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die Lage an öer Tigrisfront. Der türkische   Heeresbericht. Ssnftastiaapel, 25. Februar. Amtlicher Heeresbericht vom 25. Fe­bruar. Plangemäß und um ihre Verbindung mit eingetroffenen Berftärkuuzen herzustellen, wurden unsere tapferen und heldenhaften Truppen, die seit einem Jahre die vorgeschobenen Stellungen bei Kut el Amara   und östlich und westlich davon gehalten haben. setzt in westlicher Richtung zurückgenommen. Ter Feind merkte die Bewegung gar nicht. Der Stellvertretende Oberbefehlshaber. * Englischer Bericht. Ter am 22. Februar genommene südlich« Teil der Stellung von Sannaiy.at bestand aus zwei cimen und hatte 450 jQarbi Frontbreit« und 100 DardZ Tief«; sechs feindliche Gegenangriffe mißglückten. Unser Angriff am 22. Februar nachmittag» führte zur Emnabme von zwei Linien von 000 Dards Frontbreite. Arn 23. Februar vor Tagesanbruch setzten wir sn der Rachbarschaft von Shumquanbend über den Tigris  . Unsere Deckungstruppen nisteten sich auf dem linken User ein und machten Gefangen«; wir stellten biunen neun stunden eine Brücke her und sicherten unsere Stellungen bis zum Einbruch der Nacht. Trotz hartnäckigem Widerstände nahmen wir den Angriff bei «annaiyal wieder auf und nahmen die dritte und vierte Linie in 1030 DardS Frontbrcite. Im Gebiet von S h u m r a n wurden am 23. Februar 344 Gefangene gemacht.
doppelte Brotrationen für die holländischen Bergleute. HilQg, 23. Februar� Die Bemühungen des Berg- arbeiterverbandes um Berdoppelung der Brotration sind von Erfolg gewesen. Der Minister hat in Rücksicht auf die Schwere der Arbeit und die gegenwärtig außerordentliche Bedeutung der Kohlengewinnung die doppelte Brotmenge zugestanden. Die Verproviantierung der holländischen Binnenschiffe war infolge der Rationierung ungeregelt und ungenügend. Der Bund der Maschinisten in Rotterdam  beschloß deshalb, von der Regierung die Regelung der Pro- viantierung zu fordern, die nicht mehr von den Auffassungen der einzelnen Gemeindeverwaltungen abhängen dürfte. Anders iei ein geregelter Betrieb, vornehmlich auf den wichtigen Linien nach Deutschland   und Belgien   nicht möglich.
probelgische Kundgebung in Mailand  . V a n d e r V e l d e hat in Mailand   in einer großen öffent- liehen Demonstrationsversammlung die Antwort der italieni- schen..Arbeiter" auf den Protest gegen die Deportationen entgegengenommen. Auf der Versammlung waren etwa '75 Vereinigungen aller Art vertreten, freimaurerische, demo­kratische. klerikale, syndikalistische Unternehmer und die Arbeiter- verbände, Behörden mit Ausnahme der Mailänder sozia- listischen Stadtverwaltung. Militärs: die Gewerkschaften und die s o z i a l i st i s ch e P a r t e i als solche waren nicht vertreten, wenn auch einige sozialistische Körperschaften. Die Minister Commandini und Bonomi begrüßten die Ver- sammlung. Militärkapellen spielten der"Reihe nach alle Hymnen der verbündeten Mächte. Vandervelde forderte wieder wie üblich zum Ausharren bis zum Sieg der Gerechtigkeit auf._
