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Nr. 86.- 1917.

Unterhaltungsblatt des Vorwärts

Von schwerer Not und schwerer Zeit.

Licht.

Von Dr. Johannes Kleinpaul.

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weiter,

und

Mittwoch, 28. März.

oftmals ihr schlimmer Ruf. viel weiter, als sie selbst, drang gewiß haben und die Redeweise der Personen dieses Stückes als Rüda

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greuliches Werf verübt haben, aber dann zogen sie und Gerhart Hauptmanns   Familiendramen erzogen, muß das Ge­oftmals ihr schlimmer Ruf. Aber selbst während des Dreißig bildung zu einem primitiven, wenngleich auch feineswegs konven jährigen Krieges, als die großen Heere Tillys, Mannsfeld usw. auf tionellem Bühnenstil erscheinen. Stait liebevoll nachspürender Ver­ihrend endlosen Zügen das heilige römische Reich ausraubten, blieb senkung in individuelles Seelenleben, das in dem Gang der Hand­In den alten Zeitungen und Chroniken spielen bekanntlich vor doch manches weite Gebiet, das dicht neben ihrer Straße lag, ganz lung sich zwanglos offenbaren soll, spürt man hier überall ein eil­allem die Nöte des Lebens Kriegsnot, Feuersnot, Wassersno: verschont; so das jezige Großherzogtum Oldenburg  , dank der Klugen fertiges wrtgleiten, ein unbedachtes Symbolisieren, das sich den und Hungersnot die allergrößte Rolle. Sie allesammt ereigneten Diplomatie feines letzten Grafen, während das benachbarte Ostfries- zuströmenden Einfällen gegenüber gar nicht die Frage vorlegt, ob sich früher, wie es scheint, biel häufiger als jetzt. Abgeſchen von land bart mitgenommen wurde. In Sachsen  , wo das Birnaische fie sich auch organisch zu menschenähnlichem Gebild zusammens jener wunderiamen Treuga Dei  , die wenigstens ein ernster Anjazz Elend" und die Wurzener Marierwoche" heute noch in schrecklichem schließen. war, die raschen Aufwallungen des Faustrechts zu unterdrücken, gab Gedächtnis stehen, feierte in demselben Zeitalter der Dresdener Hof Das Schicksal eines Hochbegabten, der kraft seines Erfinder­es ja leine Friedenstonferenzen, um die Kriege, Febden und sonstigen unter den drei Johann Georgen. von denen einer prachtliebender genies zu folossalem Reichtum aufcestiegen und sich dabei in Gram Staßbalgereien zu verhüten, die das liebe deutsche Vaterland wäh- war als der andere, glänzende Feste. verzehrt, daß seine förperliche Mißgestalt, ein schuöder Budel, rend des ganzen Mittelalters, bald hier, bald dort beunruhigten. Es ist bemerkenswert genug, daß man schon in sehr früher Zeit ihn vom ersehnten Glück der Liebe ausschließt, ist Gegenstand Die vielen großen Brände, denen oft ganze Städte zum Opfer allen diesen schlimmen Heimsuchungen ein Denkmal fezie, das noch des Werkes. Doch dieser Mensch. dem außer seinem überragenden fielen, mandie jogar in furzen Zeiträumen mehrere Male, waren spätere Geschlechter an längst vergangene Not erinnern follte. Das Verstande ein Lebensalter von 39 Jahren attestiert wird, beträgt in den meisten Fällen darauf zurückzuführen, daß man die Häuser find die Hochwassermarken an alten Brückenpfeilern, Kirchen und sich ärger als ein ungebärdig grüner Junge. Er breitet seinen ( nach unsern Begriffen) unglaublich leichtsinnig baute mit Holz- und Ufersteinen; und die Hungersteine", die