Hier wurde ich am 27. Morgens mit den geringsten Ar-[ nur, daß die Beiden von dem Wirth ohne plausiblen Grund der Spigmarke Denunzianten", daß der Zentralverein deutscher beiten betraut und hinter Kollegen zurückgefeßt, welche 2 Jahre( man hatte ihm eine Sammelliste vorgelegt) mit Schimpfworten Staatsbürger jüdischen Glaubens" durch eine Denunziation in nach mir gekommen sind, und warum? Weil ich mein Recht zu regalirt wurden, sie waren auch genöthigt, zur Wiedererlangung der Redaktion des„ Antisemitischen General- Anzeigers", Rückervertheidigen suchte. Dem Herrn Braumeister war ich ein Dorn eines Pacetes mit Boykottplakaten, das sie dort vergessen, die straße 5, die Beschlagnahme von 30 000 Flugschriften veranlaßt im Auge, weil ich dann noch als Vorsitzender des Arbeiter- Silfe der Polizei in Anspruch zu nehmen. Herr P. wird hoffent habe. Diese Mittheilung ist unwahr, da weder der„ Zentralausschusses gewählt wurde. lich nicht böse sein, wenn wir, um ihn vor Aufregungen und verein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens" wegen dieser unsere Parteigenoffen vor unzweckmäßigen Geldausgaben zu be- Flugschriften eine Anzeige erstattet hat, noch durch einen anderen wahren, von diesem Aft Notiz genommen haben. hat erstatten lassen.
So stellte sich die in Herrn Goldschmidt's Berichtigung er wähnte Beschwerde des Brauers dar. Daraufhin gab mir Herr Goldschmidt sein Ehrenwort, daß mir nichts passiren solle. Am 8. Mai, Abends nach 6 Uhr, rief mich der Braumeister und stellte mich zur Bede, was ich eigentlich von ihm wollte? Ich fagte:„ von Ihnen will ich nichts!" Darauf erwiderte er: 3ch fann Sie doch nicht zum Kellermeister machen."" Das weiß ich," fagte ich, so lange Sie hier Braumeister sind, werde ich nicht Kellermeister." Ich frug ihm, was ich denn eigentlich hier verbrochen hätte da sagte er, ich hätte mich mit dein Gährführer gezanit. Ich erwiderte: ich habe mich nicht gezanft, ich habe blos teine unwahrheiten gelten lassen. G3 find Leute hier, welche Schlägereien angefangen und sich gegen die Hausordnung ver: gangen haben und es wurde ihnen kein Haar gekrümmt, warum soll ich gerade so zurückgesetzt werden? Der Braumeister entgegnete: Das ginge mich nichts an. Man kann doch darüber reden, meinte ich. Das dürfe ich auch nicht. Der Braumeister schien mich noch immer nicht verstanden zu haben, denn er fragte mich, was ich denn nun eigentlich wolle? Ich erwiderte: Ich will in die Reihe meiner Arbeitskollegen treten, an die Stelle, an die ich nach Recht gehöre, war meine Tezte Antwort.
Findet der Leser irgend eine Ungehörigkeit in dieser Unterredung, welche Herr Direktor Goldschmidt in seinem Bericht so fehr kennzeichnete? Solches ist der reine und wahre Sachverhalt. Ich laffe mich auf weiteres nicht mehr ein.