Der Moskauer   fidel fordert Reformen. Bern  . 23. Februar. Wie der Petersburger Berichterstatter des.Temps" meldet, hat der Adel des Gouvernements 'Moskau   dem Zaren wiederum einen Beschlußantrag zugehen lassen, in dem auf die Gefahr aufmerksam gemacht wird, daß den von Duma und ReichSrat ausgesprochenen Wünschen nach Reformen keine Folge gegeben werde. Die innere Lage Rußlands   habe sich stark zugespitzt. Ver- zögerung in der Lösung könne dazu führen, den Verlauf des Krieges zu beeinflussen. Die Wohlfahrt deS Landes und Thrones hingen von der sofortigen Einführung der Grundsätze ab, die von den gesetzgebenden Körperschaften und Sem st was aufgestellt worden sind. * Wieder einmal Rücktrittsabfichte» Potrowskys. Stockholm  , 26. Februar. Laut.Utro Rossij" äußerte Vokrowski zu Dumamttgliedern die bestimmte Absicht, seinen Posten zu verlassen._
Der Staatshaushalt der Türkei  . .«»»stantinopel, 23. Februar. Di« Kammer wird am 1. März die Behandlung de» Budget» beginnen. Die Einnahmen wer- den in dem am 1. März beginnenden Jahre nach den vom Ausschuß vorgenommenen Aenderungen auf'23 178 866. die Ausgaben auf 46 034 031 Pfund veranschlagt. Das vorgesehene Defizit terrägt somit 22 876 063 Pfund. Der Bericht stellt auch fest, daß die mit 30 724 7Z0 Pfund ver­anschlagten Ausgaben deS noch laufenden Gebarungsjahres in Wirk- lichkeit mit den Ergänzungskrediten bis Januar 62 030 236 Pfund erreicht hätten und Ende des Jahres ungefähr 84 Mil- lionen Pfund erreichen dürften.
politische Ueberflcht. Abgeordnetenhaus. Am Montag beendete daS Abgeordnetenhaus zunächst die Beratung des I u st i z e t a t ö und bewilligte mit diesem Etat gegen die Stimmen des Zentrums, der Polen  , Dänen und Sozialdemokraten auch die darin enthaltenen O st marken- zulagen. Bemerkenswert ist die Rede unseres Genossen H a e n i s ch. der als einzigesObjekt" neben so vielenSubjekten" der Rechtspflege zu Borte kam und eine Reihe von Reformen auf dem Gebiete der Justiz anregte. So forderte er u. a. weitgehende RechtSgarantien, nicht nur für die Zeit nach dem Kriege, sondern auch schon während des Kriegs, und eine Er- Weiterung der Zuständigkeiten der Schwurgerichte, denen alle politischen und Preßprozesfe überwiesen werden müßten. Sehr wirkungsvoll war der Vergleich, den der sozialdemo- kratische Redner zwischen den milden Strafen gegen Lebens- nlittelwucherern und der Verurteilung Liebknechts zu Zuchthaus  und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte zog, wirkungs- »oll besonders deshalb, weil man weiß, welch grundsätzlicher Unterschied in den Anschauungen zwischen Haenisch und Lieb- knecht besteht. Die von Haenisch eingeforderte Statistik über die seit Kriegsbeginn in Preußen wegen Wuchers erfolgten Bestrafungen konnte der Justizminister leider nicht vorlegen.
Äuch die Ausführungen des sortschrittlichsn Landgerichts- direktors K a n z o w boten eine Fülle von Anregungen. Wir wollen hoffen, daß die Regierung seinen Wünschen entsprechend endlich einmal hineinleuchtet in die Dunkelkammer der Gesetz- gebung der Reaktionszeit und den Gesetzen, die sich längst selbst überlebt haben, eine Ende bereitet. Höchste Zeit wäre es. daß um nur an einige wenige Gesetze zu erinnern aufgeräumt würde mit der Gesindeordnung und dem Gesetz über den Belagerungszustand, und daß allen Arbestern, auch den ländlichen, das Koalstionsrecht gegeben wird. An diesen Dingen kann und darf die Neuorientierung unmöglich vorüber- gehen. Die Debatte über den KultuSeiat. die in vorgerückter Stunde noch in Angriff genommen, aber auf Dienstag ver- tagt wurde, bot bisher nichts von Belang.