namentlich im Stromlauf Kummer vor Freunden und Mutter in endlos langen menschenfeind­Lehmwänden, mit Dächern aus Schindeln oder Stroh. Es war der Gibe, von der sächsisch- böhmischen Grenze bis hinab zum lichen Tiraden aus und erstickt dann auch den letzten Rest des Mit­unter solchen Verhältnissen, zumal ihnen auch lange ein guter Mündungsgebiet bei Hamburg  , mannigfach verteilt liegen und bei gefühls durch größenwahnsinnig verschrobenes Renommieren mit Rauchfang oder Schornstein fehlte, gar nicht zu verwundern, daß sie niedrigem Wasserstande immer wieder zum Licht herauftauchen. feinen Leistungen. Man glaubt ihm weder feinen Geist, leicht einmal Feuer fingen und daß der rote Hahn dann immer Es ist begreiflich geung, daß das forgende Boll, wenn es noch feinen Freund, noch seine die ihn plöglich bei dent weiter flog. Deshalb warnten die Nachtwächter mit Recht auf die" Hungersteine" wiederfah, in ihnen Verkünder einer neuen Anblid eines hübschen, noch unverdorbenen Zirkusmädchens über ihren allabendlichen Rundgängen: bewahrt das Feuer und das schweren Zeit erblickte. Als ältester dieser ehrwürdigen Zeugen fallende unwiderstehlich große Liebe. Der edelmütige Freund einer schweren Vergangenheit gilt ein Stein, der die Jahreszahl 1115 figuriert zugleich, was seiner Güte feinen Abbruch tun foll, als Hinsichtlich der Wassersnöte war es nicht viel anders. trägt. Wenn du mich siehst, dann weine", steht auf einem Wattler für die Liebesabenteuer des Bewunderten und bildet so die Solange die Flußläufe nicht eingedämmt, die Wasserströme nicht andern, der zulegt im trodenen Sommer 1911 bei der Tetschener Brücke zu der höchst seltsam kostümierten Zirkuswelt im Stüde  . Er abgeleitet wurden, war es natürlich, daß die Fluten bei jedem Elbbrüde fichtbar wurde. Auf einem dritten, der bei Tischlowig, etwas überbringt in Buntichubs Auftrag der gefeierten Kunstreiterin Luisa den größeren Wolfenbruche, jeder Schneeschmelze, jedem Eisgange die­felben Niederungen und das waren zum großen Teil gerade die tiefer im Strombett liegt, stehen die Worte: Wir haben geweint, Schmud und schickt, als Buntschuh mit einem Male für die Inschuld wir weinen, und ihr werdet weinen." Manche von den alten Wahr  - des fleinen Schlangenmädchens Radiana erglüht, das in ihn felbst fruchtbarsten Gegenden- immer wieder überschwemmten und zeichen hat man auch mit immer neuen Inschriften versehen. So verliebte junge Blut dem Schmachtenden mit einem Geburtstags­jedesmal neue Verheerungen anrichteten. Was aber die Hungersnöte tauchte im Jahre 1666 unterhalb des Königsteins ein Hungerstein gruße ins Haus. In vollem Festornat, eine Schärpe um Brust und anbelangt, so waren sie so zahlreich, daß beispielsweise im heutigen mit der Jahreszahl 1544 auf. Nun grub man auch die Zahl des Böcker geschlungen, tritt der Erfinder steif und gravitätisch in das Königreich Sachsen während des 15. und 16. Jahrhunderts jedes laufenden Jahres hinein, aber wie erschraf man, als das Werf fertig 3immer, spricht zu ihr mit dem gewohnten Hochmut, um sich dann vierte oder fünfte Jahr eine nachgewiesen werden konnte. Das darf war. Denn da erst bemerkte man, daß hier alle lateinischen Zahlen in erbärmlich demütigem Flehen dem Mädchen vor die Füße zu num freilich nicht so verstanden werden, als