Ausführungen über die Versorgung der Landwirt- t fchaft mit Arbeitsfräften; insbesondere soll auch auf die Frauen in den Kleinstädten eingewirkt werden, daß sie sich freiwillig für diese Arbeit zur Verfügung stellen. Abg. Silber schmidt( Soz.) vermißt die Zusicherung, daß bei Abschluß von Arbeitsverträgen die tariflichen Löhne beachtet werden müssen. Die Offiziere warnen mitunter die Arbeiter, die zur Beurlaubung gelangen, sich an Bestrebungen auf Erhöhung der Löhne zu beteiligen oder sich den Gewerkschaften anzuschließen. Derartige Uebergriffe müßten verhütet werden. Abg Schiele( fonf.) erörtert den Leutemangel auf dem Lande und schlägt vor, die Beaufsichtigung der Gefangenen mehr den Landwirten zu übertragen. Abg. Dittmann( Soz. Arbg.) bemerkt, die Freizügigkeit der reklamierten Facharbeiter dürfe nicht durch die Drohung mit dem Schüzengraben eingeschränkt werden.
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Die Kommission trat dann in die Beratung eines Entwurfs einer Verordnung über die
Versicherung der im vaterländischen Hilfsdienst Beschäftigten ein. Der Entwurf sieht vor, daß diese Beschäftigten den Gozial
gesehen für die Dauer dieser Beschäftigung unterstehen. Ver
fonen, die aus einem anderen Beruf tommend in der Landwirtschaft Arbeit nehmen und deshalb den Landkrantentassen beitreten müssen, sollen ohne Rücksicht auf die Art ihrer Beschäftigung als Facharbeiter gelten. Damit soll verhütet werden, daß fie im Falle der Krankheit sich mit den geringeren Seistungen der Landkrankenkassen für ländliche Arbeiter begnügen müssen. Der Aufenthalt der Silfsdienstpflichtigen im Ausland steht verficherungsrechtlich dem Aufenthalt im Inlande gleich. Bestimmungen in den Sabungen einer Ersakkasje, nach denen ein Mitglied bei Uebernahme einer Beschäftigung im vaterländischen Hilfedienst ausscheiden müßte oder einen sonstigen Rechtsnachteil erleiden würde, dürfen nicht gegen den Willen des Mitgliedes geltend gemacht werden.
Auch die Bestimmungen der Unfallversicherung, der Invalidenund Hinterbliebenenversicherung, sowie der Angestelltenversicherung finden auf die Hilfsdienstpflichtigen sinngemäße Anwendug. Die Verordnung, die in den nächsten Tagen erfolgen wird, erhält rückwirkende Kraft bis zum 6. Dezember 1916. Der Entwurf wurde nach längerer Debatte mit einigen Abänderungen angenommen.
Der preußische Landwirtschafts
Etat.
Beratung im Haushaltsausschuß. Gestern beriet der Landtagsausschuß den Landwirtschaftsetat. In der Debatte sprachen alle Redner, mit Ausnahme des Boltsparteilers, für Preiserhöhungen.
Der Berichterstatter sagte, die bestehenden Getreide preise feien unrichtig. Wenn es so weitergehe, werde sich die Anbaufläche verringern. Es sei unmöglich, daß für Roggen 20 M. bis 21 M. und für Zupinen 80 M. Bezahlt werden. Ein böses Kapitel wären die Kartoffeln. Die Migernte des vorigen Jahres werde bei der Ernte in diesem Jahr noch nachwirken. Die Rübenpreise feien zu niedrig, deshalb werde der nötige Zuder ausbleiben. Die Preise für Heu um 4 M. seien ebenfalls zu
niedrig. Eine rentable Schweine zucht sei bei den niedrigen Breisen nicht möglich. Die Milchpreise müßten unbedingt er höht werden.
Ein Zentrumsredner führte aus: Bedauerlich sei die Enteignung der Saatkartoffeln zum Preise von 4 M., während die Landwirte dann wieder 11 bis 12 M. dafür ausgeben müßten. Er sei gegen Herabfegung der Viehpreise.
Ein freitonfervativer Redner verlangte schnellste Aufhebung des Verbots der Verfütterung von Stedrüben. * Ein Konservativer fagte, bei der jetzigen Neufeftfegung der Rübenpreise entstehe eine große nationale Gefahr.
