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Der Krieg auf den Meeren.

Hollands Standpunkt gegenüber bewaffneten Handelsschiffen" unverändert.

Was Jtalien, Frankreich , England von der Czerninschen Erklärung denken, ist Augenblics ganz gleichgültig. Frage ist nur, was das revolutionäre Rußland davon denkt, ob es sich von dem chrlichen Willen der Mittelmächte zu einem Verständigungsfrieden überzeugt, der ihm erlaubt, die reife Ernte der Revolution in aller

Ruhe einzuführen:

Staatskommissar Michaelis im Industriegebiet.

Dr. Michaelis hat in Dortmund auch mit Vertretern der Schwer- und Schwerstarbeiter eine dreistündige Besprechung ab­gehalten. Die Gewerkschaftler der drei Richtungen schilderten dem Staatsfommiffar in entschiedenen Worten den Ernst der Lage. Scharf wurde das Leben der Selbstversorger und Gutfituierten Nationalliberale nud politische Neuordnung. getadelt. Gefordert wurde unter anderem Die Neden Stresemanns und Schiffers sowie die Haltung nicht besser leben dürften als die der Vollstüchen, ein studen das Einheitsgericht in allen Wirtschaften, deren Gäste der Fraftion am 30. März haben in der nationalliberalen bad verbot über ganz Deutschland , das Verbot für die Zivil­Es fann in bezug auf die in der Presse aufgeworfenen Fragen Partei cine starte Bewegung hervorgerufen. Wie die" Köln . bevölkerung, Bier zu brauen, gleiche Nation für Offiziere und über den tatsächlichen Hergang mitgeteilt werden, daß die feiner 3tg.", die wir schon gestern zitierten, sprechen sich fast alle Mannschaften im Heere, Aufhebung der Hindernisse, die dem Ver­zeitigen Communiqués die Tatsachen genau so wiedergegeben nationalliberalen Blätter für sofortige Neuorientierung" fammlungsleben der Gewerkschaften entgegenstehen. Wilde Streits haben, wie sie sich zugetragen haben. Das Schiff hat sich aus.

Haag, 31. März.( Meldung der Neederlandsch Telegraaf Agent­ schap .) Amtlich wird unter Berufung auf die vom Marine­departement am 7. März über den Borfall mit dem Dampfer Prinzeß Melita gemachte Mitteilung erflärt:

" 1

Hoet van Holland genähert, weil das Untersuchungsfahrzeug Der erkrautte Führer der Fraktion, Herr Bassermann, wegen Schneesturms sich auf die Küste zurückgezogen hatte. hat an Herrn Stresemann ein längeres Schreiben gerichtet, Dadurch, daß der Prinzeß Melita der Befehl erteilt wurde, das in dem er sich mit allen Ausführungen Dr. Stresemanns im niederländische Hoheitsgebiet sofort bei Strafe der Internierung Reichstage durchaus einverstanden" erklärt. Ins­im Falle der Nichtbefolgung des Befehls zu verlassen, handelte besondere, schreibt er weiter, fei die fofortige Durch das Untersuchungsfahrzeug gegenüber diesem Schiff, das sich führung der preußischen Wahlrechtsreform direkt nach einem mederländischen Hafen begab, so wie bereits notwendig. in früheren Fällen gegenüber kriegführenden Schiffen beider In der Ecke von Hirsch- Essen fühlt man sich dagegen ver­Parteien, die in das hoheitsgebiet einliefen, von seiten der raten und verfauft. In den Berl. Neuesten Nachrichten" niederländischen Wachtschiffe gehandelt worden war. Als am wettert Herr Fuhrmann: Wohin geht die Fahrt?" nächsten Tage die Prinzeß Melita um Zulassung ersuchte, weil sie einen Kranten landen wollte, sei diesem Ersuchen aus Erwägungen der Menschlichkeit und aus dem Grunde stattgegeben worden, weil das Völkerrecht auch Kriegsschiffen die Einfahrt in einen sicheren Hafen zur Ausschiffung von Kranken und Verwundeten er­laubt. Bei der dritten Ankunft der Prinzeß Melita war das Schiff, das Kanone und Lafette von Bord entfernt hatte, fein bewaffnetes Handelsschiff mehr und wurde deshalb wie jedes unbewaffnete Handelsschiff behandelt.

Seesperre und Versenkungen.

Kristiania , 1. April. Einem Telegramm des norwegischen Konsulats in Bordeaux zufolge wurde der Dampfer Morild 1 am 29. März von einem deutschen U- Boot drei Meilen vor Hourtin ( Gironde ) versenkt. Die britische Admiralität teilt mit, der Dampfer Britta sei wahrscheinlich versenkt worden.

