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r. 89. 1917.

Unterhaltungsblatt des Vorwärts Sonnabend, 31. Mär

Das Deutschtum in Rußland  .

Angesichts der Wendung der Dinge in Rußland   dürfte sich von neuem auch die Frage aufdrängen, was man bei der Neugestaltung für die Deutschen   in Rußland   nach dem Kriege zu erwarten hat. Ein Problem, dessen Lösung noch viele ungeahnte Schwierigkeiten birgt! Wie war denn die Lage vor dem Kriege und wie hat sich Rußland   bisher zum Deutschtum in seinem Staatenförper gestellt? Dies in furzen Worten zu schildern, macht sich ein Abschnitt eines im Verlag des Bibliographischen Instituts in Leipzig   und Wien   er­schienenen Werkes" Der Krieg 1914/16" entnommenen Aufjazes von Prof. Dr. Dietrich Schäfer zur Aufgabe, der den Stand des Deutschtums im Auslande, wie er vor dem Kriege war, in furzen Strichen zeichnet, wie folgt:

Im weiten russischen Reiche wohnen Deutsche so ziemlich an allen Ecken und Enden. die baltischen Lande, die deutschen Ostsee­probinzen", find zur Ordenszeit Teile des Deutschen Reiches ge­tvejen. Den Stempel, den ihnen damals Ritter und Bürger auf drückten, haben sie bewahrt bis auf den heutigen Tag. Die Städte haben noch heute ein deutsches Gepräge, und auf dem Lande sind der deutsche Gutsbesitzer und der evangelische Pfarrer deutscher Bildung die maßgebenden Persönlichkeiten. Was das Land an Ueberlieferungen früherer Kultur birgt, ist deutsch  , und die geistige Verbindung zwischen der Kolonie und dem Muttertande ist stets eine innige gewesen und bis auf den heutigen Tag geblieben. Die Be­herrschung des Landes durch Schweden  , Polen  , Dänen, die nach dem Untergange des Ordens um die Mitte des 16. Jahrhunderts Play griff, hat daran nichts geändert, und auch das russische Regiment,

Schweineschlachten im U- Boot.

dt.

in Livland   und Estland   feit Beter dem Großen( 1710 bzw. 1721), in René Schickele  : Hans im Schnakenloch  " Das 11- Boot gleitet in elegantem Bogen längsfeit der Prife, und

Kurland   erst seit Katharina II.  ( 1795), bat jich lange störenden Ein­greifens in die Landesverhältnisse enthalten. Erst gegen Ende des

( Kleines Theater).

An Bord

"

