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Nr. 41.

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Ericheint täglid.

Vorwärts

Berliner   Volksblaff.

33. Jahrgang.

Die Infertions- Gebühr beträgt für die jech gespaltene stolonel. geile oder deren Raum 60 Bfg., für bolitische und gemertschaftliche Bereins und Bersammlungs- Anzeigen 30 Big. Kleine Anzeigen". Das fettgedrudie Bort 20 Big.( zulässig 2 fettgebrudte Borte), jedes meitere Wort 10 Big. Etellengefuche und Ehlaiftellenan geigen bas erfte Wort 10 Bfg., jedes weitere Bort 5 Bfg. Worte über 15 Buch. staben zählen für zwei Borte. Inferate für die nächste Summer müssen bis 5 1hr nachmittags in der Expedition abgegeben werden. Die Expedition is: bis 7 Uhr abends geöffnet.

Telegramm- Adresse: Sozialdemokrat Berlin  ".

Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands  .

Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernivrecher: Amt Morisvlas, Nr. 151 90-151 97.

Sonntag, den 11. Februar 1917.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Ferniprecher: Amt Morigplan, Mr. 15190-151 97.

Seit Kriegsbeginn über 1000 feindliche Flugzeuge vernichtet

Gesteigertes Artilleriefeuer, zahlreiche englische   Erkundungsvorstöße im Nord­westen Kampfvorgänge bei Höhe 304, am Pfeffer- Rücken, bei Vaug stoß bei Stanislau  .

Amtlich.

-

Vor­

Großes Hauptquartier  , den 10. Fe

bruar 1917.( 2. T. B.)

Bei der

Weftlicher Kriegsschauplah.

Armee des Generalfeldmarschalls Herzog Albrecht von Württemberg  

an der Opern- Wytschaete- Front,

bci der

Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht

im Artois   sowie zwischen Ancre und Somme mehrfach gesteigerte Tätigkeit der artilleristischen Kräfte.

Unter Feuerschutz stießen an vielen Stellen englische Er­fundungstrupps, südlich von Sailly stärkere Abteilungen gegen unsere Stellungen vor. Sie wurden überall abgewiesen.

Heeresgruppe   Kronprinz.

Auf dem Weftufer der Maas   sekte von mittag an heftiges franzöfifches Feuer ein. Durch unser Wirkungsschießen ist ei sich vorbereitender Angriff gegen Höhe 304 unterdrüat worden. Auf dem öftlichen Flußufer, am Pfeffer- Rücken, scheiterte der Borstoß einer feindlichen Kompagnie.

Bei Baur  ( nördlich von St. Mihich) brang einer unserer Stoßtrupps in die französischen   Linien und vernichtete Unter­ftände mit ihrer Bejahung.

Deftlicher Kriegsschauplah.

Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.

Nordwestlich von Stanislau   brachte ein planmäßig durch­geführtes Unternehmen 17 Gefangene und 3 Maschinen­gewehre ein.

An der

Front des Generaloberst Erzherzog Joseph  und bei der

Der feindliche Verlust an Flugzeugen. Wolffs Bureau teilt mit: Nach Ausweis der im deutschen  Heeresbericht aufgeführten Luftbeute- Ziffern haben die deut­ schen   Flieger und Abwehrformationen seit Kriegsbeginn über 1000 feindliche Flugzeuge erledigt, genau gerechnet bis Ende Januar 1002! Dabei sind nur die an der West- und Ostfront heruntergeholten englischen, franzöfifchen und russischen Flugzeuge gezählt; Balkan   und Türkei   mit ihren nicht unerheblichen Er­folgen werden hier nicht mitgerechnet.

zufammen:

Im einzelnen setzt sich die Siegeszahl folgendermaßen 1914/15: 163 Flugzeuge 1916: 784 Januar 1917: 55 zufammen: 1002 Flugzeuge.

11 " 1

Die Bedeutung dieser gewaltigen Zahl wird noch ein­dringlicher, wenn man sich flar macht, daß diese 1002 Flug­Scuge

fobiel wie 167 feindliche Geschwader ausmachen, das Geschwader zu 6 Apparaten gerechnet. Ferner find dabei etwa 1700 feindliche Flieger außer Gefecht gefest und etwa 50 millionen Wert an Maschinen vernichtet worden.

Die Fliegererfolge im Dezember. Amtlich. Berlin  , 10. Februar. Die Zahl der von deutschen   Fliegern im Dezember abgeschossenen feindlichen Flugzenge hat sich von 65 anf 68 erhöht, nachdem sich der zuerst fragliche Abschuß zweier feindlicher Flugzenge bestätigt hat.

