke dienlich war.
Die Geistlichkeit beider Konfessionen, die anfangs den Beftrebungen der Bergleute sympathisch gegenüber stand, konnte den Lockungen der Geldsacksvertreter nicht widerstehen, sie nahm eine immer feindlichere Stellung den Bergleuten gegenüber ein, die nach kurzer Zeit in offenen Kampf überging.
Die Nichtberücksichtigung einer Anzahl Forderungen betreffs Des Knappschaftswesens, die Einführung einer neuen Arbeitsordnung, und nicht zuletzt die immerwährenden Lohnreduktionen führten schließlich am Ende des Jahres 1892 zu einem abermaligen Streit.
Es unterliegt teinem Zweifel, daß den Bergbehörden nichts angenehmer fein konnte, daß nichts ihnen die Zerstörung der Bergarbeiter Organisation so leicht machte, als gerade dieser mit einer völligen Niederlage endende Streif.
Den errungenen Sieg nügte die Verwaltung nach Kräften aus. 2500 Bergleute, etwa 12 pet., wurden auss Pflaster geworfen. Wer in Arbeit bleiben wollte, mußte aus der Organisation austreten, durfte keine Arbeiterzeitungen lefen, mußte überhaupt auf die freie Bethätigung seiner staatsbürgerlichen Rechte verzichten.
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oder Haustrunk zum Lohn gehört, stand hier nicht zur Ent" Die allgemein interessirende prinzipielle Frage, ob Freibier Der Streik der Wiener Tischler dauert fort. scheidung. Sie muß für die Fälle bejaht werden. Die Tischlergenossenschaft hat beschlossen, die Forderungen der wo nichts anderes vereinbart ist. Die vorliegende streikenden Tischler auch fernerhin abzulehnen, und konstatirte, Entscheidung ist nur erfolgt auf grund der kontraktlichen Abmachung, daß nur der baare Lohn als Entschädigung vorkom- daß der Streit fast in sämmtlichen Wiener Werkstätten fortmenden Falles gezahlt werden solle. Das Gericht hat angenommen, daß unter baarem Sohn nur das als Lohn gezahlte Ein Berg- Gewerbegericht soll nun auch in Walden. baare Geld gemeint war, ohne die Nebenbezüge, die übrigens in burg errichtet werden. Hoffentlich werden die klassenbewußten anderen Baragraphen der Hausordnung unter dem Ausdruck Bergleute dafür sorgen, daß Leute, die ihr Vertrauen befizen, als baarer Lohn" besonders aufgeführt sind." Beisitzer gewählt werden.
Soziale
teberlicht.
dauere.
Die Generalversammlung des Zentralvereins deutscher Böttcher setzte am 15. Mai ihre Berathungen fort. Es wurde nach langer Debatte beschlossen, dem Holzarbeiterverband nicht Arbeiter und Arbeiterinnen! An die in der mechanischen Schuhindustrie beschäftigten beizutreten. Aus den vorgenommenen Statutenänderungen sei Kollegen und Kolleginnen! hervorgehoben, daß in Zukunft der Drt, an welchem die nächste Ein Jahr ist vergangen, seitdem wir den Versuch gemacht haben, Generalversammlung stattfinden soll, von derselben selbst bestimmt die Arbeiter und Arbeiterinnen der mechanischen Schuhfabriken werden soll. Auch sollen die Generalversammlungen nur noch zu organisiren. Gin bewegtes Jahr, denn wie immer, so suchte alle drei Jahre stattfinden. Als nächster Ort für dieselbe wurde auch hier der Unternehmerring die junge Organisation durch Magdeburg bestimmt. Die beantragte Beitragserhöhung Maßregelung der Mitglieder zu zerstören. In der ungünstigsten wurde abgelehnt. dagegen die Erhebung einer Extrasteuer von Beit wurde uns von den Unternehmern ein Rampf aufgedrängt, jährlich 50 Pf. beschlossen, welche zur Agitation verwendet wer in welchem wir trotz des größten Opfermuthes unserer Berufs- den soll. Bei Berathung über die Lage der Arbeiter in den genoffen unterlagen. Dennoch gelang es den Unternehmern nicht, Brauereien und die Frage, ob es nicht möglich sei, Lohn- und unsere Organisation zu sprengen, im Gegentheil find wir ein Arbeitszeit gemeinsam zu regeln, wurde folgende Resolution ans müthig entschlossen, die Fehler, die wir erkannt haben, zu be- genommen: feitigen.
