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Gewerkschaftliches.

Die Gewerkschaftsvorstände

mittelt werden soll.

Die Bertreter der Gewerkschaften erklären, daß die von dem preußischen Landwirtschaftsminister in den Sigungen des Preußi­fchen Landtages vom 7., 8. und 15. März 1917 gegen die Ein gaben der Gewerkschaften erhobenen Angriffe die Berechtigung ihrer Forderungen in der Ernährungsfrage nicht erschüttern fönnen. Am allerwenigften tönnen fie fich zu der Auffassung be­kehren, daß die einseitige Politit des Landwirtschaftsministers au­gunsten der Produzenten den Intereffen der Berbraucher ent­

spräche.

Die Gewerkschaftsvorstände halten ihre Beschwerden und Forde rungen mit Entschiedenheit aufrecht und erheben nochmals ihre tvarnende Stimme. Die Arbeiterschaft muß von den verantwort Lichen Stellen im Reiche wirklich durchgreifende und schnelle Maß tahmen zur Verbesserung der Lebensmittelversorgung dringend berlangen."

Soziales.

tierungskomitee für Munitionsarbeiterinnen ist und bleibt vor­läufig in Matland, dem Hauptort der italienischen Rüstungs­industrie, zentralisiert. In den Provinzen und den einzelnen Städten der industriereichen ligurischen Küste find Unterabteilungen Neuorientierung in der Wohnungsfrage. ernannt worden, die ebenfalls aus den Mitgliedern der vorgenannten Während die Neuorientierung unserer inneren Politik zur Ernährungsfrage. Wohltätigkeitsvereinigung genommen wurden. Die Tätigkeit der im allgemeinen erst versprochen und in Aussicht gestellt ist, Die Konferenz der Vertreter der Gewerkschaftsvorstände Komitees, die fast den gesamten Arbeitsnachweis für die Rüstungs- ist auf dem Gebiete der Wohnungsfrage ohne viel Aufhebens nahm in ihren Gigungen vom 20. und 21. März b. 3. induſtrie in die Hand genommen haben, werden von den Arbeiter ein nicht unbeträchtlicher Umschwung bereits tatsächlich in d. I. organisationen mit Sorge und fritischem Blick beobachtet. Sofort Stellung zur Frage der Striegsernährung sowie insbesondere nach Bekanntgabe des Defrets des Kriegsministers bat die Gang gekommen, und zwar ist es Preußen, von dem hier zu den Aeußerungen des preußischen Landwirtschaftsministers Mailänder   Arbeitskammer fich versammelt und hauptsächlich auf die Aenderung ausgeht. Während Preußen noch bis vor gegen die Eingaben der Gewerkschaften an das Kriegs- Betreiben des Vertreters des Metallarbeiterverbandes folgende Ent- furzem nicht mit Unrecht als sehr rückständig auf diesem Ge­ernährungsamt und an den Reichskanzler und zu den ge- fchließung gefaßt: Es foll ein öffentlicher Arbeitsnachweis mit biete der Sozialpolitik galt, hat es sich in der letzten Zeit einen planten Reuregelungen der Preise und Rationierung der wich varitätischer Vertretung organisiert werden; Frauenfchußgefeze sollen starken Rud gegeben und schickt sich an, auf dem Gebiet der tigsten Lebensmittel. Es wurde folgende Resolution ange- die Art der Beschäftigung und die Dauer des Arbeitstages be- Wohnungsfürsorge vorwärts zu fommen. Die einzelnen nommen, die den leitenden Stellen der Voltsernährung über- immen; die Fabrikinspektion foll wieder eingeführt und vervoll Maßregeln sind ja bekannt, aber ihre Zusammenfassung zeigt, tommnet werden."( Die Arbeiterpresse Italiers beflagt fic daß man in der Tat von einer Art Neuorientierung in der feit Kriegsbeginn darüber, daß fast sämtliche Beamte der Fabrikinipektionen eingezogen und nicht ersetzt worden find, Wohnungsfrage in Preußen reden kann. Schon im vorigen io daß eine Kontrolle zurzeit tatsächlich faum eriftiert. Jahre ist durch das sogenannte Schätzungsamtsgesetz die auch Gleichzeitig vertrat der Abgeordnete Turati in der Kammer bon den Wohnungsreformern längst dringend verlangte Ver­einen dringlichen Antrag, in dem er die Regierung aufforderte, befferung des Grundstücksschäzungswesens in die Wege ge­die in anderen Staaten geltenden Normen für Frauenarbeit in der leitet worden, ebenso wurde durch das Stadtschaftsgesetz den Rüstungsindustrie zu prüfen, die Fabrifinspektionen wieder funktio- Grundbesitzern die Beschaffung von Stealkredit erleichtert. Die nieren zu lassen und zwar im Zusammenhang mit den industriellen gegenwärtig aber dem Abgeordnetenhause vorliegenden und, Mobilifierungsfomitees, ferner den Arbeitsnachweis wieder den be- wie man hoffen darf, bald zur endgültigen Erledigung kom­rufenen Stellen. b. b. öffentlichen Aemtern zu übertragen, in denen menden Entwürfe eines Wohnungsgesetzes und des sogenann auch die Arbeiterorganisationen