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Gewerkschaftliches.

Deutsches Reich .

Der Arbeitsmarkt

Berlin und Umgegend.

Aus Industrie und Handel.

Die Militärsattler nahmen am Mittwoch den Jahresbericht ihres Branchenobmannes entgegen. Aus demselben geht hervor, daß das bedeutendste Ereignis des Jahres die Bewegung zur Erlangung Der deutsche Handelstag und die neuen Steueru. einer Teuerungszulage war. Monatelang bat diefe Angelegenheit Der Ausschuß des deutschen Handelstages erklärt sich mit der lägt auch in diesem Jahre eine regiame Beharrlichkeit, die feit Mo- die Kollegen lebhaft beschäftigt. Die Bewegung hatte fich folange Kohlensteuer als Kriegsmaßregel unter der Voraus­naten für das deutsche Wirtschaftsleben fennzeichnend ist, erkennen. bingezogen, weil die Konjunktur eine schwankende und zeitweise fo fegung ihrer Befristung auf ein Jahr nach Kriegsschluß einver­Nach dem vorliegenden Bericht des Reichsstatistischen Amtes für den ungünstige war, daß ein energisches Vorgehen nicht aussichtsvoll standen. Er zieht die Wertsteuer der Gewichtssteuer vor. Zu Monat Januar trat eine weitere Steigerung der Tätigkeit namentlich erschien. Im Oktober hatte sich die Arbeitsgelegenheit so günftig prüfen sei, ob ausländische Kohle nach ihrem Werte ab Grube gestaltet, daß man mit der Forderung einer allgemeinen Zeuerungs- oder ab Grenzeingangsstelle zu besteuern sei. im Vergleich zum Vorjahr verschiedentlich hervor. Im Bergbau behauptete sich die seit Monaten bestehende Sie schließlich damit endeten, daß Teuerungszulagen bewilligt wurden, zulage an die Unternehmer herantrat.. Es fam zu Berhandlungen, Mit fauerfüßer Miene findet sich der Ausschuß auch mit dem außerordentlich lebhafte Nachfrage. Eisen- und Metallwelche 10 Bros. für Ledige, 12 Prog. für Haushaltungsvorstände Buschlag zur Kriegssteuer ab, verlangt aber, daß ein Ver industrie wie Maschinen- und Apparatebau arbeiteten und 10 Broz. bei einer gewiffen stinderzahl betrafen. Die Kollegen mögensrüdgang oder Mindergewinn der einen Veranlagungszeit auch im Berichtsmonat mit lebhafter Anspannung und verzeichnen befinden sich feit Dezember vorigen Jahres im Genuß dieses Er- mit dem Vermögenszuwachs oder Mehrgewinn der anderen Ber­dem Vormonat gegenüber, vor allem aber im Vergleich zum Vor jahr eine weitere teilweise Zunahme der Beschäftigung. Für die folges der gewerkschaftlichen Tätigkeit. anlagungszeit ausgeglichen werde. elettrische Industrie und zum Teil auch für die chemische Industrie überstiegen die Anforderungen vielfach die des Ja muar 1916. In der Industrie der Holz- und Schniß­stoffe gestaltete sich der Geschäftsgang nicht wesentlich anders als in den Vormonaten. Das Baugewerbe lag, dent harten Winter­wetter entsprechend, im wesentlichen still.

Stach den Feststellungen über die Arbeitslosigkeit ist 34 Fach­berbänden, die für 795 962 Mitglieder berichteten, wurden Ende Januar 13 282 Arbeitslose oder 1,7 Proz. ermittelt. Die Arbeits­losigkeit insgesamt stellte sich dem Januar der drei vorbergehenden Jahre gegenüber im Berichtsmonat zum Teil wesentlich niedriger, da fie 1914 4,7, 1915 6,5 und im Januar 1916 2,6 Proz. betrug.

Die Statistik der Arbeitsnachweise läßt für das männliche Ge­schlecht ein Steigen des Andranges der Arbeitsuchenden erkennen, während auf dem weiblichen Arbeitsmarkt der Stand der Be werbungen weiterhin gesunken ist. Im Januar famen bei den Männern 61 Arbeitsuchende auf je 100 offene Stellen, während beim weiblichen Geschlecht sich der Andrang von 128 Arbeitsuchenden bei je 100 der gemeldeten offenen Stellen auf 115 verminderte.