Herr Happoldt, der bekannte Vorsitzende" des Vereins Röfice verlegt sich aufs Wippchenmachen. Die Redaktionen der meiſten bürgerlichen Blätter bringen eine von ihm unterzeichnete Mittheilung des folgenden Inhalts zur Veröffentlichung:
Dr. Julius Schneider, Zwischen Treptow und Witzleben ist die in Aussicht ge- Stellvertretender Borsigender des Zentralvereins deutscher stellte Verständigung“ und„ Ginigung" vorläufig noch nicht zu Staatsbürger jüdischen Glaubens." vorher auf ihrem Standpunkt und arbeiten mit Hochbruck, um wärts", in der von unserm Verein deutscher Staatsbürger stande gekommen. Die Treptow - Männer verharren trogiger als Unsere Leser werden sich der betr. Zuschrift an den Vordie Ausstellung doch noch auf ihr Terrain hinüber zu bekommen. jüdischen Glaubens die Rede war, noch sehr wohl entfinnen. Wenn eine Verständigung" überhaupt noch zu erreichen ist, so Obgleich wir die Mittheilung unter Reserve wiedergaben, hatten würde sie, das scheint jetzt klar, nur noch zu gunsten Treptows wir um so weniger Ursache, gegen die Richtigkeit derselben Beerfolgen können. Gher geht ein Kameel durch ein Nadelöhr, als denken zu begen, als der Zentralverein deutscher Staatsbürger daß die Treptow - Schwärmer den Gang nach dem Liegensee antreten. jüdischen Glaubens sein gutes Recht, sich gegen die antisemitischen Solch' hartnäckiges Festhalten an dem einmal gefaßten Beschluß kann Maul- und Prügelhelden zur Wehre zu sezen, zum Theil in einer unmöglich auf bloßem Eigensinn beruhen, sondern muß tiefere Weise ausübt, der denn doch gar zu sehr der DenunziantenGründe haben. Wer sie bisher noch nicht kannte, den müssen geruch anhaftet. Hat doch erst die Gerichtsverhandlung gegen die neuesten Beschlüsse der Haus- und Grundbesitzer aus dem Die Staatsbürger Beitung", von der wir gestern berichteten. Südosten endlich darüber aufgeklärt haben. Die Herren lassen über die Praktiken des Vereins Material zu Tage gefördert, das in ihrer Hoffnungsfreudigkeit bereits alle Vorsicht fahren und ihm wirklich nicht viel Sympathie einbringen wird. beginnen jest, mit offenen Karten zu spielen. Sie haben dem Kommerzienrath Kühnemann, der sich im Verlauf des ganzen Handels aus einem Witzlebener in einen Treptower verwandelt hat und nun nichts mehr mit dem vornehmen" Westen zu thun baben will, ein Vertrauens- und Dankesvotum übersandt und erklärt, daß sie den neuen Garantiefonds zeichnen wollen, wenn Kühnemann die Leitung einer in Treptow zu veranstaltenden Ausstellung übernehen will.
Der Grundbesitzer Verein Südost" hat dem Komitee der Anhänger Treptows sogar seine ganze Kasse zur Vorfügung gestellt, um daraus die Kosten der Agitation zu bestreiten. Ein großer Theil des Garantiefonds soll auch sofort gezeichnet worden jein, von Ausstellern und von Interessenten". Was mögen die " In der öffentlichen Rundgebung des unterzeichneten Vereins vom Haus- und Grundbesiger des Südostens und der angrenzenden 17. b. M. war behauptet worden, daß in der Versammlung, welche am Stadttheile für ein Geschäft bei der Geschichte zu machen ge 6. Mai dieses Jahres den Boykott über die Vereinsbrauerei zu Rir- denken, wenn sie jetzt das Geld mit vollen Händen ausstreuen! dorf verhängte, die Führer des Brauerei hilfsarbeiter und die Männer von Treptow , die über Spekulation am Ließen Vereins eine hervorragende Rolle gespielt haben. Diese An- see schrieen, scheinen das ganz in der Ordnung zu finden. Den gabe wird in dem von der sozialdemokratischen Partei größeren Spetulanten im Westen wollten sie den Nebbach nicht gestern verbreiteten Flugblatt als eine Lüge" bezeichnet, indem gönnen, aber daß jezt im Osten, wo sie selber zu Hause sind, die hinzugefügt wird, daß den Vorstandsmitgliedern fleineren die Beute für sich zu bergen suchen, dagegen haben sie und Bertrauensleuten des genannten Vereins nicht ein nichts einzuwenden. Wir sagte doch Heine über den Mönch und einziger in der Versammlung anwesend war. Wir begnügen den Rabbi, die sich nicht einigen konnten, wer der Schlimmere uns demgegenüber festzustellen, daß in dem Bericht über die sei? Sie stinken alle beide!" Nixdorfer Bersammlung, welcher in Nr. 106 des Vorwärts" Ein Momentbild aus dem Spekulantenkrieg Wigleben abgedruckt ist, der Gastwirth Hilpert als Theilnehmer an fontra Treptow bringt die„ Staatsbürger Beitung". Man muß jener Bersammlung besonders aufgeführt wird. Die im Vor- fich wundern," so schreibt das genannte Blatt, daß das„ Kleine wärts" veröffentlichten Bekanntmachungen der Agitations Journal" in letzter Beit mit einer ganz besonderen Wärme für tommission der Brauer und Brauerei- Hilfsarbeiter Berlins das Wißlebener Terrain für die Berliner Gewerbe- Ausstellung und Umgegend" find aber vor und nach jener Versammlung von eintrat, was doch vorher nicht der Fall gewesen war. Die Sache Herrn Hilpert unterzeichnet worden. Außerdem ist Herr Hilpert, erklärt sich aber recht natürlich dadurch, daß der vielseitige Herr welcher früher im Baugewerbe thätig war, Vorsitzender des Leipziger in der Wiglebener Gegend Terrain im Werth von Gauvereins der Brauergesellen für die Provinz Branden- 130 000 m. felbst erworben haben soll." burg. Der Verein der Brauereien Berlins und Umgegend. Max Happoldt, Vorsitzender."