vertreten sind. Die Regierung quittierte diefen Antrag mit tröstenden Zufiche ten Bürgschaftssicherungsgefeßes bilden weitere wichtige rungen und mit einem hohen Lob auf die Tüchtigkeit der arbeitenden Bausteine zu einem geschlossenen Gesamtwerke der Woh­Frau. nungsreform. Sie werden weiter ergänzt durch eine wesent­Von den Forderungen ist aber bis heute noch feine erfüllt, liche Erleichterung der Schaffung von Kleinhäusern und allenfalls die. betreffend das Bufammenarbeiten der Fabritinspektion Kleinsiedelungen, die zurzeit das preußische Ministerium der mit den industriellen Mobilifierungskomitees. Wenigstens fann man öffentlichen Arbeiten durch Revision der Bauordnungen und Berlin   und Umgegend. fagen, daß die Tätigkeit der Fabritinspektion durch diele Komitees Bebauungspläne und Herabfegung der oft ganz übertriebe­bis zu einem gewiffen Grade übernommen wurde. Auch die Rekru Zum Ablauf des Tarifs in den Schriftgießereien nahm am Sonntag eine Generalversammlung der in den Schriftgießereientierungsfomitees arbeiten im Zusammenhang mit diesen Komitees, nen Anforderungen in diese durchführt. Weiter ist von mi­tbas alles darauf hinausläuft, auch bie Arbeiterinnen nisterieller Seite in der Wohnungsgesegkommission des Ah­Beschäftigten Stellung. Der Vorsitzende Reinke nahm in seinen mehr und mehr Au militarisieren. Auf den Stand geordnetenhauses gegenüber den Wünschen auf Ausgestat Ausführungen Bezug auf die im Vorwärts" bereits mitgeteilte bunit, daß Die Arbeiterin genau wie der Arbeiter tung des Nahverkehrs auf Haupt-, Klein- und Nebenbahnen Bewilligung von Tenerungszulagen. Jetzt handele es sich um die militarisiert ist, b. h. unter Militärgerichtsbarkeit steht, sobald sie in im Interesse des Wohnungswesens eine entgegenkommende Frage, ob der am 1. Oktober ablaufende Tarif gekündigt werden einem für Rüstungszwecke arbeitenden Betrieb tätig ist, haben sich Saltung eingenommen worden. Am meisten aber tritt die folle. Der Kündigungstermin türde der 1. April fein. Der Vor­stand habe in einer gemeinsamen Sizung mit den Vertrauensleuten war nicht alle Mobilifierungskomitees gestellt, wie sie überhaupt Wandlung wohl in zwei weiteren Bunkten hervor. Bisher Es lam ber Beschluß zustande, die durchaus uneinheitlich in den verschiedenen Provinzen vorgeht. hatte sich der preußische Staat immer auf den Standpunkt Verlängerung des Tarifs auf ein weiteres Jahr vorzuschlagen, weil Immerhin sind aus vielen Städten Klagen über große Härten diefer gestellt, daß er eigene größere Geldaufwendungen im Woh Frauenmobilisierung gekommen, die andererfeits wieder da durchaus unter Berücksichtigung der Verhältnisse im Beruf die Kriegszeit nicht nicht wirtfam ist, wo die Mobilisierungskomitees für die Intereffen nungswesen nur zugunsten seiner eigenen Beamten und An­Dazu angetan sei, neue Tarifvereinbarungen zu treffen. Zur Be der männlichen Arbeiter eintreten. So berichtete un gestellten machen wolle. In dem Wohnungsgesehentwurf gründung dieser Aufforderung ging Redner näher auf die besonderen längst das Verbandsorgan der italienischen Metallarbeiter, und dent Bürgschaftssicherungsgesetz ist nun aber dieser Berhältnisse im Schriftgießergewerbe ein. daß in Gardone durch das Mobilisierungsfomitee und die Standpunkt tatsächlich verlassen, und in der zugehörigen Be­Vertreter der Arbeiterorganisationen ein neuer Tarifvertrag in einer gründung wird erklärt, daß der preußische Staat jest, ange Munitionsfabrit abgefchloffen wurde, der Lohnerhöhungen für das fichts der großen Wandlungen in den Zeitverhältnissen, es gesamte Perfonal mit Ausnahme der Frauen enthielt. Der italienische   Metallarbeiterverband bellagt die geringen als seine Aufgabe anerkenne, allgemein und ohne Begren Organisierungserfolge unter den Arbeiterinnen, er scheint fich aber aung auf einen bestimmten Personenkreis auch staatliche Fi­felbft in der Frage der Frauenarbeit auch allzu wenig praktisch, nanzmittel für die Reform des Wohnungswesens einzusetzen. sondern rein statistisch theoretisch zu betätigen. Außerdem wurde in der Wohnungsgesezkommission des Ab­geordnetenhauses von ministerieller Seite mitgeteilt, daß in Zukunft auch geeignetes fiskalisches Land zu angemessenen Breisen vom preußischen Staate für die Zwecke der Woh­nungs- und Siedlungsreform zur Verfügung gestellt werden folle, und für Groß- Berlin sind auch bereits entsprechende Wandlung auch in der fiskalischen Bodenpolitik. Unterhandlungen im Gange, also anscheinend eine starke