ob davon immer das ganze buchstaben MDCLXVI" ganz genau in der Reihenfolge ihrer werfen. Seine Verzweiflung, als die Erschreckte flieht, nimmt bald Land heimgesucht worden wäre. Es ist vielmehr zu beachten, daß Geltung nebeneinander stehenind prophezeihte daraus den Unter- die cifige Hochmutsmaske vors Gesicht. Von huldigendem Tusch zu von diesen vielen Hungersnöten zumeist Drtschroniken berichten, feinem Namenstag begrüßt, proklamiert er feierlich die unbegrenzte und daß infolgedessen in fast allen diesen Fällen von rein örtlichen, Ein merkwürdiges Gegenstück zu den Hungersteinen find die in erhabene Größe seines Geistes. scharf und engbegrenzten Zuständen die Rede ist. Wenn die Leute manchen Gegenden vorhandenen Hungerbrunnen im Erzgebirge   hungerten, fonnte, nur wenige Stilometer( Qujt nebenbei bemerkt sei, daß beide Erscheinungen auf diefelbe Grund linie) weit entfernt, im reichen Elbtale die beste Ernte ge- bedingung, nämlich auf das Sinken des Grundwasserstandes, zurück wesen sein, während die Vogtländer Darbten, konnten die Laufizer im Ueberfluß schwelgen oder umgekehrt. Die meisten gehen. Solch ein Hungerborn befand sich an der Straße von Berlin  nach Oldenburg  ; in Wirklichkeit war es ein kleiner Weiher. Hungersnöte, bon denen die mittelalterlichen Quellen bea Dorthin gingen die Hamburger Kaufleute, wenn sie von einem richten, wurden durch örtliche Mizernten hervorgerufen, die bald der beiden Drte zum andern vorbeizogen, denn der Wasserstand da, bald dort zu verzeichnen waren, ihre zum Teil fürchterlichen verkündete ihnen, ob sie viel verdienen würden. War viel Wasser Schrecken aber erreichten sie durch die damalige Unzulänglichkeit aller darin, dann gab es hohe Preise, bei niedrigem Wasser Verkehrswege und Verkehrsmittel, die ein harter Winter oft voll- ftande geringe; noch im 18. Jahrhundert kamen viele ständig lahm legte; dann waren die Flüsse zugefroren, die Wege am 1. Mai dort zusammen. Andere weit und breit bekannte verschneit, und niemand konnte dagegen an. Auf solche Zustände Hungerquellen waren der Brunnen auf dem Marktplage in Halle ist es zurückzuführen, daß sich in Winter 1275 die Leute nach der vor dem Roten Turm und der Hungerborn bei Hüselrieth im Henne­Leisniger und Mügelnschen Chronik von Eicheln, Tannenzapfen und bergischen, sowie ein Bässerchen, daß nahe bei Schweinfurth vor­toten Strähen nährten; nach der letzteren Chronik wurden im Teuerungs- überfloß. Führten sie wenig Wasser, dann zeigten sie nach all­jabre 1815 fogar totes as und lebendige Menschen" verzehrt, ja gemeinem Glauben farge, tenre Zeit an. Dann rüstete man sich die Eisenberger Chronik führt an, sie hätten Kadaver vom Galgen nach Kräften, und die Obrigkeit schärfte auch das Recht gegen die, gebolt und gefressen". Zu den Jahren 1316 und 1319 wurde in die geneigt sein konnten, mit der Nahrung Bucher   zu treiben. Wer Sachien das Armenbrot aus Baumrinde und Lindenknopen mit einem die Wucherer zuerst anzeigte, erhielt einen Anteil der beschlag Teig aus Miipeln gebacken. Schon diese wenigen, zufälligen Jahres- nahmten Güter, die Lebensmittelwucherer aber selbst wurden an Güt zahlen deuten an, in wie dichter Folge sich derartige schlimine Er- und Ehren gestraft und ihnen das freie Geleit entzogen. eignisse damals wiederholten.

