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politische Ueberlicht. Ter Ruf nach der preußischen Wahlreform. Die sozrQlÄeinokratiiäie und die liberale Presse gibt den gestern von uns zitrerten Aufsatz Friedrich M e i n e ck e s über die Notwendigkeit einer schleunigen Wablreform in Preußen in seinen wesentlichsten Stellen wieder und kommentiert ihn ausführlich. Tie konservative Presse schweigt sich über ihn ganz aus. Das ist ein starker Undank gegen den hervorragenden Mitarbeiter, der nach zum 18. Januar ihre Spalten mit einem Artikel zierte. Es ist aber auch ein bemerkenswertes 'Zeichen ihrer inneren Schwäche und Haltlosigkeit. Tie konservative Presse spürt� daß die Beweisführung Meineckes geradezu zwingend ist. eae spürt aber auch, daß sie zu etwas ganz anderem zwingt, als was Meinecke selbst zum Schluß vorschlägt. Ein verkünsteltes Pluralwahlrecht, wie es Thiimne verlangt und Meineckc in Ermangelung eines Besse- ren vorläufig annehmen will, ist keine Lösung. Denn die Thimmesche Wablreform wäre nichts weiter als das Vorspiel zu neuen Wahlrechtskämpfen. ihr Eriolg wäre dem von Meinecke erwarteten geradewegs entgegengesetzt. Nicht Be- friedigung. sondern nur neue Erbitterung würde sie ichaffenl Nach dem Plan, den Thimme imGrenzboten"(Nummer vom 23. August 1916) entwickelt hat, soll eine sechsfache Abstufung des Wahlrechts eingeführt werden. Zusatzstimmen soll erhalten: 1. Wer seiner militärischen Dienstpflicht genügt hat. 2. Wer vier lebende eheliche Kinder oder doch zwei Söhne hat, die zum Militärdienst tauglich befunden worden sind. 3. Wer zehn Jahre dem Sisare unmittelbar oder mittelbar in einem staatlichen, kommunalen oder gleichwertigen Ehrenamt gedient hat(auch Aerztc, Rechtsanwälte ufw. ließen sich in diese Kategorie einreihen). 4. Wer zehn Jahre als Arbeitgeber für eine größere Anzahl von Arbeitern Beiträge zur staarlichen Sozialversicherung ge- leistet hat(wobei, um der besonderen Bedeutung der Landwirt­schaft für den Staat Rechnung zu tragen, die Zahl der land  - wirtschaftlichen Arbeiter höher bewertet werden könnte); oder wer als Arbeiter die doppelte Anzahl von Jahren solche Bei- träge geleistet hat. 5. Wer zehn Jahre hindurch eine» gewiffen, nicht zu niedrigen Satz von direkten StaatSsteuern beigetragen hat(wobei wiederum, um der besonderen Bedeutung des Grund und Bodens und vor allem auch des befestigten Grund und Bodens Rechnung zu tragen, die Grund- und Gebäudestsuer mit dem doppelten, vom befestigten Grund und Boden mit dem vierfachen Betrage angesetzt werden könnte). Die(im Grunde doch beichsichtigte) Verschiebung des Stimmgewichts z u g u n st e n der Besitzenden würde zwar der Sozialdemokratie ein paar Mandate kosten, einen wirklichen Schutz für die Besitzprivilegien würde sie ober nicht bilden, denn den wird es nach dem Kriege überhaupt nicht mehr geben. Das Ergebnis wäre eine an Zahl etwas per- kleinerte, dafür aber von erbittertster Kampfstimmung erfüllte sozialdemokratische Fraktion im preußischen Abgeordneten- Haus! Meinecke erkennt ganz richtig den politischen Fortschritt