Seeresgruppe des Generalfeldmarschalls vou Madensen

ist die Lage bei anhaltendem Frostwetter unverändert. Mazedonische Front.

Zwischen Bardar und Dojran- Sec zeitweilig lebhaftes Ge­schütz. und Minenwerferfeuer. Der Erfte Generalquartiermeister.

Ludendorff.

Abendbericht.

Amtlich. Berlin  , 10. Februar, abends.

Auf dem Nordufer der Somme, dem Westufer der Maas  , in mehreren Ab. schnitten der Ost front und zwischen Vardar  und Doiran See lebhafte Artillerietätigkeit.

Der österreichische Bericht.

Wien  , 10. Febrnar 1917.( W. T. B.) Amtlich wird verlautbart:

Deftlicher Kriegsschauplatz.

Nordwestlich von Stanislau   hatte eine von unseren Truppen burchgeführte Unternehmung vollen Erfolg. Die in bic ruffischen Gräben eingedrungenen Abrentegen brunnen 17 Gefangene und 3 Maschinengewehre als Beute zurüd.

Italienischer Kriegsschauplan.

Jm Görzischen gewannen unsere Truppen durch nächtliche Unternehmungen mehrere feindliche Grabenstücke, fügten den Italienern schwere blutige Berlufte zu, brachten 15 Offiziere und 650 Mann als Gefangene ein und erbeuteten 10 Maschinen­gewehre, 2 Minenwerfer und viel fonftiges Kriegsmaterial. Ab­teilungen der Infanterie- Regimenter Nr 85 und 87 und Land­fturminfanterie aus Nieder- Desterreich und der Bukowina hatten an diesem Erfolg hervorragenden Anteil.

Südöstlicher Kriegsschauplah.

Reine Ercigniffe.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalftabes. v. vefer, Feldmarschalleutnant.

Keine weitere Verschiebung

der Dumasihungen.

Fünfzig Jahre Reichstags­Wahlrecht.

Von Friedrich Stampfer  .

Morgen, am 12. Februar, find fünfzig Jahre verflossen, seit der er ste deutsche Reichstag, der Reichstag des Norddeutschen Bundes, gewählt wurde. Das von der Acht­undvierziger Revolution übernommene, von Lassalle   unermüd­lich propagierte allgemeine, gleiche, direkte und geheime Wahl­recht war der große Trumpf, den Bismard gegen Defter­reich ausgespielt hatte. Im Zeichen des gleichen Wahlrechts wurde der Krieg von 1870/71 geführt, entstand das neue Deutsche Reich, bildete sich das feste Gefüge des Staaten­baues, das nun zweieinhalb Jahre lang cinem Weltensturm trost.

Heute ist es so stark geworden, daß niemand daran denken kann, es zu entwurzeln. An Gegnern hatte es ihm auf seinem Werdegang aber nicht gefehlt. Bismard felbft hatte sich mit dem Gedanken getragen, den Sozialdemokraten und womöglich noch anderen oppositionellen Gruppen das Wahlrecht wieder zu entziehen, und auch in der neuen Mera wurde die reaktionäre Gegnerschaft gegen das Volkswahlrecht jo start, daß manchmal der Entscheidungsfampf darum mur noch eine Frage der Zeit schien. Auf der anderen Seite waren es ultrarevolutionäre, überradikale Elemente, die an der Parlamentsspielerei feinen Gefallen fanden, sondern die große Wendung lieber von diretten Attionen" erwarteten. Beide Gegnerschaften sind im Laufe der Zeit gegenstandslos geworden. As

Die reaktionären Gegner des gleichen Wahlrechts find längst durch den Kampf gegen das preußische Dreiklassen­wahlrecht in die Verteidigung, auf einen verlorenen Posten zurückgedrängt. Der antiparlamentarische Putschismus mag sich hier und dort noch einmal theoretisch rühren. Nur daß seine Theorien stets am harten Fels der Tatsachen scheitern werden, wie sie schon Friedrich Engels   in seiner Vorrede zu den Klassenfämpfen in der französischen   Revolution"( 1895) festgestellt hat, als er schrieb:

Die Zeit der leberrumpelungen, der von Ileinen bewußten Minoritäten an der Spike bewußtloser Massen durchgeführten Revolu tionen ist vorbei. Wo es sich um eine vollständige Um­gestaltung der gesellschaftlichen Organisation handelt, da müssen die Massen selbst mit dabei sein, selbst schon begriffen haben, worum es sich handelt, für was sie eintreten sollen. Das hat uns die Geschichte der letzten 50 Jahre gelehrt. Damit aber die Massen verstehen, was zu tun ist, dazu bedarf es langer, an= dauernder Arbeit.

