&«etltgett toottku. Diese WsiHieu%dSen eins Verzögerung er. fahren. Tie neuen Verkehrswege sollten nicht nur europäischen und amerikanischen Waren neue Märkte erschließen, sondern auch das Mittel für die Ausbeutung der reichen Er-;, und Kohlenlager bilden. Es ist charakteristisch, daß die deutsche Schantung-Eisenbahn- gesellschait im Jahre 1313 die Schantung-Bergbaugesellschast aus- saugte, zu diesem Zweck ihr Kapital erhöhte und eine weitere Er- höhung plante, um ein Eisenwerk zur Ausbeutung der großen Erzlager mit einem Aufwand von 10 Millioneil Mark in Tsingtau zu errichten. I» Jahre 1313 führten wir aus China für IM Rillionen Mark— 12 Proz. unserer Gesamteinfuhr— Waren ein und exportierten dahin für 122,3 Millionen Mark— ebenfalls IL Proz. unterer Gesamtausfuhr. Tie Einfuhr bestand vorzüglich aus Tekam, Sojabohnen. Rindshäuten. Bettfedern, Eigelb, Rohbaumwolle, Tee, Borsten, Erdnüsien usw. In der Ausfuhr spielten die wichtigste Rolle: Indigo, Teerfarbftofse, Patronen, Ofenröhren., Posamentierwaren, Wvllgewebe, Räbnodeln usw. Im Jahre 1908 waren in den chinesischen Vertragshäfen, die den Ausländern ge- öffnet sind, seßhaft: Firmen Personen Engländer-.... 487 9 043 Japaner...... 1 949 44 148 Teutiche...... 274 3 637 Franzosen..... 88 2 029 Amerikaner..... 100 8 645 Russen...... 60 9 520 Die deutschen Firmen beschäftigien sich, sei es im Eigenhandel. sei eS im Kommissionshandel, mit Einfuhr und Ausfuhr. Eine besondere Rolle spielten auch die deutschen Schiffahrt S- gesellschafien. von denen besonders die Hamburg -Amerika , Paketfahrt A.-G., Hansa Tampfschifahrt A.-G.. die Rickmerslinie und Norddeutscher Lloyd an der Entwickelung der chinesischen Schiff- fahrt interesiiert waren. Diese Gesellschaften werdeil wahrscheinlich auch eine gewisse Einbuße von Schiffen zu beklagen haben, und zwar nicht nur von See», sondern auch von Fluß darnpfern, mit denen sie die großen Ströme be fuhren, die noch heute die bequemsten BerkehrSstraße» des ungeheueren Landes sind. Abgesehen von den Handels- und SchisscchrtSmteressen hat Deutschland auch finanzielle Beziehungen zu China angeknüpft, die jetzt gestört oder gar gefährdet sind. Ist doch der Zweck der llebung gerade der, die deutsche WirtfchaftSmacht in China zu ruinieren! Vor allem muß mit einer Einstellung der Zins- zahlung für die an deutschen Börsen gehandelten chinesischen Staat»- und Eisenbahnanleihen gerechnet werden. An der Berliner Börse sind für 1160 bis 1200 Millionen Mark chinesische Effekten zum Handel zugelassen, wovon der größere Teil auf englische Pfund lautet. Es mag manchen deutschen Kapitalisten geben, der sich aus Mißtrauen gegen deutsche Währung chinesische ans eng- lischc Pfund lautende Schulhverschrcibungen gekauft hat und nun wie der Fisch auf dem Trockenen sitzt. Die Schantung-Eisen- b a h n g e s e ll s ch a f t hat ein Kapital von 60 Millionen Mark, zahlte im Jahre 1913 714 Proz. Dividende und-kannte als ein vielversprechendes Unternehmen betrachtet werden. Di« von ihr gebaute Bahn führt von Tfingtau über Weihsien nach Tsinanfu , der Hauptstadt der Provinz Schantung, und ist durch eine Zweig- bahn mit dem Kohlendistrikt verbunden. Ihr Verlust folgte bereits dem Fall von Tiingiau. Als