Nr. 56.

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Telegramm breffe: Sozialdemokrat Berila

Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands .

Redaktion: Sw. 68, Lindenstraße 3. erusprecher: Amit Morinplas, Nr. 151 90-151 97.

Montag, den 26. Februar 1917.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Fernsprecher: Amt Moritplay, Nr. 151 90-151 97

439500 feindliche Raumtonnen im Januar zerstört.

Seit Kriegsbeginn 4357500 Tonnen.

Die Schiffsverluste im Januar.

Berlin , den 26. Februar. Amtlich. Im Mo­nat Januar find 170 feindliche Handelsfahr­zeuge von insgesamt 336 000 33rutty- Re. gifter Tonnen durch friegerische Maßnahmen der Mittelmächte verloren gegangen, davon find 91 Fahri zeuge mit 245 500 Brutto- Register- Tonnen englisch .

Außerdem find 58 neutrale Handelsfahrzeuge mit 103 500 Brutto- Register- Tonnen wegen Beförderung von Bannware zum Feinde versenkt worden.

Der Monatsverlust beträgt also insgesamt 228 Fahrzeuge mit 439 500 B. R.T.

Seit Kriegsbeginn find fomit 4 357 500 Brutto- Register Zonnen feindlichen Handels Schiffsraums verloren gegangen, davon sind 3314 500 Brutto Register- Tonnen englisch .

Ferner sind von den Seeftreitkräften der Mittel­mächte 459 neutrale Schiffe mit 641 000 Brutto- Register­Tounen wegen Bannwarenbeförderung verfenktyder als Prisen berurteilt worden.

Der Chef des Admiralstabes der Marine.

-

Englische Vorstöße südlich Yperu und an der Arrasfront- Lebhafter Geschützkampf bei Sailly Französisches Luftschiff ab geschoffen Ruffenangriff am Tatarenpak Amtlich. Großes Hauptquartier, den 25. Fe­bruar 1917.

Weftlicher Kriegsschauplatz.

Süblich von Spern, fowie zwischen Armentières und Arras wurben mehrere, teilweise nach starkem Feuer cinsesenbe Bor= ftöße der Englänber abgewiefen.

Erkundungsaufträge führten unfere Stoßtrupps westlich von Levin bis tief in die feindliche Stellung, in der Gefangene gemacht und Zerstörungen vorgenommen wurden.

Im Somme - Gebiet war zeitweilig der Geschüskampf leb­haft, vornehmlich zwischen Sailly und Bouchavesnes.

Deftlich von St. Mihiel blieb eine französische Unter. nehmung erfolglos, eine eigene, im mehr der Mofel zu ge egenen Waldgebiet, brachte 12 Gefangene ein.

Bei Luffe am Westhang der Vogesen bolten unsere Sturm­trupps 30 Mann aus der französischen Stellung.

In der Nacht vom 23. sum 24. 2. ist ein französisches Luft fchiff durch Abwehrfeuer im Bolde östlich von Saaralben brennens zum Absturz gebracht worden.

Deftlicher Kriegsschauplak.

Front des Generalfelbmerfalls Prins Leopalb von Bayern .

Keine besonderen Ercigniffe.

Front des Generalsbert Erzherzog Joseph. Am Tatarenpoß im Nordteil der Waldfarpafhen schlug ein ruffischer Angriff fehl.

Bei der

Seeresgruppe bes GeneralfeldmarscheIrs von Modenfen.

und an der

Mazedonischen Front

ist die Lage bei geringer Vorfeldtätigkeit unverändert. Der Erste Generalquartiermeister.

*

Ludendorff.

Abendbericht.

Berlin , 25. Februar. abends. Mmtlig. Keine wesentlichen Ereignisse.

Der österreichische Bericht.

=

Wien , 25. Februar. Amtlich wird verlaufbart. Deftlicher Kriegsschanplag. Nordwestlich des Zataren Basses griff der Feind noch siebenstündiger Artillerievorbereitung an. Er brang vor­übergehend in unsere Gräben ein, wurde aber im Gegenangriff völlig zurückgeworfen. Sonst nichts von Belang.

Italienischer Kriegsschauplatz.

