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volkstümlichen Namen für tfjte Ziele auszuöeutett. uttS öer Graf hat die Zwecke, zu denen er als Mittel gebraucht wurde, vielleicht nicht immer richtig durch'chaut. Das ändert nichts an dein hohen Ruhm des Toten. Ihm vebdankt die ganze lebende Generation Teutschlands unver» geßlicke Erlebnisse, und sein Name wird sagenumrankt in eine Zeit hinüberklingen, in der das Lenklustschiff selbst loahrscheinlich nur noch in illustrierten Geschichten der Er- sindungen zu sehen sein wird. Während Graf Zeppelin am Bodensee   an seiner Ersin- dung arbeitete, machten drüben in Amerika   die Brüder Wright ihre ersten Flugversuche. Durch die französische   Fein­mechanik vervollkommnet, trat die Flu�naschine ihren Siegeslauf in die Lüfte an. Und wieder erinnern wir uns, mit welchem neidlosen Interesse wir damals den Wettstreit zwischen deutscher   und amerikanisch  -sranzöfischer Ersinder- luvst verfolgten. Der erste Zeppelin über dem Tempelhofer Feld war den Berlinern ein ungeheures Erlebnis. Doch nicht geringer war ihre Begeisterung, als der Franzose Latham auf demselben Feld seine Künste zeigte. Hundertausend Augen hingen an dem Wundervogel voll Bewunderung, hundert- iausend Herzen bebten bei dem Gedanken an einen Absturz. Am selben Abend kam die Nachricht daß das französische  Lenkluftschisf Pcrtrie mit seiner ganzen Mannschaft abgestürzt und vernichtet sei, und man empfand auch diese Katastrophe als tiefschmerzllchxs Ereignis. Der Krieg hat das Denken und Fühlen der Menschen umgestimmt. Und doch ist es nicht ganz so, wie es nach dem Geschrei der nationalistischen Presse hüben und drüben zu sein scheint. Etwas von allgemein menschlichem Empfinden regt sich unter der Oberfläche. Und es ist kennzeichnend für die Kompliziertheit des menschlichen Gefühlslebens, daß dieses seine Träger ehrende Empfinden nirgends mehr der- breitet ist als unter denen, die einander droben in den Lüften bekämpfen. Als vor einigen Monaten ein Zeppelin in der Nähe Londons   zum Absturz gebracht wurde, da wurde seine getötete Bemannung mit allen militärischen Ehren zu Grobe getragen, und als der chauvinistische Pöbel dagegen murrte, teilte die englische Presse mit, unter den Luftschiffern bestün- den internationale Gebräuche, von deren Einhaltung sie sich nicht abbringen ließen. So mag dem großen deutschen Er- ünder auch bei den Besten des feindlichen Auslandes ein Gedenken gesichert sein, das nicht nur ihn, sondern auch sie selber ehrt._
Ein üeutsches Angebot an Ebina. Frankfurt   a. M, 8. März. DerFrkf. Ztg." wird aus Berlin  gemeldet; Die besonderen Umstände gestatten jetzt zu sagen, wciS die Oefsentlichkeit bisher nicht wissen durfte: Die deutsche Negierung gat dem deutschen   Bankkonsortium in China   im SpStsomnier des verslosseneu Jahres gestattet, der chinesischen Regierung die ZahlungS  « vslicht der Boxerentschädigung bis zu einer gewissen Summe be- schränkt abzunehmen. Das kommt faktisch einer Stundung' der Zahlung gleich. Deutschland   hat also China   aus Freundschaft bereits im verflossenen Jahre gewährt, was die Entente China jetzt ver- ivricht, wenn eS mit Deutschland   bricht, ltnd wir können wohl sagen, daß die chinesische Regierung Deutschland   gegenüber gewissen» los handeln würde, wenn sie auf die plumpen Angebote der Entente eingeht. DaS wird sie hoffentlich nicht. Abschiebung kanadischer Flüchtlinge aus den vereinigten Staaten. *,t Watertown  (New Dorf), 14 Januar. Die Organisation der hiesigen sozialistischen   Partei hat beim Staatssekretär Lansing Einspruch erhoben gegen zwangsweise Ausweisung kanadischer Arbeiter, die über die Grenze nach den Vereinigten Staaten   flohen, um dem Militärdienst zu entgehen. Drei kanadische Sozialisten, denen die Abschiebung bevor- stand, appellierten an die sozialistische Partei um Hilfe.- Tie hiesigen Sozialisten sammeln Material und man wird allen Versuchen der Behörden, Kanadier   am Betreten von ameri- lanischem Boden zu verhindern, energisch zu Leibe rücken.
der slufftanü auf Kuba  . Amsterdam  , 3. März. Aus New Jork wird gemeldet: Einem Berichte aus Havanna   zufolge haben die Regierungs- rruppen den ExPräsidenten G o m e z. den Führer der Auf- ständischen, mst seinem gesamten Stabe gefangen ge- nommen.
