Nr. 59. 34. Jahrg.
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Redaktion: SW. 68, Lindenstraße 3.
Fernsprecher: Amt Morisvlat, Nr. 151 90-151 97.
Donnerstag, den 2 Ferrer 1917.
imars
Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Werniprecher: Amt Morisplas Nr. 151 90-151 97.
Vorfeldgefechte im Ancre- Gebiet
fecht bei Vailly
--
Avocourt putna- Straße
Amtlich.
-
Ges
Franzosenangriffe bei
Höhen ewinn an der ValeItalienerangriff bei
Paralovo.
Großes Hauptquartier, ben 28. Je
bruar 1917.( W. T. B.)
Weftlicher Kriegsschauplah.
Englische Erkundungsvorstöße gegen einige Stellen ber Artois Front wurden abgewiesen.
Zm Ancre- Gebiet verliefen Jufanteriegefechte im Vorfeld unferer Stellungen nach Absicht der Führung.
Weftlich von Baily an der Aisne wurde eine unserer Flußficherungen durch die Franzosen überrumpelt; durch Gegenstok fam die Bostenstellung und die bereits gefangene Besatzung wieder in unsere Hand.
Auf dem linken Maasufer scheiterten französische Teilangriffe, die nach starkem Feuer nachts gegen unsere Gräben nordöstlich vont Avocourt vorbrachen.
Weftlich von Markirch ( Vogesen ) schlugen Unternehmungen von vier französischen Aufklärungsabteilungen fehl.
Deftlicher Kriegsschauplas.
Front bes Generalfeldmatfalls Fring Leopold von Bayern .
Die Lage ist unverändert. Front des Generaloberst Erzherzog Jofeph. Beiderseits der Baleputna- Straße im Südteil der Waldfarpathen brachte ein gut vorbereiteter, forsch durchgeführter Angriff unsere Truppen in Befit mehrerer russischer Höhenstellungen. 12 Offiziere, über 1300 Mann wurden gefangen, 11 Maschinengewehre und 9 Minenwerfer erbeutet. Die genommenen Linien wurden gegen mehrere nächtliche Gegenangriffe gehalten.
Ein südlich der Straße gelegener Stütpunkt der Ruffen ist nach Zerstörung seiner Anlagen wegen für uns ungünstiger Lage ohne feindliche Einwirkung wieder geräumt worden.
Heeresgruppe bes Generalfelbmarfalls bon Madenfen. Nichts Neucs.
Mazedonische Front.
Jm Cerna- Bogen griffen die Italiener die von uns am 12. Februar gewonnenen Höhenftellungen östlich von Baralovo nach ausgiebiger Feuervorbereitung mit starken Kräften an. Der Angriff brach verlustreich zusammen; fein Fußbreit Bodens ging uns verloren. Der Erste Generalquartiermeister.
Ludendorff.
Laconia und Wilson.
Abendbericht.
Amtlich. Berlin , den 28. Februar. Abends. Auf dem Nordufer der Somme griffen die Engländer zwischen Le Transloy und Sailly an. Sie sind abgewiesen worden; an zwei Stellen unserer vordersten Gräben wird noch gekämpft.
Im Often teine größeren GefechtshandInngen.
Der österreichische Bericht.
Wien , 28. Februar 1917.(. Z. B.) Amtlich wird verlautbart: Deftlicher Kriegsschauplas. Heeresfront des Generalfeldmarschalls von Madensen Nichts zu melden.
ceres front des Generaloberst Erzherzog Jofeph. Deftlich Gampulile wurde eine seindliche Feldwache aufgerieben. Beiderseits der Bale putna Straße erstürmten unsere Truppen gestern nachmittag in überraschendem Angriff mehrere Höhenstellungen. Der Zuunet- Stützpunkt" wurde nach Zerstörung ber Berteidigungsanlagen wegen ungünstiger Lage ohne Einwirkung des Gegners wieder geräumt, alles andere gewonnene Gelände gegen mehrere hartnäckige Angriffe: behauptet. Die Tagesbeute beträgt 12 Offiziere, über 1300 Mann, 11 Maschinengewehre und 9 Minenwerfer. Heeresfront des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Westlich von 2uct überfielen unsere Stoßtruppen einen ruffischen Borposten.
Italienischer Kriegsschauplah.
An der Küstenländischen Front hielt sich die Artillerietätigkeit in mäßigen Grenzen. Unsere Flieger warfen auf italienische Truppenlager im Görzischen mit Erfolg Bomben ab.
Südlich der Marmalata vernichtete ein Fenerüberfall gegen die feindlichen Ombretta- Stellungen zwei Geschüte, ein Munitionsdepot und die Unterkünfte der Italiener.