Aus der Partei.

Bebels ,, Entgleisungen".

Spartakus gegen. Bebel, Engels, Wilhelm Liebknecht

Teuerungszulagen für Bäckereiarbeiter in den rheinisch zu Felde. westfälischen Konsumvereinen.

und das Erfurter Programm.

Aus dem Berliner Wirtschaftsleben.

Die vorgeschlagene Besteuerung des Personen- und Gepädverkehrs geniert den Ausschuß weiter nicht. Dagegen. verlangt er die Einführung prozentualer Steuer­fäge auf den Güterverkehr nach der steigenden Entfernung, damit die Wettbewerbsfähigkeit der frachtlich ungünstig liegenden Gebiete nicht weiter verschlechtert werde. Für den Binnenschiffahrts­verkehr muß angesichts der Rheinschiffahrts- und Elbeatte vor Ein­führung einer Frachtsteuer zweifelsfrei werden, daß die Steuer auf die Durchfuhr ausländischer Güter trifft. Die Steuer auf den Den Braunschweiger Boltsfreund", dem Zentralorgan der Süften- Seeverfehr sei in ihrem vermutlichen Ertrage so gering, daß Spartakusgruppe, liegt eine 1916 im Verlag der Buchhandlung die Belästigung für Seeschiffahrt und Steuer nicht gerechtfertigt sei. Vorwärts erschienene Echrift, Sozialdemokratie und nationale Ver- Auch die Besteuerung des Güterverkehrs foll bis längstens ein Jahr teidigung" schwer im Magen, welche mit einer Sammlung aften nach Kriegsablauf befristet werden. mäßiger Belege und Zitate den Beweis erbringt, daß die deutsche Niemand wünscht mehr als wir, daß schlechte Steuern auf Sozialdemokratie in der Frage der Landesverteidigung nicht umge möglichst furze Zeit befristet werden. Aber angesichts der Reichs­lernt hat und nichts umzulernen brauchte, sondern die am lasten ist die Hoffnung utopisch, daß einmal eingeführte Steuern 4. August 1914 eingenommene Haltung schon vordem durch den wieder beseitigt würden. Im besonderen Falle der Kriegssteuern Mund ihrer berufensten und angefehensten Führer, sowie in ihren werden sich Reich und Staaten auch höflich dagegen verwahren, maßgebenden politischen Kundgebungen eingenommen hat. Gegen als Haupttäufer während des Krieges die neuen Steuern auf diese Schrift zieht ein ungenannter Verfasser in einer Artikelferte sich selbst abwälzen zu laffen, um sie nach dem Striege wieder auf­zuheben. Das Merkwürdige und Entscheidende seines Gedankenganges Durch Berhandlungen mit Vertretern der Konsumvereine und liegt darin, daß er die in der bekämpften Broschüre zusammen­des Verbandes find die Leuerungszulagen, die in den einzelnen gestellten Aussprüche und Tatsachen feineswegs leugnet. Er gibt Drten sehr verschieden geartet waren, nunmehr einheitlich geregelt. in großen und ganzen zu, daß hier der Standpunkt der Sozial zwei Jahre 41/ prozentige Dividende gezahlt hat, zu ihrem Friedens­Die Kommerz- und Distontobant febrt, nachdem sie Die Zeuerungszulagen betragen jetzt bei Jahreslöhnen oder Gehältern demokratie vor dem Kriege richtig wiedergegeben ist. bis 1500 M. 15 Broz.; bei Jahreslöhnen oder Gebältern von 1500 Er sucht lag von 6 Broz. zurüd. Der Reingewinn ist von 6,4 auf 7,6 Mill. bis 3000 m. 12%, Broz; und bei Gehältern über 3000 m. 10 Broz. lediglich nachzuweisen, daß die in der Broschüre aufgeführten Kron- Mart gestiegen, besonders durch Mehreinnahmen aus Zinien und des Lohnes oder Gehaltes; in den übrigen Vereinen beträgt die zeugen diefer Haltung, wie Engels, Liebknecht ( der Alte) Provisionen. Gewinn- und Verlustrechnung und Bilanz bieten nach Teuerungszulage bei Jahreslöhnen oder Gebältern bis zu 1500 m. und Bebel fich geirrt und die Tatsachen falsch beurteilt hätten. Den früher besprochenen Bankabichlüssen nichts wesentlich Neues 12 Broz. bon 1500 bis zu 3000 M. 10 Proz; bei Gehältern Diese Beweisführung allein ist ein ausschlaggebendes und mehr. Erwähnt fei nur, daß sich die Summe