Amsterdam , 2. April. Der norwegische Dampfer Lisbeth mit gemischter Ladung von Rotterdam nach Swansea unterwegs, wurde Sonntag früh zwischen dem Maasleuchtschiff und Noordhinder berienit. Ju Hmuiden wurde die 24 Mann starke Besatzung des norwegischen Dampfers eist ein aus Stavanger , der mit Getreide für das belgische Hilfskomitee von Philadelphia nach Rotterdam unterwegs war und etwa 70 Meilen ostnordöstlich des Terschellinger Leuchtschiffes auf eine Mine lief, gelandet.

Der Grund zu Wilsons moralischer

Entrüftung.

Bersammlungen mit den Arbeitern verständigen lönnten. brächen dann aus, wenn sich die berufenen Vertreter nicht rasch in

Krieg und Klassenbildung.

Oberbürgermeister Wallref mit, daß sich die Zahl der Zenfiten in In der jüngsten Sigung der Stadtverordneten zu Köln teilte den Schichten der fleinen, mittleren, großen und größten Ein­tommen wie folgt verschoben habe:

900- 3 000 m.

im Jahre 1914

151 067

3 000- 14 500 14 500-100 000 über 100 000. Einkommen

21 948

11°

2 622 280

1915 158 061 20 069

2 532 213

1916

166 427

19 525

2719

266

Diese bemerkenswerte amtliche Zusammenstellung bietet insofern fein ganz Hares Bild, als sie nur die Zahl der Zenjiten, nicht

Die Sozialdemokratie hat in dem Kampfe um die Erweiterung der politischen Rechte die Führung an sich gerissen. Sie hat seit vielen Monaten das Kampfobjekt bestimmt. Immer dringlicher hat sie ihre Forderungen erhoben und als Zeitpunkt für die Erfüllung ihres vorläufig wichtigsten Wunsches nach einer Reform des preußischen Wahlrechts gebieterisch unter taum ver- ihre Gesamtsteuersumme nennt. Immerhin läßt sich folgende hüllten Drohungen die gegenwärtige Striegszeit verlangt. Sie Tendenz erkennen: Die Zahl der kleinen Einkommen hat be stieß, außer bei einigen demokratischen Organen, überall auf deutend zugenommen, auch die großen Einkommen, nicht zu­Widerspruch und Ablehnung. Mit besonderem Ernst und Nach- legt die Millionäre und die Multimillionäre druck wies das parteiamtliche Organ der Nationalliberalen Bartei, haben eine sehr beträchtliche Steigerung er= die Nationalliberale Korrespondenz", ihre Forderung und ihre fahren. Dagegen ist die gahl der mittleren Ein­Drohungen zurück. Im so größer wird der Sozialdemo- tommen start gelichtet worden. Wäre die Einkommenschicht fratie eigenes Erstaunen gewesen sein, als am Tage 3000 bis 14 500 in mehrere Abteilungen geschieden worden, so wäre nach dem Erscheinen dieses parteioffiziösen nationalliberalen Ar­

tifels der Sprecher der Nationalliberalen sich für die Erfüllung das Bild wohl noch flarer geworden. Unzweifelhaft bringt der ihres Wunsches einfegte. Krieg die Verschärfung der wirtschaftlichen Klaffengegenfäße; eine

Herr Fuhrmann nennt dann das Bestreben feiner Mahnung für die Arbeitericast, ihre gewertschaftlichen Organis eigenen Parteifreunde, eine sofortige Wahlreform in Preußen fationen, so weit es irgend geht, auf der Höhe zu halten. durchzuführen, ein gefährliches, unverantwortliches, unüber­fehbares Unterfangen". Unrichtige Behauptung. In der Post" rät der freikonservative Herr v. Redlitz in ihrem Artifel Ein Verfassungsausschuß", Abjaz 4, daß die Die Leipziger Vollezeitung" Nr. 76 vom 31. März behauptet der Regierung, fich einer reichsrechtlichen Regelung der Wahl- sozialdemokratische Fraktion gegen den Antrag für schleunigen Ab­rechtsfrage zu widersehen, aber im Landtag schleunigst das ichluß eines annexionslosen Friedens und Amnestie für politische Ventil der Wahlreform zu öffnen. Es soll also in aller Ge- Straftaten gestimmt hat. Das ist selbstverständlich nicht richtig. schwindigkeit irgend ein vernewertes Privilegienwahlrecht zu Die Fraktion hat ausdrücklich beschlossen, für die Anträge zu sammengepfuscht werden und dann sollen die Kinder wieder stimmen und hat danach auch gehandelt. ruhig sein.