als ein Mittel der nationalen Verteidigung. Dieses Mittel nicht angewandt zu haben, das ist einer der schwersten Vor- würfe, der gegen den preußischen M i n i st e r p r ä s i- deuten zu erheben ist. Aber auch Meineckc ist von dem Borwurf der Halbheit nicht freizusprechen. Er fordert heroische Entschlüsse" und bietet zum Schluß ein lahmes Kompromiß._ Französische   Anerkennung deutscher Friedensarbeit. Das Organ der sranzöstschen ParteiminderheitLe Popu- laire du Centre"(Ricktung Longuet-Prcssemane) schreibt in seiner Nummer vom L2. Januar unter der Ueber'chrift:Die Haltung der deutschen Sozialdemokratie" das Folgende: .Was auch unsere MehrheitSleute sagen mögen, so wird doch die Hallung der deutschen Sozialdemokralie zur FriedenSftage mit jedem Tage klarer und in zunehmender Uebereinstimmung mir den Grundsätzen des internationalen Sozialismus. Es ist wahr, daß die Humanitä" dos einzige große Pariser Blatt ist, das keine Aus- züge ouS dem Berliner.Vorwärts" bringt, wie dies der Matin" und der.Petit Parisien" täglich tun." Le Populaire du Centre" bringt dann eine Reihe von Auszügen auS demVorwärts", die von der großen bürger- lichen Presse Frankreichs   veröffentlicht worden sind, von derHumanite" aber nicht! Zum Schluß bringt er in Fettdruck jene Stelle aus unserem Blatt, in der gesagt war. es fei sicher, daß kein deutscher Sozialdemokrat wieder für Kriegskredite gestimmt haben würde, wenn die deutsche Regierung ein Friedensangebot abgelehnt hätte, wie dies die Verbandsmächte gegenüber dem deutschen Friedensangebot gemacht haben. Die Bemühungen der.Hunurnits" und ihresHomo", über die wirkliche Haltung der deutschen Sozialdemokratie einen möglichst undurchdringlichen Schleier zu breiten, sind auch uns längst aufgefallen. eS freut uns aber, daß sie jetzt von einem französischen   Parteiblatt in zweifelsfreier Weise festgestellt werden. Unterstützt wurden sie durch das absonder- liche Treiben gewisser deutscherPolitiker", die behaupteten. der Sache des Friedens damit zu dienen, indem sie die Partei dem Ausland alskricgswütig" und alsgehorsame Dienerin des Imperialismus" verleumdet. Aber auch dieser Schwindel, der von den Lesern dcSVorwärts" längst als solcher erkannt ist. hat mit den Feststellungen des französischen   Parteiblatts sein Ende erreicht. Tic deutsche Sozialdemokratie, d. h. das, was man früher als die deutsche Partcimehrheit bezeichnete, ist das einzige Glied der Internationale, das für den Frieden wirk- lich etwas getan hat. Wenn ihr die Frucht, die sie schon berührte, wieder entglitt, so liegt das an Umständen, an denen sie keine Schuld trägt. Hätte es im Dezember 1916 im AuS- land starke sozialistische Parteien gegeben, die sich mit der deutschen   Sozialdemokratie zu verständnisvoller Arbeit für den Frieden vereinigt hätten, es wäre alles gewonnen ge- wesen! Aber die französischen   Sozialisten dursten gar nicht erfahren, wie die deutschen Sozialdemokraten für den Frieden arbeiteten l Dafür sorgte dieHumanite" unter der der- blendeten Leitung Renaudels l Tie innere UnWahrhaftigkeit. In unserem gestrigen Leitartikel wiesen Wir auf die innere Unehrlichkeit hin. Mit der die Arbeitsgemeinschaft den Wirklichen Sinn der Ententenote an Wilson, ihre Eroberungs- und Vernichtungsziele zu verschleiern sucht. Daß diese Un- ehrlichkeit eine durchaus gewollte und beabsich- t i g t e ist, bestätigt jetzt Karl K a u t s k y in einem Artikel
