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Nr. 87. 34. Jahrg.

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Telegramm- Abreffe: Sozialdemokrat Berlin  ".

Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands  .

Redaktion: Sw. 68, Lindenstraße 3. Fernfvrecher: Am: Morisplas, Nr. 151 90-151 97.

Kampf bei La Fère  

Ripont

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Donnerstag, den 29. März 1917.

Expedition: SW. 68, Lindenstraße 3. Nerufprecher: Aunt Moritplan, Nr. 151 90-151 97.

Hufftand in Dorpat  .

Gewinne südlich Russen­

Schtschara- Beute

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angriff am Magyaros- Höhenkamm am Uztal gestürmt.

Amtlich. Großes Hauptquartier, den 28. März 1917.( 2. Z. B.)

Weftlicher Kriegsschauplak.

Bei der Mehrzahl der Armeen verlief der Tag ruhig; auch im Gelände beiderseits von Somme   und Dise lam cs nur zu teinen Kampfhandlungen.

Wie erfolgreich unsere Truppen ihre Aufgaben dort lösen, erhellt daraus, daß auf dem Gefechtsfelde vom 26. 3. zwischen Lagnicourt und Morchies etwa 1000 tote Engländer gezählt

wurden.

Gestern erlitten die Franzosen auf dem Westufer der Dife bei La Fère   beim Scheitern eines Vorstoßes blutige Berlufte.

In der Champagne   wurden einige französische   Gräben füd­fich von Ripont genommen. Dort und bei Unternehmungen füd­lich von St. Souplet und bei Zahure find 300 Franzosen ge fangen genommen, mehrere Maschinhngewehre und Minenwerfer crbeutet worden­

Nördlich von Reims   und in den Argonnen   in unsere Stellungen gedrungene feindliche Erkundungsabteilungen wurden int Gegenstoß vertrieben.

Deftlicher Kriegsschauplas.

Heeresfront des GeneralfelbmaridhaI18 Prinz Leopold von Bayern. Zwischen Meer und Karpathen hat das Frühjahrs- Tauwetter eingefest, das größere Gefechtshandlungen ausschließt.

Die Beute aus den Kämpfen an der Schtschara hat sich auf 20 Minenwerfer und 11 Maschinengewehre erhöht. Front des Generaloberst Erzherzog Joseph  Bei einer Streife am Nordosthang des Coman in den Wald­farpathen brachen Stoßtrupps in die russische Stellung, sprengten mehrere Unterstände und fehrten mit einigen Gefangenen und Beuteftüden zurüd.

Am Magyaros schlug ein Angriff der Ruffen fehl. Südlich des Uztales wurde von unseren Truppen ein ftart verschanzter Höhenfamm gestürmt und gegen mehrmalige Gegen­angriffe gehalten. 150 Gefangene, einige Maschinengewehre und Minenwerfer blieben in unserer Hand.

Bei der

Heeresgruppe bes Generalfelbmarfalls von Madenfen

und an der

Mazedonischen Front

Borfeldgefechte und zeitweilig auflebende Artillerietätigkeit. Der Erfte Generalquartiermeister.

Ludendorff.

Abendbericht.

Amtlich. Berlin  , 28. März. Abends.

Im Westen für uns günstiges Gefecht bei Croisilles( nordöstlich von Bapaume  ); in der Cham­pague und auf dem We stufer der Maas lebhafte Fenertätigkeit.

Aus dem Often und von der mazedonischen Front sind besondere Ereignisse nicht gemeldet.

Der österreichische Bericht. Wien  , 28. März 1917.( W. Z. B.) Amtlich wird berlautbart:

Deftlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Madenfen. Keine besonderen Ereignisse. Seeresfront des Generalobert Erzherzog Jofeph

Gavid Stoles murde in hrei Rilometer Breite eine ratiche öhenstellung genommen und gegen drei starte Gegenangriffe behauptet. Die Beute beläuft sich auf 150 Ge fangene, drei Maschinengewehre und zwei Minenwerfer. Gegen die Magyaros Stellung stürmte der Feind gestern nachmittag abermals vergeblich an. In den Waldkarpathen erfolg­reiche Vorfeldunternehmen.

Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern.

Bei Stanislau   brang ein Stoßtrupp in die feindliche Hauptstellung ein. Die Ruffem flüchteten. Sonst bei Tauwetter geringe Tätigkeit.

Italienischer Kriegsschauplan.

Die Zahl der im Kampfe füblich von Biglia gefangen ge­nommenen Italiener   hat sich auf 15 Offiziere und 500 Mann erhöht. In diesem Raum ist das Artillerie- und Minenwerfer­feuer sehr lebhaft.