Der Deutsche Kurier". Laut Economista d'Italia" vom 26. März wird amtlich bekannt­gemacht, daß der Außenhandel der Vereinigten Staaten im Februar Gegenüber anders lautender Meldung eines Leipziger Blattes um 950 Millionen Frant abgenommen hat. Nach der Erklärung betreffs den Deutschen Kurier" wird der Telegraphen- Union aus des hemmungslosen U- Boot- Krieges durch Deutschland ist die Ein- nationalliberalen Parteitreisen mitgeteilt, daß zwischen Vertretern fuhr um 210 und die Ausfuhr um 735 Millionen gesunken. der verschiedenen Richtungen der nationalliberalen Partei Berein­In dem Aufruf der amerikanischen Sozialisten barungen getroffen sind, um den Deutschen Kurier" als Organ gegen Wilsons Kriegspolitit heißt es: Der deutsche U- Boot- Krieg der mittleren Linie der nationalliberalen Partei zu er­bedroht nicht unseren nationalen Boden oder unsere Unabhängigkeit, halten. noch unsere nationale Würde und Ehre. Er ist nicht in erster Linie gegen die Vereinigten Staaten gerichtet und berührt nicht das amerikanische Volk. Er trifft nur die schmarozenden Selasien, die enorme Profite aus der Herstellung von Todes­werkzeugen ziehen oder die unsere notwendigen Lebensmittel zu

enormen Preisen an die friegführenden Völler verkaufen."

Kleine Kriegsnachrichten.

Ein Opfer des Internierungssystems. Wie aus Holland ge­meldet wird, ist in ihrer englischen Internierungszelle die Frau des früheren deutschen Konsuls in Sunderland , Ahlers, freiwillig aus dem Leben geschieden. Die Frau litt außerordent­lich unter der Internierung, und als dazu noch ihre ganze da milie auf die Liste der Feinde Englands gesezt wurde, nahm sie Beronal. Konful Ahlers ist bekanntlich jener Konjul, der, als der Krieg ausbrach, einigen deutschen Wehrpflichtigen zur Heim reise behilflich war. Da er, wenn auch von Geburt Deutscher, jeit 1909 in England naturalisiert war, wurde er wegen Hoch­berrats angeklagt; in erster Instanz zum Tode verurteilt, in zweiter und dritter aber freigesprochen. Die Hebpreffe fette aber durch, daß Ahlers und später auch seine Frau interniert

wurden.

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Kartoffel- und Zuderprämie für Haarschneiden und Rasieren. Ein Londoner Mitarbeiter der Neuen Zürcher Zeitung " führt als Beispiel für den Kartoffel- und Zudermangel in London einen findigen Friseur an, der jedem Kunden, der sich die Haare schneiden Taßt, eine Kartoffel, und jedem, der sich rasieren läßt, ein Stück Buder gibt. Der Mann hat großen Absah.

Der Gregorianische Kalender in Rußland . Die Petersburger Stadtverwaltung hat die provisorische Regierung ersucht, den Gregorianischen Kalender in Rußland einzuführen.

Politische Uebersicht.

Graf Czernin und die Alldentschen.

Die Alldeutschen sind von der Unterhaltung des Grafen Czernin wie vom Donner gerührt und spannen alle Kräfte an, ihren aus­gezeichneten Eindruck im In- und Ausland zu verwischen und die russischen Sozialdemokraten zu überzeugen, daß von Deutsch­Iand kein Verständigungsfrieden zu erwarten sei, der allen Licht und Luft zum Leben läßt.

Aufgeregt um die Rettung des Vaterlandes ist Graf Re­ventlow bedacht. Die Wachsamkeit der von alters berühmten fapitolinischen Gänse wird weit übertrumpft. Graf Reventlow flagt in beweglichsten Worten den österreichisch- ungarischen Außen­minifier an, daß er alle Erfolge der deutschen Waffen zu Lande, auf und unter der See gefährde.

Gegen die Alldeutschen

lebelwollenden

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Aus großer Zeit. Das fönigliche Konsistorium in Bosen schreibt, wie die Bosener Lehrerzeitung" berichtet, in einem amt­lichen Schriftstück wie folgt:" Auf die Vorstellung vom 26. v. M. erwidern wir Ihnen nach Anhörung des Herrn Pfarrers K. das Folgende: Die Vorfälle, welche den Lehrer H. und den Herrn Kreisschulinspektor ( das Herr ist in dem Schreiben übergeklammert) fowie den Lehrer G. betreffen..." Für den Pfarrer war das Herr" von vornherein selbstverständlich; für den Kreisschul­inspektor wurde es nachträglich hinzugefügt; die Lehrer aber find für das königliche Konsistorium überhaupt keine Herren!"