An der Küstenländischen Front ist die Artillerietätigkeit nun­mehr bei guter Sicht wieder alltäglich recht lebhaft. Im Gr= sischen hatte sich vorgestern im Abschnitt von Bertviba ein be­fanbers heftiger Geschüß- und Minenfampf entwickelt, der auch nachts forfbauerte und morgens zu höchster Kraft anwuchs. Unter bem Schuß eines storten Sperrfeuers griffen sodann einige italienische Kompagnien unsere Stellungen an. Dem Feind ge= lang es, in die vorberfte Linie einzubringen; Abteilungen des bc= währten L. t. Landsturm- Infanterie- Regiments Rr. 2 warfen ihn jeboch vollständig heraus, fügten ihm schwere Berlufte zu und verfolgten ihn bis in feine Sappen..

Südöstlicher Kriegsschauplah.

Unverändert.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes von Svefer, Feldmarschalleutnant.

Wilsons umfassende Vollmachten. Durch diese Tagesordnung wird der Präsident ermächtigt, die Streitkräfte der Bereinigten Staaten zum Schuß von Han­Frankfurt a. M., 25. Februar. Die Frankfurter Zeitung " belsgütern und Leben der Bürger der Vereinigten Staaten meldet aus New York vom 24. Februar: Die Republi- au verwenden. Der Senat wird über die Tagesordnung am faner im Senat befchloffen, Bilson teine umfassenden Mittwoch abstimmen. Bollmachten zu bewilligen. Sie verlangen vielmehr,

Umsturz

eines Umsturzverdächtigen.

Bon großen Dingen, die sich am gestrigen Sonntag in den geheimnisvollen Räumen. des Hotel Adlon abgespielt haben sollen, ist die Welt vorzeitig durch den Stuttgarter Beobachter" benachrichtigt worden. Eine Versammlung war angekündigt, die vormittags 1012 Uhr beginnen und bis in den Abend tagen sollte. Tagesordnung( man hole ein Glas Wasser und setze fich):" Der Wechsel im Reichs­fanzleramt." Einberufer: die Herren Emil Kirdorf , Admiral v. Knorr und Graf Hoensbroed. Angekündigte Teilnehmer: Reichtagsabgeordneter Graf Westarp und andere Honoratioren.

Ob die Versammlung nun wirklich getogt hat oder nicht, riffen wir nicht. Die„ B. 3." meldet, fie hätte richtig statt­gefunden, 30-40 Herren hätten an ihr teilgenommen, dar­unter Abg. Fuhrmann und Prof. Dietrich Schäfer . Ebenfo ungewiß ist ob der Wechsel im Reichskanzleramt " wirklich beschlossen wurde. Da man den Verlauf des Gastmahls nicht fennt, ist man darauf angewiesen, aus dem Speisezettel mir meinen natürlich den politischen feine Schlüffe 311 ziehen. Und er ist interessant genug.

In der Einladung wird es, laut Beobachter", als Zweit der Veranstaltung bezeichnet, eine große Bewegung einzu leiten. Versammlungen in allen großen Städten abzuhalten. 3eitungen au gewinnen und Geldmittel 11 beschaffen. Dies alles joll dem höheren Zwecke dienen, der als Wechsel im Reichskanzleramte" bezeichnet wird.

Ja der ausführlichen schriftlichen Begründung, die der Einladung beigegeben ist, wird es als cin hervorragend brauchbares Mittel zu jenem Zweck bezeichnet, Differen aen awischen zibilen und militärischen Bes börden herbeizuführen. Wir bitten um etwas Aufmert samkeit. Während das Reich in die lette Phase eines Rampfes auf Leben und Tod eintritt, und uns allerorten Einigkeit und Burgfrieden gepredigt wird, wird in Berlin eine patrip­tische Vereinigung gegründet, deren Statut sozusagen in§ 1 die Serbeiführung von Differenzen zwischen zivilen und militärischen Behörden vorfieht. Das ist das berühmte Schwert, das den Tintendeckel zuschlägt.( Wildgrube in­Bund der Landwirte.) Merkt man, wer das Schwert ist, und wer der Tintendedel?