Bon allgemeinen, weit verbreiteten Hungersnöten wird dem­gegenüber nur dann die Rede fein können, wenn Kriege, Unwetter und Wassersnöte die fruchtbarsten Gegenden, die eigentlichen Korn­fammern eines Landes heimsuchten. Es ist also belanglos weil irreführend alle jene Hungersnöte zusammen zu zählen, die irgend ein großes Land in einem längeren Zeitraume Be trafen. Man fommt dadurch zu übertrieben hoben Zahlen, die nicht für einen einzigen Drt wirklich zutreffen. Solchen langen Zahlenreiben, die manchmal viele Zeilen ausfüllen, be­gegnet man in alten Kalendern und Hausbüchern öfter; man bitte fich, Schlüsse daraus zu ziehen. In den späteren Jahrhunderten bören diese Aufzählungen auf; das ist aber weniger eine Folge davon, daß sich die örtlichen Verhältnisse geändert und ge­beiiert hätten, als davon, daß ihre Mängel durch den zunehmenden Verkehr mehr und mehr ausgeglichen und gemildert wurden.

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gang der Welt.

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wozu aber

Karl Hauptmann  : Tobias Buntschuh".

( Deutsches Theater.)

nicht zu denken. Doch selbst seine Wiedergabe vermochte nicht die Ein besserer Darsteller der Hauptrolle als Pallenberg wäre Sprödigkeit der Gestalt zu überwinden, sie aus dem Bereich des Kuriofen zu den Höhen menschlich ergreifender Tragit zu erheben. Eine virtuose Leistung bot auch Maria Fein   in der Episodenfigur der vielumworbenen, Tannisch grausamen Zirkusdame. Ihre argloie Kollegin fand in dem Fräulein Gertrud Welder eine anmutige Bertreterin; und Winterstein gab dem merkwürdigen Freunde ein schlicht sympathisches Gepräge nachsichtig trener Kameradschaft.

Papier   und Wald.  

dt.

Mengen von Holzstoff, und in manchen Ländern ist daraus geradezu Der Papierbedarf der Welt verschlingt jährlich außerordentliche eine Gefahr für den Waldbestand erwachsen. Insbesondere mußten sich die Vereinigten Staaten   aus diesem Grunde endlich zu einer gewissen Forstwirtschaft bequement, da die Wälder des Westens trob ihrer großen Ausdehnung zu schnell zusammenschmolzen. Im Tropenpflanzer" wird jetzt eine Schäßung mitgeteilt, nach

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der jährlich rund drei Milliarden Kilogramm Holz für die Papierherstellung geopfert werden. Davon verfchlingen die Zeitungen fast die Hälfte. Eine Million fommt auf andere Papiere und nur eine halbe Million auf Bücher. Dazu müfien jährlich 108 Millionen Stubiffus Holz geschlagen werden. Es ist nun ausgerechnet worden, daß jährlich wenig mehr als der dritte Teil dieser Vasse nachwächst, so daß der Waldreichtum der Erde bald einer völligen Vernichtung ausgesetzt sein würde. Diese Gefahr wird jedoch dadurch etwas geringer, daß in den Tropen die Wälder schneller nachwachsen als in dieser Rechnung angenommen ist, die auf die Schnelligkeit des Wachstums in der gemäßigten Zone auf­gebaut ist.

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Notizen.