gehoben. Das wirtschaftliche Gedeihen war lange Zeit sehr erfreu- Sie wedt im Elsaß, wo altfranzösische und deutsche   Sympathien lich; die Kolonistendörfer ragten hoch empor aus ihrer Umgebung. einander gegenüberstehen und sich vermischen, gedoppelt zwiespältiges Das ist auch nicht anders geworden, als die ursprünglich gewährten Empfinden. So viel Bersonen, so viel verschiedene Refleye in dem Freiheiten eine nach der anderen wegsielen, fie Ende der 70er Jahre Stüde  . Wohltuend berührt der menschlich freie Geist, der hier die des vorigen Jahrhunderts auch zur Ableistung der Wehrpflicht streitenden Standpunkte ohne gebäifig chauvinistische Verzerrung herangezogen wurden. Sie baben, nenerdings vielleicht mit Aus- widerspiegelt. Eine Schlacht braust näher. Der jüngere Bruder nahme der Wolga  - Kolonien, stets Mustersiedlungen im Reiche dare lämpft auf deutscher   Seite, Hans aber, der ihm die Dbhut über Frau gestellt, sind aber dadurch auch in gesteigertem Maße Gegenstand und Kinder anvertraute, will sein verfehltes Leben im Kampfe unter des Neides geworden, als der Nationalismus im russischen Voite Franfreichs Fahnen, dem Lande seiner Eltern, enden. mehr und mehr zur Herrschaft fam. Im gegenwärtigen Kriege ist Die von Direktor Altmann inszenierte Aufführung verzichtete dann der Grundsay:" Wir fämpfen nicht gegen Deutschland  , sondern flug auf den doch schließlich aussichtslosen Versuch, das Lokalkolorit gegen das Deutschtum" an ihnen zur Durchführung gekommen. durch Anklänge des Landesdialekts nachzuahmen. Herrn Rodeggs Man hat begonnen, sie von Haus und Hof zu vertreiben, indem man Hans war eine achtbar tüchtige Leistung. Sympathisch wirkte Fräu sie unter Festjekung kurzer Fristen zum Verkauf ihres Besizes, lein Ehn in der Gestalt der Gattin. Unter den Nebenrollen trat zwang und sie in den fernen Osten trieb, während ihre Wehr- am martantesten Lugu Picks dem Weine philosophisch zugetanener fähigen für das Reich und den Zaren ihr Blut versprißten. Oberlehrer hervor. Die Zählung von 1897 ergab für das Russische   Reich 1790 000 Deutsche. An der Wolga   wohnten von ihnen 391000, in Südruß­ land   409 000, in Wolhynien   172 000. Da die Gesamtzahl der Be völkerung seitdem um ein starkes Trittel gestiegen ist und die deut­schen bäuerlichen Siedlungen Rußlands   sich einer ganz ungewöhn- Ein U- Boot stößt in der Biscaya auf einen englischen Transport­Einer vom Unterseeboot erzählt in der Liller Kriegszeitung": lich hohen Geburtenziffer( bis zu 72 bom Tausend) erfreuen, ist sicher, daß die Zahl der Deutschen   in Zarenreiche jetzt nicht allzu- dampfer. Glück muß der Mensch und noch mehr ein Il- Boot haben. weit hinter 2 Millionen zurückbleibt. Rechnet man einige 700 000 Der Dampfer transportiert Munition und hat keine Geschütze. In für Kongreßvolen und die Ostseeprovinzen ab, so bleiben immer furzer rift war das Prisenkommando an Bord. Plöglich hebt noch 1%-1% Million im übrigen Reiche, darunter weit über eine von drüben ein Flaggenwinfen an. Die Meldung lautet: Hier Million, wohl fast Million, Bauern. stvei fette Schweine alt Bord!" Man muß die Kost an Bord. unferer 11- Boote fennen, 1int den Jubel der anspruchslosen Mannschaften verstehen zu können. Der Sommandant wie es Leuten zumute Sein Entschluß ist gefaßt. alsbald werden die beiden fetten Beutestüde vermittelst eines Krans borigen Jahrhunderts, ist darin eine Aenderung eingetreten. An Der Eliasier René Schidele, bisher im großen Bublifum noch herübergeholt und strampelnd, quiefend und schreiend durch die Lufen die Stelle der früheren Selbstverwaltung ist in allen leitenden wenig bekannt, geht eigene Wege. Vielleicht, daß jene, die von nach unten befördert, wo sie mit großem Jubel und entsprechenden Stellen der russische   Beamte gesetzt, die russische   Sprache ist aufge- seiner Entwicklung Bedeutsames erwarten, recht behalten. Judes Lieblosungen empfangen werden. Es ist schön und ruhmvoll, zwungen, der Unterricht ruffifiziert worden von der Volksschule bis auf dem besonderen Boden des Theaters wird er wohl schwerlich feindliche Kriegsbeute an Bord zu nehmen, aber es ist einfach hinauf zur Landesuniversität Dorpat  . Nur zeitweise hat man im jemals beimisch werden. Jedenfalls beweist die warme Aufnahme, herrlid, wenn sie aus derartigen Leckerbissen besteht. Mittelschulwejen