Keine bürgerlichen Rechte in Rußlanö. Kopenhagen  , 7. März. Wie russische Blätter melden, nahm in der Reichsduma in der großen Jnter» pellationsdebatte wegen der Verhaftungen der sozialistischen   Mitglieder des Haupt- a u s s ch u s s e S der Kriegsindustriekomitees der Vizepräsident des Hauptansschusies K o n o w a l o w die Verhafteten warm in Schutz. Er erklärte die Behauptung der Regierung, die Verhafteten hätten für Einführung der Republik   gearbeitet, für Unwahrheit und betonte, die Verhafteten hätten ihre Pflicht gegenüber den» Lande getan und hätten unter den Arbeitern keine aufreizende Agitation getrieben. Konowalow schloß unter dem Beifall der Linken: ES ist nicht verboten, sich mit politischen Fragen zu beschäftigen. Der russische Bürger hat zwar keine Rechte. ist aber'trotzdem kein Sklave. Das Vorgehen der Regierung gegen die Arbeiter ist nur ein neues Glied in ihrem Kampfe gegen die bürgerliche Gesellschaft. Kcrenski, der Führer der Arbeitergruppe, erklärte, es handle sich bei der Interpellation nicht allein um die ver- hasteten Arbeiterführer, sondern namentlich um die grundsätzliche Frage: Jeder Russe müsse das Recht haben zur freie» Meinungsäußerung, zur Polstischen Betätigung und zur Ber- '»mmlungsfrrihest._ Der ruMch-japanische Gegensatz. Ju der Gesellschaft zum Studium Sibiriens   hielt laut Lirshewija Wjedomosti" Arkadi Petrow einen Vortrag über die Rolle Japans   im Weltkrieg. Er führte unter anderem aus: Ohne die ungeheuren Berdienste Japans   um die Rückendeckung der Verbandsmächte und den Schutz der oft asiatischen Gewässer im Verein mit der engliichen Flotte, ferner um die Mitwirkung bei der Bertreibung der Deutsche,  ! aus dem fernen Osten verkleinern zu wollen, lami doch gleichzeitig nicht geleugnet werden, daß Japan   in zwei Achtungen feiner nationalen Politik glänzende Ergebnifl« erzielt hat. nach Süden auf den Südseeinseln und nach Nordwesten auf
dem asiatischen Festland. Der japanisch-chiuesischs L e r- trag räumt Japan   so nmfaisen de Borrechte ein, daß er tatsächlich eine Art japanisches Proteltorat über China   einführt; der ruisisch-japamiche Vertrag überläßt tan'ächlich Japan   die volle strategisch� und Wirt« schastliibe Herrschaft über die Rord-Mandschurei: die Politik der offenen Tür für das Eindringen japanischen Kapitals n ach Sibirien   gibt den japanischen Unternehmern die un- beschränkte Möglichkeit' in die Hand, unsere noch nicht gefestigten sibirischen Landesteile mit ihrer fremdstämmigen Bevölkerung sich wirtschaftlich vollständig zu nuterwerten Alle Meie Umsiände und ferner der Zufluß russischen und ausländischen Goldes nach Japan  , der seine finanzielle und wirtschaftliche Macht gefestigt hat. geben durchaus genügenden Grund, um reckt- zeirig Maßnahmen zu ergreifen, um die Stellung Rußlands  in Asien   zu stärken, die sich wählend des Krieges ganz er- heblich in für Rußland ungünstigem Sinns v e r- ändert hat. Als solche Maßregeln schlug der Vorsitzende vor: Fest- legung der russischen Grenzen in Asien  , so wie sie zu Be- ginn des Jahres 1314 waren, Studium des japanischen Volkes und gründliche Vorbereitung der russischen   Diplomaten für den Dienst im fernen Osten. Hebung des 5tulturniveauL der Bevölkerung des aslatischen Nußlands durch Einführung des allgemeinen Schulzwangs, Einführung des Semstwo in Sibirien   und anderes mehr._ Die Enttäuschung der Iren. London  , 7. März. Unterhaus. Die irische Rationalistenpartei brachte einen Antrag auf sofortige Einführung von Homerule ein mit dem Hinweis darauf,, daß dadurch die Stellung der Al- liierten in ihrem Verlangen nach Anerkennung gleicher Rechte fürdiekleinen Nationen gestärkt werde. Im Laufe der Besprechung sagt« Lloyd George  , die Re- gierung sei bereit, allen Teilen von Irland  , die es unzweideutig verlangten, Selbstregierung zu gewähren. Die Iren könnten zu jeder Zeit mit ausdrücklicher Zustimmung aller Parteien in. Eng- larvd Selbstregierung für jeden Teil ihres Landes erlangen, der es fordere. Aber keine Partei werde die Forderung unterstützen, daß Ulster   in ein solches Abkommen hineingezwängt werde. Lloyd George   legte zum Schluß folgende Resolution vor: Das Haus begrüßt jedes Abkommen, das ein besseres