Stari Hauptmann, der Bruder Gerharts, schaut auf eine reiche dichterische Produktion zurüd. Sein Tedeum Strieg", welches einige Monate vor Ausbruch des europäischen   Weltkampfes erschien, das spulhaft Graufige der ungeheuren Katastrophe vorahnend in mäch tigen apokalyptischen Visionen ausmalt, wird seinen Schöpfer lange überleben. Aber neben beschwingter Phantasie wohnt auch ein Zug phantastischer Laune in dem Dichter, die ihn nicht selten, wenn er nach realistisch psychologischen Problemen greift, spielerisch das Kon­zept verdirbt. Ein Teil seiner Anhänger, unterstützt durch jene Gegen die 2urussteuer, die für den Verkauf von Scar jugendlicher Reinhardt- Enthusiasten, die in den Premieren Auch die Nachrichten über allerlei Kriegsnöte verdienen in dieser des Deutschen Theaters das Klatschen als Dauersport betreibt, Sunstwerken geplant ist, wenden sich in einer Petition an den Hinsicht ein besonderes Augenmerk. Die feindlichen Mächte, die sich brachte es zu einer langen Reihe von Hervorrufen, die leider Reichstag   die Vorsißenden der wichtigsten deutschen   Kunstvereini­des Werfes gegenüberstanden, waren bis zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges zu dem dichterischen Wert in argem Mig- gungen und Kunstausstellungen. wohl meist nicht allzu groß, und sie zogen viel hin und her. Wohl verhältnis standen. Dem Autor schwebte wohl ein modern intimes plünderten fie dort, wo sie einfielen wie die Heuschreden die Charakterdrama vor, und er merkte gar nicht, wie jene Willkür des Vorräte in Küche und Keller, und auch sonst werden sie Phantastischen ihn von den Ziele abfeits loďte. Dem Feingefühl vielfach in blinder But gefengt und geraubt und manch für psychologische Abgeschlossenheit und Wahrheit, zu welchen Jbiens " Heute ist wenig zu tun, alle Passagiere sind in Drd­Alle! Also auch er," dachte Klizki. Hordyj gab ihm Anweisungen und bald darauf begann " Warum wollten Sie wieder umfehren?" fragte Hordyi, er mit Klikki in aller Ruhe über das neuc, in Krakauer indem er sich auf den Seffel am Schreibtisch niederfetzte. Theater aufgeführte Stück zu sprechen. Seiner Ansicht nach ,, Das ist nicht schön! Zu Besuch fahren und wieder um- war es zu verworren. Er hatte es in der zweiten Vor­fehren Sie werden doch dort wahrscheinlich erwartet?" ,, Weiß er oder nicht?" ging es durch Klikkis Kopf. " Ich habe etwas Wichtiges an der Grenze erfahren," rechtfertigte er sich, aber Hordyj unterbrach ihn. Ach, lassen Sie! Was konnte Ihnen Jwan Iwanowitsch denn fagen!"

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Berstrict. Freude.

Der Polizeimeister.

Ein russischer Polizeiroman

von Gabryela Zapolska.

VIII.

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Die Liebenswürdigkeit der Gendarmerie. Sliklis frühzeitige Die Berhaftung. Das Auffinden der Propagandaschriften. In der Falle. Der Riegel fällt.

Als der Gendarm die Handtasche in die Kanzlei brachte, erhob sich Atsakow vom Sofa.

"

Reg sie hin," sagte er auf russisch  .

Der Gendarm legte die Tasche hin und ging hinaus. Dann erhob sich eine unansehnliche, grau gekleidete Gestalt aus dem Winkel, näherte sich der Tasche und begann sie prüfend zu betrachten.

" it's diese?" fragte Afsakotv.

Dieselbe! Er hat sie abends allein zum Sattler gebracht und ihm streng angesagt, das Geheimuis zu wahren." Mit Doppelboden?"

"

nung.

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" Jwan Jwanowitsch?"

Ja

...

- Roch immer das Zeitalter der Operetten. Wie schon jetzt verkündet wird, sollen in der kommenden Spielzeit in Wien   acht neue Operetten herausgebracht werden. Dieser Kultur­segen hat demnach unter dem Kriege noch nicht genügend gelitten. Er Klingelte.

Ein Gendarmt trat ein.

stellung gesehen.

Stligti antwortete ihm mechanisch. Diese Revision in der Kanzlei erfüllte ihn mit Angst und Hoffnung.

Der Gendarm trat ein, einen weißen gummierten Zettel in der Hand. Der schwarze Adler darauf fiel Klikki in die Augen.