Em Nationalliberaler führte aus, die Milchpreise seien zu niedrig. Der Rübenpreis müsse mindestens 2,50 M. betragen. Hauptsache sei doch immer, daß etwas herbeigeschafft werde, ganz gleich, wie hoch der Preis sei. dürfte Ein Volksparteiler meinte dagegen, die Preise nicht an der Kriegstonjunttur meffen. Es gäbe Millionen, welche die Preise nicht mehr zahlen können. Die Organisation hinsichtlich der Butter- und Fettverteilung habe völlig versagt. Der Schleichhandel, der Butter für 8 M. liefere, sei zu unterbinden.
Der Landwirtschaftsminister
man
Die am 18. Februar im Getvertschaftshause zu Hannover tagende Konferenz der in der Provinzialorganisation vereinigten zwölf sozialdemokratischen Streisvereine der Provinz Hannover berurteilt auf das schärfste die Machenschaften der oppositionellen Gruppe, deren Erfolg die Zerrüttung der einheitlichen Organisation zum Schaden der Arbeitertlasse ist.
Der Flottenverein und der Flottenbund deutscher Frauen laden ihre Mitglieder, deren Gönner und Freunde auf Sonnabend nach mittag 4 Uhr in den Saal des Schloßhotels hier zu einer Aufführung des Marine- Film- Schauspiels: Stolz weht die Flagge schwarz, weiß, rot" ein.( Siche Juferat.)
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Und wo hat diese Notiz gestanden? Jm radikalen fittenWer sich an die Beschlüsse der Oppositionsfonferenz, soweit ſtrengen„ Gothaer Generalanzeiger"! Sein Berleger lehnt also Inferate wenigstens des Deutichen diese eine Spaltung der Partei oder die Errichtung von Sonderorganisationen in der Partei bezweden, Flottenvereins" nicht ab und auch sein Redakteur ist nicht so töricht", bindet und für ihre Ausführung tätig ist oder die Ausführung daß er die Unterſtügung des Inseratengeschäfts durch redaktionellen dieser Beschlüsse unterstützt, scheidet von selbst aus der Hinweis abwiese, etwa mit dem idiotenhaften Hinweis", daß der Gesamtpartei aus. Deutsche Flottenverein " ja etwa das Gegenteil von dem bezwecke,
Die Konferenz weist jede Absicht, die freie Meinungsäußerung ivas der„ Generalanzeiger" will. Denn das wäre ja geradezu innerhalb der Organisation zu verfürgen, ganz enticbieden ab. Sie trottelhaft und gewinnichmälernd obendrein". Wir gratulieren dem wendet sich aber gegen jede Handlung, die an der Geschlossenheit gestrengen Gothaer Sittentichter zu dieser moralischen Selbstder Organisation rüttelt. züchtigung.
Für diese Resolution stimmten im namentlichen 45 Anwesende, drei haben sich der Stimme enthalten.
Die Leipziger Volkszeitung " als Schüterin der Deutschen Tageszeitung".
Im Anschluß an die Versammlung, über die wir gestern fura berichteten, hat in Königsberg i. Br. ein Zusammenschluß der Parteigenoffen stattgefunden, die gewillt sind, der Sozialdemokratischen Partei die Treue zu wahren. Hierüber wird uns geschrieben:
Mit der Annahme der Resolution, die das Verhalten Haase s
Bor ein paar Tagen hatten wir uns über die Deutsche Tageszeitung" lustig gemacht, welche dem Genossen Scheidemann das Recht abspricht, in der Friedensfrage( mit der Forderung eines Friedens ohne Annegionen) im Namen der deutschen Arbeiter- billigt, hatte die Versammlung, wie der Borsigende ausdrücklich fchaft zu reden und sich hierfür auf die bekannten Streitigkeiten fonstatierte, sich auf den Boden der Arbeitsgemeinschaft gestellt. in der Partei beruft, gleich als ob sie die Arbeitsgemeinschaft" Die Genossen, die weiter der Partei angehören wollen," traten oder die„ Spartakusgruppe " für die Reventlowschen Eroberungs- darauf fogleich zu einer Versammlung zufaminen und faßten einziele reklamieren könnte. Es handelte sich dabei namentlich um stimmig folgenden Beschluß: die Ausführungen eines ehemaligen Sozialdemokraten", den wir hier gebührend gekennzeichnet haben.
