Nr. 41.
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33. Jahrgang.
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Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernivrecher: Amt Morisvlas, Nr. 151 90-151 97.
Sonntag, den 11. Februar 1917.
Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Ferniprecher: Amt Morigplan, Mr. 15190-151 97.
Seit Kriegsbeginn über 1000 feindliche Flugzeuge vernichtet
Gesteigertes Artilleriefeuer, zahlreiche englische Erkundungsvorstöße im Nordwesten Kampfvorgänge bei Höhe 304, am Pfeffer- Rücken, bei Vaug stoß bei Stanislau .
Amtlich.
-
Vor
bruar 1917.( 2. T. B.)
Bei der
Weftlicher Kriegsschauplah.
bci der
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht
im Artois sowie zwischen Ancre und Somme mehrfach gesteigerte Tätigkeit der artilleristischen Kräfte.
Unter Feuerschutz stießen an vielen Stellen englische Erfundungstrupps, südlich von Sailly stärkere Abteilungen gegen unsere Stellungen vor. Sie wurden überall abgewiesen.
Auf dem Weftufer der Maas sekte von mittag an heftiges franzöfifches Feuer ein. Durch unser Wirkungsschießen ist ei sich vorbereitender Angriff gegen Höhe 304 unterdrüat worden. Auf dem öftlichen Flußufer, am Pfeffer- Rücken, scheiterte der Borstoß einer feindlichen Kompagnie.
Bei Baur ( nördlich von St. Mihich) brang einer unserer Stoßtrupps in die französischen Linien und vernichtete Unterftände mit ihrer Bejahung.
Deftlicher Kriegsschauplah.
Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.
Nordwestlich von Stanislau brachte ein planmäßig durchgeführtes Unternehmen 17 Gefangene und 3 Maschinengewehre ein.
An der
Der feindliche Verlust an Flugzeugen. Wolffs Bureau teilt mit: Nach Ausweis der im deutschen Heeresbericht aufgeführten Luftbeute- Ziffern haben die deut schen Flieger und Abwehrformationen seit Kriegsbeginn über 1000 feindliche Flugzeuge erledigt, genau gerechnet bis Ende Januar 1002! Dabei sind nur die an der West- und Ostfront heruntergeholten englischen, franzöfifchen und russischen Flugzeuge gezählt; Balkan und Türkei mit ihren nicht unerheblichen Erfolgen werden hier nicht mitgerechnet.
zufammen:
Im einzelnen setzt sich die Siegeszahl folgendermaßen 1914/15: 163 Flugzeuge 1916: 784 Januar 1917: 55 zufammen: 1002 Flugzeuge.
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Die Bedeutung dieser gewaltigen Zahl wird noch eindringlicher, wenn man sich flar macht, daß diese 1002 FlugScuge
fobiel wie 167 feindliche Geschwader ausmachen, das Geschwader zu 6 Apparaten gerechnet. Ferner find dabei etwa 1700 feindliche Flieger außer Gefecht gefest und etwa 50 millionen Wert an Maschinen vernichtet worden.
Die Fliegererfolge im Dezember. Amtlich. Berlin , 10. Februar. Die Zahl der von deutschen Fliegern im Dezember abgeschossenen feindlichen Flugzenge hat sich von 65 anf 68 erhöht, nachdem sich der zuerst fragliche Abschuß zweier feindlicher Flugzenge bestätigt hat.
Seeresgruppe des Generalfeldmarschalls vou Madensen
ist die Lage bei anhaltendem Frostwetter unverändert. Mazedonische Front.
Zwischen Bardar und Dojran- Sec zeitweilig lebhaftes Geschütz. und Minenwerferfeuer. Der Erfte Generalquartiermeister.
Ludendorff.
Abendbericht.
Amtlich. Berlin , 10. Februar, abends.
Auf dem Nordufer der Somme, dem Westufer der Maas , in mehreren Ab. schnitten der Ost front und zwischen Vardar und Doiran See lebhafte Artillerietätigkeit.
Der österreichische Bericht.
Wien , 10. Febrnar 1917.( W. T. B.) Amtlich wird verlautbart:
Deftlicher Kriegsschauplatz.