Ein- Verständnis zwischen Irland   und dem übrigen Teil des Ber  - einigten Königreiches herbeizuführen geeignet ist; aber cS hält eS für unmöglich, irgend einem Teil oder einem Gebiete in Jr- land eine Form der Regierung durch Gewalt aufzuerlegen, die nicht dessen Zustimmung hat." Asquith   schlug vor, die Vermittlung einer außenstehenden und unparteiischen Autorität anzurufen, um die verschiedenen Interessen und Meinungen in Einklang zu bringen. R e d m o n d drückte seine tiefe Enttäuschung darüber au?, daß die Regierung mit keinem endgültigen Plane hervortrete, und gab den Nationalisten den Rat, an der fruchtlosen Besprechung nicht weiter teilzunehmen. Darauf verließen Redmond und die Rationalisten das Haus. Es gab einige Zwischenrufe, aber keinen Zwischenfall, und die Besprechung wurde von anderen Mitgliedern des Hauses fortgeführt. Die Nationalistenpartei wird morgen über die Lage beraten. Von anderer Seite wird dazu berichtet: RedmondS dramatische Erklärung wurde in leidenschaftlichem Tone abgegeben. Die Nationalisten waren sehr erregt und einige ballten die Fäuste gegen den Regie r un g s t i sch. Redmond verließ den Saal, und sämtliche anderen j Nationalisten folgten ihm. Die natioanlistischen Abgeordneten werden keiner Sitzung des' Unterhwrses. mehp. beiwohnen, bevor nicht«ine be- friedigende Lösung der Homerule-Frage gefunden fein wird. Monarchie Angelegenheiten. London  . 7. März. Im Oberhause wurde eine Bill ein­gebracht, die für die Zukunft die Frage der Titel von briti- scheN Prinzen, und im Falle von erblichen Titeln die Rechte der Nachkommen von Personen regelt, die gegen den 5tönig oder seine Verbündeten Waffen getragen haben, feindlicher Nationalität stirb oder in Feindesland wohnen. Die Bill berührt die Eigentumsrechte nicht.
Höchstpreis und Hilfsdienst. Amsterdam  , 8. März. Aus London   wird gemeldet, daß der Lebensmittejkontrolleur Lord Davonport nach einer Konferenz mit den Lebensmittelhändlern beschlossen hat, Höchstpreise für Kaffee, Tee, Butter. Käse und Fleisch im Groß- und im Kleinhandel festzusetzen. Man glaubt, daß in England jetzt etwa eine halbe Million Arbeiter in nicht notwendigen Betrieben tätig ist. Man will sie in die notwendigen Betriebe verpflanzen, um eine gleiche Anzahl von tauglichen Männern für die Armee frei zu bekommen. Ter steiwillige nationale Hilfsdienst soll nicht den Erfolg gehabt haben, den man von ihm erwartete. Viviani will Elfaß-Lothringeu. Paris  , 7. März.(Meldung der Agence HavaS.) Heute nachmittag- hat eine große nationale Kundgebung in der Sorbonne stattgefunden, bei der Präsident Poincars an- wefend-war und Kammerpräsident �eschanel den Vor- sitz führte. Justizminister Viviani erklärte im Namen der Regierung, nach 30 Kriegsmonaten habe Frankreich  , unbezwingbar und entschlossen, die Niederlage in die Ferne gerückt und sich de« Siege genähert. Wie es sich im Kriege aufrechterhalte, so werde eS morgen auch aufrechtstehen in dem Frieden, der ihm Entschädiguugen bringe, zu- sammen mit Elsaß-Lothringcn, in einem Frieden auf Grund des Sieges, den Frankreich   seiner Geschichte zu Ehren und gemäß der Achtung für seinen Namen allein annehmen könnte gegenüber dem preußischen Militarismus, der die Geißel dieieS Krieges entfesselt hätte, eines Sieges, der eS ermöglichen würde, daß die Kinder seiner Kinder frei unter der Sonne leben könnten. Für das Recht und im Bunde mit seinen Alliierten bleibe Frankreich   auf- "cht. Darauf hielten DeSchanel, Barthon und BarrsS Reden, in welchen sie Frankreich   aufforderten, bei seinen An- strengungen zu beharren, denn niemals werde sich eine gleich günstige Gelegenheit bieten, den Sieg zu vollenden und den Erbfeiud endgültig zu bezwingen, der sich im Laufe der Jahrhunderte bereits LSmal auf Frankreich   gestürzt habe. Die großen Gesellschaften in Frankreich   hätten ihren Willen, die An- strengungen der Kämpfenden zu unterftützeii. feierlich erklärt. Vertreter des katholischen, des protestantischen und des israelitischen   Propaganda-Ausschusses sprachen in demselben Sinne.  _ Ernahrungssthwierigkeiten in Irankreich. Bern  , 8. März. Die stanzösische Kammer setzte gestern, Lyoner Blättern zufolge, die Interpellation über die Wirt- schastslage fort.