eingehend die Frage erörtert.

In gleichen Sinne sprachen noch einige Redner. Bon mehreren andern Rednern wurde jedoch der Vorstandsantrag bekämpft. Sie berwiesen darauf, daß seine Annahme den Ablauf des Tarifs erst für den 1. Oktober 1918 bedeute. Angesichts der Tatsache, daß einige Bofitionen des Tarifs dringend der Befferung und Klärung bedürften, wäre eine so lange fefte Bindung nicht zu empfehlen. Es müßte doch auch mit der Möglichkeit eines früheren Friedens schlusses und mit andern, damit verbundenen Möglichkeiten gerechnet Iperben.

Die Eisenbahner in Spanien  .

Aus der Partei.

Dieses preußische Vorgehen eröffnet aber auch wesent lich beffere Aussichten für eine große Wohnungspoli­tit des Reiches. Es ist kein Geheimnis, daß eine solche Wohnungspolitik des Reiches bisher vor allem an dem Wi derftande der Einzelstaaten gescheitert ist, die sich in ihre Bud ständigkeit nicht vom Reiche hineinreden laffen wollten. Wenn nun aber die Einzelstaaten selber, und vor allem, wenn Breußen felber auf dem Gebiete des Wohnungswesens fräftig Die Parteistellung Ostpreußens  . Gegen die Jrreführung der vorgeht, so wird die Befürchtung einer Beeinträchtigung ihrer Deffentlichteit, als ob die Partei in Ostpreußen   zur Arbeitsgemein- Buständigkeit durch das Reich hinfällig, denn dann wird ichaft hielte, wendet sich in einer Erklärung die Königsberger   Partei- dieses sich selbstverständlich auf diejenigen Gebiete der Woh leitung. Anlaß zu diefer Frreführung hat ein angeblicher ein- nungsreform beschränken, die ihm unbestritten zufallen. Es stimmiger Beschluß des Bezirksvorstandes des sozialdemokratischen fehlt da auch keineswegs an großen aktuellen Aufgaben. Ins. Bezirksverbandes Ostpreußens   vom 11. März gegeben, den die besondere seien erwähnt die Schaffung eines besonderen Erb­Leipziger Boltezeitung veröffentlicht. Tatsächlich handelte es fich baurechtsgesetzes, die Reform der Bodenpolitik des Reiches um eine Zusammenkunft der Funktionäre der Arbeitsgemeinschaft, welche aus der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands   aus­gefchieden sind. Ueber die wirkliche Stellungnahme der oftpreußischen Parteiorganisation teilt die Königsberger   Parteileitung mit: Außer in den beiden Kreisvereinen Königsberg  - Stadt und Königsberg   Land haben sich in der Proving nur einzelne Parteigen offen auf die Seite der Arbeitsgemeinschaft ge­stellt, die fomit ebenfalls aus der Partei ausicheiden. Die Streis­organifationen Memel  , Tilfit, Gumbinnen  - Insterburg  , Rastenburg  und nd stehen aber gefchlofien auf dem Boden der Parteimehrheit. Diefe Bereine haben feit der vollzogenen Spaltung in Königsberg   115 Mitglieder gewonnen. Im Wahlkreis Goldap­Stallupönen fonnte sogar ein Berein neu ins Leben ge rufen werden und auch im Wahlkreis Dfterode- Reidenburg hat fich wieder eine erhebliche Anzahl Genoffen zu einem Streisverein zusammengetan.