Ter Adlonttcr Glück und End«. Tie öffentlichen Enthüllungen über die Zusammenkunft der Kanzler stürzler im Hotel Adlon   hat auf diese Helden etwa die gleiche Wirkung ausgeübt, wie das plötzliche Aufsteigen einer Leuchtkugel auf einen im Schutze der Dunkelheit vor- gehenden Angriffstrupp. Alles wirft sich platt ans die Erde, kriecht in Löcher, und lver keine Deckung mehr findet, verhält sich niucksnläuschenstill, um möglichst wenig Aufmerksamkeit auf seine Person zu lenken. Am besten gelingt es noch den Herren vomUnabhängi- gen Ausschuß". Professor Schäfer und Fuhrmann, ein schützendes Granatloch zu erreichen. Sie können in einer Er- klärung betonen, der Veranstaltung völlig fern zu stehen, sie hätten weder an ihr teilgenommen, noch seien sie zur Teil» nähme aufgefordert worden. Schwieriger kommt schon Graf W c st a r O in Deckung, er zeigt für feindliche Kugeln noch einige Blößen. Er ver- öffentlicht ein Schreiben, das er am 14. Februar 1317 an den Grafen Hoensbroech   gesandt hat. Aus diesem Schreiben geht hervor, daß Graf Westarp in einer Besprechung vom 13. Ja« nuar sich grundsätzlich bereit erklärt hat. an der vom Grafen Hoensbroech angeregten Zusammenkunft teilzunehmen. Doch habe er dem Grafen Hoensbroech   schon damals seine ob- weichende Ansicht zu verstehen gegeben, daß es nicht zur Auf- gäbe der Tagung gehören könne, die Entlassung des Reichskanzlers von seinem Amte zu fordern. Da nun in der Versammlungseinladung des Grafen Hoensbroech trotz- dem einerseits Westarps Erscheinen angezeigt, andererseits als Zweck der Tagung die Entlassung des Reichskanzlers ange- geben sei, so erklärt Graf Westarp  , der Einladung nicht folgen zil können. Ganz ohne Deckung stehen im Licht der unerwarteten Leuchtkugel Graf Hoensbroech, Herr Kirdorf und Admiral v. K n o r r. Sie verhalten sich deshalb gemäß der in jedem Schützengraben wohlbekannten Instruktion lautlos. Zur Hilfe eilen ihnen dieBerliner Neuesten Nachrichten", eins der voni neuen alldeutschen Verlag angekauften Blätter, mit der Versicherung, daß die Versammlung selber mit über- tvältigendcr Mehrheit die angeregten Beschlüsse abgelehnt habe. Wir glauben gern, daß den Herren picht mehr ganz geheuer war, als sie ihr Treiben entdeckt sahen. Im übrigen bemerken wir als Antwort auf ein paar äußerst törichte Anzapfungen alldeutscher Blätter, daß wir es niemandem zum Vorwurf machen, eine ihm nicht zu- sagende Regierung stürzen zu wollen. Nur auf die Art kommt es an. Und da will es uns scheinen, als ob das von unseren Gegnern vielgeschmähte parlamentarische S Y st e m. bei dem in offener Abstimmung des Parlaments unter Kontrolle des gesamten Volkes und der gs- samten Ooffentlichkeit über das Bleiben und Nicht. bleiben von Ministern abgestimmt wird, doch etwas Besseres ist, als geheime Verschwörung Unverantwortlicher bei Adlon  .
Gegen das Fideikommihgesetz! Der Zentralausschuß der Fortschrittlichen Bollspartei. der am Sonntag in Berlin   tagte, nahm scharfe Stellung gegen den Fidei- lommißgesetzentwurf, der gegenwärtig den preußischen Landtag be- sibästigt. Die Fortschrittler erblicken in der Vorlage eine schwere Gefährdung de» Burgfriedens und erheben entschiedenen Einspruch gegen den Versuch, die Fideikommißfrage im Interesse einer Nemen. au sich schon bevorrechtigten Oberschicht während des Kriege» zu regeln, während gerechte und dringliche Ansprüche de» Volkes, insbesondere die Aahlrechtirefon» in Preußen, unter Be- rufung auf den Burgfrieden zurückgestellt werden. Der Referent, ReichZtagSavg. Waldstein, hatte da» Fideikommiß- gesetz als eine»Ohrfeige für den Liberalismus" bezeichnet; ließe er sich sie gefallen, so habe er sie verdient.