Südöstlicher Kriegsschauplak.

An der albanischen Front stärkerer Geschüßtampf.

Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes von Hoefer, Feldmarschalleutnant.

Dampfer Ares  , 3783 Tonnen, mit 4800 Tonnen Benzin von

Rechts und links im Herrenhaus.

Reformen schon jetzt!

Reaktionäre Reden in dem Stil und dem Ton, wie sie in einem aristokratischen Klub oder zu einem Jagdfrühstüc bassen mögen, haben bis zum Ariege ftets zum eisernen Be­stand der Etatsdebatte des Serrenhauses gehört. Es ist für einige feiner Mitglieder bezeichnend, daß sie auch jetzt nichts anderes zu tun wissen. So haben diese Unbesonnenen das Herrenhaus wieder einmal in den Vordergrund des politischen ntereffes gerückt und dadurch zugleich die Festigkeit seines Beftandes erschüttert. Neu war aber an der gestrigen Herren­hausdebatte, daß endlich einmal auch die inte aus ihrer Zurückhaltung hervortrat.

Für die Rechte begnügte sich Herzog Ernst Günther zu Schleswig- Holstein   mit einer Verwahrung gegen die Form der im Abgeordnetnhaus. crhobenen Angriffe und mit der Erklärung, daß das Herrenhaus glaube, stets seine Pflicht erfüllt zu haben. Wenn er diese Pflichterfüllung besonders in dem Eintreten für das Bestehende findet, so kann man ihm nicht unrecht geben, denn das Herrenhaus ist ja dazu einge­jezt worden. Nur daß es sich jezt eben um die Schaffung eines Neuen handelt, womit ja das Urteil über das Schid­fal eines Herrenhauses gesprochen wäre, das sich dieseni Neдen wideriezen wollte.

Oberbürgermeister Bermuth ftellte Sagegen feff, dob das Herrenhaus selbst schuld ist an der Aufrollung seiner Eristenzfrage. 8war forderte er nicht seine Abschaffung, woh! aber eine gründliche Reform und die Heranziehung der breiten Massen des Volkes zur Bestim mung der Geschicke des Staate 3. Immerhin will die Linke durch die Reform den Bestand des Herrenhauses sichern. Sehr nachdrücklich forderte der Oberbürgermeister eine Anzahl notwendiger Verwaltungsrefor men schon während des Krieges. Er schloß mit einer Rechtsverwahrung zugunsten der Selbstverwaltung, wie es sich für den Vertreter der größten Stadtgemeinde Preußens ziemt.

Kräftig sprach der Hallenser Profeffor 2oening, der Herrenhaus und Kreistage für Domänen der Großgrumd befizer und Aristokraten erklärte, von der Ueberfülle on poli, zeilichem Hineinregieren sprach und Preußen ganz frank und frei einen Polizeistaat nannte. Statt daß dies die Herren General   v. Kleist und Graf Roon mit innerer Befriedi­gung zur Kenntnis nähmen, legten sie nun gehörig los. In Preußen feijede Freiheit gegeben, mit Aus­nahme des Mordens und Stehlens, meinte b. Kleist und zog gegen die Republik   los, die ihm wohl schon als Ergebnis der Neuorientierung zu drohen scheint.

Sturz und bündig fordert der Glogauer Oberbürger­meister Spetbeer die Wahlreform noch im Kriege und tatkräftiges Eintreten der Regierung für sie. Das mag

Eine Erhebung gegen die vorläufige Suez nach Frankreich  ; ein abgeblendeter beladener Dampfer den Grafen toon gewaltig erbost haben. Dem find alle Be

Regierung.

Blutvergießen in Dorpat  .

von sechstansend Tonnen mit Kurs aus Neapel  ; der bewaffuete willigungen des Reichstags nur verdammte Pflicht und Schul­englische Dampfer Eptalofes, 4431 Zonnen; ein be- digkeit, und alle innere Bolitik ist ihm Bank und Streit, vom waffueter englischer Dampfer von viertausend Tonnen, mit Reichstag   verursacht, dem man ein Oberhaus auf die Bonbon, 28. März. Die Times" meldet aus Riga  , fünftansend Tonnen Ladung, darunter tausend Tonnen Baum- Naje jeben und dessen Wahlrechtbeileibe nicht das preußische man, reformieren" sollte. daß die Berichte aus Dorpat   wenig befriedigend find. Die wolle von Bombay nach Marseille  .

führte.