wieder Erleichterungen gewährt. Doch hat das die seinem Wert bei der Bremiere bereitet wurde, noch feineswege, unferes U- Bootes mußte bald eines der herzlichst bewillkommneten alles das Deutschtum der Lande nicht entwurzeln können; seine daß das Stüd einen unparteiiich unbefangenen Hörerkreis, der es Borstentiere sein Leben laffen. Ein fröhliches Schlachtfest mit all Geistesbildung ist die alte geblieben. borher nicht schon gelesen noch auch den Dichter aus anderen seinen Freuden und seinen herrlichen Begleitumständen hob an. Die Zahl der Deutschen   im Baltenlande ist verhältnismäßig Schriften fennt, bevegen und ergreifen fann. Freilich, das alte Der glückliche Ueberlebende aber, wie immer an Bord Julius gering. Nach der Nationalitätenzählung von 1897, die, wie erwähnt, lebel des Kleinen Theaters: die schlechte Akustik machte sich diesmal genannt, wurde bald der Liebling der Matrosen. Er genoß die Die einzige ist, die Rußland   vorgenommen hat, gab es in Kurland   noch störender als sonst bemerklich. Es mag auch sein, daß ein hohe Ehre, an Bord eines deutschen U- Bootes in den Heimathafen ihrer 51 000 unter 674 000 Bewohnern( 7,6 v. H.), in Livland   98 000 anderer Schauspieler aus der Hauptfigur mehr hätte schöpfen können. zu fahren. unter 1 299 400( ebenfalls 7,6 v. H.), in Estland   aber nur 16 000 Aber wie hoch man immer die Gesamtsumme solcher zufällig änger­unter 412 700( 3,9 v. H.). Von den insgesamt 165 600 Deutschen   licher Hemmungen tariere, eine dramatisch innerliche Lebendigkeit Der Erstarrungspunkt des Quecksilbers. wohnten nicht weniger als 132 200 in den Städten. In den Jahren des Gebildes, wenn eine solche cristierte, hätte sich auch so noch 1897-1912 hat sich die Bevölkerung der drei Provinzen von Har genug zum Ausdruck bringen können. Doch ließ sich, schien seit jeher als wichtig, weil durch sie den mit Quecksilberthermometern Die Berechnung des Erstarrungspunktes des Quedilbers gift 2 366 100 auf 2 718 200 gehoben, also um nahezu 15 v. H.; danach mir, fein Ton von solcher volleren Resonang beripiiren. In der fann ma man annehmen, daß sie jetzt ungefähr 190 000 Deutsche   zu Beichnung elsässischer Personen und Zustände, die der Verfasser hier vorgenommenen Temperaturmejiungen eine feite untere Grenze ge­ihren Bewohnern zählen. Die Kriegsereignisse haben Kurland in entwirft, tritt die illuſtrative Absicht, ein konstruierendes Aneinander- fegt wird, wodurch man einen Firpunkt der Temperaturifala unter unsere Hand gebracht; gelingt es nicht, auch Livland   und Estland   reiben und Gegenüberstellen allzu deutlich hervor. Null erhält. Eine solche Feststellung wurde durch die deutsche Reichs­84 gewinnen, so ist ihr Deutschtum sicher für alle Zeiten vernichtet, fließt sich zu feinem organisch gegliederten, mit einem Scheine der anstalt im Jahre 1918 vorgenominen und zwar wurde als Er­Der Baum unserer Kultur um einen lebensträftigen, früchtereichen Notwendigkeit umgebenen Ganzen zusammen. Und auch die Einzel- tarrungspunkt des Quecksilbers- 88,89 Grad gefunden. Nunmehr Zweig ärmer geworden. Das gleiche gilt von Kurland, wenn es, züge fommen so nur zu geringer Wirksamkeit. wurde, wie einer Mitteilung des Prometheus" entnommen werden was Gott   verhüte, den Russen wieder ausgeliefert werden sollte. fann, durch das amerikanische   Bureau of Standards eine neue Fest Das Verhältnis des Hans Boulanger zu seiner Frau, um Und nicht anders steht es mit dem Deutschtum, so weit es sich welches das andere sich episodija gruppiert, hat tweder eine ſtellung des Erftarrungspunktes von Quecksilber unternommen. Für sonst über Rußland   ausgebreitet hat. besondere Elsässische noch eine menschlich individuellere Färbung, die Temperaturmessungen bediente man sich eines Platin- Wider­durch die Türfen hat hier Bedeutung gewonnen) haben russische lich tollen Streichen das Landgut des verstorbenen Vaters über- punft von Schwefel, 444,6 Grad, geeicht war. Da bis zu-40 Grad Am. Ausgange des Mittelalters( die Eroberung Konstantinopels   durch die es interessieren könnte. Der junge Herr, der nach bedent stands thermometers, das durch den Gefrierpunkt von Baffer, alio 0 Grad, den Siedepunkt von Wasser, 100 Grad, und den Siede­Herrscher angefangen, Abendländer in ihr Reich zu berufen. Peter, der Große hat den überlieferten