Kopenhagen  , 10. Februar. Berlingske Tidende" er­fährt aus Petersburg  : Premierminister Fürst Golikin de­mentierte die Gerüchte, wonach die Wiedereröffnung der Reichsduma weiter aufgeschoben werden würde. Er erklärte, Engels rühmte es als einen Vorzug des gleichen Wahl­er werde persönlich in der ersten Sizung der Duma rechts, daß es ,, uns genau unterrichtete über unsere eigene erscheinen. Ob ein gemeinsames Arbeiten zwischen Regie- Stärke wie über die aller gegnerischen Parteien und uns da­rung und Duma möglich sei, hänge von der Haltung der durch einen Maßstab für die Proportionierung Duma ab. Er selbst werde sich an das in dem kaiser  - unserer Attion lieferte", daß es uns vor unzeitiger lichen Handschreiben enthaltene Programm halten. Baghaftigkeit ebenso bewahrte, wie vor unzeitiger Toll­Aus diesem Dementi ginge zugleich hervor, daß auch die Meldung über Goligins Rücktritt nur Gerüchte sind. Noch heute laufen wieder Mitteilungen ein, die von einem Wieder­aufnehmen der Ministerschaft Trepons wie von einer abge­machten Sache reden.

Neue Verfolgungen der Petersburger Arbeiterschaft.

fühnheit."

Das Wort von der langen, ausdauernden Arbeit hätte schon der beginnenden Tätigkeit der Sozialdemokratie vor 50 Jahren vorangestellt werden können. Indem sich die Partei in ihren beiben damaligen Zweigen, Laffalleanern und Eisenachern, an den ersten Reichstagswahlen beteiligte, tat fie den ersten entscheidenden Schritt auf der Bahn, auf der sie feitdem weitergegangen ist, und die sie nicht mehr verlassen tonnte, ohne bis hinter ihren Ausgangspunkt zurückzugehen.

Die Wahlen vom 12. Februar 1867 brachten die schmerz­lichste Enttäuschung, die furchtbarste Ernüchterung. Ganze Stockholm  , 9. Februar. Aus Petersburg   kommt die vierzigtausend Stimmen waren den Lassalleanern zu­Nachricht, daß der frühere Dumaabgeordnete BredfaIn gefallen, fünfzehn-, höchstens achtzehntausend den Eise­verhaftet und in das Petersburger Gefängnis einge- fich hemmend und lähmend auf alle Aktionsluft. Man war nachern! Der Millionendrud der reaktionären Masse" legte liefert worden ist. Zu gleicher Zeit ist Dr. Winokuro ausgezogen in der Hoffnung, binnen kurzem die Welt zu er berhaftet worden, der an einer Arbeiterzeitung mit- obern und hatte gerade soviel Straft aufgebracht, um zwei arbeitete. Eine Nummer der Arbeiterzeitung ist unterdrückt. Size im neuen Reichstag zu besegen! Nur ein felfenfefter Die Petersburger Verwaltungsmaßregeln ergreifen Re- Glaube an die Zukunft konnte diesen Schlag überwinden, und pressivmaßregeln gegen die Vereinigung der Metallarbeiter auch er nur, wenn er sich paarte mit langer, ausdauernder und Drucker. Es scheint, als ob die Vereinigung von der Arbeit". An der hat es nun in den letzten fünfzig Jahren wahr­Deutsche Marineflieger gegen Flugplätze Regierung unterdrückt wird. bei Dünkirchen  . Also die Organisation, deren Mitglieder für die Her- lich nicht gefehlt, und allmählich sah sie ihre Früchte reifen. stellung von Kriegsmaterial in erster Linie in Betracht aus den faum fechzigtausend sozialdemokratischen Wähleru Berlin  , 10. Fbruar. Deutsche   Marineflugzeuge griffen fommen. Aus den Maßregeln dürfte zu schließen sein, daß Drittel der Wähler im ganzen Reid). waren 45 Jahre später 4 Millionen geworden, ein in der Nacht vom 8. zum 9. Februar die Flugpläge St. Pol der Widerstand der Petersburger Arbeiterschaft gegen Krieg bei Dünkirchen   und Coride   erfolgreich mit 66 Bomben und Krigsmaßnahmen, der sich in wichtigen Beschlüssen der an. Mehrere Treffer auf den Flugplägen wurden beobachtet. fozialdemokratischen Organisationen gezeigt hat, neuerdings Gamitliche Flugzeuge find unbeschädigt zurückgekehrt. feineswegs geringer geworden ist.

An eine Revolution bewußter Minoritäten an der Spize bewußtloser Massen" fonnte kein Mensch mehr im Ernst glauben. So phantastisch hoch die Stimmenzahl gegenüber früheren Zeiten erschien, so wirkte sie doch als Maßstab für