Vertreter der deutschen Bankwelt in China stellt sich die D e n t s ch- A s i a � i s ch e Bank in Shanghai dar, deren Wienkapital lä Millionen TaelS(ein Tael ungefähr •iL Mark) betrug. Diese Gesellschaft hat in den wichtigsten chine. sischen Städten, ferner in Berlin , Hamburg , Kalkutta , Yokohama , Kobie. Singapor« Zweigniederlassungen. Alle diese hoffnungsvollen mit vieler Mühe entwickelten Keime sollen jetzt nach dem Willen des feindlichen Weltbundes zertreten werde»! Die �onüoner ltitp unö üie Zeppeline. Londo», 7. März.. sT.-U.) Bisher wurde cnglischerseits immer geleugnet, daß sich jemals ein Zeppelin über der City von London befunden habe. Der englische Minister deö Innern, C a v e. erteilte hierauf gestern im englischen Unterhause die Antwort, indem er ausführte, daß im metropolitanifchen Polizeidistrikt, das heißt in Groß- London , außer der Citp, Vil Menschen durch Zeppeline getötet worden feien. In der Zeit vom 1. August 1914 bis zum 31. Januar 1917 waren in demselben Distrikt nachts 954 Personen durch irgend ein Unglück auf der Straße umgekommeir, in der City habe sich die Zahl der tödlichen Unfälle auf 29 belaufen, wobei 13 Personen durch Zeppeline getötet worden seien. Düs Zuchthaus öer Dieusiwejgerer. Aus Amsterdam ichreibt man uns: Das englilck-e Ministerium des Innern hat beschlossen, doS große Zuckühau-Z von Dortmoor in cin SpezialgefängniS für die-rns'Gewis'senS« gründen Dien st wergern den z u verwenden. Diese Verfügung steht im Zusammenhang mit dem Plan d«S Prinzen von Wales, dos 1210 Acres messende Moorgebier des ihm als Herzog von Cornwell gehörenden Waldes von Dortmoor ii r b a r zu mackien. Ein belgischer Ingenieur wird die Arbeiten leiten. Tie Tienstweiperer werden also zu Moorarbeite n ge- z w u n g e n. Wie der. Mar chcsu Guardian- bericktct, werden demnächst vier- bis fünfhundert von ihnen dem Herzogtum Coruwall zur Ver- 'üguug gestellt werden. Dasselbe Blatt berichtet auch einiges aus der Cbronil deS Gefängnisses, dos zur Zeit Napoleons Kriegs- geianrene beherbergte:.ES wurde von den Gefangenen als das ärgst« der britischen Gefängnisse angesehen. TaS Ent- kommen von dort war nicht leicht und die Rotur der Umgebung erleichtert» dt« Entdeckung. vielleicht war ei die durch dies« Hoffnungslosigkeit hervorgerufene Verzweiflung, die die Zahl der Fälle von gewaltsamen Tod— durch Selbstmord, Mord oder Duell— so sehr vermehrte, daß die Leichen- beickauer der Ort« um eine Erhöhung von 8 Pence auf einen Schilling für den Kopf ansuchten. Di« Revolte der nach dem Friedens- ichluß von 1815 widerrechtlich zurückgehaltenen Amenlaner wurde von den Ueberlebenden de« �rorrick« wasssors"—»grauenhaften Schlächterei'— dauernd gefeiert." Man kann sich alio ungefähr vorstellen, wie der Ort. der in jeuer Epoche mit ihrem noch im Mittelalter steckenden Befänguiswefen als Hölle galt, beschassen ist. Doiihin welden jetzt Männer ge'perrt, die. mag man ihr Verhalten wie immer beurteilen, unstreitig aus reinen Motiven handeln. Heber den Strafvollzug im Weltkrieg wird einmal»in interessantes Buch mit internationalem Inhalt geschiiehen werden können... Die Entente knebelt üie griechische presse. Athen . 7. März.(Havaemeldung.) Der Minister des Acußern hat dem französuchen Gesandten mitgeteilt, daß die Untersuchung wegen der Bc l eid ig um g e» der Presse gegen die Entente fortgesetzt wird und daß. sobald die Urteile gegen die Schuldigen verkündet sein werden, dies« dem französischen Gesandten zur KemrtniL ge-