Aber wir bitten um noch etwas mehr Aufmerksamkeit! Am 23. Februar gab es Sturm im Reichstag, weil bekannt wurde, daß das von Reichstag und Bundesrat beschlossene Schuzhaftgefes in Elsaß- 2othringen nicht ausgeführt wird. Von verschiedenen Seiten äußerte sich Neu­gierde, was wohl mit den militärischen Behörden, die rechts­fräftige Geseze nicht ausführen, geschehen werde. Der zivile Behörde, vertreten durch den Vizekanzler Dr. Selfferich, wußte darüber nichts au fagen. Da erhob sich auf der äußersten Rechten ein Herr in Uniform und erklärte, den Reichstag gehe bas nichts an, was mit jenen militärischen Behörden geschehe, denn das sei eine Sache der Obersten Kommandogewalt. Wer dieser Herr war? Nun, fein anderer als eben Graf Bestarp, der zu jener Adlon- Versammlung sein Erscheinen

daß er den Kongre befrage, bevor er ernste Ein französisches Lenkluftschiff abgeschossen. sugefagt hatte. wird's Tach!" jagt man in Berlin . Schritte tue Es ist wahrlich weit gekommen! Die Regierung versagt London , 24 Februar. Berlin , 25. Februar.( Amtlich.) In der Nacht vom Morning Boft" meldet aus Washington , daß das republikanische Mitglied des Kongreffes 23. sum 24. Februar wurde durch unser Abwehrfeuer ein im Schuße kaiserlicher Rechte gegenüber einem herrschfich Bennett in einer im Repräsentantenhause gehaltenen Rede franzöfifches Lenkluftschiff in Brand geschossen. Es stürzte tigen Barlament. Nur bei den Stonservativen, den treuen, entschieden dabon abriet, daß Amerika sich in Flammen gehüllt bei Woelferdingen westlich bewährten Stüben des Thrones" findet dieses Recht noch seinen der Entente anigließe Es würde dadurch tatsäch Saargemünd zur Erde nieder. Beim Aufschlagen Schuß." So hätte man es morgen vielleicht schon in einer lich auf alle aus dem Kriege hervorgegangenen Forderungen auf den Erdboden explodierte bie mitgeführte Abiener Zeitungen gelesen, für die im Hotel Adlon Geld ge­feiner Bürger gegenüber England, Frontreich werfmunition. Die gesamte vierzehn Mann be- fammelt wird, stünde es heute nicht schon im Vorwärts". und Rußland , die in die Millionen gingen, verzich tragende Befagung ist tot. Die im übrigen gut er. at man's nicht schon gelesen? ten. Bennett sagte, England babe die Rechte Amerikas zur balkener Ueberreste des Schiffes lassen die Konstruktions- den Tegten Jahrzehnten galten die goldene und die rote See ebenfalls auf flagrante Weise verlegt. Amerika dürfe einzelheiten gut erkennen. feine Hilfe von den Alliierten annehmen und ihnen gegenüber feine Pflichten übernehmen. Amerifa sei groß genug, um für fich selbst zu sorgen.

*

Der Schützengraben als Streikstrafe.

11

Und nicht beffer ist es im Innern. Bon jeher in Internationale als die größte Gefahr für die Zukunft Deutschlands . Beiden hat der Reichskanzler zur Macht ge­holfen und steht Arm in Arm mit ihnen. Der Jude und der Haag, 25. Februar. ( Granff. 3tg.") Die Times" mel- Sozialdemokrat regiert heute in Deutschland !... Die land­det aus Petersburg : Die Unruhen unter den Arbei- iäifigen Geschlechter, die alten Offizier- und Beamten­Die Meinungen find aber vermutlich auch unter den Re- tern in Rußland haben bis jetzt noch teine besorgnis familien, alles, was in Stadt und Land nationalen Sinn in publikanern geteilt. Nach einer Reutermeldung aus erregende Form angenommen. Die Bewegung hat der Muni- preußischer Weise hat, alle diese Familien, deren Vorfahren Washington wurde im Senat eine republikanische Resolution tionsproduktion nicht mehr geschadet als in anderen Bändern. durch Jahrhunderte hindurch die Schlachten der Könige von eingebracht, die dem Präsidenten Kriegsvollmachten erteilen Die Streifbewegung ist durch die Unterdrückungsmaßregeln, Preußen gefchlagen haben, find beiseite geschoben und an die will. Reuter meldet: die vor allem darin bestanden, die Streifenden in großen anh gebrüdt. Mit berbiffenem Sorn und geballter Foust Washington, 24. Februar. Der Senat hat einstimmig Massen in die Feuerlinie an die Front zu stellen, eingebämmt ftohen sie machtlos ba, weil eins fie hindert, dem volksver. eine vom Republifaner Fall eingebrachte Tagesordnung an worden. Wie die russischen Blätter aber melden, haben diese derbenden Ranzler anbie eble suspringen. Und die Kommission für auswärtige Angelegenheiten verwiesen. Unterdrüdungsmethoden recht schädliche Wirkungen gezeitigt. dies eine ist die alte Royalität, über die sie nicht wegkommen,