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Die Generalversammlung, des Zentralvereins deutscher bedingungen im Böttchergewerbe unbedingt nothwendig ist, und Böttcher erklärt, daß eine Aufbefferung der Löhne und Arbeitsempfiehlt ein einheitliches Vorgehen sämmtlicher in einem Berufszweige beschäftigten Kollegen. Im Ferneren erklärt die Versammlung, daß die Löhne und Arbeitsverhältnisse in den Brauereien Deutschlands geregelt und das Schlafstellen- System
Am drastischsten zeigte sich dies bei der vorigen Wahl zum Deutschen Reichstag. Die Grubenbeamten schleppten die Leute doch raftloser Thätigkeit unsere Organisation zu träftigen für Kollegen und Kolleginnen! Es gilt nunmehr, in ruhiger, an die Urne, brückten ihnen einen Bettel in die Hand und neue Kämpfe, die uns mit Sicherheit bevorstehen. Fortwährend kontrollirten die Abgabe des Bettels. An anderen Orten standen trachtet das Unternehmerthum danach, die Organisation der Ar 2 bis 4 Steiger um das Wahllokal und sorgten dafür, daß kein beiter zu zerstören. Seht auf Burg! Und betrachtet die VorBergmann nach feiner freien Ueberzeugung wählen fonnte. Ob gänge, die sich gegenwärtig in Berlin abspielen. der gelungenen schamlosen Vergewaltigung stimmte man Kollegen und Kolleginnen! Bedenkt die vielen Schäden in denselben abgeschafft werden muß." hernach ein Jubelgeschrei an über die angebliche und Mißstände, die in den meisten Fabriken unserer Branche Nachdem noch die Revisionskommission erklärt, daß die zurückgekehrte zufriedenheit und schämte sich nicht, schlankweg herrschen, denkt an die finsteren dumpfigen Räume, in welche Bücher in Ordnung und nichts einzuwenden sei, wurde die Generalben sogenannten Hezern die Schuld an den bisherigen Aus- Ihr täglich bei langer Arbeitszeit in eintöniger aufreibender versammlung durch den Vorsitzenden, Ilper Hamburg, ge ständen und allen anderen Selbständigkeitsbestrebungen der Thätigkeit bei färglichem Lohne Euren nothdürftigsten Lebens- schlossen.
Arbeiter beizumeffen. Die Scham ist im Saarrevier längst zu unterbalt erwerben müßt, denkt an die schnöde Behandlung, die
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den Hunden entflohen. Nachdem man die Streitfünder ein halb man Euch vielfach zutheil werden läßt; und Ihr werdet ein- fand am Pfingstsonntag in Bergedorf im Gasthof Stadt Der dritte Kongreß der Glasarbeiter Deutschlands bis ein Jahr als abschreckendes Beispiel natürlich arbeitslos fehen, wie nothwendig ein gemeinsames Streben zur Beseitigung Schwerin " statt. Derselbe wurde um 54 Uhr Nachmittags von hatte umberlaufen lassen, nahm man nach und nach einzelne dieser Uebelstände ist. Deshalb schafft Euch eine starte Organi dem Vertrauensmann der Blasarbeiter Horn- Löbtau eröffnet. wieder an, jedoch nicht ohne den letzten Rest von Organisation fation, Euch zum Schußze, Euren Feinden zum Truße. Erscheint nachdem das Bureau durch Horn und Fischer- Fürth als Vorauszutilgen. Es hatten sich nämlich in den letzten Jahren Alle in der am Montag, den 21. d. M., Abends 81/2 Uhr, bei fitzende und Gebel- Bergedorf als Schriftführer gebildet, wird eine Reihe von sogenannten Bergarbeiter- Kasinos auf grund des Joel, Andreasstr. 21, stattfindenden Versammlung der Freien durch die Präsenzlifte die Anwesenheit von 26 Delegirten ton Genossenschaftsgeseyes gegründet. In diesen Kasinos trafen sich Vereinigung aller in der Schuhindustrie beschäftigten Arbeiter itatirt. Die Berichte der Delegirten kennzeichnen die Lage der nun die Bergleute und besprachen privatim ihre Lage. Der Vorstand.
deffen ein.
und Arbeiterinnen".
Das war der Bergbehörde ein Dorn im Auge. Es wurde Glasarbeiter mit nur wenigen Ausnahmen als eine überaus den Leuten die Wahl gelassen, aus den Kasinos auszutreten An die Genossen Friedrichshagens! traurige. Der Bericht des Delegirten von Fürth schildert die Heute, Sonnabend, den 19. Mai, Abends trostlose Lage der Arbeiter in der Spiegelglasindustrie. In oder entlassen zu werden. Die Kasinos gingen infolge- 1/29 Uhr, findet in 2erche's" Bürgersälen", Friedrich Dresden sind von acht Defen nur noch fünf in Betrieb, nicht Schlimmer als das Alles wirkt jedoch die im Großen ge- Tagesordnung: Stellungnahme zum Bierboykott. Das Er- dort gezahlt werden, absolut keine Arbeiter mehr zu erhalten straße, eine Volksversammlung für Männer und Frauen statt. wegen Mangel an Aufträgen, sondern weil zu den Löhnen, die aüchtete Angeberei und Spigelei. find; ähnlich sind die Verhältnisse in Gerresheim , wo auf Der Verräther seiner Kameraden ist der beste Arbeiter, scheinen Aller ist dringend geboten. Der Vertrauensmann. ca. 850 Blasarbeiter etwa 250 Lehrlinge beschäftigt werden. In er erfreut sich der Gunst seiner Vorgesezten und bekommt die beste Arbeit. Diese systematisch betriebene Demoralisirung hat An die Holzarbeiter Nigdorfs! Tischler, Drechsler, Hainholz bei Hannover sind die Einrichtungen der Fabrik der einen solchen Umfang angenommen, daß kein Bergmann mehr Stellmacher, Bürsten- und Binfelmacher! art schlechte, daß die Leute in wenigen Jahren dort zu Grunde