Brauch nach allen Richtungen hin nommen, macht dem lieben, ihm in unendlichem Langmut ergebenen feine Unterschiede zwischen den Mischungsergebniſien des genannten ausgedehnt, Gewerbe und Handel, alle städtischen Betriebe auf diese das Leben schwer. Sein Zustand wechselt zwischen Kazenjammer, ein solches Thermometer zur Messung von Temperaturen bis Wesen, das er als Frau genommen, durch fortgesetzte Treubrüche Thermometers und eines Gasthermometers festzustellen find, laun Weise zu heben und zu beleben versucht. Das ist so geblieben bis in unsere Zeit; was die Herrscher begonnen hatten, haben Besißende im Augenblick selbst von ihm geglaubter Beteuerungen, daß er sich-40 Grad Bennzt werden. aller Art fortgesetzt; mancher" efteuropäer ist auch um bes Fort- problematischen Naturen, benen teine Situation genügt, und die wurde eine Temperatur von Tommens willen aus eigenem Antriebe in das Barenreich gezogen. Noch unter Nitelaus I. waren dort einzelne Berufe, der größeren felber feiner Situation genügen fönnen", noch unleidlicher durch Ergebnis von dem deutschen melancholische Selbstantlagen. Seine Liebschaft mit der französischen  Katharina II.  , selbst Deutsche, hat zuerst neben den bürgerlichen Gräfin bewegt sich ohne alle intimere Piychologie im übelsten Einwanderern, die dem russischen Städtewesen vorwärts halfen, Romanstil. Die Dame nimmt sein galantes Werben plöglich ernst, bäuerliche herbeigerufen, jahon bald nach Beginn ihrer Regierung verlangt von ihm, daß er mit ihr entfliehe und Hans, der nie Bühnenchronik. Frau Hermine Körner   ist vom ( 1762). Die ersten wurden an der mittleren Wolga   in den füd- vorher daran gedacht hat, läßt auf der Stelle Weib und Deutschen Theater aufs neue auf eine Reihe von Jahren ver­lichen Teilen der Gouvernements Saratow   und Samara   angesiedelt. Kind für sie im Stich. Allerhand Unterhaltungen französischer pflichtet worden. Als den Türken die Tatarenlande am Schwarzen Meer   abge- Notabilitäten, wie eines trintseligen Oberlehrers Dimpfel( die in Kino und Beer. General Ludendorff   hat sich in einent nommen waren, wurden auch dorthin deutsche Kolonisten gerufen, dem eliäifischen Freundeskreis der Boulangers relativ gelungenste Brief an die Zeitschrift Film" über die Bedeutung des Kinos für in das Küstengebiet am Nordwestufer des Asowschen Meeres, in die Gestalt) füllen die Lücken dieses wunderlichen zweiten Atts. Im das Heer also geäußert: Krim   und die Umgegend von Odessa  . Alexander I.   gewann 1812 dritten sieht man den Ausreißer wieder innerhalb seiner vier Pfähle, Ich habe Gelegenheit gehabt, besonders auf Grund der Tätig­Bezarabien; seitdem sind dort deutsche Kolonien gegründet worden. Das Abenteuer mit der Gräfin   hat ein klägliches Ende genommen. feit der militärischen Filmtrupps und der von ihnen geschaffenen Die polnischen Aufstände der Jahre 1830/31 und 1862/63 haben dann Der jüngere Bruder, ein guter, einfacher Bursche, der still für die Aufnahmen mich von der hohen Bedeutung der Film- Industrie im Anlaß gegeben, deutsche Siedler nach Wolhynien   zu ziehen. Pol- unglückliche schöne Schwägerin glüht und alles für sie opfern möchte, Sinne der Belehrung und Aufklärung zu überzeugen. Aus diesem nischer Güterbesit wurde dort frei; aus Kongreßpolen sind eine wird von ihr abgewiesen. Auch jene neue, schlimmite Demütigung, Grunde lasse ich durch das Bild- und Film- Amt der Kinemato­Anzahl deutscher Bauern hinübergewandert. Von den ursprüng- die ihr der Gatte zugefügt, fann sie von dem Gefühl, daß sie ihm graphie in Deutschland   die weitgehendste Förderung zuteil werden, lichen deutschen Ansiedlungen aus sind weitere gegründet worden, unaufhörlich zugehöre, nicht befreien. soweit sich diese Industrie auf Bahnen bewegt, die ciner im Sinne wie die russische Herrschaft sich ausbreitete, diesseits und jenseits In die engen Schranken des Familiendramas fallen die ersten der Wolfsbildung und Voltserziehung günstigen Beeinflussung des Kaukasus   und neuerdings bis nach Sibirien   und Turkestan   Schatten des ungeheuren furchtbaren Weltenichicksale, das beran unserer Truppen an der Front und einer erwünschten Unterhaltung hinein. Aus sich selbst heraus hat sich die Volkszahl außerordentlich zieht. Der Oberlehrer bringt die Nachricht von der Kriegserklärung. I für sie dienlich sind."