Diefe Auffassung gewann in der Versammlung die Mehrheit. Bern  , 25. März. Temps" meldet aus Madrid  , das Amtsblatt Unter Ablehnung des Vorschlags des Vorstandes enthalte ein neues Ablommen, das die Forderungen wurde beschlossen, den Tarif nur auf ein halbes Jahr zu der Eisenbahner größtenteils befriedige. Es er verlängern, mit Festlegung einer vorherigen vierteljährlichen laube auch, alle schwebenden Schwierigkeiten zu beseitigen. Kündigungsfrist. Nach diesem Befchluß foll also der Tarif, der ja Schiedsgerichtsfommission stehe unter dem Borsige des einfluß­bis zum 1. Oftober 1917 Geltung bat, bis zum 1. April 1918 berreichten spanischen   Sozialisten Largo Caballero  . In amtlichen längert werden, während der Kündigungstermin der 1. Januar 1918 Streifen glaube man, daß unter diesen Umständen die Eisenbahner sein soll. den Generalstreit nicht verfünden werden. Ferner wird der Finanz­minifter alle Lebensmittelborräte befannt geben, um zu beweisen, Jahresbericht der Maler, Lackierer und Anstreicher. daß sich In der Generalversammlung der Berliner   Filiale des Ber- afidh Spanien   nicht in fchwierigeren Berpflegungsbedingungen befinde als die andern neutralen Länder. bandes der Maler, Ladierer und Anstreicher gab der Vorsitzende Miez den Jahresbericht für 1916. Die zu Anfang des Jahres bereinbarte Berlängerung des Reichstarifs hat nicht das gewünschte Ergebnis gebracht. Die tarifliche Zulage von 6 Pf., die den Mindeststundenlohn in Berlin   auf 81 Pf. erhöhte, kann keineswegs als genügender Ausgleich für die Tenerung angesehen werden. So ist es denn gekommen, daß die Kollegen der Baubranche, für die dieser Lohnfat gilt, in anderen Berufszweigen mit höheren Löhnen Arbeit nahmen. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist augenblidlich derart, daß kein Kollege nötig hat, für den Mindest Lohn zu arbeiten. Beim Arbeitsnachweis Laufen bedeutend mehr Nachfragen ein als Arbeitsuchende vorhanden sind. Deshalb bleibt Den Unternehmern nichts übrig, als über den Mindestlohn hinaus zugehen. Tatsächlich zahlen viele Unternehmer 85 bis 95 f. und auf dem Arbeitsnachweis werden gegenwärtig Stundenlöhne von 1. geboten. Diese Konjunktur hat ihre Ursache nicht in ver­mehrter Arbeitsgelegenheit, sondern in einer Verminderung der Arbeiterzahl, die durch Ginziehungen zum Heeresdienst, aber auch durch den Uebergang vieler Arbeiter vom Baufach in andere Be­rufszweige, hauptsächlich der Kriegsindustrie, hervorgerufen wird. Bo es möglich war, hat die Organisation Bohnbemegungen geführt und dabei beachtenswerte Erfolge gehabt. Das trifft für die Be­triebe und Arbeitszweige zu, die Kriegsbedarf herstellen. Hierzu gehört ein großer optischer Betrieb sowie Flugzeugfabriken, wo die Maler und Ladierer gemeinsam mit den Organisationen der übrigen dort bertretenen Berufe Lohnerhöhungen durchgefekt haben. In den Küchenmöbelfabriken wurden in Gemeinschaft mit den Holzarbeitern Erhöhungen der Teuerungszulagen erreicht. Durch alle diese Bewegungen wurden die Löhne wesentlich erhöht, und zwar zum Teil bis auf 1,50 bis 1,70 M. pro Stunde. Die Organisation hat sich auch während der Kriegsjahre in jeder Hinsicht bewährt und die schwere Zeit gut überstanden. Im Berichtsjahre wurden 885 Neuaufnahmen gemacht. Dem stehen allerdings auch Abgänge, besonders Ginziehungen zum Militär gegenüber, so daß die Gesamtzahl der Mitglieder bon 1465 auf 1198 zurüdgegangen ist. Als ein erfreuliches Zeichen fann es angesehen werden, daß die im Felde stehenden Kollegen der Or­ganisation die Treue bewahrt haben. Zahlreiche Feldpoftbriefe Legen Zeugnis dafür ab. So kann der Verband getrosten Mutes der Zukunft entgegengehen und die Aufgaben erfüllen, die seiner harren. Namentlich wird sich die gewerkschaftliche Tätigkeit dar­auf zu richten haben, daß die weiblichen Arbeitsfräfte, die in den Ladierereien der Großbetriebe jetzt zahlreich vertreten sind, so be­messen werden, daß die Frauen nicht als Konkurrenten der Männer, also nicht als Lohnbrüder benußt werden.