Letzte Nachrichten.

Musik und rote Fahnen.

fand am Sonntag vormittag in Köln eine große fozialdemokratische Bersammlung statt. Der Reichstagsabgeordnete für Köln ( Meerfeld ) Anmagungen zurück, die sich einige Wochen vorher der Abgeordnete die Petersburger Tel.- Agentur meldet, unter dem Borantritt wies unter dem stürmischen Beifall der Versammlung die alldeutschen Petersburg, 1. April. Seit frühem Morgen zogen, wie Fuhrmann erlaubt hatte, und bezeichnete als den Zwed der Ber - von Musikkapellen und roten Fahnen große Mengen von fammlung, nachzuweisen, daß große Massen auch der Kölner Bürger- Truppen und Menschen vor die Duma, wo sie Sundgebungen schaft die alldeutschen Friedensziele ablehnen und einen Frieden der veranstalteten und erklärten, das neue Regime unterstützen zu Berständigung wünschen. Reichstagsabgeordneter Landsberg wollen. Um 2 Uhr erschien eine außerordentlich große befprach vor allem die preußische Frage, deren Lösung von Menge von Frauen vor der Duma, um zugunsten der werde. Seine Kritit an der herrschenden Klasse und ihren Ver- den dabei gehaltenen Neden fiel die der Revolutionärin Vera und Schwächlingen" gehindert Gleichheit der Frauenrechte einzutreten. Unter tretern in der Diplomatie, und im Staatsministerium und im Herren- Signer und der Frau Kolontai auf. Ihnen antworteten Hauſe fand den stürmischen Beifall der Versammlung, die auch von Rodzianko und die Abgeordneten Skobeleff und Tscheidze. Bürgerlichen start durchsetzt war. Diese erinnerten in ihrer Entgegnung an die Rolle, die die Frauen in der revolutionären Bewegung Nußlands spielten. Rodzianko erklärte, daß die Frage der Gleichheit der Frauen­rechte der konstituierenden Versammlung zur Entscheidung vorgelegt werden würde und versprach die Unterstützung der Duma für eine dieser Frage günstige Entscheidung.

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Die Abstimmung über den Berfassungsantrag. Bei dem Ergebnis der namentlichen Abstimmung über die Ein­feizung eines Verfassungsausschusses haben nur vier Nationalliberale gegen den Antrag gestimmt, und zwar die Abgg. Hirsch, Schlee. Bartling und Dr. Bärwindel. Vom Zentrum haben da­gegen gestimmt die Abgg. Frhr. v. Frandenstein, Graf Galen, Frhr. v. Kerderind, Graf Sandizell, Dr. v. Savigny und Dr. Pfleger. Die Deutsche Frattion fiimmte getrennt. Enthalten haben sich der Welfe Colshorn, die Konser­bativen Vogt( Hall) und Vogt( Crailsheim ), der Zentrumsmann Warlo und der Nationalliberale Wittum.

Teuerungszulagen für die Beamten.

Die den Beamten im Reich und in Breußen bewilligten Teue­rungszulagen erfuhren mit Wirkung vom 1. April eine erhebliche Erhöhung. Die Beamten sind in drei Gruppen geteilt, und zwar obne Wohnungsgeld, das nicht in Anrechnung fommt: Gruppe I bis 2300 M., Gruppe II bis 4800 M. und Gruppe III bis 7800 m. Als Grundsay wurde aufgestellt, die Teuerungszulagen bei geringer Besoldung und großer Kinderzahl entsprechend höher zu gestalten. Die Zulagen betragen: bisher 144 M., jetzt 180 M.

für Beamte ohne Kinder mit 1 Kind

204

824

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"

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"

2 Kindern

264

490

"

" 7

"

"

3

324

648

H

"

17

"

и

4

384

828

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"

"

" 1

444

1020

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"

6

504

1220

"

"

11

" 1

" 1

In Gruppe II erhalten:

*****

die Beamten ohne Kinder bisher 144 M., jegt 144 M.

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mit 1 Kind

204

"

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"

" 1

2 Kindern

264

276 420

"

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"

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"

3

324

576

"

"

"

17

"

"

4

384

744

"

"

11

"

"

"

"

" P

444

924

"

"

"

"

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"

6.

