Staatssekretär Dr. Helfferich wies darauf hin, daß der StattHalter fein Recht gehabt habe, unmittelbar in die Rektorwahl der Universität Straßburg einzugreifen; er müßte daher mit größter Vorsicht vorgehen.
Abg. Gräfe( f.): Auch seine Parteifreunde twolfen, daß die Milderungen, die das neue Schußhaftgesch gebracht hat, burchgeführt werden. Aber er sei der Meinung, daß bei der Erörterung der ein
Aus Groß- Berlin.
müse jie auftreten, auch int BIenum des Reichstags. G31der den Reichsfangler ersucht, herbeizuführen, daß die im milifchäfie bis Mitte Dezember zu melden. Der Zeitpunkt des Berkaufe mag. fommen, was da will. tärischen Dienst befindlichen Gewerbeinspektoren ihrem Amt wieder beginns werbe noch mitgeteilt werden, fagte die Bekanntmachung. Der Vertreter von Elsaß- Lothringen , Ministerialbirektor zur Berfügung gestellt werden. Ein Schwerarbeiter, der eine Brotzusaglarte hatte und damals Nobis, bestreitet, daß die Gesellschaft Souvenir Française von der Die zahlreichen Anträge zum Frauenschutz werden auf Antrag feinen Anspruch auf Sirup rechtzeitig anmeldete, berichtet une jest Landesregierung begünstigt worden sei. des Referenten Dr. Duard( Soz.) einer neugebildeten Unter- über seine Erfahrungen. Drei Monate hindurch ließ er fommission zur Borberatung und Redaktion für die nächste Eizung in dem Gefchäft, das seine Meldung entgegengenommen hatte, durch Dienstagvormittag 9 Uhr überwiesen. feine Mutter immer wieder nach dem versprochenen Sirup fragen. Zunächst wurde geantwortet, es fei noch keiner da, später lautete der Bescheid, der inzwischen eingetroffene Vorrat fei fogleich ausverkauft worden, und so seşte das Frage- und Antwort Ipiel fich fort. Grſt am 21. März hatte endlich die alte grau bus Verhaftung eines Charlottenburger Stadtsekretärs. schon längst nicht mehr gehoffte Glück, doch noch ihr bißchen Sirup Umfangreichen Mehlschiebungen ist man im Charlottenburger zu erwischen und freudestrahlend heimiragen zu dürfen. Wie erMagistrat auf die Spur gelommen. Die Verfehlungen haben auch flärt sich's, daß tros vorheriger Anmeldung der Kauflustigen und zur Berhaftung des Stadtfekretärs Quella fiefernen Menge biefer Schwerarbeiter erſt fo ipat au genauester Kenntnis der jedem Geschäft zu bereits zur Berhaftung des geführt und dürften noch weitere Verbaftungen im Gefolge haben. feinem Sirup tam? Wir können denen, die unter folchen Abg. Hauß( Eli.): Oberst Wriesberg habe erklärt, daß die Be- Es handelt sich um Unterschleife in Höhe von mehreren Hundert- Lieferungsverzögerungen zu leiden haben, nur raten, sich mit BeHandlung des Abg. Lévéque milder geworden sei, daß tausend Mark. Bei dem verhafteten Beamten sind über 100 000 M. fchwerden an den Magistrat zu wenden. Das follten nicht nur die namentlich der Abg. 2. fich nicht mehr in feinem Wohnort melden vorgefunden worden. Die Unterfuchung wegen dieser Ber - zum Kauf berechtigten Personen tun, sondern nötigenfalls auch die müsse. Gestern sei der Abg. 2. in seinem Wohnort gewesen, und untreuungen ist noch nicht abgeschlossen und wird wahrscheinlich Geschäftsinhaber sofern nicht etwa ihnen selber die Verzögerung da jei ihm eröffnet worden, daß er in Zukunft vor seiner Ab- einen erheblichen Umfang annehmen. Von diesen Schiebungen zur Laft fält. reise nach Berlin sich von seinem Bobnort abmelden
zelnen Fälle nicht genügend Rüdficht auf die f die Schwierigkeiten genomanen perde, die tatsächlich bestehen. So ganz unschuldig seien auch die Elsaß- Lothringer nicht. 2ären sie genügend von den Bestrebungen der Französlinge abgerüdt, dann wäre es sicherlich nicht zu den bedauerlichen Fällen gekommen.