der eingelegten über 3000 m. 7 Proz. des Lohnes oder Gehaltes. Dazu wird durchschlagendes Geständns: das Geständnis, daß nicht Gelder von 406 auf 617 Mill. Mark erhöht hat, die, da die Zahl ein Kinderzuschlag von monatlich 3 M. für jedes Kind unter die verlästerte Mehrheit durch den Krieg umgelernt hat, sondern der Privatschuldner zurückgegangen ist, fast ausichließlich im er­15 Jahren gewährt. daß eben die Spartakusgruppe sich zu einem Standpunkt bekennt, baben. Der Besiz an Saasanweisungen ist gegen das höhten Ankauf von Schazanweisungen ein Unterkommen gefunden welcher vor dem Kriege nicht der der Sozialdemokratie geweien Vorjahr von 86,6 um nicht weniger als 182,4 auf 269 Mill. Mark ist. Es steht selbstverständlich jedermann frei, den bejahenden Stand­punkt Engels, Liebknechts, Bebels und auch des Erfurter Programms gestiegen! zur Landesverteidigung für falich zu erklären. Aber dann soll der Betreffende auch nicht immer wieder mit der unwahrhaftigen Be­hauptung in der Deffentlichkeit agitieren, daß er es sei, der die alten und bewährten Grundfäße" der Sozialdemokratie ver­trete, sondern er soll offen zugestehen, daß sein Stand- Da die behördlich organisierte Lebensmittelversorgung in mancher punkt der von der gesamten Internationale stets mit erie fuchen die wahren Urfachen des Versagens nicht, wie es richtig Hinsicht versagt hat, beginnen die Kleinhändler sich wieder zu fühlen. drückender Mehrheit berworfene Hervéiche Verteidigungs- wäre, in der Knappheit der Lebensmittel und in der inneren Wider­nihilismus ist. Wer da sagt: Es ist richtig, daß die feglichkeit der Produzenten und Händler, sondern darin, daß man den Bergarbeiter und Schlichtungsausschüsse. Sozialdemokratie schon lange vor dem Kriege sich zur Landes Kleinhandel ausgeschaltet habe. Zur Ehre des Kleinhandels erscheint. In einer Sigung des Schlichtungsausschusses in Bochum hatte verteidigung bekannt hat, aber ich persönlich halte das für einen ihnen jedes Mittel recht. Wie eine Biene saugen sie aus jeder Blume unlängst ein Unternehmerbertreter erklärt, daß den Bergarbeitern Fehler" der hat jedes Recht verwirkt, sich als gerstigen Erben Honig. So teilt die Deutsche Stolonialwaren- und Lebenmittel- Rund­die Freizügigkeit nicht beschränkt werden solle. Im Gegensas dazu unserer großen Zoten aufzuspielen. Er enthüllt sich damit als An- chau" aus der Antwort des Kriegsernährungsamts an den Deutschen ſteht die Tätigkeit des Schlichtungsausschusses in Mülheim ( Ruhr ). archist von reinstem Wasser, der den Zeitpunkt für günstig hält, der Städtetag ihren Leiein folgendes mit: Dort wird versucht, es den Bergarbeitern unmöglich zu machen, Man hat auf Grund der gemachten Erfahrungen umlernen eine Bescheinigung zu erhalten, durch welche sie die angemessene ozialdemokratischen Partei anstatt der altbewährten sozial- müssen; man hat erkannt, daß man den legitimen Kleinbandel doch Verbesserung der Arbeitsverhältnisse nachweisen lönnen. Einige demokratischen, seine anarchistischen Grundsäge zu nicht ausschalten kann, wenn eine zwedmäßige Warenverteilung er Firmen find sogar so weit gegangen, fchon erteilte Bescheinigungen unterschieben. wieder zurückzuziehen und die Einstellung der betreffenden Arbeiter abzulehnen. In drei Fällen wurde festgestellt, daß dieses auf Ver­anlassung der Gutehoffnungshütte geschehen war. Auch die Zeche Roland stellt folche Bescheinigungen nicht aus. In zwei Fällen erfuchte dann der Schlichtungsausschuß die Verwaltung der Zeche Roland um Auskunft, ob und zu welchen Bedingungen die Berg­arbeiter dort in Arbeit treten könnten. Jetzt lehnte der Betriebs­führer die Einstellung der Arbeiter ab, trotzdem man ihnen vorher Arbeit beriprochen hatte.