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Der Anarchist Schriftsteller Spohr ist, wie die B.- 3." Es ist bisher wohl noch taum in einem Streitfall da- mittheilt, am Mittwoch früh in seiner in der Marienburgergewesen, daß man die Handlungen von Angehörigen einer Straße belegenen Wohnung verhaftet worden. Von den Motiven bestimmten Berufsklasse mit denen anderer Leute identifigirt verlautet nichts.
Die Unterschlagung, die der gegenwärtig zu Wunsiedel in Haft befindliche Postdieb Ullrich beging, stellt sich höher, als im Anfang angenommen wurde. Denn während noch in dem hinter Ulrich erlaffenen Steckbrief die Höhe der unterschlagenen Summe auf 102 822 M. angegeben wurde, beläuft diese sich mit den in Checks und Wechseln gestohlenen Beträgen auf rund 166 000 m. Von dieser Summe wurden bei dem Durchgänger über 154 000 m. in baarem Gelde und etwa 6000 M. in Geldpapieren gefunden. Wahrscheinlich ist, daß Ullrich viele der Papiere vernichtet hat. -Gestern sollte U. nach Leipzig gebracht werden.
Jun der gestrigen Aufforderung des Herrn Rark Grube, Willibald Alerisstraße 34, die Schußmannsaffäre betreffend, soll es nicht Kaybachstraße, sondern Kahlerstraße heißen.
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Polizeibericht. Am 24. d. M. Morgens fiel eine Frau an der Ecke der Bad- und Grünthalerstraße beim Abspringen vom Vorderraum eines in der Fahrt befindlichen Pferdebahnwagens bin und erlitt erhebliche Verlegungen am Beine.- In der Lindenstraße gerieth Mittags ein Kaufmanns Lehrling unter die Räder einer Kutsche und wurde am Fuße bedeutend der Mariannenstraße verlegt. In einer Bäckerei in ein Bäcker Lehrling beim Spielen gerieth Nachmittags mit dem Kopfe in das Strickiert einer selbstgefertigten Schaufel und erstickte, ehe er aus der Schlinge befreit werden konnte. burch einen Geschäftswagen überfahren und am Beine schwer Ein dreijähriger Knabe wurde in der Waßmannstraße burch einen Geschäftswagen überfahren und am Beine schwer ein Arbeiter durch einen Arbeitswagen überfahren. Er erlitt verlegt.- An der Ede der Andreas- und Breslauerstraße wurde bedeutende Verlegungen am Kopfe und am Arme. Abends versuchte eine Näherin im Flur eines Hauses der Kleinen Frankfurterstraße sich durch Zuckersäure zu vergiften. Sie wurde noch lebend nach dem Krankenhause am Friedrichshain gebracht.- Im Laufe des Tages fanden drei Brände statt.
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Witterungsübersicht vom 25. Mai.