Die Verhandlungen werden auf Dienstag, 9 Uhr, vertagt.
müsse, und, wenn er in Berlin ankomme, bei der Polizei fich wird jedoch die Versorgung der Charlottenburger Bevölkerung Für Kriegerkinder wurde in Berlin im Winter 1916/17 die melden müsse und umgekehrt.( Zuruf von allen Seiten: Das nicht berührt. Charlottenburg hat die üblichen Rationen bei- unterstügung mit monatlich 15 Mark gezahlt. Sie find die versprochenen Berbesserungen!) Diese Verschärfung sei behalten. fetzte sich zusammen aus der Reichsunterstügung von 7,50 M. und fraglos die Folge davon, daß die Militärbehörden aus den Zeitungen Dazu teilt uns der Charlottenburger Magistrat mit: Durch dem Gemeindeguicuß von gleichfalls 7,50 M. Der GemeindeKenntnis von den Berhandlungen des Aus Zusammenwirken von Angestellten der Trodenfartoffel- Gesellschaft aufchuß wurde erst am 1. Nov. 1916 von bis dabin 6,75 M. auf 7,50 M. schusses bekommen haben. und der Stadt Charlottenburg ist der Versuch gemacht worden, auf erhöht und sollte nach den von den Gemeindebehörden gefaßten Beschlüssen nur bis 31. März 1917 in dieser Höhe beibehalten werden. die Stadt Charlottenburg von der Reichsgetreidestelle angewiesene Snzwischen hat der Magistrat sich entschlossen, auch für die Sommer100 Doppelzentner Beizenmehl einem großen Berpflegungsunter- monate den Zufcus weiter mit 7,50 M. zu zahlen. In seinem nehmen in Berlin unter Erzielung höherer Gewinne durch Schein an die Stadtverordneten gerichteten Ersuchen um Zustimmung weist buchung zuzuschieben. Der Versuch ist migglidt. Das Mehl ist er zur Begründung auf die noch immer fortdauernde LebensmittelBeschlagnahint. Ein finanzieller Verlust ist ebenso wenig ent- teuerung bin. ftanden, da für die Deckung des Kaufpreises von den Schiebern geforgt ist.
Parlamentarisches.
Mutter und Kind.
Nicht Höchstpreise, sondern Richtpreise für Obst. Gegenüber den Beschlüssen der Werderfchen Dbstzüchter, die hohe Erzeugerhöchstpreise für Stirschen, Pflaumen, Aepfel und Birnen forderten. weist die Reichsstelle für Gemüse und Obst darauf hin, daß bisher feinerlei Höchstpreise für Obft festgelegt wurden. Dagegen ist für die verschiedenen deutschen Obstbaugebiete die Festsetzung von Richtpreisen limen Landesstellen in der Lage sein sollen, später Höchstpreise festin Erwägung gezogen, bermöge deren die einzelnen Bundesstaat aufegen.
Die Geschäftsräume der Abteilung für Obst- und Gemüseversorgung des Magistrats sind an den Fernsprecher unter Amt Norden Nr. 4622 bis 24 angeschlossen. Norden Nr. 4622 bis 24 angeschloffent.