Abgeordneier B a r t h a betonte, daß die Verprovian- tierungskrise in Südfrankreich   infolge der ungesetzlichen Rc- guisitionen durch die Intendantur sich täglich schärfer zuspitze. Abgeordneter Long erklärte, es müsse Kriegsbrot her- gestellt iverden. Ministes H a r r i o t schloß sich dem Begehren Longs oir und erklärte, sich Maßiiahmen bezüglich Vermischung des Brot- getreideZ vorzubehalten, worauf Long erwiderte, selbst wenn die Regierung Gesetze einbringe, lönne sie diese nicht durchführen losieii, weil der Geist der Bevölkerung im Jnnenlande sich Em- schränklingen widersetze. Man müsse Kartoffeln und Hülsenfrüchte anpflanzen und dazu auch die Gebiete Nordafrikas   uns Senegals  heranziehen. Alle verfügbaren Kräfte müßten jetzt für die land- wirtscbaftlichen Arbeilen herangezogen werden. Man müsse an den Winschaftslrieg nach dem Kriege denken. Deutschland   sei verloren. dürfe aber Frankreich   in seineni Sturze nicht milreißen. Die weitere Besprechung der Interpellation wurde vertagt. Nach der Sitzung brachte Abg. Vorrat seinen Bericht über den Antrag bezüglich der Vermischung des Brot- getreideS ein. Infolge von Schwierigkeiten in der Bl- schaffung des Auslandsgetreides und der voraussichtlichen schlechten Ernte 1�17 müsse im Brotverbrauch Frankreichs  eine Einschränkung von 34 b i s 38 P r o z e n t er- folgen. Die bisherigen Maßnahmen wie Ausmahlung des Getreides auf 80 Proz. und altbackenem Brotes seien durchaus ungenügend. Es sei notweiidig, 230000 mobilisierte Acker- dauern, wenigstens zeitweilig, für landwirtschaftliche Zwecke freizugeben.._ die Stimme Ses Gewissens in Rom  . Eine Rede Ferris. Lugano  , 8. März. Die gestrige Sitzung der römischen Kammer war außerordentlich bewegt, einerseits wegen der Anklagen des Abg. Defelices gegen die Regierung, daß sie den Monsignore Gerlach unbehelligt abreisen ließ, obgleich den Ministern nach der Uniersuchung des Militärgerichts bekannt sein mußte und bekannt war. daß er der Spionage verdächtig war. andererseits auch wegen der Rede des Sozialisten Ferri, die er zur Unterstützung seines Antrages, die RegieruirgSpolitik zu verurteilen, weil sie eS unterlassen habe. bindende Abmachungen mit den Alliierten wegen der ökonomi'cken und finanziellen Versorgung Italiens   zu treffen. Ferri iedauerte. daß dir Regierung es unterlassen habe, auf daS deutsche Friedens- angebot zwecks Anknüpfung«eiterer Verhandlungen einzugehen, und kritisierte die Erklärung Bonar Laws, daß die deutschen Kolonien niemals an Deutschland   zurückgegeben bürden; nach FerriS Ansicht müßten diese doch ein Kompensationsobjekt bilden. Seine AuL- sührungeii lösten in der Kammer ein lebhaftes Protestgeschrei aus. Mit erhobener Stimme fortfahrend rief er aus, er würde ein Verräter des eigenen Gewissens fein, wenn er nickt wünschte, daß sich unter den Kämpfenden einer fände, der die Absicht und die Mittel dazu habe, den Krieg der Menschheit und Europa   zu ersparen, statt ihn militärisch zu beenden. Bei diesen Worten des sozialistischen   Abgeordneien erhob sich ein wahrer Tumult, Schreie wurden laut: Deutscher  , Oesterreicher  ; verrecke, du Siernendeuter l Erst nach einer geraumen Zeit kann Ferri seine Rede beenden.....