"
Während die„ Deutsche Tageszeitung" nichts weiter zu entgegen wußte, findet fie plöblich unerwartete( oder erwartete?) Silfe bei der Leipziger Boltszeitung". Selbst Kautsky und Bern stein ( der jebige) können sich nicht rühmen, von der 2. V." je so warm in Schutz genommen worden zu sein als der ehemalige Sozialdemokrat der„ Deutschen Tageszeitung". Weil wir ihn in seinem schäbigen Renegatentum unsern Lesern präsentiert haben, zieht die„ 2. V." alle Register der Entrüstung: wir hätten alle Reforde der Verleumdung geschlagen, unsere Schmußtübel gegen anders gesinnte Parteigenossen"( also der ehemalige Sozialist", der in der Deutschen Tageszeitung" die Partei beschimpft, ist Parteigenosse der Leipziger Volkszeitung "!) überboten usw.
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Zur Sache fagt die 2. W." etwa: Der frühere Sozialist" habe fich gar nicht gegen Scheidemann auf die Arbeitsgemeinschaft", sondern auf gewisse auf der Mehrheitsseite stehende Parteischriftsteller und Gewerkschaftsführer berufen, wie Lensch, Jansson, Winnig, Staudinger uff.
Ganz recht. Der„ Ehemalige" hatte nämlich ein ganz raffi niertes System der Täuschung angewandt; er hatte dieje Namen angeführt und es dann so, dargestellt, als ob von ihrer Seite die in Wirklichkeit auf Konto der Arbeitsgemeinschaft" Lommenden Bühlereien in der Partei ausgingen.
"
Nachdem sich die Leitung und die Generalversammlung der fozialdemokratischen Kreisorganisation für Königsberg - Stadt auf den Boden der Arbeitsgemeinschaft und der Beschlüsse ihrer Reichsfonferenz vom 7. Jannar d. J. gestellt haben und damit aus der Sozialdemokratischen Partei Teutschlands ausgeschieden sind, sehen die Barteigenossen, die der Partei treu bleiben wollen, sich genötigt, zu einem organisatorischen Zusammenschluß zu schreiten und sich eine neue Zeitung zu wählen. Sie fordern alle Parteigenossen, die auch weiterhin der Sozialdemo fratischen Bartei Deutschlands angehören wollen, auf, ihre Beiträge an die neue Leitung zu zahlen."
Ein entsprechender Aufruf ist am Montag in der Königsberger Voltsstimme" erschienen.
Aus Groß- Berlin.
Zuerst unter den Großstädten Deutschlands und zwar ant 22 Februar 1915, wurde die Brotfarte in der Brotkartengemein fchaft Groß- Berlin eingeführt. Ihre gesetzliche Grundlage ist be fanntlich die Bundesratsverordnung vom 25. Januar 1915 und die Ausführungsbestimmung der preußischen Ministerien des Innern, des Handels und der Landwirtschaft vom gleichen Tage, in der bestimmt wird, daß Brot nur gegen: Borlegung eines Ausweises ( Brotfarte) in der auf dieser Karte für zulässig erklärten Wenge auf eine bestimmte Zeit zu verabfolgen ist. Nach sich wohl fait u ge= famten Gebiet des Deutschen Reiches das in Groß- Berlin bereits von Anfang an eingeführte System der Wochenbrottarte mit ver schiedenen fleinen Abschnitten, die insgesamt auf zunächst 1950 Erstens: Man könne eine beliebige Anzahl von Zitaten aus Gramm, später auf 1900 Gramm lauteten, eingebürgert. An der sozialdemokratischen Blättern anführen, die Scheidemann das Wochenportion bon 1900 Gramm ist in Groß- Berlin trog mannig Recht absprechen, sich noch fernerhin Sozial- facher Schwierigkeiten bis in die neuefte Zeit festgehalten worden, obwohl in einer ganzen Reihe anderer deutichen Großstädte nach der demokrat zu nennen. von der Reichsgetreidestelle zugewiesenen Mehimenge von 200 Gramm auf den Tag und Kopf der Bevölkerung die Wochenportionen Gebäck nicht unerheblich geringer festgesetzt worden ist.