Zu einer furzen Sizung am Sonnabendvormittag hörte die 16. Reichstagstommiffion für Bevölkerungspolitik den als Bertreter des Reichsamts des Innern erschienenen Wie wir ferner erfahren, sind auch bereits mehrere Angestellte Geheimrat Dr. Leymaun über die Ausführung der Arbeiter der Kartoffeltrocken- Gesellschaft festgenommen worden. Gegen einen schutzvorschriften auf Grund der Verordnung vom 4. August 1914. Hoffenditor in der Rankestraße und eine Konditorei in der LeibnizEs fei cin weitverbreiteter Irrtum, daß der gesamte Arbeiterfchug straße schwebt die Untersuchung beide Geschäftsleute sollen von im Striege aufgehoben fei; das sei abfolut nicht der Fall Duella Webl gekauft haben. Bei dem verhafteten Magistratsbeamten Nur Einzelausnahmen seien gestattet und sie würden unter der in bescheidenen Verhältnissen lebte und in der Sophie- Charlottenforgfältiger Brüfung der Verhältnisse gewährt. Allerdings Straße eine fleine Wohnung inne hat, wurden 140 000 m. beschlagfeien 40 Broz. der Gewerbeaussichtsbeamten zum Heeresdienst eingezogen. ( Das erklärt wohl die zahlreichen Klagen und den Umstand, daß nahmt, die D. in einer Brieftasche bei sich trug. Die Verfehlungen aus den Ausnahmen die Regel wurde. Die Reb.) Die zurüd- der Beteiligten haben einen erheblichen linfang angenommen. Mehl gebliebenen Aufsichtsbeamten feien init Bureaugeschäften ist in großen Mengen an Privatleute, nicht nur in Charlottenburg , überlastet und es gelinge nicht immer, sie zu reklamieren. Bei sondern auch in Berlin und anderen Vororten, verkauft worden, der Achtstundenschicht der Frauen müfie man drei Arten von Be- und zwar doppeltem und dreifachem Preise. Die Kriminalpolizei wirti& aftsminister v. Schorlemer in cinem Erlaß die trieben unterscheiden, die mit 1, 2 und 3 Tagesschichten. Für die ist jest damit beschäftigt, die Abnehmer zu ermitteln, die sich fämtTesteren werde die Achtstundenschicht vorgeschrieben; bie ersteren lich strafbar gemacht haben, da privater Mehlhandel verboten ist. müßten aber mit Zehn- und Zwölfftundenschichten arbeiten, wobei Zu dieser Angelegenheit erhalten wir noch folgende Zuſchrift jedoch auf Einhaltung der Baufen, des freien Sonnabendnachmittags der Reichsgetreideftelle: und des freien Sonntags nach Möglichkeit gesehen werde. Bon Ausnahmen für die Beschäftigung der Frauen im Berg „ Eine der Reichsgetreidestelle fernstehende Persönlichkeit trat werk unter Lage sei der Regierung nichts bekannt. an einen unserer Beamten mit dem Anfinnen heran, ihm bei Mehl Auch die Schußvorschriften für schwangere Frauen feien nicht schiebungen zum Nachteile der Reichsgetreidestelle behilflich zu sein. aufgehoben. Daß in Zinthütten bei Arbeiterinnen Bleivergiftungen Der Angestellte bat sich Bedenkzeit aus und erstattete pflichtgemäß vorfämen, dürfte nicht zutreffen. In Stickstofffabriken beobachte man der Geschäftsführung der Reichsgetreidestelle Meldung, die darauf Hautausschläge; aber Frauen feien auch dort nicht beschäftigt. Die hin veranlaßte, daß er, in Gemeinschaft mit einem anderen Beweibliche Gewerbeaufsicht helfe nur in sehr be= amten, scheinbar auf dieses Anfinnen einging, um der Mehlschiebung fchränften Grenzen. In der Debatte trat Abg. Kräßig( Soz.) der optimistischen Dar- bis zum letzten Ende auf den Grund zu kommen. Dies geschah mit stellung der Regierung init Mitteilungen aus Textilarbeitergebieten dem Erfolg, daß alle Schuldigen entlarvt und verhaftet werden entgegen, die sehr viel schlimmer lauteten. Für Schwangere sei
unbedingt besserer Schus
zu verlangen. Für Arbeiterinnen unter 18 Jahren die sechsstündige Arbeitszeit. Abg. Sivkovich( p.) schloß sich diesen Forde rungen an und bestätigte, daß in Stidstoffabriten und Zinthütten nach Mitteilungen des Bureaus für Sozialpolitik doch Frauen be schäftigt würden. Abg. ise( 3tr.) bringt einen längeren Antrag auf besseren Frauenschuß ein, der verschärfte Maßnahmen und mehr Aufmerksamkeit namentlich für die verheirateten Frauen im Kriege perlangt. Abg. Marquardt( natl.) unterstützt diefe Tendenz. Abg. Kunert( Soz. Arbg,) stellt eine Anzahl weitergehender Forderungen. Die Kommission nimmt darauf einstimmig einen Antrag an,
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Der deutsche Rückzug.
