Nr. 45.- 1917.
Unterhaltungsblatt des Vorwärts Bonerstag, 15. februar.
Oswald Erbacher.
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Lauterfeit, die.er selbst im Striege, ſelbſt in Garnisonen, felbst in irrtümlich auf die Bolarfarte eingetragenen Namen und andere Ver den Dörfern Polens bewahrte. Darum efelte ihm vor den Mächens befferungen wieder zu tilgen. Schon früher ist auch durch euroDer Bizefeldwebel Dewald Erbacher ist bei einem Sturm- und Weibern " Es war eine wunderschöne, unendliche Zartheit in päische Reisende manche Entdeckung Bearys zunichte gemacht worden, angriff in Siebenbürgen am 24. Dezember, dem Weihnachtsabend, ihm, eine tiefe, echt männliche Güte, eine warme Herzlichkeit. so von dem später verunglückteit Mylius Erichsen der von Peary gefallen. Sein Temperament, das sich nicht zu zahmem Geregeltjein entdeckte und nach ihm benannte Sanal in Nordostgrönland. HelDas ist in der großen Unendlichkeit der Namen nur ein Rame, biegen ließ, gab ihm feinen Wunsch nach bürgerlicher Geborgenheit. gefen hat dann noch die früheren Reiseberichte Bearys sorgfältig nicht mehr. Denn wenige werden sich entsinnen, den Namen hier was fonnte der Mann des Ausdrucks anders werden als Publizist? gesichtet und darin höchst bedenkliche Unstimmigkeiten gefunden. und da in Blättern bemerkt zu haben. Es war noch ein Junger, wuchtvoll, oft grausam und voll wildem Sarkasmus. Er hat nie sauber banalisiert, sein Ausdruck war knapp, schlagend, Es hat seitdem auch in Deutschland Forscher gegeben, die den ein Werdender, dem der Krieg die Jugend nahm, aber einer, an Er konnte Verdacht festhielten, daß in den Angaben über den Erfolg und dem man nicht vorbeigehen darf. Sind es nicht gerade die, um eine marternde gronie haben er war stärkster Realist, er sah Verlauf der Pearyschen Reisen Dichtung und Wahrheit gemischt die der Schmerz am größten sein muß, die unvollendet, nie erfüllt, felbst die ironische Verschlungenheit der Tragik. Er war einer, der, wäre, und es ist bezeichnend, daß in geographischen Kreifen jetzt Brennend von Taten, tief in Sehnsüchten stehend, getötet werden, wo er Wunden an sich hatte, mit beiden Händen in fie griff. So eine unverhohlene Genugtuung über das Borgehen Helgesens herricht obne nur je die große Kraft bestätigt zu haben? Der Vorwärts" griff er auch in die Wunden der Welt. und man durchaus willens ist, die von Peary rücksichtslos brachte vor allem seine Kriegsfeuilletons, manche tamen auch an Ein bunter Zickzack sein Leben: Mitbegründer der Wandervogel- und zum Teil willkürlich veränderte Namengebung auf der andere Blätter. Der rubelos geistige Mensch wurde selbst nicht von belegung, deren freies Schweifen seiner mustelstarten Ungebundenheit Polarfarte wieder zu beseitigen. Dazu kommt, daß auch das von feinem Schaffen verlassen, als alle Not des Krieges um ihn stand. gefiel, er bedurfte des rührigen Regens feines Körpers; danach Beary 1906 entdeckte Crockerland, eine angebliche Insel im PolarJa, er brauchte es, um nicht niedergerissen zu werden, brauchte es Student, Journalist, Dramaturg in Bochum , Journalist in Berlin ; meer, fich als ein Märchen herausgestellt hat, da die zu seiner Aufals Erlösung von den ungeheuren Lasten, die durch das Erlebte auf eine Laune warf ihn zum Zirkus, er wurde Pressechef des Birfus fuchung entsandte amerikanische Expedition die Insel durchaus nicht ihm wuchteten. Carré, danach bei der Hagenbedschau von dort nahm ihn der hat finden können. So hat Beary schließlich dasselbe Schicksal erKrieg. Er führte ihn durch die Schützengräben des Elsaß , den fahren, das seinem Nebenbuhler Cook unter feiner besonderen MitEr haßte Disziplin, Unterordnung, Offiziersfurs im Sennelager durch Truppenausbildung, nach Polen , wirkung bereitet worden ist, obgleich nicht geleugnet werden soll, Zwang. Er wollte fein Muß, außer dem eigenen. Er in einen Schneeschuhtrupp, die Schlachten am Narocziee, durch daß Bearh immerhin bedeutende Verdienste um die Polarforschung war impulfiv und aggressiv. Bon Jugend auf fties Galizien dort schrieb er sein eigen- schönes Feuilleton: Ja, aber befizt. 191690 die Slava- Gora, Kamerad
Er war ein Kämpfer, aber ein Revolutionär, nicht Krieger und Soldat.