"

Herzog Ernst Günther hängte als Fraktionsführer dortigen Revolutionäre haben eine eigene Miliz und Der Chef des Admiralstabes. diese belanglosen Redereien den beiden Herren an die persön eine eigene provisorische Regierung gebildet, lichen Rockschöße, und Staatsminister b. Breitenbach be­die sich um die Vorschriften der städtischen Miliz und der Generalstreik in Griechenland  . ruhigte in seiner Verteidigung der Bethmannrede im Abge­provisorischen Regierung in Petersburg   nicht. fümmert. Es ist ordnetenhaus die von Angst um das alte Preußen, erfüllten London  , 27. März. Dem" Daily Telegraph  " wird Herren darüber, daß die Wahlreform erst nach dem infolgedessen ein Zustand von Anarchie entstanden, der zum aus Athen   vom 26. gemeldet: Hente früh ist in sämtlichen Kriege eingebracht werden soll. Was kann man Blutvergießen und Zerstörung von Eigentum elettrischen Sentralen von Griechenland   ein Streit im Herrenhause noch mehr verlangen? Damit fonnte doch ausgebrochen. Die Straßenbahnen und die Eisen- die Ruhe wiederhergestellt sein. Und so wandte man sich, Welcher Art die Erhebung und wie ihr Ausgang war, bahn nach dem Pirans haben ihren Betrieb eingestellt. nachdem Dernburg mit fröhlicher Ungeniertheit den ist aus dieser Meldung nicht zu erkennen. An die Angabe Die Zeitungen, die elektrische Kraft gebranchen, find nicht er- Kollegen" einige derbe Wahrheiten an die erlauchten Stöpfe der Times", daß die Dorpater Berichte wenig be- schienen und verschiedene kleinere Betriebe mußten gefchloffen geworfen und Herzog Ernst Günther   der hoffnungslosen friedigend" feien, ließe sich immerhin die Vermutung werden. In der großen Zentrale in Athen   haben Sehnsucht nach einem Preußen- Deutschland   ohne politische knüpfen, daß der Verlauf den Wünschen Englands nicht ent- die Unsständigen einige Maschinenteile entfernt, um zu ver- Parteien Ausdruck gegeben hatte, der Polenfrage zu spricht, was auf den Erfolg einer linksrevolutionären Erhebung hindern, daß der Betrieb mit anderen Arbeitskräften fortgesett Auch hier hatte Graf Noon der junkerlichen Unzu­wird. Hente abend wird die ganze Stadt in Dunkelheit ge- friedenheit mit der Ankündigung der Selbständigkeit Volens hüllt sein, da die Gasfabriken wegen Kohlenmangels gefchloffen schneidige Worte geliehen, auf die Fürst Radziwill   mit werden mußten. freundlicher Bitte um bessere Behandlung und aufrichtiger Loyalitätsbezeugung antwortete. Fürst Hatzfeldt   sprach tage angehörte, also in Bedliß- Manier, nach beiden Seiten Berlin  , 28. März. Amtlich. Im Mittelmeer   wurden Amfterdam, 28. März. Algemeen Handelsblad" ausgleichend, und dann fündigte Herr v. Breitenbach die versenkt: zehn Schiffe mit rund 31 000 Tonnen, darunter der meldet aus London  , der Premierminister werde heute im Aufhebung des dem Herrenhauses freilich besonders un­englische Dampfer Euterpe, 3540 Tonnen, der aus Unterhause mitteilen, daß die Regierung die Vorschläge sympathischen Enteignungsgefeßes, Erleichterungen für den einem Konvoi von zwölf Fahrzeugen heraus der Parlamentskommiffion für die Wahlrechtsreform Gebrauch der polnischen Sprache und bei aller Erhaltung des abgeschossen wurde; ein durch Zerstörer gesicherter angenommen habe und eine Gesetzesvorlage zu bringen Deutschtums doch auch staatliche Förderung der Polenan­siedelung in der Ostmark an. Dafür dankte- ein unbekannter etwa achttausend Lounen großer beabsichtige. Es sei im Hause eine Mehrheit polnischer Graf Raczpusti, allein die Oberbürgermeister von Dampfer, wahrscheinlich unt Del oder Getreide beladen, dafür vorhanden, allen Frauen über 35 Jahre Mönigsberg und Bosen, Körte und Wilms, fonnten mur ber nach dem Torpedstreffer lichterloh braunte; der holländische das Wahlrecht zu geben. schlecht ihren hatatistischen Merger berhehlen.

deuten fönnte.

Wieder 31 000 Tonnen im Mittelmeer  

versenkt.

Das Wahlrecht für die englischen Frauen. Dazu etwa so, wie wenn er noch der Reichspartei im Reichs­