Telegramm unseres Kriegsberichterstatters Dr. Adolf Köster.
Hauptquartier Weft, den 21. März. Der deutsche Rüdang zwischen Arras und flisne dauert an. Während die Engländer langsam nachtaften, suchen die ihnen in tattischer Beweglichkeit überlegenen Franzosen uns dauernd an der Rlinge zu bleiben. Die Stäbte Bapaume , Péronne , Nesle, Ham, Rohe, Guiscard und Noyon sind vom Feinde befeht. Das zu er wartende Siegesgeschrei hat begonnen. Gestern meldete der fran zösische Funtendienst, die, deutsche Armee flute auf die belgische Grenze" zurüd.
Je weiter Engländer und Franzosen vorstoßen, desto langsamer wird ihr Tempo. Heute sind sie überall in die deutsche Zerstörungszone geraten; die ihren Vormarsch genau so hindert, wie unsere Heeresleitung es beabsichtigte. Auch das Entrüstungsgeschrei über unsere Zerstörungen hat eingefekt. Darauf waren wir vorbereitet. leberraschend find uns die französischen Klagen über ein paar harmloje Buppen mit der blau- weiß- roten Trikolore in der Hand, die unsere Leute auf verschiedenen Marktplähen zur Begrüßung des nachrüdenden Gegners zurüdgelassen haben.
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fonnten.
Die Geschäftsführung der Reichsgetreidestelle nahm Veranlassung, ihren bei der Aufdeckung beteiligten Beamten für ihr korrektes und geschicktes Berhalten besondere Anerkennung aus zusprechen."
Der Sirup des Schwerarbeiters.
Zur Aufklärung der ländlichen Bevölkerung animiert der 2 and Landwirtschaftskammern. Die Landwirte sollen über ihre durch den Krieg bedingten Pflichten belehrt und darauf hingewiesen werden, daß sie alles Land bebauen und alle irgendwie entbehrlichen Erzeugnisse an das Heer und die städtische Bevölkerung abzugeben
haben.
Eine Stiftung für Weber und Stuhlarbeiter. Aus der unter der Verwaltung der städtischen Stiftungsdeputation stehenden JohannJacob- Zeitler- Stiftung sollen erneut einmalige Unterstützungen int Betrage von wenigstens 30 M. an solche Weber und Stublarbeiter ( d. h. Weber, Wirker, Raschmacher, Zeugmacher, Tuchmacher, Strumpiund Seidenwirker und auch andere Handwerker), Meister und Gefellen vergeben werden, die zwar der öffentlichen Armenpflege nicht anheimgefallen find, aber sich in Geldverlegenheit, namentlich was die Zahlung der Wohnung miete betrifft, befinden. Bewerber müssen sich feit mindestens zwei Jahren in Berlin niedergelassent haben; hauptsächlich sollen diejenigen berüdsichtigt werden. Die mehr als vier Kinder unter 14 Jahren haben. Gefuche mit Angaben über die Dauer des Aufenthalts in Berlin und über die Zahl der am Leben befindlichen Kinder unter 14 Jahren find innerhalb 14 Tagen an die Städtische Stiftungsdeputation, Stralauer Straße 56, 3 richten.