derLeipziger Volkszeitung  ". Kautsky   bemüht sich um den Nachweis der allerdings nur komisch zu nehmenden Behaup­tung, daß für die Verschärfung des U-Boot-Krieges die soziatdemokratischc Mehrheit die Verantwortung trage. Zu den Spitzfindigkeiten und Scheingründen, die er zusammen- trägt, gehört auch die Behandlung der Entcntc-Note an Wilson. Kautöky meint: Diese Rotc konnte man auf zweierlei Weise beantworten. Entweder legte man das Schwergewicht auf ihre drohende Seite, betrachtete sie als H e r a u S s o r d e- r u n g und antwortete mit einer Verschärfung des Krieges. Oder man knüpfte daran an, daß die Entente endlich einmal bestimmt« Ziele kundgab und stellte ihnen eine detail- lierte Verkündigung eigener Ziele entgegen, die derart gefaßt waren, daß sie unzweifelhaft bekuniieten, sie seiengeeignet, als Grundlaas für die Wiederherstellung eines dauernden Friedens zu dienen'', wie sich die deutsche Regierung in ihrer Antwort an Wilson ausdrückte. Daß man auf eine Drohung des Gegners unbedingt mit einerVerschärfung" des Krieges antworten mutz, ist ein eigens zurecht gemachter Trugschluß. Man kann auch sehr wohl aus einer Drohung die Konieguenz ziehen, in der b i s- herigen entschiedenen Verteidigung fortzu- fahren, und dies war wohl ollgemein die Ansicht der Partei, die Kautskt) mit Absicht verzerrt. Aber hören wir�ihn weiter. Er führt aus, daß es in jedem kriegführenden Staate eine Äriegspartei und eine Friedenspartei gibt: Tie Kricgspartei wird um s» stärker sein, je größer der Schade«, den man vom Siege des Gegners, von einem durch ihn aufgedrängten Frieden befürchtet. Die Friedenspartei um su stärker, je weniger bedrohlich die Krirgsziele des Gegners sind.... Tie Antwort der Entente an Wilson wäre sicher nicht ge- eignet, die Zahl der Friedensfreunde in Deutschland   zu ver- mehren. Sie wurde in weiten Kreisen als beleidigende Heraus- sorderung angesehen.. Trotzdem fanden sich selbst unter de« bürgerlichen Politikern solche, die meinten, man dürfe sich durch de» ersten Fehlschlag nicht entmutigen lassen. Also auf deutsch  : Wir hätten dre Kriegsziele der Entente als möglich st harmlos und unbedeutend hin- stellen müssen(etwa wie Lipinski alsphantastisch"), damit auf diese Weise die Kriegspartei geschwächt und die Friedens- Partei gefördert wurde! Durch ein solches Vorbeilugen an den Dingen hätten wir dann nach Kautskys Ansicht nach und nach den Frieden herbei gelogen! Weil wir das aber nickt getan haben, weil für uns em Sckelm ein Schelm, ein Pferd ein Pferd und eure klar und deutlich ausgedrückte Eroberungs- und Vernichtungsobsicht eine Eroberungs- und Vermchtungs- absicht ist. deswegen tragen wir die moralische Verantwortung für den verschärften U-Boot-Krieg. Herrlich!