Südöstlicher Kriegsschauplak. Unsere Sicherungstruppen versprengten nordwestlich Malit eine feindliche Abteilung.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes von Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Uebereinstimmung zurechtzupreffen. Aber auch das gibt den guten Rat, einstweilen geduldig zu warten, Reuterschen Telegrammen wie Gift zu mißtrauen und sich zugleich an das zu Die Versenkung der Laconia ist der Fall, auf den gewiffe halten, was der Washingtoner Berichterstatter der Times" politische Rechner heißhungrig gewartet haben. Ihr Erempel drahtet: daß es voreilig wäre, zu behaupten, man wisse, was fam ohne Einsatz dieser neuen Größe nicht vorwärts. Eben Wilson tun werde. Denn auch das Telegramm der Deshalb ist es geraten, gegen die Nachrichten über politische Associated Preß weiß nichts davon. Es soll aber dur feine Wirkungen jenseits des Atlantischen Ozeans , die jetzt einzu- sensationelle Zustugung zu der Ansicht verführen, als stehe laufen anfangen, vorsichtig zu sein. Was sich Reuter bei Ab- nun Wilsons Weg endgültig und auf einen letzten Schritt abbruch der diplomatischen Beziehungen der Union mit Deutsch gekürzt fest. Man müßte, um zu wissen, woran man zur Land in seinen Meldungen über den großen Schiffsraub, der Stunde ist, den genauen Wortlaut der amtlichen Mitteilung drüben vollführt worden sei, leistete, mag heute als War- kennen, auf die sich Reuter, ohne ihn wiederzugeben, bezieht. nung in der Erinnerung aufgefrischt werden. Den strupellofen Redigiertünsten Reuters find wir auch jetzt überliefert, 2ondon, 27. Februar. Heuter. Die Gunarblinie teilt und schon sind sie am Werte, ihre amerikanischen Depeschen mit, daß drei Passagiere der Laconia tot sind und brei so zu fassen, als ob nun alles flipp und flar so stehe, wie der vermist werden. Ferner würden sechs Mann der Besahung ver• Herzbrechendste Sehnsuchtsschrei nach Wilsons kriegerischem mißt, sechs feien im Krankenhaus. Eingreifen es haben möchte. Folgendes Telegramm Reuterscher Vermittelung liegt vor:
Bemerkungen zur Kohlensteuer.
So einfach die in der Regierungsvorlage angegebenen Richtlinien der Kohlenbesteuerung beim ersten Durchlesen der vorgeschlagenen Gefegesbestimmungen und der zugehörigen Begründung auch erscheinen mögen, selbst einem Freunde dieses Steuervorschlages müffen, je sorgfältiger er das Projekt durchdenkt, Zweifel aufsteigen, ob die Sache so zu machen ist. Zwar flingt es furchtbar einleuchtend, wenn erklärt wird: Wir erheben die Steuer vom Wert der Kohle", als folcher gilt der„ Verkaufspreis ab Grube oder Berarbeitungsstelle"; wir haben dann nur mit verhältnismäßig jehr wenigen Steuerhebungsstellen zu tun, was die Kontrolle sehr erleichtert. Vom reinsteuertechnischen Standpunkt aus betrachtet mag das vollkommen zutreffen, aber gerade der in der Begründung der Vorlage betonte ,, wirtchaftliche Gesichtspunkt" kommt dabei nicht auf seine Rechnung.
Nehmen wir zunächst den sehr häufig vorkommenden Fall an, daß eine Grube oder Brikettfabrik ihre Förderung oder Erzengung ganz oder fast ganz einem zur Betriebsgemeinschaft gehörigen. Metallindustriewerk liefert. Dieje Lieferung geschicht wohl niemals zu Syndikats- Richtpreifen. erst recht nicht zu den jest wahrscheinlich ausnahmslos über dieje namhaft hinausgehenden tatsächlichen Marktpreisen. Soll der steuerpflichtige Wert" jener Rieferungen nach den marktgängigen Preisen oder nach den zwischen den in Intereffengemeinschaft stehenden Werken vereinbarten Verrech nungspreisen geschehen? Nach dem§ 8, Abfat 2 und 3 der Vorlage scheint ersteres die Absicht zu sein; ihre Ausführung würde aber für die in Betracht kommenden Verbrauchsstellen in der weiterverarbeitenden Industrie durchaus nicht selten eine finanzwirtschaftliche Umwälzung von unabsehbarer Tragweite bedeuten. Zufällig ist mir folgender Beweisfall genauer befannt: Ein metallindustrielles Unternehmen wird bon einer mit ihm verbundenen Kohlenzeche mit Fettfohlen, die Tonne zu 13 bis 14 M., beliefert. Der Shndifats- Richtpreis für diese Rohlensorten beläuft sich auf 17 bis 18 M. Da bei der Besteuerung der Endpreis"( Begründung, Seite 15), also der marktgängige Verkaufspreis, zugrundegelegt werden soll, dürfte ein Preis von sicherlich 19 bis 20 m. zur Verrech nung fommen müssen. Mithin würde das verbrauchende Work durch die Besteuerung eine Kohlenverteuerung von 3,80 bis 4 M. pro Tonne( 20 Proz. vom Werte) erfahren! Wenn man sich entsinnt, daß schon eine halb so hohe Hinaufsetzung der Kohlenpreise von den Werken in der Weiterverarbeitungsindustrie mit ganz bedeutenden Preiserhöhungen für ihre Erzeugnisse beantwortet wurde, dann kann man sich auch leicht vorstellen, wie sie auf die Kohlensteuer reagieren werden. Gedenkt die Regierung diefen sonst zu erwartenden enormen Preiserhöhungen durch systematische Vorschrift von Höchstpreijen zu begegnen?