bracht werde» sollen. Die griechische Regierung ha! ein' Gesetz erlassen, das für Beleidigungen und Angriffe der Presse gegen die kriegführenden Staaten sowie für dos Jlmmlaufsetzen von falschen Nachrichten durch die Presse, lvelche die Beziehungen Griechenlands zum AnS- lande trüben können, Strafen festsetzt. Todesurteile gegen Letten. Berlin . 7. März. Die..Neue Zürcher Zeitung " hat in ihrer Ausgabe vom 29. Januar!9j7. 3. Mittagsblatt (Nr. 170) eine Zuschrift von deutschfeindlicher„lettischer Seite" veröffentlicht, in der u. a. behauptet wird, in den letzten neun Monaten seien 2000 Lette»---- 2 Proz. der lettischen Bevölkerung wegen„Hochverrats" hin- gerichtet worden. Damit diese ungeheuerliche Stach- richt glaubwürdiger erscheine, wird die im deutschen Okkupationsgebiete selbst herausgegebene„Mstauische Zeitung" (ohne Angabe eines Datums) als Quelle genannt. Ange- stellte Ermittlungen habe», wie die„Norddeutsche Allgemeine Zeitung" mitteilt, ergeben, daß die„Mitauische Zeitung" nie- malS eine derartige Mitteilung gebracht hat. Die Wahr- heit ist. daß im gesamten in Betracht kommenden Etappen- aebiete, einschließlich des Gouvernements Libau , seit dem I. April 191V 32 Letten wegen ÄriegSverrat« zum Tode ver- urteilt werden mutzten; von diesen sind 26 hingerichtet worden. Die Behauptung der angeblich„lettischen Seile" in der „Neuen Zürcher Zeitung " bentbt also— so bedauerlich eS ist. daß in den angeführten 26 Fällen mit der vollen Strenge des KrlegsrechtS eingeschritten werden mußte— auf freier Erfindung. » Sine Absage der lettischen Sozialisten. Bern , 7. März. Die lettische sozialistische Partei läßt in der .Berner Tagwacht' erklären, daß sie die Teilnahme an der geplanten Konferenz der Ententesoziamsten ent- schied; n ablehnt. Kleine Knegsnachrichtea. Der iriidere portugiesische PrSstbent gestorben.„tzavaS" mel- bei au? Lissabon : Der frühere Präsident der Republik , deAriaga, ist gestorben. Ter Anschlag aus Llovd George. Der Prozeß gegen die Personen. die angeklagt sind, daß sie Llovd George und Hcnderson er- morden wollten, hat im Central Criminal Court begonnen. Der Generalanwalt schilderte die Angeklagten als ein« Bande gefähr- licher Revolutionär«, die von Haß gegen ihr eigenes Land erfüllt feien und ihm dl« Mittel vorenthalten wollten, um den Krieg mit Erfolg fortzusetzen. Konteradmiral Sir William Pakenham wurde nach dem „Nieuve Rotterdamsche Courant" zum Kommandanten der eng- Irschen Schlachtkreuzerflotte ernannt. Tie neuen Berpflegungsfässe für die deutschen Kriegs- und Zivilgefangene u in England entsprechen, wie amtlich mitgeteilt wird, der jüngsten Bekanntmachung deS LebenS- mitielkontrollenrS und sind von ihm gebilligt. Bisher hätten die Gefangenen mehr erhalten, als den von Lord Devonport empföhle- neu freiivilligen Einschränkungen des Lebensbeda csS entsprechen würde._ politische Ueberflcht. (Sine Rede DernburgS. Auf dem Parteitag der Fortschrittlichen