hat. Das geschieht im Kampf der Brauereibefizer gegen Gas Explosion auf dem Nebungsplatz der Luftschifferdie Arbeiterschaft zum ersten Male. Herr Happoldt Abtheilung. Eine gewaltige Explosion, deren Detonation Stationen. offenbart in diefer seltsamen Vertheidigung aber nicht besonders Meilen weit vernehmbar war, hat am heutigen Morgen hervorragende Kenntnisse von dem Beruf, dem er vorsteht, wenn gegen 1/24 Uhr auf dem Uebungsplatz der Luftschiffer- Abtheilung er nicht einmal weiß, daß Brauerei- Hilfsarbeiter doch eine etwas zwischen Tempelhof und Schöneberg stattgefunden. Der Uebungs andere Garnitur bedeuten, als Brauergesellen oder gar Gast- platz befindet sich dicht an der Dresdeners und Ringbahn auf Swinemünde . wirthe. Und auch wenn man sich streng auf den Boden des dem Tempelhofer Felde und umfaßt einen Romplex von zirka Hamburg gegenwärtigen ökonomischen Kampfplates stellen will, so follte awei Morgen. Etwa fünfzig Schritt davon entfernt steht die Berlin Herr Happoldt doch wissen, daß man sehr wohl einer bestimmten Kaserne der Luftschiffer- Abtheilung, an welche sich diejenige des Wiesbaden . Agitationstommission verschiedener Berufe angehören kann, ohne weiten Eisenbahn- Regiments anschließt. Auf dem Uebungs- München einem anderen Beruf, als dem, dessen Interesse man in derselben play befinden fich zahlreiche Gebäude, die zur Auf- Wien zu vertreten hat, anzugehören. bewahrung der Luftballons, Herstellung der Gase 2c. bienen Haparanda Noch mehr solcher Rechtfertigungen, und der nominelle Auf der nördlichen Seite des Uebungsplates befindet sich das Petersburg Leiter des Vereins Rösice dürfte auch in dem nicht gar zu Maschinenhaus, von welchem aus die Ballons gefüllt werden und Cort. bornirten Theil der bürgerlichen Presse bakb unter schärfere dicht dabei liegt ein etwa 100 Meter langer und 30 Meter breiter Aberdeen Aufsicht gestellt werden müssen. Holzschuppen, in welchem das fertig gestellte Gas aufbewahrt Paris wurde. Der Gasstoff befand sich in eisernen, 8 Rubikmeter fassenden Ballons, sogenannten Flaschen, welche in dem genannten Schuppen aufgespeichert lagen. Gegenwärtig waren 1200 Ballons mit 9600 Rubitmieter Füllung daselbst untergebracht. Das ganze Terrain ist durch einen Bretterzaun vom freien Felde geschieden und wird ständig durch Posten bewacht.
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Bu hoch eingeschätzt hatten wir die„ Boff. 3tg.", als wir ihr aufs Wort glaubten, daß sie die auch ihr zugeschriebene Nachricht über die Einkaufsgenossenschaft zc. nicht gebracht habe. In ihrer Abendausgabe von vorigen Sonnabend steht im Hauptblatt unter der Rubrik Vereine und Versammlungen zu Lefen:
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Barometer
stand in mm,
reduzirt auf
d. Meeressp.
Windstärke
Wetter
heiter
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Temperatur
150 G. 4° R.)
766
OGD
4
12
766
2
halb bedeckt
12
765
heiter
11
760
NNO
3
halb bedeckt 15
758 762
5
bedeckt
13
A
1
bedeckt
13
768
NNO
4
bedeckt
5
766
NNW
I
bedeckt
5
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NNW 1
heiter
12
766
762
NW NNO
4 3
wolfig bedeckt
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Witterung in Deutschland am 25. Mai, 8 1hr Morgens Die irocene Witterung hält bei lebhaften nordöstlick en Winden in ganz Deutschland noch an; doch hat das Barometer rasch zu fallen, und die Bewölkung, welche im Süden sich nicht vermindert hat, auch im Norden wieder zuzunehmen begonnen. Die Temperaturen sind nur im norddeutschen Binnenlande etwas gestiegen und liegen heute Morgen zwischen 100 E. zu Neufahrwasser und 15° zu Münster und Wiesbaden . Wetter- Prognose für Sonnabend, den 26. Mai 1894. Zunächst etwas wärmeres Wetter mit mäßigen südlichen Winden und zunehmender Bewölkung, nachher Negen und Abfühlung. Berliner Wetterbureau.
Gerichts- Beitung.