Wird die Sozialdemokratieungefährlich"? Gegenüber den Unkenrufen, die Sozialdemokratie sei eine national-soziale Reformpartei" und der Reaktion wie dem Kapitalismus  ungefährlich" geworden, macht ein Nicht-Sozial- demokrat, Wilhelm Heile  , in derHilfe" diese verständige Bemerkung: Für den Gegner sozialen Geistes und demokratischer Staats- aussasiunz beginnt vielleicht die Sozialdemo» kratie jetzt erst wirklich gefährlich zu werden. Denn eine Millionenpartei, die in ihrer Politil mit beiden Fügen fest auf dem Boden der Tat'achen steht und die Notwendigkeiten der staatiichen und nationalen Gemeinschaft anerkennt, hat natürlich ganz andere Möglichkeiten, ihren Geist zur Geltung zu bringen. als eine Partei der fektenhaften Absonderung und deshalb praktisch- politischen Abstinenz. Heile versteht die Politik der sozialdemokratischen Partei ganz richtig. Was leeren Schlagwortgehirnen als ein ,.Ent- gegenkommen" an das herrschende System erscheint, ist in Wirklichkeit gar nichts anderes als der Gewinn höherer Kampffähigkeit im Kampfe gegen dieses System. Das haben auch seine Verteidiger ganz gut begriffen, die die sozial- demokratische Partei besonders denVorwärts" und den Gcnoffen Scheidemanu täglich in der heftigsten Weise an- greisen, während sie über die alleinEchten" undWahren" kaum noch ein Wort verlieren.__ «Goldene Zeiten". Der Ausspruch des Januschauer Oldenburgs, die Landwirt- schaft könne nur dann genügend Kartoffeln produzieren, wenn sie einen Preis von 8 M. für den Zentner erhalte, erregt selbst in konservativen Kreisen Mißbilligung. So schreibt demReichs- choten" ein Einsender aus dem Osten: Nur mit tiefem Bedauern kann man von Oldenburgs Mei- nung und Vorschlag betreffend Preisfestsetzung für Kartoffeln lesen. Auch streng konservative und der Landwirtschaft durch- auS freundlch gesinnte Kreise haben da daS Gefühl, die Land­wirte sollen den Bogen nicht überspannen. Wir wissen wohl, daß die landwirtschaftliche Bevölkerung vor allem den Nachwuchs des Volkes sicherstellen muß. daß das Land vor allem die Sol- baten liefern muß und liefert; wissen wohl, was unser Volk der Gott sei Dank leistungsfähigen Landwirtschait in dieser Kriegs- zeit verdankt.... Aber die Landwirtschaft darf nicht vergessen, oaß es auch andere Staatsbürger gibt, die leben wollen und das Recht haben zu leben. Wir gönnen der Landwirtschaft guten Verdienst. Aber die Losung der Zeit ist nicht, der Landwirt schaft die Taschen zu füllen, sondern allen Ständen des Volkes das Durchkommen möglich zu machen. Nachdem der Einsender die Oldenburgische Rechnung im ein- zelnen widerlegt hat, fährt er fort: Unsere Landwirte müsien soviel Vairiotismus besitzen, und mit verschwindenden Ausnahmen besitzen sie ihn auch den Glauben laß ick mir nicht nehmen. um anderen Stände» nicht das Leben und Auskommen unmöglich zu machen. Daß es geht, beweist der äußerst mäßige Preis für Brotgetreide. Ich habe hundert von kleinen und größeren Bauern gesprochen und ohne Ausnahme war ihr Urteil: die Landwirtschaft hat viel Mühe jetzt, aber goldene Zeit. Und der Großgrundbesitz wird es nicht zugeben können und wollen, daß er nicht so rentabel wirtschafte wie der Klein besitz. DerReichSboie" selber schreibt dazu, daß er die Anschau- ung des Herrn von Oldenburg   über die Ernährungskrage jetzt für verfehlt halte, findet aber dochein Korn Wahrheit" in ihir.
Hilfsdienstgesetz. Der..Reichsanzeiger" veröffentlicht eine Be- kanntmachung. welche die Anweisung über daS Verfahren bei den Ausschüssen enthält.