Zuverlässigkeit wegen, den Deutschen   vorbehalten.

56]

Tuiste

Der Polizeimeister.

Ein russischer Polizeiroman

von Gabryela Zapolska. IX.

-

Horstis Ankunft.-Der Ueberfall im Laden. Zuzia. Diebstahl am bellen Tage.- Tiefe Trauer.

Eine seltsame Unruhe bewegte Horski, als er am Bahn hof in die Droschke stieg. Es trieb ihn fieberhaft nach Hause. Ein trüber, grauer Morgen breitete sich über dem Städtchen aus.

bessern wolle, und neuem Rausch der Leidenschaft.

Das Detail

Eine jener

-

"

Bei der Erstarrung des Duedffilbers

38,87 Grad abgelesen, so daß diefes nur um 0,02 Grad abweicht.

Notizen.

Juzia lief hinter ihm her. Er sank wieder in den Sessel. Juzia brachte ihm Wasser Der Kutscher trieb das Pferd an und fuhr mit dem zurück- und füßte die Hände des unglücklichen Mannes. gelassenen Handkoffer zu einem bekannten Hehler, um ihm ,, Beruhigen Sie sich! Sie werden das Fräulein ficher die Handtasche zum Aufbewahren zu geben. wieder frei lassen. Man muß sofort die nötigen Schritte Horsti eilte die Treppe hinauf in die Wohnung. Aus machen. Das ist das Wert dieses Halunken Tagejew... Gr dem Vorzimmer wehte ihm Leere und Entschen entgegen. rächt sich an Ihnen dafür, daß die Kaufleute in Ihrem Hause Ueberall sah man die Spuren einer plöglichen Abreise und jenen Protest unterschrieben haben." rücksichtslosen Durchsuchung. Die Horde hatte hier gehaust, jene Horde, die das Recht hatte, in jedes Familienheim ein­zudringen. Horsti eilte in Jankas Zimmer.

Woher weiß er das?"

Juzia geriet in größte Verlegenheit. Aber in ihrer Ekstase vermochte sie sich nicht zu beherrschen. Sie fiel zu seinen Füßen nieder und schrie:

"

Schlagen Sie mich tot!"

Dich? Wofür denn?"

"

Ich war Polizeispion, ich habe ihnen Mitteilungen ge­macht!.... Jch, ja ich!" " Was höre ich?"

Er fand es leer. Das weiße Bett war zerwühlt, die Schränke standen offen, Kleider lagen auf dem Fußboden umher. Ohne ein Wort, ohne einen Aufschrei rannte Horski Horst erkannte in dem Droschkenkutscher einen be- aus Santas Zimmer nach dem Zimmer feines Sohnes. Die fannten Falschspieler, der den Bauern das Geld abnahm. felbe Unordnung und Leere herrschte auch hier. Grau und Es war derselbe Kutscher, der Tagejew und Janka zur Bahn düster blickte der Morgen durch die Fenster herein. gefahren hatte. Er haßte Horsfi, weil dieser ihm einmal Nun begab sich Horski nach dem Wohnzimmer und suchte seine Spitzbübereien vorgeworfen hatte. Nun empfand er nicht weiter. Er hatte begriffen, daß man ihm die Kinder der mir meinen Baß vorenthielt, und dann Tagejew, der " Sie haben mich dazu gezwungen. Zuerst Markowski, eine Schadenfreude bei dem Gedanken an die Bescherung, die entrissen hatte. Schweißtropfen traten auf seine Stirn. Er mir mit dem schwarzen Buch drohte. D, ich Unglückliche!" Horsti zu Hause vorfinden würde. Als Horsti ihn zur Eile ließ sich schwer in einen Sessel nieder und hob die von Sie wand sich in Weinkrämpfen am Boden. antrieb, drehte er sich um und sagte höhnisch: Schmerz verschleierten Augen empor. An der Schwelle stand Juzia.