Nordwestlich von Stanislau hatte eine von unseren Truppen burchgeführte Unternehmung vollen Erfolg. Die in bic ruffischen Gräben eingedrungenen Abrentegen brunnen 17 Gefangene und 3 Maschinengewehre als Beute zurüd.
Italienischer Kriegsschauplan.
Jm Görzischen gewannen unsere Truppen durch nächtliche Unternehmungen mehrere feindliche Grabenstücke, fügten den Italienern schwere blutige Berlufte zu, brachten 15 Offiziere und 650 Mann als Gefangene ein und erbeuteten 10 Maschinengewehre, 2 Minenwerfer und viel fonftiges Kriegsmaterial. Abteilungen der Infanterie- Regimenter Nr 85 und 87 und Landfturminfanterie aus Nieder- Desterreich und der Bukowina hatten an diesem Erfolg hervorragenden Anteil.
Südöstlicher Kriegsschauplah.
Reine Ercigniffe.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalftabes. v. vefer, Feldmarschalleutnant.
Keine weitere Verschiebung
der Dumasihungen.
Morgen, am 12. Februar, find fünfzig Jahre verflossen, seit der er ste deutsche Reichstag, der Reichstag des Norddeutschen Bundes, gewählt wurde. Das von der Achtundvierziger Revolution übernommene, von Lassalle unermüdlich propagierte allgemeine, gleiche, direkte und geheime Wahlrecht war der große Trumpf, den Bismard gegen Defterreich ausgespielt hatte. Im Zeichen des gleichen Wahlrechts wurde der Krieg von 1870/71 geführt, entstand das neue Deutsche Reich, bildete sich das feste Gefüge des Staatenbaues, das nun zweieinhalb Jahre lang cinem Weltensturm trost.
Heute ist es so stark geworden, daß niemand daran denken kann, es zu entwurzeln. An Gegnern hatte es ihm auf seinem Werdegang aber nicht gefehlt. Bismard felbft hatte sich mit dem Gedanken getragen, den Sozialdemokraten und womöglich noch anderen oppositionellen Gruppen das Wahlrecht wieder zu entziehen, und auch in der neuen Mera wurde die reaktionäre Gegnerschaft gegen das Volkswahlrecht jo start, daß manchmal der Entscheidungsfampf darum mur noch eine Frage der Zeit schien. Auf der anderen Seite waren es ultrarevolutionäre, überradikale Elemente, die an der Parlamentsspielerei feinen Gefallen fanden, sondern die große Wendung lieber von diretten Attionen" erwarteten. Beide Gegnerschaften sind im Laufe der Zeit gegenstandslos geworden. As
Die reaktionären Gegner des gleichen Wahlrechts find längst durch den Kampf gegen das preußische Dreiklassenwahlrecht in die Verteidigung, auf einen verlorenen Posten zurückgedrängt. Der antiparlamentarische Putschismus mag sich hier und dort noch einmal theoretisch rühren. Nur daß seine Theorien stets am harten Fels der Tatsachen scheitern werden, wie sie schon Friedrich Engels in seiner Vorrede zu den Klassenfämpfen in der französischen Revolution"( 1895) festgestellt hat, als er schrieb:
Die Zeit der leberrumpelungen, der von Ileinen bewußten Minoritäten an der Spike bewußtloser Massen durchgeführten Revolu tionen ist vorbei. Wo es sich um eine vollständige Umgestaltung der gesellschaftlichen Organisation handelt, da müssen die Massen selbst mit dabei sein, selbst schon begriffen haben, worum es sich handelt, für was sie eintreten sollen. Das hat uns die Geschichte der letzten 50 Jahre gelehrt. Damit aber die Massen verstehen, was zu tun ist, dazu bedarf es langer, an= dauernder Arbeit.