Nachdem die Versammlung den Bericht entgegengenommen hatte, wurde der bisherige Filialvorstand wiedergewählt.

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Gine längere Debatte rief ein von einem Mitgliede gestellter Antrag hervor. Derselbe nimmt in seinem ersten Teil Bezug auf die die Lebensmittelfrage betreffende Eingabe der Gewerkschaften an den Reichskanzler und den Präsidenten des Kriegsernährungs­amtes. Der Antrag spricht weil die Mitglieder der Gemert­den schaften über diese Angelegenheit nicht gehört worden seien Berfassern der Eingabe das Recht ab, als Vertreter der Gewerk­schaften zu handeln. Der zweite Teil des Antrages um den sich die Debatte fast ausschließlich drehte verlangt, daß die Filiale den Vorwärts" nicht mehr als Publikationsorgan benube.­Schließlich wurde die Erledigung des Antrages bis zur nächsten Mitgliederversammlung bertagt.

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Ausland. Organisation der italienischen Munitionsarbeiterinnen. Im August 1916 verfügte der italienische   Kriegsminister, daß die Heranziehung der Frauenkraft zur Munitionsarbeit in jeder Beile zu fördern und einer eigenen Kommision zu übertragen iet. Diese Kommission wurde von ihm aus Mitgliedern des National verbandes der Ausschüsse für Frauenhilfe ernannt. Dies Retru

ist zu entnehmen, daß auch in Königsberg   fanatische Oppofitions­Aus einem weiteren Aufruf in der Königsberger   Boltszeitung männer einen Boykott des Parteiblatis zu inszenieren versuchen, weil es den Standpunkt der Parteimebrheit vertritt. Dabei scheuen fie fich nicht, an Stelle des Abonnements der Volkszeitung" das einer bürgerlichen Stonkurrenzzeitung zu empfehlen. Es geht nichts über Prinzipienfeftigleit!

Blüten des Oppositionskampfes. Zu diefer Notiz in Nr. 80 des Borwärts" vom 22. März d. J. ersucht Parteisekretär Linde um Aufnahme nachstehender Berichtigung:

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1. Es ist nicht wahr, daß ich Parteifekretär der Arbeits­gemeinschaft" bin.

und vor allem die Schaffung einer großen Reformorgani lation zur Aufbringung des nötigen Realkredits für den Bau von Klein- und Mittelwohnungen nach dem Kriege. Einige tatsächliche, wenn auch noch recht bescheidene Anklänge einer solchen Reichswohnungspolitik liegen auch bereits vor, insbesondere das Kapitalabfindungsgesetz und jetzt die Er höhung des Wohnungsfürsorgefonds des Reiches von 5 auf 10 Millionen Mark sowie die Erweiterung feiner Zwecke. Man darf hoffen, daß diesen ersten kleineren Schritten bald größere folgen werden.