Kriegsernährungsamt. Durch ein« im.Reichsgesetzblatt" veröffentlicht« Bekanntmachung vom 23. Februar 10 l7 wird die Zahl der Mitglieder de» Borstandes de» KriegSernährungSamt« auf 12 erhöht. U. a. soll der neuernannte preußische Kommissar für Volk«- ernährung, Wirklicher Geheimer Rat Dr. Stichaeli», in den Borstand eintreten, um«in« beständige Zusammenarbest zwischen dem Krieg»- ernährungSamt und der preußischen Zentralstelle für VolkSernährnng herbeizuführen._ Tie klerikale Polenfraktion. Der Vorstand der polnischen ReichStagSfraktion wendet sich in einer Erklärung gegen die Behauptung einiger polnischer Zeitungen, .al» ob die Fraktion unter freimaurerischem Einfluß stände und einen nicht katholischen Standpunkt einnähme". Die« fei ein« Verleumdung. ES wird erinnert an einen Beschluß der polnischen Fraktion vom Dezember 1013, an deffen Anfang et heißt:.Die polnische Fraktion stand und steht aus streng katholischem Standpunkte, fordernd die vollständige Unabhängigkeit des Heiligen Baters im Sinne des Apostolischen Stuhles." In dieser Hinsicht beständen in der ReichStagSfraktion auch keine Meinungs­verschiedenheiten._ Soziales. Organisierung de» kommunalen Furforgemefen». Der preußische Minister de» Innern veröffentlicht zur Beachtung auch in anderen Teilen de« Staate» ein« bemerkenswerte Berfiignng de« Regierungspräsidenten   in Potsdam   über die Errichtung be- sonderer Wohlfahrt»- oder Fürsorgeämter irr den Gemeinden und Landkreisen. Die Verfügung empfiehlt eine einheitliche Organi­sation, wie Zusammenfassen der verschiedenen Zweige der Fürsorgetätigkeit, wi« sie in einzelnen Kreisen und Gemeinden bereits mit Erfolg in Angriff genommen worden ist...Wo besondere GesundhcitS- oder WohlfabrSdeputationen nicht bestehen, ist die Einrichtung eine» WohlfahrtS- oder Fürsorge- amtes erforderlich. Sa« die gesamten Fürsorgemaßnahmen unter Leitung de« Landrat» oder Oberbürgermeister«, denen der Kreis- arzt als Vertreter und Berater zur Seit» steht, durchzu- I führen berufen fft. Bei dem Umfang der Fürsorgetätigkeit,
die außer der Säuglinas« und Slsinkinderfürforg« für Al« koholtranke. für Geschlechtskranke und für Kriegsbeschädigte zu umfassen hat uutcr gleichzeitiger Berücksichtigung der WohliungShyglene und der Medizinalstatistik, wird ein solches KreiSwohlfahttS- oder KrciSsürsorgeamt sich naturgemäß in eine Anzobl besonderer Abteilmigcit oder Ausschüsse gliedern. denen Vertreter der in einzelnen in Frage kommenden Berufskreis« be- ratend zur Seite stehen müssen. Außer den Aerzten kommen hier in Betracht Vertreter dder ReichSversicherungSanstalren und Kranken- lassen, der Armenverwoltuitg und de? Waisenrats, der kirchliche» Ge- meindepflege, des Roten Kreuzes, des Vaterländischen FrauenvereinS  und sonstiger WoSliahrtSvereine, der Lehrerschaft und der Jugendlichen- organisaüonen usw. Je nach der Größe des Kreises werden sich an da» Kreisfürsoraeaint in den größereu Ortschaften de» Kreise», namenl- lich in solchen mit größerer Arbeiterbevölkerung, besondere örtliche Fürsorgestelleu