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Die Ortsverwaltung. Zum Dresdener Dachdeckerstreik wird geschrieben:
dem andern traut. Leute, die 10 bis 15 Jahre zusammen Kollegen! In der Versammlung vom 22. April wurde der Be- sehen. Vielfach wird über schlechtes Trinkwasser Klage geführt; arbeiten, unzählige Male Schulter an Schulter dem Tode ins schluß gefaßt, das Vertrauensmänner- System für Rigdorf einzu- auch sind die Fabrikwohnungen an vielen Drten schlecht und unAuge geschaut haben, jeder bereit, nöthigenfalls für den andern führen. Wir gedenken dadurch die Agitation in den Werkstätten genügend. In Hörstel müssen 20 Familien fich mit 10 28ohnungen sein Leben in die Schanze zu schlagen, fie magen es erfolgreicher als bisher zu betreiben. Zu diesem Zwecke fordern behelfen und außerdem noch einige ledige Arbeiter in Logis nicht mehr, sich gegenseitig über die wirthschaftlichen und wir die Kollegen auf, in jeder Werfitatt einen Kollegen zu nehmen. Insgesammt müssen ca. 60 Arbeiter in den 10 Woh politischen Verhältnisse gegeneinander offen auszusprechen, sie wählen, damit jede Werkstatt in der Versammlung vertreten ist. nungen untergebracht werden. Zum folgenden Punkt wurde be fürchten, einer werde zum Verräther an dem andern. Selbst- Die nächste Versammlung findet am Dienstag, Abends 81/2 Uhr, schlossen, daß eine internationale Organisation als verfrüht zu erflären, eine internationale Verbindung aber anzuftreben ist. verständlich wird die Unzufriedenheit der Masse mit diesen Zu- statt.( Siehe Inserat am Dienstag.) ständen und den damit verbundenen Löhnen von 3 M. und darDer im Juli in Frankreich stattfindende internationale Glas arbeiter- Rongreß soll nicht befchickt werden, wenn die englischen unter in Geding( es giebt sogar Bergleute, die im Monat März cr. für volle Arbeitstage 34,05 m. verdienten; hinzukommen die In der Streifbewegung ist eine wesentliche Aenderung bis Kollegen darauf bestehen, daß das von ihnen erstrebte inter Worte, die von Beamten den Bergleuten in's Gesicht geschleudert jezt nicht eingetreten, es haben zwar eine Anzahl Meister den nationale Organisationsstatut zur Grundlage der Berathung wurden, bis Pfingsten müßt ihr verhungert sein, oder ich bringe Forderungen der Gehilfen zugestimmt, doch ändert das an der genommen wird, worüber die Engländer sich vorher erklären es hier so weit, daß ihr mit den Arbeitsschuhen in die Kirche ganzen Lage wenig, da der Streik nur beendet ist, wenn sämmt wurde abgesehen; dieses wurde den einzelnen Orten überlassen; follen. Von einer Delegirtenwahl bei eventueller Beschickung gehen müßt) täglich größer; vorläufig verschließt freilich jeder liche Meister bewilligt haben. seinen Groll in seiner Brust und trägt mit in der Tasche ge- Arbeiter! Es ist deshalb nothwendig, daß Ihr uns nicht im es wurden nur drei Kollegen als Kandidaten nominirt. Sodann ballter Fauft fein Joch weiter. Wie lange das noch so Stiche laßt! Schnelle Hilfe ist erforderlich, wenn wir siegen wahl wurde abgesehen, da der bisherige Bertrauensmann Hornerstattete der Vertrauensmann den Kassenbericht; von einer Neubauern wird, läßt sich nicht fagen, jedoch die Ber wollen. Unser Sieg ist aber Guer Sieg, darum helst! helft Löbtau in Funktion verbleibt. ficherung fann ich geben, daß der jegt herrschende schnell. Nach einigen Mittheilungen weiße Schrecken überwunden wird, daß in das gegen wurde der Kongreß um 113/4 Uhr geschlossen. wärtig bewegungslose Saarrevier auch wieder Bewegung kommt.
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Dem Jahresbericht des Fabrikinspektors pro 1898 für den Bezirk Rheinhessen und Oberbeffen sei folgende Stelle ent
Die Streittommission. Sendungen sind zu richten an Karl Winzmann und Bruno Wenn die Zahl derjenigen, die furchtlos und unerschrocken die Günther, Dresden- Altstadt, Peter's Restaurant, Gerbergaffe 1. Fahne der Arbeiterbewegung hochhielten und hochhalten, auch Alle arbeiterfreundlichen Blätter werden um Abdruck genommen: Meine Stellung zu den Arbeitgebern tann ich als nicht groß ist, so werden wir dessen ungeachtet den Muth nicht beten.
eine recht zufriedenstellende(!) bezeichnen; abgesehen von den ge