Letzte Nackrichten. Englische Niederlage i» Mesopotamien  . Konstantinopel  , 3. Februar. Amtlicher Heeresbericht vom 2. Februar. TigriSsront: Nach heftiger Amlisrievorbersüung griff der Feind mit mehreren Infant erieabteilu»gen alle unsere südlich dcS Tigris gelegenen Siellungen an und zwang eines unserer Bataillone, sich auS der ersten in die zweite Linie zurückzuziehen, Indessen
wurde der Angriff, den der Feind mit überlegenen Kräften gegen diese zweite Linie machte, sofort abgeschlagen. An den anderen Teile» der Front gelang es dem Feinde zuerst, in unsere erste Stellung einzudringen, aber er wurde durch unseren Gegenangriff mit dem Bajonett verjagt und unsere Stellung wurde wieder genommen. Bei diesem Angriff erlitt der Feind größere Verluste, als er jemals bei den blutigsten Kämpfen, die bisher im Irak   staitisndrn, erlitten hatte. Allein vor der Front eines unserer Jnsantcrie-Regimenter liegen mehr als tausend Tote. Die Berluste des FeindeS an Toten allein betrage» sicher nicht unter zweitausend. Außerdem machten wir 41 Gefangene. Unsere Verluste am 1. Februar sind verhältnismäßig unbedeutend. Amerikas   Hältung. Washington  , 2. Februar.(Reutermelbung.) Es ver« lautet, daß in der Konferenz auf dem Kapital sowohl Wilson als auch der Vorsitzende der Kommission für auswärtige Angc- legenheiten Senator Stone und Senator Lewis der Ansicht waren, dost ein sofortiger Bruch mit Teutschland nicht gerecht- fertigt wäre. Mail wolle annehmen, da» Deutschland   nicht beabsichtigt, Amerikaner oder ihr Eigentum zu gefährden. London  , 3. Februar. Reuter meldet aus Washurgton. vom 2., daß sofort nach dem.Kabinettsrat. der zweieinhalb Stunden dauerte. Wilson sich in aller Eile nach dem Kapital begab, um mit dem Vorsitzenden der Kommission für aus- wärtige Angelegenheiten Sione zu sprechen. Tic Amerikaner belegen Plätze. Amsterdam  , 3. Februar. Einem hiesigen Blatt wird aus London   gemeldet: Die deuftche Drohung hat an der Ausfahrt der englischen Schisse nichts verändert. Viele Ameri- kaner haben Plätze für die Heimreise belegt. Den Amerikanern, die bei ihrer Botschaft Erkundigungen einzogen, wurde ver- sichert, daß genug Schiffe vorhanden seien, um sie nach Hause zu befördern, was immer auch geschehen werde. Bei der White<star»Linie werden Plätze belegt, zumal die Abfahrt des Holland-Amerika-Dampsers auf unbestimmte Zeit verschoben ist. Im Dienste der White Star-Linie wird keine Aenderung eintreten._ Äciit Schweizer   Protest. Bern  , 3. Februar. Die NationalrMSkommission hat in Anöe- kracht dcS Schrittes des schweizerischen Bundesrats vom 21. November 1916 in Berlin   beschlossen, dem initiativen Begehren der Kantone Waodi, Genl und Neuenbürg   betreffend einen Protest gegen die Deportationen keine Folge mehr zu geben. U-Boot-Erfolge. London  , 3. Februar. Lloyd» meldet, dag dt« BarkSpe- d o n i a"(3283 Br.-Rcg.To.) versenkt wnrde. Das Reutersche Bureau meldet: Ein deutsches U-Boot versenkte den> r i e- ch i s ch e n DampferHelieon" und den spanischen Dampfer Butron". Tie Besatznnzen wurde» bis omf zwei Spanier gerettrt.
Tie Versicherungsprämien schnellen in die Höhe! London  , 3. Februar. DieTimes" teilt mit, das, die Ber  - stcherungsprämien gestern gestiegen find, besonders für Ladungen in neutralen Schiffe«. Tie Prämie für transatlantisch« Fracht- schiffe stieg von 4ll Schilling auf 16 Pfund Sterling, die für Paflagierfchiffe von 36 Schilling auf 5 Pfund Sterling.