"

O, Sie kommen noch zurecht, um alles zu erfahren!" Horsti beichlich eine böse Ahnung. Aber er wehrte sich dagegen, es aus dem Munde dieses Menschen zu erfahren, falls ihn etwas Schmerzliches betroffen haben sollte. Als er auf dem Marktplatz angelangt war, richtete er sich in der Droschte auf, um nach seinem Hause zu sehen. Der Laden war noch geschlossen. Das beunruhigte ihn nicht, denn auch die anderen Läden waren noch nicht geöffnet. Aber vor dem Haustor bemerkte Horski Juzia, die, in ihr Tuch gehüllt, der Droschte entgegen zu laufen begann.

Eie begegneten sich fast in der Mitte des Marktplages. Der Autscher hielt an.

Was ist geschehen?" fragte Horsti, als er das ver­änderte Gesicht des Mädchens und ihre vom Weinen dick an geschwollenen Augen sah.

" Jesus Maria!" stammelte Juzia weinend. ,, Sprich! Was ist?"

Das gnädige Fräulein in... der junge Herr.

Was?"

Aber sie schluchzte und umfaßte seine Füße.

Horsti stieß sie fort, sprang aus der Droschte und rannte ipie ein Rajender auf sein Haus zu gilid nodsadon

Bleich und zitternd stand sie da, doch hatte sie Horstis stumme Frage verstanden. ,, Das Fräulein ist fort," begann sie dumps, sic wurde verhaftet." Horski wollte sich vom Sessel erheben, aber seine Kräfte versagten. Zagejew hat sie abgefaßt," fuhr Juzia flüsternd fort. Und sie erzählte in abgerissenen Worten den ganzen Hergang.

Zagejew ist allein wiedergekommen, das ist alles, was ich erfahren habe," schloß sie den traurigen Bericht. Horsti raffte sich zusammen und bemühte sich, die Lage zu überschauen.

,, Was ist mit Stazio?" fragte er. Juzia trocknete die Tränen.

Den jungen Herrn habe ich gerettet! Er ist der Ver­Haftung entgangen. Wahrscheinlich hat er schon die Grenze passiert."

,, Wer hat ihm Geld gegeben?"

ch!" sagte sie. Ieise....

Du? Ich danke dir!"

2 Du?***

,, D, könnte ich meine Sünde wieder gutmachen," begann sie wieder. Ich habe den jungen Herrn gewarnt, habe ihm mein ganzes Geld gegeben. Parkowski hat sich aufhalten Lassen und Tagejer hat zu spät erfahren, daß der junge Herr geflohen ist. So wahr mir Gott helfe!"

Sie flammerte sich an Horsfis Rodschöße. ,, Und jetzt schlagen Sie mich tot, wie einen Burm. Raufen Sie mir das Haar. Ich verdiene es nicht besser.

In demütiger Stellung fauerte sie am Boden. Horsti schwieg Lange. Heiße, Tränen rollten über seine Wangen. Er schien den ganzen Rest seines Lebens in dieser Stunde durchzuleben. Schließlich fuhr er auf, blickte auf das zu seinen Füßen jammernde Mädchen und berührte ihre Schulter mit zitternder Hand.

ich weiß nur, daß du mir wenigstens das eine Kind gerettet

"

Steh auf!"

"

,, D. gnädiger Herr!"

"

Steh auf. sage ich Dir! Ich trage dir nichts nach,

haft."

Sie verzeihen mir?"

Sie wollte seine Hand fassen.

Er schob sie fort.

Worts. folgt.)