In Angelegenheit der Verrufserklärung gegen sieben hiesige Am heutigen Morgen nun explodirte plötzlich gegen 14 Uhr Brauereien verhandelte gestern Abend auch die große Bierkom ein Theil der im Schuppen lagernden Flaschen mit einem gemiffion" sämmtlicher Gastwirthe- Bereinigungen Berlins und Umwaltigen Knall; eine ungeheure Staubwolte so erzählen uns gegend. Die aus den Vorstandsmitgliedern der Berliner Gast Augenzeugen wirbelte empor, welche die ganze Umgebung in wirthe- Vereinigungen bestehende Kommiffion faßte nach eingehen eine dichte Finsterniß hüllte. Ter ersten Explosion folgten innerder Berathung den Beschluß, mit dem Verein der Berliner halb zehn Minuten zwei weitere, weniger starke Schläge, durch Brauereibefizer, von dem auch sie mit ihren Forderungen wegen welche insgesammt 600 Flaschen gesprengt wurden. Die Wirkung des Flaschenbierverkaufes der Brauereien abgewiesen wor- war eine furchtbare. Der 100 Meter lange Schuppen war wie den find, jede ferneren Verhandlungen abzubrechen und vom Erdboden verschwunden; Balten, Bretter, Eisenstücke lagen dem Brauereiringe die geschlossene geschlossene Macht aller felb im wüsten Chaos auf dem Tempelhofer Felde, theilweise zerstreut, ständigen, von den Brauereien unabhängigen Gastwirthe theilweise zu gewaltigen Trümmerhausen gethürmt. Der Baun Berlins und Umgegend entgegenzustellen. Es wurde beschlossen, war auf eine Strecke von ca. 80 Metern abgerissen und unter den bestehenden Verhältnissen von der Errichtung einer über 100 Meter weit fortgefchleudert. Holz- und Eisensplitter Wegen Verbreitung beleidigender Gerüchte über die eigenen Genossenschaftsbrauerei vorläufig Abstand zu nehmen und wurden durch den Luftdruck bis zur Tempelhofer Chauffee ge- Lehrerschaft von Nowawes waren der Gemeindeverordnete eine„ Einkaufsgenossenschaft" zu begründen. Mit Hilfe dieser tragen. In der Kaserne sind die meisten Fensterscheiben zer Alb. Gärtner und der Verleger der Nowawes Neuendorfer Einkaufsgenossenschaft glaubt man die Macht des Brauereiringes brochen, auf der dem Nebungsplay entgegengesetzten Seite wurden Zeitung", May Felsner, angeklagt. In der vorgestern stattbrechen zu können. Ueber hundert der im Bierabsatz leistungs. Fensterfreuze herausgeriffen, zahlreiche Thüren zertrümmert. gefundenen Verhandlung, in der verschiedene Zeugen vernommen Bei der sofort erfolgten Allarmir ng der in den Rafernements wurden, erkannte der Gerichtshof auf beiderseitige Freis fähigsten Gastwirthe gaben sofort ihre Zustimmung zu dieser Ge nossenschaft. Am 1. Juni soll im Schnegelberger'schen Saale in liegenden Mannschaften konnte festgestellt werden, daß Versprechung, weil die Angeklagten in Wahrung bes der Hafenhaide eine Bersammlung sämmtlicher Gastwirthe Berlins legungen von Personen nicht vorgekommen find; nur der Heizer rechtigter Interessen gehandelt. und Umgegend stattfinden, um sämmtliche selbständigen Gastwirthe Schiller , welcher in einem Schuppen auf dem Uebungsplatz Berlins und Umgegend für diese Genossenschaft zu gewinnen. fchlief, hat eine leichte Schramme am Genick davongetragen. Begründet ist die Genossenschaft bereits; Vorsitzender des Aufsichts- Die Ursache der Explosion, die am Tage die unheilvollsten raths ist Herr Schnegelsberg, Borfiyender des Vorstandes die Folgen nach fich gezogen hätte, dürfte wohl niemals genau fest Herren Aug. Ruckenburg( Vorsitzender des Vereins Berliner gestellt werden. Man nimmt jedoch an, daß einige Ballons eine Weißbierwirthe) und Herr Niemann( Vorsitzender des Verbandes zu starke Füllung gehabt und dadurch die Veranlassung zur der Gaft- und Sd, antwirthe Berlins und Umgegend.) Als Mit- Explosion gegeben haben. Die Gewalt des Luftdruckes hat sich, wie wir bereits erglieder der Genossenschaft sollen nur selbständige, von den wähnten, auf weiteste Entfernung fühlbar gemacht. In Schöneberg , Man vergleiche diese Beilen mit den von uns ihr in der besonders in der Sedanstraße, sind mehrfach Fensterscheiben ein Mittwochnummer zugeschriebenen und man wird finden, daß die gedrückt, in Friedenau , Willmersdorf, ja selbst Schmargendorf " Boffische Zeitung" an dem in Frage stehenden Bericht nur erzitterten die Gebäude in ihrem Grundmauerwerk. In all' diesen einige an fich unwesentliche Auslassungen vorgenommen und im Ortschaften erwachten die Bewohner fast sämmtlich und wurden übrigen Wort für Wort die Mittheilungen gebracht hat, für die durch die wiederholte Detonation auf's Aeußerste beunruhigt wir mit Fug und Recht auch sie verantwortlich gemacht haben. Ja, selbst im nördlichen Berlin , sogar in Weißenfee wurde der Will die Redaktion der Bossischen Zeitung" sich nicht auf Knall vernommen. Haarspaltereien verlegen, so wird sie gestehen müssen, daß sie am Ueber die Ursache der Explosion wird uns von anderer Mittwoch Abend über den Inhalt ihres Blattes nicht besonders Seite geschrieben: genau unterrichtet war.