Für Erstimpflinge und Wiederimpslinge werden besondere Merkwürdig lange läßt manchmal die Lieferung der besonderen Impftermine abgehalten, und zwar in der Gemeindeschule WilhelmNahrungsmittel auf sich warten, die auf Borzugskarten gewährt ftraße 117 an jedem Dienstag und Freitag um 5 Uhr, in der Gewerden. Im November vorigen Jahres richtete der Berliner meindeschule, Albrechtstr. 20, an jedem Montag und Donnerstag, Magistrat an die Juhaber von Brotzujaizkarien( mit Ausnahme der nachmittags 4 Uhr. Zu diesen Impsterminen können sich auch andere Jugendlichen) die Aufforderung, sich zum Bezug des ihnen zu- tinder und Erwachsene( Einwohner Berlins ) einsinden. stehenden Speisesirups in einem der durch Aushang bezeichneten Ge- Impfungen sind unentgeltlich. Es werden an jedermann Ausweise
Dr. Adolf Köster, Kriegsberichterstatter.
Von der Kreuzerfahrt der Möwe.
Die
Hügelgelände zwischen Aisne und Oise entspannen sich fleine Be-| fommenden Wochen werden diese Taten ans Licht bringen, auf denen wegungsgefechte, die manchmal noch tilometertief hinter den vorn das Gelingen des Rüdzuges und damit das Schicksal des ganzen streifenden französischen Spizenreitern von uns ausgefochten Westfrieges beruht. wurden. Diese kleinen Scharmüßel unserer Nachhuten erfüllten vollauf ihren Zwed. Unsere Batterien belästigten bis zum Tekten Augenblick die nachrüdende feindliche Infanterie. In den dichten Wäldern harrie ihrer noch manche Ueberraschung. Heute, am 21. März, meldet der französische Funtspruch, daß schlechten Wetters wegen und behindert durch die systematischen Zerstörungen der Deutschen der Vormarsch langsamer als bisher weiter geht. Von Berlin , 26. März. Die Möwe hat ebenso wie auf ihrer bor der präzisen Technik eines solchen Rüdzuges mehrerer Armeen, von berigen Streiffahrt so auch diesmal viel Bemerkenswertes erlebt. der zu leistenden Arbeit und den zu überwindenden Schwierig. Ganz besonderes Vergnügen bereitete es der Mannschaft, gleich zu fetten macht sich der Voie nur unzureichende Begriffe. Jeder Dibi- Beginn der Arbeit, mehrere Kohlenschiffe zu verfenten, deren fion, jedem Regiment, jeber Kompagnie, jeder Nachhutgruppe ist ihr Labung zur Verforgung der englischen Kreuzer begenauer Rüdweg vorgeschrieben. Jede Stauung, jede Streuzung stimmt war, die im Begriffe standen, Jagd auf den deutichen von Truppen muß vermieden werden. Das ganze Rüdzugsgelände Korsaren zu machen. Vorzügliche Dienste leistete der Möwe ift ein Spinnennes von Wegen. Die Tage des Rückzugs find buch die Funfentelegraphie. Es gelang mit Hilfe der drahtlosen itäblich in Minuten eingeteilt. Jeder weiß, wo er fo und soviel Anlage, alle die arnungsrufe aufzufangen, die die Minuten nach 0, d. h. nach dem streng geheim gehaltenen Anfangs- jagdurachenden Kreuzer untereinander austauschten. Die Möwe termin des Rüdzuges, zu stehen oder zu marschieren hat. Wieviel war dadurch in der Lage, auf das genaueste über den Standpunkt Arbeit haben allein die Tausende von Einwohnern unseren Eisens der sie verfolgenden Schiffe fich zu orientieren. Derlei Warnungsbahnern gemacht, die aus der aufgegebenen Zone nach vorn trans- rufe erfolgten häufig bis sechsmal täglich. portiert und den Franzosen übergeben wurden. Greise, Frauen Ein besonders glüdlicher Zufall ereignete fich am Silvester und Kinder. sie konnten in dem talten Rüdzugswetter nicht zu abend. Die Mannschaft war gerade angetreten, um die GlüdFuß laufen. In die fieberhaften Rückzugsvorbereitungen der letzten wünsche des Kommandanten entgegenzunehmen, als 5 Minuten vor age, wo das Schicksal ganzer Armeen an einer Stunde hing, 12 Uhr ein Telegramm eintraf, das die deutsche Admiralität der drängten sich diese zeit- und materialfressenden Transporte be- damals recht weit von Deutschland entfernten Möwe zuiandte. ängstigend hinein. Das Telegramm enthielt außer den Neujahrsglückwünschen die freudige Mitteilung. daß der englische Brisendampfer Jarrowdale in Swinemünde am gleichen Tage eingelaufen jei.