Es ist gewiß, daß diese Wendung in der Wohnungs­politik, insbesondere aber das Vorgehen Preußens die Un­terstübung der weiten Kreise finden wird, die bisher schon und zum Teil seit langen Jahren für die Reform unferes aber andererseits fagen müssen, daß die erwähnten Fort­Wohnungswesens eingetreten sind. Diese Kreise werden sid schritte zum guten Teile erst in Aussicht gestellt, aber noch nicht berwirklicht sind, und daß es zu ihrer Verwirklichung noch langer, harter und angestrengter Arbeit aller beteiliaten Stellen bedarf, ebenso wie es auch über diese Fortschritte hin. aus noch eine Fülle weiterer, dringend notwendiger Erfolge auf dem Gebiete der Wohnungsreform zu erstreiten gibt. Es gilt daher für diese Kreise, in ihrem Eifer nicht zu erlahmen, sondern im Gegenteil sich die jetzigen Erfolge als Ansporn zu erhöhter weiterer Tätigkeit dienen zu lassen.

Einfluß der Wohnungen auf Gesundheit und Sterblichkeit. Ueber den Einfluß der Wohnungen auf die Gesundheit und Sterblichkeit gewährt der Bericht über die Kolonie Dfthem bei Diese Stolonie besteht zu Stuttgart   einen interessanten Einblick. Es heißt da: In den sieben meist aus Zweifamilienhäusern. Jahren von 1908 bis 1914 tamen auf 100 Geburten Sterbefälle von Kindern unter einem Jahr in ganz Stuttgart   14,4, in Gablenberg  19,8, in der östlichen Peripherie 21,7, in Berg   24,3, in Neu- Gais­burg 25,3, in Gaisburg   27,1, dagegen in Ostheim   nur 9.8. Da diese Zahlen den Durchschnitt von sieben Jahren darstellen, so fann die wahrhaft glänzende Stellung, die Ostheim in bezug auf die Kindersterblichkeit einnimmt, nicht auf einem Zufall beruhen. Bei der Untersuchung des ältesten Schuljahrganges in bezug auf die schnittlich um 0,5 bis 0,9 Bentimeter größer und 1 bis Kilo­förperliche Entwicklung ergab sich, daß die Ostheimer Kinder durch­gramm ichwerer waren."

2. Die aus Vertretern des Gewerkschaftskartells und des Sozialdemokratischen Vereins Königsberg i. Br. gebildete Für­forgetommission hat seit Beginn des Krieges in 890 Fällen Unter­ftügungen an Strieger frauen gezabit. Sie hatte auch in ihrer letzten, unter meinem Vorfiz tagenden Sigung in den bier ihr vorliegenden Fällen Unterstügung an Kriegerfrauen bewilligt. Das Geld fonnte Diesen Frauen aber nicht übermittelt werden, weil der Kaifierer der Kommission die Auszahlung der bewilligten Unterstützungen verweigerte. Erst nach meiner Erklärung, die Krieger frauen von dieser Weigerung in Kenntnis zu setzen, erhielt id) von dem Staifierer das Geld ausgezahlt, so daß ich nun nach einigen Tagen den Kriegerfrauen mit dieser furzen Verspätung, an der ich dem nach keine Schuld trage, ihre Unterstügung überweisen konnte. Unfere Nachricht entstammte dem Rönigsberger Parteiorgan und hatte auch bereits in mehreren anderen Parteiblättern unangefochten geftanden. Wir nehmen an, daß die Königsberger   Parteileitung sich zu der Sache noch äußern wird. Lindes Berichtigung geht übrigens auf den von der Parteilettung erhobenen Hauptvorwurf, daß er Unters Wetterausfchten für das mittlere Norddeutschland stügungsanträge zurückgehalien babe, direkt gar nicht ein, so daß big Mittwoch mittag. man aus einer Buichrift nicht einmal entnehmen kann, ob er ihn schlägen und wenig veränderten Temperaturen; später zeltmelie heiter Zunächst vorwiegeno trübe mit weiteren Nieder aber sehr unbeständig. Die Partelorganisation in Offenburg   hat nach einem Referat Adolf Gecks gegen drei Stimmen bei zivet Enthaltungen eine Res Berantwortlich für Bolitik: Hermann Müller  , Tempelhof  ; für den übrigen folution angenommen, in der sie gegen den Ausschluß der Arbeits- Teil d. Blattes: Alfred Scholz, Reutölln; für Injerate: Th. Glocke, Berlin  . gemeinschaft aus der Drganisation protestiert. Die zur Streisver. Drud u. Berlag: Borwärts Buchdruderet u. Berlagsanstalt Paul Singer& Co fammlung zu wäblenden Genossen sollen berpflichtet sein, im Sinne biejer Rejolution au wirlen. Sierzu 1 Beilage und Unterhaltungsblatt.

bestreiten will.

Berlin   SW.