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Nach zwölf Monaten Draußensein tam der langerfeunte Urlaub. Er ging sehr schwer zurück. Etwas unheimliches schien ihn zurüdzuweisen. Um vier Wochen später iſt er gefallen.
Sein Tod ist ein Verbrechen der Menschheit an sich selbst. Jm Sturmangriff mußte er fallen in der Heiligen Nacht . Das scheint ein letztes Symbol für ihn selbst. Für die aber, die ihr gefannt haben, bleibt sein eigenes Wort, das er schrieb, ehe er fort mußte:" Ich bin jetzt so weit, daß ich aufs Sterben pfeife. Habe ich nicht genug gelebt, mehr als die alten Bourgeois, die ein Leben lang Wede gebacken und Listen geführt haben? Wenn es also sein soll: so sei's!" foll: jo fet's!"
allen Zwang gegen Trotz Widerstand, an. Eigenwilligkeit faßen in ihm und reckten sich sofort, wenn etwas berührte. Er war nur hartkantig, startnadig, schroff. Nirgends errungene, schwer angeeignete Stärke, nein, überreich aus ihm quellende, urgewaltige Kraft. Ein unglaublicher Hochmut war in ihm, Freude an Widerfetzlichkeit, Haß gegen alles Hergebrachte. Er nannte sich mit Stolz Proletarier, wenngleich er es dem genauen Sinne nach nicht war. Aber er fühlte es tief immer wieder, wie er bauernhafte Güter von feinen Ahnen ererbt, die in der Stadt wurzellos geworden waren. Er war gemischt aus erdigen und den fublimsten geistigen Stoffen. Seine Persönlichkeit dampfte von Urwüchsigfeit, war schwer und volliaftig wie gute Scholle. Er war starter Urboden, nichts war Kultur, nichts, Pflege. Bauernhaft war das starre Für- sich- stehen, war das Widerstreben, den Zwang anderer zu tragen, war die Ungeichmeidigkeit und das Eigenbrötlerische seiner Anlage. Bauernhaft war eine gewisse Unbeholfenheit und Schwere im Gespräch. Er gea Der Nordpol , der in weit geringerer Entfernung von bewohnten hörte an den Schreibtisch, er brauchte die Feder, denn er war durch Ländern liegt als der Südpol und daher auch weit früher das und durch Journalist, Publizist. Eine Kraft wie seine, einmal groß Biel zahlreicher fühner Reisender gewefen ist, scheint immer noch und wirfiam frei geworden, bätte Größtes gebracht. Er war zu unbezwungen zu sein und wäre dann von seinem Gegenpol start und zu ſehr voll Urstoffe, um im Frühjahr reif, vollendet, überholt worden. Während die Entdeckung des Südpols durch harmonisch zu fein, er war zu reich und zu originell, er tvar zu Amundsen von keiner Seite angezweifelt worden ist, muß die rauichend von Leben um ausgeglichen und geflärt zu sein. Darum Erreichung des Nordpols noch immer als böchst unsicher bezeichnet ist nicht ein Wert von ihm geblieben. werden. Das Jahr 1909 wurde zu einer Krisis des Nordpols, Reiner, der ihn je gespürt, wird ihn bergessen fönnen. Reiner, die noch in aller Erinnerung ist. Erst tam Cook, der schon am der ihn streifte, ist ohne Eindruck von ihm geblieben! Helfen, 21. April 1908 mit zwei Estimos den Pol erreicht haben wollte, im fördern, freimachen in sich und anderen, das war sein Element. Er September in Kopenhagen eintraf und dort die Lorbeeren des Bol war manchem Vorbild, Lenter, er war es unbewußt, frei von jeder bezwingers entgegennahm. Kurz danach traf dann die Nachricht Pädagogit, aber in Freude bereit, jedem zur Seite stehen. Er von Robert Peary ein, der den Pol gleichfalls bezwungen zu haben war ohne den Wunsch die Aufmerksamkeit zu erregen, dazu war er behauptete, und zwar am 6. April 1909, also ein rundes Jahr sich zu wertvoll. später. Cook wurde dann als ein Schwindler und sämtlicher Borschußebren verlustig erklärt, während Peary einen Siegeszug durch die Kulturstaaten antrat.