Es schreibt und lieft sich leicht, daß Dörfer, Kanäle, Baumreihen, Zitadellen, Brunnen und Wegekreuzungen vernichtet wurden. Aber Tausende pon Händen und Stunden gehören dazu, dieses graufige Wert auszuführen, wie sein militärischer Sinn es will.
Ueber die ersten Stunden des Rüdauges werden noch einige Ginzelheiten bekannt. Süblich Arras , wo ich selber meilte, ging Cr völlig unbemerkt vom Engländer begünstigt durch Nacht und Tagesnebel rajdy und verlustlos vonstatten. Infere für die Rachhufen vorbereiteten Zwischenstellungen waren längst befeßt, als die ersten Kampfbataillone rüdwärts erschienen mit Surrarufen begrüßt. Unsere schwere Artillerie hatte vorher ihre neuen Ganz besonders bemerkenswert ist das schlechte MannschaftsStellungen bezogen. Ein paar leichte Geschüße böllerten den Eng material, das die Möwe auf den feindlichen Dampfern ländern etwas vor. Der für einen Rudzug immer kritischste Augenblid, da die schwere Artillerie born weg und die Truppe ohne Endlich die Mechanik des Rückzugs selber. Hundert Meter gegen- fonstatieren mußte. Die Kapitäne waren durchgängig Greise, zum über dem Feind ohne schützendes Sperrfeuer muß im leßten Teil schwer leidend, einer lungenleidend, ein anderer halb geläbmt. Sperrfeuer ist, verging, ohne daß die Engländer fich rührten. Im Raume der Ancre war der Gegner seit dem Teilrüdzug vom Augenblic alles vernichtet werden, was dem Gegner irgendwie von Die Mannschaften bestanden gleichfalls aus sehr alten oder sehr 22. Februar besser auf dem Bosten. Hier waren die Tage kurz vor Nußen sein kann. Alle Fernsprechleitungen müssen abgebaut sein, jungen Leuten, auch oft aus sehr franken. Die Mannschaften sind in dem Rüdzuge zum Teil von harten Gefechten fleineren Umfangs er- Unterstände und Maschinengewehrnester müssen zerstört werden, feiner Weise seemännit ausgebildet, so daß sie vor dem Verfenken verstanden, die Rettungsboote füllt. Am 15. März hatten die Engländer bei Grevillers einen ohne daß der nahe Feind etwas merkt. Da sind in vorderster Linie ihres Schiffes nicht einmal energischen Borstoß gemacht, während sie noch am 14. anscheinend bier gut ausgebaute Stollen einer Minenwerferfompagnie noch er- auszuschwingen. Das mußte die Möwemannschaft für sie beforgen. ohne Ahnung von unseren Plänen eifrig ihre Drahthindernisse halten. Unter feinen Umständen soll der Feind sie bekommen. Alles, Dieses schlechte Mannschaftsmaterial ist kein Zufall, sondern ist auch verstärkt hatten. Die Spannung bei uns war riesengroß. Es ist was an leicht beweglicher Artillerie noch hinten steht, eröffnet am eine Rückwirtung des U- Boot- Krieges, wie denn überhaupt alle Kapiein Unterschied, ob ein Rüdzug im feindlichen Sperrfeuer, verfolgt 16. März um 8 Uhr abends ein plöbliches heftiges Feuer, und im tane, die die Möwe