Die Teuerungszulage wird vom 1. Januar bis vorläufig 30. Juni 1917 gewährt. Bereits gewährte höhere Teuerungszulagen bleiben bestehen, auch für später eintretende Angestellte, Arbeiter und Ar­

beiterinnen.

Nach diefer erfolgten Verständigung wurde noch über die be­fondere Vergütung der Arbeiterinnen gesprochen, welche während des Krieges mit in den Bäckereien der Vereine arbeiten und dort Arbeiten berrichten müssen, die früher von gelernten Bädern ver­richtet wurde. Den Vereinen wurde zur Pflicht gemacht, in allen Fällen 5 M. über der Tariflohn für Arbeiterinnen als wöchentliche Vergütung zu zahlen.

Durch folche ungerechten Maßnahmen wird die Arbeitsfreudig­feit und damit die notwendige Produktion im Bergbau gerade nicht gehoben.

Der Dachdeckerverband im Jahre 1916. Nach dem ungünstigen Stande der Organisation im Vorjahre konnte der Verband nicht mit besonderer Hoffnung das Jahr 1916 beginnen. Das Kriegsjahr 1915 hatte schwere Lücken in die Reihen der Mitglieder geriffen, die Mitglieder nach allen Richtungen aus­einandergetrieben und manche Einrichtung vernichtet oder doch außer Straft gefeßt. Dazu fam noch, daß der Verbandsvorsißende, Genosse Diebl, feit längerer Zeit an das Stranfenbett gefesselt ist und eine Reibe Verbandsfuntlionäre zum Heeresdienst eingezogen wurden. Er­freulicherweise belebte fich die Organisation und die Verbandstätigkeit bald wieder. Im Jahre 1916 fonnte dieser fleine Verband 700 Neu­aufnahmen berzeichen. Dieses günstige Resultat brachte es mit sich, daß der Verband in seiner Mitgliederzahl nicht noch weiter jant; im 1. Quartal 1916 war der tiefste Mitgliederstand über­wundén. Seitdem nahm der Verband soviel an Mitgliedern zu, wie durch militärische Einberufungen und andere Abgänge verloren Seit Kriegsbeginn wurden 2468 Mitglieder neu auf­gingen. genommen. Ein gutes Zeichen für die Werbekraft der gewerkschaft­lichen Organisation.

"

Die Tarifbetwegung war fehr mäßig, Zarifabfchlüffe erfolgten nur in zwei oder drei Fällen. In vielen Orten tamen die be ftehenden Tarife zur Auflösung. Die Dachdeder- Zeitung" bemerkt bazu zutreffend: Gerade der Krieg hat der Arbeiterschaft im allgemeinen und uns Dachbedern im besonderen gezeigt, daß Tarif­verträge zum wertlosen Stüd Papier werden, wenn niemand hinter ihnen steht. Da die Unternehmer fein Interesse an ihrer Erhaltung haben, so brechen Tarife in dem Moment zufammen, wo sich unsere Kollegen teine Mübe geben, fie au balten. Da wird es noch manche Enttäuschung abießen, wenn erst rubigere Zeiten tommen. und mit ihnen das Bedürfnis nach gesicherten Arbeits­berhältnissen."

Typisch hierfür ist, wie der Verfasser mit dem Erfurter Pro­gramm umspringt. Er schreibt wörtlich:

Soziales.