Ein grimmiger Haffer aller Wertlosigkeit, war er ein tiefer Bewunderer allen Wertes, voll schönem Gefühl für echte Kultur. Seine Wünsche, Absichten, Pläne, Sehnsüchte waren alle geistig. Er haßte die Formen und Manieren. Er verschmähte und verachtete sogar die fleinen Abhängigkeiten, die kleinen Paffionen. Er rauchte nicht, er war Abstinenzler, er war Vegetarier. Es waren ihm teine gesuchten Absonderlichkeiten.
Es war natürlich, daß er aus der Kirche ausgetreten war. Mit sechs Jahren hatte er sich seine Religion zum ersten Male gewählt. Da aus Zufall allerdings. Er war ursprünglich Katholik. Bei der Schulaufnahme sollten die Kinder nach Konfessionen auseinandertreten. Ich habe nicht gehört, was der Lehrer wollte", erzählte er, aber da sah ich auf der einen Seite alle die Buben stehen, die ich lieber mochte, und ich lief' nüber. Und da war ich Protestant geworden. Als meine Eltern es später entdeckten, ließen sie mich dabei." Daß er aus der Kirche fortlief, war aber fein Zufall. Es war ein Entschluß. Er liebte es, feine innerlichen Entschlüsse zu unterstreichen und ihnen feste Form zu geben. So war er Sozialdemokrat, und der Bizefeldwebel mit der Anwartschaft zum Reserveoffister blieb Mit arbeiter des Vorwärts", blieb er offen, unter seinem Namen. Er bersteckte sich nicht.
Wärmt der Alkohol?
Dr. S. Druder schreibt in der Zeitschrift Das Rote Kreuz": Zur Winterszeit treibt ein alter Sput wieder sein Unwesen: Bie der Aberglaube von der wärmenden Wirkung des Alkohols. ein vom gesunden Menschenverstand längs totgeschlagenes Gespenst noch in manchen Köpfen weiter existiert, weil die erregten Sinne es gesehen haben wollen, so hält sich dieses törichte Alkoholvorurteil immer noch, weil der Trinkende an sich selbst die Erwärmung gespürt zu haben meint. Aber diese Beobachtung beruht auf einer Täuschung. Der Alkohol bewirkt nur eine Erweiterung der Blutgefäße in der Haut; dadurch werden die Hautnerben reichlich von warmem Blut umipült, und es entsteht eine Wärmeempfindung, aber der Körper hat deswegen noch nicht an Wärme gewonnen. Im Gegenteil: durch zahlreiche Untersuchungen an Menich und Tier ist einwandfrei gerade durch die Erweiterung der Hautgefäße fommt eine größere festgestellt, daß nach Alkoholgenuß die Temperatur sogar sinkt. Denn Menge Blut mit der im Winter sehr viel tälteren Außenluft in Berührung und wird dabei fortgehend abgefühlt.