für einzelne Zweige der sozialen Fürsorge anzu- gliedern haben. Wo aber zurzeit die Schaffung eines solchen ein- heitlichen FürsorgeamtZ trotz aller Bemühungen sich nicht ermög« licheu läßt, muß zum wenigsten dafür gesorgt werden, daß in allen Kreisen und größeren Gemeinden Säuglingsfürsorgestellen in Ver­bindung mitMutterberatungSstcllen, soweit dies noch nicht der Fall, in» Leben gerufen und daß für die ländlichen TeileSäuglingSfüriorgerinnen. möglichst den betreffenden Kreisen entstammend, ausgebildet werden. Von besonderer Bedeutung kann dabei die Mitwirkung von Gemeinde- schwestern und Hebammen werden. Angesichts des erheblichen Rück- gong» der Geburten muß eine geordnete Säuglingsfürsorge in allen Kreisen i« Verbindung mit einer entsprechenden Ausbildung der reiferen weiblichen Jugend und der Mütter zurzeit als die dringendste Aufgabe in Staat und Gemeinde erachtet werden."
Internationale Arbciterschukvereinbarnuze«. Für internationale Arbeiterschutzvereinbarungen ist. wie die .Soziale Praxis" berichtet, eine Taguirg von 40 katholischen Parla- mentariern und Politikern aus neun verschiedenen europäischen  Nationen am 12. und 17. Februar in Zürich   eingetreten._ Die Tagung, die Maßnahmen zur Wiederannäherung der politischen, kulturlichen und sozialen katholischen Führungen sowie aller Völker nach dem Kriege vorbereiten sollte, widmete einen Teil threr Be- ratungen auch der Wiederaufnahme und dem Ausbau der inter  « nationalen Uebereinkommen, insbesondere aus dem Gebiets des g«« setzlichen Arbeiterschutzes und der Sozialversicherungen. Alle De- schlösse wurden einstimmig gefaßt. Letzte Nachrichten. Die deutschen   Torpedoboote att der englischen   Küste. London  , 26. Februar. Carson teilte im Unterhause mit, daß feindliche Zerstörer heute in aller Frühe Broad° st a i n und M a r g a t e beschossen haben. Eine Frau und ein Kind wurden getötet, zwei Personen verwundet«nd zwei Hänser zerstört._______ Ter österreichisch-ungarische Ausgleich. Budapest  , 26. Februar. Graf Albert Apponyi, der der Hauptsprechrr der Opposition gegen den wirtschaftliche« Ausgleich mit Oesterreich   ist, erklärte, die Wiener   Presse jubiliere über den Abschlug deS Ausgleiches. Er aber fei bemühigt, gegen den Ausgleich Feuer zu speien. AuS dem Jubel der österreichische« Blätter gehe her, vor, dag der Ausgleich gegen die Konipenfation, dag die Quote Nn- garnS an den gemeinsamen Ausgaben der Monarchie alljährlich um ein Zehntel Prozent herabgesetzt werde, aus die Dauer von 20 Jahren abgeschlossen werden soll. Vergebens wird Ministerpräsident Graf TiSza behaupten, dag rS sich um provisorische Abmachungen han­dele, die der Ratifizierung des Parlament« bedürfe«, wenn er ans dieser Grundlage mit Teutschland wirtschaftliche Abmachungen treffe« will, die«mS binde». Graf TiSza treibt eben dasselbe Spiel»ie 1904, al» er de« Handelsvertrag mit Deutschland   bis 1914 verlängerte, ob- wohl der Ausgleich mit Oesterreich   im Jahr« 1007 zu Ende ging. Ein Ausgleich auf die Dauer von 20 Jahre« bedeutet die Aufgab« de» VelbstversügnugSrechte» Ungarn  ». Die Anhänger de« SnSgleich» be­haupten. dag infolge der.Herabsetzung der Quote für die gemeinsamen Antgabe« Ungarn   in 20 Jahren 100 Millionen Kronen erspart. Dem- gegenüber ist zu bemerken, dag keine Summe groß genug ist, n« den Serlust de» wirtschaftlichen SelbstvcrfügvngSrechtS Ungarn  » ans- zugleichen.