Hier die entscheidenden Argumente, mit denen der„ Ghemalige" beweisen wollte, daß Scheidemann in der Friedensfrage( mit der Forderung eines Friedens ohne Annegionen) nicht im Namen der organisierten Arbeiterschaft spreche:
Sat solches in der Mehrheitspreise gestanden? Saben das je Lensch, Jansson, Binnig, Staudinger usf geschrieben? Nein, aber in der Presse der Arbeitsgemeinschaft und Spartakusgruppe steht es alle Tage dreimal! 1!
Das Rartensystem ist seitdem zum Vorbild für die notwendig werdende Rationierung auch der anderen Lebensmittel geworden. Zweitens: Bei der letzten Reichstagswahl habe die Sozial- Benn sich hierbei auch aus der Natur des einzelnen Lebensmittels demokratie ein Drittel aller Stimmen erhalten. Die Richtung Schwierigkeiten ergaben, so war doch überall der gleiche GrundScheidemann habe heute schäzungsweise höchstens die Hälfte gedante maßgebend, der mit geringen Abweichungen dem System Bon vornherein ist es flar, daß die dieser Zahl hinter sich. Vielleicht auch das kaum. Im beson- cer Brotfarte entlehnt ist. deren habe Scheidemann in Groß- Berlin gar keine Anhänger, Ausgabe der Karten in einer Großstadt wie Berlin nicht von einer neutralen Stelle aus erfolgen könne, wenn das periodisch erfolgende denn in allen maßgebenden Groß- Berliner Ausstellungsgeschäft ordnungsmäßig und rechtzeitig von statten gehen Versammlungen werden die Scheidemänner erbarmungs- follte. Darum sind die Brottommissionen entstanden, die los niedergeschrien, man läßt sie oft gar nicht mehr zu Worte kommen."
Sind es vielleicht die Anhänger Lenschs und Winnigs, die auf Groß- Berliner Versammlungen gegen den Parteivorstand toben, oder die Anhänger Adolf Hoffmanns, Stadthagens, Luxemburg uff.?!
vornehmlich in Schulgrundstücken untergebracht sind, und deren Leitung durch städtische Ehrenbeamte erfolgt. Diesen Brotfommissionen ist mit der Zeit die Verteilung sämtlicher auf Starten gestellten Lebensmittel übertragen worden, und bei dem immer größer werdenden Umfang der Geschäfte wuchs die Zahl der Brotfommissionen, so daß es deren in Berlin zurzeit 224 gibt. Die Brotfarte felbst hat im Laufe der zwei Jadre mannigfache Und gleichwohl bekommt es die„ Leipziger Volkszeitung " fertig Veränderungen und Ergänzungen erfahren. Der Grundiak der Einzu schreiben, der ehemalige Sozialist" habe auch nicht mit beitsbrottarte mit gleicher Portion für die gesamte Bevölkerung einem Wort auf die Arbeitsgemeinschaft hinge- wurde zunächst durch die Zusasbrottarie.burabrochen, die wiesen! Nein, in der Tat, der schlaue Parteigenosse der Leip- den Schwerarbeitern und späterhin auch den Jugendlichen im Alter siger Volkszeitung" hat allerdings vermieden, den Namen zu von 12 bis 17 Jahren außer der Einheitstarte gewährt wurde. nennen, er hat sich nur die ungeheuerliche Fälschung erlaubt, die Trotzdem der Begriff„ Schwerarbeiter" bei der Unmöglichkeit einer Worte und Taten der Arbeitsgemeinschaft einem flaren Definierung wohl als Schmerzenslind der Verwaltung und Teile der Parteimehrheit zu unterschieben. Einem Manne, der Brotkommissionen bezeichnet werden kann, hat doch die EntKartoffeln und Speisefett, zur Einführung gelangt ist. Die für der ein solches Betrugsmanöver begeht, aber bescheinigt die„ Leip- wicklung dahin geführt, daß er auch für andere Lebensmittel, wie ziger Voltszeitung", er habe eine Schilderung der Kräfteverhält- Schwverarbeiter zur Verfügung stehenden Gesamtmengen angemessen nisse in der Partei entworfen,