VoWoattei- für Oldenburg und Friesland hat der Staatssekretär a. D- Dernburg eine Rede gehalten, in der er sich zu den Prinzipien dieser Partei bekannte. Er betonte, daß Deutsch land auch heute noch bereit sei, einen ehrenvollen Frieden zu schließen, verlangte aber, daß„jetzt die andern uns kommen" sollten, und erklärte sich mit Bethmanns Entschädijjungs- forderung einverstanden, lieber den Mangel freiheitlicher Einrichtungen, wider Klasienwahlrecht und Fideikommiß- Wirtschaft fand der ehemalige Staatssekretär scharfe Worte. Solche Zustände, wie auch die Behandlung der Polen und Juden erweckten den Eindruck,„daß in Teutschland nicht dasselbe Maß von Freiheit und Gleichheit bestehe, wie es anderswo, in demokratischen Staaten, vorhanden ist". Preußen sollte'moralische Eroberungen machen. Aber„wir muffen leider sagen: Das ist nicht hinreichend ge» lungen, es ist auch nicht mit hinreichendem Nach- druck versucht worden". lieber künftige Friedenssicherungen sagte Herr Dernburg : Der Krieg wird eine ungeheure Schwächung der europäischen Mäibte zur Folge haben. Der bisherige Verlust an Toten und Verwundeten ist auf 1 6 M i l l i o n e n M e n i S e n berechnet worden— ein ungeheure« Manko der besten Mannheit. liniere Kultur bar mit der Technik nicht gleichen Schritt gehalten. Die Kriegführung ist zurückgesunken in einen Zustand. den wenige Jahre vorher niemand für möglich gehalten hätte. Cin neuer Krieg wurde zur Vernichtung der weißen Rasse führen. Deshalb muß die Frage sehr ernsthaft untersucht werden. ob es möglich ist, künftigen Katastrophen auf dem Wege inter - nationaler Verständigung vorzubeugen. Tie Schwierigkeiten find sehr groß. Aber e« ist eine unabweisbare Notwendigkeit, an diele Dinge mit guiem Willen, aber auch mit Borficht heranzutreten. So weit darf es natürlich nicht kommen, daß durch internationale Vereinbarungen die deutsche Wehrhasligkeit und das deutsche SelbstbestimmungS- recht irgendwie erschüttert wird. Wenn wir auf den Gedanken der Liga der Nationen nicht eingehen, dann wird schließlich die Liga unser Gegner sein. Der Kaiser und der Reichs- kanzler haben deshalb mit Recht ausgesprochen, wir find bereit, uns an dielen Bestrebungen zu beteiligen und, wenn nötig, an die Spitz« zu stellen. Tie Rede, die sich durch Verständigkeit auszeichnet, durfte nicht den Beifall der alldeutschen Heißsporne finden. Im übrigen ist eb beachtenswert, daß ein Mann von so aus- geprägtem politischen Wollen wie Herr Dernburg sich so scharf auf den Boden der Fortschrittlichen Volkspartei stellt. Abänderung beb Militärftrafgeseybuchetz? Ter Bundesrat hat zu dem Antrage deS Reichstages, baldigst einen Gesetzentivurf vorzulegen, durch welchen die Mindeststrafen im Militärstrafgesetzbuch herabgesetzt werden, Stellung genommen und sich dahin geäußert: Trotz rrheblidber Bedenken gegen eine Aenderung der auf den Erfahrungen de« Kriege« von 1870/71 aufgebauten Kriegsgesetze deS MiluärstrafgesetzbuäieS während der Dauer de« jetzigen Kriegszustandes ist die Militärverwaltung bereit, in eine Prüfung einzutreten, ob und inwieweit eine alsbaldige Aenderung der Slrafondrobungen der KriegSgefetze cmgebraäu ist. Zur Schaffung einer sicheren Unterlage bedari�es dazu vor allem einer Befragung der Armee und der Marin« über die mst der Handhabung der KriegSgefetze gemachten Erfahrungen. DaS in dieser Hinficht Er- forderliche ,st veranlaßt. Also: Erwägungen schweben l