Kopenhagen , 10. Februar. Berlingske Tidende" erfährt aus Petersburg : Premierminister Fürst Golikin dementierte die Gerüchte, wonach die Wiedereröffnung der Reichsduma weiter aufgeschoben werden würde. Er erklärte, Engels rühmte es als einen Vorzug des gleichen Wahler werde persönlich in der ersten Sizung der Duma rechts, daß es ,, uns genau unterrichtete über unsere eigene erscheinen. Ob ein gemeinsames Arbeiten zwischen Regie- Stärke wie über die aller gegnerischen Parteien und uns darung und Duma möglich sei, hänge von der Haltung der durch einen Maßstab für die Proportionierung Duma ab. Er selbst werde sich an das in dem kaiser - unserer Attion lieferte", daß es uns vor unzeitiger lichen Handschreiben enthaltene Programm halten. Baghaftigkeit ebenso bewahrte, wie vor unzeitiger TollAus diesem Dementi ginge zugleich hervor, daß auch die Meldung über Goligins Rücktritt nur Gerüchte sind. Noch heute laufen wieder Mitteilungen ein, die von einem Wiederaufnehmen der Ministerschaft Trepons wie von einer abgemachten Sache reden.
Neue Verfolgungen der Petersburger Arbeiterschaft.
fühnheit."
Das Wort von der langen, ausdauernden Arbeit hätte schon der beginnenden Tätigkeit der Sozialdemokratie vor 50 Jahren vorangestellt werden können. Indem sich die Partei in ihren beiben damaligen Zweigen, Laffalleanern und Eisenachern, an den ersten Reichstagswahlen beteiligte, tat fie den ersten entscheidenden Schritt auf der Bahn, auf der sie feitdem weitergegangen ist, und die sie nicht mehr verlassen tonnte, ohne bis hinter ihren Ausgangspunkt zurückzugehen.
Die Wahlen vom 12. Februar 1867 brachten die schmerzlichste Enttäuschung, die furchtbarste Ernüchterung. Ganze Stockholm , 9. Februar. Aus Petersburg kommt die vierzigtausend Stimmen waren den Lassalleanern zuNachricht, daß der frühere Dumaabgeordnete BredfaIn gefallen, fünfzehn-, höchstens achtzehntausend den Eiseverhaftet und in das Petersburger Gefängnis einge- fich hemmend und lähmend auf alle Aktionsluft. Man war nachern! Der Millionendrud der reaktionären Masse" legte liefert worden ist. Zu gleicher Zeit ist Dr. Winokuro ausgezogen in der Hoffnung, binnen kurzem die Welt zu er berhaftet worden, der an einer Arbeiterzeitung mit- obern und hatte gerade soviel Straft aufgebracht, um zwei arbeitete. Eine Nummer der Arbeiterzeitung ist unterdrückt. Size im neuen Reichstag zu besegen! Nur ein felfenfefter Die Petersburger Verwaltungsmaßregeln ergreifen Re- Glaube an die Zukunft konnte diesen Schlag überwinden, und pressivmaßregeln gegen die Vereinigung der Metallarbeiter auch er nur, wenn er sich paarte mit langer, ausdauernder und Drucker. Es scheint, als ob die Vereinigung von der Arbeit". An der hat es nun in den letzten fünfzig Jahren wahrDeutsche Marineflieger gegen Flugplätze Regierung unterdrückt wird. bei Dünkirchen . Also die Organisation, deren Mitglieder für die Her- lich nicht gefehlt, und allmählich sah sie ihre Früchte reifen. stellung von Kriegsmaterial in erster Linie in Betracht aus den faum fechzigtausend sozialdemokratischen Wähleru Berlin , 10. Fbruar. Deutsche Marineflugzeuge griffen fommen. Aus den Maßregeln dürfte zu schließen sein, daß Drittel der Wähler im ganzen Reid). waren 45 Jahre später 4 Millionen geworden, ein in der Nacht vom 8. zum 9. Februar die Flugpläge St. Pol der Widerstand der Petersburger Arbeiterschaft gegen Krieg bei Dünkirchen und Coride erfolgreich mit 66 Bomben und Krigsmaßnahmen, der sich in wichtigen Beschlüssen der an. Mehrere Treffer auf den Flugplägen wurden beobachtet. fozialdemokratischen Organisationen gezeigt hat, neuerdings Gamitliche Flugzeuge find unbeschädigt zurückgekehrt. feineswegs geringer geworden ist.
An eine Revolution bewußter Minoritäten an der Spize bewußtloser Massen" fonnte kein Mensch mehr im Ernst glauben. So phantastisch hoch die Stimmenzahl gegenüber früheren Zeiten erschien, so wirkte sie doch als Maßstab für