erklärt, die nächste Viehzählung werde etwa 14 Millionen Schweine ergeben. Die Getreidepreise dürfe man nicht mehr zwischen den einzelnen Getreidearten differenzieren. Stetigkeit der Preise sei nötiger als absolut hohe Preise. Der Gedante der Herabießung der Schlachtviehpreise jei angesichts der fehlenden Futtermittel nahe liegend, dem siehe aber die Berringerung der Butter, Milch- und Düngermenge gegenüber. Er müsse dem Kriegsernährungsamt gegen über auf die großen Schwierigkeiten der Durchführung des Brogramms der Fleisch, Fett und Milchbersorgung hinweisen. Mit der Möglichkeit einer Ergänzung der Kartoffeln durch Rüben sei auch im nächsten Jahr zu rechnen. Die Kartoffelversorgung durch eine Zentralftelle sei unmöglich. Im Oktober, November 1916 wurden 700 000 Tonnen Kartoffeln mehr verladen als 1915. Beffer teure Kartoffeln als gar keine! Vom Augenblick der öffentlichen Bewirtschaftung an feien die lebel größer geworden. Unter richtiger Feftiegung werden die Kriegswirtschaftsstellen imftande fein, feft zustellen, was die Bedarfskreise brauchen und was die Landkreise Liefern können. Alle Strafbestimmungen fönne niemand im Kopfe behalten, auch der kleine Landwirt nicht. Er, der Minister, habe immer den Landwirten eingeschärft. sich bewußt zu sein, day fie im nationalen fein Intereffe tätig müssen. Diese Sympathie für den Mann der Deutschen Tageszeitung" Sein Widerspruch gegen einzelne Maßnahmen sei nicht aus er ist auffällig. Sollten am Ende der ehemalige Sozialdemokrat", Wiebe zu dem größeren Verdienst der Landwirtschaft folgt, sondern aus dem Willen, zu beffern und zu helfen. Die der für die Deutsche Tageszeitung" schreibt, und sein Retter in Anbaufläche der Zuderrüben würde im nächsten Jahre gegen 1915 der Leipziger Volkszeitung " in gar nicht allzu ferner fich um 20 Prozent verringern. Deshalb sei eine Erhöhung Verbindung miteinander stehen?! bes Rübenpreises um 50 Prozent erwägenswert. urlaubung landwirtschaftlicher Arbeiter habe er dringend gefordert, die Not fet sehr groß, Hunderttausende fehlten; trotzdem 758 000
Parlamentarisches.
Be=
,, die unbeirrt durch die Potemkinschen Dörfer der Parteibureaukratie und ihrer Handlanger, die Dinge so darstellt, wie sie sind".
Der Bod als Gärtner. Hochmoralisches vom Gothaer Generalanzeiger".
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Kriegsgefangene beschäftigt würden, seien weitere Beurlaubungen Der„ Gothaer Generalanzeiger", radikales Oppositionsorgan notwendig, um die Frühjahrsbestellung ausreichend zu ermöglichen. und Generalanzeiger zugleich, hat eine schaubererregende Entdeckung gemacht: Er fand in einem fogialdemokratischen Mehrheitsblatt ein Inferat, in dem hört! hört!- ein Litör angepriefen wurde. Solch herrliche Gelegenheit, der Mehrheit eins auszuwischen, läßt sich ein gesinnungstüchtiges Oppositionsblatt nicht entgehen; in einer zweispaltenlangen Wochenplauderei" wird die Entdeckung mit allen Spigen der Satire, Bosheit und Fronie geziert und mit der Sauce triefender moralischer Entrüstung übergossen, den Lesern als Ragout vorgesetzt. Ein Pröbchen daraus:
Der Geschäftsordnungsausschuß des Abgeordnetenhauses beschäftigte sich mit der Frage, ob durch die Ernennung des im Wahl freije Oletto- Lyd gewählten Abgeordneten Hensel vom Pfarrer zum Superintendenten das Mandat erledigt sei. Der Ausschuß beschloß, dem Plenum zu empfehlen, das Mandat als nicht erloschen anzusehen.
Aus der Partei.
Die Schicksalsstunde der Partei.