Nur durch das Verdauen der Nährstoffe kann der Körper Wärme Daneben unterbindet er außerdem die Erzeugung neuer Wärme, bilden; ganz instinktiv igt man darum in der kälteren Jahreszeit mehr als im Sommer und bevorzugt das Fett, das am meisten Wärme liefert. Der Alkohol vermindert die Eßlust und hemmt gleichzeitig noch, die Verbrennung der bereits aufgenommenen Nahrung. Ebenso ungünstig beeinflußt er einen anderen in dem fröftelnden Menschen sich regenden Naturtrieb, den, die Glieder lebhaft zu bewegen. In schneidender Winterkälte beschleunigt bekanntlich der Fußgänger sein Tempo, und wer draußen stehen muß, trippelt hin und her, schlägt die Arine mit Wucht übereinander u. dergl. Auch unbewußte, unwillkürliche Bewegungen stellen sich ein: Zittern der Arme und Beine, Zähneklappern, ein richtiges Schütteln des ganzen Körpers; und der Körper erwärmt sich! Denn die arbeitenden Muskeln verbrauchen viel Nährstoffe und erzeugen durch deren Zerlegung Wärme, die dem ganzen Körper zugute kommt. Auch diesen Naturtrieb unterdrückt der Alkohol: er macht schläftig und schlapp, und unluftig zu flinker Störperbewegung. Und oft genug kann der alkoholisierte Mensch der ihn überfallenden Müdigkeit nicht widerstehen, er legt sich hin, um zu schlafen und erfriert.
Notizen.
War der Nordpol schon durch den Streit beider Reifenden gleichsam in Mißkredit geraten, so machte sich ein Rückschlag auf beiden Seiten bemerkbar. Man hielt es nicht für ümmöglich, daß ein Mann von der brutalen Eneregie Pearys, der ein Menschenalter für den Nordpol geopfert hatte, den Nebenbuhler mit jedem Mittel hatte niederzwingen wollen, und daß Cook vielleicht ein Opfer geworden wäre, und andererseits wurden auch Zweifel an den Bearyichen Angaben laut. In der amerikanischen Heimat faß man über beide Reisenden zu Gericht und entschied gegen Cook, aber nicht mit voller Sicherheit für Beary. Allerdings wurde zugegeben, daß Peary dem- Eine Klinger- Ausstellung veranstaltet zu des Bol sehr nahe gekommen sein müßte, vielleicht auf nicht ganz zwei Stünstlers 60. Geburtstag die Kunsthandlung Amsler u. Ruthardt Stilometer. Darüber hat sich die Welt allmählich beruhigt, und( Behrenstr. 29a). Die Ausstellung ist bei freiem Eintritt Sonntags namentlich in Europa hat man lezthin feine Zeit mehr dafür ge- von 10-1 und Wochentags von 4-6 Uhr geöffnet. habt, sich um die Angelegenheit ernstlich zu bekümmern. Infolge Kohlenmangels hat die Reclamsche In Amerika lag fein entsprechendes Hindernis vor, und so ist Verlagsbuchhandlung in Leipzig zurzeit ihren gefamten Betrieb denn in den Vereinigten Staaten die Erörterung über Bearys schließen und auch das Erscheinen der Wochenschrift Reclams Leistung wieder in Fluß gekommen, ja der amerikanische Kongreß Univerfum" einstellen müssen. hat fogar mit ziemlicher Bestimmtheit auch Bearh den Sind wir wirklich noch das auserwählte Volf der Drganisation? Ruhm der Polentdeckung abgesprochen. Zum mindesten will man in Die richtige Verdünnung. Das Gefeß- und VerDas Leben schien ihm Spielzeug, aber er spielte grimmig damit. allen von ihm beigebrachten Aufzeichnungen einen bündigen Beweis ordnungsblatt für das Königreich Sachfen gibt bekannt, daß dem Leicht kehrte sich sein Efel gegen die Dinge, zu Unrecht oft, aber es zu feinen Gunsten nicht finden können. Allerdings bat Bearh auch stellvertretenden Vorstand und dem zweiten stellvertretenden Vorentsprang feiner inneren Reinheit, feiner Art, die keine Kompromisse in den Teilen seiner Reiseberichte, die sich nicht gerade auf den Pol stand der Direktion der staatlichen Elektrizitätswerke der Hofrang in fchloß. Er haßte den Philister, haßte alles Satte, Vegetative, Rein- beziehen, soviel Unzuverlässigkeit gezeigt, daß das Vertrauen zu der 14. Abstufung der 4. Klasse verliehen worden sei. e Frankf. animalische. Er wollte ein wütendes Tempo des Lebens. Da feiner Glaubwürdigkeit oder wenigstens zu der Schärfe seiner 8tg." bemerkt dazu: Eine drückende Sorge ist damit dem sächsischen brauste er selbst in allen Adern. Beobachtungen eine arge Erschütterung erlitten hat. Sein Bolt in dieser schweren Zeit genommen, denn es wäre ihm ganz une Ganz eigentümlich schön war fein Verhältnis zu Frauen. Er Hauptgegner ist ein Mitglied des Repräsentantenhauses Helgesen, erträglim geweien, wenn dem ersten stellvertretenden Borstand unb liebte Frauen und ihre Art, aber er hielt fich frei von ihnen, und der schon vor fast zwei Jahren in diesem Parlament einen feinem Stellvertreter der Hofrang etwa in der 13. Abstufung ver fein Denken ihnen gegenübet war von einer nicht zu besiegenden Antrag einbrachte, mehrere der auf Grund der Bearyschen Reifen lieben worden wäre.