Den Kleinhändlern schwillt der Kamm.

folgen foll Die Kriegsausschüsse für Konfumenteninteressen, die Koniumvereine und sonstige Gegner des Kleinhandels haben auf die Dauer den Behörden nicht suggerieren fönnen, es gehe nicht nur sehr Es sei zugegeben, daß die Sozialdemokratie auch vor dem gut ohne den Kleinhandel, dieser sei bei der Warenverteilung viel­Ausbruch dieses Krieges den Krieg nicht ganz negiert hat, und daß mehr ein schädlicher Faktor. Der Kleinhandel ist notwendig; diese die Zitatensammlung des Barteivorstandes dies zeigt. Selbst Binsenwahrheit hätte man in den hier in Betracht kommenden das Erfurter Programm negiert den Krieg nicht grund- Kreisen eigentlich von vornherein fennen müssen; immerhin ist es säglich, sondern es fordert Erziehung zur allgemeinen Wehrhaftig erfreulich, daß man sich jetzt zu ihr durchringt. Erkenntnis und Er­feit, Bollswehr an Stelle der stehenden Heere, Entscheidung über leuchtung fommen bekanntlich nie zu spät, wenn hier der Klein­Strieg und Frieden durch die Volfsvertretung." Wie wenig gut handel durch die Haltung der Behörden auch empfindlich getroffent durchdacht selbst Barteiprogramme fein fönnen, beweist die an worden ist. Wir wollen nur boffen und wünschen, daß man auch diese militaristischen Forderungen unmittelbar anschließende, in den weitesten Kreisen recht bald zu der Einsicht kommen möge, aber zu ihnen im Gegensatz stehende Forderung: Schlichtung daß das heil nicht von den Konsumvereinen kommt, daß der aller internationalen Streitigkeiten auf schiedsgerichtlichem Wege." legitime Sleinhandel der berufene Warenverteiler für die Ver­Also weil das Erfurter Programm nicht des Verfassers an- braucher ist. archistische, sondern die sozialdemokratischen Grundsäge der Landes­verteidigung ausspricht, ist es wenig gut durchdacht". Aber mag das Erfurter Programm gut oder schlecht durchdacht sein, es ist jedenfalls das Programm der Partei. Mit feinem Berger über die ihn miderlegende Formulierung des Erfurter Bro­gramms beweist der anarchistische Verfasser zunächst jedenfalls eins: baß er nicht auf dem Boden des Programms steht.

Noch ungleich toller ist die Art, wie der Verfaffer August ebels llaffisch gewordenen Aussprüche vom 7. März 1904 im Reichstag und 1907 auf dem internationalen Sozialistentongreß widerlegt". Er meint mit harmloser Biedermannsmiene:

Bon all diesen Dingen ist in dem Schreiben Herrn v. Batockis mit feiner Silbe die Rede; der Wunich der Händler war der Vater der ihnen angenehmen Gedanken. Herr- v. Batocki würde sich wahr­scheinlich bestens bedanken, wollte man thm so törichte Anschauungen über die Verbraucherinteressen und ihre Vertretung unterschieben. Aber die Herren von der Händlerpreffe machen sich ihre Aufgabe leicht; wo ihnen Beweise und Gründe fehlen, helfen sie sich mit felbstgefertigtem Eriaz" aus. Tatsächlich geht aus der Entwidlung der Konsumgenossenschaftsbewegung während des Strieges hervor, daß immer größere Kreise der Verbraucher von den berufenen Warenverteilern" nichts mehr wissen wollen, sondern den Konsum­genossenschaften beitreten.

auch

die

Rechtsverhältnisse der Der Bundesrat hat

Die Zitatensammlung des Parteivorstandes beweist auch, daß Dienstpflicht und Angestelltenversicherung. selbst bedeutende Führer unserer Bewegung manchmal von den Einflüssen ihrer Jugenderziehung überwältigt werden, die bei ihnen Durch das Gesetz über den Vaterländischen Hilfs ebenso nationalistisch war wie bei andern, denn in die Schule des dienst werden Sozialismus find fie erst als Erwachsener gegangen. Wer will Sozialversicherung berührt. bestreiten, daß es ungemein fchwer ist, all das von fich zu daber unter dem 24. Februar 1917 eine besondere Verordnung er­schütteln, das einem in der Jugend mit großem Aufwand von lassen. Diefe bestimmt für die Angestelltenversicherung. Mitteln eingedrillt wurde, und iver will behaupten, daß er sich daß alle im Hilfedienst als Angestellte beschäftigten Perfonen der bon der wirtung der Jugenberziehung zu jeder angestelltenversicherung unterliegen, ohne Rüdicht darauf, ob ste Zeit vollkommen freimaden tann? nach dem Hilfsdienstgesez dienstpflichtig find oder fich freiwillig ge meldet baben. Hierzu gehört vor allem die Tätigkeit als Handlungs­gehilfe, Wertmeister oder Betriebsbeamter und in ähnlich gehobener ficherungspflichtig ist auch, wer im vaterländischen Hilfsdienst eine Stellung, als Bureauangestellter, in leitender Stellung u. ä. Ver­Tätigkeit im Ausland ausübt, während sonst eine Beschäftigung im Der Gedanke, daß die Heimat durch Feinde verwüftet werden Auslande verficherungsfrei ist. fönnte, daß ihrem Bolle Leid widerfahren fönnte, führt nur zu Häufig wird aber auch der Fall eintreten, daß ein früberer leicht zu einem leberwiegen von Gefühlen über den ruhig aberlicherter durch seine Beschäftigung im Hilfsdienst als Ar­wägenden Verstand, und es kann dabei vorkommen, daß einer ent- better" u. a. aus der Angestelltenberficherung beraus. gleist", der sich sonst ganz wohl bewußt ist, daß es ein befieres tommt. Unter diesen Umständen bleibt der durch frühere Beitrags­Mittel gäbe, um die Heimat und ihr Bolt vor Unheil zu bewahren, zahlung erworbene Anspruch aufrechterhalten. Daneben als es die Waffengewalt ist. ist es ihm natürlich unbenommen, während dieser Zeit freiwillige