Bitte um den Schlüssel," sagte er, indem er sich ant

Aber

mein Gott... Zagejew!... Ich habe ge­Ich habe ge- Alizki wandte. sehen, wie er auf Sie zugestürzi kam und Sie aufs Feld führte. Er wollte wahrscheinlich nicht, daß Sie wieder nach dem Klikki langte nach der Tasche. Seine Hand zitterte. Städtchen reisen und hat Sie belästigt. Bomöglich hat er Sein ganzer Störper war in Schweiß gebadet. Ihnen Angst gemacht, wie? Aber machen Sie sich nichts Hordhi unterbrach ihn mit einer schnellen Bewegung: daraus, denn er hat kein Recht, gegen Sie vorzugehen. Ihr ,, Wozit denn die Schlüssel? Laß das!" sagte er zu dem Baß ist in Ordnung. Sie sind ein ehrenhafter Mann, wir Gendarm und winkte mit der Hand ab. sind also bereit, Sie nuit offenen Armen in Rußland   zu

" Ja! Er wurde von dem Sattler erst angebracht, nach empfangen." dem Klişki die Broschüren hineingelegt hatte."

.

Gut!"

"

Hordyjs Stimme und Schritte ließen sich vernehmen. ,, Sie kommen!"

Der grau gekleidete Mann verneigte sich höflich und ver­schwand durch die Seitentür.

Afjakow folgte ihm.

Aber die Tür blieb halb geöffnet.

Hordyj und Kligki traten in die Kanzlei.

Als Klikti seine Handtasche bemerkte, empfand er ein seltsames Gefühl. Er hätte sich am liebsten auf sie gestürzt, fie ergriffen, um von hier zu fliehen, aber Hordyj schloß die Zür der Kanzlei und forderte Stlikti sehr höflich auf, Plat zu nehmen.

,, Eine Zigarette gefällig?"

Er bot ihm eine zierliche Schachtel mit Zigaretten an und rückte einen modernen Aschenbecher hin.

Klişti dankte mit einer Handbewegung.

Erregt und unsicher fette er sich auf einen Stuhl. Hordhi machte sich am Schreibtisch zu schaffen, indem er Pa­piere durchsah.

Klizki sah Hordyj erstaunt an und wußte nicht, was er von alledem denken sollte. Die Lampen brannten hell, der Raum war gemütlich und still. Der vor ihm sigende Gen­darmeriehauptmann hatte aber einen rätselhaften Ausdruck im Gesicht. Unter seiner äußeren Gutmütigkeit schien sich etwas Heimtückisches zu verbergen.

Er führt mit uns Krieg," sagte er lachend, eine Reihe weißer Zähne zeigend, nun ist er ganz verrückt und fängt an, harmlose Gäste aus Desterreich an der Grenze zu belästigen. Wir schlagen keinen Lärm, denn er ist ein gutmütiger Alter, der schon mit einem Fuße im Grabe steht."

Dieser klebte den Zettel mit dem Adler auf die Seifen­wand der Handtasche.

"

Weiter nichts?" fragte Hordyi. ,, Nein!"

,, Also jezt trinken wir Tee!... Jegorow, schnell Tee her!" rief Hordyj.

Der Gendarm ging hinaus.

Als die Tür sich hinter ihm geschlossen hatte, schien es Atlikti, als wäre ihm ein Stein vom Herzen gefallen. Er be­gann aufzuatmen. Er blickte Hordyi und seine Handtasche abwechselnd an und dachte mit Freude:

,, Sie wissen nichts... ich werde die Grenze passieren Janka sehen... Nur noch wenige Stunden!" Unterdessen spielte Hordyj die Rolle des gastfreundlichen

Er stedte eine Zigarette an und blickte wie von ungefähr Hausherrn. Er schenkte Zee ein, bot Klikki Bakuski"( Bor­

auf die Handtasche.

,, Da ist Ihre Tasche?" Kligkis Atem stockte.

gericht) an und sprach anhaltend.

,, Sie können sich nicht denken, wie man sich nach einer Ich werde hier den Revisionszettel auffleben lassen. Unterhaltung mit einem Stünstler sehnt", sagte er. ,, Der Wozu brauchen Sie erst in den schmutzigen Revisionssaal zu Dienst nimmt unsereinen ganz in Anspruch... Man hat gehen! Wir trinken hier in aller Ruhe Tee, dann steigen Sie ihn oft satt Ich fönnte für die Künstler ins Feuer von hier direkt in den Zug ein, damit Tagejem sie nicht mehr gehen. belästigt."

( Sorts. folgt.)