Verkleidete Zivilisten". Der Wert der rumänischen Arme« wird gekennzeichnet durch einen Bericht des Kommandeurs des 7o./70. Infanterie-Regiments an die&./1Ö. Division vom 18./26. November 1916, der folgender­maßen lautet: Ich beehre mich, Ihnen zu melden, daß dieses am lZ./22. lfto- bember aufgestellte Regiment aus Leuten besteht, die vom Mili- t ä r d i e n st befreit, reformiert(bei späterer Untersuchung erst als tauglich befunden) oder dispensiert waren und eine un­vollständige Ausbildung besitzen. Mehr als die Hälft« der Leute hat nicht em« Hebung geschossen, auch fehlen ihnen dir aller- elementarsten Gefechts- und Schiestkenntniffe. Tab Regiment besitzt keinen ambulanten Sanitätsdienst, kein Ver­bandszeug, keine tragbare» Geräte, keinerlei Drucksachen, keine Gasmaske, keine große Aus- rüstung und keine vollständig« kleine Aus- rüstung. Das Regiment hat keine Kadres. Die Kompagnien sind je einem Reserveleutnant anvertraut und die Führung der Bataillone haben zwei Oberleutnants. Was die Kapitulanten und die Unter- ofsiziere betrifft, so sind diese erst jetzt, befördert worden und haben keine Ausbildung. Der Unterzeichnete hat das Kommando am 9./Z2 November übernommen und zu gleicher Zeit erhielt er auch den Befehl zur Verladung des Regiments. Alle diese Mängel habe ich dem JnstruktionSzeturum Lacu-Sarat rapportiert, jedoch ohne ein Resultat. Ich schlage vor, daß dem Regiment die absolut nötige Zeit zur Vorbereitung und zur Erwerbung der elementarsten Kenntnisse, sowie zur Beseitigung der Mängel gegeben wird. Der Kommandeur des./79. Jnfanterie-Regiments Oberstleutnant Botek." 'Schweres Eiseullahnunglück aus der Strecke Aachen München-Gladbach. Acht Tot« mehrere Breletzte. Aachen  , 3. Februar. Amtlich. Bei der Blockstelle Finken- r a t h an der Strecke M ü n ch r n- G l a d b a ch A a ch r n fuhr heute vormittag gegen 8 Uhr der aus der Richtung München.-Glad- dach kommende Personenzug 462 auf den verspäteten, aber in der Anfahrt begriffenen Personenzug 368. Durch den heftige« Anprall wurden die drei letzten Wagen des Personenzugs 368 teil- weise ineinandergeschoben. Acht Reisende wurde« ge­tötet, mehrere teil» schwer, teils leicht verletzt. Beide Hauptgleise waren etwa vier Stunde» gesperrt. Der Sachschaden ist nicht bedeutend. Ter Unfall ist nus das Ueberfahre» eines Halte- signalS zurückzuführen. Reue schwere Explosion im Hafeu von Archangelsk  . Petersburg, 3. Februar. Meldung der Petersburger Telegrophenagentur. Der Admiralftav teilt mit: Am 36. Januar entstand bei der Entladung des EisbrechersT s cki e. l j u s- k i n" bei einem der Ausladeplätze in Archangelsk  «ine Explosion und ein Brand, der sich sofort in den Gebieten dieses Lösch- Platzes verbreitete. Ter Brand verursachte Schade» unter den Gebäuden bei« Bahnhof, unter einige» Lagern, Schuppen»nd Baracken. Bon den Schiffen wurde ausser dem T s ch e l j u S k i»" ein Schlepper zerstört. Auftertzem er­litten 5 Dampfer Beschädigungen, drei nur leicht«. Unter den 344 verletzten sind drei Offiziere und 96 Soldaten. 36 Personen wnrde« schwer verlest. Die Zahl der Toten ist»och nicht endgültig festgestellt» sie beläuft sich an- scheinend auf etwa 36. Am 31. Januar konnte» die Dampfer schon wieder an der Unglücksstelle anlege». Die gewöhnlichen Lade- arbeiten werden ungehindert fortgesetzt,