antraf, äußerst beeindrückt waren von den Wirunhörbar für fungen unferer Seefperre. von einem numerisch überlegenen Gegner, oder ob er im Dunkel der Schuße dieses Höllenfpettafels fliegen die Stollen den Engländer in die Luft. Aber auch auf Kleinigkeiten muß Die Behandlung der Gefangenen machte feine befondere Mühe, Nacht ohne jede Belästigung vor fich geht. Aber auch hier gelang begünstigt durch den Nebel unser erster Sprung. Am Abend geachtet werden. Nirgends darf ein Briefumschlag, eine Tafel, cine nur an einem Tage wurden die Gefangenen unruhig, als die Möwe bes 16. März begannen wir unseren Rüdzug nach Bapaume hin- Kreideaufschrift stehen bleiben, weder hier vorn, noch hinten in den in ein Gefecht mit dem bewaffneten Dampfer Der Dampfer hatte ein 12-8entimeter- Geschütz ein. Den ganzen Nachmittag noch hatte der Engländer Trilloh be- Dörfern, die dem Feinde Nachricht über die Nummern der hier Dtati geriet. Die Dtafi ist ein ganz pflastert, da er an einen erneuten Vorstog von uns glaubte. fämpfenden Verbände hinterlassen. Dann kommen die letzten Stun an Bord und wehrte fich fräftig. Bapaume , das noch in derselben Nacht von uns durchschritten ben. Spätpatrouillen müssen folange in den verlassenen Gräben modernes fehr fanellaufendes Frachtichiff; trotzdem entging es tourbe, brannte an allen Eden. Längst waren alle wichtigen Ge- bleiben und regelmäßig abgelöst werden, bis der erste Feind in den seinem Schidfal nicht. Die Stapitäne der verfeniten Dampfer, bebäude niedergelegt. Kämpfe unt Bapaume , von benen ber Gegner Graben nachstößt. Stundenlang haben einzelne Männer jo in bor fonders einer unter ihnen, unterstützten den Grafen Cohna tatDie Möwe fon berichtet, hat es, wie mir versichert wird, überhaupt nicht gegeben. derster Linie allein gegenüber dem englischen Heere gehodt, während fräftig bei der Beruhigung der Gefangenen. statierte einen enormen unterschieb im diffsverkehr Die Verluste unserer ganzen in diefem Raume lämpfenden Armee das Gros der Kameraben längst in Sicherheit war. sollen an diesem Tage vier Mann beiragen haben. Gewiß: es par ein Rüdzug. Aber ber methodische Nüdzug hat bei ihrer Busfahrt und bei ihrer Einfahrt in den deutschen feine besondere Art von Tapferteit. Hier und da find fleine Ba- Heimathafen. Zu diesen beiden Daten gibt die Erklärung der trouillen toltiihn wieder zurüdgestoßen, um noch einen Unterftand deutsche U- Boot- Krieg, der ein fast völliges Verschwinden zu sprengen oder vergeffenes, wichtiges Material zu holen. Erst die lder neutralen Flagge vom Meere zur Folge gehabt hat.
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Auf dem füdlichen Schenkel des von uns geräumten Wintels wischen Tohon und Soissons ging es lebendiger her. Stavalleries und Infanteriepatrouillen beängten hurtig nach. Auf dem waldigen