- Der Krieg auf öen Meeren. Auf der Kahrt durch das Sperrgebiet. Amsterdani, 7 März. Einer der Passagiere des TampferS GrottuS. der am 30. Januar, nachdem er bei Falmouth   von einem deutschen   U-Boot angehalten worden war, auS Niederländisch- Indien in Falmouih angekommen ist. berichtet demGoudsckem Courant" über seine Reise und Erlebnisse in England: Am 31. Januar fuhren mehrere holländische Frachtdampfer aus Fal- iii o u t h ab. Von diesen Schiffen sank der Dampfer I p S l p n durch ein Torpedo oder eine Mine getroffen, im Hasen von Fol- mouth, in einer Entfernung von einer Seemeile vom Dampfer- Grotius. Nach einem erlebnisreichen Aufenibalt in England er- hielten die Passagiere des Dampfers Grotius   die Erlaubnis weiter zu reise». Der Dampfel KirkhaiN Ab b e y, mit Passagieren dcS Grotius an Bord, fuhr mit drei anderen Scdiffen am 22. Februar abends ab. Unterwegs wurden sie durch ein englisches Torpedoboot gc- warnt, da U-Boote in der Nähe seien. Am S. März morgens fuhren die Dampfer in Richtung auf Hoei van Holland ab. Das erste Boot war die Kopenhagen  , das zweite die Kirkamp Abbey, darauf folgten die anderen Boote. Als unter Begleitung von Toipedobootszerstörern ungefähr dreiviertel der Relie zurückgelegt wäre», wurde die Kopenhagen   torpediert. Die Pasiagiere der Sirkham Abbey sahen, daß die Bemannung der Kopenhagen   in die Boote ging, während plötzlich neun engl«»« Torpedoboots �erssörer auftauchlen und sich durch Lichtsignale verständigten. Die Kirkham Abbey sitbr. ohne Aufenthalt mit Volldampf weiter, ohne sich um die Kopenhagen   zu kümmern. Vor dem Sckiffe kreuzte im Zickzack ein großer englischer Torpedobootszerstörer. Nach einer Fahrt durch Nebel und Schneewetter lief das Boot endlich gegen 4 Uhr morgen» in den Hafen ein. * Der Preis für Menschenleben. Rotterdam  ,& März. Nach Aeußerungen der Mannschaft eines Ende Februar von London   in Rotterdam   angekommenen englischen Dampfers haben diese für das Befahren des Sperr- gebictS eine wöchentliche Lohnerhöhung von zwei Pfund erhalten. Der Steuermann jenes Dampfers erhalte zum Beispiel jetzt zwölf Pfund die Woche. * Eine holländische Antwort an England. Haag, 7. März. Zu dem mißbilligenden Reuter-Telegramm über die kritischen Bemerkungen der holländischen Presse zur letzten englischen Königlichen Verordnung schreibt.Nieuwe Courant": Reuter hat uns ganz von oben herunter eine Standrede in der Form einer Meinungsäußerung aus maßgebenden Kreise» gehalten. Er wirft der niederländischen Presse vor, daß sie anläßlich der Schwierigkeiten, die England uns in den Weg legt, eine ungerechte Darstellung der Haltung Englands gibt. Dies ist wieder eine der typischen Aeußerungen der KriegSmentalität, die die Neutralen, wenn sie ihr Recht verteidigen, vernrieili. Wer einen Tadel austeilen will, sollte doch besser unterrichtet sein, als diese Kreise, deren Ansicht Reuter widergibt. Unsere Regierung hat nach der Ankündigung deS deutschen   U-Boot-KriegeS getan, was möglich war. Darüber hinaus bestand nur noch die Möglichkeit eines Abbruchs der Beziehungen. ES ist noch nicht io lange her, daß Wilton die Neutralen dazu drängte-, damals wurde von einer Reihe britiicher Blätter erklärt, daß dies einem Selbstmordversuch gleichkommen werde. Die Kreise, deren Anficht Reuter jetzt wieder- gibt, stellen mehr oder weniger die Forderung auf:Ihr sollt Partei nehmen; da Deutschland   auch dii: Neutralen trifft, brauchen wir keine Rückficht auf sie zu nehmen." Auch bezüglich der Haltung unlerer Schiffahrt gehen Reuter oder sein« Gewährsmänner von falschen Loraussetzungen aus.