__ Millionendefizit. Budapest  , 26. Februar.(T. U.) Daö Budget der Hauptstadt Budapest   für 1017 weist ein Defizit von Wer 37 Million«« Kronen auf._
Tic cuglische Kriegsanleihe. London  . 26. Februar. Bonar Loy» teilt« im vnterhanse mit, dag die gesamten Zeichnungen ans die Kriegsanleihe sich ans eine Milliarde 312 093 Pfund Sterling belaufe»,»»- von nur ungefähr 22 Millionen in steuerfreier Anleihe angelegt wurde«, der Rest in fünfprozentigcr Anleihe. England und Konstantinopel  . Haag, 26. Februar.  (Fran-kf. Ztg.") AuS der Rede Trevelyawt im englischen Unterhaufe mag folgender Satz wiedeugegeben werden, da er wiederum zeigt, wie stark im Grunde genommen die Besorg- mS in England davor ist, daß Konstantinopel   in die Hände der Ruffen fallen köruite. Trcvelyan sagte: Ich glaube nicht, daß man inr Jahre 1834 100 000 Engländer geopfert hat, um die Russen au» Konstantinopel   herauszuhalten, uni nun im" Jahre 1917 wieder 230 000 Engländer zu opfern, um die Russen nach Konstantinopel  hereinzuholen. Englische   Brot- und Mchlvcrordnuug. Rotterdam  , 26. Februar. Dem..Niouwen Rotterdamscheir Courant" zufolge hat Lord Devonport eine neue Brot- und Mehlverordnung erlassen, die die Benutzung von reinem Weizenmehl überhaupt verbietet und die Bäcker verpflichtet, zur Herstellung von Brot und anderen Artikeln eine Mischung von Weizenmehl und anderem Mehl zu verwenden. Die«otleideude französische   Landwirtschaft. Amsterdam  , 26. Februar.(T. U.) Pariser   Meldungen zufolge nahm die französische   Kammer einen Gesetzentwurf an, wonach noch vor dem 10. März alle Männer der Jahrcsklasse 1888/89 zur Ver­fügung der Landwirtschaft gestellt werden sollen.
Versammlung römischer SozeaUsteu. Bern  , 26. Februar.(28. T. B.) In der gestern in Rom   ab« gehaltenen Berfammlung der offiziellen Sozialisten, an der nng» fähr 200 Vertreter teilnahmen, wurde lautLorriere della Sera" mit großer Mehrheit eine Tagesordnung angenommen, in der die Haltung der Partei und der parlamentarischen Gruppe gebilligt wird.
Brasilien   und das englische   Äaffec-Eiufuhrverbot. Bern. 2V. Februar. Wie derDempS" aus Rio dc Janeiro meldet, hat das zeitweilige Einfuhrverbot von Kaffee«ach England in Brasilien   lebhafte Erregung hervorgerufen.
i Rene Hungerdemonstrationen in New Kork. Haag, 26. Februar.(Frkf. Ztg.") TicUnited Press" melhet ans New Dork: Taufende von Männern und Frauen hielten«tue Hnngerdemonstrativn in New Jork in der fünften Avenue ab, wo­bei die Marseillaise   gesungen wurde. ES wurde ein Stur» auf da« Walbors-Astoria-Hotel unternommen. Zahlreiche Personen wurden verhaftet, darunter auch Deutsche  , dir beschuldigt»erde«, die De- monstratio« veranlaßt z» habe«,