"
Förderung und Erzeugung werden, im Gegensatz zu dem Besteuert soll der Wert" resp. der Verkaufspreis" der anhaltinischen und dem altenburgischen Koblenfördersteuergesetz, die von pro Tonne Förderung unterschiedslos eine Abgabe einführten.( Altenburg durch Gesez vom 21. Dezember 1913 eine Abgabe von 2 Pf. pro Tonne, durch Gesek vom 20. Dezember 1916 erhöht auf 5 Pf.) Durch diese Besteuerung soll der" wirtschaftliche" Gefichtspunkt in den Vordergrund gerückt sein. Sieraus ergibt sich meines Erachtens auch ein schwerer Fehler in ertragswirtschaftTicher Beziehung. Wenn die Besteuerung ohne weiteres nach Maßgabe des Preisstandes eintreten soll, so mitte
der
doch erst nachgewiesen werden, daß höhere Preisstand auch einem entsprechend höheren Betriebsertrag entspricht! Wie sieht es aber in dieser Beziehung aus?
In dem Anhang zu der Vorlage werden auf Seite 29 die amtlichen Durchschnittswerte pro Tonne geförderter Steinkohle angegeben. Diese Durchschnittswerte sind zwar nicht gleichen Parallelverhältnis zu diesen. Da liest man z. B., daß Associated Pres aus Washington besagt, daß eine amtliche Wer trägt die Verantwortung für das Ausfahren? 1913 der Tonnenwert betrug in Oberschlesien 9,08, in NiederDepesche die Berichte über den Tod von Amerikanern auf der Haag, 27. Februar. In der Zweiten Kammer sprach schlesien 10,47 M. Demnach würden nach dem Steuervorschlag Laconia bestätigt, und erklärt, dies und die Tatsache, daß der Herdmans bei der Debatte über die Lebensmittelver-( 20 Proz.) von der oberschlesischen Koble pro Tonne 1,96, Basagierdampfer ohne Warnung torpediert worden sei, stelle sorgung über die Torpedierung der sechs holländischen Schiffe von der niederschlesischen faft 2,10 m. zu erheben sein. Dacine offenkundige Tat"( overt act) dar. In diesen und sagte, er wolle nicht die Tat des U- Boot- Kommandanten bei ist allgemeinin Fachkreisen bekannt, daß amtlichen Berichten wird die Versenkung der Laconia als ein beurteilen, da er dessen Instruktionen nicht kenne. Er glaube die oberschlesischen Kohlengruben infolge neuer Lusitaniafall angesehen, selbst wenn weniger aber, daß die holländische Regierung unter den ge- viel günstigerer Gewinnungsbedingungen Menschenleben verloren gegangen sind, gebenen Umständen mehr hätte tun können. Die weit beiser rentieren als die niederschlesiFrage sei, wer die Verantwortung für das schen. Die rheinisch- westfälische Tonne Koble repräsentierte Wilson stellte in seiner Botschaft als Vorbedingung der Ausfahren trage. Wenn der Aderbauminister es ein- 1913 einen Durchschnittswert von 11,83, die Saarkohle einen -Kriegsfrage„ mutwillige offensive Handlungen" hin. Hier fach den Reedereien überlasse, diese Schiffe an einem relativ folchen von 12,04 m. Bekannt ist aber auch, daß die Betriebsaber ist zunächst nur von einer offenfundigen Tat" die Rede. ficheren Tage ausfahren zu lassen, dann frage es fich, ob die renten der rheinisch- westfälischen Zechen durchschnittlich So ohne weiteres deden beide Musdrüde fich feineswegs. Regierung im Interesse der holländischen Lebensmittel höhere find als die der Saarsechen. Man ersicht Man kann höchstens zugeben, daß die Deutungsfähigkeit des verforgung nicht dafür sorgen müsse, daß die Schiffe schon aus diesen beiden Beispielen, daß auch die Besteuerung Ausdrucks der Botschaft zur Not die Möglichkeit schaffe, eine an einem abfolut sicheren Tage ausfahren. nach dem Wert oder Preis der rohen Kohlen dasselbe gilt
New York , 27. Februar. Ein Telegramm der Die Versenkung der holländischen Schiffe. gleich den Verkaufspreisen, stehen aber in einem annähernd