504

1116

17

27

"

"

"

Angesichts diefer so erfreulichen und mit größter Zuversicht zu beurteilenden Tatsachen( des U- Boot- Krieges) wirft sich um so mehr die Frage auf, wie die Auslaffung des Grafen Ezernin und der begeisterte Beifall für sie aus politischen deutschen Kreisen" auf unsere Feinde wirken müssen. Die Frage ist leicht beantwortet: In Gruppe III erhalten die kinderlosen Beamten Teine die linkende Zuversicht in England, Frankreich Teuerungszulage, die mit 1 Kind 120 W., mit 2 Kindern 252 M., und Italien wird durch jene Auslassungen wieder mit 3 Kindern 394 M., mit 4 Kindern 552 M., mit 5 Kindern gehoben. Man wird denken, das Deutsche Reich und Defter- 720 M. und mit 6 Kindern 900 M. jährlich. reich- Ungarn fönnten nicht mehr oder ständen vor der Ne= volution und möchten deshalb so schnell wie mög­lich Frieden schließen. Sonst sei es ja auch ganz undent­bar, daß das Friedensangebot vom 12. Dezember jest wieder auf­genommen würde, nachdem es vom Behnverbande mit beschimpfen Sem Hohne und Verachtung zurückgewiesen worden sei. Es sei doch undentbar, daß zwei Mächte, die derart behandelt worden seien, das Angebot erneuerten, wenn sie nicht tatsächlich unmittelbar vor Verzweiflung und Zusammenbruch ständen."

Aufhebung der Freizügigkeit!

Krieg oder Frieden?

Bern , 2. April." Temps" meldet aus Petersburg : Das Ar­beiter- und Soldatenkomitee verlangt von der Regierung, daß sie die Frage der Friedensziele prüfe und ihre Ansicht und die der alliierten Mächte hierüber veröffentliche. Der Direktor der revolutionären Pravda" wurde seiner Stelle enthoben, trotzdem behält das Blatt seine sozialistischen Ansichten über den Krieg und die Kriegsziele bei. Seit turzem erscheint ein neues großes sozia­liftisches Blatt Nache Dielo", das für die Fortseßung des Krieges eintritt.

Odessa und die Revolution.

meldet aus Odessa vom 28. März, daß die revolutionäre Bewegung London , 1. April. Der Balfanforrespondent der Times" in Südrußland sich mit Ruhe und ohne Blutverlust aus breite. Insbesondere in Odessa habe sich der Uebergang von Truppen und Bevölkerung zur neuen Regierung ohne Reibung vollzogen. Der Gouverneur sei in seinem Amte belassen, aber der Bürger­meister durch einen Anhänger der Revolution ersetzt worden.

Die erste Frau im Repräsentantenhaus. Washington, 1. April. Reutermeldung. Im Repräsen­tantenhaus wird morgen die erste Frau, Miß Nankin, ihren Siz einnehmen. Der Anlaß wird von den Frauenrechtlerinnen zu einer Kundgebung benutzt werden.

Heimkehr aus China .

New York , 29. März.( Funkspruch des Vertreters von W. T. B., verspätet eingetroffen.) Gine Meldung am Schanghai bejagt, daß der deutsche Gesandte mit seinem Stabe, im ganzen 27 Personen, nach San Francisco abgefahren ist.

Selbstmord des Redakteurs Holzmeier. Bremen, 2. April. Der frühere Redakteur der Bremer Bürger. nach der hilfsdienstpflichtige Personen bis auf weiteres nicht in Ge- ein Ende gemacht. Holzmeier war ursprünglich Lehrer und nach Das bayrische Kriegsministerium hat eine Verordnung erlaffen, zeitung", Wilhelm Holzmeier hat seinem Leben durch Erschießen werbebetrieben oder als häusliche Dienstboten in Beschäftigung ge- einem Aufsehen erregenden Disziplinarprozeß, der mit seiner Ent­nommen werden dürfen, wenn sie in den vorausgegangenen zwölf lassung endete, in die Redaktion der Bürgerzeitung" eingetreten. Monaten nicht wenigstens sechs Wochen in der Landwirtschaft tätig Geit Jahren gehörte Holzmeier auch der Bremischen Bürgerschaft gewesen sind. Unter gleicher Voraussetzung müssen die schon an. Infolge der Parteistreitigkeiten war er aus der Redaktion der Graf Reventlow schildert die Wirkungen der Czerninschen Er- Beschäftigten am 15. April entlassen werden. lärungen auf den feindlichen Weften, aber die beredten Worte werden fanu, auf eine Beseitigung der Freizügigteit Praktisch läuft diese Verordnung, die rechtlich nicht gestützt Bürgerzeitung" ausgeschieden. Die Nachricht von seinem tragischen Ende wirkt tief ere fehlen ihm für die Würdigung dieser Wirkung auf Rußland. weiblicher Dienstboten hinaus. schütternd!

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