Der Verfasser meint dann, daß folche Rückfälle in nationa­liftische Jugendgefühle, namentlich in Zeiten der Erregung, leicht vortamen, weil doch jedem Menschen seine Heimat lieb ge­worden ist:

Im Unterstützungswefen wurden viele Berbefferungen wieder eingeführt, um den Mitgliedern, die während des Krieges der Drganisation treu blieben, ein wichtiges Recht zurüdzugeben. So bat auch einer der fleinsten unserer Zentralverbände während der So, nun wissen wir, was an Bebel dran war. Als August Beiträge zu entrichten. In der Regel wird sich dies empfehlen, Kriegszeit fich wader gehalten; er wird nach Kriegsbeendigung Bebel im Gefühl tiefster Verantwortung und unter dem atemlofen da auf die Wartezeit die Hilfsdienstzeit nicht angerechnet wird. somit in der Lage fein, an den großen gewerfichaftlichen und witt- Aufhorchen der ganzen Welt Bekenntnis ablegte über den Willen War jedoch der als Angestellter" im Hilfsdienst Beschäftigte schaftlichen Aufgaben tatkräftig mitwirfen zu tönnen.

Zum Hilfsdienst für den Verband

ruft der Zentralvorstand des Bäckerverbandes die Berufskollegen auf. An die Ortsverwaltungen und Vertrauensleute hat der Vorstand Agitationsmaterial beriandt, das zur Werbearbeit verwendet werden foll, die sich besonders auf die jüngeren Kollegen erftreden foll. Die Funktionäre sollen durch Einteilung der Agitationsgebiete und unter Mitwirkung von Helfern diese Frühjahrewerbearbeit demnächst beginnen.

Worte waren

der Arbeiterschaft, ihr Land gegen feindliche Angriffe zu verteidigen, früber nicht versicherungspflichtig, und wird er auch nach dem Kriege da stand er nach der berunglimpfenden Ansicht diefes Epartalus eine die Versicherungspflicht bedingende Tätigkeit nicht ausüben, fo anarchisten unter dem Einfluffe nationalistischer Jugendeindrücke! greift die Bundesratsverordnung vom 30. September 1916 Blag, Seine mit ergreifender Leidenschaft und innerftem Ernst geiprochenen nach der eine während der Kriegszeit übernommene vorüber Entgleisungen! Eine infamere Schändung gebende Beschäftigung versicherungsfrei ist. des Andentens August Bebels als durch diesen sozialdemokratisch Berantwortlich für Politit: Hermann Müller , Tempelhof ; für den übrigen berkleideten Anarchisten dürfte noch nicht dagewesen sein. Teil d. Blattes: Alfred Scholz, Neukölln; für Inserate: Th. Gloce, Berlin . diese Verunglimpfung eines großen Verstorbenen sollte der Arbeiter Drud u. Berlag: Vorwärts Buchbruderet u. Berlagsanstalt Baul Singer& Co. Berlin SW. schaft die Augen darüber öffnen, wohin die Spartakusgruppe fie loden will.

Allein

Hierzu 1 Beilage and Unterhaltungsblatt.