Ein Pastor gegen die„Friedensduseligen". Zu den streitbaren Pastoren, deren Worte wir hier von Zeit zu Zeit der Arbeiterschaft zur Kenninis bringen, gehört auch Herr Stadtpfarrer Schiller in Nürnberg , der für die „Kreuz-Zeitung " schreibt. In einem Artikel„Utopisten und Idealisten über das Moratorium des Christentums" fetzt er sich mit denen auseinander.« welche behaupten, daß das Christentum durch den Weltkrieg Schiffbruch erlitte» habe. Herr Pastor Schiller scheint nicht mehr recht an die Tragkraft der„religiösen Welle" zu glauben, er sieht von allen Seiten Anklagen und Vorwürfe auffteigen. die jetzt noch zum Teil durch den Burgfrieden zum Schweigen verurteilt, nach dem Kriege um so lauter ihre Stimme erheben wurden. Mehr als von einer oberflächliche» Demagogie fürchtet Herr Schiller von den„Pazifisten und Sozialisten", von denen, welche erklären: eS sei doch ein Hohn auf christliches Empfinden, daß den Greueln des Krieges in keiner Weise von den Vertreter� der Religion Einhalt geschehe. Und entrüstet ruft er:„Ja selbst Pastoren wie Möhring beteiligen sich an einem solchen Treiben, schüren. und Hetzen." Also wen von der Religion erwartet, daß sie den Greueln des Krieges Einhalt tue, ist nach Herrn Schiller ein Schürer und Hetzer. Nicht gerade eine Empfehlung für seine Religion. Herr Schiller geht aber noch weiter. Er spricht von „jenem Sonderling"(1!), der vorgeschlagen hat:„was belgisch war, hat belgisch zubleiben, was sranzösch, bleibt französisch." Seiner Ansicht nach können„Vertreter deS Christentums" diese Politik Scheidemanns nicht mitmachen. Denn: „Würden unsere Feinde uns nicht auslachen ob unserer ver- meinlliiHn Schwäche?"— Jesus Christus hat eS unseres Wissens nichts ausgemacht, daß er von seine» Gegnern ver- kannt. verlacht und verspottet wurde. Tie heutigen Lerkünder seines Worts sind darin empfindlicher. Herr Pfarrer Schiller wettert: ?iein, die DaseinSfroge. vor welche Deutschland heute sich gestellt siebt, fordert ganze Männer, keine FrirdenSdoselige«, ver« langt Helden von besonderer Kraft und'Stärke, keine süßliche», «eiche« Ratureu. Friedensduseligen— für einen Jünger des NazarenerS allerhand. Daß sich diese Herren aber über das Verebben der„religiösen Welle" auch noch wundern!
TaS zweite Putzgeld. DaS zweite Putzgeld für Mannschaften, die seit 1. Okiobet 1913 eingezogen find, war vom Reichstag auf sozialdemokratischen Amrag. beschloffen worden, der Bundesrat bar es aber abgelehnt mit der Begründung, daß er seine Rotwendigleit nicht anerkenne. Die sozial»' demokratische Fraktion dürste sich mit dtesem Bescheid nicht zufrieden geben._ Siub wir politische Cfel? Diese zeitgemäße Frage erhebt der Wirkl. Geh. OberregierungSrat Dr. Adolf Mathias in der Kor- refpondenz des Bundes deutscher Gelehrter, den„Zeit- und Streit-. ftagen" vom 2. März. Geheimrat Mathias gibt keine direkte Ant- wort, cr empfiehlt aber eine Aenderung des Geschichtsunterrichts, um zu realistischer Wirklichkeitsbetrachtung zu kommen wie Bismarck , der kein politischer Esel war.