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Der Polizeimeister.
Ein russischer Polizeiroman A bon Gabryela Zapolska.
Zagejew schäumte vor Wut. Die Adern schwollen ihm an, " Ihr verfluchten Biester, verdammte Luder! Soll ich dir eins in die Fresse hauen?"
Joffele sprang hinter den Mantelständer.
,, Bleibt der blöde Kerl aus Krakau noch lange hier?" ,, Nein, er fährt wieder fort! Aber er scheint wegen Horstis Tochter zu kommen. Er will sie heiraten!" Was?"
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Tagejew haßte Horsti ganz besonders. Dieser ruhige, wohlhabende Kaufmann imponierte ihm. Er wußte, daß er eines Tages die ganze Stadt gegen ihn aufwiegeln konnte. Dieser Klikti muß von hier fort!" rief er. Jossele kraute sich den Kopf.
Warumi jo wütend? Vielleicht gibt er auch anderthalb er Rubel. Es ist noch zu machen. Er ist ein anständiger Mensch und versteht sein Geschäft."
Tagejew wich zurück und begann zu feuchen.
Ich halte ihn in der Hand, nicht er mich," lachte er verächtlich. Ich kann neue Flaggen taufen oder die alten umtauschen lassen. Das hängt von meinem Willen ab." ,, Das weiß man doch."
,, Und ich mache es nicht billiger als zwei Rubel pro ,, Nut, ich will's ihm sagen. Es wird sich machen lassen!" Aber man sah, daß Joffele noch andere wichtigere Dinge zu erledigen hatte.
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zeit seiner Tochter Musik machen zu dürfen. Geben Sie ihmi die Erlaubnis, aber er soll mich zum Musikanten nehmen... dann verdiene ich ein schönes Geld und.
,, Gut", unterbrach ihn Tagejew, aber er muß für die Erlaubnis Wein schicken! Zehn Flaschen!" ,, Gemacht!"
,, Na. und!"
19 Joffele begriff sofort.
Nun, vielleicht ist sein Paß nicht in Ordnung", bemerkte dienten Geld unbedingt abgeben... Joffele ist ein ehrlicher tie bon ungefähr.
Tagejew überlegte.
Wir wollen sehen", erwiderte er.
Der Gedanke schreckte ihn, daß Klikki zu viel wußte, in der einen Nacht zu viel erfahren hatte, und daß Horsti, dem er es erzählen würde, tatsächliche Beweise gegen ihn vorbringen würde. Bis jetzt waren meder er noch seine Teilnehmer auf frischer Tat ertappt worden. Joffele schien Tagejews Verlegenheit nicht gern zu sehen.
" Ich werde Ihnen den dritten Teil von meinem verMann. Schlojme wird zahlen, denn er wird nicht die Schande erleben wollen, eine Hochzeit ohne Musik auszurichten.. Bei diesen Worten sprang er zum Vorzimmer, aber Tagejet hielt ihn mit einem Wink zurück.
abzureisen und seine Zunge im Zaum zu halten." Geh auch zu jenem ligfi aus Krakau und rate ihm,
" Ich weiß schon," schrie Jossele, er wird hier nicht überwintern."