Der Provinzialvorstand der sozialdemokra tischen Partei für die Provinz Hannover batte zu Sonntag, den 18. Februar, eine Konferenz der angeschlossenen
Auch kein denkender sozialdemokratischer Zeitungsherausgeber ist so töricht, daß er etwa ein bezahltes Inserat abwiese, etwa mit dem idiotenhaften Hinweis: Die fozial demokratische Partei hat auf ihrem Parteitage in Leipzig den Sanapsboylott befchlofen, und folglich können feine Schnapsinferate in der„ Volkswacht Aufnahme finden. Das wäre ja geradezu trottelhaft und gewinnschmälern
obendrein.
Gut gebrüllt, Löwe! Aber wie wird uns? Der Genosse zwölf Wahlkreise einberufen. Sämtliche Wahlkreise waren durch je Sermann Müller hat dieier Tage in der von ihm redigierten drei Delegierte vertreten, weiter nahmen teil die Reichstags- Altenburger Bolkszeitung" der Minderheitspresse den Spiegel ihrer abgeordneten, die Kandidaten und der Provinzialvorstand. Nach eigenen Entgleisungen vorgehalten. In der recht interessanten einem Referat des Genoffen Leinert über die Lage in der Partei gitatenfammlung, die geeignet ist,' manchen splitterrichtenden Spar und nach einer Aussprache wurde ein Beschluß gefaßt, in dem es falusredakteur etwas eintauter zu stimmen, finden wir u. a. auch folgenden Notiz:
heißt:
und gerecht auf Grund von Zusazkarten zur Verteilung zu bringen, ist ein schwieriges und wohl auch noch nicht endgültig gelöstes Broblem. Eine weitere Bariation hat die Brotkarte durch Sonder zulagen an Schwerstarbeiter erhalten, die wiederum eine höhere Brotportion beziehen als die Schwerarbeiter.
Nachdem schon im Juli 1916 in Preuzen sowie in einzelnen anderen Bundesstaaten Reisebrotmarken für den Verkehr innerhalb des einzelnen Bundesstaates ausgegeben worden sind, tam mit dem 15. Dktober 1916 die Reichs- Reisebrot marke zur Einführung, die im Gebiet des ganzen Deutschen Reichs Geltung hat. Da die Tagesportion der Reichs- Reisebrot marfe 250 Gramm, d. b. also in der Woche 1750 Gramm beträgt, während die Groß- Berliner Brotkarte auf 1900 Gramm in der Woche lautet, so verliert derjenige, der von Berlin aus auf Reisen geht, wöchentlich 150 Gramm Gebad.
Eine besondere neue Einrichtung ist für Militärurlauber getroffen. Da ihre Versorgung durch die Brottommiffionen sich schwierig gestaltete, wurden nach Vereinbarung mit der Kommandantur Maßnahmen ergriffen, um jeden ankommenden Urlauber schon auf dem Bahnhof mit den ihm zustehenden Karten zu verfeben. In den Räumen der Kommandantur am Schinkelplak sind städtische Angestellte in Vereinigung mit der Militärverwaltung ständig damit beschäftigt, die für die Urlauber bestimmten Starten zufammenzustellen und so zu ordnen, daß jeder auf Grund seines Urlaubsscheines die ihm zustehenden Karten erhält, ohne den Gang aur Brotkommission machen zu müssen. Auf diese Weise wird es erreicht, daß die Urlauber fofort für die ganze Zeit ihres Urlaubs versorgt werden und ihnen von der Urlaubszeit nichts verloren geht. Welchen Umfang die Vorbereitungen hierfür erfordern, ist daraus ersichtlich, daß z. B. allein in der Weihnachtswoche 53 000 Urlauber nach Berlin kamen, die an den Bahnhöfen ihre Karten erhielten.
Lieferungsverträge und Gemeinden.
Die Reichsstelle für Gemüse und Obst teilt zum Abschluß von
Anbau- und Lieferungsverträgen folgendes mit: Kommunalberwaltungen und Großverbraucher, die die von der Reichsstelle für Gemüse und Obst berausgegebenen beborrechtigten Anbau- und waltungen und Großverbraucher, die die von der Reichsstelle für Lieferungsverträge für die Reichsstelle oder für sich selbst abichließen wollen, werden darauf aufmerksam gemacht, daß ihnen von den zur Dedung der Unkosten von dem Anbauer an die Reichsstelle zu