„Dann", meint Mathias tröstend,„werden wir keine politischen Esel bleiben..' Für manche tonangebende Herren dürfte indes der Kursus zu spät kommen. Zur Verteidigung de« Salvarsa» veröffentlicht die„Nordd. Mg. " eine Gtausiik. die sich auf 494 Krankenanstalten und 6 000 Fälle auS den Fahren 1909—1914 bezieht. Danach deträgt die Zahl der Todesfälle, die von den Aerzten mit mehr oder weniger Sicherbeit auf die Behandlung mit Salvarian oder Reo- faivarfam zurückgeführt wurden, 0,016 Proz., d. h. 16 auf 100 060. die der Todeskälle, bei denen der Zusammenhang nach Ansicht der Aerzte unsicher ist, 0,0146 Proz. Die Zahl der festgestellten Schädigungen ist nach dem amtlichen Bericht als minimal zu be- zeichnen gegenüber dem Heilwert des Mittels. Diesen haben von 863 Aerzten. die sich ans ihrer Erfahrung äußerten, 92 Proz. al« günstig oder febr günstig beurteilt. Die übrigen 8 Proz. stellen eS der bisherigen Behandlung annähernd gleich. Keiner hat sich dahin geäußert, daß das Salvarsan ungünstig wirke oder gar direkt zu verwerfen sei.
Lette Nachrichten. Ter voraussichtliche Februar-Erfolg des U Bvot-KrügeS auf 790 000 Tonnen veranschlagt. Budapest , 7. März.(T. U.) Der stellvertretende Chef der Marinesektion deS Kriegsministeriums, Konteradmiral Rodler, ließ sich einem Mitarbeiter des Blattes„A Nap' gegen- über über den U-Boot-Krieg und seine Wirkungen auS. Außer den bereits gemeldeten Teilen seiner- Ausführungen verdienen die folgenden Sätze noch besonderes Interesse, in denen Rodler zahlen- mäßige Aufschlüsse über die Wirkuugen des U-Boot-AriegeS gibt: England habe vor dem verschärften U-Boot-Kriege neben seinein eigenen Schiffsraum in Höh« von 20 Millionen Tonnen noch 4 Millionen Tonnen verbündeter und neutraler Schiffe ver- wendet und benötige diese auch heute noch. Wenn wir sagen könnten, wir haben 2 Millionen Tonnen versenkt, so steht Eng- lands Volk der Not gegenüber, und wir sind in der Lage. seine Machthaber zum Frieden zu zwingen. Mit der Vcrkündung des verschärften U-Boot-Krieges gingen für England von selbst bereits 214 Millionen Tonnen Schiffsraum verloren, da die neu- iralen Schiffe nur noch vereinzelt die englischen Häfen aufsuchen. Wir haben daher nur noch die zweite Hälfte der erforderlichen 6 Millionen Tonnen zu versenken. Bis zum 25. Februar wurden 250000 Tonnen versenkt, weitere 50000 Tonnen wurden gemel- det und die meisten Berichte der U-Boode stehen noch ans. Wir hoffen. daß wir im erste» Monat des verschärfte« U-BootkrirgeS 706 006 Tonnen versenkt haben werde». Das ist der erste Erfolg. Wir haben also nicht ohne Grund und reifliche Ueberlegung zu dieser Waffe gegrfffeu. Stillegung der Moskauer Textilindustrie. . Die.Frankfurter Zeitung " meldet aus Swckholm: Tis neun größten Textilfabriken von Moskau und dem benachbarten Industriegebiet stellen den Betrieb ein. Die übrigen Fa- briken, soweit sie nicht für Heeresbedarf arbeiten, kündigten den Arbeitern auf den 8. März. Insgesamt sind gegenwärtig 38000 Arbeiter arbeitslos, dcüflrn in SPchotau die Hälfte. Tie Wiederaus- nähme der Arbeit nach Ostern ist nur unter, der Bedingung denkbar. daß die Fabriken bis dahin über die notwendige Mindestmenge von Heqmaterial verfügen,