Und er schlüpfte aus dem Vorzimmer in den Flur. Tagejew trant langsam seinen Tee. Der Tag fagte sich gut an. Die Schmiergesellen flogen wie Vögel in die Falle.
Inzwischen wurde das Gedränge im Flur immer größer. Die Leute famen mit hoffnungslosem Ausdrud im Gesicht und brachten ihr schwerverdientes Geld zu diesem Geier, der den Tribut mit einer Hand empfing, während er die andere zur Faust ballte, die er ihnen vor die Augen hielt. Wie ein roter Wurm schlängelte sich Jossele durch die Menge, flüsterte mit jedem geheimnisvoll und wickelte Geschäfte für Tagejew oder für Markowski ab, denn auch in der Kanzlei, in der Markowski residierte, mußte ein Tribut niedergelegt werden.
Der Herr Polizeikommissar ist traurig", begann er freundlich, aber ich wollte gerade etwas Angenehmes sagen. Das Fräulein Rosa Montag ist sehr betrübt. Sie weint und leidet unter Kälte und Hunger, sie wird sehr bald einverstanden sein, Man fängt an, Aufruhr zu machen," sagte er mit den Herrn Polizeimeister zu empfangen, so wahr ich gesund geheimnisvoller Stimme, sie wollen ein Gesuch an die sein will." Gouvernementsregierung einreichen. Ich redete den Kauf- Tagejews Gesicht erhellte sich. leuten zu, dreihundert Rubel zu geben, und wollte da ,, Sag ihr, daß ich ihr den Paß mitbringe und daß sie für sorgen, daß der Herr Polizeimeister ihnen gestatte, nach morgen reisen darf." wie vor am Wall die Jahrmärkte abzuhalten, nicht im neuen Ich habe ihr das gesagt. Vorläufig weint sie noch, Bazar. Aber sie meinten, dreihundert Rubel wäre zu viel aber sie wird sicher nachgeben und sich freuen, daß ihr eine Geld." solche Ehre widerfahren soll, wenn ein solch schöner Mann, Dann sollen sie im Bazar handeln, die blöden Kerle", vie der Herr Polizeimeister ihr seine Gunst erweist." rief er, sich auf den Stuhl niederlassend. Tagejew blickte unwillkürlich nach dem Spiegel. Joffele schüttelte den Kopf mit geheucheltein Interesse. Jenei schöne Mann" war ein untersetter dider, unweh, der arme Herr Polizeimeister regt sich so auf! gewaschener Vierziger mit borstigem Haar und rotem Gesicht, Ich werde mit ihnen reden, bielleicht kommen sie noch zur aber er mußte von seinem Aussehen wohl begeistert gewesen Bernunft. Und der Herr Polizeimeister wird auch den armen sein, denn er lachte seinem Bild im Spiegel freundlich zu. Bald die Haut abgezogen hatte. Das Schlimmste war das Joffele nicht vergessen", fügte er mit bescheidener Miene hinzu.
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Tagejen erinnerte sich offenbar an Klişki, der sich so unnötig in seine Angelegenheiten gemischt hatte und fragte, indem er sich dem Tisch näherte, um ein Glas Tee einzugießen:
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Ich werde es schon so einrichten", flüsterte Joffele, der diesen Ausdruck bemerkt hatte ,,, daß Fräulein Montag dem Herrn Polizeimeister ihre Gunst erweisen wird, und daß die Staufleute noch etwas zugeben, aber der Herr Polizeimeister muß auch etwas für mich tun. Der reiche Schlojme Rosenduft wird herkommen und um Erlaubnis bitten, bei der Hoch
Aber hier wurden die Geschäfte rasch und leise abgewickelt, ohne Lärm, hinter einem Schrank, der einen Teil des Zimmers abschnitt. Verließ ein Stadtbewohner endlich diesen Raum, so hatte er die Miene eines Menschen, dem man im finsteren Bewußtsein, daß man sich nicht ein für allemal lostaufen fonnte, daß man vielmehr wiederkommen und in diesem widerwärtigen Raum Tagejews schäumendes Gesicht und Martowkis ausgestreckte Hand sehen würde.
Denn die Hydra war unersättlich.
( Forts, folgt.)
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