Brauereien unabhängige Gajiwirthe aufgenommen werden.
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Eine der Flaschen muß einen Ris gehabt haben, durch den die Wasserstoffgafe entwichen und sich mit der atmosphärischen Luft zu Knallgas verbanden. Dieses ist scheinbar in dem Schuppen dadurch entzündet worden, daß durch den Wind ein Steinchen gegen einen Eisentheil getrieben wurde, wodurch ein Funken entstand.
Vom Kriegsschauplag. Ein erfreuliches Beichen ist es zu sehen, wie der Boykott in weiten Kreifen des Publikums feine Wirkung nicht verfehlt. Wie verlegend das diktatorische Auf treten der Handvoll Bierprinzen auch von anderen, der Sozial demokratie nicht angehörenden, Bevölkerungsschichten empfunden Der durch die Explosion angerichtete Schaden dürfte sich wird, läßt sich schon zu einem Theile aus der Thatsache schließen, nach oberflächlicher Schäßung auf etwa hunderttausend Mart daß die Restaurants, die verständigerweise sich den Wünschen belaufen. Die Berliner Feuerwehr, die von dem Militär ihrer Hauptfonsumenten, der Arbeiter, anpaßten, auch in be- herbeigerufen wurde, hat nur die Umfriedigung des Schuppens deutendem Maße von anscheinend beffer fituirten Leuten frequentirt mit einem Mohr gelöscht. werden, um ein Glas Boykottloses" zu schlürfen. Daß neben solchen Wirthen die Großstadt Berlin auch noch andere wir weniger foulante beherbergt, davon überzeugten sich zwei Parteigenoffen, die gestern, um sich zu erfrischen, den Keller des Echantwirths Brislew, Invalidenstraße 102, betraten. Nicht
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fagen Der Zentralverein deutscher Staatsbürger iüdischen Glaubens beehrt uns mit einer preßgefeßlichen Berichtigung folgenden Inhalts:
In Ihrer Zeitung vom 18. Mlai cr. berichten Sie unter
Für Leute, die mit Wechselu zu thun haben, wird folgender Fall von Interesse sein: Eine hiesige Firma hatte einen Wechsel in Zahlung genommen, der schon durch die Hände von zivei Giranten gegangen war, ohne daß eine Stempelmarte darauf geklebt und entwerthet worden war. Auch der Akzeptant hatte das Fehlen der Marte nicht bemerkt. Die Firma nahm fofort die Nachstempelung vor und die Marke wurde an der gefeßlich vorgeschriebenen Stelle, oben am Rand, befestigt. Der Wechsel wurde protestirt und dabei wurde festgestellt, daß er erst von dem dritten Giranten mit der Stempelmarke versehen worden war. Die ersten beiden Giranten und auch die Firma mußten je den fünfzigfachen Betrag der Stempelmarte( 10 Big.) als Strafe bezahlen. Die Firma machte den Einwand, daß fie ia doch sofort ihre Schuldigkeit gethan und den Wechsel mit einer Marte versehen habe; derfelbe wurde aber als unbegründet zurückgewiesen, weil die Stempelmarke in diesem Falle nicht am oberen Rande, sondern erst hinter dem Giro des Vormannes hätte aufgeklebt werden müssen.
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Soziale Ueberlicht.
Vom Schuhmacherstreit in Burg. Die Polizei und die Presse stehen, wie immer, auch bei diesem Streit im Dienfte der Unternehmer. So wurden in Burg, wie der Magdeburger Boltsstimme" mitgetheilt wird, wegen Nichtbefolgung polizeilicher Vorschriften" mehrere streitende Schuhmacher inhaftirt. Die bürgerlichen Plätter thun ihr Möglichstes, durch falsche Nachrichten über den Streit die Arbeiterschaft irre zu führen. Der General Anzeiger " nennt die Forderungen der Schuhmacher übertrieben, auch habe der Kampf in der schroffsten Weise" begonnen. Es sei nicht angängig, daß sich der Arbeitgeber unbillige Forderungen abtrogen laffe". Durch die entschlossene Art
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